Date post: | 28-Mar-2016 |
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Dass die Natur uns im Griff hat, davon hat sie uns die letz-
ten Monate wohl überzeugende Beispiele geliefert. Neben
den Erdbeben in Chile und Haiti ist es nun ein Vulkan, der
die Welt beschäftigt. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe,
stecken Freunde von mir auf Sardinien fest. Das ist natür-
lich tragisch. Wahrscheinlich wird der Flugverkehr, wenn
ihr diese Zeilen lest, schon längst wieder vernünftig laufen
und die meisten werden bereits anfangen, das Ereignis zu
vergessen. Doch wer weiß, vielleicht bekommt auch der
Schiffsverkehr einen neuen Boom. Was mich positiv stimmt:
Bei dieser Geschichte ist es wenigstens nur ein wirtschaft-
liches und weniger ein humanitäres Problem. Doch es ist
einfach erstaunlich, wie sehr uns so ein rauchender Schlot
auf einer schönen Insel im Norden beeinfl ussen kann.
Als Kitesurfer bekommen wir im Kleinen deutlich öfter
mit, dass nicht wir die Herren über die Gewalten sind. Ist
es doch das Spiel mit diesen Kräften, das unseren Sport
oft so reizvoll macht, so wird uns gleichzeitig des Öfteren
vorgeführt, dass wir dieses Spiel nicht zu weit treiben soll-
ten. Mein letztes Erlebnis dieser Art hatte ich vor Kurzem
bei einem Ausfl ug nach Dänemark. Beeindruckend war
schon die Strömung an diesem Tag. Es war kaum mög-
lich, bei 20 Knoten mit einem sehr gut Höhe ziehenden
Waveboard aufzukreuzen. Als ich dann mitsamt Material
von mehreren dicht aufeinanderfolgenden, übermanns-
hohen Brechern durchgespült wurde, wusste ich wieder,
wo die Grenzen des Menschen sind. An dieser Stelle will
ich mal ein Lob an den Hersteller des Schirms loswerden.
Ich hätte es ihm nicht übel genommen, wenn ich meinen
Evo nur noch in Fetzen an Land gezogen hätte, aber zum
Glück blieb mir diese kritische Schwimmeinlage erspart.
Die Konsequenzen aus der Erkenntnis, dass die Gewalten
uns mehr im Griff haben, als uns das oft lieb ist, sind ei-
gentlich wieder naheliegend: Es wäre deutlich sinnvoller, ein
wenig mehr mit der Natur zu arbeiten als gegen sie. Dass
regenerative Energien die Zukunft sind, das bezweifeln nur
noch die wenigsten. Doch welch enormen wirtschaftlichen
Vorteil es in einigen Jahren mit sich bringen würde, wenn
man bereits jetzt die Weichen in diese Richtung stellt, das
scheint die aktuelle Politik nur wenig zu begreifen. Stattdes-
sen werden Schulden gemacht, um zunächst der Automo-
bilbranche und dann den Hoteliers Milliarden von Euros zu
schenken – in der Hoffnung, dass dies unsere Wirtschaft
in Schwung bringt. Würde ein Unternehmer sich Geld lei-
hen und seinen Kunden schenken, mit der Bitte, sie mögen
wieder bei ihm einkaufen, so bekäme er mit seiner Bank
bestimmt Schwierigkeiten. Genauso indiskutabel ist es, wie-
der verstärkt auf eine Art der Energiegewinnung zu setzen,
die den gefährlichsten Müll der Menschheit produziert, für
den es noch nicht einmal eine vernünftige Entsorgungs-
möglichkeit gibt. Eine Zwischenlagerung radioaktiven Mülls
über die nächsten 10.000 Jahre wird schließlich auch keine
geringen Unkosten mit sich bringen. Es gäbe noch einige
Beispiele mehr für derart kurzsichtiges Handeln. Doch lei-
der regiert in erster Linie Geld die Welt. Zumindest so lan-
ge, bis die Natur wieder dazwischenfunkt.
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Fahrer Peter Goldbach © Foto Jürgen Hoffmann
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inhalt
blickfang
lesershots
news
event/kitelife wavecamp
verlosung
aus der reklamationsabteilung
spin the globe/costa rica
event/klb-masters
wortwechsel/john butler
insider/trapez
ent/boardway slider session
spin the globe/thailand
event/roxy girls camp
insider/fi lmkritik
do it yourself
produkte
shopempfehlungen
ausblick/impressum
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Boardart Flysurfer Flyradical M
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2/2010Fahrer Aaron Hadlow © Foto Toby Bromwich Spot Woodman Point, Australia
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Fahrer Damien Girardin © Foto S.Whitesell Spot Hawaii
Fahrer Niccolo Porcella © Foto Tracy Kraft Spot Kitebeach, Maui2/2010
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BEI UNSEREN
LESERSHOTS BIST DU DER STAR.
SCHICK DEINE BESTEN BILDER PER
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MIT ETWAS GLÜCK UND GUTEN FOTOS
BIST DU IN EINER DER NÄCHSTEN
AUSGABEN DABEI. ES GIBT NUR
VIER KLEINE BEDINGUNGEN:
01 Fahrer Torsten Rode © Foto Miguel Gallardo Spot El Salvador
02 Fahrer Gü nter Schneider © Foto Maria Musch Spot Soma Bay
03 Fahrer Martin Quade © Foto Hans Larsen Spot Rü gen
04 Fahrer Jan Rogge © Foto Frederik Huntgeburt Spot Hivide Sande/DK
05 Fahrer Niklas Diener © Foto Sebastian Weimar Spot Kiel
06 © Foto Philipp Cordts Spot Fehmarn
07 Fahrer Jo Kuenburg © Foto Piere Luigi Spot Shark Bay
08 Fahrer Markus Fuchs © Foto Tanja Fuchs Spot Mwazaro Beach
09 Fahrer Marc Bruckmann © Foto Heiko Ruschke Spot El Gouna
10 Fahrer Roman Simek © Foto Manfred-Schü tzenauer Spot Wien
11 Fahrer Markus Jatzkowski © Foto Thorben Tauch Spot Elafonissi/Kreta
du bist der STAR!
1. Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Ver-
wendung kostenlos zur Verfügung stellen.
2. Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B.
Mira Bellenbaum_Sergej Fährlich_Tarifa.jpg), damit wir auch wissen, wer diesen
heldenhaften Moment geknipst hat.
3. Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du
im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer Zwei-Megapi-
xel-Kamera aufgenommen worden, scharf und nicht verkleinert sein.
4. Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausgabe wiederfi ndest,
schreib uns noch deine Adresse, denn …
… für jede veröffentlichte Einsendung gibt es sechs Ausgaben Kitelife for free.
Und wenn du schon ein Abo hast, verlängern wir es dir gratis.
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22 news
Concept X 2010
Bei der Entwicklung von Pads und Schlaufen setzt Concept X
seit einigen Jahren Standards, wenn es um Passform, Monta-
ge und Haltbarkeit geht. Auch in diesem Jahr waren die Ham-
burger nicht untätig und haben weiter gefeilt und konnten im
Pad-Schlaufen-Segment noch einmal eine Schippe drauflegen.
Die größten Neuerungen sind am Pad-Strap-Set erkennbar,
das nun mit einem einstellbaren Schnürsystem ausgestattet
wurde, um für einen optimalen Halt zu sorgen. Des weiteren
sind Features wie zum Beispiel austauschbare Heelparts oder
das neue „Screw‘n‘go“-System für eine einfache Montage zum
Standard geworden.
Neu im Programm sind außerdem zwei neue Waveboardpads, die es
in einer normalen sowie einer Pro-Variante zu kaufen geben wird.
Weitere Informationen fi ndest du auf www.conceptxsports.de
O’Neill Gooru GBS
Dieser Wetsuit ist das Leichtgewicht von O`Neill! Ausgestattet mit
UltraFlex-DS- und GBS-Nähten verfügt er über alle wichtigen Merk-
male, die ein Up-to-date-Wetsuit haben muss: Er ist windabweisend
an Brust und Rücken, hat Krypto-Kniepads, ein Single Super Seal
Neck, nahtfreie Bewegungszonen, das patentierte Z.E.N. Zip Closure
System, eine Schlüsseltasche und die O‘Neill Firewall. Er ist in 3/2
und 4/3 in allen gängigen Größen erhältlich. Und das beste zum
Schluss: Ab sensationellen 189 Euro kann der Anzug dir gehören!
Mehr Infos: +49-8152-988 779,[email protected], www.oneill.com.
Pat Love TFM
Das TFM ist ein High-End-Kitetrapez aus dem Hause Pat Love. Es
ist extra hoch geschnitten, um die Rückenabstützung zu maximieren.
Es verfügt über zahlreiche Features wie einen gepolsterten, drehsi-
cheren Trapezhaken, einen Schnellverschluss für einfaches Ein- und
Aussteigen, einen integrierten Power-Stretch-Belt, ein Multi-Tubing-
System für die Handlepass-Leash mit beidseitigem Quickrelaease
und einem integrierten Notfallmesser. Um das Trapez voll auf deinen
Style anzupassen, ist es in drei Farben erhältlich: Schwarz, Weiß und
Orange. Es ist in XS, S, M, L und XL für 199 Euro im guten Fachhan-
del erhältlich. Mehr Infos: +49 8152 988 779, [email protected].
Carved Imperator IV
Carved stellt sein neuestes Modell vor: das Imperator IV in Voll-
karbonbauweise. Das Imperator ist das meistverkaufte Brett der
Carved-Linie. Hohe Kontrolle und Endgeschwindigkeit, gepaart mit
Komfort und Leistung. Die Besonderheit: Beim Imperator ist die
Kante im mittleren Bereich des Boards rund. Nicht ohne Grund.
Das Wasser saugt sich um das Rail herum, sodass die Kante we-
sentlich stärker aufgeladen werden kann. Das hat zur Folge, dass
das Imperator auch bei höchsten Geschwindigkeiten zuverlässig und
sicher die Kante hält. Das Aufl aden der Leinen des Kites durch das
Board geht selbst bei schwierigsten Bedingungen besser, was zu
weit höheren Sprüngen führt. Erstmals bietet Carved das Imperator
als Serienboard in Vollkarbon an. Erhältlich in den fünf gängigen
Größen. Es ist die gleiche Bauweise wie bei den Carved-Customs
„made auf Fehmarn“, nur dank effi zienterer Arbeitsweise mit 1099
Euro preislich attraktiver. Infos unter www.carved.de
Kiteboarding-Oman
Masirah Island, an der Ostküste Omans, ist im Sommer ein Garant
für kräftigen und zuverlässigen Wind. Verantwortlich dafür ist der
Monsun, der in dieser Jahreszeit auf der Insel für optimale Bedin-
gungen sorgt. So kommen hauptsächlich die kleinen Kites zum Ein-
satz und die Temperaturen bleiben im angenehmen Bereich. Masirah
ist einer der wenigen Orte in Middle East, an dem das Thermome-
ter selbst im Juni/ Juli selten über 30 Grad steigt. Die Insel bietet
innerhalb weniger Kilometer alles, was das Herz begehrt. Welle an
der Ostküste und Flachwasserspots im Westen. Das im Beduinenstil
errichtete Camp liegt direkt an einer riesigen Lagune, von der aus
auch die meisten anderen Hauptspots mit kürzestmöglicher Fahrtzeit
zu erreichen sind. Gästen, die etwas mehr Komfort bei der Unter-
bringung wünschen, hilft das Team von Kiteboarding-Oman gern bei
der Hotelbuchung.Weitere Informationen und Anreisetipps unter:
www.kiteboarding-oman.com, [email protected]
24 news
Rabbit Gang Tour 2010
Diesen Sommer sind die Jungs von Wainman Hawaii wieder am Start
mit einer weiteren Rabbit Gang Tour durch Europa. Franz Olry, Nic-
colo Porcella und der neue Zuwachs in der Gang, Bertrand Fleury,
werden im Zeitraum von Juni bis Juli neun Länder besuchen. In je-
dem dieser Länder wird die Rabbit Gang diverse Jam-Sessions und
Testevents organisieren, bei denen du das neueste Material testen
(man spricht darüber, dass es bald neue Boards gibt) und jede Men-
ge cooles Zeug abstauben kannst. Für weitere Infos und die exakten
Daten klick auf www.RabbitGangTour.com.
JN Wild Thing
Sechs Jahre ist es her, dass JN mit dem Wild Thing in das Kitebusiness
einstieg. Der Schirm war von Beginn an wegen seines Grundzugs und
seiner Hangtime sowie seiner direkten Steuerung beliebt. Nun hat Desi-
gner Michael Nesler zusammen mit seinem Team die dritte Variante des
Wild Thing fertiggestellt. Der Schirm reiht sich zwischen Mister Fan-
tastic 2 und Primadonna 4 in die JN-Kiterange ein. Dank des einstellba-
ren Bardrucks wird jeder Fahrer den Schirm für sich anpassen können.
Erhältlich wird die Sprungmaschine mit ihrem direkten Handling in den
Größen 6, 8, 10, 12 und 14 Quadratmeter sein. www.jn-kites.com
Oceanglasses
Oceanglasses, eine international weitverbreitete Marke für hochwertige
Wassersport-Sonnenbrillen, gibt es jetzt auch in Deutschland. Seit vie-
len Jahren spezialisiert sich der Hersteller genau auf die Belange von
Wassersportlern und damit auch uns Kitesurfern. Perfekter Windschutz
für die Augen sowie verbesserte Sicht bei starken Refl exionen oder bei
Blick gegen die Sonne, aber auch bei schlechtem Wetter (vergleichbar
mit Snowboardbrillen). Alle Brillen haben polarisierte Gläser und sind in
unterschiedlichen Styles bereits ab 47 Euro verfügbar. Für alle Kitlelife-
Leser gibt es neben Versandkostenfreiheit ein Special von zehn Prozent
Rabatt unter Angabe des Stichwortes „Kitelife“.
www.theyareback.de/shop
Spartan Wetsuits
Neu in Deutschland ist die in England bereits seit Längerem vor
allem unter Windsurfern gehandelte Neoprenmarke Spartan. Unter
Vertrag ist auch der Windsurf-Wave-Weltmeister Josh Angulo. Die
Anzüge glänzen mit einer Vielzahl sehr durchdachter Details und
bester Neoprenqualität. Das Besondere ist aber neben der Qualität
der extrem günstige Preis von zum Beispiel 189 Euro für den fünf
Millimeter starken Anzug XTR. Für alle Kitelife-Leser gibt es ein Spe-
cial: Bei Angabe des Stichworts „Kitelife“ bei einer Bestellung gibt
es ein kostenloses und ebenso stylishes wie praktisches Neopren-
Wetbag. Info und Shop unter www.theyareback.de im Bereich
Neopren. Herstellerinfos www.spartanwetsuits.com
Welle. Keine andere Facette des Kitesurfens fasziniert den
Profi gleichermaßen wie den Einsteiger. Doch nicht jeder
hatte bisher die Möglichkeit, sich genauer damit auseinan-
derzusetzen. Diesen September haben wir uns daher etwas
Besonderes einfallen lassen: das Kitelife Wavecamp.
Wir wollen eine schöne Woche mit dir in Dänemark verbringen und uns mit nichts anderem
beschäftigen als mit dem Kitesurfen in der Welle. In kleinen Gruppen von maximal fünf Teil-
nehmern pro Kitelehrer setzen wir uns gemeinsam ein Ziel, das wir in dieser Zeit erreichen
wollen. Vom einfachen Wunsch „nicht gewaschen zu werden“ über das Springen über Wellen
bis hin zum richtigen Wellenreiten oder Strapless-Tricks, alles ist möglich. Zudem erfährst du
in kleinen Theorieeinheiten Interessantes rund um die Welle, von der Entstehung einer Welle
bis zum Material, mit dem man auf ihr reitet.
Für die gesamte Zeit wirst du ein Waveboard gestellt bekommen. Wenn du bereits eines
hast, kannst du dies natürlich gern mitbringen. Wir gehen davon aus, dass noch nicht jeder
ein Directional hat, aber viele einmal probieren wollen, damit zu fahren. So hast du nebenbei
die Möglichkeit, einen einmaligen Überblick über einen Teil des Waveboardmarktes zu be-
kommen und vielleicht dein passendes Board zu fi nden.
Sieben Tage Wavekurs, Übernachtung in einer Ferienwohnung in Hvide Sande, Frühstück und
Abendessen kosten 450 Euro pro Teilnehmer. Melde dich möglichst bald an, denn die Teilneh-
merzahl ist stark begrenzt.
6. bis 12. September 2010
kitelifewavecamp
INFO [email protected] und +49 3834 764701
26 event
Doch jetzt hast du die Möglichkeit, dir selbst mal ein Bild davon zu machen: KiteWorldWide
verlost eine Kite-Anfänger-Reise nach Fuerteventura. Das 1-Woche-Reisepaket beinhaltet ne-
ben der tollen Unterkunft im chilligen Kite-Apartment, einen drei bis vier Tage umfassenden
Kitekurs (circa zehn Stunden), die Kitematerialmiete für den gesamten Urlaub, Flugtransfer,
täglichen Transfer vom Apartment zu der Lagune sowie die Betreuung durch das geschulte
KiteWorldWide-Team vor Ort. Die professionelle Kiteschulung für den Einsteigerkurs gibt es
von Chris Dick, dem auf Fuerteventura lebenden, deutschen PKRA-Racefahrer, der für alle
deine Fragen, Tricks und Tipps bereitsteht.
Das Gesamtpaket ist komplett für Einsteiger und Aufsteiger geeignet und gedacht. Solltest
du kein Glück haben bei der Verlosung, dann ist es auch möglich, dieses Paket für 499 Euro
pro Person im Zweier-Appartement exklusiv bei www.kiteworldwide.com zu buchen – ein
absolutes Schnäppchen!
Solltest du kein Anfänger oder Aufsteiger im Bereich Kitesurfen mehr sein, dann loht es
sich auf jeden Fall mal bei den anderen Kitereisen-Event-Specials von KiteWorldWide nach-
zuschauen. Es geht zum Beispiel im September und Oktober in die Äußeren Hebriden nach
Schottland oder zwischen Oktober bis Dezember in kleinen Achter-Gruppen zu einer Kitesa-
fari nach Brasilien.
Am besten schaust du gleich mal in dem KiteWorldWide-Reisebüro in Hamburgs Innenstadt
vorbei und lässt dich beraten. Zusätzlich gibt es hier ab Mitte Mai auch das neuste Kitema-
terial von Brunotti und GIN, das du dir an einem Wochenende gern zum Testen ausleihen
kannst! Ich würde mal sagen, mehr als nur „all inclusive“ ...
Für die Teilnahme an dem Gewinnspiel schreib eine Mail an [email protected] mit dem Betreff
„KiteWorldWide“ und einem kurzen Satz, warum gerade du die sensationelle Reise gewin-
nen möchtest! Wir wünschen viel Glück!
Die Jungs aus Hamburg stehen mit KiteWordWide ganz klar für außergewöhnliche Kitereisen rund
um den Globus. Egal ob zum Beispiel Südafrika, Brasilien oder Schottland, man trifft sie überall an
den schönsten Spots der Erde, um begeisterten Kitesurfern einen tollen Urlaub zu ermöglichen.
verlosung28
VERLOSUNG NUTCASE
Langweilig war gestern, heute ist NUTCASE – das Original
der Designhelme von Michael Morrow mit über 30 De-
signs – erfrischend anders. Der Helm ist nicht nur funktio-
nal und durch seine internationalen Zertifi kate bis hin zum
anspruchsvollen TÜV-GS-Prüfzeichen qualitativ hochwertig,
sondern wird durch das vielseitige Designkonzept zum
Mode accessoire und revolutioniert somit den Helmmarkt auf
eine sympathische Art und Weise. Der NUTCASE-Slogan
„I Love My Brain“ steht für ein klares Konzept: Fun, Style
& Safety. NUTCASE Europe ist als Generalimporteur für
den europäischen Kontinent in Essen ansässig. Weitere In-
formationen sind auf der Website des Unternehmens unter
www.NUTCASEhelmets.eu zu fi nden.
Gewinne deinen Helm, indem du eine Mail an [email protected]
schreibst und uns sagst, was NUTCASE frei übersetzt heißt.
DER SCHIRM IST KAPUTT
Ein Kunde ruft bei der Firma an und schimpft ohne Aufklärung los. Er windsurfe nun schon
seit 20 Jahren und mindestens genauso lange kite er auch, aber so etwas sei ihm ja noch
nie untergekommen. Was sie doch für ein Sauhaufen seien, dass sie keine vernünftigen Pro-
dukte entwickeln könnten. Er will seinen Kite sofort ausgetauscht haben und sie sollen das
Ding nach Ägypten schicken, weil er gerade dort im Urlaub sei und kiten wolle. Sein Kite
sei ja schließlich zerrissen. Auf die Frage, was es für ein Kite es sei, kommt die fachkundige
Antwort: „Ein (Name der Firma).“ Der Hersteller muss alle Modelle durchgehen, bis sich der
Kunde an das richtige Modell erinnern kann. Auf die Frage nach Kaufdatum und Händler
will er hingegen nicht eingehen, die Wut über den kaputten Schirm ist doch zu groß ...
Eine ach so große Kitesurffi rma hat selbstverständlich dafür Sorge zu tragen, dass der Ur-
laub eines Kunden nicht ins Wasser fällt. Ganz von allein sei der Kite in der Luft zerrissen.
Der Kunde fl ucht und schimpft, kann sich aber nicht an den Händler erinnern. Leider kann
der Hersteller dem wütenden Herrn nicht weiterhelfen. Eine sofortige Reklamation nach dem
Urlaub kommt nicht in Frage. Auch das Angebot, über eine Station einen Leihkite zu orga-
nisieren, wird aber abgelehnt. Zwei Wochen später ist es dann so weit. Das Telefon schrillt
und am anderen Ende ist wieder … der sehr aufgebrachte Mann. Nach einigen erneuten Be-
ruhigungsversuchen kommen die obligatorischen Fragen nach Rechnung (nicht auffi ndbar),
Kaufdatum (neu und maximal vor einem halben Jahr) und Ähnlichem. Der Aufforderung,
den Kite einzuschicken, wird nicht nachgekommen, die Firma lässt ihn schließlich abholen.
Die Prüfung der Seriennummer ergibt: ein Schulungskite mit über 100 Flugtagen. Der Kite
ist an einer Surfstation Ende der Saison gebraucht und kaputt (!) gekauft worden: Der ehe-
malige Schüler wollte ihn nach seinem Kurs zum Üben benutzen und machte ihn damals
kaputt. Daraufhin musste er den Schirm bei der Station bezahlen und durfte ihn mitnehmen.
QUALITÄTSDEFIZIT
Es mag ja durchaus sein, dass man an den einen oder anderen Kite etwas höhere Erwartungen
hat. Doch wenn Mails wie diese kommen, sind einem als Reklamann oft die Hände gebunden:
„Hallo, Bei meinem 2004er-Kite lösen sich nun langsam die Nähte auf. Und die Ventile halten
nicht mehr dicht. Könnt ihr mir mal einen neuen Bladdersatz zuschicken? Gruß und danke.“
MATERIALFEHLER
Ähnlich verhält es sich mit diesem Kollegen. Wer so etwas über eine drei Jahre alte Bar
schreibt, der kann wohl kein außerordentlicher Vielfl ieger sein. Oder doch?
„Hallo. Meine 2006er-Bar weist nun doch sehr große Ver-
schleißerscheinungen am Depowertampen auf. Da es sich
EINDEUTIG um einen Materialfehler handelt, schickt mir
doch bitte einen neuen zu. Danke im Voraus.“
VOR GERICHT
Viele Reklamationsfälle, die nicht wirklich welche sind, lau-
fen wohl unter der Rubrik „Man kann‘s ja wenigstens mal
probieren.“ Natürlich halten solche Mails auch auf, sind
mitunter aber amüsant. Doch wirklich nervig wird es, wenn
jemand von vornherein unkooperativ ist. So bekam eine
Kitefi rma einst eine Mail mit der Aufforderung, den Kite
abzuholen, zu reparieren und umgehend wieder zurück-
zusenden. Wobei man durchaus von dreist sprechen kann,
bereits in der ersten Mail mit der Androhung eines offenen
Briefes in allen erdenklichen Internetplattformen daherzu-
kommen. Obwohl der Hersteller dieser Aufforderung nicht
folgte, wagte der Kunde es nicht, wirklich einen offenen
Brief aufzusetzen. Der Reklamationsfall war nämlich höchst
dramatisch: ein stecknadelgroßes Loch in der Fronttube.
DEN VOGEL ABGESCHOSSEN
Unser absoluter König der Reklamation ist ein Kunde aus
der Mitte Deutschlands. Er lieferte pünktlich zum Ende
der 24 Monate ein neben der Schlaufe gebrochenes
Board ab. Insgesamt muss man sagen, dass das Board
einiges hinter sich hatte. Überall Schrammen und Ma-
cken, sogar ein paar Reparaturen. Das wäre alles an sich
nicht so schlimm gewesen, schließlich gibt man sich in
der Branche überwiegend kulant. Doch eine Bruchstelle,
neben der man eindeutige Schraubstockspuren sowie die
Kante erkennt, über die das Board gebrochen wurde, das
geht dann doch einen Tick zu weit ...
aus der REKLAMATIONSABTEILUNG
Wie oft wird gedankenlos über Kitefirmen geschimpft, sobald etwas nicht funktioniert. Dabei
stehen dahinter oft Menschen, die sich äußerst bemühen und meist auch versuchen, ihren
Job so gut wie möglich zu machen. Besonders die Reklamationsabteilung kriegt die ganze Kri-
tik zu spüren: „Man sollte mal erwähnen, dass wir Reklamänner keine bösen Menschen sind,
die nicht verstehen, dass der Kunde Ärger hat, sondern selbst alle aktive Wind- und Kitesur-
fer, die den Schmerz nachfühlen können. Natürlich versucht man auch immer, den Kunden so
gut wie möglich zufriedenzustellen und zu helfen! Und dass nicht immer eine akkurate Lö-
sung für beide Parteien gefunden werden kann, liegt in der Natur dieser Angelegenheit.“ Da-
her wollen wir den Kollegen hier eine Story widmen und einfach mal ein paar Beispiele dafür
aufzählen, dass ihnen die Kunden ihren Alltag nicht immer leicht machen. Wir waren mal so
frei und haben die Firmennamen zensiert, da sich diese Fälle oft gut übertragen lassen.
30 aus der reklamationsabteilung
spin the globe32
2/2010
Als wir einen Biologen fragten, was das Besondere an Costa
Rica sei, antwortete er: „Viel Landschaft“. Besser hätte man
es auch nicht auf den Punkt bringen können. Einmalig ist,
dass sich an der „reichen Küste“ – so die wörtliche Überset-
zung von Costa Rica – auf engstem Raum die unterschied-
lichsten Mikroklimata drängen. Während der Nordwesten
des Landes der trockenste Teil ist, hat man im Nordosten
stolze 10.000 Millimeter Niederschlag im Jahr, also etwa
zehnmal so viel. Wenn man dann noch bedenkt, dass zwi-
schen diesen Orten nicht nur weniger als bescheidene 250
Kilometer Luftlinie, sondern auch Berge und viele andere
Klimazonen liegen, so wird einem der Grund für die Vielfäl-
tigkeit des Landes bewusst. Und genau deshalb bleibt einem
wohl kaum etwas anderes, als sich einen Wagen zu mieten
und das gesamte Land zu erkunden. Auch bei uns stand
eine Rundreise auf dem Programm. Wir begannen mit dem
Arenal, dem aktivsten Vulkan des Landes mit einem sehr
schönen Umland. Weiter zum Kitespot Bahia Salinas, einen
Abstecher ins Hinterland und dann die Westküste entlang
nach Süden. Von dort ging es über Turrialba zur Karibik.
ARENAL
Die Region um den Arenal bietet sich sehr als Zwischenstopp
der Rundreise eines Kitesurfers an. Ein Grund dafür ist das
nächtliche Naturschauspiel, welches insbesondere in der Tro-
ckenzeit bei wolkenfreiem Himmel vom Tal aus zu beobachten
ist. Ein anderer ist die sehr artenreiche und oft ursprüngliche
Flora und Fauna. Der Hauptgrund wird für die meisten jedoch
mit dem Kitesport zu tun haben: Der Arenalsee ist für seine
zuverlässigen und starken Winde bekannt. Durch einen Dü-
seneffekt bläst es hier oft mit mehreren Nummern. Man be-
kommt an den zwei Kiteschulen des Arenalsee auch Leihma-
terial, jedoch sind diese nur zur Saison geöffnet. So blieb es
zumindest für uns bei einer Runde um den See, auf der wir
auch das Schild „Caution! Crocodiles in the lake!“ entdeckten.
Text Peter Goldbach © Fotos Sabrina und Peter Goldbach
Um sich an einen Kitestrand zu packen und den ganzen
Tag nur kiten zu gehen, ist Costa Rica möglicherweise das
falsche Land. Nicht weil die Bedingungen nicht gut wären,
auch nicht wegen der Windstatistiken, denn beide sind spit-
ze. Es sind schlicht und einfach so viele Sachen zu erleben
und zu tun, die man verpasst, wenn man nur auf dem Was-
ser ist. Manchmal war es sogar so, dass es uns ins Landes-
innere zog, denn paradiesische Strände haben wir schon ein-
mal sehen dürfen ...
spin the globe34
2/2010
Vermutlich wurde das aber nur für die Touristen als Attrakti-
on aufgestellt, ist uns doch noch nie von einem Krokodilan-
griff auf Menschen am Arenal berichtet worden.
BAHIA SALINAS
Die zweite gute Region zum Kitesurfen befi ndet sich im
Nordwesten des Landes in einer Bucht mit dem Namen Ba-
hia Salinas. Aus irgendeinem Grund ist sie jedoch nicht ganz
so bekannt wie der Arenalsee. Wahrscheinlich hat es damit
zu tun, dass die Region noch sehr ländlich und lange nicht
so stark frequentiert wie das Gebiet rund um den Arenal ist.
Die Kitesurfbedingungen gefi elen uns allerdings sogar besser.
Küste geht nun einmal oft über Binnenland. Das Revier bie-
tet dieselben zuverlässigen und starken Winde, wie sie am
Arenal vorherrschen. Eine schöne Besonderheit dieses Spots
ist eine mehrere Hundert Meter lange Barriere aus Sand und
Felsen im Wasser, auf deren Leeseite man perfektes Flach-
wasser haben kann, ohne dass bei einem Sturz gleich der
Kopf im Sand steckt. Zwar sind die Winde tendenziell etwas
böig, doch wird das neben der Windstärke und Zuverlässig-
keit auch durch die Kulisse entschädigt. Neben dem schö-
nen Strand und den anliegenden Urwäldern sorgt dafür eine
Insel inmitten der Bucht, zu der man in wenigen Minuten
problemlos hinkiten kann. Der Spot ist groß genug für vie-
le Kitesurfer, jedoch lange nicht stark frequentiert. So waren
wir auch nur zu zweit auf dem Wasser und die einzig hei-
kelste Situation eine Beinahe-Kollision mit einer großen Mee-
resschildkröte, die ihrem Blick nach darüber ebenso erstaunt
war wie ich. An der Bahia Salinas ist auch die größte Kite-
schule des Landes zu fi nden (www.costaricakite.com). Groß
ist hier wieder relativ zu sehen, denn schließlich arbeiten
selbst in der Hochsaison nur zwei bis drei Leute. Der Italie-
ner Nicola Bertoldi gibt nicht nur Privatstunden und verleiht
Material, sondern hat über die Jahre auch eine preiswerte
Unterkunft am Hang mit Blick auf die Bucht geschaffen.
PLAYA GRANDE
Für einen Wassersportler obligatorisch ist es in Costa Rica,
wellenreiten zu gehen. Mehr und mehr wurde das Land als
Paradies für Surfer bekannt und das ist nicht gelogen. We-
nige Kilometer südlich der Bahina Salinas beginnen die schö-
nen, berechenbaren und oft aufsteigertauglichen Wellen und
von dort aus reiht sich ein Wellenspot an den anderen bis
zum Süden des Landes. Und sollte es ausnahmsweise keine
Wellen auf der Westseite geben, so sind sie meist im Osten
zu fi nden. Der Wellenspot unserer Wahl war Playa Grande
und ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. In unserer Unter-
kunft bekamen wir ein Surfbrett geliehen, welches unseren
geringen Ansprüchen auf jeden Fall genügte. Die Bevölke-
rung der Halbinsel Guanacaste ist sehr eng mit dem Wellen-
reiten verbunden, was aber auch damit zusammenhängt, dass
die meisten Bewohner und Hotelbesitzer aus dem Aus-
land kommen und oft auch gerade des Sports wegen ihren
Wohnort gewählt haben. Leider konnten wir ein Schauspiel,
welches zwischen Oktober und November jedes Jahr an we-
nigen Tagen zu beobachten ist, nicht zu sehen bekommen:
die Arribada, also die Ankunft unzähliger Meeresschildkröten,
die zum Laichen ans Ufer kommen. Es werden ohnehin nur
wenige geführte Gruppen zu dieser Zeit in die Nationalparks
gelassen. Und wahrscheinlich ist es auch besser, diese faszi-
nierenden Wesen bei ihrer Fortpfl anzung in Ruhe zu lassen.
ZENTRALES HOCHLAND
Für uns war das der Zeitpunkt, dem Wassersport für eine
Zeit lang den Rücken zu kehren und etwas Heimatkunde
zu betreiben, schließlich steht Costa Rica auf meiner Ge-
burtsurkunde. So ging es ein weiteres Mal durch traumhafte
Landschaften über San José nach Turrialba, wo ich das erste
Jahr meines Lebens verbracht habe. Wegen der hohen Nie-
derschläge fi ndet man hier die besten Raftingtouren des Lan-
des. Die Gegend um Turrialba ist wegen ihrer Landwirtschaft
sehr wichtig für das Land, wird in Reiseführern aber mit
Ausnahme des Volcan Turrialba nicht ausführlich behandelt.
Allerdings ist dieser Nationalpark gerade wegen der Aktivitä-
ten des Vulkans geschlossen. Den auf einer Costa-Rica-Reise
nahezu obligatorischen Vulkanbesuch verlegt man daher bes-
ser auf den Poas, allerdings nur in frühen Morgenstunden,
wegen der Bewölkung am Nachmittag. Einparken darf man
nahe dem Vulkan übrigens nur rückwärts, um im Falle eines
Ausbruchs schnell wegfahren zu können.
EINE SCHÖNE BESONDERHEIT
DIESES SPOTS IST EINE MEHRERE
HUNDERT METER LANGE
BARRIERE AUS SAND UND
FELSEN IM WASSER.
spin the globe36
2/2010
KARIBIK
Wer den weiten Flug auf sich genommen hat, der sollte auch die wenigen Hundert Kilometer
nicht scheuen, um beide Küsten zu sehen. Denn sie unterscheiden sich beträchtlich. Während
auf der Pazifi kseite trockenere Urwälder die Landschaft prägen, erwartet einen an der Ostseite
schon fast kitschig schönes Karibikfl air. Der Nordosten ist fast unbewohnt und ein ideales Ziel
für Pfl anzen- und Tierfreunde. Die Hafenstadt Limon liefert ein sehr tristes Bild ab und sollte
nur durchfahren werden, doch Richtung Cahuita befi nden sich gute Surfspots, Nationalparks und
kleine Siedlungen mit schönen Unterkünften.
KULTUR
Man muss feststellen, dass der enorme Reichtum an Natur ein wenig in Kontrast zu dem steht,
was Costa Rica kulturell zu bieten hat. Das ist nämlich bedeutend weniger. Schon bei der Haupt-
stadt fängt das an, denn wir empfanden sie als ziemlich laut und eng. Es gibt auch kaum nen-
nenswerte kulturelle Besonderheiten. Am berühmtesten sind die bunt bemalten Ochsenkarren, die
natürlich für Touristen auch in verkleinerter Version zu haben sind. Auch bekommt man Schnitze-
reien, Möbelstücke und vieles mehr aus den teils wunderschönen Hölzern. Jedoch sollte man sich
der Problematik von Tropenhölzern bewusst sein: Denn nicht nur ökologisch können sie kritisch
sein, sondern auch für den Zoll bei der Einreise nach Deutschland. Du solltest dich also vorher
informieren, bevor du etwas von den Holzprodukten kauft. Kurz zusammengefasst: Sport- und
Naturfreaks werden in Costa Rica um einiges glücklicher als die Sorte Menschen, die architektoni-
sche Meisterwerke bewundern will.
KRIMINALITÄT
In vielerlei Hinsicht ist Costa Rica ein außergewöhnliches Land, insbesondere wenn man es im
Kontext der anderen Länder Mittelamerikas sieht. So hat Costa Rica kein Militär, sondern lediglich
eine etwas stärkere Polizei. Diese wird ergänzt durch eine Policia Tourismo, eine Polizei, deren
Hauptaufgabe die Sicherheit von Reisenden ist. Wer mit dem Auto unterwegs ist, wird sicherlich
des Öfteren kontrolliert werden – was auch notwendig ist, denkt man an die Situation der Nach-
barländer Nicaragua und Panama. Besonders die ländlichen Regionen sind sehr sicher, denn die
Kriminalität konzentriert sich meist (wie wohl überall auf der Welt) auf die Städte. Hier gibt es
auch Gruppen von Trickdieben, die einem erst die Reifen aufstechen und dann Hilfe anbieten, die
meist jedoch in einer Erleichterung des Gepäcks besteht. Es gibt eben ein paar Grundregeln, die
man beachten sollte, doch empfanden wir während unseres Aufenthaltes das Risiko bei Weitem
geringer als in manchen Ländern Europas. Auch Nicola, der Inhaber der Kiteschule, erklärte uns,
dass er sein Kitezeug manchmal über Nacht auch offen im Pick-up lagert. „Wir haben in der Bucht
nur einen Dieb, den jeder kennt. Und wenn der gerade im Gefängnis ist, kommt nichts weg.“
„WIR HABEN IN DER BUCHT NUR EINEN DIEB,
DEN JEDER KENNT. UND WENN DER GERADE
IM GEFÄNGNIS IST, KOMMT NICHTS WEG.“
spin the globe38
2/2010
ÖKOTOURISMUS
Das Land setzte schon früh auf Ökotourismus, was ein sehr
weiser Schritt war. Schließlich ein Zweig des Tourismus, der
mehr und mehr im Kommen ist. Und außerdem ist die oft
ursprüngliche und artenreiche Natur das Aushängeschild des
Landes und es wäre alles andere als clever, das zu zerstö-
ren. Und genau dieser Naturfreundlichkeit begegnet man auf
einer Reise öfter. So gibt es bei Mietwagenfi rmen zum Bei-
spiel die Möglichkeit, einen CO2-Ausgleich zu leisten. Hotels
und Pensionen können sich als besonders umweltfreundlich
auszeichnen lassen. Ähnlich wie Sterne für besonderen Lu-
xus vergeben werden, bekommen ökologisch geführte Un-
terkünfte bis zu fünf Blätter als Auszeichnung. Wir konnten
uns mit Heike Rintchen, Mitinhaberin eines Hotels in Alaju-
ela, über die Vorgänge und Aufwendungen unterhalten, die
notwendig sind, um zertifi ziert zu werden. Ziel ist, möglichst
viele Punkte nach einem festgelegten System zu erhalten.
Obligatorisch sind eine Küche mit möglichst vielen Produk-
ten aus biologischem Anbau, Drucksachen aus Recyclingpa-
pier, Spenden an Arten- und Naturschutzprojekte und eini-
ges mehr. Auch Mülltrennung gehört dazu, was ich ehrlich
gesagt eher für ein europäisches Phänomen hielt. Doch das
ist bei Weitem nicht alles, denn auch soziales Engagement
und Fortbildungen für die Angestellten bringen wichtige
Punkte. Der bürokratische Aufwand für so eine Zertifi zierung
ist nicht gering. Schließlich muss – um Korruption zu ver-
meiden – jeder einzelne Schritt bewiesen werden, was nicht
immer ganz einfach ist. So hat Familie Rintchen stets eine
kleine Kamera dabei, wenn sie ihren Müll zur Recy clingstelle
bringt. Man muss sich als Europäer allerdings auch eines ein-
gestehen: Wirklicher Ökotourismus nach Costa Rica ist von
hier aus nur schwer möglich, schließlich pustet jeder Reisen-
de schon durch die Flugreise mehrere Tonnen Kohlendioxid
in die Luft. Aber das sei nur am Rande erwähnt.
AUTOFAHREN IN COSTA RICA
Wer eine Reise nach Costa Rica buchen möchte, sollte sich
auch um einen Mietwagen kümmern, es sei denn, man
möchte sich an irgendeine Reisegruppe hängen. Die Preise
sind sehr unterschiedlich. Wir empfehlen, vor dem Buchen
eines der Vergleichsportale zu besuchen. So kann man je
nach Reisezeit manchmal mehr als die Hälfte sparen. Allrad
empfi ehlt sich generell, insbesondere in der Regenzeit. Und
wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der stets warmen
Temperatur wird es für den normalen Europäer ohne Klima-
anlage schnell zu warm. Man muss sich an die Straßen et-
was gewöhnen, denn wie aus dem Nichts tauchen überall
Schlaglöcher auf, die es teilweise von der Größe und Tiefe
her zulassen würden, darin Fische zu züchten. Man ist in den
oft kleinen und kurvigen Straßen zwar ohnehin meist sehr
konzentriert unterwegs, aber allen Löchern auszuweichen ist
zumindest uns nicht gelungen. Ein Navigationsgerät zu mie-
ten oder sich Kartenmaterial für das eigene Navi zu holen,
ist nicht unbedingt nötig, erspart einem allerdings den einen
oder anderen Umweg. Die Beschilderung kann nämlich nicht
ganz mit dem deutschen Schilderwald mithalten. Besonders
beschwerlich ist, dass es keine Ortseingangsschilder gibt und
man daher nicht immer weiß, wo man sich gerade befi ndet.
In den Städten selbst ist die Orientierung meist aufgrund des
dichten Verkehrs und enger Straßen etwas schwierig. Alle
Städte sind im Schachbrettmuster angelegt, wobei die meis-
ten Straßen Einbahnstraßen sind. Sollten einmal verdächtig
viele Autos aus einer Richtung kommen, schwimmt man also
besser nicht gegen den Strom ...
FAMILIEN
Alle, die mit Familie auf Reisen gehen wollen, sind in Costa
Rica gut aufgehoben. Die Ticos beziehungsweise Ticas – so
nennen sich die Einwohner des Landes – sind sehr kinder-
lieb. Es mag in diesem Zusammenhang ein Zufall sein, dass
sich die Bezeichnung „Tico“ von der Verkleinerungsform ab-
leitetet, die sie an so ziemlich jedes Wort – teilweise sogar
Adjektive – anhängen. Doch ist es nahezu egal, wohin man
mit einem kleinen Kind kommt, man ist willkommen. Das
macht das Reisen als junge Familie um einiges angenehmer.
Auch als allein reisende Frau wird man keine Probleme ha-
ben, doch sollte man sich bewusst sein, dass in Costa Rica
der „Machismo“ herrscht. Ein kleiner Verweis auf ein ehering-
ähnliches Schmuckstück wirkt da meist Wunder.
ESSEN
Wenn wir auf dem Weg Hunger verspürten, wählten wir
meist die günstigen kleinen Bars am Straßenrand, deren
Preisniveau unschlagbar ist und die fast überall zu fi nden
sind. Beschränkt man sich auf die einheimische Küche, kann
man sich hier für unter drei Euro satt essen. Die Qualität
dieser „Sodas“ war auf unserer Reise recht unterschiedlich
und reichte von außerordentlich gut bis geht so. Die beste
Soda fanden wir an einer kleinen Straße auf dem Weg von
Turrialba nach Norden. Bezeichnenderweise auch die güns-
tigste, bei der wir inklusive zwei Getränkerunden zu dritt für
insgesamt unter neun Euro satt wurden. Restaurants sind im
Gegensatz dazu relativ teuer, also preislich in etwa auf euro-
päischem Niveau. Es ist ganz sicher kein Zufall, dass es die
Küche der Ticos nicht zu Weltruhm gebracht hat. Das Na-
tionalgericht „Gallo Pinto“ (wörtlich übersetzt bunter Hahn)
besteht aus schwarzen Bohnen und Reis mit Korianderkraut
sowie ein paar anderen Gewürzen. Das Gericht ist in Costa
Rica so weit verbreitet, dass es sogar bei Burger King zum
Frühstück angeboten wird.
DOCH AUCH PAPAYA, MANGO,
STERNFRUCHT UND VIELES,
WAS MAN TEILWEISE NOCH GAR
NICHT KENNT, SCHMECKEN HIER
SO GUT WIE NIRGENDWO.
COSTA RICA
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spin the globe40
Doch auch wer nicht so auf trockenen Reis steht, muss
nicht hungern. Kochbananen, Fisch- und Fleischgerichte ge-
hören auch zu den Gerichten der Ticos. Dazu trinkt man
am besten Jugos, sehr leckere Fruchtsäfte aus frischem
Obst, die mit Eiswürfeln, Wasser (oder Milch) und Zucker
in den Mixer gehauen werden. Eine weitere echte Empfeh-
lung sind die tropischen Früchte, die einem sehr günstig
und in einer Qualität angeboten werden, die in Deutsch-
land nicht bezahlbar wäre. Insbesondere bei den Bananen
gibt es unglaubliche Unterschiede. Doch auch Papaya,
Mango, Sternfrucht und vieles, was man teilweise noch gar
nicht kennt, schmecken hier so gut wie nirgendwo.
AKTIVITÄTEN
Wie eingangs gesagt: Es gibt viel zu tun und zu erleben, was
über das Kiten und Wellenreiten hinaus geht. Alles geht auf
keinen Fall, doch das eine oder andere Erlebnis sollte man
schon mitnehmen. Fast überall in Costa Rica werden Cano-
py-Touren angeboten, bei denen man auf einem Drahtseil
durch Baumwipfel saust. Doch auch Rafting und Wildwasser-
kajakfahren ist sehr verbreitet. Wer fi schen gehen möchte,
fi ndet an der Westküste sehr gute Bedingungen, da dort nur
wenige Fischer und diese in kleinen Booten unterwegs sind.
Dass sich das Land zum Mountainbiken und Wandern her-
vorragend geeignet ist, sollte wohl klar sein.
REISEZEIT
Wann fl iegt man am besten nach Costa Rica? Ein bei deut-
schen Reisenden sehr beliebter Monat ist der November.
Der große Ansturm an Touristen hat dann noch nicht ange-
fangen und die Regenzeit klingt ab oder ist schon vorbei.
Die Windaussichten sind ebenfalls schon gut, verbessern
sich dann von Dezember bis März auf traumhafte Zuverläs-
sigkeit und bleiben fast das ganze Jahr. Besonders US-Bür-
ger kommen zwischen Dezember und Februar zum Urlaub
nach Costa Rica, hier werden die Preise dann etwas höher.
Im Oktober, dem nassesten und windärmsten Monat, ist
man hingegen fast allein unterwegs. Da es meist kurz, aber
dafür sehr heftig regnet und dazu sehr warm ist, störten zu-
mindest uns die Niederschläge der Regenzeit nicht wirklich.
FAZIT
Da ich ja etwas voreingenommen war, ist wohl klar, dass
ich eine Reise nach Costa Rica nur eine echte Empfehlung
nennen kann. Die Natur, die Früchte, das Essen, die Wind-
statistiken. Es gibt so viel, was an diesem Land gefallen muss.
Und wären da nicht eine Familie und so ein paar andere Ver-
bindlichkeiten, glaub mir, ich würde auswandern …
UNTERKUNFTSEMPFEHLUNGEN
01 HOTEL COCONUT HOUSE
Die sehr preisgünstige und etwas einfachere Unterkunft ist ein guter Ausgangspunkt für einen Costa-Rica-
Urlaub, nicht nur weil sie in Nähe des Flughafens liegt. Die deutschen Besitzer sind sehr kompetent und
hilfsbereit und versorgen einen mit Informationen und Insidertipps, die auf der Reise von unbezahlbarem
Wert sein können. Doch auch sonst sind sie sehr engagiert: Das Hotel ist eines von zwei in Alajuela, das die
Öko-Zertifi zierung anstrebt.
www.coconuthouse.info
02 ARENAL COUNTRY INN
Wer auf dem Weg zum Arenal ist, fi ndet im Arenal Country Inn eine Herberge in Bungalows, die mit Klima-
anlage und sauberem Bad ausgestattet sind. Neben der Poolanlage hat man hier auch einen schönen Aus-
blick auf die nicht aktive Seite des Arenal. Wer sich in der Gegend befi ndet, kann bei „Aventuras Arenal“
viele lohnenswerte Touren in der Region unternehmen.
www.arenalcountryinn.com
03 LA ISLA INN
Das La Isla Inn liegt direkt am Strand der Karibik. Die klimatisierten, mit viel Holz ausgestatteten Räume las-
sen nichts zu wünschen übrig. Wer morgens vor dem Frühstück noch eine Runde wellenreiten oder im Meer
schwimmen will, ist hier richtig.
www.laislainn.com
04 SOL Y LUNA LODGE
Kleine, mit Stroh bedeckte Hütten in einer kleinen Anlage, nur fünf Minuten vom Nationalpark und Surfstrand
von Playa Grande entfernt, machen die Sol y Luna Lodge zu einer guten Bleibe für Strandgänger und Wel-
lenreiter. Eine schöne Poolanlage mit Bar und ein freundliches Ambiente runden das Gesamtbild positiv ab.
www.solylunalodge.net
05 BLUE DREAM HOTEL
Die naheliegendste Unterkunft für Kitesurfer ist das Blue Dream Hotel, das zur Kiteschule des Italieners gehört.
Die Preise sind sehr fair und insbesondere der Ausblick aufs Meer ist einmalig. Wer in der Bahia Salinas kiten
möchte, ist hier am nächsten am Wasser.
www.bluedreamhotel.com
06 CANAS CASTILLA
Die Finca Canas Castilla ist eine absolute Empfehlung – insbesondere, wenn man sich ohnehin schon im
Nordwesten des Landes befi ndet. Wir würden sogar sagen, dass diese Unterkunft uns auf der Reise am bes-
ten gefallen hat, wobei der Geschmack natürlich unterschiedlich ist. Vom Kitespot aus in einer halben Stunde
erreichbar, fi ndet man hier ein kleines Dschungelparadies, das sich ein Schweizer Ehepaar über viele Jahre
aufgebaut hat. In schönen Hütten wohnt man inmitten der Natur. Wir haben auf dem Gelände mehr Tiere
gesehen als in der gleichen Zeit in den Nationalparks. Ideal auch für Familien, schließlich kann man von hier
aus sehr schöne Reitausfl üge unternehmen.
www.canas-castilla.com
07 TURRIALBA BED AND BREAKFAST
Helle, klimatisierte Räume, eine Kochmöglichkeit, Hängematten und ein hübsches Aquarium im Garten ma-
chen das Turrialba Bed and Breakfast zu einer angenehmen Bleibe in der lebhaften Stadt Turrialba. Es ist ein
idealer Ausgangspunkt für alle Rafting- und Wildwasserunternehmungen.
www.turrialbahotel.com
TIPP AM RANDE: REISEFÜHRER
Unser liebster Reiseführer war „Costa Rica: Das komplette Handbuch für individuelles Reisen und Entdecken
im Naturparadies Mittelamerikas“ von Detlef Kirst. Hier gibt es auch realistische Einschätzungen und Empfeh-
lungen zu den Unterkünften.
2/2010
Wir sagen immer, dass Kiteboarden eine der facettenreichs-
ten Sportarten ist. Dazu gehört, dass wir auf Land, Wasser
und bei Schnee unterwegs sein können. Vergleichen wir je-
doch den Anteil, den die Deutschen mit ihrem Kite an Land
unterwegs sind, mit anderen europäischen Ländern, so fällt
auf, dass wir eher hintenanstehen. Wir haben mit Kai Malter
gesprochen, der Organisator der KLB German Masters ist.
Kai hat mit den KLB-Masters einen neuen Event ins Leben
gerufen, der sich mit weit mehr als nur dem Landboarden
beschäftigen wird. Um zu erfahren, warum ein Rundumpa-
ket für einen solchen Event mindestens genauso wichtig ist
wie der Sport, um den es geht, und was Kai Malter dazu
motivierte, einen neuen Event auf die Beine zu stellen, ha-
ben wir uns mit ihm unterhalten.
klb-MASTERS
KAI MALTER im interview
Interview Mathias Wichmann © Fotos Richard Dent
Hey Kai, wie geht‘s dir? Ich habe noch etwas Rücken von der letzten Session. Sonst ist alles gut.
Es fällt immer wieder auf, dass das Landkiten in Deutschland vergleichsweise wenig
verbreitet ist. Worin siehst du die größten Unterschiede im Vergleich zu anderen
Ländern, dass wir da so hintenanstehen? Erst einmal ist zu sagen, dass wir mittlerweile gar
nicht mehr so weit hintenanstehen wie allgemein angenommen. Was die fehlende Popularität
angeht, so hat dies meines Erachtens verschiedene Gründe. Zum einen haben wir in Deutsch-
land bei Weitem nicht so viele gute Spots wie zum Beispiel die Engländer mit ihren großen
Stränden rund um die Insel und zum anderen mangelt es immer noch an Professionalität im
Bereich der Contests sowie in den Promotionskonzepten der Kitehersteller. Was die Spots
angeht, ist gerade im Landesinneren der Kampf um gute Plätze recht schwierig. Anfangs haben
die Landboarder versucht, sich mit auf die Trickdrachenwiesen zu stellen, und sind dabei sehr
schnell auf Ablehnung gestoßen, was zu jeder Menge Ärger und letztlich zu Fahrverboten ge-
führt hat. Neue Plätze zu erschließen, bedarf dann meist langen Kämpfen mit Grundbesitzern
und Behörden, die zumeist ein Kiter allein gar nicht gewinnen kann. Hier ist natürlich mehr
Initiative gefragt und Kiter aus gleichen Regionen sollten sich als Vereine zusammenschließen,
um wenigstens eine ernstzunehmende Gruppe darzustellen. Mehr Engagement sollten hierbei
auch bestehende Verbände, Kitehändler und Hersteller zeigen. Organisierte Einrichtungen wie
beispielsweise die Kitearea in Münsterappel gibt es defi nitiv zu wenige im Land.
Deswegen gibst du jetzt auch Vollgas mit dem Event KLB German Masters, um
Landboarden auch für ein größeres Publikum zugänglich zu machen? Ja, genau.
Eigentlich hat sich mein Arbeitsbereich in den letzten Jahren zunehmend vom Eventmarketing
in Richtung Brand-Management verlagert. Dennoch packt einen immer noch der Ehrgeiz, mal
wieder eine neue Veranstaltung durchzuführen, und als begeisterter Kitesurfer, Landboarder
beziehungsweise Buggyfahrer war dann auch gleich die Idee einer Sportveranstaltung gebo-
ren. Hinzu kam auch, dass viele befreundete Landboarder immer wieder nach neuen Ideen
für Wettbewerbe und Veranstaltungen gefragt haben.
Jetzt geht es bei den KLB-Masters auch darum, eine größere Zuschauerbreite anzu-
sprechen? Was wird der Event den Zuschauern bieten können, was in der Vergangen-
heit wohl auf der Strecke blieb? Bislang gab es ja nur die deutsche Meisterschaftstour, die
seit einigen Jahren von der G.P.A. an verschiedenen Spots im Land durchgeführt wird. Auf de-
ren Tour wurden zumeist nur Freestyle- und Race-Wettbewerbe auf nationaler Ebene ausgetra-
gen und sich auch immer wenig um Rahmenprogramm und Promotion gekümmert. Ich hoffe,
dass die Jungs da mal in Zukunft ein bisschen mehr Gas geben können. Wir haben bereits auf
verschiedenen Ebenen gearbeitet. Als Erstes sorgten wir uns darum, es den Wettbewerbsteil-
nehmern so angenehm wie möglich zu gestalten. So erhalten alle Teilnehmer verschiedenste
Facilities, wie freies Camping, Gratis-Frühstücksbuffet an allen Tagen und einiges mehr. Auch
die Preise für gewonnene Wettbewerbe fallen schon im ersten Jahr der Veranstaltung sehr
üppig aus. In zweiter Instanz gibt es einiges an Competitions zu sehen. Beim Masters wird
es Freestyle-, Race-, Highjump- und Speed-Contests geben und wir haben deutschlandweit
erstmalig sogar einen Freestyle-Kitebuggy-Contest dabei. Für alle Freunde des Wassersports,
die hier im Magazin wohl überwiegen, stellen zahlreiche renommierte Kitehersteller auch ihre
aktuellen Flaggschiffe zum Testen auf dem Wasser zur Verfügung.
Als Erstes sorgten wir uns darum, es den Wettbewerbs-
teilnehmern so angenehm wie möglich zu gestalten.© Foto Johnny Keller
Was die Spots angeht, ist gerade im Landesinneren
der Kampf um gute Plätze recht schwierig.
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2/2010
event
KLB-Masters | 19.-22. August | Dornumersiel
www.klb-masters.com
Abschließend haben wir ein sehr umfangreiches Rahmenprogramm konstruiert, um den
Kitesport so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. So wird es zum Beispiel
Kinderattraktionen wie Drachenbasteln geben, während Papa entweder Testmaterial der Her-
steller kaputt fl iegt oder beim kühlen Getränk in der Flexifoil Flylounge den Wettkämpfen zu-
schaut. Nicht zu verachten ist auch das Abendprogramm. Auf drei verschiedenen Mottopartys
wie zum Beispiel der Nutcase Rock Night treten zahlreiche internationale Live-Bands auf.
Das klingt nach jeder Menge Programm und Attraktionen. Das bedeutet ja auch viel
Aufwand und Kosten. Wie löst ihr denn solche Hürden? Also zunächst einmal muss ich
mich im Vorfeld bei allen bedanken, die jetzt schon freiwillig mithelfen oder ihre kostenlose Mit-
hilfe auf dem Event angeboten haben. Da ist zum einen Verena Hasken, die sich als erfahrene
Grafi kerin um das KLB-Magazin kümmert, und zum anderen sind das, um nur ein Beispiel zu
nennen, die Kiter von Windjunkiex.de , von denen jetzt schon viele ihre Unterstützung ange-
boten haben. Die Kosten kann man natürlich nur bewältigen, indem man sich leistungsfähige
Sponsoren sucht. Und hier ging der Ärger richtig los. Selbstverständlich sind wir sehr froh, dass
sich einige gefunden haben, allerdings war bisher die Suche nach Geldgebern und Ausstellern
so hürdenreich wie bei keinem anderen Event zuvor. Insbesondere die hierzulande vermeintlich
größten Hersteller von Kitesurfmaterial hielten sich sehr bedeckt und waren zurückhaltend.
Wahrscheinlich ist bei denen noch nicht angekommen, dass wir A) ein umfangreiches Kitesurf-
Testival mit anbieten und B) mittlerweile fast alle Kitelandboarder mit Tubekites auf dem Land
unterwegs sind. Hinzu kommt, so ist mein Eindruck, dass viele Hersteller als auch Handelsfi rmen
nur laienhaft betrieben werden. So sitzen dort gute Kiter und Windsurfer in Positionen, die
eigentlich besser von Betriebswirten besetzt werden sollten.
Der Event bekommt internationale Verstärkung aus Großbritannien durch Craig
Sparkes und Lewis Wilby. Gibt es keine guten deutschen Landboarder? Verstärkung ist
es ja eigentlich nicht, da es sich ohnehin um einen internationalen Contest handelt, bei dem Fah-
rer aus allen Ländern teilnehmen können. Sicherlich gilt auch Lewis Wilby allgemein als Messlat-
te und wird sogar von den italienischen Landboardern als „Gott“ bezeichnet, aber erstens haben
wir mit Emmanuel Norman, Yannick Schwickert oder Pascal Lohmann, um nur einige zu nennen,
sehr gute Fahrer und zweitens hat es zuvor noch nie direkte Vergleiche gegeben. Es bleibt also
bis zuletzt abzuwarten, wer den Pokal und den Titel German Master mit nach Hause nimmt.
Ist das dann eine reine Profi -Veranstaltung oder eine offene Veranstaltung, wo alle
teilnehmen dürfen und es nicht ganz so ernst genommen wird? Bei so einem jungen
Sport wie dem Kitelandboarden oder Freestyle-Buggykiten fehlt natürlich einiges an Erfah-
rungswerten. Woran sollte man den Profi - vom Hobbykiter unterscheiden können. Das heißt,
anmelden kann sich jeder, der teilnehmen will, schließlich zählt in erster Linie immer noch der
Spaß an der Sache – und dabei sein ist ja bekanntlich alles. Wer allerdings Siege einfahren will,
der muss sich bereits im Vorfeld ganz schön ins Zeug legen.
Kommen wir zu den Musikacts. Immer ein interes-
santes Thema. Welche Bands werden denn kommen?
In die Abendveranstaltungen haben wir besonders viel Über-
legungen und Mühe gesteckt. Meines Erachtens war es auch
nie zuvor so schwierig, ein Programm auf die Beine zu stellen,
was nahezu jedem gerecht wird. Deshalb bin ich auch stolz
darauf, letztendlich ein zwar recht skurriles, aber dennoch
qualitativ sehr hochwertiges Lineup auf der Bühne zu haben.
Wir beginnen gleich am Donnerstag mit der Lounge party,
auf der das Londoner Elektropop-Duo „Evokateur“ auftreten
wird. Ich begleite diese Band schon seit Jahren und muss
sagen, dass ich selten Musiker gesehen habe, die so viel
Energie und Herzblut in ein Projekt gesteckt haben wie Sarah
und Hector Villarus. Am Freitag spielen sogar drei Bands auf
der Nutcase Rock Night. Opener ist die Local-Hero-Band
„Frogfl y“, die kürzlich den zweiten Platz beim deutschen
Rock-Pop-Preis abräumte. Im Anschluss spielt die Kölner
Band „Geist“. Geist haben ihren eigenen Stil. Mit grandiosen
Vedder-Melodien, tankianischem Vibrato, und dem Mut zur
Sprach-Anarchie holt man all das Gute an den Rhein, für das
es sich weiterzuleben lohnt. Headliner des Abends sind dann
die vier Girlies von „The Black Sheep“. Von deren Hand-
werkskünsten sollte sich mal jeder selbst auf YouTube ein
Bild machen. Am Samstag hingegen ist Crossover angesagt.
Hierfür haben wir zunächst mal den Resident „Artur“ aus
dem legendären Shagall Club Bremen. Unterstützt wird er
auf der Livebühne von „Ina Boo“, einer Künstlerin aus dem
Süddeutschen, die einzig und allein mit ihrer Stimme, einer
Gitarre und einer Loopstation Songs von zum Beispiel Melissa
Etheridge, Nelly Furtado und anderen spielt. Übrigens gibt es
auf unserer Webseite www.klb-masters.com alle Infos und
Videolinks zu den Bands.
Das klingt nach einer Menge guter Musik. Was fi ndest du ist denn überhaupt das
Reizvolle am Landkiten? Für alle, die es mal ausprobieren wollen. Als Erstes ist es natür-
lich ein Sport, den man an der frischen Luft durchführt. Hinzu kommt ja die uralte Faszination
der Naturgewalten. Es ist schon beeindruckend, was man mit etwas Wind so alles machen
kann. Außerdem bedarf es im Gegenzug zu anderen Trendsportarten wenig Gepäck und man
kann sein Material stets im Auto mit dabeihaben.
Um so einen Event veranstalten zu können, muss man doch selbst großer Fan des
Sports sein. Wie sieht das bei dir aus? Auf jeden Fall. Seit nunmehr einigen Jahren richten
meine Freundin und ich alle Termine und Dienstpläne konsequent nach dem Windfi nder
aus. Es gibt nichts Schlimmeres, als bei 25 Knoten Westwind im Büro zu sitzen oder sogar
Kundentermine zu haben. Ich glaube auch, dass man solch eine Veranstaltung nur ordentlich
durchführen kann, wenn man selbst mit Spaß dabei ist.
Das glauben wir auch. Warum sollte ich jedoch, wenn ich direkt am Meer lebe, am
Strand bleiben und dort kiten, wenn ich doch aufs Wasser könnte? Also zunächst einmal
ist das Kiten an Land gegenüber dem Kitesurfen eine weitere Alternative, die auch nicht weni-
ger Spaß bringt und eine spannende Abwechslung ist. Weiterhin geht das Kiten an Land schon
recht früh los. Wenn der Wind also fürs Wasser nicht reicht oder zumal gefährlich ablandig
kommt, geht es dann prima am Strand oder auf der Wiese weiter. Für alle Nordseeanwohner ist
der Rasen auch als unabhängig von Gezeiten bekannt. Außerdem ist es wesentlich angenehmer,
im Januar bei fünf Grad minus mit dicker Snowboardjacke im Buggy zu sitzen, um ein wenig zu
cruisen, als sich bei gleicher Temperatur am Strand aus dem Neoprenanzug zu quälen.
Das ist ein guter Grund. Wir hoffen, dass der Event gebührend besucht wird und
alle Besucher Spaß haben werden. Wir sehen uns in jedem Fall direkt vor der Bühne.
Vielen Dank.
Dennoch packt einen immer noch der Ehrgeiz,
mal wieder eine neue Veranstaltung durchzuführen,
und als begeisterter Kitesurfer, Landboarder
beziehungsweise Buggyfahrer war dann auch
gleich die Idee einer Sportveranstaltung geboren.
Das heißt, anmelden kann sich jeder, der teilnehmen will,
schließlich zählt in erster Linie immer noch der Spaß an
der Sache – und dabei sein ist ja bekanntlich alles.
Elektropop-Duo „„Evokateur“ © Foto Ray Burmistonn
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event
Hey John, wie geht’s? Du wirst heute Abend hier
in Berlin ein Konzert geben. Hattet ihr schon Zeit,
euch Berlin anzuschauen? Ja, wir sind gestern früh
hier angekommen und ich habe mit meiner Familie den
Zoo besucht. Ich kann Zoos eigentlich nicht ausstehen,
da es mich immer deprimiert, Tiere in Gefangenschaft
zu sehen. Aber der Zoo in Berlin ist wirklich schön.
Du sagst mit Familie. Heißt das, dass deine Fami-
lie mit dir auf Tour ist? Genau. Meine Frau Daniella
und unsere beiden Kinder Banjo und Jahli sind mit mir
unterwegs. Ich bin sehr dankbar, dass meine Frau mich
so unterstützt und wir als eine Familie zusammen sein
können. Anderenfalls würde ich zu viel verpassen.
Wir von der Kitelife versuchen, wie der Name
schon sagt, immer den Lifestyle mitzuvermitteln.
Ein besonderer Punkt ist dahin gehend auch die
Musik. Was meinst du, warum insbesondere bei
Sportarten wie Surfen, Skaten, Snowboarden und
Kiten die Musik eine so große Rolle spielt? Ich den-
ke, dass all diese Sportarten den gleichen Spirit haben.
Bei der Musik geht es doch ebenso wie beim Skaten,
Surfen oder Kiten darum, kreativ zu sein. Zudem haben
diese Sportarten und die Musik eine eigene wundervolle
Dynamik. Sie kann aggressiv sein, aber auch ruhig. Ich
selbst bin Streetskater und es gibt kein besseres Gefühl,
als ein Rail zu sliden. Es geht darum, sich auszudrücken,
und man kann wundervoll kreativ, aber auch rebel-
lisch sein. Die Sportarten waren ja auch alle einmal ein
wenig „antisozial“. Heute natürlich nicht mehr so, weil
sie einfach cool geworden sind. Echt schwierig, das zu
beschreiben. Es steht die gleiche Motivation hinter den
Dingen. Es geht darum, sich auszudrücken.
Du bist selbst in Kalifornien geboren. Kalifornien,
ein perfekter Ort zum Surfen und mit eigener
Skatecommunity. Du musstest dann aber mit zehn
Jahren nach Pinjarra ziehen, ein kleines Dorf, 100
Kilometer außerhalb von Perth. Ich habe es gese-
hen und frage mich, wie man es in einem kleinen
Dorf mit vier Häusern als Teenager aushält. Vor
allem, wenn man keine Chance hat, zum Ozean
zu gelangen. Was? Du warst schon mal dort? Kein
Mensch verläuft sich nach Pinjarra! WOW! Es war na-
türlich ein Kulturschock, von L.A., der großen Stadt, in
ein kleines Dorf zu ziehen. Dennoch fand ich es nicht
so schlimm. Es ist auch dort sehr schön, von so viel Na-
tur umgeben zu sein. Ich war kein Surfer, also störte es
mich kaum, dass ich so weit weg vom Meer lebte. Wir
hatten einen kleinen Fluss im Dorf. Wir haben uns dann
auf einem Surfboard von einem Boot ziehen lassen.
Ansonsten waren wir alle Skater in Pinjarra.
Du sagst, dass der Ozean bis dato keine so große
Rolle in deinem Leben gespielt hat. Dennoch heißt
einer deiner bekanntesten Songs „Ocean“. Was
verbindest du mit dem Song und dem Ozean? Der
Song ist mittlerweile dreizehn Jahre alt. Er handelt von
den vielen Facetten, die der Ozean hat. Das Meer kann
extrem ruhig und wunderschön sein. In der nächsten
Minute aufbrausend, beeindruckend und stimmungs-
voll. Ich denke, das ist das, was der Song auch ist.
Wunderschön, facettenreich; ruhig und dann aber auch
wieder aggressiv.
Das heißt, dass du nie wirklich gesurft bist? Oh
Mann, ich habe es schon tausendmal probiert. Aber ich
habe einen wahnsinnigen Respekt vorm Surfen. Es ist so
schwer, surfen zu lernen. Man braucht enorm viel Zeit
und muss eigentlich täglich mehrere Stunden auf dem
Wasser sein, um allein die Wellen zu verstehen und auf-
stehen zu können. Und dann ist das erste Jahr so brutal.
Du wirst ständig gespült und bist am falschen Ort zur
falschen Zeit. Allein schon wegen der Lage Pinjarras hatte
ich keine Zeit in meiner Jugend und jetzt leider auch
nicht mehr. Da war Skateboarding eher mein Freund.
Bist du nur so rumgeskatet oder hast du das richtig
ernst genommen? Ich habe mit dreizehn angefangen
und wollte damals von allen Firmen gesponsert werden.
Ich war da richtig passioniert.
Interview Mathias Wichmann © Fotos WMG
Es war für uns eine Möglichkeit, unseren rebellischen
Charakter etwas auszuleben. Und ich skate immer noch,
wann immer es geht. (Holt seinen Mac und zeigt uns
Fotos.) Ich habe jetzt mit 35 Jahren bessere Skatefotos als
mit 16. Ich fühle mich dem Skaten sehr verbunden. Und
es hält mich immer noch fi t. Jeder hat sein Hobby, mit
dem er sich verbunden fühlt. Deins ist Kitesurfen, oder?
Ja klar. Hast du das schon einmal ausprobiert?
Leider noch nicht. Aber in Western Australia ist das
eine riesige Sache. Woodman’s Point ist quasi nur einen
Steinwurf von meinem Haus entfernt. Und es wird immer
größer. Es scheint wohl wirklich sehr gut bei uns zu sein.
Ja. Woodman’s Point ist einer der besten Spots auf
der Welt. Viele Fahrer kommen extra deswegen nach
WA. Es ist ja auch ständig windig bei uns im Sommer.
Du hattest dich mit 21 Jahren dazu entschlossen,
dein Kunststudium abzubrechen und deine Karriere
als Musiker zu beginnen. Wann war für dich klar,
dass du lieber Musiker als Maler werden willst?
Tatsächlich erst mit 21. Ich fi ng an, ein paar Mal in
Fremantle auf der Straße Musik zu machen. Ich habe in
einer halben Stunde 30 Dollar verdient. Ich konnte also
mit dem, was mir Spaß macht, auch noch Geld verdie-
nen. Im ersten Jahr nahm ich dann mein erstes Album
auf und konnte davon leben.
ES WAR NATÜRLICH EIN
KULTURSCHOCK, VON L.A.,
DER GROSSEN STADT,
IN EIN KLEINES DORF
ZU ZIEHEN.
© Foto Marty Philbey
2/2010
46 wortwechsel
Haben dich deine Eltern dabei stets unterstützt?
Das haben sie erstaunlicherweise. Sie hatten immer viel
Vertrauen zu mir, solange sie merkten, dass ich auch hart
dafür arbeite.
Heißt das, dass du eigentlich auch ein großer
Maler bist? Es ging mir immer darum, kreativ zu sein.
Ob nun beim Skaten, Malen oder Musizieren. Leider
komme ich nicht mehr dazu, viel zu malen.
Du könntest so ziemlich überall auf der Welt
wohnen. Warum hast du Fremantle als deine
Heimatstadt gewählt? Fremantle hat ein einzigartiges
Flair, eine großartige Geschichte, Architektur und zudem
die schönsten Strände. Außerdem habe ich dort meine
Musikkarriere begonnen, meine Frau kennengelernt und
fühle mich diesem Vorort stark verbunden. West-Australi-
en als Ganzes ist unbeschreiblich. Die grenzenlose Weite
und der Blick auf den Indischen Ozean sind einzigartig.
Du hast letztes Jahr deine Band umgestellt und
bist jetzt mit Nicky Bomba und Byron Luiters
unterwegs, mit denen du auch dein neues Album
„April Uprising“ aufgenommen hast. Wo hast du
die beiden kennengelernt? Nicky ist mein Schwager
und hat schon bei „Sunrise over the Sea“ Schlagzeug
gespielt. Wir brauchten dann noch einen Bassisten. By-
ron war von allen, die vorgespielt haben, der Lustigste,
der am meisten Groove und Soul hatte.
Warum, denkst du, sagen Kritiker über dein neues
Album „April Uprising“, dass es das am zugäng-
lichsten ist? Ich habe keine Ahnung. Es ist ein sehr
konzentriertes Album. Ich wollte ein starkes Album
machen, das nur Kracher drauf hat. Da kamen dann
Einflüsse zusammen wie Beastie Boys, Marvin Gaye,
Black Sabbath, Bob Marley und Led Zeppelin. Es sollten
eben nur Klassiker werden. Zudem sind die Zeiten, in
denen ich 20-Minuten-Songs über Bäume oder Ozeane
aufgenommen habe, vorbei. Man muss sich eben auch
ein bisschen entwickeln können. Sonst sind die Zuhörer
gelangweilt und ich am Ende auch. Was nicht heißt,
dass ich diese Songs nicht gern spiele oder sie nicht
wiederkommen werden.
Hast du einen Lieblingssong auf dem neuen Album? Ich mag sie alle. Ich mag
Ragged Mile sehr und Take Me, aber auch Mystery Man. Genauso mag ich aber auch One
Way Road, C’mon und Johnny’s Gone. Nee, ich habe keinen. Ich mag sie alle. (lacht)
Lass uns doch mal über die Musikszene in West-Australien sprechen. Siehst du
einen Zusammenhang zwischen der Surfszene und der Musikszene dort? Ich wur-
de das schon oft gefragt. Es wird immer von Coastal Music gesprochen. Aber ich bin mir
nicht sicher, ob das mit Surfen, Kitesurfen oder Skaten zusammenhängt. Ich glaube, dass
es in dem Spirit in Australien selbst begründet liegt. Da gehört natürlich auch das Surfen
dazu. Aber es gibt etwas in Australien, das ich nicht in Worte fassen kann. Das ist nicht
nur bei Musikern so, sondern auch bei Malern aus Australien.
Wie stehst du zum Australia Day? Feierst du? Gar nicht. Ich hasse diesen Tag. Es
ist der Invasionstag für Australien. Ich finde es unverständlich, wie man einen Tag feiern
kann, an dem viele eingeborene Völker und Kulturen dem Tod geweiht waren. Und die
UN verurteilt das zutiefst. Die Regierung entscheidet immer noch über die Köpfe der
eigentlich einheimischen Bevölkerung hinweg. Es ist ein verflucht ernstes Problem.
Für mich ist Australia Day ein verdammt schlechter Witz. Es ist einfach ein Schlag ins
Gesicht der Ureinwohner.
Du bist einer der wenigen, die Lapsteel-Gitarren benutzen. Mir fallen nur Ben
Harper, Xavier Rudd, Matt Gresham und Jeff Lane ein. Wie bist du darauf ge-
kommen? Mein Großvater spielte eine Dobro Lapsteel. Als er starb, wollte er, dass der
erste Nachkomme, der das Gitarrespielen lernt, sie bekommen soll. Ich war der Erste und
Einzige, der zu spielen begann, und bekam sie. Am Anfang konnte ich reichlich wenig
damit anfangen. Dann sah ich aber Jeff Lane und Ben Harper mit Weissenborn-Gitarren
spielen und war begeistert von dem Klang. Ich begriff, dass diese Gitarren so viel zu
geben haben. Es sind wundervolle Instrumente mit einem eigenen warmen Klang. Ben
Harper zeigte vor zehn Jahren, dass man diese Gitarren anders sehen muss, und gab
ihnen eine neue Art des Spielens.
Eine letzte Frage. Für wen hast du „Don’t wanna
see your face” geschrieben? Das habe ich für einen
Journalisten in Australien geschrieben. Er fragte mich,
ob ich ihm außerhalb des Interviews etwas aus dem
Nähkästchen erzählen könnte. Das habe ich gemacht und
er hat es abgedruckt. Es gibt manchmal Journalisten, die
versuchen, sich selbst in einem Interview darzustellen.
Dabei spielt der Interviewte keine Rolle mehr. Aber keine
Sorge. Du brauchst keinen Song zu befürchten.
Da bin ich ja beruhigt. Wir freuen uns auf ein
gutes Konzert heute Abend. Danke. Es hat viel Spaß
gemacht. Und wir sehen uns in Fremantle, wenn du
wieder da bist.
FÜR MICH IST AUSTRALIA DAY EIN VERDAMMT SCHLECHTER WITZ.
ES IST EINFACH EIN SCHLAG INS GESICHT DER UREINWOHNER.
FREMANTLE HAT EIN EINZIGARTIGES FLAIR,
EINE GROSSARTIGE GESCHICHTE, ARCHITEKTUR UND
ZUDEM DIE SCHÖNSTEN STRÄNDE.
48
2/2010
wortwechsel
WO DER HAKEN HÄNGT ...
Der Ausgangspunkt ist folgender: Ein Hüfttrapez hat eine höhere Hakenposition und verteilt
die Kräfte auch mehr auf den Rücken als auf den Hintern. Wie man hier sieht (Abbildung 1),
kommt es aufgrund der unterschiedlichen Position des Trapezhakens beim Kitesurfen mit
Sitz- beziehungsweise Hüfttrapez zu unterschiedlichen Körperpositionen und Gelenkwinkel-
stellungen, welche einen Einfl uss auf die Kraftentwicklung der Muskulatur haben. Ob der
Höhenunterschied einen Einfl uss auf die maximal mögliche Krafterzeugung im Oberkörper
sowie die Beanspruchung (Aktivität) der Muskeln der oberen Extremität (Arm, Brust- und
Rückenmuskulatur) hat, das war Gegenstand der Untersuchung.
DER VERSUCHSAUFBAU
Anfängliche Überlegungen, die Untersuchungen auf dem Wasser durchzuführen, zer-
schlugen sich sehr schnell. Alles, was man auf dem Wasser macht, bringt sehr viele Stör-
größen mit sich, wie zum Beispiel die ständig wechselnden Bedingungen (Windstärke,
Windqualität, Wellengang … ). Schon allein das macht einen genauen Vergleich sehr
schwierig. Ganz abgesehen davon, dass man auf dem Wasser wasserdichte und kabellose
Messinstrumente benötigt, die wohl nur den wenigsten zur Verfügung stehen oder die
speziell hätten angefertigt werden müssen. Aus diesem Grund wurden die Messungen
ins Biomechanik-Labor der TU München verlegt. Unter der Betreuung von Dr. Ferdinand
Tusker wurde überlegt, wie man Kitesurfen im Labor unter standardisierten Bedingungen
möglichst realitätsnah simulieren kann und wie die technische Umsetzung bei der Errich-
tung eines Prüfstandes aussehen soll.
Da Kitesurfen aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Situationen und Bewegungen be-
steht, musste eine Standardsituation für die Untersuchungen ausgewählt werden. So wurde
eine gewählt, die beim Kitesurfen häufi g auftritt: das Fahren auf Amwindkurs nach links,
mit einem Aufkantwinkel des Boards von 45 Grad und einem Kitewinkel (Winkel zwischen
Leinen und Horizont) von etwa 45 Grad. Für den Prüfstand wurde eine Konstruktion aus
fünf Metallrohren in etwa zweieinhalb Meter Höhe an der Wand verankert. An den Roh-
ren wurden drei Umlenkrollen für die Leinen befestigt. Das System aus Rohren und Rollen
wurde so konstruiert, dass für weitere Untersuchungen auch Situationen mit anderen Kite-
positionen simuliert werden können. Um die Fahrposition zu simulieren, befand sich in circa
drei Meter Abstand parallel zur Mauer mit der Haltekonstruktion ein Holzkeil mit einem 45-
Grad-Winkel. Auf dem Holzkeil wurde ein Kiteboard mit Fußschlaufen befestigt. Durch die
Aufhängung der Leinen an den Umlenkrollen der Haltekonstruktion wurde der Kitewinkel
von 45 Grad simuliert. Dieses Setup war für beide Untersuchungen identisch.
Die Frage, ob Sitz- oder Hüfttrapez, spaltet die Kitesurfgemeinde seit jeher in zwei Lager. Über
Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme gibt es heiße Diskussionen und viele Vermu-
tungen, jedoch keine wirklich aussagekräftigen Studien. Wie gut, dass sich nun endlich jemand
diesem Thema angenommen hat. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit des Studiums für Sportwissen-
schaft an der TU München beschäftigten sich Josef Ullmann und Geri Wagner von der Kite-
schule Schneefl ocken-Rocken (www.schneefl ocken-rocken.de), unter der Aufsicht von Dr. Fer-
dinand Tusker, mit den biomechanisch relevanten Unterschieden zwischen Sitz- und Hüfttrapez.
ergebnisse einer wissenschaftlichen studieHÜFT- oder SITZTRAPEZ?Text und © Fotos Josef Ullmann und Geri Wagner, Schneefl ocken-Rocken.de
Abbildung 1
50
2/2010
insider
DAS KRÄFTEMESSEN
Mithilfe von Kraftmessdosen in den Steuerleinen bestimm-
te Josef die maximal mögliche Krafterzeugung im Oberkör-
per unter der Verwendung von Sitz- und Hüfttrapez. Für
diese Maximalkraftmessungen wurden zwei Kraftmessdo-
sen in den Steuerleinen angebracht. Die Leinen wurden
an der Wand fi xiert, um einen für diese Art von Messun-
gen nötigen, unüberwindbaren Widerstand zu schaffen.
Die Aufgabe der Versuchspersonen war es nun, sich in
das Sitz- beziehungsweise Hüfttrapez einzuhaken und
eine Körperposition wie beim Kiten auf Amwindkurs ein-
zunehmen. Um diese Position beizubehalten, wurden die
Versuchspersonen zusätzlich mit einem Spanngurt nach
hinten abgespannt. Es wurde dabei ein „North Performer
2009“-Sitztrapez und das „North Styler 2009“-Hüfttrapez
verwendet. Innerhalb des Messzeitraums von zehn Sekun-
den musste nun eine so kräftige Zugbewegung wie mög-
lich durchgeführt werden, wobei darauf geachtet wurde,
dass die Bewegung gleichmäßig aus Armen und Oberkör-
per kommt. Die Bein- und Oberkörperstellung sollte nicht
verändert werden, um einen Kraftgewinn aus den Ober-
schenkeln und der Hüfte zu vermeiden. Die Bar befand
sich während der Messungen in etwa in der Mitte des
Depowerweges. Nach dem Trapezwechsel und einer fünf-
minütigen Erholungspause wurde die zweite Messung mit
dem jeweils anderen Trapez durchgeführt. Die Reihenfol-
ge der zu testenden Trapeze wurde vor den Messungen
per Losverfahren festgelegt. Für die Messungen standen
insgesamt zehn männliche und zwei weibliche Probanden
zur Verfügung.
KRAFTWERTE
Nachdem die Messungen über den PC ausgewertet und
mit einem Statistikprogramm überprüft worden waren,
stellte sich heraus, dass alle Versuchspersonen mit Hüfttra-
pez größere Kraftwerte erreicht hatten als mit Sitztrapez,
wobei ein Spitzenwert von 530 Newton, also vergleichbar
mit etwa 53 Kilogramm, in der rechten Steuerleine gemes-
sen wurde. Dass mit Hüfttrapez eine größere Maximalkraft
an der Bar erzeugt werden kann, spricht für eine effek-
tivere Arbeitsweise der beteiligten Muskulatur. Bei Ver-
wendung eines Hüfttrapezes kann also das volle Potenzial
der Oberarmmuskulatur ausgeschöpft werden, wogegen
bei Verwendung eines Sitztrapezes viel Kraft durch den
ungünstigeren Arbeitswinkel im Ellbogen verloren geht.
In weiterer Folge bedeutet dies, dass die Armmuskulatur von Sitztrapezfahrern schneller ermüdet.
Auffällig war, dass die Werte beim Sitztrapez stärker schwankten als beim Hüfttrapez. Wahr-
scheinlich liegt das neben der Abspannvorrichtung an der höheren Beweglichkeit des Ober-
körpers beim Sitztrapez. Während die hohe Trageposition des Hüfttrapezes im abgespannten
Zustand wenig Bewegungsfreiheit für den Oberkörper lässt, erlaubt die tiefere Position des Sitz-
trapezes einen relativ großen Spielraum für den Oberkörper. Während manche Probanden nur
die Kraft aus Armen und Schultergürtel holten, wäre es möglich, dass andere durch Rücknei-
gung des Oberkörpers auch die Rückenmuskulatur zu Hilfe genommen haben. Doch selbst so
waren die Kraftwerte geringer als bei einem Hüfttrapez.
DASS MIT HÜFTTRAPEZ
EINE GRÖSSERE MAXIMALKRAFT
AN DER BAR ERZEUGT WERDEN
KANN, SPRICHT FÜR EINE
EFFEKTIVERE ARBEITSWEISE
DER BETEILIGTEN MUSKULATUR.
52
2/2010
insider
DIE MUSKELAKTIVITÄT
Unabhängig vom Ausgang dieser Untersuchung beschäftigte sich Geri mit der Muskelaktivi-
tät. Es ging darum, herauszufi nden, ob es beim Lenken, An- und Depowern mit Hüft- und
Sitztrapez zu Unterschieden bezüglich der Muskelaktivität im Oberkörper kommt. Gemessen
wurde mithilfe von Elektromyografi e (EMG). Dies ist ein Verfahren, bei dem elektrische Sig-
nale, die der Muskel bei Bewegungen „erzeugt“, mittels Elektroden auf der Haut gemessen
werden. Um eine realitätsnahe Belastung beim Lenken, An- und Depowern zu simulieren,
wurden an den Leinen freihängende Gewichte befestigt. Diese dienten als Ersatz für die
Zugkraft des Kites. Als Anhaltspunkt für die Größe der Gewichte dienten bereits vorhande-
ne Messwerte. Kleiner führte 2008 in einer Studie einen Feldversuch durch, bei dem mithil-
fe von Kraftmessdosen in den Leinen auftretende Kräfte beim Kitesurfen gemessen wurden.
Diese Messungen wurden bei einer Windstärke von etwa acht bis zehn Knoten mit einem
14 Quadratmeter großen Kite durchgeführt. Die von ihm ermittelten Durchschnittswerte
von je ungefähr 75 Newton (circa 7,5 Kilogramm) in den Steuerleinen und circa 300 New-
ton (ungefähr 30 Kilogramm) in den Zugleinen wurden für diesen Versuch übernommen,
um die Zugkraft des Kites am Prüfstand zu simulieren.
DER VERSUCH
Der Proband sollte zehn Sekunden im Wechsel an- und depowern insgesamt je viermal. Da-
nach wurde das Lenken untersucht. Die Ausgangsposition der Bar beim Lenken wurde in
der Mitte der Centerline farbig markiert. Auf Anweisungen des Versuchsleiters, die eben-
falls in Zeitabständen von 1,25 Sekunden erfolgten, wurde zehn Sekunden lang im Wechsel
links und rechts gelenkt. Dabei musste es zu einer kompletten Streckung des Armes, der
nicht angelenkten Seite kommen (vgl. Abbildung 2, rechter Arm), wobei die Position der
Bar auf der Centerline nicht verändert werden sollte.
Dabei wurden die Arm- und die Schultermuskulatur un-
tersucht. Auch eine Untersuchung der Bauch- und Rü-
ckenmuskulatur wäre interessant gewesen, jedoch war
das Anbringen der Elektroden problematisch. Da die hier-
für nötigen Messpunkte unter dem Trapez liegen, welches
Druck und Reibung auf die Elektroden ausgeübt hätte,
wäre es zu verfälschten Messergebnissen gekommen. Es
stellte sich heraus, dass bei allen Versuchspersonen jeder
der untersuchten Muskeln deutlich aktiv und somit an der
Steuerung des Kites beteiligt war.
DIE FRAGE DER AKTIVITÄT
Beim Bizeps konnte nach der statistischen Auswertung
der Daten beim Anpowern ein signifi kanter Unterschied
zwischen Hüft- und Sitztrapez festgestellt werden. Der
Muskel zeigte unter der Verwendung eines Hüfttrapezes
eine geringere Aktivität als beim Sitztrapez. Das ist inso-
fern interessant, als der Bizeps der wichtigste Muskel für
alle Aktivitäten an der Bar ist. Somit kann man durch die-
ses Ergebnis sagen, dass in der gemessenen Situation ein
Hüfttrapez deutlich kraftsparender für die Arme ist. Bei
den restlichen Bewegungen und Muskeln konnte kein
signifi kanter Unterschied festgestellt werden. Die Mus-
kelaktivitäten bei der Verwendung eines Sitztrapezes wa-
ren jedoch auch hier erhöht, nur nicht statistisch relevant.
Die hohen Abweichungen in den Messungen könnten
sich dadurch erklären, dass sowohl Anfänger als auch
Fortgeschrittene an der Messung beteiligt waren.
Abbildung 2
DER MUSKEL ZEIGTE
UNTER DER VERWENDUNG EINES
HÜFTTRAPEZES EINE GERINGERE
AKTIVITÄT ALS BEIM SITZTRAPEZ.
54
2/2010
insider
Da bei Anfängern die Bewegungsausführung noch un-
genau und grobmotorisch abläuft, werden auch Muskel-
partien beansprucht, die hierfür nicht nötig wären. Dies
bedeutet, dass beim Anpowern nicht nur der Bizeps als
hauptverantwortlicher Beuger aktiv ist, sondern auch sein
Gegenspieler (Trizeps), der normalerweise für die Stre-
ckung des Armes zuständig ist. Der Trizeps übernimmt
dabei als Hilfsmuskel eine Unterstützungs- beziehungs-
weise Stabilisierungsfunktion. Im Gegensatz dazu ist beim
Fortgeschrittenen, der die Bewegung schon perfekt be-
herrscht, kein Einsatz von Hilfsmuskeln mehr nötig, wo-
durch die Bewegung ökonomischer wird. Das wird jeder
nachvollziehen können, der sich das erste Mal an die Bar
eines Kitesurfkites gekrampft hat.
FAZIT
Beide Untersuchungen zeigen eines deutlich: Zumindest
für den Oberkörper ist ein Hüfttrapez die ökonomischere
Variante. Auch wenn es sich hier nur um einen Laborver-
such handelt, lassen sich diese Werte sehr gut auf den
Sport übertragen. Es wird auch einleuchtend, wenn man
sich den Winkel ansieht, mit dem man bei einem Hüft-
oder einem Sitztrapez an der Bar zieht. Wobei man er-
wähnen muss, dass sich diese Ergebnisse nicht auf an-
dere Situationen oder Boardwinkel übertragen lassen.
Zudem wäre noch der Vergleich von unterschiedlichen
Trapezen sinnvoll. Der Anfang ist zwar gemacht, aber die
Forschung beginnt gerade erst. Und eine Frage ist durch
diese Studie auch nicht geklärt: Was ist wirklich die bes-
sere Wahl für den Rücken? Wir hoffen, dass vielleicht
der eine oder andere kitebegeisterte Sportstudent den
Faden aufgreift und an dieser Stelle die Erforschung des
Kitesports ein wenig vorantreibt.
Mittelwerte der elektromyografischen Aktivität der einzelnen Muskeln aller Versuchspersonen
beim Anpowern mit Sitz- und Hüfttrapez.
Die Autoren danken Nobile und North Kitteboarding
für die Unterstützung.
56 insider
Angefangen hat alles mit einem schönen Windtag im Sommer 2009. Mehr spontan als
überlegt zerrten wir eine Bierbank in den Bodden, um auch einmal über einen kleinen
Slider gerutscht zu sein. Die ersten Versuche machten tierischen Spaß, doch auch einem
wenig fortgeschrittenen Kiter wird bei einer Bierbank schon nach wenigen Versuchen die
Herausforderung fehlen. Und so kam es, dass bald eine komplette Biertischgarnitur für
eine Kombination aus einem Kicker und einem Slider herhalten musste. Am Ende des Ta-
ges waren wir angefixt. Nun stand sie im Raum, die Idee: „Sagt mal, hättet ihr nicht Bock
auf ein Wochenende Sliden zusammen mit anderen?“
Nachdem wir diese Frage der Kitesurf-Internetcommunity auf diversen Plattformen gestellt
hatten, waren wir uns sicher: Es haben auch andere Bock, sich an Obstacles zu wagen. Bis-
her blieb das Thema allerdings fast nur den Pros vorbehalten. Und genau das sollte diesmal
anders sein. Sowohl von den Hindernissen als auch den Teilnahmebedingungen her sollte
es keine unüberwindbare Hürde geben für weniger versierte Kiter. Wir denken, dass jeder,
der einen Railey beherrscht, auch eine Funbox schon nach wenigen Versuchen überwinden
kann. Natürlich löst eine im Wasser stehende Rampe bei vielen zunächst eine Blockade aus,
lernt man doch von der ersten Kiteschulstunde an, sich von allen harten Fremdkörpern fern-
zuhalten. Doch wer die Sache mit etwas Vorsicht und Vernunft angeht, wird schnell merken,
dass es deutlich harmloser ist, als man es zunächst vermutet.
Als die ersten Schritte gemacht waren, organisierte sich der Rest schon fast von allein. Wir
bekamen Kunststoffplatten für die Funbox, Markus Hohmann spendierte sein in liebevoller
Kleinarbeit gestaltetes Rail und ein aufblasbarer Slider von zwölf Meter Länge war schon
vorhanden. Zusätzlich kamen „The Jokers“ Martin und Donat aus dem Underground/Ozone
Team mit ihrem mobilen Kicker vorbei. Vier Obstacles, das ist schon einmal eine Ansage für
einen ersten Versuch.
Leider waren ausgerechnet für die Eventtage selbst suboptimale Bedingungen vorhergesagt,
während es an Freitag und Montag nicht an Wind mangeln sollte. So setzten wir bereits Frei-
tag einen ersten Fototermin an. Bis in die Dunkelheit hielten die Letzten (und glücklicherwei-
se auch David Sonnabend, unser Fotograf) aus. So gut die Session auch war, der Samstag
begann demgegenüber um einiges windärmer. Zwar baute sich mit der Zeit ein wenig Wind
auf, jedoch überwiegend aus leicht ablandiger Richtung. Die Bedingungen waren zwar kite-
bar, doch es war nicht wirklich an die Hindernisse zu kommen, die etwas dichter am Ufer
standen. Nur der einzige Regenschauer des Tages brachte ordentlich Druck aus der richtigen
Richtung mit sich.
BOARDWAYslider session2010
So blieb neben dem Druck der Plakate und der Gestaltung der Eventshirts nur noch der Bau
der Funbox. Wir sind sehr dankbar, dass mit North, Flysurfer, JN, Brunotti Kiteboards und
Nobile fünf Sponsoren bereit waren, unser Vorhaben auch fi nanziell zu unterstützen. Gepaart
mit einigen mittleren Umbau- und Renovierungsarbeiten an der Kiteschule stellte sich der
Bau nämlich als ein „nicht wirklich unaufwendiges“ Projekt heraus. Nachdem die Planung auf
einem alten Kitekarton abgeschlossen war und der Bau begonnen hatte, gab es immer wie-
der Baumarktfahrten, bei denen eine größere Ladung Material nachgekauft werden musste.
So wuchs die Funbox zu einem sechs mal eineinhalb Meter großen Objekt, das auch erst am
Donnerstag fertig wurde. Wie sich auf dem Wasser herausstellte: Schon einmal ganz gut für
den Anfang, aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.
Was dieses Mal leider nicht so ganz mitspielte, war die Windprognose. Bei allen Kitever-
anstaltungen hat das eine nicht unerhebliche Auswirkung auf die Teilnehmerzahl. Dennoch
kamen manche einen weiten Weg, um uns bei dem Event zu besuchen. Wir hatten die
Ehre, dass Christian Schmitt von North Kiteboarding den weiten Weg von München nach
Greifswald auf sich nahm und zudem im Anhänger neben SUPs und aktuellem Testmaterial
auch das von Markus gebaute Rail mitbrachte. Auch die Testcrew Nord von Nobile war mit
viel neuem Material am Start, wobei sie am Freitag sogar noch die einzige Verletzung des
Events zu beklagen hatte (allerdings ohne Kontakt mit einem Obstacle). Wir wünschen
gute Besserung. Red Bull sorgte zudem für standesgemäße Beschallung und der MDR für
eine schöne Berichterstattung.
Text Peter Goldbach © Fotos David Sonnabend
58
2/2010
event
Jeder, der schon mehrere Testveranstaltungen hinter sich
hat, müsste einen Zusammenhang bereits kennen. Wenn
der Wind einmal nicht so ganz mitspielt, wird die Party
am Abend umso intensiver. Es war nicht nur der Leis-
tung von „DJ Wichmann“ zu verdanken, dass so man-
cher Campingplatzgast und Eventbesucher die Party dem
Bett vorzog, sondern auch den zwei Aktivboxen, die am
Volvo Sugga für entsprechende Beschallung sorgten. So
wurde am Strand bis spät getanzt und gefeiert. Wir wol-
len an diesem Punkt allerdings nicht zu sehr ins Detail
gehen, diskreterweise.
So begann der Sonntag erst mit einer entsprechenden Ver-
zögerung. Wenig verwunderlich, wenn man den Vorabend
berücksichtigt und bedenkt, dass eine realistische Chance
auf ein wenig kitebaren Wind erst ab Nachmittag bestand.
Mal wieder ließ uns die Nordost-Thermik, die uns in
Loissin schon so manchen Kitetag gerettet hatte, nicht in
Stich. So war es nun wenigstens möglich, sich noch ein-
mal an den Kicker zu wagen. Zwar verbunden mit einigen
Metern Höhelaufen zu Fuß (was mit Bindungen nochmal
deutlich weniger Freude bringt als mit Schlaufen), aber
besser als nichts.
Auch wenn der Wind alles andere als perfekt war, ist uns
eines bewusst geworden: Die Sache hat Potenzial. Nicht
nur wir haben Blut geleckt, was die Thematik rund um Rail
und Slider angeht. Also suchen wir bereits nach einem
weiteren Termin in diesem Jahr, an dem wir die Geschich-
te fortsetzen und vielleicht auch den König der Slider-
neulinge küren können. Diesmal mit Wakeboardwinde für
Flautentage, noch mehr Kameras und vielleicht auch ein
paar Tagen mehr Zeit.
60 event
Da ich einen ziemlich hektischen Sommer hinter mir hatte, der vollgepackt mit vielen Contests und
anstrengenden Trips war, suchte ich nach einem entspannten Ort in den warmen Tropen. Ich woll-
te in meinen letzten Winterferien jede Menge gute Sessions absahnen. Den ganzen Sommer über
erzählte mir Dzevad Durgut von seinem Projekt, eine Station in Thailand aufzumachen, und der
gemütlichen Einstellung der Thailänder. Kurzerhand buchte ich meinen Flug und einige Wochen
später entschied sich auch der Rest meiner Familie mitzukommen.
THAILAND LAND Text Mario Rodwald © Fotos Familie Rodwald
© Foto Gunilla Zagarus
spin the globe62
2/2010
Nach den langen, langweiligen und kalten
Schulstunden waren die kleinen Kicker für
mich wie ein Spielplatz und ich wollte über
jede Welle einen Trick raushauen.
Meine Schwester und ich verließen das verschneite Deutschland, um nach sechs Stunden
in Dubai zu sein. Nach weiteren sechs Stunden im Flieger waren wir in der Weltmetropole
Bangkok und die anschließenden zweieinhalb Stunden Autofahrt brachten uns dann nach
Hua Hin. Die Stadt liegt am Golf von Thailand, und weil es dort so schön ist, hat sogar der
König von Thailand seinen Sommerpalast in Hua Hin.
Ich lernte nun also das Projekt kennen, von dem Dzevad während des Sommers ununterbro-
chen schwärmte. Der North Kiteboarding Club liegt direkt am Strand und gleich am ersten
Tag erwarteten uns 18 Knoten aus Nordost. Der stetige Wind von links brachte ein paar klei-
ne Wellen, die mein Dad gleich mit seinem Waveboard abritt. Nach den langen, langweiligen
und kalten Schulstunden waren die kleinen Kicker für mich wie ein Spielplatz und ich wollte
über jede Welle einen Trick raushauen. Ich konnte endlich wieder die Sonne auf meinen
Bauch strahlen lassen und dank des warmen Klimas brauchte ich auch keinen Neoprenan-
zug. Die ersten Tage waren unbeschreiblich schön und ich kitete so viel wie möglich.
Wer mit seiner Familie herkommen will und befürchtet, dass Thailand und Hua Hin nur was
für Kitevernarrte sind, der täuscht sich glücklicherweise gewaltig. Neben dem Kiten am
langen Strand von Hua Hin bieten sich hier viele Möglichkeiten, die windstille Zeit sinnvoll
zu verbringen. Am Strand kann man Jetskis mieten oder hinter einem Boot wakeboarden.
Bei Ebbe wird der Strand sehr breit und es bilden sich Sandbänke, auf denen man gut jog-
gen oder reiten kann. Pferde, Ponys und jede Menge andere Dinge kann man direkt am
Strand mieten. Natürlich gehören die legendären Thaimassagen, die sich hier wirklich jeder
leisten kann, zu so einem Trip dazu. Nachdem man es sich direkt am Strand so richtig gut
gehen lässt und alle Verspannungen der Muskeln wegmassiert wurden, fühlt man sich nach
einem langen Tag auf dem Wasser wie neugeboren. Und das Ganze gibt es zu einem un-
verschämt billigen Preis. Man bekommt fast ein schlechtes Gewissen, dass man für so eine
sensationelle Leistung nur so wenig bezahlen muss. Wenn man jedoch gar nicht hingeht,
verdienen die Thailänder auch nichts. Man kann ja einfach gut Trinkgeld geben, wenn einen
das schlechte Gewissen zu sehr plagt.
Gegen 18:30 Uhr geht um diese Zeit hier die Sonne unter. Danach rufen die Nachtmärkte
zum Shoppen und Genießen. Vor allem Seafood und Fisch ist hier überall frisch und sehr
günstig zu haben und in vielen Restaurants sitzt man direkt am Meer. So kann man auch im
Restaurant des Clubs direkt am Strand sitzen und das Essen genießen. © Foto Gunilla Zagarus
spin the globe64
Auf Höhe des Kitespots, gleich auf der anderen Straßensei-
te, liegt das Market Village, eines der größten Einkaufscen-
ter außerhalb von Bangkok. Hier gibt es praktisch alles, was
man sich vorstellen kann. Neben Shops von Adidas, Levi’s
und anderen angesagten Labels, in denen es Klamotten sehr
viel günstiger als bei uns gibt, Optikern mit Markenson-
nenbrillen und unzähligen Schuhläden hat das Center eine
Bowlingbahn, Fitnessclub, Kino, Supermarkt, Baumarkt und
viele Restaurants zu bieten. Wer Fisch und asiatische Küche
liebt, der ist im Fuji bestens aufgehoben. Dort gibt es außer
Sushi noch viele andere japanische Spezialitäten. Wem das
nicht passt, der geht nebenan ins amerikanische Steakhaus
Sizzler. Man kann aber auch schnell super Asia-Essen von
Seafood bis Hühnchen in der Cafeteria des Supermarktes für
umgerechnet circa einen Euro bekommen. Im Prinzip konnte
ich allerdings nur allein ins Market Village gehen, denn mit
meiner shoppingsüchtigen Schwester kommt man da nicht
mehr so schnell wieder raus.
Nachdem wir die erste Zeit in Thailand den Nordostwind
gerockt haben, waren die nächsten zwei, drei Tage etwas
ruhiger. Das gab uns die Chance, auch mal die Umgebung
zu erkunden, um nicht nur auf unseren Strandliegen in der
Sonne zubraten. Um Hua Hin sind viele Ziele problemlos
mit Motorrollern zu erreichen, die für weniger als fünf Euro
am Tag an jeder Ecke gemietet werden können. Am Anfang
war es für mich etwas gewöhnungsbedürftig, mich auf der
sechsspurigen Stadtautobahn durch den chaotischen Links-
verkehr zu manövrieren. Das Beeindruckende ist, dass in
dem ganzen Durcheinander niemand hupt und alle mit einer
buddhistischen Umsichtigkeit fahren.
An einem Morgen sind wir zur Aussichtsplattform in den
Bergen gleich hinter Hua Hin gefahren, wo uns ein super
Ausblick über die gesamte Bucht erwartete. Auch dem Klos-
ter auf einem Felsen, direkt am Meer am südlichen Ende der
Bucht, sollte man unbedingt einen Besuch abstatten.
NEBEN DEM KITEN AM LANGEN STRAND VON HUA HIN BIETEN SICH HIER VIELE
MÖGLICHKEITEN, DIE WINDSTILLE ZEIT SINNVOLL ZU VERBRINGEN.
spin the globe66
anderen Stuff in allen Variationen probiert. Das Wasser ist
angenehm warm und es reicht eine Boardshorts fürs Kiten
und Stand-up-Paddeln.
Einen Tag haben wir uns noch die Mega-City Bangkok an-
geschaut. Nach zweieinhalb Stunden im Schnellbus ist man
direkt in der Innenstadt und kann dort jede Menge Kultur,
Shoppingcenter und Nightlife erleben. Natürlich musste
meine Schwester volle acht Stunden in drei verschiedenen
Einkaufszentren einkaufen. Mein Vater und ich machten in
der Zeit die besten Cafés der 15-Millionen-Stadt ausfi ndig.
Außerdem gibt es hier auch den größten Cable Park Asiens.
Thailand ist das optimale Ziel für einen Kiteurlaub mit und
ohne Family, da es neben den Sessions auf dem Wasser im-
mer ein volles Programm gibt – ob Kultur, Einkaufen, Party
oder was auch immer man möchte. Die Leute in Hua Hin sind
freundlich und es gibt keine Probleme mit Kriminalität. Man
braucht den Roller nicht abzuschließen und kann den Helm
einfach auf der Sitzbank liegen lassen.
Hua Hin ist perfekt gelegen für alle Wasseraktivitäten.
Tauchdestinationen bei verschiedenen Inseln sind mit Boot-
stouren problemlos zu ereichen und auch die bekannten
Floating Markets sind eine Tagestour entfernt und absolut
sehenswert. Die letzten beiden Tage verbrachten wir in
Chumphon, einem kleinen Fischerdorf vier Stunden süd-
lich von Hua Hin. Ein sehr entspanntes Örtchen mit einer
kleinen Station des NKB-Clubs. So konnte ich dann tiefen-
entspannt und fit fürs Abi in das immer noch zugeschneite
Schleswig-Holstein zurückkehren.
Auf Wunsch sind im North Kiteboarding Club komplette Pakete
mit Unterkunft in verschiedenen Kategorien im Club direkt am
Strand oder in einem nahe gelegenen Hotel mit Unterricht für An-
fänger oder Fortgeschrittene zu buchen. Die Abholung vom Flug-
hafen in Bangkok übernimmt der Club mit einem Shuttleservice.
INFO www.northkiteboardingclub.com
Die Mönche, die hier oben in den Bergen leben, sind bemerkenswerte Menschen, die sich nur
von den Essensspenden der Anwohner ernähren. Die frei lebenden Affen werden von den
Mönchen gefüttert und haben über die Jahre ziemlich den Respekt verloren. Affen sind echt
extrem coole Tiere und nachdem meine Schwester und ich sie längere Zeit beobachtet haben,
konnten wir in der Tat eine Menge Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Affe wiederfi nden.
Unterhalb der Felsen bringen die Fischer ihren Fang aus den kleinen traditionellen Booten an
Land und verkaufen diesen direkt an die Restaurants. Von denen aus kann man den ganzen
Strand überblicken und dabei frische Meeresspezialitäten im Thaistyle serviert bekommen.
Da ich die letzten Weihnachts- und Winterferien in Australien und Brasilien verbracht habe, war es
mal wieder ziemlich cool, Weihnachten und Sylvester mit meiner Familie zu verbringen. Auch wenn
die Temperaturen nicht ganz so zu einer weihnachtlichen Stimmung führen, zeigen einem die Thai-
länder, wie man richtig ins neue Jahr feiert. Das Feuerwerk war einfach beeindruckend schön.
Der größte Nationalpark Thailands liegt nur circa 60 Kilometer im Hinterland von Hua Hin. Allein der
Weg lohnt sich, da die Straße durch ein Gebiet mit wilden Elefanten führt, die man mit Glück auch in
der Nähe der Straße sehen kann. Ziel ist der Palau-Wasserfall am südlichen Ende des Parks, den man
nach circa anderthalb Stunden erreicht. Es gibt vier Ebenen am Rande der Fälle, die wie eine Raf-
tingstrecke durch den Dschungel fl ießen. Ein Pfad durch den Wald führt direkt dort entlang. Nach
zwei Stunden ist die höchste Stufe erreicht. Hier kann man unterhalb der Fälle im eiskalten und glas-
klaren Wasser zwischen Wildkarpfen schwimmen, die an den Füßen rumnuckeln. Im Park kommen
auch Tiger, Leoparden und Wildrinder vor, die meisten Tiere sind jedoch nachtaktiv. Am ehesten
sieht man verschiedene Affen und Elefanten. Wer das volle Elefantenprogramm haben möchte,
fährt am besten in den Park nahe der Stadt. Nachdem ich den 70 Jahre alten Riesen mit Bananen
gefüttert hatte, habe ich auch in Asien einen neuen, ziemlich vorsichtigen Freund gewonnen.
Nach ein paar Tagen der Erkundungen stellte sich die Südostthermik wieder ein und jeden
Nachmittag frischte der Wind auf, sodass wir alle zusammen aufs Wasser konnten. Meistens
bin ich meinen 10er- oder 12er-Vegas gefahren und habe jede Menge Flat 5s, Crowmobes und
Meistens bin ich meinen 10er- oder 12er-Vegas
gefahren und habe jede Menge Flat 5s, Crowmobes
und anderen Stuff in allen Variationen probiert.
2/2010
spin the globe68
Vom 04. bis 06. Juni 2010 veranstaltet Roxy ein Kitesurf-
Camp, das ausschließlich für Mädels gemacht und durch-
geführt wird. Unter Anleitung von Sünne und dem Team
von X-H2O kann die Damenwelt endlich mal entspannt
und entfernt von allen Männern zeigen, was in ihr steckt.
Während des Roxy Girls Camps hast du in St. Peter-
Ording die Möglichkeit, eine VDWS-Kitesurf-Lizenz zu
erwerben, und das nur innerhalb eines Wochenendes! In
der X-H20-Station direkt am Strand wartet ein super Team
auf dich, um individuelle Stärken zu pushen und dein
Level zu verbessern. Dabei spielt es ganz und gar keine
Rolle, wie gut du auf dem Brett bist und mit dem Schirm
umgehen kannst. Ob Anfänger oder Aufsteiger – dein in-
dividuelles Level wird vorab bewertet und dann wirst du
genau dort gefördert, um optimalen Erfolg zu garantieren.
Sünne wird die ganze Zeit vor Ort sein und dir bestimmt
jede Menge Tipps geben und Tricks verraten.
Solltest du keine Möglichkeit haben, zum Beispiel direkt
im Auto zu schlafen, dann kannst du auch ganz bequem
das Roxy Girls Camp mit Übernachtung buchen. Das
3-Sterne-Lifestyle-Hotel „Strandgutresort“ steht direkt an
der neu gebauten Strandpromenade, nur wenige Minuten
von der Kitesurfstation X-H2O entfernt. Als Kombipaket
inklusive der Lizenz ein absolutes Schnäppchen! Erholung,
Sport und ein klasse Team erwarten dich, um dir den
Kitesport nahezubringen. Abends werden sich natürlich
nach dem Kitetag alle Teilnehmer zu einem großen BBQ
treffen und ihre Erlebnisse austauschen können.
Das erste Wochenende im Juni wird heiß am Ordinger Strand. Grund dafür ist nicht etwa die
globale Erwärmung und das Schmelzen der Pole, sondern vielmehr die Tatsache, dass Sünne
Elbel, amtierende Deutsche Meisterin, zu einem Event der ganz besonderen Art einlädt.
and Grund dafür ist nicht etwa die
girls camp 2010Text Andy Haudek und Mathias Wichmann © Fotos Jens Hogenkamp
„ICH GLAUBE, DAS WIRD WIRKLICH EIN GANZ
BESONDERES ERLEBNIS, DENN GERADE AM ANFANG
IST ES JA NICHT IMMER GANZ LEICHT,
ALS ‚MÄDEL’ IN SO EINER ‚MÄNNER-DOMINANTEN’
SPORTART FUSS ZU FASSEN.“
2/2010
70 event
Damit du noch einen besseren Eindruck über das Roxy
Girls Camp bekommen kannst, haben wir Sünne ein paar
Fragen dazu gestellt.
Hey Sünne, Roxy wird am 04. bis 06. Juni am Ordin-
ger Strand ein Girls Camp veranstalten, um Frauen
die Möglichkeit zu bieten, sich gegenseitig zu hel-
fen und unter deiner Anleitung neue Tricks zu ler-
nen. Wie bist du denn selbst überhaupt zum Kiten
gekommen? Ja, das stimmt und ich freue mich schon
riesig darauf. Ich glaube, das wird wirklich ein ganz be-
sonderes Erlebnis, denn gerade am Anfang ist es ja nicht
immer ganz leicht, als „Mädel“ in so einer „männer-domi-
nanten“ Sportart Fuß zu fassen. Ich kann an dieser Stelle
aber nur allen Frauen diese Gedanken nehmen, denn es
ist wirklich nicht schwierig, das Kiten zu erlernen, und
macht vor allem süchtig wie Schokolade. Vor circa fünf
Jahren habe ich einen Kitekurs in Flensburg besucht und
jetzt bin ich die amtierende Deutsche Meisterin im Kite-
surfen. Ich würde gern mal eine andere Sportart sehen,
wo man so schnelle Erfolge erzielen kann. Natürlich hat
man am Anfang Respekt vor dem Wind, dem Kite etc.,
aber der legt sich ganz schnell, wenn wir erst einmal auf
dem Wasser unseren Spaß haben werden. Wir werden
beim Roxy Girls Camp aber selbstverständlich gezielt auf
Sicherheit achten und gerade bei den Anfängern ein be-
sonders Auge darauf haben, ihnen den Kitesport sicher
und gut nahezubringen.
Und wie viel schwerer ist es für Mädels wirklich, das
Kiten zu lernen? Wie schon gesagt, aller Anfang ist nicht
leicht, aber man muss eher seinen Respekt besiegen, als
dass man den Sport nicht durchführen kann. Bei einigen
Kiterinnen ist es so, dass sie anfangs für Dinge ein wenig
länger brauchen, die männliche Kiter einfach ohne Nach-
denken durchführen. Allerdings holen sie dann während
des Kurses schneller auf und sind auch meist technisch ein
wenig weiter, da sie mehr Gefühl auf dem Wasser zeigen.
Sobald verstanden worden ist, dass der Kite seinen Grund-
zug verliert, wenn man seine Bar losgelassen hat, geht es
in einem schnellen Lernerfolg voran.Beim Kiten kommt es
erst einmal nicht darauf an, wie viel Kraft man hat, und ge-
rade das kommt den Mädels zugute.
„BEIM KITEN KOMMT ES ERST EINMAL NICHT
DARAUF AN, WIE VIEL KRAFT MAN HAT,
UND GERADE DAS KOMMT DEN MÄDELS ZUGUTE.“
Durch Vorlage dieses Flyers in einem unserer Quiksilver/Roxy Shops erhälst du
ab sofort 200 Punkte. Ab 500 Punkten erhälst du einen 25 Euro Einkaufsgutschein.
Finde einen Shop in deiner Nähe unter: http://de.roxy-europe.com/ShopLocator.aspx
72 event
Für mich war am Anfang die gleichzeitige Koordination von Kite und Brett das Schwierigste.
Ich glaube, das ist bei vielen so, ganz egal ob nun Mädels oder Jungs. Aber wenn man
dranbleibt, hat man es schnell raus. Also Mädels: Ran da und keine Angst!
So sehen wir das auch. Gut, dass du das mal sagst, als Frau. Aus diesem Grund
bietet jetzt Roxy mit dir zusammen auch das Girls Camp an. Wie ist es dazu ge-
kommen? Erst einmal bin ich außerordentlich froh darüber, dass mich Roxy in das deut-
sche Team aufgenommen hat. Roxy ist eine super Textilmarke, mit der ich mich absolut
identifi zieren kann, und unterstützt Frauen enorm im Sport. So bin ich zusammen mit der
Deutschen Meisterin im Wellenreiten Sonni Hoenscheid, ihrer Schwester und Vize-Meisterin
Janni Hoenscheid sowie Carla Twelkemeier im Roxy Team gelandet. Zusammen mit Roxy ha-
ben wir dann entschlossen, so ein spezielles Girls Camp für das Kiten in St. Peter-Ording
durchzuführen. Und wo wäre es dann geeigneter als an der von Roxy unterstützten X-H2O-
Station direkt am Strand? Wir haben da perfekte Bedingungen und auf jeden Fall auch opti-
male Voraussetzungen für ein super Wochenende!
Was werden die Inhalte bei dem Camp sein? Es geht vor allem darum, dass das Le-
vel der jeweiligen Kiterin optimal gesteigert wird. Jede von uns soll mit etwas Neuem, und
wenn es nur mehr Selbstvertrauen ist, aus dem Camp nach Hause gehen, um dann richtig
durchzustarten. Ich freu mich natürlich besonders auch auf die gemütlichen Abende, wenn
wir nach einem Tag auf dem Wasser am Strand grillen werden.
Wo kann ich mich denn anmelden? Am besten gehst du auf www.x-h2o.de und mel-
dest dich dort online an. Dabei ist total egal, wie alt oder wie fi t du auf dem Wasser bist.
Egal ob Anfänger oder Aufsteiger, wir fi nden das optimale Programm für dich, um dich su-
per voranzubringen.
Wie siehst du die Entwicklung des Kitens in Zukunft? Ich denke, der Sport wird sich
mehr und mehr entwickeln. Schon jetzt werben zum Beispiel Autofi rmen in ihren Spots mit
Kitern und der Sport wir immer populärer. Man muss sich nur einmal den Kitesurf World
Cup in St. Peter-Ording und das damit verbundene Medieninteresse anschauen. Sport wird
für Medien und Unternehmen interessant, wenn er Stimmungen transportiert und somit
Menschen anspricht. Ich glaube, Kiten ist auf dem besten Wege dorthin.
Vielen Dank, Sünne. Dann wünschen wir dir und allen Teilnehmerinnen viel Spaß.
Das werden wir auf jeden Fall haben. Ich freu mich drauf!
„JEDE VON UNS SOLL MIT ETWAS NEUEM,
UND WENN ES NUR MEHR SELBSTVERTRAUEN IST,
AUS DEM CAMP NACH HAUSE GEHEN, UM DANN
RICHTIG DURCHZUSTARTEN.“
NAME
Sünne-Kathrin Elbel
ALTER
26
WOHNORT
Germany/Otterfi ng, kleines Dorf bei München
SPONSOREN
Naish/Roxy/Kitereisen.com/Gudberg/Rupps Medifi t
KITET SEIT ...
... fünf Jahren
INTERNET
www.suenneelbel.de
74
2/2010
event
Mindestens ebenso rasant wie die Materialentwicklung im Kitesport entwickelt sich das Drum-
herum in unserem heiß geliebten Sport. Insbesondere beim Marketing wird in letzter Zeit die
Messlatte schon fast in schwindelerregende Höhen gesetzt. Letztens wurde ich sogar von ei-
nem „Außenstehenden“ angesprochen, ob ich als Kiter mir nicht literweise alkoholfreies Bier
einer bestimmten Marke reinschütte. Immerhin wird in der TV-Werbung ja so getan, als ob
man mit einem Schluck des Gerstensaftes noch mehr Kiterboarder ist, als man(n) eh schon
darzustellen glaubt. Für den Verbraucher wird es immer wichtiger, zwischen heißer Luft und
klarer Ansage zu filtern.
Ein mittlerweile immer mehr an Bedeutung gewinnender Bereich ist die Videoproduktion. Die
Zeiten, in denen Kristin Boese kunstvoll den Pinsel schwingt und anschließend auf einem Gaul
in „Poetry“ am Strand galoppiert, bevor sie ordentlichst einen rausklopft, sind defi nitiv vorbei!
Dennoch fi nde ich diesen 16-Millimeter-Film nach dem hundertsten Mal noch echt de luxe.
Meiner Meinung nach haben Leute wie Andy Gordon mit frei verfügbaren, aufwendig pro-
duzierten Movies wie REVOLVE hier einen Highscore aufgestellt, den seither immer mehr
Leute zu toppen versuchen. Ich persönlich kann, obwohl ich sehr gut weiß, wie viel Arbeit
dahintersteckt, keine Videos mehr sehen, in denen sich Leute in irgendeiner brasilianischen
Lagune zappelnderweise aufmaulen. Echte, informierende Inhalte, gepaart mit anständiger
Action, sind für mich gefragt und wollen auch gesehen werden. Schon aus diesem Grund
hat mich der Teaser von „Behind The Scenes“ der North Kiteboarding Company neugierig
gemacht und ich habe gern die Einladung zur Premiere in München angenommen.
Die Deutschland-Premiere steht vorerst unter keinem allzu
guten Stern. Erst mussten 20.000 bereits fertig gepresste
DVDs wegen eines „Verstoßes gegen die Ethik“ im Ab-
spann wieder eingestampft werden und dann können die
im Vorfeld groß angekündigten Teamfahrer Tom Court,
Cesar Portas und Mallory de la Villemarquè aufgrund der
Vulkan-Aschewolke über Deutschlands Luftraum nicht
nach München eingefl ogen werden.
Bevor es mit ein wenig Verspätung losgeht, wird als Ap-
petizer der brandaktuelle Windsurfstreifen Four Dimen-
sions gezeigt. Ein Film, der mich persönlich wirklich tief
beeindruckt hat. Krasse Aufnahmen an Hammerspots mit
total abgefahrenen Profi s am Segel. Das Editing kommt
auch aus der allerobersten Schublade.
Behind the Scenes soll, wie eigentlich der Titel schon
aussagt, einen Blick hinter die Kulissen von North Kite-
boarding geben. Um dies möglichst reizvoll zu verpacken,
haben sich die Storybook-Schreiber eines geschickten
Tricks bedient. Sie haben eine Person erschaffen, die ei-
nem in Form eines Spions die verschiedenen Abteilungen
eines derartig großen Kitebrands zeigt. Dieser Spion trägt eine Kunststoffmaske,
wie sie die Surfer von „Gefährliche Brandung“ bei ihren Banküberfällen tragen. Al-
lerdings hier ohne Parallelen zu ehemaligen Präsidenten, sondern – wie ich fi nde –
mit ziemlicher Ähnlichkeit zu Mr. Bean.
Angefangen im „Hauptquartier“ in München, wo Vertriebler, Marketingexperten und sons-
tige fl eißige Menschen sitzen, über die Kölner Grafi kabteilung bis hin zur Kitenäherei in
Sri Lanka führt einen der Spion. Man muss offen anerkennen, dass North bei den meis-
ten Stationen die Hosen richtig runterlässt: Ein Kite ist ein hochtechnisches Produkt, das in
Massenproduktion in sehr vielen Arbeitsschritten mehr oder weniger am Fließband in Bil-
liglohnländern hergestellt wird – und nichts anderes. Boardentwicklung und Boardbau sind
noch echte Handwerkskunst, kombiniert mit CNC-gesteuerter Produktion, und erfordern viel
Know-how. Kite-Waveboards zu shapen, die mindestens seinen eigenen Ansprüchen Genü-
ge tun, ist dabei Sky Solbachs Philosophie.
Zwischen den Blicken hinter die Kulissen werden immer wieder Kiteactionszenen von verschie-
denen Teamfahrern eingestreut. Dadurch entsteht trotz der stolzen 53 Minuten Filmlänge keine
Langeweile und es wird eine gesunde Mischung aus Unterhaltung und Information geboten.
Leider ist das für mich aber trotzdem der Punkt, wo ich
einhaken muss und kritisch feststelle, dass mich diese
Parts nicht zu hundert Prozent überzeugt haben. Die Spi-
onszenen sind alle mit viel Aufwand aus verschiedenen
Perspektiven gestochen scharf und mit Liebe zum Detail
erstellt – hier aber, bei den Actionszenen, variiert die Qua-
lität so stark, dass man schnell feststellt, dass diese Takes
überwiegend nicht extra produziert wurden, sondern ver-
mutlich größtenteils von den verschiedenen Teamfahrern
als Eigenaufnahmen beigesteuert sind. Auch wenn man
dadurch wirklich eine maximale Anzahl an Spots in Ver-
bindung mit hochgradiger Kitekunst innerhalb kurzer Zeit
sieht: Hier fehlt mir die dargestellte Begeisterung für den
Sport, die Reisemöglichkeiten und den gesamten Facet-
tenreichtum, die sich bieten würde.
Ich fi nde es daher etwas schade, dass mit so einem tollen
Filmkonzept und einer überwiegend großartigen Umset-
zung hier bei den Actionszenen gepatzt wurde. Der Edi-
tor Carlos Guzmann versucht merklich, alles aus diesen
Aufnahmen rauszuholen, was drin ist, und diese in seinen
persönlichen, wirklich tollen Cutter-Style einzupassen.
Dass er hierbei schnell an die Grenzen des vorhandenen
Actionmaterials stößt, lässt sich leider nicht abstreiten.
Die Macher von Behind The Scenes haben mit ihrem Film
neue Möglichkeiten aufgezeigt – auch wenn es damit
für mich leider noch kein neuer Highscore ist, haben sie
sich auf alle Fälle in der Hall Of Fame ziemlich weit vorn
platziert. Hoffentlich Ansporn genug für weitere Produkti-
onen, neue Inhalte und Wege aufzuzeigen. Den Verbrau-
cher könnte es nur freuen, zukünftig öfter informierende
Inhalte kombiniert mit Kiteboarding auf höchstem Niveau
genießen zu können!
behind the scenes – Neuer Highscore?Eine Filmkritik von Markus Hohmann © Fotos NKB & Torsten Green
BEHIND THE SCENES SOLL, WIE EIGENTLICH DER
TITEL SCHON AUSSAGT, EINEN BLICK HINTER
DIE KULISSEN VON NORTH KITEBOARDING GEBEN.
DIE SPIONSZENEN SIND ALLE MIT VIEL AUFWAND
AUS VERSCHIEDENEN PERSPEKTIVEN GESTOCHEN
SCHARF UND MIT LIEBE ZUM DETAIL ERSTELLT.Eine Filmkritik von Markus Hohmann © Fotos NKB & Torsten G
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do it yourself
Text und © Fotos Peter Goldbach
Sprünge, bei denen man in der Luft die Richtung wechselt und danach in die andere weiterfährt,
nennt man Transitions. Für den nicht fachkundigen Zuschauer oft ein verblüffendes Element des
Kite sports. Dabei sind diese Sprünge an sich gar nicht einmal so schwierig, insbesondere wenn man
nicht allzu weit vom Wasser abhebt. Doch es lohnt sich, auch höhere Transitions zu lernen. Irgend-
wann kann man dann noch in der Luft die Entscheidung treffen, in welche Richtung es gehen soll.
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basic-TRANSITION
Die Standard-Transition ist der einfachste unter den Richtungswechseln in der Flugpha-
se. Während der „Babyhop“ mit modernem Material kein Problem ist, stellt eine hohe
Transition schon etwas mehr Anforderungen an den Piloten. Versuche daher, dich Stück
für Stück zu steigern.
ANFAHRT UND ABSPRUNG
Im Gegensatz zu einem normalen Sprung fährst du ein wenig langsamer an. Halte den Kite,
wie du es gewohnt bist, auf 45 Grad oder etwas tiefer. Fliege den Kite zum Absprung
nicht sehr viel weiter nach hinten als in den Zenit. Setze deinen Absprung, kurz bevor
der Schirm den Zenit erreicht hat. Drücke dabei die Kante so energisch, dass du nach
dem Absprung kaum mehr Geschwindigkeit nach vorn hast. Wenn du gleichzeitig noch
an powerst, sollte es dich nun ohne großen Leeversatz nach oben ziehen. Wenn du nur
fl ach nach Lee kommst, springst du eventuell noch etwas zu früh ab.
FLUGPHASE
Halte die Bar angepowert und den Kite direkt über dir. Eventuell musst du ihn noch
einmal ein Stück nach vorn (in alter Fahrtrichtung gesehen) steuern, damit dich der
Schirm gut trägt. Lässt du den Kite zu weit hinten stehen, wird es dir nicht mehr mög-
lich sein, genug Geschwindigkeit in die neue Fahrtrichtung aufzubauen. Genau dies ist
auch der häufi gste Fehler der Transition. Wenn der Kite über dir steht, wird er dich gut
tragen und du hast Zeit, das Board schon einmal zu drehen, damit du gleich raumwind
in die neue Richtung landen kannst.
LANDUNG
Steuere, kurz bevor du das Wasser wieder berührst, den Kite energisch in die neue
Fahrtrichtung. Er darf dabei ruhig senkrecht nach unten oder sogar ein Stück zur Mitte
zeigen. Setze mit dem Heck zuerst auf und fahre in die neue Richtung los. Wenn du
nun nicht vor lauter Freude vergisst, den Kite wieder nach oben zu lenken, ist der Trick
gestanden.
BIG-AIR-TRANSITION
Bei entsprechender Sprunghöhe und mit etwas Übung kannst du aus jedem Sprung
eine Transition machen. Voraussetzung ist eine sehr sichere Schirmsteuerung. Beim Ab-
sprung kannst du dann alles so machen, wie für jeden anderen Sprung auf Höhe auch.
Der Trick ist lediglich, dass du den Kite in der Luft so gut wie möglich über dir hältst,
dann noch ein wenig nach vorn und zur Landung von dort aus nach hinten beziehungs-
weise in die neue Richtung steuerst.
SCHLÜSSELPUNKTE
1 Bremse mit dem Absprung deine Geschwindigkeit herunter.
2 Halte in der Luft den Kite über dir.
3 Steuere den Schirm zur Landung energisch in die neue Richtung.
4 Drehe das Board raumwind in die neue Richtung.
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do it yourself
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downloop-TRANSITION
Wer einmal raushat, wie man die Richtung mit einem Kiteloop nach vorn
wechselt, wird diesen Trick immer wieder machen. Der Grund: Man muss sich
keine Sorge um den Absprung machen, wird vom Schirm butterweich aufge-
fangen und kommt mit viel Speed in die neue Richtung.
VORÜBUNGEN
Du solltest den normalen Sprung sicher beherrschen, bevor du dich an die-
sen Trick wagst. Wenn du sie nicht ohnehin beherrschst, übe die Halse, bei
der du den Kite nicht über den Zenit fl iegst, sondern nach unten durch-
loopst. Wichtig ist, dass du dem Kite hinterherfährst, während er durch die
Powerzone fl iegt. Denn damit nimmst du ihm im wahrsten Sinne ein wenig
den Wind aus den Segeln.
HERANTASTEN
Die Downloop-Transition ist ein Trick, an den man sich sehr schön heran-
tasten kann. Beginne zunächst mit ein paar ganz normalen Sprüngen. Fange
dann an, unmittelbar nach der Landung eine Halse dranzuhängen, bei der
du den Schirm unten durchloopst. Wenn das klappt, ist es so weit. Lenke
den Kite nur ein klein wenig früher und ein klein wenig energischer nach
vorn, sodass er zum Zeitpunkt der Landung nach unten und schon ein wenig
in die neue Richtung zeigt. Wichtig ist natürlich, dass du vorher das Brett
an der neuen Landerichtung orientierst. Der Kite wird dich weich auffangen
und ordentlich Fahrt in die neue Richtung mitgeben. Wenn das geklappt hat,
kannst du dich sogar noch etwas steigern und den Loop schon vor der Lan-
dung durchziehen. Aber wie gesagt: Taste dich Stück für Stück heran.
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SCHLÜSSELPUNKTE
1 Springe normal ab.
2 Lenke wie zur normalen Landung nach vorn.
3 Loope dann den Schirm beherzt nach vorn durch.
4 Lande stark raumwind in die neue Richtung.
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do it yourself
kiteloop-TRANSITION
Die Transition mit einem Kiteloop ist von den drei hier vorgestellten Varian-
ten der wohl spektakulärste, aber auch der schwierigste Weg, in der Luft die
Richtung zu wechseln. Hier sind die Einschläge auch die härtesten, wenn du
etwas verkehrt machst. Du solltest Kiteloops daher sicher beherrschen, bevor
du dich an diesen Trick wagst. Dabei gelten im Wesentlichen die gleichen
Regeln wie bei der Basic-Transition.
DAS PRINZIP
Den Schwung in die neue Richtung bekommst du, indem du hinten oben
einen engen Kiteloop fl iegst. Wichtig ist, dass der Kiteloop wirklich kom-
plett abgeschlossen ist, bevor du landest. Andernfalls könnte das härtere
Einschläge geben. Da der Kite einen engen Kreis fl iegen sollte, funktioniert
dieser Trick insbesondere mit schnellen und kleineren Kites am einfachsten.
ANFAHRT UND ABSPRUNG
Hier gilt das Gleiche wie bei der Basic-Transition. Auch hier ist es für die
ersten Versuche wichtig, so abzuspringen, dass du nur noch geringe Ge-
schwindigkeit nach vorn hast. Zumindest so lange, bis du diese Variante
automatisiert hast.
FLUGPHASE UND LANDUNG
Achte darauf, dass der Schirm über dir steht. Korrigiere gegebenenfalls die
Position während des Fluges. Wenn du den Schirm vor dem Loop zu weit
hinten stehen lässt, wird er dich nicht mehr auffangen und du kommst ent-
sprechend härter auf dem Wasser auf. Halte die Bar angepowert und ziehe
oben hinten einen engen Kiteloop durch, bis der Schirm wieder in die neue
Richtung zeigt. Der richtige Zeitpunkt für diesen Loop hängt von Wind und
Material ab. Als groben Richtwert kann man zwei bis drei Meter über der
Wasseroberfl äche nehmen. Die Landung gleicht dann den anderen: Brett
auf neue Richtung ausrichten und übers Heck landen.
BIG-AIR-KITELOOP-TRANSITION
Mit entsprechender Übung wirst du es schaffen, nahezu jeden Sprung auf
diese Weise mit einem Richtungswechsel zu beenden. Der Absprung ist
dann auch nicht mehr so entscheidend, sondern vielmehr, dass du den Kite
vor dem Kiteloop an der richtigen Position, also über dir, hast und ihn hin-
ten oben durchloopst.
VARIANTE
Du musst nicht unbedingt vor dem Kiteloop abspringen. Du kannst dich
auch vom Kiteloop aus dem Wasser ziehen lassen. Fahre dazu langsam an
und setze vom Zenit aus einen engen Kiteloop nach hinten an. Der Rest
geht dann von allein.
SCHLÜSSELPUNKTE
1 Springe kräftig ab und bremse dabei deine Fahrt ab.
2 Loope oben hinten durch.
3 Fliege dabei einen möglichst engen Kiteloop.
4 Lande raumwind in die neue Richtung.
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BRUNOTTI2010
Jeder, der in letzter Zeit ein paar Sportgeschäfte besucht hat, wird bemerkt haben, dass Brunotti mit seinem Modestil
gerade immer stärker gefragt ist. Die Kombination von Mode und Kiteboards ist wohl in dieser Form weltweit
einmalig. Meist ist es eher so, dass Wassersportfi rmen versuchen, einen Fuß in die wesentlich größere und lukrativere
Modebranche zu bekommen. In diesem Fall ist es eher umgekehrt. Bereits seit Längerem hat Brunotti Kiteboards im
Programm und unter anderem auch schon Ruben Lenten im Team. Doch hat sich auch hier über die Jahre einiges
geändert. Seit 2008 kümmert sich eine speziell eingerichtete Abteilung von Grafi k-Freaks der Modelinie um das
Design der Boards. Seit dieser Umstellung ist eine klare Linie in den Produkten zu erkennen und ein besonderes und
verspieltes Design.
Verspielt war das Design der Marke schon immer. Wir erinnern uns an eine Version des Brunotti Mirror, die mit einer
dunkel verspiegelten Oberfl äche im wahrsten Sinne des Wortes glänzte. Später wurde Brunotti zum Vorreiter des
Clearlooks bei Twintip-Kiteboards. Mittlerweile ist man wieder einen Schritt weiter und setzt auf neue Wege, Design
aufzubringen. Einer davon ist die Prägung. So ist die Oberfl äche des Lowrider in mattem Schwarz gehalten, mit dem
hauptsächlichen Designmerkmal von aufgeprägten Reifenspuren und dazu passenden roten Lackschlaufen mit Nieten.
Diese Prägung fi ndet man auch auf dem Princess, allerdings hier mit Schlaufen, die mit Spitze verziert wurden. Da für
die niederländische Marke die Kiteboards in Sachen Image eine gewichtigere Bedeutung als in Sachen Umsatz haben,
kann sie es sich eben erlauben, jedem Brett die eigens passenden Pad-Schlaufen-Kombinationen zu spendieren und
sich wildere Designs auszudenken.
Dabei sind manche Modelle der Linie mit aufwendig gestalteten Pads ausgestattet. Die sogenannten „Air Pads“,
welche letztes Jahr zum ersten Mal eingesetzt wurden, sind auf die Optimierung des Tragekomforts abgestimmt.
Grundlage ist ein ähnliches System, wie es auch bei Laufschuhen angewandt wird. Die Geleinlagen sorgen neben der
angenehmen Passform auch für einen Schutz der Knochen und Gelenke. Stöße, die durch unsanfte Landungen oder
kabbeliges Wasser auf das Brett einwirken, sollen so minimiert werden.
Doch lässt die Firma sich auch nicht bei den Fahreigenschaften lumpen, was in erster Linie aber auch dem Shaper
Jinne Sietsma zu verdanken ist. Schon seit Längerem befi ndet sich im inneren eines Brunotti-Twintips ein Holzkern,
der mit einer ABS-Kante umgeben und mit einem Laminat aus unterschiedlichen Materialien versehen ist. Dabei ist der
Flex je nach Board unterschiedlich, er ist beim Princess sowie dem Freerideboard Onyx am weichsten und wird über
Lowrider, Youri Pro und Pro-X immer härter.
Das Princess ist dabei die Perle für alle Frauen (und solche, die gern welche wären). Es ist bewusst etwas schmaler
gehalten, hat einen weicheren Flex, kleinere Schlaufen und einen engeren Stance. Eben genau das, was sich viele Frauen
bei einem Kiteboard wünschen. Doch ist es alles andere als unsportlich und wird auch so manchen Mann überzeugen,
auch wenn es von der Optik her wirklich ein Frauenboard ist. Für echte Kerle ist hingegen der krasse Gegensatz
designt worden, das Lowrider. Nach unserem Dafürhalten ist es wohl das Board, das von den Fahreigenschaften her
die meisten Kiter überzeugen wird. Neben guter Gleitleistung und den ausgezeichneten Höhelaufeigenschaften
bietet es einen angenehmen Mix aus Leistung und Komfort, der von Freeride bis Freestyle alles mitmacht.
Dass es Youri Zoons Knie besser geht, erkennt man nicht nur an dem Blick auf das Wettkampfgeschehen, sondern
auch an seinem neuen Board. Es wurde etwas härter. Doch das ist nicht die einzige auffällige Veränderung. Es hat im
Bereich der Tips doppelte Channels bekommen. Die Funktion sehen wir in erster Linie in einer verbesserten Landung.
Zumindest lassen darauf unsere ersten Tests schließen. Denn neben sehr viel Pop für ausgehakte Sprünge bietet dieses
Brett exzellente Eigenschaften beim Landen. Doch auch die Gleitleistung lässt sich sehen, denn die hohe Breite sorgt
für ein sehr gutes Lowend. Für die andere Kategorie der Freestyler, die weniger technisch, sondern vielmehr schnell,
brutal loopend und überpowert unterwegs sind, ist das Pro-X gedacht. Über die Jahre nur wenig verändert, bietet
dieses Konzept eine fl ache Bodenkurve mit hoher Geschwindigkeit und – damit man bei dieser Bodenkurve nicht
einspitzelt – Fliptips. Das sind Schaufeln, die dafür sorgen, dass der Bug doch irgendwie an die freie Luft kommt.
MODELL GRÖSSEN BESONDERHEITEN PREIS (€)
Lowrider 128x38 Gelpads 699.-
133x40
Youri Pro 130x39 Gelpads, Channels 699.-
130x41
Bumblebee 152x42,5 Wavemutant 599.-
Kite Wave 5‘5 Zwei Farbvarianten 650.-
5‘9
MODELL GRÖSSEN BESONDERHEITEN PREIS (€)
Onyx Junior – 499,-
130x40
136x40
Pro 125x38 Gelpads 599.-
Princess 130x36
130x38
Pro-X 128x38,5 Fliptips 599.-
134x38,5
134x40
Onyx
Pro Princess
Pro-X
Lowrider
Youri Pro
Bumblebee
Kite Wave
LIQUID FORCEKites 2010
Um die Produkte einer Marke zu verstehen, ist es oft hilfreich, einen Blick auf die Firmengeschichte zu werfen. Ein
sehr gutes Beispiel hierfür ist Liquid Force, die bekanntlich ihren Ursprung im Wakeboarden haben. Kaum eine
andere Marke hatte über die Jahre ihre Produkte so stark am Wakestyle orientiert. Einen Schirm, der für Wakestyle
nicht funktioniert, sucht man in den letzten Jahren vergeblich. Zudem schaffte Liquid Force mit der zweiten Variante
des Havoc schon sehr früh eine schöne Kombination aus Depower- und Freestyleperformance, die derzeit so stark
gefragt ist. Dabei war am großen Durchbruch in der Szene ein eher kleines Produkt erstaunlich stark beteiligt: Die
Pad-Schlaufen-Kombination Luxury. Viele Pros montierten das zu dieser Zeit richtungsweisende Pad auf ihrem Board
und so wurden auch andere auf die Marke aufmerksam.
Designer Julien Fillion, verantwortlich für die Liquid-Force-Kites, hat dieses Jahr die Range stark umgestellt. Während
dem Wettkampffahrer neben dem Hifi Comp auch noch der Hifi zur Verfügung stand, wird letzterer dieses Jahr nicht
neu aufgesetzt. Dafür gesellt sich neben Hifi Comp und Havoc ein neues Modell in die Range, der Envy. Dieser ist ein
am Deltadesign orientierter Schirm, der alle Fahrer ansprechen soll. Somit besteht die Range aus drei Kites mit drei
unterschiedlichen Systemen: Hybrid-C-Kite, High-Performance-SLE und Delta-Hybrid. Doch wie es der eine oder andere
schon mitbekommen hat: Marketingnamen nehmen wir nicht wirklich ernst, fl iegen muss das Teil. Schließlich gibt es nun
einmal keine eindeutige Defi nitionen im Kitesport, von einigen Ausnahmen wie „Tubekite“ einmal abgesehen. So nennt
jeder den Kite so, wie er meint, dass er sich am besten verkauft.
Fast etwas bescheiden ist daher, dass der Havoc wie letztes Jahr als Free-, Wave-, Race- und Snowkite beworben wird.
Schließlich ist dies ein Schirm, dem wir schon seit Längerem auch sehr gute Freestyleeigenschaften bescheinigen.
Eigentlich ein Modell, das durchaus in die Zielgruppe der seit Kurzem so gefragten „Open-C-Kites“ gehört. Im
Vergleich zum Havoc3 wurde diesmal deutlich mehr geändert, als es von der zweiten zur dritten Generation der Fall
war. Hauptunterschied ist das Weglassen der fünften Strut und eine damit einhergehend gedrungenere Form. Dies
soll in erster Linie den Luftstrom verbessern und so eine Steigerung von Hangtime, Höhelaufeigenschaften und Lift
bewirken. Dass eine gedrungenere Form fast zwangsläufi g zu einem engeren Drehradius führt, soll an dieser Stelle
nicht unerwähnt bleiben. Zudem wurden die Barkräfte leicht erhöht, um ein direkteres Handling und auch ein etwas
leichtgängigeres Fluggefühl zu erhalten.
Ein charakteristisches Merkmal aller Liquid-Force-Kites ist die Gestaltung der Wingtips. Diamond Wingtip Design
nennt sich dies. Es soll die positiven Merkmale von gerundeten Tips (also viel Depower) mit denen von eckigen,
wie man sie bei C-Kites vorfi ndet (also ein direkteres Steuerverhalten) verbinden. Ob diese Technologie wirklich zu
direkterem Steuerverhalten führt, können wir nicht in letzter Konsequenz beurteilen, da wir nicht zwei identische
Kites mit unterschiedlichen Tips testen konnten. Doch können wir zumindest den von uns gefl ogenen Schirmen
mit diesem Designmerkmal beide Eigenschaften bescheinigen, also sowohl eine gute Depower als auch das direkte
Steuerverhalten.
Beim Envy versuchten die Entwickler, eben dieses Merkmal in einer Art Deltakonzept zu verwirklichen. Doch wird
schon beim bloßen Hinsehen bewusst, dass die Form mit der eigentlichen Idee dieses Systems nicht mehr so viel zu
tun hat. Vielmehr handelt es sich um ein eigenes Konzept. Im Gegensatz zum Havoc wurde die Streckung erhöht
und nochmals eine Strut weggelassen. Dass ein Kite mit drei Struts ein besonders geringes Eigengewicht hat, liegt
eigentlich auf der Hand. Neben der hohen Flugstabilität ist man bei Liquid Force vor allem stolz darauf, einen Schirm
gestaltet zu haben, der vom Einsteiger bis zum Profi jedem gefallen soll.
Die geringsten Überraschungen gibt es hingegen beim Hifi Comp2. Ein Fünfl einer-C-Kite mit fünf Struts und ohne
Waage. Kein Wunder, schließlich ist mittlerweile bekannt, was den wirklich radikalen Kitern gefällt. Der Schirm soll
eine Symbiose aus Hifi und Hifi Comp 2009 sein und somit die positiven Eigenschaften beider Modelle kombinieren:
die Leistung des Comp und die Reserven des Hifi .
Havoc 4 6 8 10 12 14 16
Kite only 979.- 1029.- 1129.- 1229.- 1329.- 1429.-
Envy 4 6 8 10 12 15
Kite only 829.- 879.- 929.- 1029.- 1129.- 1229.-
Hifi Comp 25 7 9 11 13 15
Kite only 849.- 899.- 949.- 1049.- 1149.- 1249.-
Havoc
Envy
Hifi Comp
84
2/2010
produkte
OZONEC4Die Firma Ozone kann auf eine langjährige Erfahrung auf dem Sektor des
Paraglidens sowie beim Buggyfahren und Snowkiten zurückgreifen. Gerade im
Gleitschirmbereich brachte sie es dazu, zu den internationalen Topsellern zu
gehören. Auf dem Schnee machte sie mit der Frenzy furore. 2007 brachte Ozone
mit dem Instinct ihren ersten Tubekite auf den Markt. Ein Kite, der mit guter
Depower ausgestattet war und bereits bei wenig Wind viel Grundzug liefern
konnte. 2010 hat Ozone jetzt mit dem C4 einen Kite entwickelt, der sowohl
Freestyler als auch Einsteiger in seinen Bann ziehen soll.
Man sieht dem C4 gleich an, dass er sich am bei fortgeschrittenen Kitern so
beliebten C-Kite-Shape orientiert. Es ist also nicht die Form, die man vom Instinct
aus den vorhergehenden Jahren kennt. Ozone zielt mit dem C4 demnach ganz klar
in die Kategorie der gerade in Mode kommenden Freestyle-Wave-Alleskönner.
Ein weiser Schritt, denn es gibt auch weniger versierte Kiter, die ein spritziges
Flugverhalten zu schätzen wissen.
Beim ersten Fliegen fällt sofort auf, dass dieser Schritt aufgeht. Der C4 lässt in der Tat
keine Freestyler-Wünsche offen. Er besitzt ein enormes Potenzial für ausgehakte
Newschoolmanöver und ebenfalls die dafür notwendige Berechenbarkeit.
Selbst bei aggressiven Raileys bis hin zu komplizierten Handlepasses ist der
C4 nie überfordert. Seine Position im Windfenster ist selbst bei schnellen
Downwindfahrten nach einem Handlepass stabil. Auch bei Kiteloops zeigt der
Kite seine Stärken. Der C4 zieht den Kiter in eine gute Höhe und der Leeversatz
ist dabei ebenso sehr gut. Durch seine präzisen Lenkkräfte fühlt man stets, wo sich
der Kite beim Loop befi ndet und man fühlt sich sehr sicher.
Power is nothing without control … Und genau darin liegt die Stärke des C4. Er
bleibt kontrolliert in allen Manövern – eine Eigenschaft, die jeder Kiter zu schätzen
weiß. Wer sich an neue Freestylemanöver heranwagen möchte, ohne Angst
haben zu müssen, ist mit dem C4 bestens beraten. Der Relaunch sollte dabei nicht
außer Acht gelassen werden. Durch die leicht abgerundeten Tips an der Frontube
schält sich der Kite in Sekunden aus dem Wasser. So bleibt viel Zeit zum Kiten und
man verschenkt keine Zeit durchs Relaunchen.
Wer sich eher für Freeride interessiert, wird auch seine Freude an dem C4 haben.
Der Kite hat einen guten Lift und eine beachtliche Hangtime. So kann der C4
auch für lange Segeleinlagen hergenommen werden. Der C4 besticht durch
eine Kombination aus sehr guten Freestyleeigenschaften mit herausragender
Depower- und Relauncheigenschaften. Man ist verleitet zu sagen, dass es ein
zahmer Kite ist, da er stets sehr berechenbar ist und ein hohes Gefühl an Sicherheit
vermittelt. Dennoch hält der C4 auch für erfahrene Kite, die auch unhooked volle
Performance erwarten, ein enormes Potenzial bereit.
C4 5 7 9 10 11 12 13 15
Kite only 696.- 789.- 854.- 872.- 905.- 956.- 984.- 1044.-
86 produkte
SLINGSHOTRPM
Slingshot war schon immer herausragend, wenn es um Innovationen am Kitemarkt ging. Die amerikani-
sche Firma um die beiden Brüder Jeff und Tony Logosz war von Anfang an eine der führenden Marken,
wenn es um die Entwicklung von Boards und später auch um Kites ging. So brachte Slingshot eines der
ersten Twintips auf den Markt. Mit dem RPM hat Slingshot erneut eine neue Messlatte in der Kiteentwick-
lung gesetzt. Der RPM, der als Open-C-Kite geshapt ist, verbindet die Bedürfnisse eines Freestyle- und
Wettkampffahrers wie Youri Zoon mit denen der Wellenfreunde. Die guten Depowereigenschaften werden
durch ein simples Waageleinensystem verwirklicht, wodurch das Ankippen gegen den Wind ermöglicht
wird. Dabei verliert der RPM jedoch bei angezogener Bar keine seiner für einen C-Kite typischen Free-
styleeigenschaften. 2010 hat Slingshot den RPM weiterentwickelt und bringt die zweite Generation auf den
Markt. Wir fragen bei Sven Hohmann (Importeur für Slingshot in Deutschland) nach, was bei dem Erfolgs-
konzept verbessert werden konnte.
Hallo Sven, erst einmal Glückwunsch zu dem gelungen Konzept des RPM. Das sensationelle Feedback
zum RPM in Foren und am Strand ist gewaltig. Wie kam es überhaupt dazu, dieses Konzept zu
verfolgen? Das Konzept wurde erstmals auf dem Importeursmeeting im Juni 2007 diskutiert. Thema der Diskussion
war es, einen Schirm zu entwickeln, der sich grundsätzlich von einem Delta und Bowkite unterscheidet. Die
Zielsetzung bestand darin, die Flugeigenschaften eines Fuels zu übernehmen und mit deutlich besserem Lowend
und Depower auszustatten. Eine neue Kitekategorie war geboren. Open-C.
Was sind für dich die Hauptvorteile des RPM gegenüber dem Fuel? Der Fuel ist ein kompromissloser C-Kite.
Der RPM hingegen steht dem Fuel in puncto Performance dennoch kaum in etwas nach. Wie schon oben erwähnt
hat der RPM ein deutlich besseres Lowend und bessere Depower.
Der RPM geht jetzt in die zweite Runde. Was habt ihr überarbeitet und verbessern können? Der RPM
2010 ist fast identisch zu seinem Vorgänger. Es gibt nur leichte Designveränderungen. Der Hauptunterschied liegt
in der „Comp Stick Bar“, die auch schon beim Fuel und Octane vorgestellt worden ist. Ein weiteres Merkmal des
2010er-RPM ist, dass er mit verschiedenen Leinenlängen ausgeliefert wird.
4.5/6/8 Quadratmeter 17-Zoll-Bar mit 20-Meter-Leinen
10/12 Quadratmeter 20-Zoll-Bar mit 23-Meter-Leinen
14 Quadratmeter 23-Zoll-Bar mit 27-Meter-Leinen
Wir hören immer wieder, dass bei Slingshot die Schirme auf die Wünsche der Teamrider zugeschnitten
werden. Ist das noch immer so oder woran orientiert sich die Entwicklung heute? Das stimmt. Bei den
sportlichen Kitemodellen haben die Teamfahrer immer das letzte Wort. Beim Fuel hat Ruben Lenten das Sagen und
entscheidet, welcher Prototyp in Serie geht. Der RPM wurde in Zusammenarbeit mit Youri Zoon entwickelt, um im
World Cup ganz vorn mitzufahren. Beim Octane hat Ben Wilson das letzte Wort. Er entscheidet, welcher Prototyp
am besten in der Welle funktioniert und den meisten Lift hat.
Wie sieht das Testen bei Slingshot aus? Wenn ihr nur am böigen Gorge River testet, würde das die
stabilen Kites erklären. Nein, die Prototypen werden natürlich viel am Gorge getestet, aber es wird extrem viel
Wert darauf gelegt, an allen unterschiedlichen Spots auf der Welt ausgiebig zu testen. Texas, Australien, Südafrika,
Holland und auf den Fiji-Inseln.
Wir haben die neue Bar bereits bei unserer Produkt vorstellung des Octane beschreiben können. Was
sind in deinen Augen die grundlegenden Veränderungen? Eine der grundlegenden Veränderungen ist
das Pushout-Safety-System, welches lange von unseren Kunden gefordert wurde. Weitere Vorteile sind die
leichtere Bedienung des Adjusters und die frei ausdrehende Safety.
Wir sehen 2010 einige andere Firmen, die das Konzept des Open-C-Kites für sich entdeckt haben. Was
empfi ndet ihr dabei, wenn eigene Entwicklungen am Markt wiedergefunden werden? Es ist uns auch
schon aufgefallen, dass einige Kitehersteller den RPM kopieren oder dem Shape eines Open-C-Kites nacheifern.
Wir haben kein Problem damit, es zeigt doch nur, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
88 produkte
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DU bist der Star der Kite Mania Tour
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Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt
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Jetzt alle 2010er KITE MANIA TERMINE
Sao Miguele do Costoso /Oktober 10
Canoa Quebrada/November 10
Uruau/November 10
Dakhla/August 10
Bork Havn/Juni 10 Büsum/Juni 10
El Gouna/Mai 10
El Gouna/Juli 10
Dahab/August 10
The Breakers Soma Bay/September 10
Abu Soma/Oktober 10
Hamata/Dezember 10
Limnos/Juli 10
Monat Termin Austragungsort Thema
Mai 13.05. - 27.05. El Gouna / Kite Mania Island / Ägypten Kite Mania alle Level, jetzt buchbar
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Juli 02.07. - 09.07. Limnos / Griechenland Kite Mania alle Level / NEU, jetzt buchbar
22.07. - 29.07. El Gouna / Kite Mania Island / Ägypten Girl Mania alle Level
29.07. - 05.08. El Gouna / Kite Mania Island / Ägypten Kite Mania alle Level
August 06.08. - 20.08. Dakhla / Marokko Kite Mania alle Level
19.08. - 26.08. Dahab / Ägypten Kite Mania Aufsteiger
September 09.09. - 23.09. The Breakers Soma Bay / Ägypten Kite Mania alle Level
Oktober 14.10. - 28.10. Abu Soma / Ägypten Kite Mania alle Level
29.10. - 05.11. Sao Miguele do Costoso / Brasilien Kite Mania für Aufsteiger / NEU
November 05.11. - 19.11. Canoe Quebrada / Brasilien Kite Mania alle Level + Wave
19.11. - 26.11. Uruau / Brasilien Kite Mania alle Level
Dezember 07.12. - 21.12. Hamata / Ägypten Kite Mania alle Level / NEU
Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und FortgeschritteneTermine: 13.05. - 20.05.2010 und 20.05. - 27.05.2010 Kite Mania Weitere Veranstaltungswochen fi nden statt 22.07. - 29.07.2010 (ab 970,- Euro Komplettpaket) Girl Mania 29.07. - 05.08.2010 (ab 970,- Euro Komplettpaket) Kite Mania
Leistung: Übernachtung / Frühstück / Mittagessen auf dem Kite Mania Schiff
Komplettpaket: ab 935,- EuroPro Kiter Paket: ab 835,- Euro
Kite Mania El Gouna / Secret Island
Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743 Mail. [email protected]
oder bei: Surf & Action Company Oliver Hilf 089-62816727 Mail. [email protected]
Wir gastieren im Kite-Mekka El Gouna, haben aber „unseren
eigenen Kitebereich“ Wir bieten Dir in El Gouna etwas ganz
Besonderes an. Unser Problem war, dass El Gouna einerseits
ein wirklich guter Kitespot ist, der vor allen Dingen durch sei-
ne Infrastruktur (Hotels, Restaurants, Einkaufs- und Ausgeh-
möglichkeiten) besticht. Gute Spots und gutes Surrounding
findet man selten in den Natursportarten, selten am gleichen
Platz. Weil diese Kombination so ungewöhnlich ist, ist El Gou-
na sehr stark von Kitern aus aller Herren Länder frequentiert.
Da wird es auf dem Wasser zunehmend enger. In der aktu-
ellen Version der Kite Mania Tour „El Gouna / Secret Island“
nehmen wir Dich mit unserem Kite Mania Schiff zu einem der
besten Lernspots El Gounas mit. Den Spot haben wir mehr
oder minder für uns alleine (abgesehen von gelegentlichen
Besuchen anderer Kitegruppen). Bei unserer „Secret Island“
handelt es sich um eine große Sandbank, die meistens knapp
unter Wasser liegt. Zugegeben, das Auf- und Abbauen des
Materials läuft hier sehr speziell. Der unschätzbare Vorteil
ist aber, dass es hier so gut wie nichts gibt, an dem man sich
verletzen könnte, der Stehbereich sehr groß ist, der Wind
ohne jegliche Abdeckung oder Verwirbelung frei ins Revier
kommt und die glatte Wasseroberfläche zum Ausprobieren
und Trainieren förmlich einlädt. Ihr Übriges tut dann die Was-
serfarbe, die hier durch ein glasklares Türkis besticht. Schau
Dir am besten die Fotos in unserer Bildgalerie zur Kite Mania
Secret Island an und Du wirst in Bezug auf das Revier keine
offenen Fragen mehr haben ... ;-).
Abends genießen wir dann ganz entspannt die Kombination
und die Annehmlichkeiten, mit allem, was El Gouna zu bie-
ten hat. Begleite uns zur „Secret Island“!!! Wir werden auf
unserem Kite Mania Schiff mit einem Mittagessen verpflegt,
haben dort ein Sicherungsboot zu unserer freien Verfügung
und bieten Dir abgesehen von diesen einzigartigen Rahmen-
bedingungen natürlich die gewohnt, professionelle Kite Ma-
nia Leistung. Begleitet und betreut wirst Du auch weiterhin
von Deinen TEAM waterworld Trainern.
96 97
Und das sind die Eventleiter der
Kite Mania Tour 2010 aus dem TEAM
waterworld (v.l.n.r.)
Florian Krämer
Christoph Bürger
Kathrin Jugl
Dominik Schlemmer
Wiebke Sye
Moritz Landes
Enno Oldigs
Heiko Student
Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen im-
mer im Komplettpreis enthalten.
Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro
Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Kite Mania Sonnenbrille von JC, Be-
treuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos
der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der
Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tol-
len Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt
werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als
fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Pro-
gramm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu
nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs-
und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professi-
oneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenom-
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Kite Mania Bork Havn / Ringköbing Fjörd
Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger
und Semipros
Termine: 12.06. - 19.06.2010 /
19.06. - 26.06.2010
Leistung: Ferienhaus
(Selbstverpflegung)
Komplettpaket: 499,- Euro / Teilnehmer
Pro Kiter Paket: 399,- Euro / Pro Kiter
Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich)
Tel. +49-40-22817074
Mobil: +49-179-2010743
Mail. [email protected]
Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und
Semipros
Termine: 26.06. - 03.07.2010
Leistung: Ferienwohnung
(Selbstverpflegung)
Kite Mania Büsum / Nordsee
Komplettpaket: 570,- Euro / Teilnehmer
Pro Kiter Paket: 470,- Euro / Pro Kiter
Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich)
Tel. +49-40-22817074
Mobil: +49-179-2010743,
Mail. [email protected]
Fragt man nach den Assoziationen zu Büsum, bekommt man häufi g zwei Ant-
worten: „Krabben und ältere Kurgäste“. Wer dieser Ansicht ist, der sollte sei-
nen Eindruck von Büsum mal updaten. Nicht nur, dass die Wassersportler die
beiden traumhaften Reviere, die Büsum zu bieten hat, für sich entdeckt ha-
ben, es sind auch die sonstigen Attraktivitäten des Kurortes, die sportlich und
familiär Ambitionierte an den Wochenenden oder in den Ferien nach Büsum
ziehen. Klar, es gibt immer noch den malerischen Stadtkern mit seiner Ein-
kaufspassage, die obligatorischen Butterfahrten, die Ausfl ugsmöglichkeiten
per Fahrrad oder zur Insel Helgoland.
Doch eines sollte klar sein: Kitesurfen in einem der sichersten und effek-
tivsten Trainingsreviere der Welt, das Erlebnis-Wellenbad „Piratenmeer“, der
Trampolinpark direkt am Strand, die Büsumer Kartbahn, die Erlebnis- und
Sturmfl ut-Welt „Blanker Hans“ und unser Szenetreff „Octopus“ ist für die
gesetzteren Herrschaften nichts – bestenfalls für die Krabben, die in Büsum
immer noch sehr gut schmecken ;-).
Reviere
Unser Becken, die offi zielle Perlebucht, oder einfach „Pearl“, misst rund 500
x 300 m, ist größtenteils stehtief und 50 m von der Station entfernt. Auf
der „Pearl“ tummeln sich an den zahlreichen, guten Windtagen, die Büsum
zu bieten hat, vor allen Dingen Kiter, die schon Höhe halten können, Wind-
surfeinsteiger und fortgeschrittene Windsurfer.
Für die Kiter ist die offene Nordsee fast noch interessanter, denn hier haben
wir ohne Ende Platz. Nur an zwei Stunden rund um den niedrigsten Wasser-
stand (Ebbe) gibt es hier kein Wasser. Ansonsten ist das Wasser tief genug
für uns Kiter. Der gesamte, großzügig ausgewiesene Wassersportbereich ist
selbst bei Hochwasser (Flut) noch stehtief. Da die vorherrschende Windrich-
tung an der Nordseeküste aus West und Südwest bläst, kann der Kiter bei
schräg aufl andigem Wind bestenfalls wieder ans Ufer zurückgetrieben wer-
den, wenn es mal nicht so klappen sollte. Im Gegensatz zu anderen Offshore-
Revieren entsteht an der Büsumer Nordsee kaum eine Welle. Die Nordsee ist
keine 20 m von der Station entfernt.
cht, kann b i
Jetzt neu für alle
Kite Mania-Teilnehmer!
Kite Mania Dänemark
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Das Revier
Bork Havn liegt einsam und verlassen am dänischen Ringkøbing-Fjord.
Einsam und verlassen? Nein, denn vom 12.06. - 19.06.2010 und vom 19.06.
- 26.06.2010 sollte sich hier jede(r), der/die Kitesurfen kann oder es lernen
möchte, treffen. Beim Ringkøbing-Fjord handelt es sich um eine der größten
geschlossenen Wasserfl ächen in Dänemark. Der Fjord vor dem Hafenörtchen
Bork Havn zeichnet sich dabei durch einige Eigenheiten aus:
• Es gehört zu den windigsten und windsichersten Ecken Dänemarks. Häufi g
gibt es hier schon Gleitwind, wenn an der naheliegenden Nordseeküste
noch keine Schaumkrone zu sehen ist.
• Fast die gesamte Wasserfl äche vor Bork Havn ist ein Stehrevier, das es
einem ermöglicht, auch nach unvermeidlichen Fehlversuchen schnell und
kraftsparend wieder zu starten bzw. jederzeit genügend Sicherheitspoten-
zial zur Verfügung zu haben.
• Zum Dritten ist auf dem Wasser wirklich viel Platz, im Gegensatz zu ande-
ren Spots. Das macht das Trainieren einfacher und natürlich auch sicherer.
Die Unterbringung
Nur von einer Wiese getrennt, befi ndet sich eine Ferienwohnanlage direkt an
der Wasserlinie des Fjords. Die Ferienreihenhäuser (45 qm) sind komplett
für 6-8 Personen ausgestattet. Allerdings haben wir so kalkuliert, dass die
Häuser immer mit max. 5 Personen, anstelle der maximalen Auslastung, be-
legt werden. Die Verpfl egung erfolgt in der Hausgemeinschaft in Eigenregie.
ACHTUNG: Unser Highlight ist natürlich die Fußball-WM, bei der alle Interes-
sierten an unseren Satellitenfernsehern mitfi ebern können.
Die Anreise
Mit eigenem PKW ist die Anreise einfach, da der Ringkøbing-Fjord gut zu
erreichen ist (ca. 300 km von Hamburg).
•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Marion Henne, Tel. +49-(0)89-38014111, [email protected]
•Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, [email protected]
•TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, [email protected]
impressum98
1. PALMOLIVE FOR MENKITESURF WORLD CUP VORBERICHTIm Juli steht am Ordinger Strand erneut der weltgrößte Kite event
ins Haus. Der Palmolive for Men Kitesurf World Cup fi ndet vom
17.07. bis 25.07.2010 statt. Wir werden in der nächsten Ausga-
be schon einmal einiges an Informationen bereithalten, die dich
hinter die Kulissen schauen lassen. Zudem wird dich Toby Brom-
wich, Judge der PKRA, darüber aufklären, wie die Tricks beur-
teilt werden und worauf geachtet wird.
2. DO IT YOURSELFIn der nächsten Ausgabe beschäftigen wir uns rundum mit Start-
variationen. Ob du ins Wasser rennst und aufs Board springst
oder direkt mit einem Boardoff losfahren willst – wir erklären es
dir ausgiebig. So kannst du schon vom Strand weg begeistern.
3. KITEBOARDING OMAN
Unseren Reiseexperte Markus Hohmann hat es diesmal nach Ma-
sirah Island, an der Ostküste des Omans, gezogen. Wie gewohnt
kam er mit einer sensationellen Reisestory zurück und einem sehr
gelungenen Video. Wie es dort aussieht und warum der Monsun
auch manchmal gewünscht ist, erfährst du in der nächsten Ausgabe.
KITELIFE - IMPRESSUM
VERLEGER
Alexander Lehmann
HERAUSGEBER
Tim Jacobsen
REDAKTIONSANSCHRIFT
Kitelife | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel
Fon +49 431 996 99 77 | Fax +49 431 996 99 86
CHEFREDAKTEUR
Peter Goldbach | [email protected],
Fon +49 3834 764701
STELLVERTRETENDER CHEFREDAKTEUR
Mathias Wichmann | [email protected]
ART DIRECTION
Jan Weisner | www.outline-graphix.de
Fon +49 431 64 73 173 | [email protected]
GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG
Matthias Falk, Meiko Möller, Jonas Bronnert (OG)
MITARBEITER DIESER AUSGABE
Kirsa Stoltenburg, Markus Hohmann, Geri Wagner, Josef Ullmann,
Mario Rodwald, Andy Haudek
FOTOGRAFEN
David Sonnabend, Toby Bromwich, Tracy Kraft, Jürgen Hoffmann, Markus Hoh-
mann, Richard Dent, Johnny Keller, Ray Burmiston, Marty Philbey, Josef Ullmann,
Geri Wagner, Sabrina Goldbach, Gunilla Zagaru, Roy Rodwald, Peter Goldbach,
Nils Heumann, S. Whitesell, A. Aeder
ANZEIGENLEITUNG
Tim Jacobsen, [email protected]
FREISTELLERIN DES MONATS
Isabel Heidekorn
ERSCHEINUNGSWEISE
Fünfmal im Jahr
ABONNEMENTS
Für jährlich 15,50 Euro auf
www.kitelife.de
DRUCK
impress media GmbH, Mönchengladbach
VERLAG
Terra Oceanis Verlag
www.terraoceanisverlag.de
Geschäftsführer
Alexander Lehmann
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme
in elektronische Datenbanken sowie sonstige
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der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes
Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
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Eliane Lehmann
Fon +49 431 990 96 58
Fax +49 431 996 99 86
Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.kitelife.de
Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:
Kitelife (www.kitelife.de), Windsurfi ng Journal (www.windsurfi ng-journal.de),
Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de),
Brett (www.brettmag.de), Free-Magazin (www.free-magazin.de),
SUP-Journal (www.sup-journal.de) und Silent World (www.silent-world.eu)
INFOS UNTER: WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE
Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.kitelife.de
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AUSBLICKIN DER NÄCHSTEN AUSGABE ERWARTET DICH ...
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