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Kapitel 8: Die Instrumente der Außenhandelspolitik · Folie 8-6 Angebot, Nachfrage und...

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Folie 8-1 Kapitel 1 Einführung Kapitel 8: Die Instrumente der Außenhandelspolitik
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Page 1: Kapitel 8: Die Instrumente der Außenhandelspolitik · Folie 8-6 Angebot, Nachfrage und Außenhandel in einem einzigen Sektor •Es gebe zwei Länder (im Inland und im Ausland). •Beide

Folie 8-1

Kapitel 1

Einführung

Kapitel 8:

Die Instrumente der

Außenhandelspolitik

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Folie 8-2

Einführung

Grundarten des Zolls

Kosten und Nutzen eines Zolls

Weitere Instrumente der Außenhandelspolitik

Wirkungen der Außenhandelspolitik

Zusammenfassung

Anhang I: Analyse des Zolls im allgemeinen Gleichgewicht

Anhang II: Zölle und Importquoten unter Monopolbedingungen

Kapitelübersicht

Page 3: Kapitel 8: Die Instrumente der Außenhandelspolitik · Folie 8-6 Angebot, Nachfrage und Außenhandel in einem einzigen Sektor •Es gebe zwei Länder (im Inland und im Ausland). •Beide

Folie 8-3

Einführung

Dieses Kapitel konzentriert sich auf folgende Fragen:

• Wie wirken verschiedene handelspolitische

Instrumente?

– Wer hat den Schaden, wer den Nutzen?

• Worin bestehen Kosten und Nutzen der Protektion?

– Wiegt der Nutzen die Kosten auf?

• Wie sollte die Handelspolitik einer Nation aussehen?

– Sollten die USA einen Zoll oder eine Importquote

verhängen, um ihre Automobilindustrie vor Konkurrenz

aus Japan und Südkorea zu schützen?

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Folie 8-4

Grundarten des Zolls

Man unterscheidet:

• Spezifische Zölle

– Zölle, die in einer festen Höhe auf jede importierte

Gütereinheit erhoben werden

– Beispiel: Bei einem spezifischer Zoll von $10 auf jedes

importierte Fahrrad, das auf dem Weltmarkt $100 kostet,

kassiert der Zoll jeweils den festen Betrag von $10.

• Wertzölle

– Zölle, die anteilig auf den Wert des Güterimports

erhoben werden

– Beispiel: Ein Wertzoll von 20% auf Fahrräder bedeutet die

Abführung von $20 für Fahrradimporte im Wert von $100.

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Folie 8-5

• Ein gemischter Wertzoll ist eine Kombination von Wertzoll

und spezifischem Zoll.

• Die heutigen Regierungen schützen ihre einheimischen

Branchen bevorzugt durch diverse nichttarifäre

Handelshemmnisse, wie z. B.:

– Importquoten

– Mengenbeschränkungen für Importe

– Exportbeschränkungen

– Mengenbeschränkungen für Exporte

Grundarten des Zolls

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Folie 8-6

Angebot, Nachfrage und Außenhandel in einem einzigen

Sektor

• Es gebe zwei Länder (im Inland und im Ausland).

• Beide konsumieren und produzieren Weizen, der kostenfrei von

einem Land ins andere transportiert werden kann.

• In beiden Ländern herrscht in der Weizenindustrie vollständiger

Wettbewerb.

• Vor Handel ist der Weizenpreis in Inland höher als in Ausland.

– Die Anbieter beginnen, Weizen von Ausland nach Inland zu

transportieren.

– Der Weizenexport treibt den Auslandspreis nach oben und senkt den

Inlandspreis, bis der Preisunterschied ausgeglichen ist.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-7

Zur Bestimmung des Weltpreises (Pw) und des Handelsvolumens (Qw) werden zwei Kurven definiert:

• Die Importnachfragekurve des Inlands

– gibt die maximale Menge an Importgütern wieder, die das Inland bei jedem Preis des importierten Guts konsumieren würde.

– Die Importnachfrage des Inlands ist also die von den Inlandskonsumenten nachgefragte Gütermenge, die über das von den Inlandsproduzenten bereitgestellte Angebot hinausgeht:MD = D(P) – S(P)

• Die Exportangebotskurve des Auslands

– gibt die maximale Menge an Exportgütern wieder, die das Ausland zu jedem Preis an die übrige Welt liefern würde.

– Das Exportangebot des Auslands ist also sein Produktionsüberschuss über die von den Auslandskonsumenten nachgefragte Menge hinaus: XS = S*(P*) – D*(P*)

Grundarten des Zolls

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Folie 8-8

Menge, Q

Preis, PPreis, P

Menge, Q

MDD

S

APA

P2

P1

S2 D2 D2 – S2

2

S1 D1 D1 – S1

1

Abbildung 8.1: Ableitung der Importnachfragekurve des Inlands

Grundarten des Zolls

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Folie 8-9

Eigenschaften der Importnachfragekurve:

• Ihr Schnittpunkt mit der vertikalen Achse liegt bei

dem Preis, bei dem Angebot und Nachfrage des

Importlandes im Autarkiezustand ausgeglichen

sind.

• Sie hat einen fallenden Verlauf.

• Sie verläuft flacher als die einheimische

Nachfragekurve des Importlandes.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-10

P2

P*A

D*

S*

P1

XSPreis, P Preis, P

Menge, Q Menge, QS*2 – D*2S*2D*2

Abbildung 8.2: Die Ableitung der Exportangebotskurve des Auslands

Grundarten des Zolls

D*1 S*1 S*1 – D*1

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Folie 8-11

Eigenschaften der Exportangebotskurve:

• Ihr Schnittpunkt mit der vertikalen Achse liegt bei

dem Preis, bei dem Angebot und Nachfrage des

Exportlandes im Autarkiezustand ausgeglichen

sind.

• Sie hat einen steigenden Verlauf.

• Sie verläuft flacher als die einheimische

Angebotskurve des Exportlandes.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-12

Abbildung 8.3: Weltmarktgleichgewicht

XS

Preis, P

Menge, Q

MD

PW

QW

1

Grundarten des Zolls

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Folie 8-13

Einige Definitionen:

• Die Terms of Trade sind der relative Preis des exportierbaren Guts, ausgedrückt in Einheiten des importierbaren Guts.

• Ein kleines Land zeichnet sich dadurch aus, dass es seine Terms of Trade nicht beeinflussen kann, egal wie viel es mit der übrigen Welt handelt.

Bei unserer Analyse gehen wir jeweils von einer der beiden folgenden Möglichkeiten aus:

• Zwei große Länder handeln miteinander.

• Ein kleines Land handelt mit der übrigen Welt.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-14

Auswirkungen eines Zolls

• Zwei große Länder handeln miteinander.

• Das Inland erhebt einen Zoll von $ 200 auf jede

importierte Tonne Weizen.

– Die Anbieter finden sich erst dann zum Transport bereit,

wenn der Preisunterschied zwischen beiden Märkten

mindestens $ 200 beträgt.

• Abbildung 8.4 zeigt die Auswirkung eines

spezifischen Zolls pro Weizeneinheit in Dollar.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-15

XS

PT

MD

D*

S*

D

S

PW

2

QT

1

QW

Grundarten des ZollsAbbildung 8.4: Zollauswirkungen

P*T

3

t

Preis, P

Menge, Q

Preis, P

Menge, Q

Preis, P

Menge, Q

Home market World market Foreign marketInlandsmarkt Weltmarkt Auslandsmarkt

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Folie 8-16

• In Abwesenheit eines Zolls würde sich in beiden Ländern ein ausgeglichener Weltpreis für Weizen (Pw) einstellen.

• Nach Einführung des Zolls steigt der Weizenpreis im Inland auf PT und sinkt im Ausland auf P*T (= PT – t), sodass der Preisunterschied am Ende t beträgt.

– Im Inland: Aufgrund des höheren Preises steigt das Angebot der Produzenten und sinkt die Nachfrage der Konsumenten, sodass weniger Importe nachgefragt werden.

– Im Ausland: Aufgrund des niedrigeren Preises sinkt das Angebot der Produzenten und steigt die Nachfrage der Konsumenten, sodass weniger Exporte angeboten werden.

– Der Zoll senkt also das Handelsvolumen des Weizens.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-17

• Der Preisanstieg im Inland ist geringer als der

Zollbetrag, weil sich ein Teil des Zolls in den

sinkenden Exportpreisen des Auslands

niederschlägt.

– Wenn das den Zoll erhebende Inland ein kleines

Land ist, bleiben die Auslandsexportpreise

unverändert und der Binnenpreis in Inland (dem

Importland) steigt um den vollen Betrag des Zolls.

Grundarten des Zolls

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Folie 8-18

Abbildung 8.5: Ein Zoll in einem kleinen LandSPreis, P

Menge, Q

D

PW + t

PW

Importe nach Zoll

S1 D1

Importe vor Zoll

D2S2

Grundarten des Zolls

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Folie 8-19

Kosten und Nutzen eines Zolls

Ein Zoll hebt den Preis eines Guts im Importland und senkt ihn im Exportland.

Folgen dieser Preisverschiebungen:

• Die Konsumenten werden im Importland benachteiligt und im Exportland begünstigt.

• Die Produzenten werden im Importland begünstigt und im Exportland benachteiligt.

• Der den Zoll erhebende Staat verzeichnet zusätzliche Einkünfte.

Um Kosten und Nutzen zu bestimmen und gegeneinander abzuwägen, definieren wir die Begriffe Konsumentenrente und Produzentenrente.

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Folie 8-20

Konsumentenrente und Produzentenrente

• Konsumentenrente

– Die Konsumentenrente bemisst sich nach der Differenz zwischen dem

tatsächlich bezahlten Preis und dem Preis, den der Konsument zu

entrichten bereit gewesen wäre.

– Sie kann aus der Nachfragekurve des Marktes abgeleitet werden.

– In der grafischen Darstellung ist sie gleich der Fläche unterhalb der

Nachfragekurve und oberhalb des Preises.

Kosten und Nutzen eines Zolls

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Folie 8-21

Abbildung 8.7: Geometrische Darstellung der Konsumentenrente

Kosten und Nutzen eines Zolls

a

b

P1

P2

D

Preis, P

Menge, QQ2Q1

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• Produzentenrente

– Die Produzentenrente bemisst sich nach der Differenz zwischen dem tatsächlich erhaltenen Preis und dem Preis, zu dem der Produzent zu verkaufen bereit gewesen wäre.

– Sie kann aus der Angebotskurve des Marktes abgeleitet werden.

– In der grafischen Darstellung ist sie gleich der Fläche oberhalb der Angebotskurve und unterhalb des Preises.

Kosten und Nutzen eines Zolls

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Folie 8-23

Abbildung 8.8: Geometrische Darstellung der Produzentenrente

Kosten und Nutzen eines Zolls

d

c

P2

P1

S

Preis, P

Menge, QQ2Q1

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Folie 8-24

Abbildung 8.9: Kosten und Nutzen eines Zolls für das Importland

Kosten und Nutzen eines Zolls

PT

PW

P*T

b c d

e

D

a

= Verlust der Konsumenten (a + b + c + d)

= Gewinn der Produzenten (a)

= Staatlicher Einnahmenzuwachs (c + e)

QT

D2S2

S

S1 D1

Price, P

Quantity, Q

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Folie 8-25

• Die Fläche der beiden Dreiecke b und d zeigt den Verlust für die Nation als Ganze an (Effizienzverlust), und die Fläche des Rechtecks e den ausgleichenden Gewinn (Terms-of-Trade-Gewinn).

– Der Effizienzverlust ergibt sich daraus, dass ein Zoll die Anreize für Konsum und Produktion verzerrt.

– Das Verhalten von Produzenten und Konsumenten richtet sich nach höheren als den tatsächlichen Importpreisen.

– Dreieck b entspricht dem Verlust infolge der Produktionsverzerrung, und Dreieck d dem Verlust infolge der Konsumverzerrung.

– Der Terms-of-Trade-Gewinn ergibt sich aus der Senkung der Auslandsexportpreise infolge des Zolls.

Kosten und Nutzen eines Zolls

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Folie 8-26

• Wenn der Terms-of-Trade-Gewinn größer ist als der

Effizienzverlust, dann erhöht der Zoll die Wohlfahrt

des Importlandes.

– Im Falle eines kleinen Landes senkt der Zoll die

Wohlfahrt des Importlandes.

Kosten und Nutzen eines Zolls

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Folie 8-27

Abbildung 8.10: Die Nettoeffekte eines Zolls auf die Wohlfahrt

PT

PW

P*T

b d

e

D

= Effizienzverlust (b + d)

= Terms-of-Trade-Gewinn (e)

Importe

SPreis, P

Menge, Q

Kosten und Nutzen eines Zolls

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Folie 8-28

Exportsubventionen: die Theorie

• Exportsubvention

– Eine Zahlung des Staates an ein Unternehmen oder eine

Einzelperson, die ein Gut ins Ausland liefern.

– Wenn der Staat eine Exportsubvention zur Verfügung stellt,

exportieren die Anbieter das Gut so lange, bis sein Binnenpreis

den Auslandspreis um die Höhe der Subvention übersteigt.

– Die Subvention kann entweder nach Stückzahl oder

nach Wert bestimmt sein.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-29

ba

Abbildung 8.11: Auswirkungen einer Exportsubvention

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

PS

PW

P*S

Preis, P

Menge, QExporte

gfe

Subven-

tionend

c = Gewinne der Produzenten

(a + b + c)

= Verluste der Konsumenten

(a + b)= Kosten der staatlichen

Subventionen

(b + c + d + e + f + g)

D

S

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Folie 8-30

• Eine Exportsubvention hebt die Preise im Exportland

und senkt sie im Importland.

• Darüber hinaus verschlechtert die Exportsubvention

im Gegensatz zum Zoll die Terms of Trade.

• Eine Exportsubvention erzeugt eindeutig Kosten, die

über ihren Nutzen hinausgehen.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-31

Importquoten: die Theorie

• Eine Importquote stellt eine direkte Mengenbeschränkung für ein Importgut dar.

– Beispiel: Die USA haben eine Importquote für Käse.

• Ihre Umsetzung erfolgt für gewöhnlich durch die Vergabe von Lizenzen an einige Einzelpersonen oder Unternehmen.

– Beispiel: Nur bestimmte Handelsgesellschaften dürfen Käse importieren.

• In einigen Fällen (Zucker und Bekleidung) wird das Recht auf Verkauf in den USA direkt an die Exportstaaten vergeben.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-32

• Eine Importquote erhöht stets den Binnenpreis des

Importguts.

• Die Lizenzinhaber können Importgüter kaufen und sie

auf dem Inlandsmarkt zu einem erhöhten Preis

absetzen.

– Die Gewinne der Inhaber von Importlizenzen

bezeichnet man als Quotenrenten.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-33

• Vergleichende Analyse der Wohlfahrtswirkungen von Importquoten und Zöllen

– Der Unterschied zwischen einer Quote und einem Zoll besteht darin, dass die Quote dem Staat keine Einnahmen beschert.

– Jede Bewertung von Kosten und Nutzen einer Importquote muss berücksichtigen, bei wem die Quotenrenten anfallen.

– Wenn die Verkaufsrechte für den Inlandsmarkt direkt an die Regierungen der Exportländer verliehen werden, sind infolge des Rententransfers ins Ausland die Kosten einer Quote erheblich höher als die Kosten eines entsprechenden Zolls.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-34

Preis im US-Markt 417,40

Weltmarktpreis 157,60b c d

Nachfrage

a

9,37,9

Angebot

6,0 9,7

Preis, $/Tonne

Zuckermenge

in Mio t

Abbildung 8.13: Auswirkungen der US-amerikanischen Importquote für Zucker

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

Importquote:

1,4 Mio t

= Konsumentenverlust

(a + b + c + d)

= Produzentengewinn (a)

= Quotenrenten (c)

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Folie 8-35

Freiwillige Exportbeschränkungen

• Eine freiwillige Exportbeschränkung ist ein vom

Exportland selbst festgelegtes Handelskontingent.

– Sie wird als Voluntary Export Restriction (VER) oder

als Voluntary Restraint Agreement (VRA) bezeichnet.

• Freiwillige Exportbeschränkungen werden auf

Verlangen des Importlandes hin beschlossen, um

weiteren Handelsbeschränkungen vorzubeugen.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-36

• Eine VER ist genau dasselbe wie eine Importquote, die mit der

Lizenzvergabe an ausländische Regierungen einhergeht, sodass

sie dem Importland oft hohe Kosten verursacht.

• Eine VER ist für das Importland immer kostspieliger als ein

Zoll, der die Importe auf dieselbe Menge beschränken würde.

– Die Staatseinnahmen, die ein Zoll erzeugen würde, fließen als

Quotenrenten ins Ausland.

– Beispiel: Etwa zwei Drittel der Kosten, die infolge der drei großen

freiwilligen Exportbeschränkungen für die USA – in den Sektoren

Bekleidung, Stahl und Automobile – bei den Konsumenten anfallen,

fließen als Quotenrenten ins Ausland.

• Eine freiwillige Exportbeschränkung bedeutet einen Verlust für

das Importland.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-37

Local-Content-Klauseln

• Eine Local-Content-Klausel schreibt vor, dass ein

bestimmter Anteil des Endprodukts aus inländischer

Herstellung stammen muss.

– Dieser Anteil kann in physikalischen Einheiten oder in

Wertangaben definiert sein.

• Local-Content-Gesetze wurden in großem Umfang von

Entwicklungsländern eingesetzt, die versuchten, ihre

Industrie von der reinen Endmontage auf die

Herstellung von Zwischenprodukten umzustellen.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

Page 38: Kapitel 8: Die Instrumente der Außenhandelspolitik · Folie 8-6 Angebot, Nachfrage und Außenhandel in einem einzigen Sektor •Es gebe zwei Länder (im Inland und im Ausland). •Beide

Folie 8-38

• Local-Content-Bestimmungen erzeugen weder Staatseinnahmen

noch Quotenrenten.

– Der Preisunterschied zwischen Importen und einheimischen Gütern

fließt in den Endpreis ein und wird an die Konsumenten

weitergereicht.

– Beispiel: Montageunternehmen der Automobilindustrie müssen zu

50% einheimische Teile verwenden. Die Kosten der importierten

Teile betragen $6000, die Kosten der gleichen Teile aus

einheimischer Produktion $10.000. Ihre Durchschnittskosten belaufen

sich dann auf $8000 (0,5 x $6000 + 0,5 x $10.000).

• Unternehmen können die Local-Content-Klauseln auch dadurch

erfüllen, dass sie Teile aus einheimischer Produktion nicht selbst

verwenden, sondern exportieren.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Folie 8-39

Weitere Instrumente der Außenhandelspolitik

• Exportkreditförderung

– Ein geförderter Kredit an den Käufer des Exportguts.

– Sie entspricht in ihrer Wirkung einer Exportsubvention.

• Nationale Beschaffung

– Der Staat (oder staatliche Unternehmen) können bei Einkäufen

einheimische Produkte auch dann bevorzugen, wenn sie teurer

sind als Importe.

• Bürokratische Schikane

– Manchmal gestalten Staaten Gesundheits-, Sicherheits- und

Einfuhrvorschriften als erhebliche Handelshemmnisse.

Weitere Instrumente

der Außenhandelspolitik

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Wirkungen der Außenhandelspolitik:

Zusammenfassung

Tabelle 8.1: Die Auswirkungen verschiedener handelspolitischer Maßnahmen

Zoll Export- Importquote Freiwillige Export-

subvention beschränkung

Produzentenrente wächst wächst wächst wächst

Konsumentenrente sinkt sinkt sinkt sinkt

Staatliche wachsen sinken unverändert unverändert

Einnahmen (erhöhte staatliche (Quotenrente (Quotenrente geht

Ausgaben) geht an an Exporteure)

Lizenznehmer)

Wohlfahrt der unein- sinkt uneinheitlich sinkt

Nation heitlich (sinkt für kleine

(sinkt für Länder)

kleine Länder)

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Folie 8-41

Zusammenfassung

Ein Zoll treibt einen Keil zwischen Weltmarkt- und

Binnenpreise. Er hebt den Binnenpreis, doch diese Erhöhung

bleibt hinter dem Zollsatz zurück (Ausnahme: ein „kleines

Land“).

• Bei einem kleinen Land schlägt sich der Zoll uneingeschränkt in

den Binnenpreisen nieder.)

Kosten und Nutzen eines Zolls oder einer anderen

handelspolitischen Maßnahme können anhand der

Konsumenten- und Produzentenrente bestimmt werden.

• Die einheimischen Produzenten eines Guts gewinnen.

• Die einheimischen Konsumenten verlieren.

• Der Staat erhält die Zolleinnahmen.

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Folie 8-42

Zusammenfassung

Der Nettoeffekt eines Zolls auf die Wohlfahrt zerfällt in zwei Teile:

• Effizienzverlust (Verzerrung von Konsum und Produktion)

• Terms-of-Trade-Gewinn (entfällt bei einem kleinen Land)

Exportsubventionen verursachen ähnliche Effizienzverluste wie ein Zoll, verschlechtern jedoch zusätzlich die Terms of Trade.

Importquoten und freiwillige Exportbeschränkungen bringen keine staatlichen Einnahmen für das Importland mit sich.


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