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Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Date post: 09-Mar-2016
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Wir lieben Köln-Weiß. Was Sie bisher nicht über Weiß wussten. Viele Infos über Vereine, Geschäfte, Schulen, Kirche, Soziales und vieles mehr...
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Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. Was Sie bisher nicht über Weiß wussten. Viele Infos über Vereine, Geschäfte, Schulen, Kirche, Soziales und vieles mehr... 50 Jahre Wir lieben Weiß
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Page 1: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.

Was Sie bisher nicht über Weiß wussten. Viele Infos über Vereine,Geschäfte, Schulen, Kirche, Sozialesund vieles mehr...

50Jahre

Wir lieben Weiß

Page 2: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

2 | 50 Jahre Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.

Impressum

Herausgeber Dorfgemeinschaft Weiß e.V. Internet: www.dorfgemeinschaft-weiss.deE-Mail: [email protected]

Redaktion: Ralf Perey, Auf der Ruhr 82, 50999 KölnTelefon 02236 9699970, Telefax 02236 9699971E-Mail: [email protected]

Mitarbeiter: Friedhelm Brodesser, Dr. Eva-Marie Fiedler, Günter Krosse, Ralf Perey, Joachim Pütz, Helmut Schuhbäck, Inge Schuhbäck,Uschi Schupke

Gestaltung & Produktion: perey-medien, Auf der Ruhr 82, 50999 Köln Telefon 02236 9699970www.perey-medien.de • E-Mail: [email protected]

Fotos: Titel Ralf Perey, 50 Jahre Logo: ferkelraggae - Fotolia.com

Druck & Weiterverarbeitung: Liebig Druck GmbH, Weißer Straße 51, 50996 Köln Telefon 0221 391095, E-Mail: [email protected]

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Wie sich ja bereits herumgesprochen hat, be-geht die Dorfgemeinschaft Weiß in diesemJahr ihr 50jähriges Bestehen (1962 - 2012).Achthundertvierundvierzig Jahre hatte Weißden Status eines Dorfes, bevor es 1974 zueinem Stadtteil von Köln wurde. Dass Weiß dennoch seinen dörflichen Cha-rakter bewahrt hat, geht auch und geradeauf die Aktivitäten der 1962 gegründetenDorfgemeinschaft zurück, die es sich zumZiel gemacht hat, das Zusammengehörig-keitsgefühl und den Gemeinsinn durch vie-lerlei Aktivitäten zu fördern und zu festigen.Neben der Senioren- und Jugendarbeit, derPflege von Brauchtum und Weiterbildung inForm von kulturellen, sportlichen und gesell-schaftspolitisch relevanten Veranstaltungenwie z.B. von Informationsabenden, Ausstel-lungen, Straßen- und anderen Festen küm-mert sich die Dorfgemeinschaft um denUmwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz.Immer größere Bedeutung erlangten auchBemühungen um Verbesserung der ver-kehrspolitischen Infrastruktur, der Errichtungund Verwaltung von Plätzen und Anlagenzum Nutzen und Wohle der Weißer Bevölke-rung. Im Jahre 1976 wurde von der Dorfgemein-schaft das WEISSER DORFECHO erstmaligaufgelegt und erscheint seitdem vierteljähr-lich.Es wird allen Haushalten in Weiß unent-geltlich zugestellt. In dieser zusätzlichenJubiläumsausgabe findet sich eine Fülle vonunterschiedlichen Themen, Aspekten und Er-innerungen rund um „unser Dorf“ Weiß, wel-che die zum Teil sehr innige Verbundenheit

Einzelner mit ihrem Heimatort höchst an-schaulich widerspiegeln.Unser Dank gilt zum einen allen ehrenamtli-chen Mitgliedern und Helfern in den vergan-genen 50 Jahren, die viel Kraft, Zeit undEnergie für die Gemeinschaft aufgebrachthaben und noch aufbringen; zum anderenden ebenfalls ehrenamtlich tätigen Mitar-beitern an dieser Jubiläumsausgabe und imbesonderen den Weißer Bürgern, die uns ihreganz persönlichen Bindungen an Weiß of-fengelegt haben! Weiterer Dank geht an die Teilnehmer desextra zum Jubiläum ausgerufenen Fotowett-bewerbs, von denen etliche Bilder sich in die-sem Heft wiederfinden.Besonderer Dank gebührt der naiven MalerinUrsula Rumin, die der Dorfgemeinschaftacht Gemälde mit Motiven von Weiß ge-spendet hat, von denen einige hier abgebil-det sind.In dem Wunsch, die nächsten 50 Jahre Dorf-gemeinschaft Weiß zu gestalten und zuleben, grüße ich Sie sehr herzlich.

Ihr

Günter Krosse(Vorsitzender der DG Weiß)

Grußwort

Günter Krosse

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Im Namen der Kath. Pfarrgemeinde St. Josephund Remigius, Köln-Rodenkirchen / Sürth /Weiß gratuliere ich der DorfgemeinschaftWeiß ganz herzlich zum 50jährigen Bestehen.

Die Beziehungen zwischen kath. Pfarrge-meinde und Dorfgemeinschaft waren schonimmer eng: Viele Gemeindemitglieder derehemaligen Pfarrgemeinde St. Georg und derheutigen Pfarrgemeinde St. Joseph und Remi-gius waren und sind auch in der Dorfgemein-schaft aktiv und umgekehrt.

Wir danken der Dorfgemeinschaft für diegute Zusammenarbeit und wünschen unsweiterhin ein so wirkungsvolles Miteinander!

IhrKarl-Josef Windt, Pfarrer

Grußwort

Pfarrer

Karl-Josef Windt

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Geschichte und Entwicklung von WeißWann ist Weiß entstanden? 06Es war nicht so einfach eine Dorfgemeinschaft zu gründen 10Wie das Pferd nach Weiß kam 14

Kirche und Soziales in WeißDie Notgemeinschaft Köln-Weiß 1631 Jahre Arbeitskreis „Eine Welt“ St. Georg Köln-Weiß e.V. 18„Löstige Wiever von St. Georg“ 1950 Jahre Caritas in der Dorfgemeinschaft 20Familie St.Georg 21Die Kath. Pfarrgemeinden im Kölner Süden zum 50 jährigen Jubiläum der DG Weiß 22Jugend-, Familien- und Altenhilfe St. Georg Köln-Weiß e.V. 24Katholische Öffentliche Bücherei KÖB 24Kindergarten der Pfarrgemeinde St. Georg 25Seniorenkreis 26KJG - St. Georg Weiß 27Der Kirchenchor St. berichtet aus seinem turbulenten Dasein 28

Schule in WeißDie Albert-Schweitzer-Schule 30Wie es einmal war - Wie es heute ist 32

Vereine in WeißKG „Kapelle Jonge“ Weiß von 1947 e.V. 34Chronik - TSV WEISS 1919/1928 e.V. 38Der Pflasterhof & das RTZ – Reit-Therapie-Zentrum Weißer Bogen e.V. 42

Menschen in WeißErinnerungen von Opa Franz 46Weißer Geschichte und Geschichten in der Erinnerung von Agnes Düsterhöft 50Der letzte Cowboy von Weiß 54Warum Weiß? Weiß ich doch! 56Weiß im Wandel der Zeit! Erinnerungen von Hildegard Cichon 57Wenig Geld – aber viel Spaß! 58Weiß wird bunter! 60Warum Weiß? 61Mit beiden „Fööss“ gerne in Weiß 62Weiß und seine Gedichte 63

Handel, Handwerk und Dienstleistung in Weiß und UmgebungStraßenkarte von Weiß 63Zuhause einkaufen - Adressen unserer Inserenten 66

Projekte der Dorfgemeinschaft WeißFünf Jahrzehnte Weißer Dorfgemeinschaft 1962 - 2012 70

Inhalt

Foto: Ines Profe. Fotowettbewerb 2012 für www.verliebt-in-weiss.de

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Lage„Weiß liegt südöstlich von Rodenkirchen amRhein, der zwischen den beiden Orten eineausgeprägte Biegung, den Weißer Rheinbo-gen, beschreibt. Wie die Nachbarorte Roden-kirchen und Sürth liegt auch Weiß auf derniedrigsten Terrasse des Rheintals, der 45-50m über dem Meeresspiegel befindli-chen Niederterrasse. Diese hat lehmig-sandi-gen Boden, der von mittlerer bis guterQualität für die Landwirtschaft ist".(S.407)

Ursprung und Namensgebung von Weiß„Verlässlich erwähnt wird Weiß erstmals imJahre 1130 im Zusammenhang mit der Ent-scheidung des Erzbischofs Friedrich I. vonKöln (1100-1131), dass der Vogt Hermann vonHengebach von dem Land der Kölner Bene-diktinerabtei Groß St. Martin in Weiß keinenJahreszins zu beanspruchen habe.1238 ver-machte Bertolfus, Kanoniker von St. Georg inKöln, seinem Stift eine bestimmte MengeWein zu <Wise> bei <Soride>, d.h. zu Weiß beiSürth. Die Schreibung des Ortsnamenswechselte häufig. Man findet <Wisse> /<Uisse>, <Wishe>, <Wisa>, <Wise> und

<Wijss>; die Karte von Abraham Hogenberg(um 1610) hat <Wyß> (...). Der Name ist alt-hochdeutschen Ursprungs und bedeutet<Wiese>". (S. 407)

Weiß und seine Geschichte„Die enge Verbindung zu den am Rhein gele-genen Nachbarorten zeigt sich u.a. in denZerstörungen durch kriegerische Auseinan-dersetzungen. So wurde Weiß ebenso wieSürth und Rodenkirchen im Verlauf des Krie-ges zwischen dem deutschen König Albrechtund dem Kölner Erzbischof Wiebold im Jahre1302 verwüstet.Eine problematische Gemeinsamkeit zwi-schen Rodenkirchen und Weiß bestand inden spätestens seit 1100 für die Orte überlie-ferten Zerstörungen durch das Hochwasserdes Rheins. Zu großen Überschwemmungenkam es insbesondere in den Jahren 1496,1497, 1776 und 1784. Durch Anpflanzung vonWeiden auf den durch die Überschwem-mungen versandeten Böden versuchte man,besonders die oft in Ufernähe liegendenWeingärten der verschiedenen geistlichenGrundeigentümer zu schützen. ( ... )DerWeinbau, der im gesamten Rodenkirchenerund Weißer Raum bis Anfang des 19. Jahr-hunderts betrieben wurde, fand beim Rat derStadt Köln jedoch nicht immer Schutz undBefürwortung. Im 15. Jahrhundert befürch-tete man dort eine Verdrängung des Rheinsaus seinem Bett infolge der Weidenanpflan-zungen. Eine Chronik, die der Weißer Ge-meindevorsteher Paulus Krauß seit 1811führte, überliefert speziell für Weiß die Aus-

Wann ist Weiß entstanden?

ZUR GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG VON WEISS

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wirkungen der Überschwemmungen von1819 und 1820. Danach wurden in jenen Jah-ren Garten und Stallungen des Pflasterhofessowie benachbarte Häuser z.T. bis über dieDächer überspült. (...)Auch die Eigentumsverhältnisse waren inWeiß eng mit den Nachbarorten verflochten.Es gab mehrere <grundherrliche Anrainer>,die in Weiß mit ihren Grundherrschaften an-einanderstießen, nämlich die Grundherr-schaften von St. Georg in Sürth und vonGroß St. Martin in Rodenkirchen, umrahmtvon grundherrlichen Besitzungen des Deut-schen Ordens und des Kölner Erzbischofs, derden Pflasterhof besaß und als Lehen an Rit-ter ausgab. Andere Weißer Ländereien warenEigentum der Kölner Antoniter und des Köl-ner Stifts St. Severin.Die Landesherrschaft übte in Sürth - andersals im benachbarten Rodenkirchen, das zumHerzogtum Berg gehörte - bis zur französi-schen Besetzung der Rheinlande im Jahre1794 der Kölner Erzbischof und Kurfürst aus.Wie Sürth gehörte Weiß zum kurkölnischenAmt Brühl". (S. 410)„Die kurkölnische Zeit endete für Weiß 1794mit der Besetzung des linksrheinischen Ge-bietes durch die Franzosen. Seit 1802 gehörteWeiß zur Mairie, Bürgermeisterei , Rondorf.Rondorf blieb auch in preußischer Zeit, d.h.seit 1815, bis 1893 Hauptort der Landge-meinde, die den Namen des Hauptortesnoch bis 1961 trug. Danach hieß sie Ge-meinde Rodenkirchen. Als deren Bestandteilwurde Weiß 1975 nach Köln eingemeindet".(S.411)

„Die Fahrgerechtigkeit auf dem Rhein inSürth und Weiß besaß das Kölner Stift St.Georg, d.h., dass ein Fährmann beim Dechan-ten und Stiftskapitel die Erlaubnis zur Aus-übung seines Gewerbes einholen undbezahlen musste. Die Fischerei und denZehnten dagegen besaß das Kölner Stift St.Severin. Das Fischereirecht des Stiftes St. Se-verin erstreckte sich von Godorf bis zur Höhevon Ensen.Der bedeutendste Hof am Ort, der <Plasser-hof> - der Name wurde später in Pflasterhofabgewandelt - , ein ritterlicher Lehnsitz imObereigentum des Erzbischofs von Köln,wechselte mehrfach die Herren. (...) Späterzunächst im Besitz der Stadt Köln, gelangteder Hof dann an die Familie Hilger". (S. 407und 410)

Weiß und seine Kirchen„Pfarrlich gehörte Weiß mit seiner kleinenKapelle spätestens im letzten Jahrzehnt des17. Jahrhunderts zu Sürth.(...) Der erste Vor-gängerbau der nach schweren Kriegszerstö-rungen 1964/65 wiedererrichteten kleinenKirche entstand im 15. Jahrhundert. In einerUrkunde von 1433 genehmigt und bestätigtErzbischof Dietrich von Moers die folgendeInitiative der Weißer :"Die Bewohner vonWeiß errichten eine Kapelle in ihrem von derPfarrkirche entfernten Dorfe, mit der Erklä-rung, dass diese weder dem Pfarrer ihresKirchspiels noch dem Severinsstift als Zehnt-herren Abbruch tun oder eine künftige Bau-pflicht auflegen soll, und berenten dieselbemit verschiedenen Grundstücken und fünf

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Goldflorin jährlich". - (...) Die pfarrliche Unab-hängigkeit von Sürth erreichte Weiß erstnach dem Ersten Weltkrieg, als 1920 zu-nächst das selbständige Rektorat und 1923die Pfarre St. Georg in Weiß geschaffenwurde". ( S.410 f.)

Weiß und seine Schule„Das Schulwesen in Weiß ist in seiner Ent-wicklung ebenfalls eng mit dem NachbarortSürth verbunden. Bis Anfang des 19. Jahrhun-derts unterrichtete der Sürther Küster in sei-nem Haus die Kinder aus Sürth und Weiß.(...). 1866 - 1867 erstellte der Deutzer Kommu-nalbaumeister Müller für Weiß ein erstesSchulgebäude. 1904 wurde die Schule inWeiß von vorher zwei auf vier Klassen aufge-stockt".(S.411)Die Albert-Schweitzer-Grundschule in derHeinrichstraße bestimmt heute das schuli-sche Leben in Weiß; weiterführende Schulenwie Gymnasium, Gesamtschule und Real-schule befinden sich in den Nachbargemein-den Rodenkirchen, Michaelshoven undGodorf.

Weiß und seine SiedlungsgeschichteNach der kurkölnischen Landesdeskriptionvon 1669 befanden sich zu jenem Zeitpunktin Weiß nur 40 Häuser mit Garten- undAckerland sowie Weingärten. Ende des 18.Jahrhunderts hatten Sürth und Weiß zusam-men nur 554 Einwohner; 1815 hatte Weiß 422,1843 574 Einwohner. Erst in den 1880er Jah-ren wuchs die Einwohnerzahl im Zusam-menhang mit der einsetzenden

Industrialisierung auf über 800 an. Die Be-völkerung fand Arbeitsplätze außer in derLandwirtschaft und Fischerei zunehmendauch in den Fabriken von Sürth (Eisengieße-rei und Kesselschmiede H.Hammerschmidt),Bayenthal und Köln. In den 1920er Jahrenwuchs die Einwohnerzahl auf über 1000, inden 1950er Jahren auf über 2000.1985 war Weiß mit 5324 Einwohnern der be-völkerungsmäßig drittkleinste Stadtteil desStadtbezirks Rodenkirchen nach Immendorfund Godorf.Die Siedlungsentwicklung in Weiß nahmihren Ausgang an der Weißer Hauptstraßeund im Bereich der großen Hofanlage desPflasterhofes. (...)Nach 1945 wuchs Weiß über sein dörflichesZentrum hinaus durch zunehmende Neu-bauerrichtung immer stärker zusammen mitdem sich ebenfalls erweiternden Rodenkir-chen. Besonders aber mit dem NachbarortSürth wuchs Weiß zusammen, so dass diebeiden Kölner Stadtteile heute eine direkt in-einander übergehende städtebauliche Ein-heit bilden. Im innersten Weißer Dorf- undSiedlungskern setzte der Architekt Josef Ber-nard 1954 mit dem Bau der katholischenPfarrkirche St. Georg einen Glanzpunkt anstädtebaulicher Einfügung in das Ortsbild.Die Kirche bildet eine in gleichem Maße zurRheinseite und deren Panorama wie auchzur Landseite mit dem Ensemble des Kirch-platzes und der von dort aus sichtbarenalten Kapelle gewandte Dominante. ( ... ). Sofungiert der Bau Bernards sowohl als zumDorf und späteren Stadtteil hingewandte

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ZUR GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG VON WEISS

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Pfarrkirche als auch als eine in der Traditionder Schifferkapelle stehende Einheit zumRhein hin". (S.412)

Der historische Ortskern von Weiß„Im historischen Ortskern der drei Dorfstra-ßen (Weißer Hauptstraße, Auf der Ruhr undAlte Rheinstraße) in Weiß ist die überwie-gend eineinhalb- bis zweigeschossige Be-bauung dörflichen Charakters in Backstein,seltener in Fachwerk, in mehr oder wenigerveränderter Form in ihren Proportionenohne größere Maßstabsbrüche erhalten.Einen Verlust stellt der 1980 wegen Baufäl-ligkeit erfolgte Abbruch des aus dem 18.Jahrhundert stammenden verputzten Fach-werk-Herrenhauses des Pflasterhofes dar.Auf den Grundmauern dieses Herrenhausesmit unter Putz liegendem Fachwerk undWalmdach wurde ein Neubau errichtet. ( ... ).Die Wirtschaftsgebäude stammen z.T. wahr-scheinlich aus dem 19. Jahrhundert. So sinddie ältesten heute noch erhaltenen Ge-bäude, abgesehen von der alten Georgska-pelle, einige Fachwerkhäuser mit offen zuTage liegendem bzw. unter Putz liegendemFachwerk an Weißer Hauptstraße und(wahrscheinlich) Auf der Ruhr. Im Südöstli-chen, d.h. zum Rhein hingewandten Bereichder Weißer Hauptstraße stehen diese gie-belständigen ehemaligen Fischerhäuser ingestaffelter Stellung zur Straße und ermög-lichen so durch ein traufseitig gelegeneskleines Fenster den Blick auf den Strom.Zwei Wegekreuze, ein Heiligenhäuschenund eine Heiligenfigur erinnern noch heute

an volkstümliches religiöses Leben im Ort".(S.412 f.)

Die Verkehrslage in Weiß„Das heutige Weißer Stadtteilgebiet istdurch eine Reihe von kleineren Straßensowie eine Gemeindeverbindungsstraße, dieWeißer Hauptstraße und abknickende Hein-richstraße, erschlossen. Das Stadtteilgebiethat keinen Anteil an einer Bundesautobahnoder Bundesstraße und ist lediglich überden Nachbarstadtteil Sürth an die Rhein-uferbahn angeschlossen. Der seit dem Mit-telalter z.T. bis in die 1950er Jahrebestehende Fährbetrieb von Sürth nach Lan-gel und von Weiß nach Zündorf und Porzwurde im September 1987 in Form einerFährverbindung von Weiß nach Zündorfwieder aufgenommen >>.

Auszüge aus : „ Köln : Dörfer im linksrheini-schen Süden". In: Stadtspuren. Denkmäler inKöln. Hrsg. Hiltrud Kier. Bd. 12. S. 407 - 413 .Bachem-Verlag Köln.

Eva-M. Fiedler

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Kapellchen St. Georg

Foto: Brachschoß Daniela (Fotowettbewerb 2012 für www.verliebt-in-weiss.de)

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Meine aktive Zeit im Vorstand der Dorfge-meinschaft Weiß von 1962 - 1980.

Drei Weißer Bürger wollten vor 50 Jahren(1961) mit den Weißer Vereinen eine Dorfge-meinschaft gründen. Zwei Großvereinewaren anfangs dagegen. Der Grund war dieFinanzierung des Seniorenfestes und dieKosten für die Ehrung der Goldhochzeits-paare. So wurde erst am 23.11.1962 eine Inte-ressengemeinschaft gegründet, aus der 1964die Dorfgemeinschaft wurde.

Gründer der Interessengemeinschaft- Franz Katzenburg als Ortsvorsteher - Heinz Schikore und Heinz Kunze v0m Ka-ninchenzuchtverein

- Max Lehrfeld und Gertrud Lehrfeld vomVertriebenenverband

- Franz Krebs, Heinz Lechner und Karl Bergersen. von den Naturfreunden

- Willi Pfeiffer und Gerhard Geilenkirchenvon TSV Weiß

- Peter Bussard, Rudi Kreitz und Franz Schu-macher vom MGV Weiß

- Willi Heller und Jakob Hammerschlag vonder KG Kapelle Jonge

Als Vorstand wurden gewählt Franz Katzenburg 1. Vorsitzender Max Lehrfeld 2. Vorsitzender Heinz Schikore Kassierer Franz Krebs 1. Schriftführer Heinz Kunze 2. Schriftführer Karl Berger sen. Beisitzer Franz Schumacher Beisitzer Die Vorsitzenden der Vereine hatten 'bei Sit-zungen zusätzlich ein Stimmrecht. Als Aufgaben der Interessengemeinschaftwurden u.a. formuliert: Durchführung desjährlichen Seniorenfestes, Glückwünsche bei

Goldhochzeiten, Besuche bei den älteren undkranken Dorfbewohnern, Kranzniederlegungzum Gedenken der Verstorbenen und Gefal-lenen beider Kriege am Volkstrauertag. ZurFinanzierung der Aufgaben wurde eine jähr-liche Haussammlung vereinbart. Der Män-nergesangverein stellte sich zu dengegebenen Anlässen kostenlos mit den Sän-gern zur Verfügung. Beim 1. Seniorenfest wurden 280 weißer Bür-ger persönlich eingeladen. Sie wurden von 15Helferinnen mit Kaffee, Kuchen, Schnittchenund Getränken bewirtet. Es wurde ihnen eintolles Programm mit bekannten Künstlerngeboten.

Zur Geschichte: Im Jahre 1965 übernahm die Dorfgemein-schaft Weiß "DG Weiß" die SterbekasseAls 1922 der damalige Ortsvorsteher JakobLäser bei Sterbefällen in Weiß Not lindernhalf, indem er mit dem Hut in der Hand nachdem Hochamt für die Begräbniskosten sam-melte, dachte noch niemand daran, dass sicheine echte STERBEKASSE bilden würde. Eingroßer Teil der Familien erkannte den gutenZweck und schloss sich der GemeinschaftSTERBEKASSE an. Trotz Inflation standen dieWeißer Bürger hinter der sozialen Sache. Sowurden am 12.11.1923 für den verstorbenenJakob Zündorf 11.236 Billionen Mark gesam-melt. Am 9.6.1924 wurden sogar 66.710 Bil-lionen Mark an die Hinterbliebenen derTochter von Wilhelm Weiter ausgezahlt. Auch in den Krisenjahren bis 1933 stand dieGemeinschaft STERBEKASSE den betroffenenFamilien hilfreich zur Seite. Sogar 1938konnte diese echte Bürgerinitiative ihren Ge-meinschaftssinn trotz politischer Wider-stände beweisen. Nach dem letzten Kriege ließ Ortsvorsteher

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ZUR GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG VON WEISS

Es war nicht so einfach, eine Dorfgemeinschaft zu gründen

Heinz Kunze

Foto Helmut Schuhbäck

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Heinrich Boese die Gemeinschaft STERBE-KASSE, der damals 135 Familien angehörten,wieder aufleben. Am 19.10.1965 übernahm die Dorfgemein-schaft Weiß' "DG Weiß" von der FamilieBoese die stagnierende STERBEKASSE. DieFührung der STERBEKASSE übertrug die "DGWeiß" Heinz Kunze auch mit der Maßgabe,neue Richtlinien zu erstellen. Am 28.01.1966 fand auf Einladung der "DGWeiß" eine außerordentliche Mitgliederver-sammlung der STERBEKASSE statt, bei der 32Mitglieder anwesend waren. In dieser Haupt-versammlung wurden neue Richtlinien derSTERBEKASSE beschlossen. Einstimmigwurde der Beschluss gefasst, die STERBE-KASSE unter dem Namen NOTGEMEIN-SCHAFT WEISS als selbstständige Abteilungin die "DG Weiß" zu übernehmen, die alsDachorganisation die Belange der NOTGE-MEINSCHAFT WEISS mit vollem Risiko über-nahm. Heinz Kunze wurde zum Geschäftsführer ge-wählt und war in dieser Funktion ununter-brochen tätig bis zum 21.03.1969. Die finanzielle Existenzgrundlage der NOTGE-MEINSCHAFT WEISS wurde wiederhergestelltdurch Anleihen von der "DG Weiß", Spenden,den Reinerlös eines Prominentenfußball-spiels, was den wirtschaftlichen Grundstockder NOTGEMEINSCHAFT WEISS sichern half. Nach und nach erhielt die NOTGEMEIN-SCHAFT WEIß neuen Aufschwung. 1969 ge-hörten ihr 370 Familien mit fast 900Personen an.

In den Jahren 1962 bis 1980 wurden zahlrei-che Ideen von der "DG Weiß" verwirklicht Die "DG Weiß" kümmerte sich aktiv um dieWeißer Probleme und Anliegen. Sie unter-stützte den Antrag für den Neubau einerWeißer Schule, setzte sich ein für den Ausbau von Straßen, Gehwegen, Straßenbe-leuchtung, Kanalisation, die Verkehrssicher-heit und die Verschönerung des Ortes. Nach Fertigstellung der neuen Schule 1974erhält die Schulpflegschaft von der "DGWeiß" für die Einweihung der neuen Schule1.000 DM. Die Bemühungen der "DG Weiß", in der alten

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Foto: Sybille Hirman

Fotowettbewerb 2012 für

www.verliebt-in-weiss.de

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Schule eine Kinderspielstube einzurichten,unter Einbeziehung des Schulplatzes und derSpielwiese, wurde abgelehnt. Der Männergesangverein erhielt 1974 vonder "DG Weiß" DM 3.600 zur Anschaffungeines Flügels. Anläßlich des 100jährigen Be-stehens 1978 erhielt der Männergesangver-ein, neben einem Geldgeschenk, auch 40"Weißer Bildermappen". Besonders hervorzuheben ist der Ausbau derWeißer Rampe am Rhein, die ausschließlichdurch Eigenleistung von Weißer Bürgern undMitgliedern der "DG Weiß" geschaffen wor-den waren. Der Nepomuk wurde auf der Rheinmaueraufgestellt. Die Begradigung bzw Erhöhung der AltenRheinstraße (Höhnergass) war auf Betreibender "DG Weiß" erfolgt. Mehrere Jahre wurde der Volkswandertagvon der "DG Weiß" durchgeführt. Dazustellte die "DG Weiß" Getränkestände inWeiß (Fähre) und in Rodenkirchen (Minigolf-platz) auf. Den Wanderern wurden Getränke,Bratwürste und Erbsensuppe angeboten. DieErbensuppe wurde bei der Firma Linde ge-kocht. Kurt Ludes sponserte die musikalischeUnterhaltung. An den Kirmestagen hatte die "DG Weiß"einen eigenen Getränke-, Reibekuchen- undBratwurststand. Die Reibekuchen "handge-macht", dazu schälten 2 Frauen laufend Kar-toffeln; die von Alfons Boese gerieben undzum Teig verarbeitet wurden. Der Reinerlöswar für die Wießer Pänz. Auch am Karnevalszug hatte die "DG Weiß"einen Getränkestand; den Reinerlös erhieltendie Vereine. Die "DG Weiß" hat sich mehrmals mit einemKarnevalswagen am Zug beteiligt. Die Ge-samtkosten - Herstellung und Wurfmaterial

- wurden von den Zugteilnehmern privatübernommen. Der Wagen wurde in derScheune von Willi Rottscheidt gebaut. Eswaren fröhliche Abende! Bei der Gelegenheit eines ersten Kontaktesmit dem neuen Pfarrer Herr Dr. Trompeter,legte ihm der Vorstand der "DG Weiß" denHerzenswunsch des Schulleiters H. G. Grönernahe, eine Altentagesstätte zu schaffen, dievon den Kirchen beider Konfessionen undder "DG Weiß" getragen werden sollte. Nachzahlreichen Gesprächen und umfangreichenVorbereitungen durch die Herren H.G. Grö-ner, H. Kunze, N. Wronka, konnte der "Senio-renkreis Weiß" im Februar 1972 in denRäumen des Jugendheimes der Weißer Kir-chengemeinde eröffnen. Insgesamt etwa 120ältere Menschen kamen an zwei Wochenta-gen dort zusammen.

Zeitung WEISSER-DORF-ECHO Bei einem Glas Bier saßen die Mitglieder der"DG Weiß", A. Liebig, N. Wronka, H Kunze inder Gaststätte Keil zusammen. Sie sprachenüber dies und das, "wir könnten doch guteine Dorfzeitung herausbringen"! Es wurdelange diskutiert und man war sich anschlie-ßend einig "wir machen es"! 1976 erschien, mit einer Auflage von 2.200Stück, die erste Ausgabe: Die "DG Weiß" kämpfte mehrere Jahre gegendie Schließung des Weißer Friedhofs - mit Er-folg! Später setzte sich die "DG Weiß" für dieErweiterung des Friedhofes ein. Dazu gaben1183 Weißer Bürger ihre Unterschrift. Gleichzeitig kämpfte die "DG Weiß" für dieEinrichtung eines Kinderspielplatzes. Seit den ersten Jahren der Planung aus demJahr 1962 veranstaltete die "DG Weiß" zahl-reiche Straßenfeste und Volkswandertage.Für den Kinderspielplatz sammelte die "DG

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ZUR GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG VON WEISS

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Weiß" für uns Wießer Pänz 25.000 DM. Den Grundstock für diesen Betrag bildeteder Erlös aus dem Verkauf der von der "DGWeiß" herausgegebenen 'Weißer Bildermap-pen' und 'Rodenkirchener Bildermappen', dievon Weißer Künstlern kostenlos geschaffenworden waren. 1981 Freude in Weiß! Friedhofserweiterungund Spielplatz gesichert! Dem Vorstandsmitglied der "DG Weiß" MaxLehrfeld wurde vom Bundespräsidenten dasBundesverdienstkreuz verliehen. Auf Antragder "DG Weiß" wurde Vereinsmitglied KarlBerger sen. mit der Medaille der Bundesre-publik Deutschland ausgezeichnet. Für besondere Verdienste um die "DG Weiß"wurden 1982 mit der Ehrenplakette der "DGWeiß" ausgezeichnet Frau Gertrud Lehrfeld, Frau Liebig, Frau Mül-ler-Armack, Aloys Hannappel, Josef Heinrichs,Heinz Kunze, Kurt Ludes, Helmut Matuscho-witz, Willi Rottscheidt. In den 50 Jahren 1962-2012 waren folgendePersonen Vorsitzende der "DG Weiß"

Franz Katzenburg . . . . . . . . . . . . . . . . 1962 - 1967Konrad Hochkirchen . . . . . . . . . . . . . 1967 - 1969Helmut Matuschowitz . . . . . . . . . . . 1969 - 1974 Aloys Hannappel . . . . . . . . . . . . . . . . . 1974 - 1976Willi Pfeiffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1976 - 1986Barbara Hillers . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1986 - 2990Dr. Wolfgang Heinrichs . . . . . . . . . . 1990 - 2002Richard Josten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2002 - 2007Dr. Eva M. Fiedler . . . . . . . . . . . . . . . . . 2007 - 2011Günter Krosse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2011 - 2012

Man kann nicht alles aufzählen, was die Mit-glieder der "DG Weiß" geschaffen haben - esist gut, dass es sie gibt. Alle Erfolge der "DG Weiß" waren nicht mög-lich, wenn es nicht in all den Jahren eine

gute Zusammenarbeit der Vorstandsmitglie-der der "DG Weiß" und persönlicher Einsatzeines jeden von ihnen gegeben hätte.

Ein Dank an alle Vertreter der politischen Parteien und der Verwaltung für ihre oft unbü-rokratische Unterstützung und allen WeißerBürgern, die persönlichen Einsatz zeigtenoder durch ihre Spendenfreudigkeit die er-folgreiche Arbeit des Vorstandes erheblichunterstützten.

Heinz Kunze

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1. Ausgabe des

WEISSER-DORF-ECHOS

November 1976

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Parma, mit Stutbuchnamen „Parmäne“, vonPaladin aus der Parade von Dominus wareine Hauptstammbuchstute der TrakehnerRasse.Diese Pferde wurden ursprünglich in Ost-preußen gezogen. Nach dem Zusammen-bruch des zweiten Weltkrieges wurde dengeretteten Pferden die größte Leistungsprü-fung aller Zeiten abverlangt. Sie musstennämlich in eisiger Winterkälte über das zu-gefrorene Kurische Haff mit schweren Treck-wagen ca. 1.000 km in RichtungWestdeutschland flüchten. Hier haben pas-sionierte Züchter mit den verbliebenen Be-ständen die Reinzucht weiterbetrieben. So wurde Parma am 9. März 1964 auf BurgMiel bei Rheinbach geboren. 1968 erwarb derUnterzeichner die Stute von ihrem ZüchterBaron v. Kinzel, ließ sie decken und brachtesie nach Weiß, wo sie großes Aufsehen er-

regte. Durch die zunehmende Motorisierungin der Landwirtschaft war die Pferdehaltungin den 60-er Jahren derart verdrängt wor-den, dass in Weiß und näherer Umgebungkein Pferd mehr lebte. Die damalige Entwick-lung möge das nebenstehende Schaubildverdeutlichen.Dass für Parma eine Zweitgarage als Stalldienen sollte, lieferte natürlich erheblichenGesprächsstoff. Allerdings muss auch einge-räumt werden, dass diese Lösung einer art-gerechten Großtierhaltung nicht entsprach.Vor Einbruch der Dunkelheit ging Parma des-halb mit ihrem neuen Besitzer am zweitenTag als Asylsuchende zum Pflasterhof, wo sievon Herrn W. Rottscheidt freundlichst aufge-nommen wurde. Die zu dieser Zeit gehalte-nen Bullen verlebten die Sommermonateausschließlich auf der Weide, so dass ent-sprechender Stallraum zur Verfügung stand.

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ZUR GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG VON WEISS

Wie das Pferd nach Weiß kam

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Allerdings ließ sich die freiheitsliebendeParma nicht anbinden, und so wurde ihrschließlich der gesamte Bullenstall überlas-sen. Die nachfolgende Zeit war für den Jung-züchter recht anstrengend, denn alleFütterungs-, Pflege- und Ausbildungsarbei-ten musste er in eigener Regie durchführen.Eine Arbeit, die neben den familiären und be-ruflichen Pflichten auf Dauer nicht zu leistenwar. Deshalb zog Parma nach einiger Zeit zu-nächst zurück in ihr Heimatgestüt auf BurgMiel und bekam dort in den Jahren 1969 und1970 die beiden Hengstfohlen Pandur undPascha.Der erste Aufenthalt in Weiß hatte aber be-wirkt, dass einige Pferdeleute aus Weiß undRodenkirchen sich fanden und über eine Ver-einsgründung nachdachten. Auch die Ju-gendlichen waren nicht untätig, und sokamen mit Hilfe ihrer Eltern die ersten Klein-pferde, nämlich die stolze Sahib, die eigen-

willige Anja und der sympathische Winnetouauf den Pflasterhof. Die jungen Reiterinnenpflegten guten Kontakt mit den „Buschrei-tern“ aus Hahnwald (Hermannshof, FamilieWirtz) und belebten den Weißer Bogen aufihre Art. Meist ritten sie auf ungesatteltenPferden.Parma brachte insgesamt 7 Fohlen. NachWeiß zurückgekehrt, brachte sie ihr letztesFohlen auf unserem Grundstück in einemdafür eigens hergerichteten „Gartenhaus“zur Welt. Sie starb am 2.1.1992. Ihr letzterSohn „Partout“ erreichte am 7.4.2010 einstolzes Pferdealter von 30 Jahren im Stall Lor-bach.Parma lebt weiter in ihren Enkeln und Uren-keln, die ihre „Familienzugehörigkeit“ durchihre Namen mit den Anfangsbuchstaben„Pa“ bekunden.

Richard Josten

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 15

Foto: Martina Müller

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Die Notgemeinschaft Köln-Weiß 1922möchte sich hier einmal allen Bürgern inWeiß vorstellen und über Sinn und Zweck in-formieren.

Was für ein Verein ist das?Nach dem Ersten Weltkrieg waren wegender damaligen wirtschaftlichen Situation dieBürger Deutschlands arg in Mitleidenschaftgezogen. Viele waren nicht mehr in der Lage,ihren verstorbenen Angehörigen eine wür-dige Beerdigung zu gestalten. Dies war derAnstoß, eine Notgemeinschaft zu gründen. Im Jahre 1922 war es u.a. der damalige Orts-vorsteher von Weiß, Herr Jacob Läser, dernach der sonntäglichen Messe die Initiativeergriff, um nach einem Sterbefall in der Ge-meinde für die Hinterbliebenen etwas Geldzu sammeln. Trotz eigener Not spendetendamals viele Weißer so großzügig, wie eseben ging. Die Idee einer Sterbekasse wargeboren.Diese gegenseitige Hilfe fand bei vielen Wei-ßer Bürgern die notwendige Anerkennungund man schloss sich zu einer Solidarge-meinschaft zusammen. Wenn ein Angehöri-ger aus dieser Gemeinschaft starb, zahltejedes Mitglied einen kleinen Beitrag, der zurDeckung der auch damals schon erheblichenKosten einer Beerdigung beitrug. Diese Weißer Einrichtung hat sich ab 1945als “ Notgemeinschaft Weiß 1922 “ bis zumheutigen Tage erhalten. Der Zuspruch war im Laufe der vielen Jahresehr unterschiedlich, immer entsprechendder jeweiligen Wirtschafts- und Soziallage. In der heutigen Zeit, in der nicht nur das all-tägliche Leben teurer ist, wird die Notge-meinschaft Weiß zunehmender aktueller,denn auch die Kosten einer Beerdigung stei-gen ständig.

War bis zum 31. Dezember 2003 das Sterbe-geld noch Bestandteil des Leistungskatalogsder gesetzlichen Krankenkasse im Todesfall1050,- Euro beim Tod eines Mitglieds und525,- Euro beim Tod eines familienversicher-ten Angehörigen ist durch die “ Reform desGesundheitswesens “ seit dem 01.Januar2004 das gesetzliche Sterbegeld ganz gestri-chen worden. Diese Tatsache kann den Hinterbliebenenmanchmal schon erhebliche Schwierigkei-ten bereiten, wenn sie einen Angehörigen zuGrabe tragen müssen. Die Kosten für Bestatterleistungen, Fried-hofsgebühren, Blumenschmuck, Trauerklei-dung, Anzeigen, Trauerfeier, Grabstein,Grabbepflanzung usw. überschreiten schnellden Betrag von 2.500 bis sogar die 7.500Euro, je nachdem wie die Beisetzung gestal-tet wird. Für den, der für die Kosten der Beisetzungaufkommen muss, kann diese Hilfe dem Mit-glied der Notgemeinschaft Weiß ein wertvol-ler Beitrag zur Entlastung sein.

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Die Notgemeinschaft Köln-Weiß

Foto: Detlef Meyer. Fotowettbewerb 2012 für www.verliebt-in-weiss.de

KIRCHE UND SOZIALES IN WEISS

Page 17: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Wichtig ist auch hierbei der Aspekt der Soli-darität und helfenden Anteilnahme inner-halb unserer Dorfgemeinschaft.Der Anteil bei dem jetzigen Mitgliederstandwäre ca. 380 Euro, der ausgezahlt würde.Die Mitgliederversammlung im Dezember2011 hat jedoch beschlossen, dass die Min-destauszahlung pro Sterbefall zur Zeit 400Euro betragen soll.Dieser Betrag kann sich erhöhen wenn mehrWeißer Bürger Mitglied dieser Notgemein-schaft werden.Die Notgemeinschaft Weiß ist keine Versi-cherung, was durch das Versicherungsamtder Stadt Köln in einem Prüfverfahren aus-drücklich festgestellt wurde. Die Mitglieder zahlen auch keine laufendenBeiträge, sondern nur dann einen Beitragvon 1,50 Euro, wenn ein Mitglied oder ein Fa-milienangehöriger verstirbt. Dieser Beitragist nur von dem „Mitglied“ aufzubringen, un-abhängig davon, wie viele Familienmitglie-der er hat. Denn Ehegatte und Kinder, die inder Mitgliedsfamilie leben, bis zu einem Min-

destalter, gehören automatisch zum Kreisder Notgemeinschaft, ohne dass dafür einebesondere Zahlung erfolgen muss. Heutezählt die Notgemeinschaft rund 298 Mitglie-der und erfasst insgesamt etwa 590 Perso-nen.Stirbt also ein Mitglied der Notgemein-schaft, gehen zwei Hauskassierer, wie inalten Zeiten, persönlich von Haus zu Haus,um von jedem Mitglied des Vereins den fälli-gen Beitrag von 1,50 Euro einzusammeln. Dergesammelte Betrag wird nach Abzug einiger(weniger) Gebühren an denjenigen ausge-zahlt, der für die Beerdigung aufzukommenhat. Das muss nicht unbedingt ein Familien-angehöriger sein, sondern es könnte sichdabei auch um einen Vormund oder eine Be-treuungseinrichtung handeln.Mitglied der Notgemeinschaft Weiß kannjeder Weißer Bürger bis zum Höchstaltervon 70 Jahren werden, ohne Gesundheits-prüfung. Bis zum Eintrittsalter von 30 Jahrenwird nicht einmal eine Aufnahmegebühr er-hoben.Anmerkung: Wer mehr über die Notgemein-schaft wissen möchte oder an einer Mit-gliedschaft interessiert ist, kann sich anfolgende Personen wenden:

Vorsitzender: Ernst Wilhelm Diek, Michael-weg 21, Tel. 02236/62021Geschäftsführerin: Ursula Wehner, Hammer-schmidtstraße 76, Tel. 02236/61344Stellv. Geschäftsf.: Josefine Reinartz, WeißerHauptstr. 40, Tel. 02236/67212Hauskassierer: Friedhelm Brodesser, Auf derRuhr 84, Tel. 02236/65752Hauskassierer: Hannelore Müller, Rudolfweg9, Tel. 02236/62882 Vertrauensfrau: Anja Faßbender, Lucas-Cra-nach-Str. 8, Tel. 0221/99200650

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Page 18: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Der Arbeitskreis „Eine Welt“, der Bildungspro-jekte auf Haiti unterstützt, ist 1979 auseinem Ausschuss des Pfarrgemeinderats her-vorgegangen, der 1990 beschloss, sich selb-ständig zu machen. Das erste über Jahrehinweg unterstützte Projekt waren die Mini-schulen von Pater Bohnen in Port-au-Prince.1979/80 fand der erste Besuch des Arbeits-kreises in Haiti statt. Der Vorstand fuhr miteiner Gruppe junger Erwachsener nach Port-au-Prince, finanziert von der StaatskanzleiNRW, und renovierte 4 Wochen lang Mini-schulen in den Slums. 1988/89 reisten Geneviève Reuffurth und ihrleider verstorbener Mann Wolfram sowie Dr.Barbara Höfler mit, die vom Arbeitskreis beiden ersten Schritten ihrer daraufhin begin-nenden Arbeit in den Slums unterstütztwurde. Bei diesem Besuch wurde der Arbeits-kreis auch vom damaligen Bischof Roméliusgebeten, ein Montessori Schul- und Kinder-gartenprojekt der Salesianer Don Bosco in Jé-rémie dauerhaft zu finanzieren.Über die Jahre flogen immer wieder Reuf-

furths nach Haiti, um Kontakte zu knüpfenund Hilfestellung bei der Montessori-Ausbil-dung zu geben. Vor zwei Jahren war auchDora Hoffmann aus Rondorf, inzwischen Mit-glied des Arbeitskreises, dabei. Mit dem Mit-glied Gaëtane Freckmann aus Königsdorf,haben wir jetzt glücklicherweise jemanden,der halbjährlich nach Haiti reist, da sie dortaufgewachsen ist und zahlreiche langjährigeKontakte hat. Seit drei Jahren arbeiten wirmit dem Kindermissionswerk „Die Sternsin-ger“ in Aachen zusammen, das zum Beispieldie von den Sternsingern in Weiß im Januarersungenen Spenden um 20% aufstocktsowie Baumaßnahmen auf Antrag aus Jéré-mie unterstützt.Es besteht auch eine reibungslose Zusam-menarbeit mit den Salesianern in Bonn, ins-besondere dem Bereich „Jugend Dritte Welt“.Von dort erhalten wir Informationen, welchevon den Salesianern in Port-au-Prince durch-geführten Projekte einmalig gefördert wer-den könnten. Dauerhaft unterstützen wirnach wie vor das Straßenkinderprojekt „FoyerLakay“ der Salesianer in Port-au-Prince sowiedie Montessorischule Ste. Thérèse in Jérémiemit angeschlossenem Kindergarten. Unsere1. Vorsitzende ist seit Juli 2011 die Ärztin Frie-derike Stratmann aus Sürth, Schatzmeisterinist Gaëtane Freckmann.Wer Zeit und Lust hat, ist gerne eingeladen,bei uns mitzuarbeiten, wir treffen uns alle 6Wochen reihum bei den 14 Mitgliedern. Jedertut, was und soviel er kann.

Franziska Dieckmann2. Vorsitzende AK „Eine Welt“ St.Georg Köln-Weiß e.V.

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31 Jahre Arbeitskreis „Eine Welt“ St. Georg Köln-Weiß e.V.

KIRCHE UND SOZIALES IN WEISS

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Seit 1990 gibt es die Karnevalsgruppe der Kfdunter dem Namen „Löstige Wiever vun St. Georg“. Zuvor gab es schon alljährlicheinen karnevalistischen Nachmittag, der da-mals Mutterkaffee genannt wurde, zu demjeder sein Kaffeegedeck selbst mitbrachte.Später haben ein paar tatkräftige Frauen derKfd St. Georg ein organisiertes Programm zu-sammengestellt. Von Jahr zu Jahr kamenmehr Mitspieler dazu und das Interesse desPublikums wurde immer größer. Gespieltwird im Pfarrsaal von St. Georg, den die KfdFrauen auch gerne den „kleinen Gürzenichvon Weiß“ nennen. Mit viel Liebe und Ein-satzbereitschaft werden ab September dievom Team ausgesuchten Stücke auswendiggelernt, wobei die Vorbereitungszeit der Sit-zungen – ausgefüllt mit Proben von Tänzen,Sketschen und Liedern- eine lustige Zeit ist.Viele Kostüme werden in Eigenregie von un-serem Nähteam erstellt.Zurzeit sind wir 23 Wiever von 24-76 Jahren.Jeder in der Gruppe hat seinen Platz; ob alsAkteur auf der Bühne oder verantwortlichfür das leibliche Wohl oder die Technik. Musi-kalisch begleitet uns eine Live-Band bei denSitzungen. Vergessen dürfen wir nicht dieBereitschaft der Mithilfe all unserer ehren-amtlichen Helfer.Im Laufe der Jahre hat sich die Anzahl derSitzungen immer wieder erhöht. Zurzeitspielen wir an 6 Abenden und zusätzlich ein-mal für die Seniorengruppe von Weiß. AnKarten für unsere Sitzungen zu kommen istgar nicht so einfach, da wir pro Abend nur100 Karten verkaufen können und dieseimmer kurz nach den Sitzungen schon fürsnächste Jahr bestellt werden. Passend zumMotto werden Orden verkauft. Vom Erlös

wird jedes Jahr eine Spende einer caritativenEinrichtung überreicht.Außerhalb der Karnevalszeit treffen wir unszum Stammtisch. Anfang Oktober jeden Jah-res veranstalten wir für die Weißer Bürgerein weithin bekanntes Kartoffelfest und zumWeihnachtsmarkt der DorfgemeinschaftWeiß sowie beim Pfarrfest rund um St.Georg backen wir reichlich Reibekuchen.Parallel zur Bühnengruppe hat sich eineGruppe gefunden, die seit nunmehr 15 Jah-ren in Köln bei den „Schull- und Veedelszü-gen“ mitgeht und dort bei einer Teilnahmevon 50 Gruppen bei der Platzbewertungimmer unter den besten „10“ lag , einmalsogar den 2. Platz belegte.

Eleonore Flamm

„Löstige Wiever vun St. Georg“

Page 20: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Tätige Nächstenliebe durch Hilfe vor Ort istein wesentlicher Teil unseres christlichenGlaubens und Handelns. Dies ist die unver-änderliche Basis, aus der sich die innerhalbder letzten 50 Jahre wandelnden Ziele undAufgaben der Caritas entwickelten.Tradition haben und hatten seit über 50 Jah-ren alle Aktivitäten, die den Zusammenhaltder Gemeinschaft erhöhen und Not dort lin-dern, wo sonst keiner mehr hilft. Wir besuchen:- alle ab 85-Jährigen vor Weihnachten miteinem Weihnachtsstern

- Hauskranke und Pflegebedürftige (soweitbekannt)

- bedürftige Familien mit Warengutscheinenund Rundschaupaketen.

- Wir feiern mit Diakon Kleesattel im HausLebenshilfe einen Drei-Königs-Gottes-dienst, wobei alle Bewohner ein persönli-ches Geschenk erhalten.

- Am 2. Adventssonntag laden wir alle Senio-ren zu einer Adventfeier im Pfarrheim ein.

Um diese Aufgaben finanziell selbständig

zu bestreiten , engagieren sich ehrenamtlich22 Bürger/Innen, um die nicht immer leichteAufgabe der zweimal im Jahr stattfindendenCaritas- Haussammlungen durchzuführen.Im April 2008 wurde von der Caritas der Eli-sabeth Korb gegründet, um die Arbeit derOrdensschwestern der Terziarinnen ausSürth fortzuführen, da sie ein neues Aufga-benfeld in den neuen Bundesländern über-nommen haben.Das Haus Lebenshilfe stellte uns zum Starteine Garage zur Verfügung, um damals dieersten 20 Familien einmal wöchentlich kos-tenfrei mit Lebensmittel , Obst und Gemüsezu versorgen.Heute betreut der Elisabeth Korb in Zusam-menarbeit mit der Kölner Tafel ca. 60 sozial-schwache Haushalte, d.h. in 2010 wurden soinsgesamt 3.000 Lebensmittelkörbe von denvier ehrenamtlich arbeitenden Teams ge-packt und ausgegeben Die Garage ist dafürviel zu klein geworden und wir sind dankbar,nun den Hof der ehemaligen Bäckerei Kat-zenburg für unsere Arbeit nutzen zu dürfen. Als Highlight werden die Kinder der Empfän-ger im Rahmen einer Adventsfeier mit Pro-gramm vom Nikolaus beschenkt.Da die traditionellen Hilfsgemeinschaftenwie „Familien“ oder „Nachbarschaft“ weiterrückläufig sind, werden caritative Aufgabenin Zukunft immer wichtiger.

Gaby Linnhoff

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5o Jahre Caritas in der Dorfgemeinschaft

KIRCHE UND SOZIALES IN WEISS

Page 21: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 21

1962? Gab es die FamilieSt.Georg da schon? Viele,die jetzt aktiv sind, warennoch gar nicht geboren,doch den Geist der Fami-lie St.Georg gab es auchdamals schon: viele Enga-

gierte verschiedenen Alters in Weiß inSt.Georg.

2012? Was wollen wir?Wir wollen Gemeinschaft erleben und Zu-sammenhalt.Wir wollen Kirche sein, Kirche träumen, Kir-che gestalten.10 Jahre gibt es nun das FamiliencaféSt.Georg. Jeden 2.Montag im Monat treffensich im Pfarrheim Eltern, teilweise auchGroßeltern oder Tagesmütter mit kleinenKindern. Diese krabbeln herum oder schlum-mern im Kinderwagen, während die Großenfrühstücken und sich austauschen. Die einenkommen nur einmal, die anderen jedenMonat. Gerade auch Neuzugezogene findenhier Kontakt.Weitere Höhepunkte sind der Kinderbibel-tag, das Familienwochenende in Altenbergund das Besinnungswochenende für Frauenim Herbst.Wichtig sind uns lebendige Gottesdienste: Esgibt Kleinkindergottesdienste für Familienmit Kindern ab dem Babyalter, Kinderkircheparallel zur 10-Uhr-Messe, den Jugendkreuz-weg und viele Familiengottesdienste.Wir gestalten einmal im Monat eine besin-dere Sonntagsmesse. Am Tag vorher trifftsich der Projektchor zur Probe. Eingeladensind alle, die Spaß haben zu singen oder zumusizieren. Ein Team sucht besondere Texte

zum Sonntagsevangelium aus. Kreativ undengagiert werden Ideen entwickelt, die Bot-schaft Jesu zu verkünden. In der Messe wer-den die Liedtexte mit Fotos unterlegt perBeamer an die Wand projiziert. Wir nennendies „Die Sonntagsmesse mit Pfiff!“. Kom-men Sie und lassen sich berühren: Die SacheJesu braucht Begeisterte!Etabliert hat sich der Gemeindebrunch, zudem etwa sechsmal im Jahr Jung und Altnach der Sonntagsmesse in den Pfarrsaaleingeladen sind.Dies alles unterstützt der „Verein für Jugend-, Familien- und Altenhilfe St.George.V.“ mit seinem Familienbüro St.Georg. Weitere Infos: 0 22 36 / 37 45 50 oder [email protected] Sie Lust, zu kommen? Wir freuen uns!Die Konfession spielt bei unseren Aktivitätenkeine Rolle.

Gaby Linnhof

Familie St.Georg

Foto: Wolfgang Neervoort.

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Page 22: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

„Die Brunnen, die damals flossen, sind nichtversiegt. Sie spenden noch heute Wasser.“Im Jahre 1923 wurde in Weiß die Kirchenge-meinde St. Georg gegründet. Mit großer Be-geisterung gründeten sich viele Vereine undGruppierungen, die noch heute aktiv sind.Sie bereicherten das kirchliche Leben für dasgesamte Dorf. Die heutige Kapelle St. Georg wurde zur Kir-che erweitert. 1944 brannte die Kirche aufGrund einer nicht entdeckten Fliegerbombeab. 1949 hoben Weißer Jungmänner die Fun-damente zu einer neuen Notkirche im An-schluss an das Jugendheim aus. Durch dasEngagement von Pastor Rolland und dengroßen persönlichen Einsatz vieler freiwilli-ger Weißer beim Aufbau konnte Kardinal

Frings persönlich die Einweihung vorneh-men. Die heutige Kirche St. Georg wurde 1954 ge-weiht. Weißer Künstler brachten sich bei derGestaltung ein. Auch bei der Wiedererrich-tung der Kapelle 1965 wirkten sie mit. Insbe-sonders erfolgte 1985 die Ausmalung durchWeißer Bürger unter der Leitung von Prof.Elmar Hillebrandt. Die Pfarrer Trompeter, Fessler, Dr. Hoffmannund Luhmer betreuten die Gemeinde inFolge. Nach der Fusion der vier Rheinbogen-gemeinden zur heutigen Pfarrgemeinde St.Joseph und Remigius und der Kürzung derZuschüsse seitens des Erzbistums Kölnzeigte sich wiederum der Zusammenhaltund das Engagement der Weißer. Das Pfarr-

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Die Kath. Pfarrgemeinden im Kölner Süden zum 50jährigen Jubiläum der DG Weiß

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Foto: Verena Meyer.

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Page 23: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

heim blieb in Eigenfinanzierung durch dieNutzer erhalten und wird als einziger größe-rer Saal in Weiß von allen Bürgern genutzt.Die gern besuchte Kapelle ist wie die Kirchetagsüber stets geöffnet. Der Pfarrgarten lädtInteressierte zu einem Ruhestündchen ein,ebenso wie der Lüchdesch allen ein Plätz-chen bietet. Zur Albert-Schweitzer-Grundschule undDorfgemeinschaft besteht enger Kontakt. Sofeiert die Schule regelmäßig Gottesdienstein der Georgskirche, zu besonderen Gelegen-heiten, z. B. zu St. Martin, finden hier auchökumenische Gottesdienste statt. Der Schul-chor sang in mehreren Gottesdiensten unse-rer Gemeinde zugunsten Ostafrikas.Dorfgemeinschaft, sowie evangelische undkatholische Gemeinde haben in Zusammen-arbeit vieles initiiert. Erinnert sei an die Po-lenhilfe. Gemeinsam organisiert fuhren 49LKW mit Hilfsgütern nach Polen. In der Pfarrgemeinde Aktive sind auch in derDorfgemeinschaft engagiert und tragen zu

Austausch, gegenseitiger Abstimmung undUnterstützung bei. Zahlreiche Weißer Bürgeraller couleur sind in kirchlichen Gremien ein-gebunden. Sie beleben das Weißer Dorflebenim religiösen, sozialen und kulturellen Be-reich und fördern das offene, herzliche undfröhliche Miteinander, für das Weiß bekanntist. Wir gratulieren der Dorfgemeinschaft Weißzu ihrem 50jährigen Jubiläum und dankenfür die gute Zusammenarbeit und die ge-meinsame Bewältigung sinnvoller Vorhaben,die vor allem durch den großen Einsatz allerEhrenamtlichen ermöglicht wurde. Wir wün-schen uns weiterhin ein so wirkungsvollesMiteinander wie bisher.

Gaby Linnhoff in Zusammenarbeit mit Roswitha Heinhistorische Fakten aus „75 Jahre Pfarrge-meinde St. Georg Weiß“M. Brodeßer, Dr. P. Pies, I. Potthast

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Foto: Sarah Brodesser.

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Page 24: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Unseren Verein, dessen Förder- und Hilfsauf-trag aus seinem Namen hervorgeht, gibt es inWeiß bereits seit Anfang der 1970er Jahre.Bis 2004 stellten wir für Kinder, Jugendlicheund Erwachsene das „Michael Breuer Haus“ inHarscheid / Eifel zur Verfügung, das wir dannleider wegen zu großer Änderung in der Gäs-tefrequenz aufgeben mussten. Unsere Aktivitäten in der Förderung des Pfarr-lebens der „ehemaligen“ Gemeinde SanktGeorg erstrecken sich heute auf mehrerewichtige Bereiche:1.Mit einem großen Betrag jährlich unter-stützen wir den Pfarrheim Sankt Georg För-derverein, der sich sehr erfolgreich um denErhalt und den Fortbestand des meistge-nutzten Pfarrheims im Rheinbogen küm-mert.

2.Der von uns bereit gestellte Personentrans-porter legt jedes Jahr mehrere tausend Ki-lometer zurück. Nutzer sind die zahlreichenGruppierungen der Gemeinde, wie die KJG,die Messdiener, die kfd, die Caritas und dasFamiliienbüro aber auch Privatpersonen. Si-cher ist auch Ihnen das dunkelblaue Fahr-zeug mit dem weißen Schriftzug unseresVereins schon aufgefallen.

3.Unter unserem „rechtlichen Dach“ agiertseit vielen Jahren die ortsbekannte Initia-tive Altenhilfe. Unter der Leitung von Chris-tiane Alpert setzen die Damen RegineBecker und Isolde Potthast ihre Zeit ein, umSeniorinnen und Senioren fürsorglich zubetreuen. Sie nehmen sich Zeit für Gesprä-che, für Einkäufe und für Lebensbeglei-

tung. Diese Initiative ist seit Jahrzehntenein fester Bestandteil der vielfältigen Zu-wendung an ältere Menschen in Weiß undUmgebung.

4.Das Familienbüro unter Leitung von UrsulaPies-Brodesser ist seit Jahren ein lebendi-ger Bestandteil unseres Pfarreilebens undin unserem Verein beheimatet.

Wir fördern auch einzelne Projekte und Vorha-ben wie z.B. das Familiienwochenende undden Kinderbibeltag. Auch andere Förderungenwie z.B. der im Pfarrheim stattfindenden Spiel-kreise oder einzelner Familien können wir dar-stellen.

Jugend-, Familien- und Altenhilfe St. Georg Köln-Weiß e.V. Christoph Hochkirchen-Baten, 1. Vorsitzender

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Jugend-, Familien- und Altenhilfe St. Georg Köln-Weiß e.V.

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Foto: Friederike Profe.

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Katholische Öffent-liche Bücherei KÖBVor 78 Jahren wurde eine Borromäusbiblio-thek in der Weißer Schule eingerichtet. Heutebefindet sich die KÖB Katholische ÖffentlicheBücherei im Pfarrheim und unterhält weiter-hin eine wichtige Beziehung zum Borromäus-verein. Sie steht unter der Trägerschaft derkatholischen Pfarre, ist für alle literarisch Inte-ressierten zugänglich und offen für Anregun-gen aller Art. Seit den Neuanfängen gibt esjedes Jahr eine Buchverkaufsausstellung. Me-dien aller Art können hier gekauft werden.Damit wird die Arbeit der Bücherei unter-stützt. Für die Kinder wird dann ein buntesProgramm angeboten.Die Bücherei befindet sich im Pfarrheim St.Georg. Öffnungszeiten: So. 10.45-12.30, Mi. 15.45-17.45.Zu einem Besuch sind sie herzlich eingeladen.

Page 25: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 25

1933 gründete die Pfarrgemeinde St. Georgden Kindergarten und siedelte ihn im Pfarr-heim an.1956 wurde neben der St. Georgskapelle eineigenes Gebäude für einen zweigruppigenKindergarten gebaut.1957 wurde das Gebäude bezogen und imMärz 1958 kirchlich geweiht.1995 wurde der Kindergarten umgebaut. Ausder Personalwohnung wurde ein hellerGruppenraum, es wurde ein Mehrzweck-

raum geschaffen und aus einem großenWaschraum für alle Kinder, wurden zweiWaschräume mit kindgerechtem Inventar.2oo5 wurde eine Umgestaltung des Außen-geländes geplant.2006 im Frühjahr wurde das gut durch-dachte sehr schöne Gelände eingeweiht.Im Sommer 2006 wurde aus dem Kindergar-ten eine Kindertagesstätte mit 20 Tageskin-dern.2010 im Juni begannen die Umbauarbeiten,um die Möglichkeit zu schaffen, Kinder unterdrei Jahren aufnehmen zu können.

2010 wurden die Kita St. Georg im Verbundmit den anderen Kindertagesstätten der ka-tholischen Kirchengemeinde St. Joseph undRemigius Rodenkirchen/Sürth/Weiß als Ka-tholisches Familienzentrum zertifiziert.2011 im Frühjahr wurde ein um eine Etageaufgestocktes, helles Haus bezogen.Im Juli 2011 wurde das Gebäude von HerrnPfarrer Windt und Herrn Diakon Kleesattelgesegnet und eingeweihtNun werden in jeder der beiden Gruppen

vier zweijährige Kinder pädagogisch betreut.Die Zahl der Tageskinder hat sich auf 33 er-höht. 2011 erhielten wir das Familienzentrum NRWZertifikat.

Heidi Brodeßer

Kindergarten der Pfarrgemeinde St. Georg

Foto Ralf Perey

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KIRCHE UND SOZIALES IN WEISS

Kreative Streitgespräche zwischen Vertreternder Dorfgemeinschaft, der evangelischenund der katholischen Kirchengemeinde Weißführten am 07. Februar 1972 zur Gründungdes Seniorenkreises im Weißer Pfarrheim. 140

Senioren waren sofort dabei. Das Konzeptfunktioniert heute noch: Montags und mitt-wochs erfreuen sich je ca. 50 Senioren an dengeselligen Nachmittagen. Auf unsere 42 eh-renamtlichen Helfer/innen sind wir sehrstolz. Sie engagieren sich hier in 8 Teams: Ti-sche/Stühle Auf- und Abbau, Kaffee-, Kuchen-(immer kostenlos selbst gebacken) und Ge-tränkeangebot, persönliche Zuwendung, Kar-ten- und Brettspiele zeugen seit nunmehr 40Jahren von großem Engagement und einerRiesenresonanz. Die ersten benötigten Anschaffungen spendete Professor Müller-Armack. Seine Frau leitete die Arbeitsge-

meinschaft in den ersten Jahren. Es folgteHerr Steinhofer, heute organisieren Karl Ber-ger, Walter Maaß und Heinz Brodesser ehren-amtlich und mit Begeisterung den Kreis.Höhepunkte sind monatliche Kaffeefahrten

mit jeweils 85 – 90 Personen in 2 Bussen unddie Nikolausfeier. Jeder Senior erhält einegroße Weihnachtstüte. Man kann mit Stolzbehaupten: Der Seniorenkreis ist die bestbe-suchte Dauerveranstaltung in Weiß mit vie-len ehrenamtlichen Helfern.Ansprechpartner ist Karl Berger: 02236-62152

Walter Maaß

Seniorenkreis

Foto: Laumann

Page 27: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

In den letzten 41 Jahren unterlag die Katholi-sche Junge Gemeinde (KjG) St. Georg Weißeinem ständigen Wandel. Geblieben ist dieAufgabe, den Kindern und Jugendlichen denGlauben im sozialen Umgang miteinandererlebbar zu machen. Die Mitglieder sollendabei vor allem Spaß haben, doch müssensie auch Rücksicht aufeinander und anderenehmen und ihre Grenzen erkennen. Die Gruppenarbeit der KjG in ihrer heutigenForm geht zurück auf die vom damaligenPastor Hans Trompeter im Jahr 1971 gegrün-dete und 8 Jahre geleitete Jugendgruppenar-beit. Zu Beginn war dies eines der wenigenAngebote für Kinder und Jugendliche, mitwöchentlichen Treffen, Wochenend-Fahrtenzum Michael-Breuer-Haus nachHarscheid/Eifel und großen 3-wöchigenSommerferienfreizeiten. Die Struktur der Ju-gendarbeit war an die der Pfadfinder ange-lehnt.In der Zeit von Pfarrer Günter Fessler (1979-1990) verlagerten sich die Leitung und Ver-antwortung in der Jugendgruppenarbeitkomplett auf die Gruppenleiter(innen). DieKjG wurde unter seiner intensiven Beglei-tung erfolgreich selbständig. Sicherlich istdies ein Grund, warum die KjG heute, trotzder stetig geringer gewordenen Begleitmög-lichkeiten der Seelsorger, noch existiert.Sommerferienfahrten wurden bis 2001 an-geboten und dann wegen fehlender Nach-frage und Leitermangel eingestellt. In 2012wird es erstmals nach langer Pause wiedereine Sommerferienfahrt geben.Geblieben sind die wöchentlichen Gruppen-stunden – heute eine Alternative zumkonsum überfluteten Alltag. Darüber hinausfindet jährlich Pfingsten ein großes Zeltlagerstatt, sowie im Winter eine Wochenendfahrt,das sogenannte Fun-Weekend – mit jeweils50 bis 60 Teilnehmer(innen). Über das Jahr

verteilte Aktionen wie schwimmen gehen,Kickerturnier, Videonacht, Kinderparty, Weih-nachtsbetreuung und die Teilnahme amPfarrfest runden die Aktivitäten der KjG der-zeit ab.Die rund 20 KjG Leiter(innen) bemühen sichständig um attraktive Aktionen und neueMitglieder. Nach Möglichkeit werden jährlichfür die Kommunionkinder neue Gruppen an-geboten. Die Aus- und Weiterbildung der Leiter(innen)erfolgt bei Gruppenleiter-Schulungen desKjG-Verbandes. Auch viele ältere und ehemaligeGruppen(mitglieder) treffen sich noch spora-disch oder regelmäßig und/oder verbringenjährlich ein gemeinsames Wochenende. DieGruppe Hybcraft, die sich nach wie vor wö-chentlich trifft, feiert z.B. in diesem Jahr ihr30-jähriges Bestehen. Im letzten Jahr gab esein großes Jubiläums- und Ehemaligentref-fen zum 40-jährigen Bestehen der KjG, andem zahlreiche aktive und ehemalige KjG'lerteilnahmen.Die KjG St. Georg Weiß hat heute knappunter 100 Gruppenmitglieder und ist eineder größten KjG-Gruppen in der ErzdiözeseKöln.

Annegrete und Ralf Scholz

KjG - St. Georg Weiß

Foto: Christine Heinrichs.

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Der Chor wurde am 1. Oktober 1920 als reinerMännerchor unter der Bezeichnung „St.Georgius – Chor“ gegründet.Es folgen nun einige Auszüge aus den Proto-kollen zu den jährlichen Hauptversammlun-gen:Als damals jüngster Chor trat der Chor 1921erstmals beim Cäcilienfest in Sürth auf.1924 war zu lesen: „Das Ehepaar Palm hatteam 19.10. sein 25-jähriges Ehejubiläum. AmVorabend wurde ein Ständchen dargebrachtmit „Liebchen am Grabe“. Herr Palm danktemit einer guten Zigarre und einigen GläsernCognac“.Eine Eintragung aus dem Jahr 1925 lautet: „Eswurde ein Preiskegeln veranstaltet um 50gefärbte Eier. Dabei gelangte die gute Stim-mung durch einen guten Tropfen Likör erstrecht zum Ausbruch“.Der Monatsbeitrag wurde für das Jahr 1927auf 10 Pfg. festgesetzt. Ein Preiskegeln am

28.01.1929 diente zurFinanzierung des Vor-baus an der Orgel-bühne.Seit 1930 wurden amRosenmontag regelmä-ßig Gottesdienste ge-feiert für dieVerstorbenen des Cho-res mit anschließen-dem geselligemBeisammensein.Theaterspielen undPreiskegeln gehörtenzu den regelmäßigenVeranstaltungen, soauch ein Konzert amzweiten Weihnachts-tag 1932 mit der Auf-führung des „Schneider

Wibbel“.Zum Rosenmontag 1937 zahlte die Chorkasse35 l Bier und 1938 für einen Kneipenbummel30 – 35 Mark. Für 1939 wurde beschlossen, ca. 20 – 25 Pfund Pferdefleisch zu braten und50 l Bier auszugeben, wozu jeder 1 Mark bei-steuern sollte.Im zweiten Weltkrieg fielen die geselligenVeranstaltungen aus, aber im September1946 wurde das 25jährige Chorjubiläumnachgefeiert mit einem festlichen Leviten-hochamt am Morgen und einer Feier amAbend im Saal Keil. Beim gemütlichen Bei-sammensein feierte man nach „Friedensart“.Im März 1948 sang der Chor bei der Einfüh-rung von Herrn Pfarrer Rolland. Eine größereFeier entfiel wegen Raummangels. Aber kurzvor der Währungsreform hatte Herr PfarrerRolland es ermöglicht, den Durst mit einemguten Fässchen Starkbier und etlichen Knolly– Brandy zu löschen.

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Der Kirchenchor St. Georg berichtet aus seinem turbulenten Dasein

KIRCHE UND SOZIALES IN WEISS

Foto: Marianne Mell.

Fotowettbewerb 2012 für

www.verliebt-in-weiss.de

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1950 durften erstmals Damen beim Chor-ausflug mitfahren, 1952 durften sie zum ers-ten Mal bei der Karnevalssitzung mitwirken.Zur Einweihung der neuen Kirche im Dez.1954 stiftete der Chor eine Bank.Vor dem 40-jährigen Chorjubiläum war derMitgliederstand auf einem Tiefpunkt. Daging am 21. 06. 1960 ein letzter Aufruf an dieSänger, der da lautete:„Es ist leider Gottes so, dass wir im Jubeljahrvor der Entscheidung stehen, dem Chor eineDamenabteilung anzugliedern. Es liegt anjedem Sänger, ob es zu dem letzten Auswegund damit zum gemischten Chor kommt.“Es kam zu diesem letzten Ausweg, am 25.Nov. 1960 war die erste Probe mit Damen. Alten Weißern in Erinnerung sind sichernoch die Chorleiter Johann Wilhelmi undJean Pütz.1970 feierte der Chor unter der Leitung vonHerrn Otto Hieronimie ein glänzendes 50-jähriges Jubiläum. Über das ganze Jahr ver-teilt gestalteten benachbarte Chöre festlicheGottesdienste. Wir selbst führten ein rechtanspruchsvolles Konzert mit Solisten im SaalKeil auf und veranstalteten dort auch einFreundschaftssingen mit vielen Chören ausder näheren und weiteren Umgebung.Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Auf-führung der Krönungsmesse von Mozart mitSolisten und großem Orchester.Herrn Hieronimies Anstellungsvertrag warleider befristet, so folgte bald Herr Karl –Josef Schumacher, ein Vollblutmusiker. Als er1986 in die Rente verabschiedet wurde,waren wir alle sehr traurig. Wir haben ihnmit einem feierlichen Gottesdienst verab-schiedet und auch weiterhin den Kontaktaufrecht erhalten.Mit Herrn Wolfgang Ludwigs nahmen wiram 28.05.1988 an der Orgeleinweihung teil,

zu deren Finanzierung wir aus den Erlösenunserer Karnevalssitzungen einen Beitrag inHöhe von 9.800 DM beisteuern konnten. Frau Schmidt führte mit uns und Projektsän-ger/innen, Solisten und Orchester im Juli2003 das Vivaldi – Gloria auf mit Mozarts„Laudate Dominum“ und Bachs „JauchzetGott in allen Landen“. Im Mai 2004 folgte dieDiabelli – Messe in C – Dur mit „Dich Mutterdes Herren loben wir“ von Münster und Mo-tetten von Rutter. Es waren beides vielge-lobte Aufführungen, die uns zwar allesabverlangt aber gleichzeitig sehr viel Freudegemacht haben.Im Jahr 2004 verließ Frau Schmidt uns leiderauf eine besser dotierte Stelle. Ihr Nachfol-ger, Herr Machnik, war bis Ende 2010 der am-tierende Chorleiter. Herr Prof. Karl Kaufhold, der auch in früherenZeiten immer wieder in die Bresche sprangund dem Chor über viele Vakanzen hinweg-half, hat uns auch jetzt wieder unter seineFittiche genommen. Sein kostenloses Enga-gement verdient höchsten Dank. Beim Gottesdienst am ersten Weihnachtstag2011 gab Frau Claudia Römer, unsere derzei-tige „Co – Dirigentin“, ihr Debut als Solistin.Der Kirchenchor hat trotz vieler Widrigkeitenbis heute Bestand und wird, so hoffe ich,auch weiterhin bestehen bleiben. Wie schön,wenn sich etliche neue Sänger/Innen findenwürden, nicht nur, um unsern Chorgesangbei kirchlichen und weltlichen Anlässen zuverstärken, sondern auch, um teilzuhabenam reichlichen geselligen Leben des Chors,wie Geburtstagen, Jahresausflug, Stiftungs-fest und der jährlichen Karnevalssitzung!!!

Gertrud Josten, Vorsitzende

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Die Albert-Schweitzer-Schule, Städtische Ge-meinschaftsgrundschule Zum Hedelsberg,ist die einzige Schule in Köln-Weiß. Zur Zeit -im Jahr 2012 – besuchen fast 300 Schülerin-nen und Schüler in zwölf jahrgangsgebunde-nen Klassen unsere Schule. Seit 2006 sindwir Offene Ganztagsschule, die zur Zeit 170Kinder nachmittags betreut. Das pädagogische Leitbild unserer Schule istvon den Grundsätzen der Ethik AlbertSchweitzers „Hab Ehrfurcht vor dem Leben“geprägt. Wie er, wollen wir das Leben vonMenschen, Tieren und Pflanzen achten undschützen und nach dieser Leitlinie handeln.Die zwölf Klassen unserer Schule werden inbeiden Schulgebäuden, dem Alt- und dem

Neubau, unterrichtet. Zusätzlich zu denKlassenräumen steht den Kindern jeder Jahr-gangsstufe auch ein Gruppenraum in Klas-senzimmergröße im Vor- undNachmittagsbereich zur Verfügung. UnsereKlassenräume sind als Lernlandschaften ein-gerichtet, d.h. es gibt Medienecken mit zweiComputern, Leseecken, Rechenecken etc., andenen die Kinder während des Unterrichtsarbeiten können. Im Neubau befinden sichebenfalls die Schulküche sowie der Raum, indem die Ganztagskinder das Mittagesseneinnehmen.An unserer Schule gibt es außerdem einenComputerraum, ein Lesezimmer und einenMehrzweckraum, in dem auch gemeinsame

Die Albert-Schweitzer-Schule

Die Eisbärenklasse.

3. Schuljahr (9 Jahre).

Fotowettbewerb 2012 für

www.verliebt-in-weiss.de

SCHULE IN WEISS

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50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 31

Feiern und Feste stattfinden. Wir habeneinen Schulhof mit vielen Spiel- und Rück-zugsmöglichkeiten. So geben eine Kletter-spinne, eine Nestschaukel, ein Seilzirkus,kleine Häuschen und Tischtennisplatten denKindern viele Gelegenheiten zum Spielenund Toben, während unser Schulgarten undunsere Ruhezonen zur Entspannung einla-den. Die Turnhalle wird nach dem Unterrichtfür Sportangebote der Offenen Ganztags-schule und am späteren Nachmittag und amAbend von den Vereinen genutzt.

Ein kleiner Rückblick:Bis zum Jahr 1779 gingen die Weißer Kinderin Sürth zur Schule. In Weiß gab es nochkeine eigene Schule. Im Jahr 1779 wurde eineigener „Schulmeister“ für die Weißer Kindereingestellt. Aber nach einigen Jahren verließer seine Stelle und die Weißer Kinder gingennun wieder in Sürth zur Schule. 1866 wurde mit dem Bau einer eigenenSchule in Weiß begonnen. Es entstand dasschöne Gebäude der alten Dorfschule, indem sich heute das Jugendhaus Weiß befin-det. Die ‘Katholische Volksschule Weiß’wurde 1967 ‚Gemeinschaftsgrund-schule‘und erhielt 1968 den Namen ‘Albert-Schweit-zer-Schule’.Im Jahre 1974 zog die Schule in das neu ge-baute Schulhaus an der Straße Zum Hedels-berg. Viele Weißer kennen unserSchulgebäude noch mit der grauen Wasch-betonfassade. So sah die Schule fast 30 Jahreaus.Im Jahre 2003 wurde das Gebäude vollstän-dig renoviert. Es erhielt neue Fenster, eineWärmedämmung und durch den roten Ver-putz (vorher hatte sie eine Waschbetonfas-sade) ein völlig verändertes - wie die meistenfinden - positiv verändertes Aussehen.

Um den Ansprüchen der stark gestiegenenSchülerzahl und Offenen Ganztagsschule ge-recht zu werden, wurde im Jahr 2006 miteinem Erweiterungsbau begonnen. Langewar unser Schulhof eine große Baustelle,deren Zaun von den Kindern in der Art vonKeith Haring bemalt wurde, was sehr schönaussah. Wir waren sehr froh, als im Jahr 2007der Erweiterungsbau bezogen werdenkonnte. Es gab zahlreiche Verschönerungs- und Ge-staltungsmaßnahmen für den Schulhof. VielFreude haben die Kinder am Seilzirkus unddem Holzklettergerüst.Vieles an unserer Schule wird erst durch dasEngagement unserer Eltern und mit Hilfedes Fördervereins FASS (Förderverein der Al-bert-Schweitzer-Schule) möglich. Durch FASSangeregt und finanziert wurde unter Einbe-ziehung und Befragung der Schulkinder mitHilfe einer Gartenbauarchitektin ein neuesSchulhofkonzept erstellt. Nachdem Eltern inmühevoller Arbeit die Rasengittersteine imSchulhofbereich an der Heinrichstraße ent-fernt hatten, konnten Anfang 2011 die Nest-schaukel und der Sandspielbereicheingeweiht werden. Außerdem wurde hinterdem neuen Schulgebäude zur Heinrich-straße hin ein Rosenpfad angelegt, der alsRuhe- und Gartenbereich zur Entspannungeinlädt. Geplant sind außerdem ein offenesKlassenzimmer als Kommunikationsflächemitten auf dem Schulhof sowie Umgestal-tung Eingangsbereichs. Seit Januar 2011steht vor der Schule ein Bücherschrank, dendie Weißer einem sehr großzügigen Sponsor,der Dorfgemeinschaft und FASS verdanken.

Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule

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„Wie es einmal war“: Erinnerungen an„meine“ Weißer Schule (1961-2001).Als die Weißer Dorfgemeinschaft 1962 ge-gründet wurde, war ich ein Jahr vorher „ein-geschult“ worden als Lehrerin z.A. (zurAnstellung) in die Katholische VolksschuleWeiß / Landkreis Köln. Weiß, ein Minidorf aufdem platten Land, aber sehr schön gelegenam Rhein. Das 100 Jahre alte Schulhaus warwenig einladend, eben recht historisch!

Die Schule - eine 3-klassige Landschule, mit-telalterlich in ihrer Ausstattung! Ich warziemlich geschockt! Dazu 56 Kinder in mei-nem 1./2. Schuljahr, die beileibe nicht alle ka-tholisch waren.Das ist nun 51 Jahre her. Mein Schockzustandlöste sich aber bald und nach und nach ge-wöhnte ich mich an mein Berufsleben alsVolksschullehrerin auf dem Land. Kinder undEltern „gefielen“ mir (und ich ihnen offen-sichtlich auch) und - wie der Name „Dorfge-meinschaft“ besagt: Schule - Lehrerin undDorf - wuchsen zu einer Gemeinschaft zu-sammen, die aktiv 40 Jahre anhielt.Die Schule bekam 1974 einen Neubau mittenim Dorf . (1. Foto oben rechts)Weiß wurde 1975 eingemeindet und somitein Stadtteil von Köln. Die Landschule hattesich längst zur Albert-Schweitzer-Grund-schule GGS zum Hedelsberg gemausert. Denneuen Namen des berühmten Urwaldarzteshatte sie sich schon 1968 nach beharrlichemBemühen des verstorbenen Rektors H.G. Grö-ner gegeben. Herr Gröner, während meinerJunglehrer-Zeit ein geduldiger Mentor,schrieb viele Jahre für das DORFECHO seine„Weißer Geschichten“, in denen man denAufstieg des Dorfes zum Stadtteil verfolgenkonnte.40 Jahre hielt ich fest an „meiner“ Albert-

Schweitzer-Schule, die mir mehr und mehrans Herz wuchs, bot sie mir doch für vielfäl-tige auch außerschulische Aktivitäten einbreites Forum. Schon Herr Gröner hatte die„Weißer Aktivitäten“ gegründet und einschönes Logo für seine Berichte entworfen.Er gewann etliche ortsansässige Künstler fürbemerkenswerte Ausstellungen in derSchule gepaart mit Veranstaltungen für El-tern und Kurse für Kinder. Immer war imDORFECHO Platz für Berichte über die Aktivi-täten der Schule. Auch ich begann mit ebensolchen und machte mir nach der Einge-meindung die Kölner Stadtgeschichte zumForum. Wir alle waren jetzt Weißer Kölner!Es begann ein Feuerwerk solcher Aktivitäten,die alle kaum aufzuzählen sind. Ohne diewunderbaren Weißer Schüler und derenhilfsbereite Eltern wären viele Ideen nichtausführbar gewesen zum Wohle unsererSchule. Zehn Jahre ist sie nun schon für mich„aus“, aber ein großes Dankeschön wirdimmer bleiben. Wer kann schon sein Hobbyzum Beruf machen! Besondere Helfer warenlange Zeit der verstorbene Organist von St.Georg, K.J.Schumacher und der verstorbeneHausmeister Werner Leuschen. Herr Schu-macher mit Klavier oder Akkordeon, HerrLeuschen mit sonorer Bassstimme und tech-nischen Know how.Erinnern möchte ich vor allem an eine Auf-führung, die den Namensgeber unsererSchule endlich einmal würdigen konnte. ImJahre 1986 adaptierten wir ein Hörspiel desWDR Schulfunks für das Dokumentarspiel„Der Urwalddoktor von Lambarene“. Nachdem die Schule schon seit fast 20 Jah-ren diesen Namen trug, wussten viele Kindernichts damit anzufangen. „Ein Mann aus derSchweiz hat unsere Schule gebaut“ war ihregängige Meinung. Dem musste Abhilfe ge-

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SCHULE IN WEISS

Wie es einmal war - Wie es heute ist

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schafft werden. Werner Leuschen baute ein„Hospital im Hühnerstall“ und Thorsten Klässchlüpfte in die Rolle Albert Schweitzer, sowie man ihn kennt, mit Tropenhelm undSchnauzbart. (Thorstens Foto hängt in vielenAlbert-Schweitzer-Kinderdörfern). (2. Fotooben rechts)Drei erfolgreiche Aufführungen in der Schuleund eine bemerkenswerte Darstellung im Al-bert Schweitzer Zentrum in Frankfurt mach-ten aus uns eine stolze Theatertruppe.Aufwand und Bewältigung waren - soglaube ich heute - kaum noch zu toppen.(3. Foto oben rechts)Ein zweites „Highlight“ unserer Aktivitätenentwickelte sich über ein Jahrzehnt (1984-1995) aus der legendären Kölsch AG. Ihre Auf-führungen sprengten den Weißer Rahmenund fanden oft auf Kölner Bühnenstatt (Köl-ner Stadtmuseum, Rathaus HänneschenTheater z.B.). Wir, Weißer Bürger, waren inKöln angekommen! Der größte Coup gelanguns 1987 zusammen mit der Schule Zugwegim Kölner Stadtmuseum mit „De Chress-naach in Kölle“ von B. Gravelott. (4. Foto obenrechts)Später trieben „Drei klein Pänz“ ihr Unwesen.„Kölsche Chinese“ erschienen als Touristen.„Alle Pöppcher danze“ hieß das Kommandofür die uns anvertrauten historischen Hän-neschen Puppen, welche Ehre! „Dr KölscheKlüngel“ bewährte sich im wahrsten Sinnedes Wortes. „Ne kölsche Schtripties“ ver-sprach, na was wohl?Aber nicht nur musikalisch konnten wirpunkten, auch malerisch - künstlerischschaffte es 1995 unsere Riesencollage „Kölle,do bes e Jeföhl“ bis an die Wand der Muse-umsschule im Kölner Stadtmuseum. Ich bin dankbar und froh mit tollen WeißerKindern und Eltern in eine kreative Schul-

und Dorfgemein-schaft eingebun-den gewesen zusein. Das DORFE-CHO hat sicherlichvieles in seinemArchiv aufbewahrt.Symbol vieler Akti-vitäten wurde dasBild „meiner Kara-wane“: die KölschAG der AlbertSchweitzer Schule,wunderbar inSzene gesetzt vonFrau Anna M‘barek,einer WeißerKünstlerin undMutter. Es hängtvielbeachtet inmeinem „jetztnicht mehr“ Ar-beitszimmer. Ich wünsche derDorfgemeinschaftweiteres gutes Gelingen und gra-tuliere herzlichstzum 50jährigen Jubiläum.

Ingeborg Plum

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Unsere Chronik1947 – Deutschland lag inTrümmern, viele Menschenhungerten, als zusätzlichePrüfung nahte ein extremkalter Winter. Doch hattensich die Menschen nichteinfach in ihr Schicksal er-geben, sonder packten tat-kräftig an: Aller Ortenwurden Trümmer besei-tigt, Wohnungen gebaut,landwirtschaftliche und in-dustrielle Produktionen lie-fen langsam wieder an. Esentwickelte sich ein Partei-

ensystem und ein erstes Gefühl für demo-kratische Lebensformen, zu denen für dieRheinländer unabdingbar auch der – ge-meinsam erlebte – "Spaß an d'r Freud" ge-hörte. So trafen sich am 2. Weihnachtstag des Jah-res 1947 in der Gaststätte Keil in dem kleinenÖrtchen Weiß die Herren Conrad Badorf, KarlFehrer, Franz Keil, Peter Mohr, MaternusScheuer und Heinrich Wildenberg bei selbst-gebranntem Schnaps und "Starkbier" in fro-her Runde zwecks Bildung eines "lustigenVereins". Zunächst wollte man einen Mandolinen-Club gründen, da jedoch schon die Beschaf-fung der Instrumente ein unüberwindbaresHindernis darstellte, ließ man von dieser Ideeschnell wieder ab. Daher gründete man eine"Karnevalsgesellschaft" für die bekanntlich"gute Laune" und "guter Wille" als Startkapi-tal ausreichten. Den Namen lieferte das Weißer Wahrzeichen– die Kapelle. Dies war die Geburtsstundeder "Karnevalsgesellschaft Kapelle JongeWeiß"

die von der britischen Militärverwaltung ge-nehmigt und eingetragen wurde.1949 wurde auch eine Satzung erstellt undein Vorstand gewählt. Auszüge aus der Sat-zung sind heute noch in einem alten Proto-kollbuch (handgeschrieben in Sütterlin)vorhanden. Der Vorstand bestand zu dieserZeit aus dem 1. Präsidenten Heinrich Wilden-berg, dem 2. Präsidenten Oskar Dedy, demSchriftführer Jean Wahn und dem KassiererPeter Dederichs.". Schon damals stand in derSatzung: "Die Karnevalsgesellschaft verfolgtden Zweck, das im Karneval schlummerndealte Brauchtum zu pflegen und den Karnevalzu einem Volksfeste zu machen". Die Gast-stätte Keil in Weiß fungierte als Vereinslokal."Die Gesellschaft veranstaltet fortan vor-nehmlich karnevalistische Sitzungen und aneinem Karnevalstag einen Umzug unter Mit-wirkung der gesamten Bürgerschaft und derOrtsvereine". Und so kam es, die örtlichenBauern sagten ihre Hilfe bei der Gestaltungvon Wagen zu und stellten Zugpferde zurVerfügung. Angesteckt durch diesen Tatendrang kamenschnell weitere Freunde des rheinischenBrauchtums hinzu. Die Währungsreform ver-besserte die wirtschaftlichen Verhältnisse, sodass nach mühevoller Vorarbeit im Jahre1949 der erste Karnevalszug gestartet wer-den konnte. Es wurde ein "toller Zug", mit ei-genem Prinzen, "seiner Tollität" HeinrichWildenberg. Am 7. Januar 1950 fand die erste Karnevalssit-zung mit Damen statt. Da man "allerersteKarnevalisten aus Köln" verpflichtet hatte,musste ein Kostenbeitrag von 2 Mark erho-ben werden. Die Sitzung wurde ein voller Er-folg. Zum Karnevalszug stellte man erstmalsein Dreigestirn mit Prinz Willi Heller, BauerWilli Kraus und Jungfrau August Hillebrand.

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VEREINE IN WEISS

KG „Kapelle Jonge“ Weiß von 1947 e.V.

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Durch diesen Umzug war für die 'KapelleJonge' bei der Weißer Bevölkerung derDurchbruch gelungen. Ein großer Teil derOrtsvereine hat bis heute Wort gehalten undsich an den Zügen beteiligt. Neue Gruppenund Stammtische sind entstanden, die dieGesellschaft bei den Veranstaltungen undUmzügen unterstützen. Jahraus, jahrein stel-len die Landwirte ihre Gefährte zur Verfü-gung, an die Stelle der Pferde sind allerdingsinzwischen Traktoren getreten. Nach langjähriger Präsidentschaft wurdeHeinrich Wildenberg durch Karl Koch abge-löst, der die Sitzungen der Gesellschaft mitviel Geschick leitete. Wenn er das Lied "deMamm" vortrug, war es im Saal "mucks-mäuschenstill". Ihm folgte Toni Stahl, der lei-der viel zu früh verstarb. Der nächstePräsident, Aloys Hannappel, führte als Neue-rung die "Kinder-Kostüm-Sitzung" ein, diesich bis heute großer Beliebtheit erfreut undintegrierter Bestandteil der Karnevalsveran-staltungen der 'Kapelle Jonge' ist. Im Jahre 1969 ging nach Jahren dann wiederein großer Zug in Weiß. Dies war nicht zu-letzt Aloys Hannappel zu verdanken, dernicht nur die Finanzierung des Zuges über-nahm, sondern auf dessen Betriebshof auchdie Wagen gebaut wurden. 1971 übernahm Manfred Hennig das Präsi-dentenamt. Manfred Hennig war 1954 in dieGesellschaft eingetreten. Als jüngstes Mit-glied wurde er dennoch schnell integriertund begann seine Laufbahn als Literat. Inseine Ägide als Präsident fällt der Zusam-menschluss der Orte Rodenkirchen, Rondorf,Hochkirchen, Sürth und Weiß zur gemeinsa-men Prinzenproklamation. Erster Prinzwurde 1972 Manfred Hennig. Seit 1973 gehört die KG 'Kapelle Jonge' demFestkomitee Karneval der Altgemeinde Ro-

denkirchen an. Im Laufe der Zeit bis heutestellte die KG 'Kapelle Jonge' Weiss einigeMale das Dreigestirn in der Altgemeinde Ro-denkirchen. Erstmals in der KG und auch inder Altgemeinde Rodenkirchen gab es 1997ein "Kinder-Dreigestirn" mit Prinz SebastianWehner, Bauer Daniel Düffel und JungfrauSarah Schumacher.

KG Kapelle Jonge - Dreigestirne seit 1972

1977: Prinz Willi Brodeßer, Bauer Josef Brod eßer, Jungfrau Karl Reinartz1983: Prinz Helmut Herold, Bauer WernerLeuschen, Jungfrau Hermann Josef Berger1989: Prinz Hans Frinken, Bauer Kurt Gillessen, Jungfrau Dieter Scheuerle 1997: Prinz Olli Fischenich, Bauer ErnstSchmelzer, Jungfrau Reiner Lippe 1997: (Kinderdreigestirn), Prinz SebastianWehner, Bauer Daniel Düffel, Jungfrau SarahSchumacher 2002: Prinz Mario Schumacher, Bauer Jürgen Gillessen, Jungfrau Harald Maaß 2007: Prinz Claus Wergen, Bauer Uwe Boysen, Jungfrau Rudi Krapohl

Mit der Intensivierung der Nachwuchs- undJugendförderung begann im Jahre 1985 einneuer Abschnitt in der Geschichte der Ge-sellschaft. Es konstituierte sich das "Musik-corps", dessen Auftritte bis heute auchaußerhalb von Karnevalsveranstaltungen be-geistert beklatscht werden. Im Jahre 1990 wurde das "Kinder-Tanzcorps"gegründet, das bereits am 06.01.1991 zumersten Mal auftrat. Schon Ende der Session1991 hatten sich auch einige ältere Tänzerin-nen und Tänzer gefunden, so dass zum"Tanzcorps der KG Kapelle Jonge" heute die"Mini-Minis", die "Minis" und die "Großen"

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 35

Oben: Präsident der Gesell-

schaft Günter R. Wehner und

(unten) Vizepräsident ist

Sebastian Wehner

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gehören. Es ist immer wieder ein schönerAnblick, wenn das Tanzcorps mit seinen über50 aktiven Mitgliedern auf der Bühne steht. 1995 wurde die "1. Funkenartillerie" der 'Ka-pelle Jonge' Weiss ins Leben gerufen, derenZiel u.a. war, den Veranstaltungen der Gesell-schaft einen noch glänzenderen Rahmen zugeben. Im Jahre 2002 haben sich die Funkenvon der KG 'Kapelle Jonge' getrennt und ineinem neuen Verein, den "Wießer Funkene.V." formiert. Anfang 2000 wurden die "Kapelle Mädche",die als "Stammtisch" bereits seit 1972 bestan-den, als eine weitere Abteilung in die Gesell-schaft aufgenommen. Sie sind heute beiVeranstaltungen der Gesellschaft nicht mehrwegzudenken. Sei es nun Sommerfest oderVeranstaltungen im Zelt – diese "guten Geis-ter" sorgen stets für das leibliche Wohl derGäste. Der Senat, ursprünglicher Bestandteil derGesellschaft, ist der funktionelle Teil der KG'Kapelle Jonge'. Ohne den selbstlosen Einsatzder Mitglieder bei Auf- und Abbau und Ge-staltung der Veranstaltungen der 'KapelleJonge' wären diese nicht möglich. Der Senatstellt darüber hinaus den Elferrat bei den ei-

genen Sitzungen und auch bei auswärtigenVeranstaltungen. Auch die Gruppe der Ehrensenatoren hat inden letzten Jahren einen guten Aufschwungerlebt und umfasst derzeit 15 Ehrensenato-ren, die sich um die Unterstützung der Ge-sellschaft in ideeller und materieller Hinsichtbemühen. Manfred Hennig und Heinz Breuer leitetenbis zum Jahre 2003 die Geschicke der Gesell-schaft als Präsident und Vizepräsident, danntraten sie in die zweite Reihe zurück undüberließen "Jüngeren" das Ruder.Neben dem langjährigen EhrenpräsidentenKurt Ludes wurden 2004 Manfred Hennigund Heinz Breuer zu Ehrenpräsidenten derKG 'Kapelle Jonge' ernannt. Auf dem Ordens -appell 2004 wurden alle drei Ehrenpräsiden-ten in den neu geschaffenen Ehrenrataufgenommen. Als Nachfolger von Manfred Hennig wurde2003 Claus Wergen, als Präsident der KG 'Ka-pelle Jonge' Weiss gewählt. Jakob Staub un-terstützte ihn als Vizepräsident. 2007 übernahm Jakob Staub, selbst die Präsi-dentschaft im Verein. Als sein Vizepräsidentwurde Heinz Brandt gewählt.

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VEREINE IN WEISS

1977 1983 1989

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Auf der Jahreshauptversammlung 2009wurde Günter R. Wehner neuer Präsident derGesellschaft. Als Vizepräsident ist SebastianWehner gewählt wurden.So ist über die Jahre aus einem kleinen "Dorf-verein" eine Gesellschaft mit ca. 170 Mitglie-dern erwachsen, die auch über dieDorfgrenzen hinaus einen exzellenten Rufgenießt. Schon lange beschränkt sich die Aktivität derGesellschaft nicht nur auf den Karneval mitder Organisation von Kostümsitzung, Kinder-sitzung, Herrensitzung. Diese Veranstaltun-gen der Gesellschaft finden im beheiztenFestzelt auf dem Kirmesplatz in Weiß statt,wobei zeitweise auch die gesamte Bewir-tung durch die Gesellschaft durchgeführtwurde. Neben dem Karnevalszug sind das Sommer-fest (Breuerfest) der KG 'Kapelle Jonge' sowiedas weihnachtliche Musizieren des Musik-corps ebenfalls fest integrierte Bestandteiledes Weißer Lebens. Im Jahre 2012 feierten wir den 50. Karnevals-umzug in Weiß. Die KG 'Kapelle Jonge' Weiss wird es auchweiterhin als ihre Aufgabe sehen, Brauchtum

und den jeweiligen Zeitgeschmack zu verei-nen, der Gesellschaft ein modernes, attrakti-ves Bild zu geben und aus ihr herausAktivitäten anzubieten, die von der gesam-ten Weißer Bevölkerung genutzt werdenkönnen und ihr zu Gute kommen. Sicherlich sind wir immer auf der Suche nachneuen Mitgliedern und Sponsoren.Wer die Arbeit der Gesellschaft und ihrer Or-gane aktiv oder inaktiv unterstützen möchtewende sich bitte an unsere,Geschäftsstelle der KG „Kapelle Jonge“ Weisse.V. von 1947 Elly Buckan, In den Frasen 3, 50999 Köln-Weiß, Tel. 02236 / 5098 353Wir blicken heute mit Freude und Stolz aufdie Geschichte unserer Gesellschaft zurückund danken all denen, die dazu beigetragenhaben. Es ist leider nicht möglich, hier die Namen allderer aufzuzählen, die aktiv und ideell dieGesellschaft auf unserem Weg bis heute un-terstützt haben.

Mit dreimol Alaaf, KG „Kapelle Jonge“ Weiss von 1947 e.V.

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1997 1997 2002 2007

Page 38: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Im Jahre 1919 fanden sich elf „ echte WießerPänz „ zusammen, um einen Fußballclub zugründen.Kunterbunt wurde in den ersten Jahren ge-spielt. Es gab weder Trikots in einheitlicherFarbe noch Fußballschuhe.Die Freude am Spiel und die Kameradschaftder Gründer überbrückten alle Dürftigkeitenin dieser Nachkriegszeit. Jeden Pfennig trugdie Mannschaft zusammen. Und was für un-sere Nachbarschaft im Jahr 1919 ein unlösba-res Problem war, wurde dann doch gelöst.Die Freude am Spiel und der Zusammenhaltin der Mannschaft zeigten erste Erfolge, diein den Jahre 1924 – 28 weitere Sportbegeis-terte anziehen.

Es gab eine komplette Spielerkluft mit Fuß-ballschuhen. Ganz Weiß stand wie ein Mannhinter den Fußballern.Neben dem Fußballclub gab es in dieser Zeitin Weiß die Turnerschaft, die außer Turnenund Leichtathletik mit gutem Erfolg Hand-ball und Faustball betrieb. Jahrelang bestan-den diese Vereine nebeneinander, bis sie sich1932 unter dem Namen TSV Weiß zusam-menschlossen.Sportliche Erfolge und Misserfolge wechsel-ten einander ab. 1937 gelang den WeißerFußballern sogar die Meisterschaft und derAufstieg in die 1. Kreisklasse. Der TSV Weißhatte sich endgültig in den „Kreis der Gro-ßen“ vorgearbeitet. Weiß stand in sportlicher

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VEREINE IN WEISS

1. Mannschaft (1966)

Obere Reihe von links:

H. Pfeiffer, Stumpf,

Hormann, Reichow,

Schumacher, Schoknecht,

Bussard, T. Pfeiffer

Untere Reihe von links:

Brodesser, Bernads,

Poppe, Habets

ChronikTSV WEISS 1919 /1928 e.V.

1966

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Blüte. In den Kriegsjahren 1939 bis 1944konnte der TSV im Gegensatz zu anderenVereinen den Sportbetrieb aufrecht erhaltenund manche Erfolge gegen namhafte Solda-tenmannschaften erzielen.Doch 1944 wurde auch im Weißer Rheinbo-gen der Ball weggeschlossen.1945 kamen einige gute Fußballer aus derGefangenschaft zurück und ab 1946 wurdewieder um Punkte gespielt. 1947 glückte demTSV Weiß der Aufstieg in die Bezirksliga und1950 gewann der TSV den Kreispokal. In Weißblühte der Fußballsport.Zwei unserer Weißer Jungs „ Franz Scheuerund Hennes Pfeiffer „ wechselten später zum1. FC Köln als Vertragsspieler. Hennes Pfeiffer,das wohl größte Talent der Weißer Fußballerwurde einmal in die B-Nationalmannschaftberufen und spielte mehrere Jahre in der 1. Mannschaft des 1.FC Köln Mittelstürmer.1955 – 1968 spielten die Weißer in der Kreis-liga. 1969 gab es wohl einen der größten Erfolgein der Vereinsgeschichte, als sich der Kreisli-gist TSV Weiß bis in die DFB-Pokal Haupt-runde durchsetzte. Hier trafen sie dann auf Alemania Aachen,die zu der Zeit zweiter in der 1. Bundesligawaren und schieden aus.

1960 wurde die „ Alte-Herren-Mannschaft“gegründet. Hier wurde Kameradschaft, Ge-selligkeit und sportliches Verständnis ge-prägt und das Ziel sollte sein, denZusammenhalt im Verein zu stärken und dieJugend zu fördern.1971 wurde der Aufstieg von der Kreisliga indie Bezirksliga geschafft. Hier wurde meh-rere Jahre um die vorderen Plätze gespielt,aber der Aufstieg in die Landesliga bliebWunschdenken.Durch Spielerabwanderungen konnte derKlassenerhalt nicht erhalten bleiben und inder Saison 1977 war der Abstieg in die 1.Kreisklasse und später in die 2. Kreisklassevorprogrammiert.Am 14.03.1977 vollzog sich ein Generations-wechsel im Vorstand. Es entstand der Traumvon einem Sportheim.Am 03.09.1983 wurde die Einweihung desSportheimes gefeiert. Aus dem jahrelangenProvisorium Umkleide-Bauwagen und Mate-rialbaracke war in Zusammenarbeit mit demKanuclub „Wassersport Blau-Weiß e.V. Köln“ein schmuckes Sportheim entstanden. Hierwar und ist seit dem der Mittelpunkt allerVereinsaktivitäten.Der TSV war längst kein reiner Fußballclubmehr. Durch die Neuerrichtung der Turnhalle

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Foto: Katja Richter.

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1984

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VEREINE IN WEISS

1997

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an der Schule gewann der Hallensport zu-nehmend an Bedeutung. Gleichzeitig gab derVerein Mädchen und Frauen die Möglichkeit,sich sportlich zu betätigen. Das Sportangebot des TSV umfasst heuteaußer Fußball, die Abteilungen Turnen, Gym-nastik, Badminton. Die Mitgliederzahl er-höhte sich von 350 auf 650.In der Zeit von 1983 – 1998 ist der TSV Weißzu einem der größten Vereine im Rhein-ErftKreis geworden und hatte zeitweise über800 Mitglieder.Die Fußballer hielten sich erfolgreich in derKreisliga und strebten in den nächsten Jah-ren, durch die hervorragende Jugendarbeitden Aufstieg in die Bezirksliga an.2001 war es dann soweit. Der TSV spieltewieder in der Bezirksliga. Leider erging esihm in den nächsten Jahren wie dem 1. FCKöln. Ein Aufstieg- und wieder ein Abstieg.Man nennt das auch Fahrstuhlmannschaft.In der Saison 2007 / 2008 ist wieder der Be-zirksliga-Aufstieg geschafft und wir hoffen,dass wir diese Bezirksligaklasse künftig er-halten können Hiermit sind wir hinter For-tuna Köln im Kölner Süden alsBezirksligamannschaft in der Rangfolge daszweitstärkste Team.2009 – 2010 Die 1. Mannschaft spielte weiter-hin in der Bezirksliga erfolgreich und belegteeinen einstelligen Tabellenplatz. Die Alte-Herren-Mannschaft des TSV Weiß feierte 2010 ihr 50jähriges Bestehen. 2011 Der TSV Weiß begrüßte sein 1.000 Mit-glied. Die Anzahl der Kinder und Jugendli-chen im Fußball beträgt heute 255 und imTurnbereich 350.Leider ist unsere 1. Mannschaft nach 3 JahrenBezirksliga in die Kreisliga A abgestiegen.

Heinz-Peter Kläs 1. Vorsitzender

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Alte Herren (1984)

Obere Reihe von links:

Stumpf, Eich, Maluschek, Kläs,

Dederichs, Klein, Böllges, H. Pfeiffer,

Reichow

Untere Reihe von links:

Freiboth, Schucht, Franzen, Hiertz,

Kahl, Behr, T. Pfeiffer, Hanf,

Borscherding

Alte Herren Oldtimer (1997)

Obere Reihe von links:

Kahl, Hinrichs, Schumacher, Kläs,

Kreitz, Habig, H. Pfeiffer,

Dünkelmann, Borscherding,

Stumpf, Reichow

Untere Reihe von links:

Lenschen, Franzen, Kassen, Behr,

Böllges, Beilmann

Page 42: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Geschichtlicher ExkursGeritten wurde schon immer auf dem Pflas-terhof. Das lässt sich nach einem Blick in dieVergangenheit des Anwesens mit ziemlicherSicherheit behaupten. Vermutlich haben aufdem Gelände schon vor mehr als 700 JahrenTurniere stattgefunden. Denn den Urkundennach war der heutige Pflasterhof im 13. Jahr-hundert ein landtagsfähiger kurkölnischerRittersitz mit Hofgericht. In alten Unterlagen werden Reinart vonWisse 1263 und Ritter Eberhard von Weiß er-wähnt. Letzterer vermählte sich 1300 mitMettel von Lülsdorf. Außerdem ist nachzule-sen, dass „die vonWeiß“ verwandtschaftlichverbunden sind mit „den von Vuyre“. So wird1370 Tilman Vuyre von Wys genannt. DessenWappen ließen Freunde von Alt-HofbesitzerWilli Rottscheid übrigens in Stein meißeln. Esist heute über der Eingangstür des Wohn-hauses zu sehen. Unter dem heutigen Pflas-terhof befindet sich noch ein Friedhof aus

der Merowingerzeit (6./7. Jahrhundert). Die-ser Friedhof belegte, dass der Ort Weiß einefränkische Gründung ist. Bevor die Hofan-lage entstand, musste die fränkische Begräb-nisstätte erst verlegt werden.Urkundlich festgehalten ist aber auch einStreit, der 1392 zwischen dem damaligen Be-sitzer Ritter Mathias von Spiegel zum Irrgangund Ritter Arnold Overstolz von Efferen vordem Kölner Rat ausgetragen wurde. In dieserUrkunde befindet sich auch eine Beschrei-bung des einstigen Hofgutes. Ihrzufolge wardas Anwesen umzäunt. Innerhalb der Be-grenzung befanden sich das Herrenhaus, dieStallungen, die Scheunen und einige Bäume.Die Gebäude bestanden vorwiegend ausHolz, waren also vermutlich Fachwerkbau-ten.Im Mittelpunkt des Streites standen Besitz-rechte. Ritter Overstolz machte dem Rittervon Spiegel das Gut streitig. Um seinen An-spruch den nötigen Nachdruck zu verleihen,

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VEREINE IN WEISS

Spatenstich mit

Chou-Chou als erstem

Schulpferd

Der Pflasterhof & das RTZ – Reit-Therapie-Zentrum Weißer Bogen e.V.

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ließ er den gesamten Besitz zerstören. Selbstdas Holz der Gebäude wurde abtranspor-tiert.Doch der Kölner Rat vereitelte das Vorhaben.Ritter Overstolz musste den Hof wieder auf-bauen lassen. Trotzdem kam der Hof offen-sichtlich später in den Besitz der FamilieOverstolz. Denn es ist nachzulesen, dass derDeutschordensritter Werner Overstolz denPflasterhof 1463 an Johann von Diepen-broich, genannt „Rauftesch“ verkaufte, demauch die Burg Efferen gehörte. 1478 wurdeWilhelm von Bellinghausen mit dem Pflas-terhof belehnt. Der Hof blieb im Besitz seinerNachkommen bis ins 17. Jahrhundert. Ab 1669 fiel der Pflasterhof als Ritterlehenmit Hofgericht an den Erzbischof von Köln.Nach der „Kölnischen Landesbeschreibung“hatte der Hof zu dieser Zeit 284 MorgenLand. Von da an verlieren sich die Spuren des

Gutes. Aus den folgenden fast dreihundertJahren sind so gut wie keine Schriftstücke er-halten.Später wurde die Stadt Köln Eigentümer desHofes. Gebäude und Ländereien wurden anLandwirte verpachtet.1960 übernahm die heutige Hofbesitzer-Fa-milie Rottscheidt den Hof. Willi Rottscheidt,der auch Gründungsmitglied des RTZ ist,übernahm das Land zunächst als Pächter,später als Eigentümer. Inzwischen hat diezweite Rottscheidt-Generation mit Georgund Petra das Ruder übernommen.

Das Reit-Therapie-Zentrum Weißer Bogen e.V.1971 entstand eine Idee, die nun seit 40 Jah-ren im Reit-Therapie-Zentrum Weißer Bogene.V. zielstrebig verfolgt wird: 11 Gründungs-mitglieder fanden sich zusammen; Ziel war

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die Integration von Pferden in die Therapieund Heilpädagogik. Reiten als Sport für Men-schen mit Behinderung auf dem Pflasterhofin Köln-Weiß sollte ermöglicht werden. Sehrbald kam als weitere Aufgabe die Reitausbil-dung und das Voltigieren nichtbehinderterMitglieder hinzu, sodass der Verein bis 1975 –dem Jahr der Halleneinweihung 20 X 40 m –auf 330 Mitglieder angewachsen war. Als eh-renamtlicher Vorsitzender wurde der Ortho-päde und Sportmediziner Dr. Jürgen Eltzegewählt, der mit wechselnden Vorstandsmit-gliedern als 2. Vorsitzender und Schatzmeis-ter in 20 Jahren die Leitung desTherapiebetriebes führte. Als Übungsleiterund Mitglieder im Erweiterten Vorstandkonnten Physiotherapeuten, Diplompädago-gen und Reitpädagogen gewonnen werden,sodass ein erfolgreiches Team in wechseln-der Zusammensetzung über 40 Jahre denTherapeutischen sowie Reit- und Voltigierbe-trieb aufrechterhalten konnte. Nach 20 Jahren übernahm Dr. med. Jürgen

Eltze ehrenamtlich die Medizinische Leitung.Ein ehrenamtlicher Vorstand in wechselnderZusammensetzung leitet die Belange desVereins. Durch progressives Denken undHandeln der Mitglieder wurde 1975 das ersteC-Turnier in Deutschland und wohl auch inEuropa integrativ für Menschen mit Behin-derung und nichtbehinderten Reitsportlernermöglicht. Es zeigte sich, dass die Leistun-gen der behinderten Reiter den übrigen Tur-nierteilnehmern in nichts nachstanden. Sieerlangten Platzierungen, da für die Richterdie Vorstellung des Pferdes entsprechend derAufgabenstellung das Beurteilungskriteriumdarstellte. Integrative Sportausübung war damit mög-lich und ein wesentliches Ziel des Vereins.Das Deutsche Kuratorium für Therapeuti-sches Reiten hat den Verein für alle drei Dis-ziplinen des Therapeutischen Reitens -Hippotherapie, Heilpädagogisches Reitenund Voltigieren und Reiten als Sport fürMenschen mit Behinderung –

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VEREINE IN WEISS

Kirsten Bialke

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anerkannt. –Ehrenamtlich ausgerichtete In-formationsveranstaltungen und Fortbil-dungsveranstaltungen im TherapeutischenReiten machten bald das Reit-Therapie-Zen-trum „Weißer Bogen“ in unserem Lande be-kannt. Die Voltigierabteilung erlangteMeisterschaften in Stadt und Kreis. Als ei-genständiger Verein wird heute das Voltigie-ren in Köln-Weiß erfolgreich fortgeführt. Fürreitsportinteressierte Jugendliche und Er-wachsene unseres Umfeldes bietet der Ver-ein qualifizierte Ausbildung und Training an.Die Organisation muss ehrenamtlich geleis-tet werden, für die Durchführung werdenÜbungsleiter finanziert. Nach 40 Jahren er-folgreicher Tätigkeit können die noch als Mit-glieder engagierten Gründungsmitgliederstolz auf die erreichten Ziele sein. Der Einsatzdes Pferdes im Sport, Behindertensport undzu therapeutischen Zielsetzungen erfordertkompetenten Einsatz ehrenamtlicher Helferund ehrenamtlich tätiger Fachleute, da die fi-nanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt sindund öffentliche Mittel kaum zur Verfügungstehen. Sponsoren für die TherapeutischenZiele und Unterstützung sind immer will-kommen.Heute: Kirsten Bialke (37) über das RTZ Kirsten Bialke begleitet ihre Tochter Lotta zurHippotherapie im RTZ, meist zusammen mitden Geschwisterkindern Moritz (7 Jahre) undElisa (fast 2 Jahre). Lotta ist heute viereinhalbJahre alt und wurde mit 18 Monaten mitSMA (Spinale Muskelatrophie) diagnosti-ziert. “Das RTZ ist ein extrem offener Stall miteinem sehr herzlichen Umgang. Es wird ver-sucht, was möglich ist, für Mutter und Kind.Hier ist es “un-chi-chi-haft” (nicht tussihaft),die Individualität von Pferd und Reiter stehenim Mittelpunkt. Auch den Schulpferden geht

es gut, sie kommen täglich auf die Weideund sind dadurch im Umgang mit den Men-schen belastbarer. Mit Lotta komme ich seitdreieinhalb Jahren hier her und sie mag esauch, nach der Therapieeinheit noch aufdem Holzpferd zu reiten. Ich selber habe, alsLotti hier angefangen hat, selber wieder Reit-stunden genommen und das sehr genossen.Wenn man hier Mitglied ist, kann man aucheine Pause einlegen und später wieder ein-steigen (Kirsten pausiert seit dem 7.Schwangerschaftsmonat). Nach dem Reiten saß Lotta in ihrem Rollstuhlund schaute weiter zu. Ein anderes Kind kamauf sie zu und fragte Kirsten: “Warum kanndas Kind nicht laufen?” Kirsten: “Lotta ist dasheute beim Besuch des Kindergartens ihres

Cousins schon oft gefragt worden, dahermag sie jetzt nicht antworten. Lotti hatschwache Muskeln.” Auf dem Hof des RTZgehören behinderte Menschen zum norma-len Bild, ein Rollstuhl ist da nichts aufsehen-erregendes.

Quellen: Broschüre des RTZ-Turniers 1996Festschrift 40 Jahre RTZ: Dr. Jürgen EltzeArtikel Kirsten Bialke, Martina Wagner

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Die Idee zu den „Erinnerungen eines heute75-jährigen“, kam mir, als ich über wild her-umliegendes Spielzeug kletternd, im Kinder-zimmer meiner Enkel etwas suchte. Hatteich je soviel Spielkram besessen? Wie wardas denn damals, als ich so etwa 9-10 Jahrealt gewesen war?

Das Elternhaus in Weiß, direkt am Rheinufergelegen, war nicht groß. Geteilt wurde es mitOpa, meiner Mutter, meiner kleinen Schwes-ter, gerade mal 4 Jahre alt, zwei Ziegen, einpaar Hühnern und natürlich einer Katze. Eswar Krieg, das Ende abzusehen und die Ge-schichte beginnt im Herbst 1944.Vater war gerade eingezogen worden. Aufdem Rhein wurde ein Tankschiff bombar-diert, getroffen und in letzter Sekunde vomKapitän ans Ufer, in Höhe Holzweg, auf denKies gesetzt. Aus der Bordwand lief dickflüs-sige Brühe, in fast 2-4 cm dicker Schicht aufdem Rhein treibend. In Minutenschnellehatte der Kapitän Anwesenden erklärt, dassdiese Brühe Rüböl sei und zum Braten nurnoch raffiniert bzw. gereinigt werdenmüsste. Wer das Rezept des Reinigens soschnell erfunden hat, bleibt mir ein Geheim-nis, aber plötzlich war meine Mutter ausdem Bunker, in dem wir seit Wochen tags-über hausten, verschwunden und gegen Mit-tag tauchte sie mit Reibekuchen wieder imBunker auf. Die haben vielleicht gut ge-schmeckt! Man brauchte nur das Rüböl mitSchwarzbrotscheiben und Zwiebel zu erhit-zen, danach war es genießbar.Die Tage danach verbrachten Kind und Kegeldamit, die Brühe in alle vorhandenen Gefäßezu bergen, was uns später zugute kam.Dieses Treiben mit immer mehr werdendenPersonen am Rheinufer, wurde natürlich vonden Aufklärungsflugzeugen bemerkt und

der nächstfolgende Angriff ging voll aufWeiß und Sürth nieder. Das hat uns in dernächstfolgenden Nacht einen Brand in derKirche beschert, die dadurch vollkommenzerstört wurde.

Nun waren wir ohne Kirche. Nach Sürthgehen, unmöglich, erstens wegen den tags-über immer mehr werdenden Angriffen derFlieger und dann auch noch nach Sürth, dasging nicht. Also traf man sich zum Gottes-dienst in der Schreinerei Wildenberg „Auf derRuhr“ als Altar die Abrichthobel mit einemTuch hergerichtet und der Gottesdienstkonnte stattfinden.Ein Glück für Weiß war die Einrichtung einesFeldlazaretts in der alten Schule – jetzt Ju-gendzentrum – im Spätherbst 44. Es wurdenkeine Angriffe mehr auf den Ort durchge-führt, aber die immer näher heranrückendeFront war nicht mehr zu überhören.In Höhe der jetzigen Panzerstraße befandsich eine, mit Ponton (großer Eisenkahn) be-triebene Lazarettfähre, über die die Schwer-verwundeten nach erster Behandlung inWeiß, nach Wahn, dem nächsten, größerenFeldlazarett verlegt wurden. Oberhalb dieserFähre war eine Anlegestelle für die Flücht-lingsfähre, dem KD-Schiff „Hindenburg“ –später in „Frieden“ umbenannt, wohl denmeisten noch bekannt – eingerichtet wor-den. Dieses Schiff transportierte viele Flücht-linge, die vor der Front her flohen, nach Porzan die heute noch vorhandene Anlegestelle.Von dort ging es dann weiter.An einem regnerischen, von Schneeflockendurchsetzten Sonntagmorgen im Dezemberdann die von einem „Goldfasänchen“(NSDAP Bonze = Orts-Parteileiter) über-brachte Aufforderung „Gretchen, ihr müsstden Ort verlassen“.

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Erinnerungen von Opa Franz

MENSCHEN IN WEISS

Franz Krebs

Page 47: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Was nun? Wohin mit den Tieren? Wie soll dasgehen mit einem Kleinkind?Am Nachmittag dann, Opa, Mutter und ichsaßen zusammen, die Frage: Junge, was ma-chen wir? Die klare Entscheidung musste derJüngste treffen und die lautete: Wir bleiben!Trotz Druck des uns auffordernden Partei-mannes, nun endlich zu gehen, sind wir beiunserer Entscheidung geblieben.Aus Sicherheitsgründen hatte man im Bun-ker, der auf dem Schulhof stand, aus denSchultafeln eine Schlafstätte für uns wenigeKinder gemacht, sodass wir den ganzen Tagüber im Bunker bleiben konnten.Deutlich waren schon einige Granatsalvender anrückenden Amerikaner zu hören, alsmeine Mutter plötzlich verschwand. Über-haupt war im ganzen Bunker eine Unruhe zuverspüren, die seltsam anmutete. Draußenrüstete man die wenigen Rote-Kreuz-Wagender Wehrmacht für die letzte Fahrt nachWahn ein.Was lag in der Luft? Wo war meine Mutter?Gegen Mittag tauchte sie wieder auf, bela-den mit einem großen Stück hastig gekoch-ten Schweinefleisch, das sie mir zum essenmitgebracht hatte.Woher sie das nur hatte? Die Erklärung warganz einfach. Deutsche Soldaten hatten aufihrem Rückzug den Frauen einen Tipp gege-ben, dass ein mit Schweinehälften gefülltesLager in Rodenkirchen freigegeben und zurVersorgung benutzt werden könnte. Mutterhatte sich kurz entschlossen auf ihr Fahrradgesetzt und eine halbe Sau über den Lenkergelegt, musste dann jedoch zu Fuß das Radnach Hause schieben. Granatfeuer zwang sieimmer wieder in Deckung zu gehen, Sau run-ter, Sau rauf, doch ist sie schließlich heil zuHause angekommen, hat die Sau zerlegt,unter den Kartoffeln im Keller versteckt und

nebenbei mir zu essen gekocht. So waren dieFrauen damals!Nach Abzug des Feldlazaretts begann der Be-schuss von Weiß, mit immer näher kommen-den Einschlägen der Granaten.Im Bunker machte sich Unruhe bemerkbar

und man ahnte, das Ende naht, wie auchimmer. Plötzlich Kettenrasseln auf demSchulhof.In die Stille hinein machte sich unser PastorHauer, verstärkt durch einen, wie wir jetzterst erfuhren, Schweizer Mitbewohner ausWeiß, auf, mit einer weißen und SchweizerFahne die Amerikaner zu begrüßen.So leicht, wie ich das hier schreibe, ist es na-türlich nicht gewesen, wusste man dochnicht wie sich die kämpfende Truppe verhal-ten würde.Es ist alles gut gegangen, wir mussten nochim Bunker bleiben und durften dann amnächsten Tag einmal frische Luft schnappen.Und dann habe ich sie gesehen, die ersten

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Foto von 1978: Ursula Rumin.

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Page 48: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

schwarzen Amerikaner. Sie rollten mit denAugen und machten sich einen Spaß darausuns Kinder zu erschrecken. Aber es gab auchvereinzelt Kaugummi und Schokolade. Meinerster Gang führte ins Dorf, wo noch verein-zelt Deutsche Soldaten mit über dem Kopfverschränkten Armen standen und auf ihrenAbtransport warteten.Die Gaststätte Geilenkirchen (Ecke Auf derRuhr – Weißer Hauptstraße) war zerschossenworden, weil einige Soldaten aus dem Kellergeschossen haben sollen. Bis zum BäckerKatzenburg bin ich gekommen, dann hieß es:„Boy, go home!“ – eine unmissverständlicheAufforderung, zurück in den Bunker. Um dieTiere zu versorgen, konnten meine Mutterund mein Opa zeitweise nach Hause gehen.Die meisten Häuser in der Nachbarschaftwaren von Soldaten belegt. Und dann pas-sierte es. Deutsche Soldaten, die noch in Zün-dorf lagen, beschossen meine Mutter als sienach Hause ging. Eine Beschuss-Serie derAmerikaner folgte und wir mussten dasHaus räumen. Die ersten drei Reihen derHäuser wurden evakuiert und wir zogen indas jetzige „Kapellchen“, denn dort gab eseinen Stall für die Tiere.Die Häuser waren durch Mauerdurchbrüchefür die Soldaten begehbar gemacht wordenund auf dem Hof der Gaststätte stand einePAK – ein Panzer-Abwehr-Kanone. MeinSpielzeug für die nächsten Tage. Der einzige,der von dieser Situation profitierte warmeine kleine, blond bezopfte SchwesterKäthe, die dem Ruf „Kete, ju komm ens her“von den vorwiegend schwarzen Soldaten mitSchokolade verwöhnt wurde. Mit einem Ro-senkranz bewaffnet, stellte sich ein Soldatmeiner Mutter vor und bat doch für sich undseine Kameraden, ihnen das Geschirr zu spü-len.

Diese Idylle ging jäh zuende, weil DeutscheSoldaten unter der sachkundigen Führungeines aus dem Dorf stammenden Mannes, inder Nacht einen Stoßtrupp über den Rheinwagten, der natürlich unter dem Feuer derAmerikaner zusammenbrach. Bis zur Straße „Auf der Ruhr“ wurden amnächsten Morgen die Häuser geräumt. Allenoch im Dorf anwesenden Bewohner hattensich auf dem Fußballplatz, damals noch hin-ter dem Bauern Altenhoven gelegen, zu ver-sammeln, währenddessen jedes Haus nachDeutschen Soldaten durchsucht wurde.Wir wohnten jetzt im Hause Düffel (EckeHeinrich- / Weißer Hauptstraße), wo es aucheinen Stall gab. Dieser war nötig, da die Zie-gen Nachwuchs bekommen hatten.Nach etwa sechs Wochen war der Spuk vorü-ber, weil die Amerikaner, von Remagen auskommend, das rechte Rheinufer besetztenund wir wieder in unser Haus konnten.

- Froh, an den Rhein zu dürfen, die nächsteÜberraschung. Ab der Panzerstraße einSchild: „DANGER“ – alles vermint. KeinMensch hatte mir erklärt, was das heißt, aberman ahnte, was es bedeutete. Vorsichtig

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MENSCHEN IN WEISS

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durch eine Wagenspur laufend, fand ich aufeiner Wiese eine Menge Munition und einentoten deutschen Soldaten, stark verwest. Erwurde von den uniformierten Amerikanerndann geborgen, die Munition einfach in denRhein geworfen. In zwei Schützenpanzern –einer vor den „Weißer-Hof-Terrassen“, der an-dere vor dem Pflasterhof am Rheinufer ste-hend – befand sich so gut wie gar nichtsmehr. Andere hatten hier schon alles ent-fernt was zu entfernen bzw. zu gebrauchenwar. Und doch gab es etwas zu „bergen“. Vorder „Höhnergasse“ (Rheinstraße) war einSelbstfahrer versenkt worden. Findige Jung’s,die gut tauchen konnten, hatten in der mil-chigen Brühe aufgelöster Zahnputzmittel imLaderaum auch noch Parfümfläschchen mitKölnisch Wasser entdeckt, später ein gutesTauschmittel. Vor dem Sürther Ufer lagen einige versenkte Braunkohleschiffe mit ein-gebauten Transportbändern, ein ausgezeich-netes Material für Sandalen usw. Jetzt zeigtesich auch, wie gut es war, das Rüböl in allennur verfügbaren Behältern zu sammeln. Eshalf später, viele zu beschaffende Dinge desalltäglichen Lebens zu besorgen.Nur wir Kinder, was hatten wir? Karl West-

phal, ein Bootsbauer am Ende des „Am Win-gert“ hatte eine Fähre nach Zündorf einge-richtet. Wir fuhren mit ihm hinüber undpilgerten nach Wahn zum ehemaligen Mili-tärflughafen. Hier lagen noch riesige Men-gen Reservetanks für Flugzeuge. Mancheschmal wie eine Bombe, einige breit undauch lang genug, in jedem Fall aber ausrei-chend für ein „Büttche“, ein Bötchen zubauen. Mit allem was Räder hatte, wurdendiese Tanks nach Hause geschleppt. Mehr-fach durchschossen – bei Aluminium keinProblem die Löcher zu verschließen, einigehindernde Spanten zu entfernen, eine tolleBemalung anzubringen – und fertig warunser „Traumschiff“. Auf dem Rhein kurvtenjetzt flotte Bötchen, manche sogar mit Segelbespannt und wir hatten unsere Freude. Voneinem weiß ich, der hat ein von mir über-nommenes „Büttche I“ bei später ange-schafften Segelbooten mit „Büttche 2“,„Büttche 3“ weiter geführt. In der Zwischenzeit hatte sich auch das Pro-blem Kirchenraum durch Umgestaltung desjetzigen Jugendheimes am Kirchplatz in eineNotkirche erledigt. Draußen hing an einemlangen Holzmast eine Schifferglocke (wo dienur hergekommen war?) als Geläut und icherinnere mich, dass bei einer Firmung der Bi-schof von sichtbarer Begeisterung aller, ein-schließlich des Glockenmastes, der immerfröhlich mitschwang, die Rede war.

Ja, wovon wollte ich eigentlich berichten, achja, von meinem Spielzeug!

Franz Krebs

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Naive Malerei von Ursula Rumin.

Sie schenkte anläßlich der 50-Jahrfeier der Dorfgemeinschaft

eine ganze Serie von naiven Malereien aus Weiß.

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Wer 88 Jahre in Weiß gewohnt hat, kann vielerzählen. In Weiß geboren, die Kindheit ver-bracht, zur Schule gegangen, Familie gegrün-det – fast ein ganzes Leben in Weiß. FrauDüsterhöft – ein Weißer Urgestein wohntzwar seit 2002 in einer seniorengerechtenWohnung in Rodenkirchen, doch ihr Herz isttrotzdem in Weiß geblieben. Hier sind dieMenschen, die sie kennt, und hier möchte sieauch wieder hin.In Weiß auf dem Pflasterhofweg gewohnt,kann sie sich noch lebhaft an das Gut amEnde der Sackgasse erinnern. Hinter demgroßen Tor, das heute unter Denkmalschutzsteht, stand früher ca. 1909/1911 das Herren-haus. Davor stand ein Rittergut, in dem derRitter Heinrich von Weiß wohnte – der Na-mensgeber unseres Dorfes. Vom Rittergut –so sagt man – führte ein unterirdischer Gangnach Porz in ein Nonnenkloster. Doch keinerweiß, ob Ritter Weiß von Weiß aus die Non-nen besuchte oder der Tunnel als Fluchtwegin unruhigen Zeiten diente oder das Ganzeeine Mär ist.1909 übernahm ein Pächter namens Reine-mann den Hof. Ihm folgte Pächter Engels, derhinten im Hof die Villa bauen ließ. Die jetzigeHühnerbatterie war früher ein Kuhstall. Übli-cherweise wurde Butter in einem sich dre-henden Butterfass von den Bauern selbsthergestellt. Bei Engels verrichteten diese Ar-beit Hunde, die das Fass mit verbundenenAugen durch Laufen im Kreis antrieben. Nach Pächter Engels zog eine Familie Cont-zen ein, die sehr wohlhabend war. Nach demTode von Herrn Contzen heiratete seine Fraudessen Bruder – der Name Contzen bliebdamit erhalten. Tragisch war nur, dass er einSpieler war und Haus und Hof verspielte.Heute ist dort der Pächter Rottscheidt unddas Reit-Therapie-Zentrum beheimatet.

Über eine weitere Heirat und dem darausentstandenen Neid zeugt heute noch eineSchrifttafel an einem Haus Ecke Haupt-straße/ Auf der Ruhr. Neben der kleinen Ru-heecke – dort stand früher eineGastwirtschaft – kann man die Tafel mit fol-gendem Text anschauen:

Wenn dieses Haus solange steht,Bis aller Neid und Haß vergeht,Mein lieber Freund das glaube mir,Es steht am End der Welt noch hier!

In diesem Haus war früher die Metzgerei derFamilie Geilenkirchen. Nachdem Herr Geilen-kirchen verstorben war, musste seine Fraueinen Meister einstellen. Dieser Meister warHans Wagner, der Vater von Claus Wagneraus Rodenkirchen. Dessen Metzgerei wurde2011 von Familie Gillessen aus Weiß über-nommen. Das Haus wurde im Krieg vollkom-men zerstört. Ein Viehhändler namensBerghaus baute das Haus wieder auf undheiratete Katharina Keil aus Weiß. An dieGaststätte mit Festsaal von Keil’s denkt jederWeißer mit Wehmut zurück. Das Gerücht,dass Herr Berghaus Katharina Keil nur desGeldes wegen geheiratet hätte, führte zudieser Schrifttafel.In Weiß wurde der Gemüseanbau für denGroßmarkt vorrangig betrieben. Im Winternach der Ernte des Wirsings – hier „Schavu“genannt – u.a. Gemüse zog der SchafhirtePritzen mit seinen Tieren über die abgeernte-ten Felder. Im Einvernehmen mit den Bauerndurften die Schafe dann die Reste, Strünkeund Blätter fressen. Dafür erhielten die Bau-ern je nach Menge zu Weihnachten ein Schafoder Lämmchen. In der Erinnerung von Frau Düsterhöft isteine lustige Begebenheit noch sehr lebendig

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Weißer Geschichte und Geschichten in der Erinnerung von Agnes Düsterhöft

MENSCHEN IN WEISS

Agnes Düsterhöft

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geblieben. Es geschah zur Karnevalszeit inder Gaststätte „Zum Krug“, die von den Ge-schwistern Offers – das waren Matthias (d’rMattes), Agnes (et Nies) und Anna (et Ann) –betrieben wurde. Diese Gaststätte lag direktam Rhein neben dem heutigen Standort desNepomuk. Als Karnevals-Gag hatte man sicheine Aufführung der Bremer Stadtmusikan-ten erdacht. „Von uns nahmen wir ein klei-nes Schweinchen, einen Hahn und einenHund. Der Schafhirte Pritzen steuerte einSchaf – als Esel-Ersatz – bei. Im Gastraumwurden die Tiere dann zur Belustigung vor-geführt. Nur der Hahn machte nicht langemit und flog in das Deckengebälk und blieb

dort sitzen. Erst am nächsten Tag kam erdurch Hunger angetrieben wieder runterund „Et Nies“ fing ihn mit Futter ein. Erwurde geschlachtet, gekocht und gemein-sam verzehrt.“ So fand eine lustige Idee fürden Hahn ein trauriges Ende.Volksschule und Grundschule – zwei Be-zeichnungen für dasselbe, aber trotzdem mitgroßen Unterschieden. In der alten WeißerVolksschule – dem heutigen Jugendzentrum– wurden noch zwei Klassen in einem Raumunterrichtet: 1. und 2. Klasse, 3. und 4., 5. und6. usw. jeweils gemeinsam. Vier Lehrer/-innen waren hier für die Schüler und Schüle-rinnen tätig. Einer davon, Herr Müller, ist als

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Schrifttafel

„Auf der Ruhr 92“

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sehr strenger Lehrer in Erinnerung geblie-ben. Er hatte, wie damals üblich, einen Rohr-stock, um die Kinder für schlechtesBenehmen zu bestrafen. Es gab also noch diePrügelstrafe. Fünf Schüler/-innen saßen inlangen Bankreihen nebeneinander, Reihe fürReihe. Lehrer Müller trug immer sehr schickeSchuhe. Wenn die Kinder nicht das machtenwas sie sollten, ging Lehrer Müller mit seinenSchuhen über die Bänke und schlug den Kin-dern mit einer langen dünnen Gerte auf dieFingerknöchel.Dienstags und freitags war von 8 – 9 Uhr Re-ligionsunterricht. Der Weißer Pastor warnach Rom gefahren und Pastor Abt vonSürth übernahm vertretungsweise den Un-terricht. Die Kinder sollten Katechismus ler-nen. Ein Kind namens Jakob – nicht das

schlaueste – sollte auf Fragen antworten,doch Jakob wusste nichts. Um der Prügel-strafe zu entgehen, krabbelte Jakob unterden Tischen und Bänken nach hinten durchund Pastor Abt mit einem Stock immer hin-terher. Es wurde früher noch sehr viel Wissenmit Prügel vermittelt und Jakob war einer,der die meisten Schläge bekam.Lehrer Müller frönte sehr gerne einemHobby – dem Angeln. Peter, ein Lausbub erster Güte, hatte wiederetwas angestellt und musste zur BestrafungNachsitzen. Auf der ersten Etage saß Peter inder verschlossenen Klasse, auf derselbenEtage wohnten Müllers. Nach einiger Zeithatte Peter ein dringendes menschliches Be-dürfnis – er musste auf die Toilette. Die Türewar zu, das Fenster auf der 1. Etage zu hoch,

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MENSCHEN IN WEISS

Der Pflasterhof mit denk-

malgeschützten Torbogen.

Fotos: Helmut Schuhbäck

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es wurde dringender und dringender. AusVerzweiflung klopfte er an die Türe und riefnach Hilfe. Er wurde von Frau Müller, derMutter vom Lehrer, gehört, doch die konnteauch nicht helfen – ihr Sohn hatte denSchlüssel in der Hosentasche zum Angelnmitgenommen. Was tun??? Peter war clever.In seiner Not hat er dann in den Tintenfäss-chen, die auf jedem Tisch standen, den Pegelerhöht und die Tinte verdünnt. Am nächstenTag war „Schönschreiben“ angesagt undnacheinander meldeten sich die Schüler/-innen: „Meine Tinte ist so dünn wie Wasser!“Um Kinder zu bestrafen, klemmte LehrerMüller diese öfters zwischen seine Beine,damit er ihnen das Hinterteil besser versoh-len konnte. Heinrich – ein Lausebengel – derdas aus Erfahrung wusste, nahm vor seinerBestrafung eine Stopfnadel zur Hand. Alssein Oberkörper nach hinten bei Lehrer Mül-ler eingeklemmt war, steckte er die Nadelzum Gaudi der gesamten Klasse in das Hin-terteil von Herrn Müller.Im vorigen Jahrhundert wurden die Schiffenoch nicht durch Motorkraft angetrieben,sondern von Pferden an langen Seilen gezo-gen. Auf den Pferden saßen sogenannte„Halfer“, die die Pferde über den Leinpfad –deshalb noch der heutige Name - antrieben.Bei der unterschiedlichen Strömung desRheins passierte es schon mal, dass diePferde in den Rhein gezogen wurden. Jetztmusste der „Halfer“ schnell handeln und dasdicke Zugseil durchschneiden, damit diePferde nicht ertranken. Die Schiffe triebendann antriebslos nach Porz.Auch war die Wassertemperatur des Rheinsvor der Industrialisierung im Winter nochviel kälter. So konnte es passieren, dass großeEisschollen dicht auf dem Rhein trieben. Inden Nächten konnte man zeitweise durch

das Knirschen und Krachen schlecht schla-fen.Weiß war immer schon ein abgeschnittenerOrtsteil von Köln. In der Vergangenheit fuhrnoch keine Straßenbahn bis Sürth, die Schie-nen endeten in Rodenkirchen an der Endhal-testelle Siegfriedstraße. Ein Bus nach Weißfuhr nur bis 20:30 Uhr. Danach musste manper pedes den Heimweg antreten. Der Wegnach Weiß führte nur an Feldern vorbei –Straßenlaternen und Häuser gab es dortnoch nicht. Bei völliger Dunkelheit wirktendie schemenhaften Gebilde der Gerätschaf-ten der Bauern, die der Feldbearbeitungdienten, sehr unheimlich. Man hatte oftAngst, zumal die Zeiten auch nicht die si-chersten waren.Hennes Pfeiffer hatte 1925 diese Marktlückeerkannt und fuhr mit einem Wägelchen mit2 x 4 Sitzen von Rodenkirchen nach Weiß undumgekehrt. Kostenpunkt dafür 30 Pfennige.Als die Anzahl der Fahrgäste anstieg, kaufteer einen gebrauchten Bus, doch der war lei-der mehr in der Werkstatt als dass er fuhr.Die erste Fahrt startete von Weiß aus um7:00 Uhr morgens.Schnell trat ein weiterer Busunternehmer –eine Firma Pütz - zum Wettbewerb an undfuhr um 7:20 Uhr mit einem neuen Bus inWeiß ab. Dieser Bus war schon mit zwei An-gestellten besetzt, dem Busfahrer und einemSchaffner. Der Busunternehmer Pütz istheute mit seinen Nachfahren noch für dieKVB tätig.Die schlechte Verkehrsanbindung hat sichleider bis heute gehalten. Diese Erinnerungen und viele mehr über dieWeißer Vergangenheit zeugen von innigerLiebe zum Heimatort von Frau Düsterhöft!

Helmut Schuhbäck

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Hans und Sophie Altenhoven blicken zurück.

Wenn Kinder heute Kühe, Hühner u.a. live er-leben wollen, machen sie Ferien auf demBauernhof. Dieses Erlebnis konnten WeißerKinder noch bis 2004 mitten im Ort genie-ßen.Als im Jahr 2004 Hans Altenhoven seinenbäuerlichen Betrieb einstellte, verlor Weißein Stück seiner Idylle. Der „letzte Cowboy“,der sich mit der Milchproduktion beschäf-tigte, ging in den verdienten Ruhestand. Um

weiter existieren zu können, wäre eine Ver-größerung des Betriebes notwendig gewor-den. Doch wohin? Immer mehr Ackerlandwurde zu Bauland. Weiß wurde größer unddie Bauernhöfe immer weniger.Direkt neben der Grundschule – den heuti-gen Straßen „In den Frasen“ und „Im WeißerGrund“ – grasten auf der Kuhwiese dieMilchkühe von Bauer Hans Altenhoven. Wowachsen heute noch Stadtkinder direktneben Kühen und Hühnern auf? Wo wirdman heute noch morgens vom Hahn persön-

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MENSCHEN IN WEISS

Foto Helmut Schuhbäck

Der letzte Cowboy von Weiß

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lich geweckt? „An einem Tag kalbte eine Kuhdirekt neben dem Schuleingang“, erinnertsich Hans Altenhoven. „Ein aufregender Tagfür die Schüler, so etwas hatten sie nochnicht gesehen. Das Kalb stand nicht wie üb-lich sofort nach der Geburt auf. Ich holteeinen Eimer voll Wasser und goss ihn überdem unbeweglich daliegenden Kälbchenaus. Denn neugeborene Kälbchen müssennach der Geburt sofort aufstehen, ein Zei-chen dass alles gut ist. Wenn nicht, muss dasKalb einen Schock erhalten, damit das Herzschlägt – und das geschieht durch das kalteWasser. Nach diesem Schreck sprang dasKälbchen auf und stand. Alles o.K..“ Für die Kinder war diese Aktion auch einSchock, die sie mit Argusaugen beobachte-ten. „Wie können sie das machen und einenEimer Wasser über das niedliche Kälbchenschütten?“ fragten die Kinder, die Lehrerinund auch Spaziergänger fast schon empörtHans Altenhoven. „Ich erklärte den Kinderndie Notwendigkeit der Handlung und aufBitten der Lehrerin wurden daraus interes-sante Unterrichtsstunden für die wissbegie-rigen Kinder.“Auch an „Tagen der offenen Tür“ im Hofkonnte man sich über Tierhaltung, die Ar-beitsvielfalt und auch die Kosten informie-ren. Dass man vom Wasserlieferanten dieFrischwassermenge auf der Rechnung wie-der findet und die gleiche Menge als Abwas-ser berechnet wird, weiß jeder. Bei einemBauernhof sieht das jedoch anders aus. Diesmusste nach langen Verhandlungen auchder Kölner Wasserversorger anerkennen undseine Rechnung korrigieren. „Wir hattenimmer ca. 30 Kühe und ca. 35 Jungviecher“,erklärt Hans Altenhoven. „Jede Kuh säuft proTag 100 Liter Wasser, d.h. über 3000 LiterFrischwasser werden verbraucht ohne Ab-

wasser zu produzieren. Diese Differenz aufder Rechnung wurde reklamiert und auchanerkannt.“ Auf dem Hof von Bauer Altenhoven konnteman auch tagesfrische Milch von glücklichenKühen und Hühnereier von freilaufendenHühnern aus täglicher Produktion für kleinesGeld erwerben. Daran wird sich sicherlich somancher Weißer erinnern. Die Abholung die-ser Produkte erfolgte oft durch Weißer Kin-der. Frau Sophie Altenhoven erinnert sich anviele nette Begebenheiten mit den kleinenKunden. „Von der Ritterstraße kamen immerzwei Mädchen mit einem Krug frische Kuh-milch kaufen. Die Kanne war voll leckererMilch – die war so lecker, dass man direkt ausder Kanne ein Paar Schlucken trinkenmusste. Zuhause angekommen war dieKanne dann nicht mehr voll. Nach Reklama-tion der Eltern wurde die Fehlmenge erklärtund ich habe dann bei den Beiden die Kanneimmer nachgefüllt, damit zuhause auch einevolle Kanne ankam!“Die soziale Einstellung beider Altenhovenshat sich auch im Ruhestand nicht verringert.Um die neuen Bewohner auf der „Kuhwiese“zu integrieren, hatte Hans Altenhoven Einla-dungen an die „neuen Weißer“ verteilt.Damit ist auch jede Lärmbeschwerde beiFestivitäten eliminiert, denn bei den Festenfür die Dorfbewohner machen die Neuen be-geistert mit.

Wenn Kühe erzählen und entscheiden könn-ten, sie wären sicherlich noch gerne bei denAltenhovens geblieben. Doch vorbei ist vor-bei!

Helmut Schuhbäck

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Warum ich nach 40 Lebensjahren mit häufigwechselndem Wohnsitz voraussichtlich fürden Rest meines Lebens in Weiß gelandetbin, kann ich nur annähernd begründen.Nach sechs Berufsjahren in Afrika erwartetemich ein neuer Job in Köln. Als Wuppertalerhatte ich immerhin eine vage Ahnung, wasuns in der Rheinmetropole bevorstand. Be-geistert waren wir nicht.Wichtigste Aufgabe war es aber zunächst,eine Heimstatt für unsere in Afrika auf fünfPersönchen und Personen angewachseneFamilie zu finden. In knapp drei Wochen be-sichtigten meine Frau und ich ungefähr 40Immobilien rund um Köln herum, nur –wegen der Kinder - nicht in der Innenstadt.Zwei Agenturen tummelten sich für uns,mehrere Anzeigenblätter lockten mit angeb-lichen Superangeboten und wir selbst schal-teten eine Anzeige, mit der wir unsereeigenen Vorzüge als friedliche Mieter zu prei-sen versuchten. Wie in einem Schnellkurslernten wir alle kölschen Veedel rechts undlinks vom Rhein kennen, Aber dann ein Anruf aus Weiß: „Hab’ Ihre An-zeige gelesen. Kommen Se doch einfach mal

vorbei; unser Haus steht zum Verkauf.“Weiß? Nie gehört! Wir studieren den Stadt-plan und finden mit der Lupe ein Veedel-chen, das sich mit dem Zeigefinger ohneweiteres bedecken lässt. Wir preschen los.Hinter Rodenkirchen – bis dahin waren wirschon bei mehreren Besichtigungen gekom-men - wird es ländlich. Keine Spur von Mil-lionenstadt, Pferde links und rechts derStraße, drei Bauernhöfe. Unser Ziel, ein nied-liches Einfamilienhaus, gefällt uns auf denersten Blick. Und auf den zweiten Blick ent-decken wir im Hintergrund den Rhein. Dazuein gepflegter Garten mit Spielweise für dieKinder. Das alles für einen vernünftigenPreis!Nach wenigen Wochen sind wir mit Sackund Pack eingezogen. Nachbarn haben mit-geholfen. Da dauerte es nicht lange, bis wiruns hier in Weiß zuhause fühlten und, nachfast 37 Jahren, immer noch fühlen.

„Wat sull’n mer dann woanders, dat hättdoch keine Sinn!“

Cordes Koch-Mehrin

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MENSCHEN IN WEISS

Erica und Lothar Cordes

Koch-Mehrin.

Foto Helmut Schuhbäck

Warum Weiß? Weiß ich doch!

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Erinnerungen von Hildegard Cichon.

„Ich kam 1934 nach Weiß. Da war Weiß nochein kleiner beschaulicher Ort, der hauptsäch-lich von der Landwirtschaft geprägt war.Doch obwohl der Ort klein war, gab es vieleGeschäfte, wie z.B. Lebensmittelgeschäfte,Metzgereien usw. sowie natürlich mehrereGaststätten. Das ganze Jahr über freutensich die Leute auf die Kirmes und den Karne-val. Drei Tage lang wurde groß gefeiert, dennsonst gab es wenig Abwechslung in dieserZeit für die Menschen.“„Doch wie kam ich, in Buschdorf bei Bonngeboren, nach Weiß? Mein Bruder – AdolfHeuser – war mit Max Schmeling in den 30erund 40er Jahren ein bekannter Boxer inEuropa. In Weiß hatte er auf dem Pflasterhof-weg ein Haus gebaut, in das er meineSchwester und mich aufgenommen hat. Sobin ich Weißer Bürgerin geworden.“Adolf Heuser wechselte nach 30 Amateur-kämpfen ins Profi-Boxlager. Dort wurde ermehrfacher Deutscher Meister, Europameis-ter und 1938 Weltmeister im Halbschwerge-wicht.Der Vergleich „durch die Brille“ von HildegardCichon ihres „alten Weiß“ zum Weiß der heu-tigen Zeit, drückt sie mit viel Liebe zu „ihremDorf“ wie folgt aus:„Weiß hat sich heute gewandelt. Es istenorm viel gebaut worden. Es ist ein bevor-zugtes Gebiet für neue Bürger geworden –und es gehört heute zu Köln! Der dörflicheCharakter ist teilweise geblieben, was mannoch an vielen alten Häusern sehen kann. Aber manches ist leider auch zu beklagen,wie, dass fast sämtliche Einzelhandelsge-schäfte verschwunden sind. So wurde diePoststelle gestrichen, die Sparkasse wurdetrotz Protest nach Sürth verlegt. Das ist für

die älteren Leute schlecht.Aber die Weißer lassen sich nicht entmuti-gen. Es gibt eine ganze Reihe von Vereinen,die unseren Ort beleben und somit für Ab-wechslung sorgen. Hier bemühen sich be-sonders der Karnevalsverein (Kapelle Jonge)und die Frauen der kfd (St.Georg) großartigfür die Stimmung zu Karneval in Weiß.“In „der Bütt“ ist Hildegard Cichon ca. 10 Jahremit Typenreden, wie z.B. als „Putzfrau“ oder„Elektriker-Lehrling“ bei den „Löstigen Wie-vern von St.Georg“ aufgetreten. Auch im Se-niorenkreis – vor 40 Jahren gegründet – warsie lange Jahre als Leiterin tätig. Hier erkenntman die Verbundenheit zu „ihrem Weiß“

Das Fazit der über 90-jährigen Hildegard Ci-chon lautet mit Überzeugung und Liebe zuIhrem Wohnort: Sie sehen – es lohnt sichtrotz Allem in Weiß zu wohnen! - Do sim-mer dobei! “

Helmut Schuhbäck

Weiß im Wandel der Zeit!

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Hildegard Cichon

Foto Helmut Schuhbäck

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Erinnerungen von Karl und Katharina Berger

Das ist kurz und knapp der Unterschied dervergangenen zur heutigen Weißer Zeit, in derSpaß viel kosten kann. Das ist das Fazit vonKatharina und Karl Berger, die beide in Weißgeboren und aufgewachsen sind. Erinnerungen werden wach: „Früher warsehr viel los in Weiß. Bei „Keil“ (einer Wirt-schaft mit Saal für alle Gelegenheiten) sindwir tanzen gegangen. Es gab noch eine Kir-mes in Weiß. Beim Kirmes-Matinee spielteab 11°° Uhr die Kapelle Fröhling zum Tanz auf,das war schon toll! Und nach Feierabend bei

Linde in Sürth kamen die Menschen z.T. nochim blauen Arbeitsanzug zum Tanzen dazu –es war brechend voll und die Stimmunggroß. „Das war die schönste Zeit!“ schwär-men beide Bergers. „Weiberfastnacht zogenwir von einer Wirtschaft zur anderen – vom„Kapellchen“ zum „Kaspers“ (der heutigen„Post“), vom „Keil“ bis zum „Hermes“ mit derRheinterrasse, fast am Ortsende. Hier gab esdann die Spezialität des Hauses – „leckereHämchen.Mit den Erzählungen von Begebenheiten aus

vergangener Zeit, werden auch Erinnerun-gen an den Ort Weiß dieser Zeit wach. KarlBerger: „Hinter dem „Hermes“ war bis An-fang der 50er ein kleines Kino. Danach zogdort eine kleine Fabrik namens „Hochkir-chen“ ein. Auch auf dem Gelände Ecke Kör-berstraße, auf dem sich unser alter FAMKA–Supermarkt befand, war eine Fabrik, dieFirma Gebr. Geilenkirchen - eine Eisengieße-rei, deren Hauptprodukt die Herstellung vonBacköfen für Bäckereien war. Die Büros lagenvorne „Auf der Ruhr“, dahinter befanden sichdie Schlosserei und eine große Halle mit derGießerei. Das Firmengelände zog sich bis zurHeinrichstraße durch. Nach einem Teilabrissder Halle wurde der Rest zu einem heute ver-missten Supermarkt umgebaut – demFAMKA – Markt. Richtung Sürth stand nurnoch der „Körberhof“, alles andere warenObstgärten und Felder. Dort haben wir alsKinder oft Äpfel und Birnen geklaut.“Und schon ist Karl Berger mit seinen Erinne-rungen bei den Spielen und Streichen seinerJugendzeit angekommen, denn Obstklauenist ja noch das harmloseste. Die Jugendlichen in Weiß hatten kein Geldfür Spielsachen, Computerspiele waren nochunbekannt – aber man wusste sich zu be-schäftigen. Karl und Freunde ruderten nachPorz - Wahn und „besorgten“ sich dort zweiAlu-Ersatztanks von Militärflugzeugen, diedort nach dem Krieg in großer Zahl lagerten.In Weiß wurden die dann aufgeschnitten, zu-rechtgeklopft und zu Booten umfunktio-niert. Ein gefährliches Kinderspielzeug, dasschnell umkippte. „Zwei Tanks haben wirdann mit Brettern und Kordel verbunden, einHolzstab als Mast und ein Dreieckstucheines Soldatenzeltes als Segel – und fertigwar unser Segelboot!“Aber auch die Schulzeit ist bei den Bergers

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MENSCHEN IN WEISS

Katharina und

Karl Berger.

Foto Helmut Schuhbäck

Wenig Geld – aber viel Spaß!

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noch präsent. Beide Bergers besuchten die-selbe Klasse in der Weißer Grundschule (da-mals noch Volksschule genannt), die sich imheutigen Jugendzentrum befand. „Unterrich-tet wurden wir von Frau Dinkelbach und Leh-rer Müller. Der Müller war ein Unikum undsehr unbeliebt. Er war sehr streng. Wir muss-ten immer gerade hintereinander sitzen,auch durfte man den Nebenmann nicht an-schauen. Bei Fehlverhalten wurde man be-straft. Schläge mit einem Stock auf dieHände waren üblich.“ Aber auch Positivesweiß Karl Berger noch. „Der Müller war einMathematiker durch und durch. Bei demhaben wir noch Rechnen gelernt, was heutekeiner mehr kann.“ Lehrer Müller hatte fürseine Schüler Spitznamen. Karl erinnert sich:„Ich war der Bürgermeister von Paffderath.“Beide Bergers waren Kinder mit unterschied-lichen Freundeskreisen. Die Liaison begannviel später. „Da sind wir erst mit ca. 23 drauf-gekommen.“ „An das Weißer Kapellchen - aus dem 15.Jahrhundert – wurde die Kirche angebaut,dort wo jetzt der Kindergarten St. Georgsteht. Auf dem heutigen Schildkrötenplatzstand an der Kastanie vor der Schule das Feu-erwehrhaus, in dem ein Löschfahrzeug mitDeichsel zum Ziehen und einer Pumpe, dieper Hand bedient werden musste, Platz fand.Davor stand mein Elternhaus“ erinnert sichKarl Berger. „Weiß sah noch anders aus. Inder alten Apotheke auf der Ruhr war früherein Lebensmittelgeschäft (Wenning), dahin-ter befand sich eine große Schreinerei (Wil-denberg). Auf der heutigenMüller-Armack-Straße – einem Feldweg, warein Bunker für die Bewohner gebaut. AmRhein war eine Anlegestelle der Köln-Düssel-dorfer, von der, als die Amerikaner kamen, dieflüchtenden Menschen zur anderen Rhein-

seite verschifft wurden. Fast keine Bewohnerblieben in Weiß, auch wir standen schon mitgepackten Koffern auf der Straße. Da kamVater heim und sagte: „Wir bleiben hier!“ –und wir blieben. Die Amerikaner wurdennoch von der anderen Rheinseite beschos-sen. Opfer gab es in den letzten Kriegstagennoch auf beiden Seiten, den Amerikanernund der Bevölkerung.“ Bedrückende Erinne-rungen von Katharina Berger.„Früher war die Geselligkeit im Dorf größer“,so beide Bergers. „Bei den heutigen Senio-rennachmittagen ist keiner aus unsererSchulzeit dabei. Die fühlen sich alle nochnicht alt genug.“ Doch ein Kreis hat alleJahre überstanden: „Beim Keil hatten wir, dieimmer zusammen saßen, einen Stammtischgegründet. Das waren 10 Paare, also 20 Per-sonen. Alles wurde gemeinsam unternom-men. Im Karnevalszug sind wir, dem Mottoentsprechend gekleidet, mitgegangen. Wirwaren immer die lustigsten, denn an jederTüre bekam man einen „eingeschüttet“ –nicht nur beim Ännchen Keil. Die Frauen tref-fen sich jetzt noch regelmäßig – jetzt schon50 Jahre! Zusammen sind wir auch in Urlaubgefahren – oft ins Stubaital – dort kennt unsjeder Berg.“ Die Begeisterung für ihr Leben inWeiß kann man nicht besser ausdrücken:„Das war die schönste Zeit. Wir hatten nichtviel Geld, aber viel Spaß!“ ist das gemein-same Fazit.

Helmut Schuhbäck

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Foto Anke Menke.

Fotowettbewerb 2012 für

www.verliebt-in-weiss.de

Page 60: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Ihrefeld, Bayenthal, Nippes , Aachen, Müns-ter, Sürth und Bonn von überall sind wir„Neu-Weißer“ hier her in den Weißer Grundgekommen. Einige von uns sind sogar echteWeißer, die zurückgekehrt sind oder niemalsweg waren. Zusammen machen wir Weißbunter. Mitten im Dorf, einen Steinwurf vomRhein entfernt, sind wir heimisch geworden.Seit 2006 wurde ein ums andere Haus bezo-gen und letzten Sommer war es dann soweit, alle waren da. Über 100 [mit baugelast]Kinder sorgen seitdem für ein quirligesLeben rund um den Anger, dem Herzstückunserer kleinen Siedlung, die als Neubauge-biet kaum auffällt, da sie sich zwischenBauer Aldenhoven, Grundschule und Fried-hof so harmonisch in die gewachsene Struk-tur eingefügt hat.Dank bestehender Verbindungen und aufGrund der Kontaktfreudigkeit der Alteinge-sessenen bevölkern wir inzwischen die Festeund Feiern in Weiß. Bei der Oldtimer-Rallyezur Kultur in der Sackgasse fährt ein Fiat 500aus dem Salzgrund mit, der Tisch bei der Sit-

zung der KG Kapelle Jonge ist fast schon tra-ditionell reserviert und auch aus dem WeißerZug am Karnevalssamstag sind die Nachbarnnicht mehr wegzudenken. Das 1000. Mit-glied des TSV Weiß wohnt im Weißer Grund,das Kinderturnen erweckt manchmal den

Eindruck, als sei es ein Nachbarschaftstref-fen, getanzt wird im Jungzentrum und Gi-tarre spielen lernt man an der WeißerHauptstraße.Sollte es an einem Wochenende weder dasPfarrfest bei St. Georg noch der Almabtrieboder eine andere Veranstaltung geben, dannlocken die Auen und das Rheinufer zum Ska-ten, Radfahren und Spazieren gehen. Im Weißer Grund haben sich zahlreiche Le-bensgeschichten zusammengefunden. Jederist mit seiner eigenen Idee und Vorstellungnach Weiß gekommen. Für den einen warder Schritt auf´s Land zu ziehen die Erfüllungeines lang gehegten Wunsches, für die Ande-ren eine Entscheidung zum Wohle der Kinderund für den Dritten … wir wissen es nicht.Doch bei Klaaf vor dem Haus oder an derStraßenecke wird sehr oft darüber gespro-chen, dass es richtig war, Weiß bunter zu ma-chen und viele würden sicherlich den Satzunterschreiben: Verliebt in Weiß!

Anlieger „Im Weißer Grund“

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MENSCHEN IN WEISS

Weiß wird bunter!

Fotos: Rudolf Motzkel.

Fotowettbewerb 2012 für

www.verliebt-in-weiss.de.

(Links vorher / rechts nachher)

Page 61: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Frage und Antwort Glückliche Landung einer neu zugezogenenFamilie.

Wir haben uns für Weiß als Wohnort ent-schieden, weil hier noch alles unkompliziertund irgendwie „normal“ ist – die Menschen,die Umgebung und die Immobilienpreise.Wir wohnen in einer sehr netten Nachbar-schaft, wo man auch mal fragen kann, objemand kurz auf die Kinder aufpassen kannoder ob die Nachbarin ein Ei ausborgt, dasgerade zum Kuchenbacken fehlt. Einfachnett und sehr hilfsbereit.Die Kinder können auf der Straße spielenund ein bisschen Freiheit genießen, die sie inder Innenstadt nicht hätten.Hier plätschert das Leben gemütlich dahin,was meistens sehr praktisch ist.Weiß bietet auf jeden Fall eine gewachseneInfrastruktur und ist nicht nur reiner Wohn-ort. Hier kann man immer noch seine Bröt-chen beim Bäcker kaufen und denDiscounter in Sürth zu Fuß erreichen. Ob-wohl ein Leben ohne Auto in Weiß schon be-schwerlich ist – für viele Dinge muss mannach Rodenkirchen fahren, aber wahrschein-lich hat sich daran schon jeder gewöhnt.Es bleibt noch zu hoffen, dass sich die Kin-dergarten- und Schulsituation wieder ent-spannt – bei so vielen Familien mit Kindernkann es zu einem unnötigen Konkurrenzden-ken bzgl. Platzvergabe kommen, obwohl mandarauf gar keinen Einfluss nehmen kann. Esist schön, dass hier so viele junge Familienwohnen – so trifft man auf dem Spielplatzimmer jemand zum Spielen und erfährtmeistens die neuesten Neuigkeiten.

Wir sind froh, hier gelandet zu sein!Jan und Nora Becker-Grüll

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 61

Warum Weiß?

Foto: Ralf Perey

Page 62: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

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MENSCHEN IN WEISS / GEDICHTE VON WEISS

Wir wohnen jetzt dreißig Jahre in Weiß undwissen eigentlich immer noch sehr wenigüber das Dorf. Was wir uns vorgestellt hat-ten, ist eingetreten: Hier kann man ruhigwohnen. Ein paar Jahre hatten wir Ärger mitdem Flughafen. Seitdem aber die größtenKrawallbrüder im Hangar bleiben, könnenwir auch ganz gut schlafen. Ein nächtlicherMopedfan stellt heute an Lärmentwicklungeine korrekt startende Frachtmaschine inden Schatten.Einiges hat sich verändert: die Bank, den Su-permarkt und ein paar Einzelhandelsge-schäfte haben wir verloren, dafür in Weiß,Sürth und Rodenkirchen jede Menge neuerMitbürger bekommen. Ob die Infrastruktur

des Kölner Südens das alles bewältigenkann? Wohl kaum.Man kann nur hoffen, dass die Stadtverwal-tung irgendwann aufhört, jeden Quadratme-ter zu bebauen, spätestens aber, wenn allesdicht ist. Vielleicht bekommen wir dann auchzur Belohnung unsere Sparkassenfiliale zu-rück. Also: lieber die, als die Hafenerweite-rung in Godorf.Bis dahin wollen wir aber immer noch durchden Weißer Bogen spazieren, in der Eisdieleden Gang des Weltgeschehens kommentie-ren und hoffentlich noch viele ruhige Tageund Nächte erleben.

Hartmut Priess

Mit beiden „Fööss“ gerne in Weiß

Foto: Manfred Gees.

Fotowettbewerb 2012 für

www.verliebt-in-weiss.de

Hartmut Priess

Foto Archiv Bläck Fööss

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Weiß und seine Gedichte

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 63

HeimatliedEt steit e alt Kapellcheam Rhing, am schöne Strand,luhrt op de Wasserwellche,un wick, wick en et Land.Un drömerön vill Hüsjer,vil Glöck un Sunnesching -datt es uns Fischerdörpche, uns Heimatdorp am Rhing.

Am Rhing, wo datt ahle Kapellche steit,am Rhing, wo der Fruhsinn nit ungergeit,am Rhing, an dem schöne, dem herrliche Fluß,jo, do eß uns Heimat, dosin mer zu Hus.

Uns schöne Wießer Heimat,du herrlich Stöckche Erd‘,noch mieh als Meer un Alpebeß du uns leev un wert.Uns Hätz hängk am Kapellche,am Rhing, am gröne Strand,wo leis die Welle ruscheihr Leed vum Heimatland.

Am Rhing, wo datt ahle Kapellchen steit...

Un driev en fremde Fänedatt Levve uns erus,sin unger fremdeStänemer späder ens zu Hus -mer weede nie vergesse,wo mer gebore sin,un off en stelle Stundeklingk uns datt Leed em Sinn.

Am Rhing, wo datt ahle Kapellche steit...

Text: nach F. J. Thiemermann / DE Nr. 2, 1977

Kleines Weiß am RheinGiebelhaus am Rheinesstrandeleuchtet über Strom und Lande.Kreuz aus Stein am Hagelregenaltert grau an Hof und Wegen.

Rampenmann beim Wellenrauschensoll noch manchem Schwätzchen lauschen.Schiffermann im Steuerraumeankert müd‘ am Leinpfadsaume.

Wandersmann im Weißer Bogenkommt durchs Erlenholz gezogen.Wachhund treibt des Schäfers Herde.Ackersmann pflügt braune Erde.

Löwenzahn im Sommerkleide -Kälbchen grast auf grüner Weide.Fohlen darf vergnüglich naschenZückerchen aus Hosentaschen.

Winzer tief im Wingert-Haineküferte einst Weißer Weine:Duftig, blumig, voller Rassesprudelnd aus des Kellers Fasse.

Rittersmann würd‘ sich nicht zierenbei den Pflasterhofturnieren.Schneller Hufschlag peitscht die Erde,wo einst schnauften Treidelpferde.

Georg, Held vom Brunnensteine,schütz‘ das Dörflein über‘m Rheine.Ew‘ges Licht der Stromkapellestrahle über Flut und Welle.

Weiß, kleines Weiß, zügle dein Pferd.Im Schritt bist du uns lieb und wert.

Text: Else Baum / DE Nr. 20, 1981

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64 | 50 Jahre Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.

Page 65: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

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50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 65

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Vielen Dank an:

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In den zurückliegenden fünfzigJahren hat sich die Infrastrukturvon Weiß naturgemäß stark verän-dert und das leider nicht immer zuseinem Vorteil. Während Hand-werk und Dienstleistungsbetriebevergleichsweise noch relativ gutund breit vertreten sind, mangeltes ganz erheblich beim Handel anGeschäften zur Deckung des tägli-chen Bedarfs der hier ansässigenHaushalte.Mit 1 Apotheke, 1 Bäckerei, 1 Biola-den, 1 Metzgerei und 1 Obstge-schäft, 1 Blumenladen und 2Kiosken, eines davon mit Poststelleist Weiß mit seinen ca. 6.000 Ein-wohnern schon lange nicht mehrin der Lage, die Bedürfnisse derstetig wachsenden Bevölkerungs-zahl zu befriedigen.Neben bedauerlichen Versäumnis-sen der Kölner Politik und Verwal-tung in der Vergangenheit liegendie Gründe auch in der veränder-ten Bevölkerungsstruktur unddamit bei den Weißern selbst. Diemeisten Bewohner arbeiten außer-halb des Stadtteils und versorgensich entweder dort, wo sie arbeitenoder auf dem Nachhauseweg inden zahlreichen Discount- und Su-permärkten mit großem und zumTeil preiswerterem Angebot. KeinWunder also, dass Weiß, das übri-gens auch keine direkte Anbin-dung an Köln hat, immer mehr zurSchlafstadt im Kölner Süden ge-worden ist.Doch dank der viel besseren Infra-struktur in den Nachbargemein-den Sürth und Rodenkirchen zumBeispiel, wie Sie aus der Auflistungder Adressen unserer Inserentenersehen können, braucht dennochkein Weißer Not zu leiden. Eva-M. Fiedler

ApothekeRosen ApothekeAuf der Ruhr 5850999 Köln02236 61731

ArchitektDip.-Ing. Jörg KrausAgrippinawerft 650678 Köln0221 328896

Auto/KarosserieAloys Hannappel GmbHAuf der Ruhr 4850999 Köln02236 64757

BäckereiJürgen Pistono GmbGSürther Hauptstraße 26150999 Köln02236 64766

Bank/VersicherungAllianz / Dresdner BankHeidelweg 26-2850999 Köln02236 966120

Kölner Bank eGMaternusstraße 150996 Köln0221 2003-2004

Stadtsparkasse KölnBonnGeldautomatWeißer Hauptstraße 50999 Köln

BauWolfgang GaschkaMüller-Amack-Str. 1950999 Köln02236 963229

Gerd Linden DachdeckermeisterPflasterhofweg 5450999 Köln02236 63943

Baugeschäft LiebfriedAuf der Ruhr 5650999 Köln02236 65690

BestattungenBestattungen Brodesser oHGAuf der Ruhr 8450999 Köln02236 65752

Blumen/PflanzenJürgl oHGSürther Str. 30050999 Köln02236 62781

Günter KrosseAuf der Ruhr 7150999 Köln02236 69273

BuchhandlungBuchhandlung Falderstraße Falderstraße 3750999 Köln02236 3819091

Zuhause einkaufen

66 | 50 Jahre Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.

HANDEL, HANDWERK UND DIENSTLEISTUNG IN WEISS UND UMGEBUNG

Page 67: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

DruckereiLiebig DruckWeisser Str. 5150996 Köln0221 391095

EinrichtungshausHeerdt GmbHFlach-Fengler-Str. 9350389 Wesseling02236 43444 und 946625

Elektro-AnlagenbauCichon + Stolberg GmbHWankelstr. 4750996 Köln02236 61035

Elektro-FachgeschäftElektro ParschWeißer Str. 250996 Köln0221 393993

FahrradserviceJoachim Berg FahrräderAm Wingert 850999 Köln02236 68216

FeinkostDelikatessen WagnerHauptstr. 9850996 Köln0221 393589

Fliesen, Keramik, Marmor, GranitRodenkirchen GmbHBunsenstr. 4350997 Köln02236 842623

Frisör/KosmetikMartina Gottschalk KosmetikerinHauptstraße 26550999 Köln02236 68230

Med. Fußpflege Gundi SchmielAlbertusweg 450999 Köln02236 61993

Haarstudio SabineWeißer Hauptstraße 4650999 Köln02236 896448

Kosmetik Institut Haut-NahHeinrichstraße 650999 Köln02236 645 86

Schnittpunkt - Marion WilkeAuf der Ruhr 11150999 Köln02236 68238

Garten-/LandschaftsbauRoland AgesIm Garten 7 E50999 Köln02236 64761

Dirk KalverkampRudolfweg 9a50999 Köln02236 65380

Gaststätten/RestaurantBistro VerdeMaternusstraße 650996 Köln0221 93550417

Eiscafé MaranoAuf der Ruhr 6350999 Köln02236 321011

Landhaus Alt WeißAuf der Ruhr 4650999 Köln02236-3843470

MaassenSürther Hauptstraße 20350999 Köln02236 64215

Zur PostWeißer Hauptstrasse 3650999 Köln02236 9699555

Sürther BootshausSürther Leinpfad50999 Köln02236 69703

GesundheitMedifitEmil-Hoffmann-Str. 7 a50996 Köln02236 69474

GetränkeGetränke SürthGrüner Weg 57-5950999 Köln02236 967916

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 67

HANDEL, HANDWERK UND DIENSTLEISTUNG IN WEISS UND UMGEBUNGFoto: Uschi Breithaupt.

(Fotografierte Person: Hannelore Bussard)

Foto wettbewerb 2012 für www.verliebt-in-weiss.de

Page 68: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

68 | 50 Jahre Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.

HANDEL, HANDWERK UND DIENSTLEISTUNG IN WEISS UND UMGEBUNG

Glaserei/EinrahmungenGlas Körfgen GmbHSchillingsrotter Straße 3750996 Köln0221 9352727

GoldschmiedeJosef P. KüsterRodderweg 4250999 Köln02236 3221847

GrabmaleGrabmale DollAm Steinneuerhof50997 Köln02233 22000

HausmeisterdiensteGoldrichtig, René PuhlAm Hagelkreuz 950999 Köln02236 3318399

HeizölHamacher & Schieffer GmbHAdamstr. 5-750996 Köln0221 394460

Heizung/SanitärH. Kläsener GmbHAn der Wachsfabrik 650996 Köln02236 65582

Walter KronenbergAdamstr. 21-2350996 Köln0221 394660

OsenbergBirkenstr. 1450996 Köln0221 352388

Engelbert Otter GmbHMaternusstr. 4650996 Köln0221 9352623

Zündorf GmbHTacitusstr. 1050968 Köln0221 382412

HospitalSt. AntoniusSchillerstr. 2350968 Köln0221 37930

Hotel/RestaurantBegardenhofBrückenstr. 4150996 Köln0800 8800033 (kostenlos)

ImmobilienMoldenhauer & CieImmobiliengesellschaft mbHSürther Hauptstraße 8050999 Köln02236 702907-0

Hubert Remigius Schmitz GmbHAm Rheinufer 1550999 Köln02236 61800

N. Steckelbach GmbHMaternusstr. 2250996 Köln0221 352001

Albert WolterHauptstr. 4550996 Köln0221 3403106

Kfz. ReparaturenOliver BeckerWankelstr. 3750996 Köln02236 66970

Kiosk/Schreibwaren/LottoHeike ThomasSürther Hauptstraße 19150999 Köln02236 68492

Schiffer (Poststelle)Auf der Ruhr 3450999 Köln02236 322406

KosmetikKaren AgesWankelStr. 3350996 Köln02236 3319804 o. 0176 54713364

MalermeisterMalerbetrieb SchaeferMohnweg 150999 Köln02236 31470

MetzgereiJupp SchlömerWeißer Straße 12050999 Köln0221 27255870

GillessenAuf der Ruhr 8050999 Köln02236 64280

GillessenMaternusstr. 16-1850996 Rodenkirchen0221 93551122

Page 69: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 69

HANDEL, HANDWERK UND DIENSTLEISTUNG IN WEISS UND UMGEBUNG

NaturkostrabatulaRitterstraße 61a50999 Köln02236 963982

Obst/GemüseHannelore BussardAuf der Ruhr 9550999 Köln02236 929260

WalterscheidtMaternusstr. 650996 Köln0221 9355040

Optik/HörakustikHennesHauptstr. 9150996 Köln0221 392053

Optik ImgenbergMaternusplatz50996 Köln0221 393592

Optik SichtbarRodenkirchener Str. 15850997 Köln02233 2600

PflegedienstAmbulante Pflege MichaelshovenMichaelshovener Str. 1050999 Köln0221 353035

GottschalkSürther Hauptstr. 19750999 Köln02236 389513

marenaWeißer Hauptstr. 10150999 Köln02236 896497

Psychologie und LogopädiePraxis für LogopädieDorothee GehringerAm Feldrain 8250999 Köln02236 4906939undAm Lennarzhof 1650996 Köln0221 396229

Psychologische BeratungspraxisAnnemarie und SiegfriedSchumacherMinzeweg 2750999 Köln02236 66345

RaumausstattungMark PitterleHolzweg 4550999 Köln02236 949061

SchlüsselserviceSürther Schuh- und SchlüsselserviceSürther Hauptstraße 6450999 Köln02236 389797

SchreinereiGrischkatInh. G. HorningIndustriestr. 131 c50996 Köln0221 37 98 655

SportYogaschule im RheinbogenSilkestraße 2150999 Köln02236 963484

SportvereinTVR RodenkirchenWeißer Str. 6750996 Köln0221 352380

TankstelleAral-Tankstelle Michael WeisnerKölnstraße 150999 Köln02236 962590

VersicherungenHUK-CoburgJörg WölwerBrühler Str. 12050968 Köln0221 80027380

Werbung/Grafik/Foto/Internetperey-medienAuf der Ruhr 8250999 Köln02236 9699970

WerbungmittelAbsatzplusHeinrich-Brüning-Str. 1a50969 Köln0221 936810

ZahnärzteDr. Natascha KraußeDr. Alexander KraußeHauptstr. 11050996 Köln0221 394011

Danke an unsere Inserenten für dievielen treuen Jahre der Zusammen -arbeit und Unterstützung.

Page 70: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

70 | 50 Jahre Dorfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.

Gegründet am 23.11.1962 zunächst als Inte-ressengemeinschaft, aus der dann 1964 dieDorfgemeinschaft hervorging, stellte sich dieWeißer Dorfgemeinschaft folgende Aufga-ben, welche bis heute u.a. ihre Gültigkeithaben:Gratulationen zu hohen Geburtstagen undGoldenen Hochzeiten, Krankenbesuche , be-sonderes Augenmerk auf die Senioren, die zualljährlichen Seniorenfesten führen sowieGedenkfeiern.Zur Finanzierung wurde eine jährliche Haus-sammlung vereinbart, die immer noch jedenSommer durchgeführt wird und mittlerweileErgänzung findet durch Mitgliedsbeiträgeund durch Verkaufserlöse der DG-Stände beiVeranstaltungen verschiedenster Art wie z.B.seit 2008 auf dem Weißer Weihnachts-markt.Einzelprojekte der besonderen Art kamenhinzu:

In den 60er Jahren:- Die Übernahme der Gemeinschaft STERBE-KASSE durch die DG Weiß, seit 1966 unterdem Namen Notgemeinschaft Weiß nochheute aktuell.

- Unterstützung des Antrags für den Neu-bau einer Weißer Grundschule.

In den 70er Jahren:- Spende der DG an die Schulpflegschaft zurEinweihung der neuen Schule, der Albert-Schweitzer-Schule.

- Finanzielle Unterstützung des Männerge-sangvereins bei der Anschaffung einesneuen Flügels (1974).

- Aufstellung einer Notrufsäule (1976).- Herausgabe des 1. Magazins der DG, demDORFECHO, das von nun an vierteljährlichbis heute erscheint und unentgeltlich an

die Haushalte verteilt wird.- Große DG-Sammelaktion für die Einrich-tung eines Kinderspielplatzes Ritterstraße/Ecke Salzgrund (1977/89).

- Erste Kontakte zu den Fraktionen der Be-zirksvertretung ,BV2, in Rodenkirchen mitdem Ziel, die Infrastruktur und Verkehrssi-cherheit effektiver verbessern zu können.

- Ausbau der Weißer Rampe am Rhein mitAufstellung des Nepomuk (1978) dank auchder Eigenleistung von Weißer Bürgern undDG-Mitgliedern.

- Unterschriftenaktion gegen Schließungdes Friedhofs und für eine Erweiterungdesselben (1978).

- Geschenkpakete zu Weihnachten an sozialschwache Familien (1979).

In den 80er Jahren: - Spenden im Rahmender über mehrereJahre gehenden Po-lenhilfe. (1981-1985)

- Renovierung desFriedhofkreuzes(1984).

- Stiftung eines Jugend-wanderpokals vonDorfgemeinschaftund DORFECHO(1989).

- Maßnahmen zur Dorfverschönerung : Ge-staltung des städtischen Platzes - Heinrich-straße / Ecke Weißer Hauptstraße sowiezur Verkehrsberuhigung.

In den 90er Jahren:- 1991-1997 Tanz in den Mai mit Küren einerMaikönigin. Ebenso wie der Tanz in denMai verliert auch die alljährliche Kirmes, ander die DG mitwirkte, an Interesse bei den

Fünf Jahrzehnte Weißer Dorfgemeinschaft1962 - 2012

PROJEKTE DER DORFGEMEINSCHAFT WEISS

Page 71: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V. | 71

Fünf Jahrzehnte Weißer Dorfgemeinschaft1962 - 2012

Weißern. Beide Events wurden eingestellt.- DG-Engagement gegen eine massive Bebau-ung am Ortsrand :Sandpfad/Sürther Feld.

- Plan der DG zu Errichtung in Eigenregieeiner neuen Trauerhalle auf dem WeißerFriedhof (1998).

- Plan zum Kreisverkehr Hammerschmidt-straße/Auf dem Klemberg/Feldrain.

2000 - 2012:- Spendenaktion der DG und Eigenleistungvon Weißer Bürgern, Handwerkern und Un-ternehmern zugunsten der neuen Trauer-halle . 2002 deren Fertigstellung.

- Erläuterung und Begleitung der Bürgerdurch Vertreter der DG bei der Planfeststel-lung und der Realisierung des Hochwasser-schutzkonzeptes der Stadt Köln.

- Wiederaufstellung der Bänke und Papier-körbe längs des Leinpfades.

- Restaurierung des Kirmesplatzes, welchenach mehrfachen Anläufen leider trotz Zu-sage der Verwaltung immer noch nicht er-folgt ist.

- Straßensanierungen und Verkehrsberuhi-gungen Auf der Ruhr, Weißer Hauptstraßeetc. Nach fast 10 Jahren kommt endlich derKreisverkehr Hammerschmidtstr./Auf demKlemberg / Feldrain.

- Intensive Unterstützung der Aktionsge-meinschaft Contra Godorfer Hafenausbauund Einsatz für die Erhaltung des Natur-schutzgebietes.

- Unterstützung der Rodenkirchener Initia-tive gegen die Schließung des Rodenkirche-ner Schwimmbads.

- Seit 2010 neues großes DG-Projekt: dieUmwandlung der alten Trauerhalle, diemittlerweile unter Denkmalschutz steht, inein Kolumbarium.

- Entwicklung eines Aufklebers „Verliebt inWeiß“

- Erstellung von 1.000 Kölschgläsern mitdem Logo „Verliebt in Weiß“

- Einführung 2008 und Organisation alljähr-licher Weihnachtsmärkte auf dem Kirch-platz.

- Produktion von zwei verschiedenen Glüh-weingläser zum Sammeln.

- Verstärktes Engagement durch Spendenfür die 3 Kitas, die Albert-Schweitzer-Grundschule, die Reiterhöfe und diverseProjekte einiger Weißer Vereine.

- Beteiligung der DG an den Straßenfestenwie den Ruhrfestspiele und danach, seit2002 an Kultur in der Sackgasse (K.i.d.S.),seit 2009 mit dem Aufbau eines Spielecir-cus.

- Historische Fotoausstellungen „Weiß imWandel der Zeit“ mit über 900 Fotos in denJahren 2007 und 2009.

- Historische Dorfführungen durch sachkun-dige Stadtführer

- Informative Stammtische z.B. zu den The-men : Erben und Vererben / Patientenverfü-gung und Organspende / Rauchmelder /Graffiti / usw.

- Alljährliches Martinssingen mit Unter-stützung der Kapelle Jonge sowie das An-singen des Weihnachtsbaumes zum 1.Advent.

- Kölsche Weihnachtskonzerte, Country-Weihnacht und andere Konzerte im Kapell-chen und im Hause Brodesser.

Eva M. FiedlerFotos: Ralf Perey

Page 72: Jubiläumsschrift der Dorfgemeinschaft Weiß

Die 5 Gewinner des Fotowettbe-werbs www.verliebt-in-weiss.de

Kinderpreis

Vielen lieben Dank an alle Teilnehmer des Fotowettbe-werbs, Thema „Weiß heute“. Alle Bilder sind weiterhinOnline zu sehen. Wer weiterhin Bilder hat, kann siegerne an unsere E-Mail Adresse senden, wir werden siedann auf den Seiten veröffentlichen.E-Mail mit Bildanhang an: [email protected]

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Verliebt in WeißAuch Kühe verlieben sich in Weiß. In Weiß und in Weißineinander. Leon Wilhelm (7)

Lebst Du?Immer etwas Respekt. Christine Heinrichs

Stopp! HochwasserWasserweg statt Radweg? Siggi Hein

DurchblickEin Blick auf den Rhein durch die Säulen vom Außenaltarder kath. Kirche St. Georg. Fotoort: Kath. Kirche St. Georg.Detlef Meyer

HochwasserKarl-Heinz Ritterbach

50 Jahre D0rfgemeinschaft Weiß 1962 e.V.


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