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Journal für Otterschutz und...

Date post: 03-Nov-2019
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Im Jahr 1992 beschloss die Europäi- sche Union, neben der seit dem Jahr 1979 existierenden Vogelschutzricht- linie, ein kohärentes Schutzgebiets- netz mit dem Namen NATURA-2000 zu schaffen. Ziel war es Lebensraum- typen und Arten zu schützen und vor der Ausrottung zu bewahren. Durch die Vernetzung von Lebensräu- men und die Wiederherstellung der Biodiversität in zahlreichen Lebens- raumtypen soll die Voraussetzung geschaffen werden, dass sich Arten in ihrem Vorkommen stabilisieren und dort wieder ansiedeln können wo sie selten geworden oder bereits ver- schwunden sind. Das Schutzkonzept NATURA-2000 ist sehr positiv zu bewerten da es län- derübergreifend ist. Europaweit wur- den bis einschließlich Dezember 2015 insgesamt 27000 Gebiete der FloraFauna-Habitat- und der Vogelschutz- richtlinie gemeldet. Dieses sind 18% der Landfläche aller Mitgliedsstaaten. Deutschlandweit umfasst dieses Schutzkonzept 5286 Gebiete. Dieses setzt sich nach dem Stand vom 23.11.2017 aus 4544 FFH - Gebieten und bis zum 10.10.2017 aus 742 Vo- gelschutzgebieten zusammen. Insge- samt bedecken somit 15,4 % die ter- restrische Fläche Deutschlands und 45 % den marinen Bereich. Die FFH-Richtlinie definiert in ihren Anhängen europaweit schützenswer- te natürliche Lebensraumtypen (LRT) (Anhang I) sowie Tierund Pflanzen- arten (Anhang II), deren Vorkommen die Basis für die Ausweisung der be- sonderen Schutzgebiete darstellen. Vogelschutzgebiete gemäß Vogel- schutzRichtlinie (VS-RL; 79/409/ EWG, DER RAT DER EUROPÄISCHEN GE- MEINSCHAFTEN 1979) werden in das Schutzgebietssystem NATURA-2000 integriert. Weiterhin trifft die Richtli- nie auch Aussagen zum Artenschutz bei wirtschaftlich genutzten oder gefährdeten Arten (Anhang IV und V). Europaweit sind nach der FFH- Richtlinie, Anhang 1 231 Lebens- raumtypen aufgelistet und mehr als 1000 Tierund Pflanzenarten (Anhang II, IV, V) in den Anhängen der FFH-Richtlinie vertreten. Für Deutschland selber werden 93 Lebensraumtypen und 281 einheimi- sche Tierund Pflanzenarten der Anhänge II, IV und V angegeben. (Quelle: Bundesamt für Naturschutz, online: http:// www.bfn.de/0316_gebiete.html (Stand: 24.10.2016) Im Bundesland Mecklenburg- Vorpommern wurden 235 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) mit einer Gesamtfläche von 573499 ha ausgewiesen. Durch die Ausweisung der FFH-Gebiete sollen 58 Lebensraumtypen und 38 Tierund 8 Pflanzenarten, die im europäi- schen Maßstab besonders schützens- wert und in Mecklenburg- Vorpommern nachgewiesen wurden, erhalten werden. Außerdem gilt es Arten die im NATU- RA-2000 Schutzprogramm enthalten sind zu schützen, die in Deutschland bedroht sind. Journal für Otterschutz und Monitoring Informationen des Arbeitskreises Fischotterschutz 20.Jahrgang Ausgabe 1- 2019 Das Netz NATURA 2000 - Ein Lebensraumverbund über Ländergrenzen Karte: LUNG MV-Geobasisdaten 2015: © GeoBasis-DE/MV CC-BY-SA 3.0 Das Netz NATURA 2000 in Mecklenburg-Vorpommern
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Page 1: Journal für Otterschutz und Monitoringbund-neubrandenburg.de/wp-content/uploads/2019/02/01-2019-Otterjournal.pdf · Im Jahr 1992 beschloss die Europäi-sche Union, neben der seit

Im Jahr 1992 beschloss die Europäi-

sche Union, neben der seit dem Jahr

1979 existierenden Vogelschutzricht-

linie, ein kohärentes Schutzgebiets-

netz mit dem Namen NATURA-2000

zu schaffen. Ziel war es Lebensraum-

typen und Arten zu schützen und vor

der Ausrottung zu bewahren.

Durch die Vernetzung von Lebensräu-

men und die Wiederherstellung der

Biodiversität in zahlreichen Lebens-

raumtypen soll die Voraussetzung

geschaffen werden, dass sich Arten in

ihrem Vorkommen stabilisieren und

dort wieder ansiedeln können wo sie

selten geworden oder bereits ver-

schwunden sind.

Das Schutzkonzept NATURA-2000 ist

sehr positiv zu bewerten da es län-

derübergreifend ist. Europaweit wur-

den bis einschließlich Dezember 2015

insgesamt 27000 Gebiete der Flora–

Fauna-Habitat- und der Vogelschutz-

richtlinie gemeldet. Dieses sind 18%

der Landfläche aller Mitgliedsstaaten.

Deutschlandweit umfasst dieses

Schutzkonzept 5286 Gebiete. Dieses

setzt sich nach dem Stand vom

23.11.2017 aus 4544 FFH - Gebieten

und bis zum 10.10.2017 aus 742 Vo-

gelschutzgebieten zusammen. Insge-

samt bedecken somit 15,4 % die ter-

restrische Fläche Deutschlands und

45 % den marinen Bereich.

Die FFH-Richtlinie definiert in ihren

Anhängen europaweit schützenswer-

te natürliche Lebensraumtypen (LRT)

(Anhang I) sowie Tier– und Pflanzen-

arten (Anhang II), deren Vorkommen

die Basis für die Ausweisung der be-

sonderen Schutzgebiete darstellen.

Vogelschutzgebiete gemäß Vogel-

schutz– Richtlinie (VS-RL; 79/409/

EWG, DER RAT DER EUROPÄISCHEN GE-

MEINSCHAFTEN 1979) werden in das

Schutzgebietssystem NATURA-2000

integriert. Weiterhin trifft die Richtli-

nie auch Aussagen zum Artenschutz

bei wirtschaftlich genutzten oder

gefährdeten Arten (Anhang IV und V).

Europaweit sind nach der FFH-

Richtlinie, Anhang 1 231 Lebens-

raumtypen aufgelistet und mehr als

1000 Tier– und Pflanzenarten

(Anhang II, IV, V) in den Anhängen

der FFH-Richtlinie vertreten.

Für Deutschland selber werden 93

Lebensraumtypen und 281 einheimi-

sche Tier– und Pflanzenarten der

Anhänge II, IV und V angegeben. (Quelle: Bundesamt für Naturschutz, online: http://

www.bfn.de/0316_gebiete.html (Stand: 24.10.2016)

Im Bundesland Mecklenburg-

Vorpommern wurden 235 Gebiete

von gemeinschaftlicher Bedeutung

(GGB) mit einer Gesamtfläche von

573499 ha ausgewiesen. Durch die

Ausweisung der FFH-Gebiete sollen

58 Lebensraumtypen und 38 Tier–

und 8 Pflanzenarten, die im europäi-

schen Maßstab besonders schützens-

wert und in Mecklenburg-

Vorpommern nachgewiesen wurden,

erhalten werden.

Außerdem gilt es Arten die im NATU-

RA-2000 Schutzprogramm enthalten

sind zu schützen, die in Deutschland

bedroht sind.

Journal für Otterschutz und Monitoring Informationen des Arbeitskreises Fischotterschutz

20.Jahrgang

Ausgabe 1- 2019

Das Netz NATURA 2000 -

Ein Lebensraumverbund

über Ländergrenzen

Karte: LUNG MV-Geobasisdaten 2015: © GeoBasis-DE/MV CC-BY-SA 3.0

Das Netz NATURA 2000 in

Mecklenburg-Vorpommern

Page 2: Journal für Otterschutz und Monitoringbund-neubrandenburg.de/wp-content/uploads/2019/02/01-2019-Otterjournal.pdf · Im Jahr 1992 beschloss die Europäi-sche Union, neben der seit

Partner des Arbeitskreises Fischotterschutz

COMTEC - NB Computer - Hardware - Software - Beratung - Verkauf - Service

Inhaber: Thomas Liebow; Johannesstraße 12; 17034 Neubrandenburg

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.30 - 18.00 Uhr

Tel.: 0395/ 77751050; E-Mail: [email protected]; www.comtec-nb.de

Otternotruf für die Region Neubrandenburg

0176 45626341

BUND Arbeitskreis Fischotterschutz z.Hd. Herrn Volker Dienemann

August - Milarch - Str. 26 17033 Neubrandenburg

E-Mail: [email protected]

Internet: www.bund-neubrandenburg.de

I NF O R M A T IO N E N D E S A R B E IT S K R E IS F I S C H O T T E R S C H U T Z

Spendenkonto: BUND Landesverband Mecklenburg – Vorpommern Sparkasse Mecklenburg – Schwerin IBAN: DE36 14052000 0370033370 BIC: NOLADE 21 LWL Kennwort: Arbeitskreis Fischotterschutz

Die Arten der Anhänge II und IV in

Mecklenburg-Vorpommern

Auflistung der besonders geschützten

Tier– und Pflanzenarten der Anhänge

II (rot) und IV (schwarz): Säugetiere:

Mopsfledermaus; Mopsfledermaus;

Nordfledermaus; Breiflügelfleder-

maus; Große Bartfledermaus; Teich-

fledermaus; Teichfledermaus; Was-

serfledermaus; Großes Mausohr;

Großes Mausohr; Kleine Bartfleder-

maus; Fransenfledermaus; Kleiner

Abendsegler; Abendsegler; Rauh-

hautfledermaus; Zwergfledermaus;

Mückenfledermaus; Braunes Lang-

ohr; Graues Langohr; Zweifarbfleder-

maus; Biber; Biber; Haselmaus;

Schweinswal; Schweinswal; Wolf;

Wolf; Fischotter; Fischotter; Kegel-

robbe; Seehund; Reptilien: Europäi-

sche Sumpfschildkröte; Europäische

Sumpfschildkröte; Zauneidechse;

Schlingnatter/Glattnatter; Amphi-

bien: Kammmolch; Kammmolch; Rot-

bauchunke; Rotbauchunke; Moor-

frosch; Springfrosch; Kleiner Wasser-

Teichfrosch; Knoblauchkröte; Kreuz-

kröte; Wechselkröte; Laubfrosch;

Rundmäuler: Meerneunauge; Fluss-

neunauge; Bachneunauge; Fische:

Stör; Stör; Maifisch; Finte; Lachs;

Nordseeschnäpel; Nordseeschnäpel;

Stromgründling; Rapfen; Bitterling;

Schlammpeitzger ; Steinbeißer ;

Westgroppe; Ziege; Insekten: Grüne

Mosaikjungfer; Östliche Mossjungfer;

Zierliche Moosjungfer; Große Moos-

jungfer; Große Moosjungfer; Sibiri-

sche Winterlibelle; Asiatische Keil-

jungfer; Großer Feuerfalter; Großer

Feuerfalter; Blauschillernder Feuer-

falter; Blauschillernder Feuerfalter;

Goldener Scheckenfalter; Nachtker-

zenschwärmer; Breitrand; Breitrand;

Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer;

Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer;

Hirschkäfer; Eremit (Juchtenkäfer);

Eremit (Juchtenkäfer); Großer Eichen-

bock (Heldbock); Großer Eichenbock

(Heldbock); Menetries‘ Laufkäfer;

Mollusken: Zierliche Tellerschnecke;

Zierliche Tellerschnecke; Schmale

Windelschnecke; Vierzähnige Windel-

schnecke; Bauchige Windelschnecke;

Bachmuschel (Gemeine Flussmu-

schel); Bachmuschel (Gemeine Fluss-

muschel); Pflanzen/Bedecktsamer:

Sumpf-Engelwurz; Sumpf-Engelwurz;

Kriechender Sellerie oder Scheibe-

rich; Kriechender Sellerie oder Schei-

berich; Frauenschuh; Frauenschuh;

S a n d - S i l b e r s c h a r t e ; S a n d -

Silberscharte; Sumpf-Glanzkraut;

Sumpf-Glanzkraut; Froschkraut;

Froschkraut; Moose: Grünes Besen-

moos; Firnisglänzendes Sichelmoos

(Quelle: Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V)

Ohne die zielstrebige Arbeit vieler in

Vereinen organisierter ehrenamtli-

cher Mitarbeiter wäre der Wissens-

stand in den zahlreichen Gebieten

und den einzelnen Arten bei weitem

nicht so gut, als wenn diese Arbeit

nur auf den Schultern der Behörden

lasten würde. Ein Erfahrungs– und

Gedankenaustausch ist in der heuti-

gen Zeit unerlässlich, will man im

Gebiets– und Artenschutz etwas er-

reichen. Nicht nur die enge Zusam-

menarbeit zwischen ehrenamtlichen

und hauptberuflichen Naturschutz-

einrichtungen ist in der heutigen Zeit

von großer Wichtigkeit, sondern auch

die Zusammenarbeit zwischen den

Vereinen. Ein Beispiel für diese Zu-

sammenarbeit ist die gemeinsame

Ausarbeitung des Leitfadens zum

Management von NATURA-2000 Ge-

bieten durch BUND und NABU.

Liebe Naturfreunde,

Ich möchte Sie an dieser Stelle zu

einer Zusammenarbeit mit anderen

Vereinen, Einzelpersonen und dem

behördlichen Naturschutz ermun-

tern. Nur gemeinsam können wir uns

für einen effektiven Artenschutz stark

m a c h e n .

Ihr Volker Dienemann

Impressum : Journal für Otterschutz und Monitoring: Erscheinung jährlich; Anzahl: Themen abhängig; Redaktion: Volker Dienemann

Zusammenarbeit von großer

Wichtigkeit


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