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Date post: 25-May-2018
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EIN INFOMAGAZIN DER JG-GRUPPE 2017 // NR.50 MODERNES TEILHABEMANAGEMENT EIN VORSCHLAG DER JOSEFS-GESELLSCHAFT PUBLIK
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EIN INFOMAGAZIN DER JG-GRUPPE 2017 // NR.50

MODERNES TEILHABEMANAGEMENTEIN VORSCHLAG DER JOSEFS-GESELLSCHAFT

PUBLIK

JG publik druck neu_druck 29.09.17 09:52 Seite 3

AUS DEM INHALT

Auf ein Wort

Modernes Teilhabemanagement – Ein Vorschlag der Josefs-Gesellschaft ................................................ 03

Zum Thema

JG-TeilhabemanagementUnser Schlüsselprozess für modernes Leistungsnehmermanagement ............. 04

Passgenau und wirksam – ICF-basiertes Teilhabemanagement Warum und wie die JG-Gruppe die ICF für das JG-Teilhabemanagement nutzt ... 09

Steuerung des JG-Teilhabemanagements durch Case ManagementCase Manager als zentrale Ansprechpersonen für alle Leistungsbereiche ........12

Personenzentriert – digital – zentralJG-Teilhabemanagement mit der neuen Software Vivendi.JG ..........................14

JG vor OrtDigital gut aufgestellt für die ZukunftInterview zur Einführung von Vivendi.JG im Benediktushof ...........................17

Mehr Transparenz – und ein paar „Kinderkrankheiten“ Erste Erfahrungen mit Vivendi.JG im Haus Veronika des Josefsheims ............... 20

Einmal lächeln bitte – für die ICF Fotoshooting für den Jahresbericht der JG-Gruppe veranschaulicht die ICF ......... 22

Alter Charme, hohe Funktionalität und gemütliches AmbienteRenovierung im Haus Rheinfrieden steigert positive Lernatmosphäre ..............24

„Fühlt sich wie Fliegen an“Mobilitätstraining im Schnee vermittelt Freiheit und Selbstbewusstsein ........... 25

Fast geschafft! – Trainee-Programm 2016/201718 Monate Trainee-Programm – eine spannende Zeit geht zu Ende ............... 26

Sich weiterentwickeln und vernetzt profitieren„Überregional vernetzt – Lokal profitieren“ und die Mit arbeiterbefragung ........... 28

Fotos, die vom Leben erzählenFotoshooting im Dillenburger Haus Elisabeth zeigt die Würde des Alters .......... 30

2 // A U S D E M I N H A LT

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MODERNES TEILHABEMANAGEMENT – EIN VORSCHLAG DER JOSEFS-GESELLSCHAFT

Liebe Leserinnen und Leser,

„Im Mittelpunkt der Mensch“ ist seit vielen Jahrender Leitsatz der Josefs-Gesellschaft. Wir sind demeinzelnen Menschen zugewandt und unterstützenihn, sich selbst etwas zuzutrauen, neue Fähigkeitenzu entwickeln und persönliche Ziele zu erreichen. Wirfördern diese persönlichen Voraussetzungen, da siedie Grundlage für echte Teilhabe im Sozialraum undin der öffentlichen Gesellschaft sind. Unser Ziel istes, größtmögliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung möglich zu machen.

JG-Teilhabemanagement ist personenzentriert. Um diesem Anspruch ge-recht zu werden, hat die JG ein modernes, personenzentriertes Teilhabemana-gement entwickelt. Personenzentrierte Bedarfsermittlung und Teilhabeplanungüberwindet mithilfe des Case Managements das strikte Denken in Leistungsbe-reichen und stellt den Menschen mit Behinderung mit seinen Bedarfen ins Zen-trum des JG-Teilhabemanagements.

JG-Teilhabemanagement ist ICF-basiert. Basis des JG-Teilhabemanage-ments ist die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderungund Gesundheit“ (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie wird genutzt,um die aktuelle Lebenssituation eines Menschen mit Behinderung abzubilden.Unser JG-Teilhabemanagement basiert auf der ICF und geht somit über die Vor-gaben des neuen Bundesteilhabegesetzes hinaus.

JG-Teilhabemanagement ist digital und zentral. Die personenzentrierte, ICF-basierte Bedarfsermittlung und Teilhabeplanung soll bis Ende 2019 in allen JG-Einrichtungen mithilfe einer zentralen, einheitlichen Software umgesetzt werden.Mit der Software Vivendi.JG werden der administrative Aufwand in diesem Kern -prozess gesenkt, alle Informationen an einem zentralen Ort zusammengeführt unddie Dokumentation optimiert.

Wir sind davon überzeugt, dass das moderne JG-Teilhabemanagement Lösungenfür die wesentlichen aktuellen Herausforderungen in der Eingliederungshilfe liefert.Mit ihm sind wir gut aufgestellt, um neuen rechtlichen Vorgaben zu genügen undden operativen Bereich zu stärken. Ein solches Teilhabemanagement nützt demMenschen. Die Vorteile sind wahrnehmbar, erfahrbar und im besten Fall auch ein-deutig messbar, für alle Menschen, die unsere Leistungen in Anspruch nehmen.

Dr. Theodor-Michael Lucas Manfred SchulteSprecher der Geschäftsführung Geschäftsführer

Dr. Theodor-Michael Lucas Manfred Schulte

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4 // Z U M T H E M A

Das JG-Teilhabemanagement ist Elementdes Leistungsnehmermanagements2. Esbeinhaltet Bedarfsermittlung, Planung, Koordinierung und zielgerichtete, aktivie-rende Begleitung der Rehabilitation undTeilhabe unter partnerschaftlicher Einbin-dung aller am Prozess Beteiligten. Grund-lage sind primär die Anforderungen derLeistungsträger sowie ferner die „Gemein-samen Empfehlungen“ der Bundesarbeits-gemeinschaft für Rehabilitation (BAR). DerProzess basiert auf der „InternationalenKlassifikation der Funktionsfähigkeit, Be-hinderung und Gesundheit“ (ICF) der Welt-gesundheitsorganisation (WHO) und wirddurch das Case Management gesteuert.

Die im JG-Teilhabemanagement defi-nierten Standards finden sich in den Qua-litätsprozessen der Tochtergesellschaftenzu den Leistungsbereichen Wohnen, Schu -le, Arbeit und Berufliche Rehabilitationwieder.

Das JG-Teilhabemanagement stellt denSchlüsselprozess dar, in dem die Unter-nehmen ihre „Leistungsvereinbarung“ ge-gen über den Leistungsnehmern verbind-lich einlösen. Die notwendige Ressourcen-organisation wird unter dem Blick derWirtschaftlichkeit geprüft und optimiert.Ein internes Reha-Audit sichert in der JG-Gruppe den Gesamtprozess.

Das JG-Teilhabemanagement undseine PhasenDas JG-Teilhabemanagement (s. Abbil-dung 1) besteht aus den HauptphasenAufnahmemanagement, Bedarfsfeststel-lung, Teil ha be planung, Leistungserbrin-gung und -dokumentation sowie Evalu -ation. Die Phasen 1 bis 4 bilden den„Reha-Zyklus“; sie überschneiden sich mit-unter und sind nicht als eindeutige zeitliche

Abfolge zu verstehen. Hier werden sie ide-altypisch beschrieben.

0. AufnahmemanagementDie Phase des Aufnahmemanagementsumfasst all jene Aktivitäten, die von derAnfrage des Interessenten bis zur Basis-planung erfolgen. Sie lässt sich in vierSubphasen differenzieren:

a. Anfrage: Aktivitäten während der An-frage sind die Erstberatung des Inte -ressenten (z. B. die Informationsweiter-gabe über das Leistungsangebot der Ein-richtung) sowie die Stammdatenerfassung.

b. Informationssammlung: Signalisiertein Interessent, dass er eine Aufnahmeverbindlich anstrebt, beginnt die Phaseder Informationssammlung. Von besonde-rer Bedeutung ist, ob und inwieweit eineBedarfsfeststellung durch einen möglichenLeistungsträger vorliegt. Im Rahmen derInformationssammlung findet eine Erhe-bung all jener Bedarfe statt, die notwendigsind, um sowohl dem potenziellen Leis -tungsnehmer als auch der Einrichtungeine Aufnahmeentscheidung zu ermög -

JG-TEILHABEMANAGEMENT

Unser Schlüsselprozess für modernes Leistungsnehmermanagement1

1 Dieser Text entspricht bis auf wenige redaktionelle Änderungen dem Prozessstandard JG-Teilhabemanagement (Stand: 04/2017)2 Im Folgenden wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Es können dabei aber sowohl

männliche als auch weibliche Personen gemeint sein.

3. Leistungserbringung und- dokumentation

4. Evaluation 2. Teilhabeplanung

1. Bedarfsfeststellung

Abbildung 1: Die Phasen des JG-Teilhabemanagements

0. Aufnahmemanagement

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a. Bedarfsermittlung: Die Bedarfser-mittlung basiert auf der ICF. Das jeweilsgeltende Teilhabeplanverfahren des Leis -tungsträgers wird ebenso wie eine stan-dardisierte Pflegeplanung berücksichtigt.Es erfolgt eine Statuserhebung durch denLeistungsnehmer sowie durch die beteilig-ten Fachbereiche und -dienste. Die Infor-mationserhebung erfolgt „barrieresensibel“.Er hebungsbögen sind z. B. in LeichterSpra che verfasst oder es werden beson-dere Kommunikationsformen genutzt. DieErhebung erfasst die Wünsche und Zieledes Leistungsnehmers.

b. Bedarfszusammenführung: Die Zu-sammenführung der Ergebnisse der Be -darfsermittlung erfolgt durch den CaseManager. Dieser erstellt das „JG-Kompe-tenzprofil“. Die Beteiligten entscheiden,hinsichtlich welcher Schädigungen, Defi-zite, Barrieren o. ä. Handlungsbedarf be-steht. Die betreffenden ICF-Items werdenals „planungsrelevant“ ausgewählt. Mit derAuswahl der planungsrelevanten ICF-Itemswird die Phase der Bedarfsfeststellung ab-geschlossen. Planung, Organisation undDurchführung werden durch den jeweiligenCase Manager verantwortet.

2. TeilhabeplanungDie Ergebnisse der Bedarfsfeststellungsind Grundlage der Teilhabeplanung undder Festlegung konkreter Ziele. Diese sindfür maximal ein Jahr gültig und nach derMethode SMART formuliert, sodass füralle Beteiligten erkennbar ist, ob und wanndiese Ziele erreicht sind. Es können Erhal-tungs- und Entwicklungsziele vereinbartwerden. Es wird abgesprochen, welcheLeistungen erbracht werden, um dieseZiele umzusetzen. Für jede Leistung ist er-kennbar, welcher Fachbereich hierfür ver-antwortlich ist. Bei der Festlegung derZiele und der entsprechenden Leistungenwird das zur Verfügung stehende Budgetdes Leistungsnehmers berücksichtigt. Die

lichen und ggf. die Aufnahme vorzuberei-ten. Es werden sozial-, krankheits- und re-habilitationsamnestische Daten sowieInformationen über den Indikationsstatusdes Interessenten erhoben. Grundlagehierfür können Berichte, Stellungnahmen,Anamnesen, Zeugnisse sowie Informatio-nen, die sich aus dem Erstkontakt erge-ben haben, darstellen. Falls sinnvoll, kön- nen im Verlauf dieser Phase Probeauf -enthalte oder Praktika genutzt werden, umdie Aufnahmeentscheidung abzusichern.Ergebnis der Informationssammlung istdie Feststellung, ob der Leistungsnehmerin der Einrichtung ein bedarfsgerechtesLeistungsangebot erhalten kann.

c. Aufnahmeentscheidung: Nachdemdas Ergebnis der Informationssammlungvorliegt und das Antragsver fahren beimLeistungsträger durchgeführt und abge-schlossen wurde, folgen seitens des Inte -ressenten und der Einrichtung die Auf- nahmeentscheidung sowie die Einholungder Kostenzusage durch den Leistungs-träger.3 Es wird geprüft, ob das vom Leis -tungsträger zur Verfügung gestellte Budgetzur Erfüllung der benötigten Leis tungen fürden Leistungsnehmer ausreicht.

d. Basisplanung: Eine Basisplanung er-folgt durch den Case Manager und ggf.durch den Pflegeplaner. Sie wird an alle Be-teiligten weitergeleitet. In der Basisplanungwerden die Informationen berücksichtigt,die von der faktischen Aufnahme des Leis -tungsnehmers bis zur Phase der Teilhabe-planung von Relevanz sind. Dies betrifftinsbesondere pflegerische Bedarfe, ein-schließlich des Risikomanagements undder Bereitstellung von Heil- und Hilfsmitteln.

1. BedarfsfeststellungDie Phase der Bedarfsfeststellung dientder Erfassung der Hilfebedarfe des Leis -tungsnehmers. Sie lässt sich in zwei Sub-phasen differenzieren:

3 In Ausnahmefällen kann eine Aufnahmeentscheidung auch vor einer Kostenzusage erfolgen.

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Bedarfe, Ziele und vereinbarten Leistungensowie der Gültigkeitszeitraum werden inder „Leistungsvereinbarung“ zusammen-gefasst. Die Zustimmung des Leistungs -nehmers wird dokumentiert. Planung,Organi sation und Durchführung der Phaseerfolgen durch den Case Manager. DieVerantwortung für die Bereitstellung derer forderlichen Informationen liegt bei den jeweiligen Fachbereichen und -diensten.

3. Leistungserbringung und -dokumentationAuf Basis der Leistungsvereinbarung ge-schieht in den Fachbereichen zeitnah dieDetailplanung, d. h. die Festlegung, wanngenau die vereinbarten Leistungen statt-finden sollen. Auf diese Weise ergibt sicheinerseits für jeden einzelnen Leistungs-nehmer, andererseits zusammenfassendfür den jeweiligen Fachbereich ein Plan,der die Grundlage einer Verlaufsdokumen-tation bildet. Die Mitarbeiter setzen die ver-einbarten Leistungen um und dokumen-tieren dies. Die Verantwortung obliegt hier-bei den Abteilungsleitern. Der Case Mana-ger beobachtet den Verlauf der Leis tungs-

erbringung u. a. durch Sichtung der Do-kumentation und durch Gespräche mitdem Leistungsnehmer („Monitoring“).

4. EvaluationEin Reha-Zyklus endet mit der Evaluation.Diese findet mindestens einmal jährlichund spätestens acht Wochen vor Ablaufder Kostenzusage statt. Eine Phase derEvaluation mit darauffolgender Bedarfs-feststellung und Teilhabeplanung kannauch anlassbezogen erfolgen, z. B. wennsich der Status eines Leistungsnehmersdeutlich verändert hat. Die Initiative füreine anlassbezogene Planung kann vonden beteiligten Fachbereichen und -diens -ten, vom Leistungsnehmer selbst bzw.seinem gesetzlichen Vertreter und auchvom Case Manager ausgehen. Der Erfolgund die Wirksamkeit der vereinbarten Lei-stungen werden vor dem Hintergrund dervereinbarten Ziele überprüft und doku-mentiert. Anschließend beginnt ein neuerReha-Zyklus. Die Folgeplanung der Zieleund Leistungen erfolgt wiederum unterBerücksichtigung des zur Verfügung ste-henden Budgets.

Das JG-Kompetenzprofil bildet die Ergebnisse der Bedarfsfeststellung ab. Je stärker die Einschränkung einer Kompetenz, desto höher der Wert.Im Bereich der Berufsvorbereitung ist beispielsweise die Ausbildungsreife erreicht, wenn hinsichtlich der meisten Kompetenzen die Einschränkunglediglich bei 1 oder 0 liegt (s. grüner Kreis).

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ICF-ITEM D850: BEZAHLTE TÄTIGKEITSich an allen Aspekten bezahlter Arbeit in Form von Beschäftigung, Gewerbetätigkeit, beruflicher Tätigkeit oder anderer Art von Erwerbstätigkeit zu beteiligen, als Angestellter, in Voll- oder Teilzeitbeschäftigung oder als Selbstständiger, wie Arbeit suchen und eine Arbeitsstelle erhalten, die geforderten Aufgaben der Arbeits-stelle erfüllen, rechtzeitig bei der Arbeit erscheinen, andere Arbeitnehmer überwachen oder selbst überwachtwerden sowie die geforderten Aufgaben allein oder in Gruppen erledigen, inkl.: Selbstständige Tätigkeit, Teil- oder Vollzeitbeschäftigung.

„ICH BIN BEIDSEITIG AMPUTIERT –UND STEHE BERUFLICH AUF BEIDEN BEINEN.“

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ICF-ITEM B235: VESTIBULÄRE FUNKTIONENSinnesfunktionen des Innenohrs, die Lage, Gleichgewicht und Bewegung betreffen, inkl.: Funktionen, die die Position und den Lagesinn sowie das Körpergleichgewicht und die Bewegung betreffen.

„MIT EINER BEHINDERUNG IST DAS LEBEN KEIN PONYHOF. TROTZDEM SITZE ICH FEST IM SATTEL.“

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Seit einigen Jahren beschäftigt sich dieJG-Gruppe mit der von der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) erstellten „Inter-nationalen Klassifikation von Funktions- fähigkeit, Behinderung und Gesundheit“,kurz ICF. Dass sich die JG-Gruppe damitauf dem richtigen Weg befindet und dieICF in den letzten Jahren an Bedeutunggewinnt, wurde auch in den Beiträgen aufdem vergangenen JG-Kongress 2016 zumThema ICF deutlich. Zudem ist mit der Einführung des Bundesteilhabegesetzes(BTHG) die Anwendung der ICF in der Be-darfsermittlung und der Gesamtplanungab 2018 auch für die Leistungsträger verpflichtend geworden. Das BTHG er-mächtigt die Landesregierungen, durchRechtsverordnungen Näheres über das Instrument zur Bedarfsermittlung zu be-stimmen. Eine Abfrage der Bundesarbeits-gemeinschaft der überörtlichen Träger derSozialhilfe (BAGüS) über den Stand derICF-Orientierung hinsichtlich der Bedarfs-ermittlungsinstrumente ergab, dass dieMehrzahl der überörtlichen Sozialhilfeträ-ger (üöSHT) eine nur teilweise oder keineICF-Orientierung vorweist bzw. die neunLebensbereiche (Domänen der ICF) in ihrenInstrumenten nur teilweise oder gar nichtberücksichtigt. Im Hinblick auf das BTHGwerden bis auf Thüringen alle üöSHT Än-derungen des Instruments prüfen oderhaben mit der Anpassung begonnen.

Schon im Jahr 2014 hat eine Arbeits-gruppe der Bundesarbeitsgemeinschaftder Berufsbildungswerke (BAG BBW) einenVorschlag für ein einheitliches Instrumen-tarium zur Nutzung der ICF in BBW erar-beitet. Auf Basis dieser Empfehlung wurdeseitdem sukzessive die ICF-basierte Reha-Planung in den BBW eingeführt. An der Er-

arbeitung dieses Instrumentariums war mitdem Benediktushof in Reken auch eineJG-Einrichtung beteiligt. Auch in Berufsför-derungswerken (BFW) steht die Entwick-lung von einer „ICF-orientierten“ Betrach-tungsweise hin zu einer „ICF-basierten“Teilhabeplanung auf der Tagesordnung.

Welche Ziele werden mit der ICF- Anwendung in der JG-Gruppe verfolgt?Die Nutzung der ICF systematisiert die Er-fassung der Bedarfe unserer Leistungs-nehmer. Ziel ist die personenzentrierte undkonsequente Ausrichtung an den Bedarfendes Leistungsnehmers. Durch die Berück-sichtigung des bio- psycho-sozialen Mo-dells und die Ein beziehung von Umwelt-und personen bezogenen Faktoren wird einbesseres Verständnis von Zusammenhän-gen angestrebt. Die Verwendung einer einheitlichen und eindeutigen Fachspracheerleichtert die interdisziplinäre Zusammen-arbeit und Kommunikation. Mithilfe derICF-basierten Bedarfsfeststellung wird einenachvollziehbare und individuelle Teilhabe-planung für den Leistungsnehmer erstellt.

Mit der Nutzung der ICF entsprechenwir den Entwicklungen im Rahmen desBTHG. So sind wir auf zukünftige Entwick-lungen gut vorbereitet und genügen denAnforderungen der Leistungsträger.

Wie wird die ICF in der JG-Gruppe genutzt?Die ICF nutzen wir in der JG-Gruppe alsBasis für die Bedarfsermittlung und Be-darfsfeststellung im Rahmen unseres Teil-habemanagementprozesses. Mit der ICFwird die aktuelle Lebenssituation einesLeis tungsnehmers abgebildet. Dabei wer-

PASSGENAU UND WIRKSAM – ICF-BASIERTES TEILHABEMANAGEMENT

Warum und wie die JG-Gruppe die ICF für das JG-Teilhabemanagement nutzt

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den Teilhabeeinschränkungen erfasst undgemeinsam mit dem Leistungsnehmer ein-geschätzt, welche Funktionsbeeinträchti-gungen, umwelt- und personenbezogenenFaktoren und Ressourcen bedeutsam fürdie Teilhabeeinschränkungen sind. ZurNutzung der ICF dient die JG-Standard -liste 1: Dabei wurden diejenigen Items ausden Kapiteln „Aktivitäten/Teilhabe“, „Funk-tionen“ sowie „Umweltfaktoren“ ausge-wählt, die mit großer Wahrschein lichkeitund nach den bisherigen Erfahrungen füralle Leis tungsnehmer in allen Reha-Einrich-tungen der JG relevant sind.

Die JG-Standardliste kann durch dasHinzufügen weiterer Items durch die CaseManager so weit ergänzt werden, dass dieListe für die individuelle Situation des Leis -tungsnehmers passend ist.

Eine möglichst umfassende Beteili-gung der Leistungsnehmer an ihrem eige-nen Teilhabeplanungsprozess ist einezen trale Grundvoraussetzung im Teilhabe-management in den Rehabilitationseinrich-tungen der Josefs-Gesellschaft. So wirdfür alle Leistungsnehmer eine ihren Mög-

lichkeiten entsprechende Art der Beteili-gung an der Einschätzung der eigenen Lebenssituation geschaffen, z. B. durchLeichte Sprache.

AusblickDie ICF wird uns in der JG-Gruppe auch inden nächsten Jahren weiterhin beschäf -tigen und fordern. Ob im Rahmen desBTHG, der von der JG in diesem Jahr ge-wonnenen Ausschreibung der BAG BBWfür eines von sieben ICF-Kompetenzzentrenin Deutschland oder hinsichtlich der Umset-zung der JG-Standardliste in Vivend.JG.

Was ist die ICF?Die Abkürzung ICF steht für „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,Behinderung und Gesundheit“. Die ICF ist eine Weiterentwicklung und Ergän-zung der ICD, ein weltweit anerkanntes Klassifikationssystem für medizinischeDiagnosen. Bei der ICF handelt es sich um ein auf dem bio-psycho-sozialen Modell beruhendes Klassifikationsschema für Funktions- und Teilhabebeeinträch-tigungen. Ausgangspunkt für die Anwendung ist immer ein Gesundheitsproblem.Ein gleiches Gesundheitsproblem kann aber für verschiedene Menschen unter-schiedliche Auswirkungen auf die für sie bedeutenden Lebensbereiche haben.Behinderung ist nach der UN-Behindertenrechtskonvention nicht als Eigenschafteiner Person, sondern als Beeinträchtigung der Möglichkeiten der Teilhabe zuverstehen. Ausgehend vom individuellen Teilhabegedanken des Leistungsneh-mers können mithilfe des bio-psycho-sozialen Modells alle wichtigen Folge- undWechselwirkungen, die eine Teilhabeeinschränkung der Person mit sich bringt,umfassend beschrieben werden.

Teresa HäbAbteilung Rehabilitation, Josefs-Gesellschaft

René EhlenLeiter Abteilung Rehabilitation, Josefs-Gesellschaft

1 Die JG-Standardliste finden Sie im Qualitätsmanagement Ihrer Einrichtung.

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ICF-ITEM D465: SICH UNTER VERWENDUNG VON GERÄTEN/AUSRÜSTUNG FORTBEWEGENSeinen ganzen Körper unter Verwendung von speziellen Geräten, die zur Erleichterung der Mobilität entworfen sind,oder anderen Hilfsvorrichtungen der Fortbewegung auf beliebigen Oberflächen oder in beliebigen Umgebungen voneinem Ort zu einem anderen fortzubewegen, wie mit Schlittschuhen, mit Skiern oder mit einer Ausrüstung zum Gerätetauchen, oder sich auf einer Straße mit einem Rollstuhl oder Gehwagen fortbewegen.

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JG-Übersetzung der ICFInnerhalb der JG wurde die Abkürzung ICF in einen Claim übersetzt, der verdeutlicht, welchen Mehrwert die ICF für alle Beteiligten bietet:

Intelligent steuern, weil die ICF individuelle Interessen und Möglichkeiten verbinden kann.

Chancen sehen, weil Ressourcen in den Vordergrund gestellt werden.

Freiheit gestalten, weil die Teilhabe des Einzelnen im Mittelpunkt steht –und seine persönliche Entscheidung über sein Leben.

Die neun Lebensbereiche (Domänen der ICF)

1. Lernen und Wissensanwendung

2. Allgemeine Aufgaben und Anforderungen

3. Kommunikation

4. Mobilität

5. Selbstversorgung

6. Häusliches Leben

7. Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen

8. Bedeutende Lebensbereiche

9. Gemeinschafts-, soziales und staatsbürgerliches Leben

„BOBBY-CAR FAHREN KANN SIE NICHT. DOCH ZUSAMMEN GEWINNEN WIR HIER JEDES RENNEN.“

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In unseren Einrichtungen setzen wir dieMethode des Case Managements zur ge-zielten Steuerung und Koordination desJG-Teilhabemanagements um. JedemLeis tungsnehmer ist ein Case Managerzugeordnet. Er begleitet den individuellenTeilhabeprozess und ist Ansprechpartnerfür Leistungsnehmer, Angehörige, gesetz-liche Betreuer sowie Leistungsträger. DieCase Manager wirken zudem auf derEbene der Organisationsstruktur, indem sieauf fachbereichsübergreifende Arbeitspro-zesse Einfluss nehmen und Empfehlungenzur Weiterentwicklung des Leistungsange-bots geben. Sie sind in der JG-Gruppekeine zusätzlichen Funktionsstellen, son-dern bündeln die Aufgaben verschiedenerTätigkeiten einzelner Leistungsbereicheund optimieren den Prozess des Teilhabe-managements. Das Case Managementgilt als ein Qualitätsmerkmal der Josefs-Gesellschaft und sichert eine hohe Qualitätin der Aufbau- und Ablauforganisation un- serer Dienstleistungsangebote. Darüberhinaus bietet Case Management im Span-nungsfeld zwischen wachsendem ökono-mischem Druck und erhöhten Qualitäts-forderungen die Möglichkeit einer sachge-rechten Verteilung finanzieller Mittel und dieErfolgswirksamkeit des Handelns. Die Qua-li fikation der Case Manager der Josefs- Gesellschaft erfolgt durch eine JG-interneCase-Manager-Fortbildung.

Aufgaben des Case Managers imTeilhabemanagementprozess

Die Aufgaben des Case Managements fol-gen einem Regelkreislauf, der auf dem JG-

Teilhabemanagementprozess basiert. CaseManagement setzt spätestens dann ein,wenn der Leistungsnehmer in eine unsererEinrichtungen aufgenommen wurde. Abdiesem Zeitpunkt steht jedem Leistungs-nehmer ein Case Manager zu.

Im Rahmen der ICF-basierten Be-darfsfeststellung hat der Case Manager dieAufgabe, die Bedarfe und Wünsche mitdem Leistungsnehmer zu erfassen. Dieserfolgt mithilfe unterschiedlicher barriere-freier Instrumente. Der Case Manager über-setzt die Bedarfe und Wünsche dann in dieICF. Zudem führt er die Informationen inForm von Bedarfsermittlungen aus den ein-zelnen Fachbereichen zusammen. So wirddie Sicht des Leistungsnehmers um fachli-che Aspekte ergänzt.

Die Vereinbarung von Zielen und Leis -tungen erfolgt anschließend im Reha-Team,das aus dem Case Manager, dem Leis -tungsnehmer, den Mitarbeitern der Fach-bereiche und ggf. – auf Wunsch des Leis -tungsnehmers – aus weiteren Vertrauens-personen besteht. Der Case Manager organisiert und koordiniert das Reha-Team.Er hat die Aufgabe zu moderieren und sichbei Bedarf für die Bedürfnisse des Leis -tungsnehmers einzusetzen. Er ist dafür ver-antwortlich, dass das Ergebnis des Reha-Teams eine individuelle Teilhabeplanung inForm einer Grobplanung ist, mit der alleBeteiligten – und in erster Linie der Leis -tungsnehmer – selbst einverstanden sind.Der Case Manager beauftragt anschlie-ßend die Fachbereiche, die Grobplanungder Leis tungen in einer Detailplanung aus-zudifferenzieren.

STEUERUNG DES JG-TEILHABEMANA-GEMENTS DURCH CASE MANAGEMENT

In der personenzentrierten Teilhabeplanung der JG sind die Case Manager die zentralen Ansprechpersonen für alle Leistungsbereiche.

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tag JG-Case-Management“ organisiert.Diese zwei Tage dienen dazu, dass CaseManager aus allen JG-Einrichtungen zu-sammenkommen, über neue Entwicklun-gen informiert werden und durch Rück -meldungen aus der eigenen Praxis zur Weiterentwicklung des JG-Case-Manage-ments beitragen können.

Case Manager sind nicht direkt in derLeis tungserbringung tätig. Sie besitzenwährend dieser Phase die Aufgabe desMonitorings. Dieses dient der Überwa-chung des Prozesses und der frühzeitigenAufdeck ung von Abweichungen von denvereinbarten Leistungen, die eine neueBedarfs fest stellung bzw. Teilhabeplanungerfor dern. Ist dies der Fall, kann der Case Mana ger ein situatives Reha-Team einbe-rufen. Das Reha-Team trifft sich zudemmindestens einmal im Jahr, um die Teilha-beplanung zu evaluieren und ggf. anzu-passen. Nach der Evaluation beginnt derRegelkreis wieder bei der Bedarfsfeststel-lung.

Fachtag JG-Case-Management

Um einen Austausch zu aktuellen Entwick-lungen und Erfahrungen unter den CaseManagern einrichtungsübergreifend zu er-möglichen, wird einmal jährlich der „Fach-

ICF-ITEM B1301: MOTIVATIONMentale Funktionen, die sich in einem Anreiz zu handeln und in einer bewussten oder unbewussten Antriebskraft zu Handlungen äußern.

„ICH HABE NUR 10 PROZENTSEHKRAFT.ABER MEINEZIELE VERLIEREICH NICHT AUSDEN AUGEN.“

Teresa HäbAbteilung Rehabilitation, Josefs-Gesellschaft

Miriam GummersbachAbteilung Rehabilitation, Josefs-Gesellschaft

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Personenzentrierte Teilhabeplanung über-windet das Denken in Leistungsbereichenund stellt den Leistungsnehmer mit seinenBedürfnissen ins Zentrum der Teilhabe -planung. Üblicherweise gibt es in den ver-schiedenen Leistungsbereichen der Be-hindertenhilfe (z. B. Wohnen, Arbeit, Aus-bildung, Freizeit) jeweils unterschiedlicheAnsprechpersonen, die alle den Wün-schen und Bedürfnissen des Leistungs-nehmers entsprechend Leistungen planenund durchführen, dabei aber in keinemoder nur sehr geringem Austausch ste-hen. Hierdurch kommt es häufig zu Dop-pelleistungen sowie ineffizienten Abläufen,und Ressourcen werden an der falschenStelle verbraucht. Die neue Software Vivendi.JG ermöglicht es, diese Prozessezu optimieren und dient als Werkzeug zurpraktischen Umsetzung des JG-Teilhabe-managements.

Verringerung des administrativenAufwands durch zentrale SoftwareÜber die zentrale, einheitliche Softwarewerden zunächst alle relevanten Daten ge-pflegt. Veränderungen an diesen werdennur einmal eingegeben und sind für allesichtbar. Eine doppelte Pflege von Daten-sätzen entfällt also. Die Software bildet da -rüber hinaus den Kommunikationsprozessinnerhalb des JG-Teilhabemanagementsab, sodass eine bestmögliche Abstimmungder unterschiedlichen Mitarbeiter erreichtwird. Diese Zentralisierung von Informa-tionen aus allen Leistungsbereichen führtzu einer erheblichen Senkung des admini-strativen Aufwands. Über die ICF wird zu -dem in der Software eine einheitliche undeindeutige Fachsprache verwendet, dieMissverständnisse vermeidet und professi-onsübergreifende Kommunikation verein-facht. Eine Optimierung von Prozessen

führt häufig zu einer geänderten Zuord-nung von Aufgaben. Um mit den Verände-rungen einhergehende Konfliktpotenzialezu minimieren, werden die Mitarbeitendenüber verschiedene Wege in den Change-Management-Prozess einbezogen undbest möglich informiert. Dies betrifft auchInhalte und Strukturen der stattfindendenSchulungen, die vor allem auch die mög-liche Angst vor dem Umgang mit der Soft-ware und technischer Ausstattung neh -men sollen.

Kostenkontrolle und Optimierungdurch verbesserte DokumentationDie Behindertenhilfe arbeitet in der großenBreite noch tagessatzfinanziert. Das Con-trolling einzelner erbrachter Leistungen istbisher nur sehr schwer möglich, da diesein der Regel nicht einzeln erfasst werden.Wenn eine Erfassung stattfindet, zieltdiese primär auf die qualitative Auswer-tung der Leistungserbringung, nicht aufdie Frage der Refinanzierung der erbrach-ten Leistungen im Rahmen des zur Ver -fügung stehenden Tagessatzes. MitVivendi.JG werden perspektivisch einzelneLeistungen und ihre Erbringunsdauer do-kumentiert. So wird eine Überprüfung desBedarfs und der Planung möglich und Op-timierungspotenziale werden sichtbar.Darüber hinaus können die geplantenbzw. erbrachten Leistungen mit dem pau-schalen Finanzierungsrahmen genau ab-geglichen werden, sodass auch hierHandlungsspielräume aufgrund einer be-lastbaren Datenlage entstehen.

Ein System, das alle Leistungs-träger bedientDie Josefs-Gesellschaft arbeitet mit vielenverschiedenen Leistungsträgern zusam-men, die je nach Bundesland oder sogar

PERSONENZENTRIERT – DIGITAL – ZENTRAL

JG-Teilhabemanagement mit der neuen Software Vivendi.JG

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ICF-ITEM B117: INTELLIGENZAllgemeine mentale Funktionen, die erforderlich sind, die verschiedenen mentalen Funktionen einschließlich aller kognitiven Funktionen zu verstehen und konstruktiv zu integrieren sowie diese über die gesamte Lebens-dauer hinweg fortzuentwickeln, inkl.: Die Intelligenzentwicklung betreffende Funktionen, intellektuelle und mentale Retardierung, Demenz.

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erbracht werden. Die Mitarbeitenden be-wegen sich nun immer in einem System:der ICF-basierten JG-Teilhabe planung. DerAufwand, Mitarbeitende für den Umgangmit Dokumenten der verschiedenen Leis -tungs träger zu schulen, verringert sich er-heblich. Darüber hinaus entsteht einekonzern weite Möglichkeit des Austauschs,da alle Stand orte im gleichen Rahmen ar-beiten.

„HÖREN IST NICHT MEINESTÄRKE. DAFÜR VERSTEHE ICH OFT AMSCHNELLSTEN,WAS SACHE IST.“

Kommune unterschiedliche Anforderungenstellen, um den Leistungsbedarf einzu-schätzen und zu planen. Die JG bedientmehr als 20 verschiedene Dokumente, vonunterschiedlichen Hilfe- und Teilhabeplä-nen der Bundesländer bis hin zu Entwick-lungsberichten und Leistungs- und Ver hal -tensbeurteilungen (Agentur für Arbeit), mitzum großen Teil vollkommen unterschied-lichen Strukturen. Um ein zentrales Sys -tem, das übergreifend für alle Bundes-länder und Leistungsbereiche umsetzbarsein soll, überhaupt denken zu können, istdie ICF als Fundament des JG-Teilhabe-managements unumgänglich – auch wennsie eine Umkehr im klassischen Denkender Behindertenhilfe bedeutet. Mit derneuen Software können die Daten aus derICF-basierten Teilhabeplanung flexibel undautomatisiert in die diversen verschiedenenDokumente der Leistungsträger einge-speist werden. Dies spielt besonders danneine Rolle, wenn unterschiedliche Leistun-gen von verschiedenen Leistungsträgern

René EhlenLeitung Abteilung Rehabilitation, Josefs-Gesellschaft

Andreas Rieß Geschäftsführer Heinrich-Haus, Neuwied

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ICF-ITEM D7200: BEZIEHUNGEN EINGEHENIn einer kontextuell und sozial angemessenen Weise mit anderen Interaktionen für kurze oder längere Zeiträume zu beginnen und aufrechtzuerhalten, wie sich vorstellen, Freundschaften schließen und berufliche Beziehungen herstellen, eine mögliche Dauer-, Liebes- oder intime Beziehung beginnen.

„GUT LAUFENKÖNNEN WIR NICHT.TROTZDEMLÄUFT’SRICHTIG GUT BEI UNS!“

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Der Benediktushof führt zurzeit als eineder ersten Einrichtungen der JG-Gruppedas JG-Teilhabemanagement mit derSoftware Vivendi.JG ein. GeschäftsführerMartin Bodin erklärt im Interview, welchenNutzen das digitale Teilhabemanagementfür die Einrichtung hat.

Was ist aus Ihrer Sicht als Geschäftsfüh-

rer der größte Nutzen von Vivendi.JG?

Der größte Nutzen liegt meines Erachtensdarin, dass wir für alle Beteiligten des Rehabilitationsprozesses, die wesentlichenZiele, Leistungen und Ergebnisse transpa-rent und nachvollziehbar gestalten, doku-mentieren und die Ergebnisse und Wir -kungen evaluieren können. Es liegt auf derHand, dass ein Rehabilitationsprozesskomplex, individuell und dynamisch ist. Mitdem Leistungsnehmer, seinen Angehöri-gen und gesetzlichen Vertretern sowie mitden Leistungsträgern müssen die Zieleund Maßnahmen verbindlich abgespro-chen und weiterverfolgt werden. Dies kannnicht – wie früher – „papierbasiert“ erfol-gen! Darüber hinaus müssen die soge-nannten Workflows, systematisch undver bindlich geplant und umgesetzt wer-den. Dies wird durch Vivendi.JG über densogenannten Maßnahmenplan sicherge-stellt, der dem Mitarbeiter oder der Mitar-beiterin, die für den Tag anstehendenLeistungen anzeigt. Nachdem der Arbeits-prozess durchgeführt wurde, muss dieser„abgezeichnet“ werden. Die tägliche Do-kumentation ist einfach durchzuführen undkann auch mobil erfolgen, was besondersfür die ambulante Betreuung bzw. Pflegevon Bedeutung ist.

Dadurch, dass das digitale Teilhabemana-gement auf der ICF basiert, nimmt es diewesentlichen Lebensbereiche des Men-schen in den Blick. Nur so können wir tat-sächlich unser Teilhabeversprechen ein -lösen, was uns allen so am Herzen liegt.Nur durch die praktische Realisierung per-sonenzentrierter Hilfen steht der Menschwirklich im Mittelpunkt.

Welchen weiteren Nutzen können Sie

aus Sicht der Geschäftsführung aus der

Verwendung von Vivendi.JG ziehen?

Die Anzahl und Qualität der Überprüf -ungen der Leistungsträger nehmen zu.Reichte es früher aus, die Strukturqualitäteiner Einrichtung (z. B. Personal, Gebäude,Qualitätsmanagement) nachzuweisen, wirdheute der individuelle Teilhabeprozess ge-prüft und bewertet. Das können wir nurüber ein digitales Teilhabemanagement,wie es Vivendi.JG ermöglicht, abbildenund ab rufen.

In der Eingliederungshilfe werden imBereich Ambulant Betreutes Wohnen bereits jetzt sogenannte Fachleistungs-stundenbudgets genehmigt. Diese Bud-getgrößen werden in Vivendi.JG als Soll -größe hinterlegt und die verausgabtenFachleistungsstunden gegengerechnet,so dass die Mitarbeiter mit dem Leistungs-nehmer immer die aktuellen Zeitguthabenund so die weiteren Leistungsmöglich -keiten kennen und gestalten können.

Das Bundesteilhabegesetz (BTHG)wird ab dem Jahr 2020 die Trennung zwi-schen „ambulant“ und „stationär“ auflösenund infolgedessen die Erbringung derFachleistungen von den existenzsichern-

DIGITAL GUT AUFGESTELLT FÜR DIE ZUKUNFTInterview zur Einführung von Vivendi.JG im Benediktushof

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den Leistungen trennen. Ab diesem Zeit-punkt müssen verschiedene Leistungs-komplexe mit unterschiedlichen Leistungs-trägern individuell abgerechnet werden.Dies können wir ebenfalls nur über ein digitales Teilhabemanagement sicherstel-len und umsetzen.

Welche Kennzahlen des Controllings

können Sie nun aus dem System zie-

hen und für Ihre Arbeit verwenden?

Aus Vivendi.JG können wir wesentlicheKennzahlen der Dienstleistungserbringunggenerieren und für die weitere Steuerungder Prozesse verwenden. Die Kennzahlenlassen sich in zwei grobe Kategorien un-terteilen: erstens zur Ressourcensteue-rung und zweitens zur Prozesssteuerung.Im Hinblick auf die Ressourcensteuerunggeht es in erster Linie um die Anzahl derLeis tungsnehmer und deren Hilfebedarfesowie deren Hilfeformen – z. B. AmbulantBetreutes Wohnen oder stationäres Woh-nen, mit oder ohne Nachtdienst, mit inten-siver oder geringer Pflege – sowie diefachlichen Anforderungen auf Grundlagedes Behinderungsbildes etc. Die Ressour-cenkennzahlen von Vivendi.JG werden fürdie Personaleinsatzplanung genutzt. Diesist natürlich ein stetiger und dynamischerProzess, sodass diese Kennzahlen stän-dig mit anderen Kennzahlen aus dem Per-sonal- und Rechnungswesen verknüpftwerden müssen.

Warum sind diese Kennzahlen

besonders wichtig?

Die Ressourcenkennzahlen dienen uns fürdie Planung und Steuerung der Struktur-qualität zu den Fragestellungen: Wie vielPersonal benötigen wir mit welchen fach-lichen Qualifikationen in den verschiede-nen Bereichen und Angeboten? Entsprichtdie räumliche Struktur dem aktuellen Hil-febedarf oder muss sie vergrößert oderverkleinert werden? Natürlich kann weder

die personelle noch die infrastrukturelleAusstattung sofort angepasst und flexibi-lisiert werden. Die regelmäßige Evaluationder Kennzahlen aus Vivendi.JG ermöglichtuns, perspektivisch und proaktiv die An-gebotsformate zu planen und anzupas-sen. Das wird auch hinsichtlich sichschnell verändernder gesetzlicher Vorga-ben – Stichwort BTHG – und gesellschaft-licher Rahmenbedingungen – wie Digitali -sierung oder Inklusion – immer bedeutsa-mer. Wir müssen Trendentwicklungen er-kennen und dann nachsteuern können.

Bei den Prozesskennzahlen könnenwir Zielerreichungsquoten und Leis tungs -erbringungsquoten auswerten. Dies ist fürdie weitere Teilhabeplanung relevant, ummit dem Leistungsnehmer und dem Lei-tungsträger die weiteren Entwicklungs-schritte zu planen und festzulegen, wasabrechnungsrelevant ist. Wir als Leis -tungsanbieter und auch der Leistungsneh-mer müssen akzeptieren, dass nur nochumgesetzte und erfolgversprechende Leis -tungen dauerhaft legitimiert und finanziertwerden.

Welche weiteren Prozesse können

aus Ihrer Sicht durch die Nutzung des

JG-Teilhabemanagements optimiert

werden?

Durch die kontinuierliche Evaluation deroben genannten Kennzahlen werden wirerkennen, welche Leistungen und Pro-zesse effizient und effektiv sind und wel-che nicht. Die Leistungserbringung wirddadurch sukzessive verbessert und opti-miert. Die Organisation und Umsetzungdes gesamten Teilhabeprozesses wird füralle Beteiligten transparent und nachvoll-ziehbar. Leitungskräfte und Case Managerkönnen z. B. durch die Auswertung derZielerreichungsquoten und der Leistungs-erbringungsquoten schnell erkennen, woes Fehlentwicklungen gibt und hier nach-steuern.

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Was bedeutet das digitale Teilhabe-

management für Ihr Haus insgesamt?

Die Einführung und Umsetzung des digita-len Teilhabemanagements über Vivendi.JGhat für uns eine existenzielle Bedeutung.Zukünftig werden meines Erachtens imsozialen Sektor nur noch die Einrichtungenüberlebensfähig sein, die ein ICF-basiertes,individuelles und digitales Teilhabemana-gement umsetzen und dabei die organi-satorischen und ökonomischen Rahmen-bedingungen kennen und berücksichtigen.

Warum ist die Prozessoptimierung

in diesen Bereichen sinnvoll?

Prozessoptimierungen im Bereich der Leis -tungserbringung sind essentiell. Die Leis -tungsträger sind dazu übergegangen, unsnur noch die Leistungen zu refinanzieren,die nachweislich aufgrund des Hilfebe-darfs erforderlich und notwendig sind.Dabei wird mittlerweile zwischen Fachleis -tungen und Assistenzleistungen unter-schieden, die auch unterschiedlich re fi -n anziert werden. Dies erhöht ständig denEffizienzdruck. Kurz gesagt: Wir müssenmit weniger finanziellen Mitteln mehr errei-chen. Dies geht nur, wenn wir in denwesen tlichen Kernprozessen unsere Leis -tungen optimieren.

Martin BodinGeschäftsführer Benediktushof, Reken

ICF-ITEM E325: BEKANNTE, SEINESGLEICHEN, KOLLEGEN UND ANDERE GEMEINDEMITGLIEDERPersonen, die sich als Bekannte, Seinesgleichen, Kollegen, Nachbarn und als Gemeindemitglieder kennen, etwa von der Arbeit, Schule oder Freizeit, über Kommunikationssysteme – wie Telefon, Fernschreiber, Internet, E-Mail – oder über andere Möglichkeiten, und die demografische Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, religiöses Bekenntnis, ethnische Zugehörigkeit oder gemeinsame Interessen teilen.

„FRÜHER FAND ICH ES SCHWIERIG,KONTAKTE ZUKNÜPFEN. HEUTE STEHT EINE GANZE MANNSCHAFT HINTER MIR.“

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MEHR TRANSPARENZ – UND EIN PAAR„KINDERKRANKHEITEN“

Erste Erfahrungen mit Vivendi.JG im Haus Veronika

Seit dem 1. Juni ist die Software Vivendi.JGim Josefsheim Bigge im Einsatz. DasHaus Veronika war zu diesem Stichtag dieerste Abteilung, die mit Vivendi.JG arbei-tete. Die weiteren Fachbereiche und Abtei-lungen folgen nach und nach. Heilerzie -h ungspflegerin Jelena Wiegelmann ist imHaus Veronika eine der sogenannten KeyUser. Sie managt und dokumentiert ihreArbeit seit drei Monaten mit der neuenSoftware.

Was ist der größte Nutzen der neuen

Software?

Der größte Nutzen liegt sicherlich in derTransparenz. Pflichteinträge müssen ab-gehakt werden und es fällt innerhalb von24 Stunden auf, wenn das nicht passiert.Die Case Manager können sich schnellereinen Überblick über den Verlauf verschaf-fen. Sie müssen nicht mehr die Aktendurchsehen und sich die Unterlagen zu-sammensuchen, sondern sehen die aktu-ellen Verläufe auf einen Blick.

Wie hat sich die Kommunikation unter-

einander verändert?

Die Kommunikation hat sich gerade in derAnfangsphase von Vivendi.JG verstärkt.Wir versuchen, uns gegenseitig zu unter-stützen und Erfahrungen auszutauschen.In diesem Zusammenhang hat sich auchder Kontakt zum Case Management in-tensiviert. So baut sich das Tag für Tag einbisschen mehr auf. Einige Dinge passierennach wie vor in Outlook, aber mit zuneh-mender Erfahrung werden immer mehr Erbringungspläne und Verlaufsdokumen-tationen in Vivendi.JG geschrieben.

Gerade bei der Einführung des neuen di-gitalen Teilhabemanagements ist natürlichauch ein verstärkter Austausch zwischenden Kollegen notwendig. Das Dokumen-tieren dauert zu Beginn noch recht lange,da man einfach noch nicht so routiniertdarin ist. Wir haben es so eingerichtet,dass der Frühdienst jetzt bis 9 Uhr stattbis 8 Uhr dauert. In dieser Zeit treffen sichalle Key User, machen die Dokumentatio-nen gemeinsam und tauschen sich aus.So können wir auch diejenigen mitneh-men, die von ihren EDV-Kenntnissen hernoch nicht so weit sind.

Was sind Herausforderungen, die der

Umstieg auf das Teilhabemanagement

mit Vivendi.JG mit sich bringt?

Anfangs fehlte uns natürlich die Erfahrungund es gibt immer noch Verbesserungs-möglichkeiten. So ist z. B. erst in der Pra-xis aufgefallen, dass bei manchen Medi -kamenten die Dosierung noch nicht ein -gepflegt werden kann, oder dass die In-tervalle noch nicht so passen, wie wir siebenötigen. Eine Bewohnerin nimmt Mar-cumar nach Plan ein. Sie bekommt aneinem Tag 0,75 Einheiten, am nächstenTag 0,5 und am nächsten Tag eine ganzeEinheit. Das kann derzeit noch nicht in derSoftware abgebildet werden.

Die Daten zweier Menschen mit Be-hinderung, die im Haus Veronika leben,sind auch von der Werkstatt aus schon in Vivendi.JG eingepflegt. Ich persönlich habenoch keine Schnittstelle zur Werkstatt. Ichdenke, dass wir bei den Dokumentationendann noch einmal genau schauen müs-sen: Was ist Werkstattzeit? Wann ist der

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User gerade am Anfang die Zeit haben,sich mit Vivendi.JG auseinanderzusetzen.Für die Menschen mit Behinderung sinddiese Entwicklungen positiv.

Wohnbereich zuständig? Z. B. eine Mit-tagsmedikation – muss die in der Werk-statt oder im Wohnen abgehakt werden?

Einige Details müssen also noch ge-klärt werden, aber insgesamt läuft es in-zwischen gut.

Welchen Nutzen hat das JG-Teilhabe-

management für die Menschen mit

Behinderung?

Das Teilhabemanagement ist viel transpa-renter geworden. Es kommt dadurchmehr ins Bewusstsein der Mitarbeitendenund der Menschen mit Behinderung. DieLeistungen können passgenauer geplantwerden. Alle Beteiligten haben schnellerden Überblick. Natürlich gibt es bei Verän-derungen auch immer Bedenken. DieDienstpläne müssen natürlich so gestaltetwerden, dass die Koordinatoren bzw. Key

Jelena Wiegelmann wird im Haus Veronika zukünftig häufiger mit Tablet unterwegs sein, denn darüber kann sie ihre Arbeit demnächst direkt in

der Software Vivendi.JG dokumentieren und managen.

Jelena WiegelmannHeilerziehungspflegerin, Haus Veronika, Josefsheim Bigge

Mario PolzerUnternehmenskommunikation, Josefsheim Bigge

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EINMAL LÄCHELN BITTE – FÜR DIE ICF Fotoshooting für den Jahresbericht der JG-Gruppe veranschaulicht das Thema „In-ternationale Klassifikation der Funktionalität, Behinderung und Gesundheit“ (ICF)

„Ich habe mich sehr gefreut, als ich im Frühjahr gefragt wurde, ob ich bei dem Fotoshooting mitmache. Ich lebe jetzt seit fast 43 Jahren im Josefsheim und ich findees wichtig, dass unser Leben als Menschen mit Handicap und die Arbeit des Josefs-heims in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Nur so können Menschen ohne Be-hinderung auf das Thema aufmerksam gemacht und für unsere Belange sensibilisiertwerden. Menschen mit Behinde-rung sollten noch viel häufiger alsbisher Thema in der Öffentlichkeitsein. Die Fotografin Britt Schillingund ihr Team waren sehr nettund das Shooting hat meinemLebensgefährten und mir sehrviel Spaß gemacht. Ich würdedas jederzeit wieder mitma-chen. Ich denke, das Ergeb-nis im Jahresbericht der JGkann sich sehen lassen.“

Martina KötterTeilnehmerin des JG-Fotoshootings

Mario PolzerUnternehmenskommunikation, Josefsheim Bigge

Lara MohnÖffentlichkeitsarbeit der Josefs-Gesellschaft

Martina Kötter lebt im Josefsheim in Bigge und hat mit ihrem Lebensgefährten am Fo-toshooting zum Thema ICF teilgenommen. Die Fotoserie prägt den kürzlich erschienenenJahresbericht 2016 der Josefs-Gesellschaft und diese Ausgabe der JG-Publik.

Um das abstrakte Thema ICF zu bebildern und greifbar zu machen, wurden Menschenaus dem Josefsheim in positiven Situationen abgelichtet, die einem ICF-Item zugeordnetwerden können. Ihre dazugehörigen Statements verdeutlichen, in welchen Lebensberei-chen sie eingeschränkt sind (z. B. hinsichtlich des ICF-ITEMs D450: Gehen), stellen demaber auch selbstbewusst andere Lebensbereiche gegenüber, in denen sie persönlich be-sonders glücklich und erfolgreich sind (z. B. hinsichtlich des ICF-ITEMs D7200: Beziehun-gen führen).

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Jahresbericht 2016Der Jahresbericht 2016 der Josefs-Gesellschaft enthält vielfältige Einblicke indie Aktivitäten der JG-Gruppe im Jahr 2016. Neben einer Vorstellung aller Angebote der JG-Gruppe stellt der Jahresbericht Entwicklungen in der JG beispielsweise in den Bereichen Qualitätsmanagement, wirtschaft liche Entwick-lung, Mitwirkung und Ehrenamt vor. Der Jahresbericht kann ingedruckter Form per Mail über [email protected] der JG-Zentrale bestellt oder als PDF herunter geladen wer-den unter www.jg-gruppe.de/jahresbericht

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ALTER CHARME, HOHE FUNKTIONALITÄTUND GEMÜTLICHES AMBIENTE

Renovierung im Haus Rheinfrieden steigert positive Lernatmosphäre

Dass man auch in alten Mauern gute, er-folgreiche Rehabilitation machen kann,zeigt das Haus Rheinfrieden in Rhöndorf.Erfolg misst das Haus an der Integrationder Bildungsgangabsolventen seines Be-rufskollegs in eine Ausbildung oder einStudium. Die Integrationsquote liegt jähr-lich um die 94 Prozent – eine Quote aufdie die Mitarbeitenden stolz sind. Es sindnatürlich in erster Linie die Mitarbeitendendes Berufskollegs und des Internats mitseinen unterschiedlichen Fachdiensten,die diese Quote bewirken, aber auch das„Drumherum“, sprich Einrichtung undAusstattung erzeugen eine Atmosphäre,die das Lernen positiv beeinflusst.

In diesem Bewusstsein hat das HausRheinfrieden auch in diesem Jahr dieSommerferien wieder dazu genutzt, aneinem freundlichen und gemütlichen Am-biente zu arbeiten.

Der zentrale Eingang ins Gebäudeheißt zukünftig alle Menschen in vielen ver-schiedenen Sprachen willkommen undsetzt sich farblich vom Umfeld ab. DieFlurbeleuchtung und der Vorraum zumTreppenhaus erhielten neue Pendelleuch-ten, die – ausgestattet mit LED-Technik –gleichzeitig sowohl den Wohlfühlcharaktersteigern als auch Energie sparen. Es wur-den zudem zwei neue Büros für Mitarbei-tende hergerichtet. Dafür musste derKonferenzraum verlegt werden. Er ist jetztdurch einen Raumteiler in den Speiseraumintegriert und erfährt dadurch eine vielsei-tigere Nutzung. Die beiden Speiseräumewurden durch das Anbringen zweierMotiv-Tapeten optisch aufgewertet. Auchdas Treppenhaus erstrahlt in neuem

Glanz: Die Unteransichten der Treppenwurden farblich aufgehellt und die altenHandläufe durch Holzhandläufe ersetzt,was zu einem deutlich freundlicheren Aus-sehen führt.

Realisiert werden konnten die Arbei-ten durch die großzügige Unterstützungdes Anna-Roles-Hilfswerks, dem an die-ser Stelle nochmals herzlich gedankt sei.

Matthias MengeEinrichtungsleiter, Haus Rheinfrieden, Rhöndorf

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Am Kaunertaler Gletscher in Österreichkonnten die Teilnehmer der Skifreizeit desJosefsheim Bigge bei traumhaften Bedin-gungen eine Woche lang ihre persönlicheMobilität, das Selbstbewusstsein und diekörperliche Fitness steigern.

Für jeden die passende Wintersport-

Aktivität

Bis zum höchsten Punkt des Gletschers,auf 3.108 Meter, ging es für die Teilneh-menden der Skifreizeit barrierefrei mit derGondelbahn. Mit klassischen Skiern undSnowboards, aber auch mit einem Mono-ski und mehreren Bi-Skiern starteten dieTeilnehmenden auf die Piste.

Beim Monoski lernte Larissa Ludwig,unterstützt von einem Skilehrer, das Gleich-gewicht zu halten und mithilfe zweier Arm-stützen die Pisten gekonnt herunterzufah-ren. „Auf der steilen Piste hatte ich erst einmulmiges Gefühl. Aber am Ende derWoche wollte ich gar nicht mehr aufhö-

ren“, berichtet sie und ergänzt: „Vielleichtbin ich durch das Skifahren ein bisschenmutiger geworden, traue mich nun öfter,ein Risiko einzugehen – auch abseits derPiste.“

„Ich bin derjenige, der bestimmt und

steuert.“

Eine stabilere Variante ist der Bi-Ski, derauf zwei Skiern steht und von einer Be-gleitperson gelenkt wird. Bi-Ski-FahrerKevin Kante erklärt: „Das Gefühl beim Bi-Ski ist einmalig. Ich dachte immer, dassman dabei vom Hintermann gefahrenwird, aber das stimmt nicht. Ich bin beimBi-Ski derjenige, der bestimmt und steu-ert.“ Dem stimmt Teilnehmer JohannesBielstein zu: „Das Fahren beim Bi-Ski istpure Freiheit für mich und fühlt sich wieFliegen an“, beschreibt er seine Erfahrungund ergänzt: „Nach den Tagen in Öster-reich bin ich mit einem glücklichen Gefühlund einem klaren Kopf zurückgekehrt.“

„FÜHLT SICH WIE FLIEGEN AN“

Mobilitätstraining im Schnee vermittelt Gefühl von Freiheit und Selbstbewusstsein

Johannes Bilstein im Bi-Ski und Begleiter Winfried Henke lassen sich vom Ski-Lift den Hang heraufziehen.

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Mit insgesamt sieben Personen sind wirAnfang 2016 in das Trainee-Programm derJosefs-Gesellschaft gestartet und inzwi-schen, nach nun eineinhalb Jahren, zueiner guten Gruppe zusammengewach-sen. Gerade am Anfang, als noch alles neuwar, half der Austausch mit Gleichgesinn-ten enorm, um sich in den Strukturen derJG zurechtzufinden. Hierzu trugen auchdie regelmäßig stattfindenden Schulungenbei, die uns neben Einblicken in diverseThemen – wie „Qualitätsmanagement“,„Zeitmanagement“, „Arbeitsrecht und dieAVR“ – auch ermöglichten, uns auszutau-schen und Kolleginnen und Kollegen ausder JG kennenzulernen – denn Teile derSchulungen wurden stets von Mitarbeiten-den der Unternehmensgruppe übernom-men.

Einblick in viele JG-Einrichtungen

Die beste Möglichkeit, Kolleginnen undKollegen sowie unterschiedliche Einrich-tungen kennenzulernen, boten jedoch diealle vier Monate wechselnden Einsätze inden Einrichtungen der JG. So konnte ichzunächst im Benediktushof in Maria Veendie Vielfalt von Einrichtungen der Einglie-derungshilfe kennenlernen und erste Erfah-rungen im Qualitätsmanagement sowie inder Arbeit des ambulant betreuten Woh-nens sammeln. Diese Erfahrungen konnteich anschließend im Vinzenz-Heim in Aachen ausbauen. Darüber hinaus habeich dort die Projektgruppe des Personal-entwicklungsprojekts „Überregional ver-

netzt – Lokal profitieren“ unterstützt. Auchin den folgenden Einrichtungen, dem Sankt Vincenzstift in Aulhausen und demHeinrich-Haus in Neuwied konnte ich diejeweiligen Projektgruppen unterstützenund neben dem Qualitätsmanagementauch Einblicke in die Arbeit der Personal-abteilung gewinnen. Zu guter Letzt beendeich gerade meine letzte Station in der Zen-trale der JG in Köln.

Teamwork und Kontakte knüpfen

Besonders interessant bei allen Stationenwar es, die unterschiedlichen Abläufe, Ar-beitsweisen und Unternehmenskonzeptekennenzulernen und mit all den unter-schiedlichen Menschen zusammenzuar-beiten. Mein Dank gilt an dieser Stelle denjeweiligen Ansprechpersonen in den Ein-richtungen, die uns Trainees viele Möglich-keiten der Teilhabe am Arbeits leben (aucheine Form der Inklusion! ;-) ) ermöglichtenund uns trotz der nur recht kurzen Dauerder Zusammenarbeit als Teil des Teamsempfangen haben. Auch wenn die Reisereiund der ständige Wechsel von Arbeits-und Lebensumfeld nicht immer ganzleicht fielen und ich mich nun doch darauffreue, einmal längerfristig eine Position ein-zunehmen, ist dadurch zugleich ein gutverzweigtes Netzwerk an Kontakten ent-standen. Dieses wird sicherlich auch überdie Traineezeit hinaus hilfreich und wertvollsein und zum Austausch zwischen Einrich-tungen der JG beitragen.

FAST GESCHAFFT! – TRAINEE-PROGRAMM 2016/2017

18 Monate Trainee-Programm – eine spannende Zeit geht zu Ende. Sie warsehr lehrreich, manchmal anstrengend, aber immer lohnenswert. Grund genug,einmal einen Blick zurückzuwerfen.

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Attraktive Zielpositionen für alle

diesjährigen Trainees

Dass das Trainee-Programm insgesamtein erfolgreiches Konzept ist, zeigt sichauch daran, dass sich alle Trainees dafürentschieden haben, im Anschluss an dasTrainee-Programm Teil der JG zu bleiben.Sie haben jeweils passende Stellen in ver-schiedenen JG-Einrichtungen gefunden, z. B. als Abteilungsleitung Wohnen, Abtei-lungsleitung Case Management oder als

Unternehmensentwickler. Sie werden alsodem ein oder anderen von uns Traineesauch in Zukunft noch in der JG begegnen.Wir freuen uns drauf!

Anne-Catherine Grandmontagne Trainee der Josefs-Gesellschaft

Neue Trainees gesucht!Wollen Sie im Team arbeiten, Ideen verwirklichen, spannen-den Menschen begegnen und etwas für andere bewirken?Für den nächsten Jahrgang der JG-Trainees suchen wir nochengagierte Kandidatinnen und Kandidaten! Die Ausschrei-bung finden Sie unter www.jg-gruppe.de/trainee

Mit den gelben JG-Autos waren die Trainees der Josefs-Gesellschaft während des Trainee-Programms viel unterwegs.

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SICH WEITERENTWICKELN UND VERNETZT PROFITIEREN

Das Projekt „Überregional vernetzt – Lokal profitieren“ und die Ergebnisseder Mitarbeiterbefragung werden zur Personalentwicklung in der JG-Gruppegenutzt.

Im Herbst 2017 wurde eine JG-weite Mit-arbeiterbefragung vom unabhängigen For-schungs- und Beratungsinstitut GreatPlace to Work durchgeführt und die ge-wonnenen Ergebnisse anschließend in denEinrichtungen präsentiert. Die Umfrage hatgezeigt, dass die Mitarbeitenden in denmeisten Einrichtungen der JG sehr zufrie-den sind. Das Vinzenz-Heim Aachenwurde von Great Place to Work sogar als„Bester Arbeitgeber Soziales 2017“ ausge-zeichnet. In einigen Einrichtungen hat dieUmfrage jedoch auch Verbesserungs -potenziale aufgezeigt. Diese sollen nun imNachgang der Befragung in Angriff ge-nommen werden. In Absprache mit denGeschäftsführungen und Einrichtungs -leitungen werden zurzeit individuelle Maß-nahmenpläne entwickelt, die dazu bei-tragen, passende Lösungen für die aufge-deckten Optimierungsbedarfe zu finden.

Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragungfließen auch in das Projekt „Überregionalvernetzt – Lokal profitieren“ ein. Das Per-sonal- und Organisationsentwicklungspro-jekt der Josefs-Gesellschaft ist im Aprilvorigen Jahres gestartet. Bis September2018 setzen sich Projektgruppen in fünfEinrichtungen der JG mit den Themen „Berufseinstieg“, „Karriereplanung“, „Work-

Führungskräfte der JG-Gruppe in der Qualifizierungsmaßnahme

zum Thema „Nachfolgeplanung und Generationenmanagement“.

Themen-Flyer „Überregional vernetzt – Lokal profitieren“Jede der fünf Projektgruppen – Be-rufseinstieg, Karriereplanung, Work-Life-Balance, Generation 50+ undBetriebliches Gesundheitsmanage-ment – hat einen Flyer mit Informa-tionen zum Themenfeld sowie denjeweiligen Ansprechpersonen er-stellt. Die Flyer

mit Prospektständer wurden allen Einrichtungen in den letz-ten Wochen zugesandt. Sie sind zudem online abrufbarunter www.vernetzt-profitieren.de

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Life-Balance“, „Betriebliches Gesundheits-management“ sowie „Alters gerechtes Ar-beiten Generation 50+“ auseinander. DieProjektgruppen setzen sich umfassend mitder jeweiligen Thematik auseinander undleiten anhand ausführlicher Recherche undPlanung passgenaue Maß nahmen ab.Diese werden nun probeweise in den Ein-richtungen implementiert. Ziel hierbei ist es,Maßnahmen und Leitfäden zu entwickeln,die in hohem Maße auf andere Einrichtun-gen übertragbar und für diese nutzbarsind. Eine Sammlung aller Maßnahmenwird gegen Ende des Projekts allen Ein-richtungen der JG zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil desProjekts sind die Führungskräfte-Qualifizie-rungen. Insgesamt werden rund 70 Füh-rungskräfte einrichtungsübergreifend infünf Modulen zu den Themen „Wertschät-zende Führung und Führungskultur“, „Rol-lenverständnis und Führungsstile“, „Ge-sund heitsorientierte Führung und Füh-rungskraft als Vorbild“, „Nachfolgeplanungund Generationenmanagement“ sowie „Di-versity und Führen von Unterschiedlichkei-ten“ geschult. Die ersten drei Module sind

bereits erfolgreich abgeschlossen. Dabeientstehen zugleich wertvolle Kontakte zwi-schen Kolleginnen und Kollegen aus unter-schiedlichen Einrichtungen der JG.

Wir danken an dieser Stelle allen Be-teiligten für die bisher sehr gute Zusam-menarbeit und freuen uns auf das kom -m ende Jahr.

Personalentwicklung in der JG wirddas Schwerpunkt-Thema der nächstenAusgabe der JG Publik werden. AktuelleInformationen zum Projekt „Überregionalvernetzt – Lokal profitieren“ können Sieauch jederzeit der Projekthomepagewww.vernetzt-profitieren.de entnehmen.

Josefs-Gesellschaft bietet „Deutschlands beste Jobs mit Zukunft“

Die Josefs-Gesellschaft wurde im Rahmen der Studie „Deutschlands beste Jobsmit Zukunft“ von „Focus Money“ ausgezeichnet. Die Studie hat verschiedeneKennzahlen der 5.000 mitarbeiterstärksten Unternehmen in Deutschland ana -lysiert. Die Kennzahlen weisen in Kombination auf eine hohe Beständigkeit undwirtschaftliche Gesundheit von Unternehmen hin. Nur knapp zehn Prozent der untersuchten Unternehmen erfüllten diese Kriterien – unterihnen auch die Josefs-Gesellschaft. Sie gilt somit als Arbeit-geber, bei dem Arbeitsplätze besonders sicher sind. Mehr Infos: www.josefs-gesellschaft.de/beste-jobs

Anne-Catherine Grandmontagne Trainee der Josefs-Gesellschaft

Frank MührLeiter Abteilung Personal, Josefs-Gesellschaft

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FOTOS, DIE VOM LEBEN ERZÄHLEN

Fotoshooting hält die Würde des Alters und die Lebenserfahrung von hoch-betagten Menschen im Dillenburger Seniorenheim Haus Elisabeth fest.

Senioren aus dem Haus Elisabeth wurdenbei Fotoshootings mit dem weltweit täti-gen Kölner Fotografen und Fototherapeu-ten Pedro Citoler zu Fotomodels. ZweiTage war er mit seiner Kamera in der Ein-richtung unterwegs. Entstanden sind ein-zigartige Fotos von hoher Authentizität.

Wenn fotografiert wird, drängensich ältere Menschen in der Regel nicht inden Vordergrund, sondern lassen hierbeinur allzu gern der Jugend den Vortritt.Sich selbst nicht als schön zu empfinden,kann jedoch Folgen für ein gesundes so-ziales Miteinander und letztlich auch aufdie psychische Gesundheit des Menschenhaben. Nämlich dann, wenn die Unzufrie-denheit mit dem Äußeren mit sozialemRückzug bis hin zur weitgehenden Isolie-rung von der Außenwelt einhergeht. Andieser Stelle kann die Fotografie wirksamhelfen. Richtig in Szene gesetzt, berichtetdas Gesicht eines hochbetagten Men-schen mit Furchen und Falten von Würdeund Lebenserfahrung. Auf diese Weisegelingt es mit dem fototherapeutischenAnsatz, das Selbstwertgefühl und dasSelbstvertrauen zu stärken.

Der Fotograf Pedro Citoler ist spe-zialisiert auf die Fotografie in sozialen Ein-richtungen. Es ist ihm ein Anliegen,Menschen bei seiner Arbeit mit Respektund Liebe zu begegnen. Sie sollen nichtnur Modell vor der Kamera bleiben, son-dern in den Entstehungsprozess der Fotoseinbezogen werden. „Leichtigkeit undNeugier schaffen Raum für Unbefangen-heit, Spaß und Authentizität. Die Men-schen blühen auf und das fotografiereich“, so Citoler. Der Besuch des Fotogra-

fen brachte viel Leben ins Haus Elisabeth.Senioren, Angehörige, Gäste und Mitar-beitende hatten viel Spaß dabei, an derEntstehung dieser wertvollen Fotos mitzu-wirken – die Bilder sprechen für sich.

Britta HermannHauswirtschaftliche Betriebsleitung, Haus Elisabeth, Dillenburg

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Josefs-Gesellschaft gGmbH

Custodisstraße 19–21, 50679 KölnTel. 0221 88998-0, Fax 0221 [email protected]

ImpressumHerausgeber: Josefs-Gesellschaft gGmbHGeschäftsführung: Dr. Theodor-Michael Lucas (Sprecher), Manfred Schulte Redaktion: Lara MohnTexte: Lara Mohn, Andreas Rieß, Teresa Häb, René Ehlen,Miriam Gummersbach, Mario Polzer, Martin Bodin, Britta Hermann, Matthias Menge, Anne-Catherine Grandmontagne, Frank MührGestaltung & Konzeption: Maya Hässig, siebenzwoplus, KölnFotos: Britt Schilling (Titel, S. 7, 8, 11, 13, 15, 16, 19, 22, 23, 32), Mario Polzer (S. 21, 13), Marcel Baumeister (S. 21, 22),Karin Bubbe (S. 24), Pedro Citoler (S. 30), Catarina Dickmann (S. 27), Lara Mohn (S. 27, 28, 29), Frank Springer (S. 3, 6, 15, 29), Winfried Cruse (S. 25), Thorsten Frerk (S. 28), Nina Louis (S. 10, 13, 24), Photocase.de/seleneos (S. 31), Guido Erbring (S. 31) Druck: Berufsbildungswerk im Josefsheim Bigge, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 OlsbergKöln, September 2017

Mit dieser 50. Ausgabe der JG Publik wurde die Benennung der Ausgaben auf eine fortlaufende Nummerierung umgestellt.

Im Mittelpunkt der Mensch

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Katholischer Träger von Einrichtungen zur Rehabilitation von Menschen mit Behinderung sowie Altenheimen und Krankenhäusern

„SPRECHENKANN ICHNICHT. ABER ICH HABE EINE MENGE ZU SAGEN.“

ICF-ITEM E1251: HILFSPRODUKTE UND UNTERSTÜTZENDE TECHNOLOGIEN FÜR DIE KOMMUNIKATIONAngepasste oder speziell entworfene Ausrüstungsgegenstände, Produkte und Technologien, die Menschen helfen, Informationen zu senden und zu empfangen, wie optische und optisch-elektronische Geräte, Spezialschreib-, zeichen- oder -handschreibgeräte, Signal-systeme sowie spezielle Computersoftware und -hardware, Cochlear-Implantate, Hörgeräte,FM-Hörtrainer, Stimmprothesen, Kommunikationstafeln, Brillen und Kontaktlinsen.

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