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Jahresbericht MSV Stetten 2010

Date post: 08-Mar-2016
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Jahresbericht MSV Stetten 2010
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Jahresbericht 2010
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Page 1: Jahresbericht MSV Stetten 2010

Jahresbericht 2010

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Impressum

Allgemein Der Jahresbericht 2010 ist die offizielle Druckpublikation des Modellflugsportvereins Stetten zum Vereins-geschehen im Jahr 2010. Die Publikation erfolgt durch dem Einsatz verschiedener, engagierter Berichterstatter sowie Fotografen. Der Vorstand dankt den Redaktoren und Fotografen dafür herzlich.

Redaktionelle Mitarbeit und Berichterstattung mit Fotos zum Jahresbericht mit den Mitgliedern Martin Busslinger, André Hauri, Walter Clemens, Peter Scheidegger, Roland Brunner Adi Eggenberger, Jörg Borer, Eric Waser, René Sigrist und Yves Burkhardt

Lektor und Korrektorat Rolf Müller

Gesamtkonzept, Redaktion, Grafik, Komposition, Betreuung und Mutation Yves Burkhardt, Aktuar und Webmaster www.msvstetten.ch

Druck und Produktion Druckvervielfältigung und Ausrüstung durch Zürich Versicherungsgesellschaft, 8002 Zürich

Copyright © Modellflugsportverein Stetten 2010, alle Rechte vorbehalten, gedruckte Auflage 200 Exemplare

Titelbild © by Sabrina Alba, www.alba-art.ch, Bilder Anlass Regionalmeisterschaft 2010, Seiten 28 bis 32

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Inhaltsverzeichnis

Editorial / Martin Busslinger …...…………………………………………………………….. 4

Gratulation zum Titel / Gemeinderat Stetten ……...………………………………………. 5

Jahreszusammenfassung 2010 und Ziele 2011 / Martin Busslinger ..………………… 6

Pistenpflege und Rasenmäherorganisation / Martin Busslinger ….…………………... 8

Beginn einer neuen Mähkultur / André Hauri …………...……...……………………….. 10

Gebirgsausflug Lungern Schönbüel / Walter Clemens ………………………………... 11

Vom Wiesenschleicher zum Hotliner in 2 Jahren / Peter Scheidegger ………………13

Jahresmeisterschaft und Sommernachtsfest / Adi Eggenberger ……………...……. 15

Einige nützliche Helfer / Jörg Borer …………….......…………………………………….. 21

Monte Lema, das Segelflugparadies im Tessin / Roland Brunner .…………............. 23

F3A Regionalmeisterschaft des RMV Zentralschweiz / Adi Eggenberger .………... 26

Bauprojekt F3A Sebart Angel 50S / Eric Waser …………………….…………………… 33

Herrenferien in den Karawanken / René Sigrist ………………………..……………….. 35

Eine schöne neue Welt – ein paar Gedanken zur Zeit / Yves Burkhardt ……………. 38

Großsegler ASW 15B / René Sigrist …..…………………...……………………………… 41

Immer aktuell – immer spannend – immer etwas Neues / Yves Burkhardt ………... 44

Ode an den Winter / Jörg Borer ……………………………………………………………. 45

Kunstflugmaschine Sukhoi Su 29 / Yves Burkhardt ……………….………………….. 47

LiPo Batterie, Erfahrungen Co-Produktion / Adi Eggenberger ……………………… 50

Mutationen 2010 / Yves Burkhardt ………………………………………………………… 55

Jahresplanung und Termine 2011 / Adi Eggenberger .………………………………… 56

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, Dieses Jahr darf ich Euch zum ersten Mal an dieser Stelle begrüssen. Mein erstes Amtsjahr als Präsident startete ruhig und ging schnell vorbei. Mit dem Ausfall des Rasenmähers jedoch änderte sich das ruhige Jahr rasant. Davon jedoch später in diesem Heft. Auch ist es immer wieder schön zu sehen, wie erfolgreich Tim und Andi Schaerer auf nationaler und internationaler Ebene fliegen. Herzliche Gratulation! Im nächsten Jahr möchten wir unsere Jahresmeisterschaft neu gestalten. Wie diese aussieht, lest Ihr in unserem Beitrag. Es wäre spannend, wenn möglichst viele von Euch teilnehmen werden. Nebst fliegerischem Können, kommt auch der Spassfaktor dazu und wie immer braucht es auch eine Portion Glück. Ich bin der Meinung, dass selbst Neulinge und wenig geübte Flieger eine reelle Chance haben vorne mitzumischen, vergangene Resultate bestätigen dies. Ich möchte mich bei allen Mitschreibenden zu diesem Jahresbericht bedanken. Denkt daran, der nächste Jahresbericht kommt schneller als man glaubt. Mit ein paar Notizen von möglichst vielen Mitgliedern, die man ganz einfach unter dem Jahr schnell gemacht hat, entsteht am Ende des Jahres ein toller Bericht. Heutige Digitalkameras schiessen wie Handy’s auch gute Bilder dazu! Gerne freue ich mich jetzt schon auf die neue Saison bei vielen, sonnigen Flugtagen und spontanen Grillpläuschen auf unserm Flugplatz. Aber nicht vergessen, gerade jetzt können wir wieder mit unseren kleinen, federleichten Flugzeugen in der Turnhalle indoor fliegen, normalerweise in Mellingen und seit neuestem auch in Niederrohrdorf. Ich wünsche allen viel Spass und entspanntes Fliegen und viel Vergnügen beim Lesen des Jahresberichtes 2010. Euer Präsident, Martin Busslinger

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Gratulation zum Titel

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Jahreszusammenfassung 2010 und Ziele 2011

Schon neigt sich mein erstes Amtsjahr als Präsident dem Ende zu und diesmal habe ich das Vergnügen, Euch unseren alljährlichen Jahresrückblick sowie die Aussichten auf das neue Jahr zu präsentieren.

Es war ein spannendes Jahr das ruhig begann. Meinerseits hatte ich keine grossen Pläne und Änderungen vorgesehen. Das Vereinsschiff mit „CHuuan“ als Kapitän und seinen Matrosen war auf sehr gutem Kurs. Nochmals an „CHuuan“ und seinen Helfern für Ihre langjährige Arbeit ein riesiges Dankeschön. An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich meinen Vorstandsmitgliedern und allen anderen Helfern danken, die immer zur Stelle sind, wenn es ums Arbeiten geht. Es ist schön, dass man auf Eure Unterstützung zählen kann. Was ein F3A Wettbewerb, welchen wir in diesem Jahr bei uns auf dem Flugplatz durchführen durften, alles bewirken kann, ist super und mit welcher Begeisterung

eine Gruppe von uns sich auf das Projekt F3A Teilnahme an Wettbewerben vorbereitet, ist herrlich anzusehen. Auch unsere Jüngsten wie Patrick Humbel haben sich von diesem Feuer anstecken lassen. Was alles in diesem Jahr passiert ist, könnt Ihr nun in diesem Bericht lesen. Highlights waren einerseits sicher der genannte F3A Wettbewerb welchen wir durchführen durften. Oder andererseits wie immer unsere Jahresmeisterschaft mit anschliessender, gemütlicher 1.-August-Feier. Wir hatten wieder einen kleinen Zeltplatz, neu und dank Didi’s handwerklicher Begabung sogar mit luxuriöser Warmwasserdusche. Es gab eigentlich keinen Anlass, grosse Dinge zu ändern. Doch wird es im Laufe der Zeit immer wieder kleine Veränderungen geben, welche wir auch aus Feedbacks von Mitgliedern gerne entgegennehmen.

Die grösste Veränderung im 2011 wird sicher unsere neu gestaltete Jahresmeisterschaft sein. Es soll ein Wettbewerb sein, der über das ganze Jahr verteilt wird. Die Meisterschaft wird aus den vier Einzeldisziplinen Hallenwettbewerb, Thermikfliegen, Wettbewerb wie im gewohnten Rahmen und ein Plausch-/Funwettbewerb, welcher nichts mit dem Fliegen zu tun haben wird, bestehen. Schön wäre es, wenn möglichst viele mitmachen würden.

Des Weiteren denke ich, wird die Jugendförderung weiterhin ein wichtiges Thema sein, welches wir in Zukunft noch stärker und auch weiter intensiv fördern möchten. Der Nachwuchs in unseren Reihen stellt auch die Kontinuität in die Zukunft sicher, junge und motivierte Piloten wie auch neue Mitglieder bringen auch von aussen neue Ideen hinein und motivieren die arrivierten und langjährigen Kameraden im Verein immer wieder aufs Neue.

Eine andere sehr wichtige Aufgabe ist es, optimale Voraussetzung zu schaffen, damit wir unser Hobby auch nachhaltig ausführen können. Dies bedeutet vor allem eine gute Beziehung zu unseren Nachbarn zu pflegen, eine gute und sauber gepflegte Flugpiste und schöne Kameradschaft innerhalb des MSV Stetten zu haben.

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Natürlich dürfen wir nicht vergessen, wiederum dafür besorgt zu sein, damit auch die Saison 2011 unfallfrei und im Einklang mit all unseren Partnern vorüber gehen wird, dazu haben wir ja unser seit Jahren bewährtes Flugbetriebsreglement welches bestens akzeptiert ist und unsere Tätigkeiten im Rahmen des Flugbetriebes klar und wirkungsvoll regelt.

Unser Verein ist attraktiv und daher am Wachsen, das hat sich herumgesprochen, dies deckt sich auch mit den steigenden Mitgliederzahlen in unserem Dachverband Aero Club der Schweiz AeCS und Schweizerischer Modellflugverband SMV. Beim MSV Stetten wird ebenso auf neue, umweltfreundliche Technologien wie auch auf neue Flugsporttrends gesetzt.

Dies hat mich zusätzlich bewogen, für neue Vereinsbekleidung zu sorgen. Diese werden wir Euch an der GV `11 erstmals vorstellen und es besteht dann die Möglichkeit, sogleich auch eure Bestellungen aufzugeben.

Mit diesen neuen Vereinskleidern können wir nach aussen unseren Zusammenhalt und unseren Auftritt des MSV Stetten, sei dies an Wettbewerben und an Veranstaltungen in unserer Region, schön nach aussen kommunizieren.

Das „Andi-Hägeli-Fliegen“, durchgeführt von Tobias Gerster konnte leider beim ersten Termin nicht durchgeführt werde, da das Wetter wieder einmal nicht so wollte wie wir es gerne gehabt hätten.

Der zweite Termin klappte dann prima und es war herrlich zu sehen, wie Andi Hägeli’s Flugzeuge am Himmel kreisten. So soll er uns in bester Erinnerung bleiben. Auch der Besuch seiner Eltern Lisel und Dölf Hägeli an diesem Anlass hat uns sehr gefreut. Vielen Dank an Tobias für die Durchführung dieses schönen Anlasses.

Martin Busslinger

Andy Hägeli’s Eltern zu Besuch bei uns anlässlich dem „Andy-Hägeli-Fliegen“, sie bestaunen einen Helikopter von Stéphane Duvoisin

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Pistenpflege – Rasenmäherorganisation und Sanierung Graspiste

Für mich als „Neuling“ kam dieses Thema eigentlich sehr überraschend, da ich vorher immer den Eindruck hatte, alles lief problemlos. Der Rasen war ja immer super gemäht wenn ich auf den Flugplatz kam um zu fliegen. Doch es wurde mir leider ziemlich schnell klar, dass wir mit dem Mäher sehr häufig Probleme, sprich Reparaturen hatten. Die Frage kam auf, an was das liegen konnte? Zu starke Beanspruchung für diesen Typ von Rasenmäher, eventuell ein sogenanntes „Montagsmodell“; auch eine zu unebene Piste welche sehr tief gemäht werden muss waren Punkte, die es vorerst zu klären galt. Auch entstand eine grundlegende Diskussion, welche Art von Mäher für uns am besten geeignet wäre, Standard-Rasenmähtraktor oder ein Multi-Clip Gerät, auch Mulcher genannt. Da bei dieser Art von Rasenmähern grosse Unsicherheiten und keine Erfahrung unsererseits bestanden und ob das

Endresultat für uns zufriedenstellend sein könnte – insbesonders betreffend dem Liegenbleiben der geschnittenen Grashalme auf der Piste – wollten wir ein Demogerät eines Multi-Clip Mähers für den Einsatz auf unserer Graspiste organisieren und dieses im Einsatz sehen. Leider trat dann der Ernstfall viel schneller ein, als wir alle gedacht hatten. Bei den Vorbereitungen auf den F3A-Wettbewerb im Juni stieg unser alter Mäher wieder einmal aus, das Variomat-Getriebe gab seinen Geist auf und eine teure Reparaturrechnung wäre angestanden. Schnell konnten wir eine Übergangslösung finden. Die Landmaschinen Mäder AG stellte uns ein Leihgerät über die Sommerferien zur Verfügung. Jetzt erst Recht mussten wir möglichst schnell die für uns beste Lösung finden. Intensive Diskussionen fanden statt und beim Erörtern und Analysieren der Probleme stellten sich folgende Kriterien um künftig einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten: • Eine unebene und mit Löchern durchsetzte Piste schadet jedem Mäher wenn sie sehr tief

gemäht wird. Ein weniger tiefes Mähen des Grases kommt aber für uns nicht in Frage, da kurz geschnittenes Gras für einen reibungslosen Flugbetrieb unerlässlich ist.

• Die Rücksichtnahme und die wetterbedingte Erschwernis des Mähteams zur rechten Zeit, neben der beruflichen Belastung, die Piste in gemähten Zustand zu halten da beim alten Mäher ein trockener Rasen unerlässlich war.

Nach Abwägen dieser Punkte hat sich der Vorstand zu folgender Lösung entschieden: • Kauf eines neuen Multi-Clip Mähers zum Preis von netto/netto Fr. 7'438.- zahlbar in 2 Raten, im

August 10 und März 11 da im Budget 2010 nichts vorgesehen war. Der alte Mäher wurde noch mit erfreulichen Fr. 2'500.- an Zahlung genommen vom Total von 10'764.- minus 10% Rabatt.

• Das Mähen der Piste sollte durch eine verantwortliche Person, welche wir in Andi Hauri fanden und uns durch die Steiner Immobilen Management GmbH zur Verfügung gestellt wird, erledigt werden. Herzlichen Dank dafür!

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An dieser Stelle möchte ich es aber nicht unterlassen, dem vorangehenden Rasenmäher-Team unser recht herzliches Dankeschön auszusprechen. Sie haben Ihre Arbeit immer zuverlässig und zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt. Der wichtigste Punkt für die Schonung des neuen Multi-Clip Mähers ist eine Sanierung der Rasenpiste welche wir mit drei Firmen geprüft haben. Auch die eingetretene Veränderung der eingesetzten Modellflugzeuge, sprich andere Modelltypen oder Segel- und Motorflugzeuge mit Einziehfahrwerken und mit kleineren Rädern, stellen erhöhte Anforderungen an die Pistenbeschaffenheit und Oberfläche des Rasens. Es gibt nun die beiden Möglichkeiten entweder eine Teil- oder Vollsanierung der Piste zu realisieren. Daraus ergeben sich mehrere Vorteile: • Die Schonung unseres neuen Mähers durch eine ausgeebnete Piste ohne Löcher • Eine Verbesserung des Rollverhaltens bei Start und Landung aller Modelle • Eine verbesserte Sicherheit beim Rollen und damit auch Schonung des Materiales • Das Eliminieren der grossen Verunkrautung durch Klee, Hirse und Hexenringe

Seitens des Vorstands haben wir uns für eine Vollsanierung entschieden. So ergibt sich eine einmalige, zeitlich planbare Sperrung mit dem besten Resultat, da die Piste ansonsten mehrmals und etappiert saniert und gesperrt werden müsste. Da wir keine Gärtner oder Landschaftsbauer im Verein haben, benötigen wir zwangsläufig fremde, externe und professionelle Hilfe mit dem notwendigen Gerät und Material. Der Verein wird an der GV vom 20. Januar 2011 über das weitere Vorgehen und die Sanierung der Piste entscheiden. Seitens des Schweizerischen Modellflugverbandes SMV wurde bereits Fr. 5000.- auf unseren Projektantrag gesprochen. Der Vorstand zählt auf eure Unterstützung zur nachhaltigen Pflege unserer Piste. Martin Busslinger

Formationsfliegen mit EPP-Modellen, hier vier F4U „Corsair’s“ und eine „Messerschmitt Bf 109 G“ von Parkzone – im tiefen Überflug

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Beginn einer neuen Mähkultur

Ende Juli des vergangenen Jahres eröffnete mir Yves, dass ich zum Flugplatzmäher befördert wurde. Der Verein würde einen neuen Mäher beschaffen wollen und mir die Verantwortung für das Mähen übertragen. Da mir Yves die Zeit fürs Mähen während der Arbeit zur Verfügung stellte, konnte ich natürlich nicht ablehnen. Am 27. August sollte das neue Gerät zur Piste geliefert werden. Der neue Mäher ist ein „Mulcher/Häxler. Der „Stiga“ Frontmäher mit dem klangvollen Namen „Park“ zeichnet sich durch die einzigartige mittige Knicklenkung aus. Die Hinterräder folgen immer der

Spur der Vorderräder, was Sicherheit und eine unvergleichlich einfache und komfortable Manöverierbarkeit gibt, nicht mit dem Heck irgendwo anecken zu können. In Kombination mit dem Frontmähwerk bietet sich eine ausgezeichnete Übersicht über den Arbeitsbereich und das Wenden ist auf kleinstem Raum dank Servolenkung einfach möglich. Der Mulcher mit dem „Multi Clip System“ hat gegenüber dem konventionellen Rasenmäher mehrere Vorteile. Das ganze Mähwerk kann einfach hochgeklappt werden und ist so durch eine Person einfach zu reinigen. Das Gras wird mehrfach im Luftstrom der rotierenden Messer so fein geschnitten, dass es hinten auf die geschnittene Fläche zurück fällt und auch liegen gelassen werden kann. Nach wenigen Stunden sieht man nichts mehr davon, insbesonders bei warmer Witterung. Das lästige und zeitaufwendige Entleeren des Schnittgutes aus einem Sack oder einer Box entfällt, es kann auch nichts verstopfen. Zugleich sind die feinsten Grasschnipsel auch ein natürlicher Gründünger. Mit unserem Mäher kann nun auch bei Regen oder feuchtem Gras gemäht werden. Da es während der Jungfernfahrt nur einmal, dafür aber sehr intensiv geregnet hatte und ich so ziemlich bis auf die Haut durchnässt war, habe ich gleichentags beschlossen, vorerst und wenn möglich bei trockener Witterung zu mähen. Wie ich dann festgestellt habe, bleiben auch keine kleinen Grasklümpchen mehr zurück und könnten damit die Modelle mit kleinen Rädern eventuell bei Start und Landung etwas behindern. Da über das Wochenende die Piste für den Flugbetrieb bereit sein sollte, drängte sich der Donnerstag oder Freitag als Mähtag auf. Da ich selber modellfliegerisch noch in den Kinderschuhen stecke, mähte ich meist am späteren Freitagnachmittag. So konnte ich auf der gemähten Piste und nach getaner Arbeit in aller Ruhe meine Flugkünste ohne Lehrer ausprobieren. Die Folge daraus war, dass sich mein Epoxy-Verbrauch erhöht hatte, allerdings auch ein wenig mein Können am Knüppel. Bei schönem Wetter waren des Öfteren auch Piloten anwesend die ihr Metier beherrschten und wir uns so nicht in die Quere kamen. Der neue Mäher ist sehr effizient. Mein Zeitaufwand mit anschliessendem Putzen beträgt ungefähr 1 ½ Stunden. Ich hoffe, dass ich mit meinem Job zur Zufriedenheit aller einen Beitrag zum Verein und zum Wohle der Piloten ausgeführt habe. Das letzte Mal habe ich, wegen dem andauernd schönen Spätherbstwetter erst am 5.11. gemäht. Damit konnten die vielen herbstlichen Erstflüge bei hoffentlich perfektem Rasen erfolgen. Bis zum Beginn der nächsten Freiluft- und Rasenmäher-Saison wünsche ich allen eine gute Zeit in der warmen Halle. Andy Hauri

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Gebirgsausflug Lungern Schönbüel vom 22. August 2010

Nachdem der geplante Ausflug nach Lungern Schönbüel zweimal wegen schlechtem Wetter abgeblasen wurde, hatte Werni Pauli die Idee, am 21./22. August einen dritten Versuch zu wagen. Erfreulicherweise haben sich dann für Sonntag sieben Piloten und vier Damen gemeldet. Adi und Karin Eggenberger, Roli und Jin Brunner, André und Doris Wagner, Jörg und Donovan Borer, Werner Pauli, Walti und Anna Clemens. Bei erfreulichen Wetteraussichten traf man sich um 08:45 beim Casino Bremgarten. Schnell war das Flugmaterial, Rucksäcke, Wanderschuhe etc. verladen. Nach kurzem

Briefing der Chauffeure startete der Konvoi Richtung Innerschweiz. Dank der neuen Route via Lieli, Birmensdorf über die neue Autobahn durchs Säuliamt nach Luzern haben wir unser Ziel

Lungern sehr schnell erreicht. Mit der Gondelbahn nach „Turren“ und dem Sessellift bis „Schönbüel“ war der Aufstieg auf 2011 m.ü.M problemlos zu bewältigen. Zuerst konnte man hier die wunderschöne Aussicht in die Berner Alpen geniessen. Adi hat sich sofort um mögliches Startgelände in der Nähe der Bergstation umgeschaut. Da aber kein entsprechender Hangwind aufkam, waren wir gezwungen doch noch zu Fuss etwas höher zu steigen Richtung „Höch Gumme“. Dabei hat Wagi richtig Schwerarbeit geleistet. Hat er doch nebst seinem

Elektrosegler und zahlreichen Akkupacks noch die brandneue ASW 15B mit 5m Spannweite und guten 9 kg Fluggewicht hochgeschleppt.

Oben angekommen wurde zuerst mal der aufkommende Durst mit Tee aus dem Rucksack gelöscht und tüchtig verpflegt. Es war ein herrlich sonniger, angenehm warmer Spätsommertag was einige Damen zu einem Nickerchen unter der Sonne verleitete. Für uns Piloten hatte die Sonne jedoch andere Aufgaben. Wir warteten auf Thermik um unsere Orchideen in der herrlichen Bergwelt kreisen zu lassen. Als erster hatte Adi seinen F3J-Segler montiert und getreu nach seinem Motto „vor 13:00 Uhr geht gar nichts“ den Gummi ausgelegt. Ein erster Start, ein paar Schnupperrunden und die Landung einige Meter unterhalb des Startplatzes war die

vorerst magere Ausbeute. Trotz herrlichem Wetter, mit guter Sonneneinstrahlung in den Hang,

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konnte sich die schwache Thermik gegen die leichte Westwindströmung nicht durchsetzen. Nun kamen Wagi, Jörg und Donovan mit Ampère-Thermik zum Einsatz und konnten so, dank besserer

Ausgangshöhe, ein paar schöne Flüge verbuchen. Auch Roli und Adi konnten mit Gummistarts doch noch Anschluss finden und einige Zeit im Element verweilen. Für Werni und mich, ohne Ampère und Haken, war nicht an einen Start zu denken. Aber wir Veteranen haben den schönen Tag und das herrliche Panorama voll genossen. Nachdem am Nachmittag auch noch der Wind auf Nord/Ost drehte, entschlossen wir uns kurzerhand für Plan “B“ (sprich Bier). Auf der Sonnenterrasse des Gasthauses „Schönbüel“ haben wir uns nochmals intensiv

gestärkt. Unser Schwerarbeiter Wagi hat dabei gelernt wie gross ein kleines Älpler-Cordon Bleu sein kann. Auf der Rückreise hatten wir etwas weniger Glück. Das herrliche Wetter hatte offenbar sehr viele Wanderer in die Berge gelockt was zu erheblichen Staus auf der Autobahn Richtung Luzern führte. Nichts desto trotz haben sich zum Abschluss dann noch ein paar Unverbesserliche im Stadtkeller zu Bremgarten zum Nachtessen getroffen. Walter Clemens

Muße beim Modellfliegen oder gut Ding will Weile haben, „Karawankenwerni“ in der wohlverdienten Znünipause nach dem Aufstieg

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Vom Wiesenschleicher zum Hotliner in knapp 2 Jahren Vordergründig, nach Beendigung der Flugstunden, den Eindruck zu haben, man habe das Modellfliegen einigermassen im Griff, ist doch menschlich, tatsächlich aber trügerisch. Was kann ein Newcomer nach Beendigung der Flugschule? Bei leichtem Wind eine passable Landung zu zeigen ist doch in den meisten Fällen nur mit aktiver Mithilfe der Glücksgöttin Fortuna machbar. In luftigen Höhen einige unkoordinierte (Kunst)-Flugfiguren vorzuführen ist noch das Einfachste.

Fürs Erste drängte sich eine ARF-Schaumwaffel auf. Ich habe mich für den „Easy Glider“ (Elektrosegler) von Multiplex entschieden. 1800 mm Spannweite, ca. 1000 g Fluggewicht, mit einer Flächenbelastung von 24 g/dm2 und einer Antriebsleistung von 390 Watt. Der „Easy Glider“ war für meine Bedürfnisse der ideale „Fluglehrer“. Ein halbes Jahr später, mit dem immer mehr und positiv motivierenden, aufkommenden Konkurrenzmecha-nismus, musste etwas Grösseres her. Ein „leicht gebrauchter Champion“- Elektrosegler von Reichard war die

richtige Wahl. Tragflächen in Holzrippen-Bauweise mit GFK-Rumpf, 2740 mm Spannweite und T-Leitwerk. Auch mit diesem Modell habe ich mich schnell zurechtgefunden. Diese erfreuliche Partnerschaft fand Spätherbst 2009 ein jähes Ende. Während eines, zu schnell und eng gestossenen Loopings, verabschiedete sich das Höhenruder vom Leitwerk. Übriggeblieben und brauchbar waren noch die „Innereien“. Nun war bauen angesagt. Bezüglich hoher Gleitzahl und Thermikleistung baute ich mit René Sigrist’s Hilfe auf Frühjahr 2010 den „Thermik-Excel“ von Simprop, ein Elektrosegler mit 2318 mm Spannweite, Holzrippen-Bauweise mit GFK-Rumpf und V-Leitwerk. Auch dieses Modell kann in Sachen Flugeigenschaften als gutmütig bezeichnet werden. Einige unvergessliche Thermikflüge in den Monaten April bis Juni runden das Gesamtbild dieses Modells positiv ab. Selbst eine Woche intensives Fliegen in Kärnten hat der „Thermik-Excel“ unbeschadet überstanden.

In der berechtigten Hoffnung, nun Mitte 2010 reif genug für einen Hotliner zu sein, erwarb ich einen gebrauchten „Excel-Competition“. 2210 mm Spannweite, Abachi/Styroflächen mit verstärktem GFK-Rumpf, V-Leitwerk und einem „heissen“ Innenläufer. Abfluggewicht ca. 2000 g, Steigleistung über 20 m/s. Der Erstflug im Sommer 2010 war eine echte Überraschung. In Sachen Agilität der Querruder waren meine Sinne anfangs richtiggehend gefordert. Auch die Fluggeschwindigkeiten, sei es im Gleitflug oder bei Speed, waren im Vergleich zu meinen bisherigen

Flugmodellen beeindruckend. Die erste Landung ging gründlich daneben. Zu heftige

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Ruderausschläge und eine zu langsam geflogene Landevolte führten zu einem abrupten Strömungsabriss. Aus etwa 5 m Höhe „spitzte“ ich im Endanflug den „Competition“ ins Maisfeld. Ein Rumpfbruch im Bereich der Haube war das frustrierende Resultat. Einem glücklichen Zufall zufolge konnte ich einen Ersatzrumpf günstig erstehen (René und Walti wissen warum, der Unbedarfte liest auf Seite 36 nach). In den letzten 4 – 5 Monaten habe ich dieses Modell mit viel Spass in Stetten geflogen.

Heute bin ich in der glücklichen Lage mit diesem Flugzeug so richtig „rumzuheizen“ und dem Flieger das zu geben, wofür er gebaut wurde. Die nächste Hotliner-Herausforderung steht vor der Tür: Elektrosegler „Lift off Rocket“ von Simprop. Glaubt man der Werbung, bringt dieses Modell “die Luft zum Brennen”. Im Frühjahr 2011 wage ich meinen Erstflug und kann sicher nächstes Jahr für die Saison 2011 weiterhin positives zum guten Gelingen meiner Modellfliegerkarriere berichten. Happy landing Peter Scheidegger

In vielen Exemplaren im MSV Stetten in Formation geflogen, die Parkzone „Corsair F4U“ verträgt auch engste Formationen klaglos

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Jahresmeisterschaft und Sommernachtsfest am 31. Juli in Stetten Da in diesem Jahr der 1. August auf einen Sonntag fiel, gab es ein 2er Paket, nämlich die Jahresmeisterschaft und das Sommerfest zusammen. Der Durchführungsmodus mit zwei Segelflügen samt Zeiteinhaltung (jeder kündet nach eigenem Ermessen nach dem Klinken oder „Motor aus“ drei Minuten an). Die möglichst genaue Ziellandung aus den früheren Jahresmeisterschaften wurde ein weiteres Mal übernommen. Beim ersten Zeitflug wurde die Zeit von einem Helfer angesagt und beim zweiten musste geschätzt werden. Bei bestem Wetter wurde bereits am Morgen die Infrastruktur aufgestellt und es erfolgten die ersten Flüge. Als Schlepper standen uns René Sigrist und Eric Waser zur Verfügung. Sie haben die Segler mit ihren Elektro-Rascal speditiv und sicher in ca. 40 Sekunden auf 300m und mehr

Höhe gewuchtet. Besten Dank an die Schlepper und auch an Didier Maret, der für alle Fälle auch seinen Rascal parat gemacht hatte. Bei der Routine der Schlepppiloten und der Zuverlässigkeit der Maschinen eigentlich fast etwas Overkill. Natürlich zierte sich jeder Seglerpilot ein wenig seine Wertungsflüge zu absolvieren und so wurde vor und nach dem Mittag fleissig trainiert. Die ersten Piloten setzten dann am Nachmittag die Messlatte mit Wertungsflügen und lancierten den Wettbewerb. Tierisch ernst wurde es allerdings nie, Spass hatte Priorität und man half sich gegenseitig mit vielen Tipps und auch bei der Zeitmessung. Verschiedene Piloten

liessen sich nicht stressen und mussten fast zu den Durchgängen genötigt werden. Die Flüge waren durchwegs gut, einzelne sogar annähernd perfekt. Dazu beigetragen haben sicher auch die nahezu idealen Bedingungen. Der Himmel war praktisch wolkenlos, es herrschte nur leichter, thermischer Wind und das während des ganzen Tages. Der gute Trainingsstand ist nicht zuletzt dem spitzenmässigen Schleppangebot unseres Rascal Teams während des ganzen Jahres zu verdanken. Erstaunlicherweise bot die Zeitschätzung den vorderen Piloten keine Probleme, sodass Zeitabweichungen von mehr als 5 Sekunden, egal ob angesagt oder geschätzt, bei den ersten fünf Rängen schon grobe Ausreisser darstellten. Zwei Piloten haben es geschafft exakt auf 3 Minuten zu landen, einer sogar mit einer Zielabweichung von nur 2m. Die kürzeste erzielte Distanz zum Landepunkt betrug knapp 30cm. Entscheidend war schlussendlich die Summe der beiden Wertungsflüge und etliche Piloten hatten einen Superdurchgang, konnten diesen aber dann nicht mehr reproduzieren. Mit der Möglichkeit der Wiederholungsflüge wurde vorsichtig umgegangen, denn egal ob der Wiederholer besser oder schlechter ist als der vorhergehende Flug, er zählt. Pokern war also gefragt. Rangliste: 1. Adrian Eggenberger Ventus 946.20 2. Michael Orschel Flamingo 907.70 3. Joachim Oestringer Storm 885.70 4. Eric Waser Papillion 841.50 5. Hans-Peter Aregger Papillion 834.50 6. André Wagner Graphite 825.60 7. Tobias Gerster SB 10 824.40 8. Juan Moreno Lunak 816.00 9. Martin Busslinger Xperience 780.50 10. Oliver Gerster Easy Glider E 745.70 11. René Sigrist ASW-24 698.80 12. Roli Brunner Ultima 686.80 13. Didier Maret DG-800 584.90 14. Florian Gerster Easy Glider E 559.50

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Sehr erfreulich war die grosse Teilnehmerzahl, die durch die Teilnahme der Gerster Juniors etwas aufgerundet wurde. Die beiden flogen mit ihrem Easy Glider E sicherheitshalber unter Aufsicht ihres Vaters Tobi am Kabel, haben aber ihre Punkte selbständig erarbeitet. Ereignisse gab es nur ganz wenige und auch für den Klatsch&Go gab es wenig Futter. Patrick Busslinger war der Pechvogel des Tages. Beim Schlepp an der Leine von Renés Rascal hat es seinen legendären ASW-17, „Spirit of Mönch“ zerlegt. Der Flieger wollte partout nicht ausklinken und Schlepppilot und Seglerpilot haben etwas zu brüsk reagiert, was die ziemlich in die Jahre gekommene Legende mit Flächenbruch quittierte. Dass Patrick danach am Boden zerstört war, kann man gut verstehen. Aufgrund der darauf folgenden Hektik beim Landen des Schleppers musste Michael Orschel kurz vor der Landung bei einem Spassflug nach seinen Wertungsflügen noch eine Warteschleife drehen und schaffte es dadurch nicht mehr auf die Piste. Die butterweiche Landung im Maisfeld vor der Piste stellte natürlich nicht das Problem dar, sondern die anschliessende Bergungsaktion. Trotz Peilhilfe und um die zehn Helfer benötigte Michael mehr als eine Stunde um seinen Flieger zu finden und zu bergen. Ganz herzlichen Dank allen Mitgliedern der Suchmannschaft. Ab 18:00 konnte dann das Sommerfest bei angenehmen Bedingungen und mit Rekordbeteiligung steigen. Man genoss den Aargauer Braten vom Fassgrill und das gesellige Zusammensein in vollen Zügen. Vielen Dank an Martin für die Organisation der Verpflegung und das Grillen, an René für die Getränke und allen Köchen für die Salate und die Desserts. Bis zur Dämmerung konnten noch etliche Spassflüge absolviert werden und es wurde gelacht und gefeiert was die Bänke hielten. Zum Abschluss erfreuten uns Martin Busslinger, Didi Maret, Florian und Oliver Gerster sowie Rafael That mit ihren Feuerwerken. Nach dem wunderbaren Tag blieb eine grosse Gruppe von Mitgliedern auf dem Platz und verbrachte die Nacht in ihren Zelten. So konnten sie bereits am Sonntagmorgen früh den Segelflugbetrieb aufnehmen. Im Zelt wird man bekanntlich früher wach und so erfolgte der erste Flug bereits um 07:00. Der MSVS Sonntagsapéro wurde anschliessend um 11:00 auf dem Platz mit einem Brunch durchgeführt. Adi Eggenberger

Die stetige Nachwuchsförderung wird auch im Modellflugsportverein Stetten gross geschrieben, keiner zu klein – Modellflieger zu sein!

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Schöne Impressionen von der Jahresmeisterschaft 2010 auf beiden Doppelseiten

Gegenseitige Hilfe, Rafael That und Adi beim Aufbau des Ventus Danke an unser Rascal Schlepperteam – kein Wunsch bleibt offen

Spickstart von Tobis SB-10 hinter dem Rascal Und noch ein Spickstart mit Adis Ventus

Die Damen fragen sich was da vor sich geht auf der Piste Man(n) starrt gebannt in den Himmel

Unsere Infrastruktur und Sitzgelegenheit anlässlich der Jahresmeisterschaft oder einer Regionalmeisterschaft kann sich sehen lassen

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Gemeinsam fliegen macht offensichtlich Spass Szenerie im Partyzelt

André „Wagi Wagner mit seiner Carbon-Kampfmaschine „Graphite“ Florian und Oliver mit Easy Glider – wacker geschlagen – Hut ab!

Fass-Schweinsrollbraten à la mode de MSV Stetten - in XXXXXL-Grösse - en Guete!

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Unser präsidialer „Chefgriller“ Martin am Fassgrill Joachim geniesst den freien Tag, fliegt aber auch Spitze

Zwar ausser Konkurrenz, ein herrliches Flugbild – Wagis ASW15 Ja, das war ein Supertag – Jin liegt mit ihrer Beurteilung goldrichtig

„Rascal“ Elektro Schlepper in vielen Schleppflügen erprobt, leicht – leise und lang anhaltend erfolgreich eingesetzt von Eric und René

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Oliver und Tobias Gerster im Wertungsflug während der Jahresmeisterschaft 2010, volle Konzentration ist gefragt – hüben und drüben!

Das Team Schaerer mit den grossen Segelflugzeugen vertritt den MSV Stetten auf nationalem und internationalem Rasen eindrücklich

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Einige nützliche Helfer

PU Max Ich baue seit Mitte der 60er Jahre Flügel in Styro/Furnier-Bauweise. Dabei habe ich mit verschiedenen Klebstoffen für die Verklebung des Furniers operiert: Mit Weissleim nass verkleben; Weissleim auf Furnier auftragen, trocknen lassen und das Furnier auf den Styrokern aufbügeln oder mit Epoxydharz im Vakuumsack verkleben. Dieses Jahr habe ich etwas Neues ausprobiert: Ich habe das Furnier mit PU Max auf den Styrokern geklebt. Mit 250g PU Max für CHF 10.50 habe ich zwei Paar Flügel mit 2m Spannweite geklebt und hatte immer noch genügend Leim um drei robuste Hallenmodelle zusammenzusetzen (und dann haben sie mich Terminator geschimpft).

Didi MacGyver Ladestecker Bei zwei Lipos vom Chinamann habe ich Pech gehabt. Jeweils eine der Zellen hatte nur noch eine Spannung von 0.75V. Die Zellen waren aber nicht gebläht. Ich schilderte das Problem unserem Alleskönner, welcher wie immer prompt eine Lösung bereit hatte. Dank dem Didi MacGyver Ladestecker kann man über den Balanceranschluss des Akkus mit dem guten alten Lämplilader die tiefentladene Zelle wieder auf 3.8V aufpäppeln und von da weg mit dem Lipo-Lader voll aufladen. Die Methode sollte man aber nur bei nicht geblähten Akkus anwenden. Ein toter Akku bleibt ein toter Akku. Da kann auch ein MacGyver nichts mehr retten.

Modellfinder Ich habe unterdessen schon einige Erfahrung mit verlieren, suchen und finden von Modellen. Um das Letztere zu erleichtern gibt es verschiedene Methoden. Trick 1: Modell anschreiben Man kann sich schicke Etiketten drucken und auf die Modelle kleben. Das hilft vor allem, wenn man das Modell selbst nicht mehr findet. Trick 2: Modellfinder Ein kleiner Piepser wird am Empfänger eingesteckt. Der beginnt zu piepsen, wenn man den Sender ausschaltet. Theoretisch. Trick 3: Horchgerät An der Erfindermesse 1960 in Brüssel wurde diese praktische Einrichtung von Herrn Jean Lauscher vorgestellt. Damit kann man das Laufgeräusch der Servos über weite Distanzen lokalisieren. Vielleicht überlegt sich der Vorstand die Anschaffung. Der MSVS wäre dann Vorreiter in innovativen Suchmethoden.

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Jean Lauscher im Einsatz, das Modell hier ist noch für die üblichen Röhrenservos gedacht Die Zeit nach dem Lipo Akku Kaum ist der nano-tech Lipo Standard geworden, tüfteln ambitionierte Modellbauer an neuen Antriebskonzepten. Schon in wenigen Jahren wird der Warp-Antrieb auch in unseren Modellen Einzug halten. Das Bild links zeigt eines meiner neuen Modelle bei der versuchten Transition zu Warpgeschwindigkeit. Die Technik ist noch nicht ganz ausgereift und es kommt manchmal zu unerfreulichen Ergebnissen. Siehe Bild rechts. Das ist alles, was vom Versuchslabor übrig geblieben ist. Ich arbeite daran.

Übrigens: Wer nach der Landung weiter läuft, repariert weniger.

Jörg Borer

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Monte Lema, das Modell-Segelflugparadies im Tessin

Dabei waren Walter Clemens, Didier Maret, Donovan Borer, Andrea und Patrick und Martin Busslinger, sowie Jin und Roli Brunner. Dieses wackere Trüpplein traf sich am Samstag, 24. April 2010 frühmorgens auf dem Casinoplatz in Bremgarten zur Abfahrt ins Tessin. Nach kurzweiliger Fahrt mit Kaffeehalt ennet dem Gotthard trafen wir an der Talstation der Lema-Gondelbahn, im wolkenverhangenen Miglieglia ein. Rasch ging es auf den 1620 Meter hohen Berg hinauf. Nach der Ankunft bezogen wir unsere Zimmer und stärkten uns anschliessend erst einmal mit einem feinen Mittagessen, selbstverständlich gefolgt von einer kleinen Siesta. Man(n) ist ja auch keine zwanzig mehr.

Dann endlich stieg die Wolkendecke allmählich auf eine Höhe an, die ein Fliegen zuliess. Wir holten unsere Sender und Segler aus dem Hangar (sprich Unterstand beim Restaurant) und machten uns abmarschbereit. Doch unser Didi wurde zunehmend nervöser. Je länger er suchte, desto hektischer wurde er. „Wo ist mein Sendermodul“ hallte es durch den Raum. Doch alles suchen half nichts, das Modul blieb unauffindbar. Wie sich später herausstellte, lag das wertvolle Futabateil, wie vermutet, wohlbehütet bei Didi zuhause. Wenigstens konnte es da keinen Schaden nehmen! Womit sich das Fliegen für ihn eigentlich schon erledigt hatte, wäre da nicht... Oben angekommen, erklärte Walti den Lema-Neulingen erst mal die Örtlichkeiten und hiesigen Gepflogenheiten. Ein tolles Fluggebiet mit sehr guter Landemöglichkeit und wunderschöner Aussicht, wahrlich paradiesische Zustände für uns Modellflieger. Nachdem bereits der Lokalmatador und drei Gäste aus dem grossen Kanton den Luftraum unsicher machten, wagten auch wir unsere ersten Flugversuche, noch zaghaft, aber voll motiviert. Erste Thermikanschlüsse wurden geschafft. Ein tolles Erlebnis für Piloten, die noch keine Gebirgserfahrungen hatten. Allerdings gab es, und das gehört halt ebenso dazu, auch weniger Erfreulicheres an diesem Nachmittag. Einen Absturz von Donovan‘s Segler und eine grössere Suchaktion nach Martin‘s Cularis in steilem Gelände, wobei das Modell seltsamerweise dann später an einem ganz anderen Ort gefunden wurde. Gibt es sie vielleicht doch, die Berggeister? So verstrich der Nachmittag sehr kurzweilig, ehe wir hungrig wieder ins Bergrestaurant zurückkehrten. Ein währschaftes Nachtessen mit einem guten Tropfen Roten rundete den ersten Tag unseres Ausfluges erfolgreich ab. Man sass anschliessend noch gemütlich zusammen und diskutierte über Gott und die Modellflugwelt. Alsbald zogen sich die ersten müden Piloten zur wohlverdienten Nachtruhe in den ersten Stock zurück.

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Der Sonntag überraschte dann zur Freude aller mit prächtigem Sonnenschein. Es sah aus, als ob es ideale Flugbedingungen geben würde. Zuerst allerdings verzehrten wir das einfache, jedoch ausreichende Frühstück. Danach räumten wir unsere Zimmer und deponierten unser Gepäck im Modellhangar. Anschliessend gab es kein Halten mehr, der Berg rief und wir folgten dem Ruf, hinauf zum Startplatz. Und wir wurden verwöhnt mit einem herrlichen Tag. Für die noch unerfahrenen Gebirgspiloten war es eine tolle Erfahrung. So schön kann Fliegen in den Bergen sein. Und das ganze erst noch mit einem berauschenden Panorama. Zeitweise herrschte wirklich eine Hammerthermik. Je

länger der Tag dauerte, desto mehr Wolkengebilde tauchten auf unter denen es die Segler förmlich nach oben sog. Dass allerdings auch die Thermik ab und zu mal eine Pause einlegen kann, haben wir dann auch hautnah erlebt, respektive Walti hat uns das, wenn auch unfreiwillig, eindrucksvoll demonstriert. Äusserst beeindruckend für alle Anwesenden wie er nach einem Absaufer, weit, sehr sehr weit draussen und sehr, sehr tief unten um jeden Zentimeter Höhe kämpfte und schliesslich das Modell wieder auf Augenhöhe hoch brachte. Doch zum Schrecken aller war es dann genau in diesem Augenblick wieder vorbei mit Höhe machen, es ging weit draussen wieder tief runter. Das Nervenspiel konnte abermals und wieder von Neuem beginnen. Und auch diesen zweiten Ausflug in die Niederungen des Lema's meisterte Walti mit Bravour. Er kämpfte sich erneut wieder so weit hoch, dass es endlich reichte um hereinzukommen. Man sah ihm die Erleichterung nach der geglückten Landung an. Die anschliessende Verschnaufpause hatte er sich redlich verdient. Dieses beeindruckende Schauspiel hat dann beim Schreiberling allerdings so tiefe Spuren hinterlassen, dass er sich nicht mehr traute, seinen Voll-Gfk’ler über die Kante zu werfen, ein weniger wertvolles Modell musste genügen. (So ein Weichei, Warm-duscher, Beckenrandschwimmer, Teletubbywinker und Kreisellinksblinker!) Viel zu schnell verstrich die Zeit. Um die letzte Gondel runter ins Tal nicht zu verpassen, wurde es dann auch schon Zeit zusammenzupacken. Um viele Eindrücke und Erlebnisse reicher, machten wir uns auf den Rückweg zur Bergstation. Wie schon die Fahrt hinauf, verlief auch die Rückfahrt ins Tal hinunter problemlos. Wir verabschiedeten uns von Walti und Donovan, die beiden wollten auf direktem Weg nach Hause fahren. Die übrigen 2 Begleiterinnen und 4 Piloten wollten auf dem Heimweg eine Pause einlegen um etwas zu essen, was die Gruppe dann in Sisikon im Urnerland auch machte. Das Cordon Bleu mundete vorzüglich. Wir freuen uns schon sehr auf eine Wiederholung im 2011. Meine Wenigkeit wird man auf jeden Fall im Jahr 2011 wieder auf dem Monte Lema antreffen. Wäre ja wirklich zu schade, ein so geniales Fluggebiet mit fantastischer Aussicht einfach nur den anderen zu überlassen. Roli Brunner

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Impressionen vom Monte Lema, es gab immer etwas zum schauen und schrauben

Das grandioses Panorama Richtung Lago Maggiore und Norditalien entschädigt auch mit Superthermik für die etwas längere Anreise

Thermik für alle! Hängegleiter, Matratzen, Segelflieger und Vögel Die zwei begnadeten Schrauber und Schauer vom Dienst

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F3A Regionalmeisterschaft des RMV Zentralschweiz in Stetten am 26. Juni 2010 An der Präsidentenkonferenz des Regional-verbandes Zentralschweiz (RMV3) im Winter `10 hat unser abtretender langjähriger Präsident Juan die Durchführung der Regionalmeisterschaft im Motorkunstflug F3A provisorisch zugesagt und unsere Mitglieder haben dies dann an der GV 2010 bestätigt. Bereits an der Generalversammlung haben sich neben dem Vorstand 12 Helfer zur Verfügung gestellt. Die Durchführung von Wettbewerben und Freundschafts-fliegen ist für unseren aktiven Verein nichts Neues. Speziell bei diesem Anlass war allerdings, dass es der erste Motorkunstflugwettbewerb auf unserem Platz war und dass wir mit einem gegenüber den früheren Jahren veränderten Organisationskomitee arbeiteten. Durch den Rücktritt von Juan und Joachim aus dem Vorstand sind unsere beiden Verpflegungsexperten weggefallen. Der Anlass wurde dieses Mal vom gesamten Vorstand anlässlich der regulären Vorstandssitzungen vorbereitet. Natürlich hat dieses neue OK, bestehend aus Martin Busslinger, Eric Waser, Pietro Marbach, René Sigrist, Yves Burkhardt und Adi Eggenberger das Eine oder Andere dazulernen müssen, aber das Teamwork vor und nach dem Anlass hat effizient funktioniert.

Mit der Durchführung dieses Wettbewerbs wollten wir unseren Beitrag an den Regionalverband leisten, aber auch die bestehenden Interessen unserer Piloten am Motorkunstflug fördern. Wenn man einmal auf dem eigenen Platz einen Wettbewerb gesehen hat, dann ist es unvermeidlich, dass es den Einen oder Anderen packt. Da der Motorkunstflug in dieser Kategorie heute praktisch ausschliesslich elektrisch und zudem nahezu geräuschlos betrieben wird, stellt auch dieser Aspekt für unseren Verein kein Hindernis mehr dar. Eine zusätzliche Motivation für die Durchführung dieses Anlasses war es, unseren Nachbarn und den Behörden aufzuzeigen, was unser Verein zu leisten imstande ist

und für diese auch als Gastgeber zu wirken. Als Wettbewerbsleiter konnten wir Alois Schürmann gewinnen. Alois fliegt in der F3A Kategorie auf höchster Schweizer Ebene und kennt die Programme und Organisation solcher Anlässe bestens. Als Jury fungierten Oliver Wettstein aus dem Vorstand des MFV Reusstal Künten, sowie Juan Moreno und Adi Eggenberger aus dem MSV Stetten. Der regionale F3A-Leiter, Hervé Goethals hat für uns die Punktrichter Bruno Stricker, Hugo Peyer, Hervé Goethals selber und Werner Ziörjen aufgeboten und als Auswerter durften wir Christoph Krämer aus unserem Verein einsetzen. Dank genügend Helfern konnte die Infrastruktur am Vortag speditiv aufgebaut und alles für den Anlass hergerichtet werden. Zusätzlich zur gewohnten Infrastruktur, wie Park- und Modellabstellplätze, Küche, Essenszelt, VIP Tische, Sitzbänke, Absperrungen, Toi-Toi- Häuschen, Punktrichter- und Schreiberplätzen, sowie dem Auswertungszelt mussten die 60° Visiere in 150m Abstand aufgestellt und die Bodenmarkierungen auf der Piste angebracht werden.

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An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an unsere Verpächterfamilie Regez, dass wir weitere Grasflächen für den Modellpark und die Parkplätze nutzen durften. David und Tamara haben zum Glück immer ein offenes Ohr für unsere Sonderwünsche bei solchen Anlässen.

Leider haben sich vor dem Wettbewerb mehrere Teilnehmer wieder abgemeldet, sodass Alois beim Briefing lediglich 11 Piloten begrüssen konnte. Davon starteten 10 Piloten in der Regionalkategorie und einer, unser Patrick Humbel, im Beginner-Programm. Während des gesamten Anlasses durften wir bestes Wetter und milde Temperaturen geniessen. Es blies zwar eine mittelstarke Bise, dies aber recht konstant und so herrschten für alle Teilnehmer praktisch dieselben Bedingungen. Aufgrund der moderaten Teilnehmerzahl konnten vier Durchgänge ohne Zeitdruck geflogen werden und die Piloten hatten auch noch Zeit um sich zu unterhalten sowie Fragen der geladenen Gäste und der Presse zu beantworten. Aufgrund der Startliste war zu Beginn klar, dass der Wettbewerb fast eine interne Ausmarchung der Luzerner werden würde. Im Regionalprogramm stammten 6 von 10 Piloten aus der MG Luzern, bekanntlich die F3A Hochburg in der Zentralschweiz. Daneben durften wir zwei Piloten der GAM Lugano und je einen Pilot aus den Vereinen Buchs AG und Fehraltorf begrüssen. Aus

Sicht des Veranstalters darf den Piloten attestiert werden, dass generell auf hohem Niveau geflogen wurde und die Teilnehmer sich sehr routiniert verhielten. Dadurch konnte der Wettbewerb reibungslos und ohne grosses Eingreifen des Wettbewerbsleiters über die Bühne gehen. Die wackeren Luzerner rund um Adi Bruni zeigten mit schönen und regelmässigen Flügen, dass sich ihr gemeinsames Training lohnt und belegten die Ränge 1 und 2. Schlussrangliste Regionalprogramm RV Zentralschweiz 1. Michael Bucher MG Luzern 2974.30 2. Adi Bruni MG Luzern 2940.30 3. Adrian Nenning MG Fehraltorf 2898.30 4. Martin Schön MG Luzern 2878.00 5. Julian Schrumpf MG Luzern 2724.00 6. Roland Weber MG Luzern 2686.50 7. Guido Bianchi GAM Lugano 2603.10 8. Matthias Blättler MG Luzern 2295.00 9. Peter Bolliger MG Buchs 2111.00 10. Matheo Gamba GAM Lugano 2034.70 Dass Patrick Humbel im Beginnerprogramm angetreten ist, hat natürlich alle Vereinsmitglieder sehr gefreut und kann nicht genügend gewürdigt werden. Patrick hat sich im Frühjahr zur Teilnahme entscheiden und sich in mehreren Trainingseinheiten mit seinem Coach Eric Waser auf den Wettbewerb vorbereitet. Das verlangt einerseits Durchhaltewillen und andererseits auch etwas Mut für den ersten Wettbewerb. Nochmals ganz herzliche Gratulation Patrick. Rangliste Beginnerprogramm (nur ein Teilnehmer) RV Zentralschweiz 1. Patrick Humbel MSVS Stetten

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Zu den Highlights des Tages darf der VIP Apéro gezählt werden, zu dem unser Aktuar Yves viele Gäste, Nachbarn und Freunde geladen hatte. Martin durfte dabei eine schöne Anzahl Behördenvertreter, Nachbarn, Freunde und auch die Presse begrüssen und betreuen. Für die Piloten waren sicher das entspannte Ambiente ohne Zeitdruck, die guten Bedingungen und Infrastruktur erfreulich. Unsere Küchenmannschaft wurde von allen Seiten gelobt für die feine Verpflegung (Poulet vom Grill) und die zuvorkommende Betreuung. Für uns als veranstaltenden Verein

war es ein interessanter Tag und wir haben unsere zwar anstrengende aber dankbare Gastgeberrolle genossen. Abschliessend darf festgehalten werden, dass wir alle unsere Ziele erreicht haben. Es war ein sportlich korrekter, fairer und kameradschaftlicher Wettbewerb bei guter Stimmung. Mit den geladenen Gästen konnten viele gute Gespräche geführt werden und das Kunstflugvirus hat sich bei einigen Vereinsmitgliedern noch tiefer festgesetzt. Dies hatte zur Folge, dass unmittelbar nach dem Anlass sieben „Angel S“ Kunstflugzeuge bestellt und gebaut wurden und alle nach dem Sommer eingeflogen wurden. Nun ist zu hoffen, dass die Initiative im nächsten Frühling fortgesetzt wird und an der nächsten Regionalmeisterschaft mehrere Piloten unseres Vereins dabei sein werden. Ganz herzlichen Dank an meine Vorstandskollegen und alle Helfer aus dem Verein. So macht es wirklich Spass. Die Bilder auf den beiden folgenden Doppelseiten illustrieren den Tag bestens. Adi Eggenberger

Das Teilnehmerfeld, sichtlich erfreut, einen schönen Tag, sportliche Wettkämpfe und kulinarische Feinkost in Stetten erlebt zu haben

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Es herrscht aktiver Modellflugbetrieb im Eichhof Stetten Patrick Humbel’s Kombi die umweltfreundliche Art des Transports

Das MSV Stetten Verpflegungsteam Beim Briefing der Piloten, wo fliegen, was sind die Regeln usw.…

früh ans Essen denken, Marco, Didi und Roli beim Vorbereiten Punktrichter voll konzentriert an der Arbeit

Pilot Adi Bruni mit Helfer im Durchgang Doppeldecker im F3A, Adrian Nenning's wunderschöner Amethyst

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Elektroflieger „rauchen“ auch im Sägemehl des Propellerstrahls Kurz vor dem Turn, sauber geflogen eine sehr schwierige Figur

Edel sieht er aus… unser Grillmeister Didi „MacGyver“ Maret En Guete, es hat fast zu wenig Schatten unter dem Partyzelt

Die interessierte Jungmannschaft darf stets ganz vorne dabei sein Patrick Humbel bekommt letzte Anweisungen seines Coachs Eric

Der Zoom hatte etwas zu kämpfen mit der flotten Bise Unmittelbar kurz nach dem Start des Intégral von Michael Bucher

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Ohne Teamhelfer geht es auch im Modellflugsport nicht Punktrichter und Schreiberassistenten am Werk

Die Quitten stören kaum beim Landen, fliegen heisst landen Patrick Humbel stellt den Zoom scharf, Akkus dran und los geht es

Patrick Humbel macht seinen „Zoom“ parat „en Guete“ – Christoph’s fliegendes Essen Andrea und Pietro am Buffet vorbereiten

Spoiler am Rumpf! Ist es das Gebot der Stunde – oder vielleicht nur konkurrenzverwirrendes „Geflügel“ mit etwas Placeboeffekt?

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Auswerter Krämer gibt die Wertungen ein „Unser“ Landwirt, David Regez Wettbewerbsleiter Alois Schürmann

Präsident Martin mit den Dankesworten Wettbewerbsleiter Alois verliest die Ränge Jeder Teilnehmer ist ein Sieger

Gratulation an „unseren“ Patrick Humbel, 1. Rang Beginner! Die stolzen Gewinner im Regional- und Beginner-Programm

Bilder anlässlich der Regionalmeisterschaft, fotografiert von Sabrina Alba: www.alba-art.ch

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Seb Art Angel 50 S, ein F3A Modell zum trainieren und verlieben An unserem ersten regionalen Wettbewerb für F3A in Stetten reifte der Entschluss bei sieben begeisterten Stetter-Piloten uns ebenfalls so einen F3A Flieger zu bauen und einmal an einem solchen Motorkunstflug-Wettbewerb teilzunehmen. Wir liessen uns bei Ueli Amsler einen Sebart „Angel“ S50E mit Elektromotor, Empfänger und Servos offerieren.

Der Bausatz ist sehr leicht, qualitativ hochwertig und nahezu komplett fertig gebaut und bespannt. Innerhalb weniger Bauabende in unserem Baulokal stand der Angel 50S flugfertig auf den Werk-bänken. Nachdem alle Einstellungen und Ruderausschläge nach den Angaben gemäss Bauplan überprüft und eingestellt wurden, ging es auf unseren Modellflugplatz zum Einfliegen. Da standen sie nun in voller Pracht und Schönheit. Der Erstflug meiner Angel und der von Patrick Humbel verliefen problemlos. Es erfolgten nur normale, kleine Trimmkorrekturen. Auch der Schwerpunkt konnte noch etwas zurückgenommen werden. Nicht ganz so einfach gestaltete sich der Erstflug des präsidialen Angel unseres Vorturners Martin Busslinger. Die präsidiale Angel kam ebenfalls dank Eric Waser's Assistenzdiensten und einer familiendynamisch ausgeleihten Ersatzkabinenhaube wiederholt in die Luft. Was war passiert? Die Cockpithaube von Martin verabschiedete sich nach den ersten High-G-Manövern beim Erstflug kurzerhand vom Rumpf und zerlegte sich gekonnt und dynamisch in mehrere Teile während des freien Falles. Als Fallschirm war die Capothaube nicht zu gebrauchen.

Nicht minder virtuos konnte Eric die präsidiale Maschine ebenso präsidial landen, ohne weitere Verformungen oder abgeworfene Komponenten. Da auch Gattinnen präsidialer Modelle ein Teil zum Erfolg des Präsidenten beizutragen haben, wurde kurzum Andrea Busslinger als freiwilliges Sonntagstaxi engagiert um die noch jungfräulich zuhause in Wohlenschwil liegende, zweite Haube des patrick’schen Angel aus der Busslinger’schen Werkstatt ans Tageslicht zu befördern. Gut dass

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es familieninterne Backuplösungen gibt. Der Zweitflug war vermutlich dank Andrea's Einsatz gerettet, zwischenzeitlich tat sich der Präsident am Lehrer-Schüler Sender seines Lehrers Eric genüsslich mit dessen Modell.

Mit den Modellen der Kameraden fliegt es sich ja bekanntlich weit weniger stressig und die Berührungsängste für das Training und den Versuch neuer Kunstflugfiguren sind wesentlich kleiner. Doch nun begann die Zeit auch langsam für Eric zu laufen, zwischenzeitlich war am Horizont gegen den Eichhof die zurückkehrende Andrea zu erspähen, unter den Armen das jungfräuliche Ersatzcapot aus der heimischen Werkstatt.

Nachdem nun die Ersatzhaube von Patrick flugs aufs Feld gekarrt wurde, ging’s wieder an die Akkus respektive an die Steuerknüppel und Martin zeigte, was in seinem Modell steckte. Schlussendlich ganz abgenabelt und alleine fliegend, zeigte Martin Busslinger kurz vor Feierabend sogar noch eine perfekte Landung mit seiner Angel. Chapeau! Das gemeinsame "Wohlischwiler-Bier" war jetzt noch Ehrensache.

Die Ruderwirksamkeit ist sehr gut, nach ein paar Trainingsflügen und Tipps von Alois Schürmann habe ich die Ausschläge über einen Dualrate Schalter an Querruder und Höhenleitwerk sehr stark reduziert, jetzt lässt sich der Angel sehr feinfühlig durch alle Figuren steuern. Für unser F3A Trainingsprogramm ist die Angel genau richtig, zieht in jeder Situation sauber durch die Figuren. Jetzt heisst es üben, üben, üben...

Eric Waser

Vorstandsmitglieder im Element! Martin und Eric nach den gelungenen Erstflügen Ihrer beiden neuen F3A Trainern Angel von Sebart

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Herrenferien 2010 im „Karawankenblick“ in Südkärnten vom 29. Mai bis 6. Juni `10 Als Teilnehmer waren die folgenden Herren dabei: Adi Eggenberger, Yves Burkhardt, Didi Maret, Michael Orschel, Urs Huber, Peter Scheidegger, André Wagner, Walti Clemens und René Sigrist.

Obschon aufgrund der in den beiden vorangehenden Flugjahren gemachten Wettererfahrungen der Termin für dieses Jahr auf Anfang Juni verschoben wurde, war uns der Wettergott in den Südalpen erneut nicht sonderlich gut gesonnen. Er bescherte uns leider mehrheitlich Nordostwind, was öfters zu sehr kühlen Abwinden Richtung Ossiachersee führte. Auch öffnete der Himmel immer wieder seine elenden Regenschleusen. Sieglinde, die gute Seele des "Karawankenblicks", wird sich darüber vermutlich als einzige etwas gefreut haben, stieg doch der Konsum von Kaiserschmarrn und anderen Leckereien während den uns vom Wetter auferzwungenen, fliegerischen Pausen merklich an. Auch das Modellbaugeschäft Lindinger hätte sich über einen üppigen Mehrumsatz freuen können. Dessen Katalog wurde rege konsultiert und das Bestellformular immer länger. Leider stellte sich heraus, dass viele Artikel zurzeit nicht lieferbar waren. So wurden die Regenphasen indoor in der gemütlichen Gaststube verbracht. Adi Eggenberger bewies sein didaktisches Talent und führte Walter Clemens und Urs Huber in die Programmierung seiner FX30-

Fernsteuerung von Futaba ein. René Sigrist telefonierte mehrmals mit Markus Egger, dem Modellbauer aus Feldkirchen, erwarteten wir doch jeden Tag die vier ein Jahr zuvor (!) bestellten, flugfertigen ASW 15B mit 5m Spannweite. Diese wurden dann am Donnerstag endlich geliefert, sodass deren Programmierung stattfinden konnte.

Yves Burkhardt fand neben seinem zwischenzeitlichen Schönheitsschlaf so oft die Gelegenheit, seinen Laptop mit einem Online-Bericht über unsere Herrenferien zu füllen, dies so lange bis sich die Harddisk des Notebooks gegen Ende der Woche von seinem Besitzer verabschiedete. Zwischendurch zeigte sich Petrus aber auch von einer etwas freundlicheren Seite und liess die Sonne durch die Wolken blinzeln. Vor allem Elektrosegler aller Art wurden von den Piloten fachmännisch in den Kärntner Himmel gesteuert. Dies führte zwangsläufig auch zu einigen Zwischenfällen. André Wagner bestaunte während seinem eigenen Flug denjenigen

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der baugleichen „Schaumwaffel DG-1000“ von Didier Maret so lange, bis er sein eigenes Modell aus den Augen verloren und dessen Verlust zu beklagen hatte.

Thermik-Excel von Simprop, viel geflogen von Peter Scheidegger, ein ideales und gutmütiges Beginnermodell, siehe Bericht Seite 12 Walti Clemens war über eine blaue Störung am Himmel derart erfreut, dass er mit seinem "Dragon Fly" bei einem rasanten Aufstieg den kreisenden Thermik-Excel von René Sigrist in Einzelstücke zerlegte (siehe Seite 14). Michael Orschel und Didi Maret schafften es, dass ihre beiden Warbird's beim allabendlichen Warbirdtreffen ihre Flugbahnen gekonnt kreuzten. Ein Durchforsten des Lindinger Katalogs nach nötigen Ersatzteilen blieb aus oben genannten Gründen der mangelhaften Lieferbereitschaft leider erfolglos. Erst gegen Ende der Woche liess das Wetter einen, wenn auch reduzierten Schleppbetrieb durch Bernhard, den stolzen Wirt des ‚Karawankenblicks’ zu. Sogleich wurden die Segler für einen Flug bereitgemacht. Da aber praktisch keine Thermik herrschte, waren alle Modelle ziemlich schnell wieder (heil) am Boden. Nur Bernhard zeigte mit einem längeren Flug seiner 7m Fox, dass er als Lokalmatador mit den Wind- und Thermikverhältnissen an seinem Hausberg bestens vertraut ist. Alles in allem verbrachten wir wieder eine gemütliche, kollegiale und ereignisreiche Woche hoch über dem Ossiachersee auf 960 m.ü.M. Die Herrenferien 2011 werden vom 28. Mai bis 4. Juni stattfinden. Die ganz abgebrühten Herren fahren bereits am 24. Mai los für ein paar Tage Glocknerhof-Ferien im Vorlauf der offiziellen Herrenferien im Karawankenblick. Möge uns der Wettergott dann wohlgesonnener sein! René Sigrist

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Impressionen aus den Herrenferien im Kärntnerland im Frühsommer zur Regenzeit Die Ferien im Kärntnerland im Frühsommer finden in zwei Teilen statt, eine erste Herren-Delegation fährt jeweils schon in der Vorwoche ins obere Drautal in Oberkärnten zum Ferienhotel Glocknerhof in Berg. Dort ist vor allem Pistenbetrieb auf dem gemeindeeigenen Modellflugplatz von Greifenburg im Weiler Amlach angesagt.

René Sigrist’s Wartungsarbeiten Andy Wagner‘s AT6 Trophäe im Siegerpokal Als Trost/Belohnung ein Kaiserschmarrn Seit 2010 steht als wichtige Infrastrukturverbesserung eine Photovoltaik-Anlage zur Verfügung um die immer zahlreicher angetriebenen Elektroflugzeuge und deren Batterien mit Solarstrom zu versorgen. Fürwahr eine super Investition von Adolf Seywald seines Zeichens Hoteldirektor im Glocknerhof und Gelegenheitsmodellflieger. (Die Gelegenheiten dazu sind jedoch eher rar!)

Der „Excel“ von René Sigrist bzw. von Peter Scheidegger im Element, 4S LiPo Power mit Innenläufer-Getriebemotor

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Eine schöne neue Welt im Modellflug – ein paar Gedanken zur Zeit

Die grandiose Entwicklung des Elektrofluges in den vergangenen Jahren ist weder an der Modellflugindustrie noch an uns Modellbauern und Modellpiloten spurlos vorbeigegangen. Was vor einigen wenigen Jahren – so zum Milleniumswechsel vor 10 Jahren – seinen Anfang bei einigen Tüftlern, Freaks, Forschern und zu neuen Ufern ausbrechenden Modellfliegern seinen Anfang genommen hatte, ist heute hüben und drüben breiter Standard geworden. Wer hätte vor acht bis zehn Jahren an Indoor-Modellflug, Lithium-

Polymer, bürstenlose Aussen- und Innenläufer geglaubt? Wer hätte den damals noch experimentellen Setups einiger Tüftler vertraut und an deren Potential geglaubt, wohl die wenigsten! Wer wusste denn schon was „Depron“ - „Belizell“, gar „FASST“ - „HOTT“ - „Balancer“ oder „Telemetrie“ ist? Aus den anfänglichen, filigranen und sehr teuren, labormässigen Batterie- und Motorinstallationen sind heute wahre Muskelpakete in verschiedensten Varietäten und Bauformen entstanden. Mit dem Nebeneffekt der Ökologisierung und dem Wegfall von Schwermetallen aus den damaligen Nickel-Cadmium Zellen, den eher problematischen Nickel-Metallhydrid Akkus und dem einfach messbaren Leistungsverlauf der elektrischen Antriebe haben sich dem Modellflieger völlig neue Wege eröffnet. War früher mühsames Schrauben und Einstellen am Düsenstock nötig, ist heute mit der einfachen Berechnung der Leistung in Watt oder Kilowatt von Volt mal Ampère über ein Zangen-Ampèremessgerät ein neues Zeitalter mit klar messbaren Leistungen angebrochen.

Es stinkt in den Autos und Modell-werkstätten längst nicht mehr so oft nach Benzin- und Öldüften. Es sind keine ölverschmierten Finger mehr am guten Stoff der feinen Hose oder dem Hemd zu reinigen. Keine undichte oder verklebte Dichtungsringe oder verstopfte Tank-ansaugungen, keine nervig abgefallenen Spritpendel und keine mit Benzin gefluteten Rümpfe mehr. Vorbei sind die Zeiten der röhrenden, kreischenden Verbrennungsmotoren die bestenfalls noch dienlich waren, in Schweizer Fernsehsendungen auf dümmliche Art und Weise das Modellfliegen ad absurdum zu führen.

Zugegeben, ein paar andere Probleme sind auch aus der Elektrofliegerei entstanden, denken wir an die Sorgfalt im Umgang und der Pflege die den neuen, hochenergiedichten LiPo-Zellen und technisch ausgeklügelten Drehzahlstellern oder dem füglichen Umgang der den neuen, kräftigen bürstenlosen Motoren anzugedeihen hat. Als wichtigster Nebeneffekt sei die massiv reduzierte Geräuschentwicklung der kleinen und grossen und äusserst leistungsfähigen Elektromotoren mit darauf abgestimmten Propellern mit

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neuen Bauformen erwähnt. So hat dies eine völlig neue Dimension für den Modellflieger geschaffen. Mir käme es heute mitnichten mehr in den Sinn einen Knalltreibling mit Methanol- oder Benzinantrieb zu erstehen. Das wäre ja in höchstem Masse gefrevelt. In Sachen Preisentwicklung nach unten ist sicher in den letzten Jahren auch der starke Schweizer Franken im globalen Umfeld zu sehen. Gepaart mit den stark angestiegenen Produktionszahlen der genannten Produkte und dem Kampf unter den „Marktbegleitern“ um Marktanteile, Distributionskanäle, Internetshops und Schnäppchenjäger findet eine wahre Preisschlacht statt. Die Importe aus der Herstellung von Produkten hinter der langen Mauer oder auf der Insel im gelben Meer haben sich dank des Wechselkurses und der produzierten Mangen massiv verbilligt. Leider auch mit negativen Begleiterscheinungen wie Verlagerung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen weg aus Europa oder der Schweiz hin zu den Nachfolgern Mao’s oder den Jüngern Chiang Kai-Shek’s. Diese Entwicklung sollte man dringend vor Augen haben. Ohne unseren gut assortierten und beratenden Modellbaufachhandel mit all den Klein- und Ersatzteilen oder den guten Tipps und Tricks wie auch mit den schönen, einfach zu prüfenden ARF-Modellen im Laden am Tresen, kurzfristig ab Lager lieferbar, sind auch wir in der europäischen Luft nicht flugfähig. Betrachtet man die heute unüberschaubare Anzahl an „almost ready to fly“ ARF- oder Fertigmodellen stellt man schnell fest, dass sich auch hier der Markt massiv verändert hat. Früher war eher das disziplinarisch, streng erzieherische laubsägeln und schleifen im Trend. Konstruieren und leimen oder das geduldige schneiden, verbessern, lackieren und reparieren war angesagt. Dazu gehörte, wie heute noch üblich, eine gute Portion Erfahrung, Musse, Geduld und Zeit dazu.

Beim Besuch von Jugend- und Nachwuchsveranstaltungen fällt immer wieder auf, dass es Kinder und Junioren gibt, die mit dem Cuttermesser oder dem Sägebogen meist mehr die eigenen Finger oder die Werkbank beschneiden, denn das Werkstück. An der Gamekonsole und am Handy sind sie jedoch allerdings höchst virtuos. Die schulische Entwicklung der hand-werklichen Fähigkeiten setzt heute leider erst nach der kopflastigen, oft gebetsmühlenartig eintönig propagierten, linguistischen, wirtschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Ausbildung ein.

Videogames, Abtanzen, Partyrausch oder Handykonsum tragen leider eher dazu bei, den jungen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen oder die Zeit totzuschlagen. Das Erwerben der dringend notwendigen manuellen und sozialen Kompetenzen, z.B. mit dem Bau von Flugmodellen und der damit verbunden sportliche Ausübung draussen in der Natur kommt heute klar zu kurz. Man könnte sich doch auch überlegen, sich bei einer bietenden Gelegenheit ehrenamtlich zu engagieren und der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, auch eine Art modernen Cash Back’s. Klar, die Zeiten ändern sich, heute wird meist nicht nur der Kleine vom Grossen gefressen, sondern der Langsame vom Schnellen, der Bewahrer vom Neudenker oder der Traditionalist vom Trendsetter. Haben wir darauf die Antworten schon? Was heisst dies für uns Modellflieger? Verlieren wir alle in unserer immer knapper werdenden Freizeit, dank Handy, PC und Wireless jederzeit und überall erreich- und ablenkbar, nicht noch mehr unserer kostbaren und oft nur noch ideell und oberflächlich gelebten Freizeit? Schicksal als Chance? Sind Fertig-Modelle und ARF-Sets, voreingestellt, erprobt und x-fach bewährt nicht auch ein gangbarer Weg, in der noch verbleibenden, knappen Zeit unserem geliebten Hobby „intensiv“ und direkt nachzugehen? Gute „Fast-Fertig“ Modelle perfekt funktionierend flugbereit zu montieren,

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richtig einzustellen und so zu fliegen für was sie gebaut wurden, ist als solches auch schon recht anspruchsvoll wenn man es richtig machen will. Das gute Teil dann noch in die Luft zu bringen, dort zu halten und anschliessend eine saubere und nicht spanabhebende Landung hinzulegen, verlangt doch etwas mehr als öden Konsum. Wie auch schon gesagt – wäre Modellbauen und Modellfliegen so einfach – wir bräuchten keinen Fussball! Ich denke, all diese neuen Entwicklungen sind trotz allem einer der möglichen Wege die dazu führen, dass wir in der spärlichen Zeit die uns nebst Schule, Beruf und Familie verbleibt, nach draussen kommen. Auf das Fluggelände, in die Natur, an die frische Luft. Wir riechen die Umwelt und die Fauna, wir sehen die Thermik mit den darin gemeinsam kreisenden und aufsteigenden Vögeln und spüren den Wind beim Hangfliegen, partnerschaftlich verbunden. Wir erleben dank funktionierendem, gesellschaftlich äusserst wertvollen Modellbau und praktisch recht gut fliegenden ARF-Modellen und beinahe lautlosen Elektromotoren die real existierende Freizeit. Alleine oder mit dem Team im Segelschlepp, mit der Kunstflugmaschine im Training oder einfach zum Plausch für sich selber, mit moderner und sicherer Technik Modelle zu steuern, das ist einfach grandios. Der beste Beweis dazu, dass Modellfliegen attraktiv und sexy ist, sind die steigenden Mitgliederzahlen in den national über 170 Modellflugvereinen des Schweizerischen Modellflugverbandes. Halten wir Ausschau nach neuen Freunden, nach neuen technischen Entwicklungen und Möglichkeiten in der gerade begonnenen und immer wieder neu beginnenden, neuen Zeit im Modellflug. Was für eine schöne neue Welt, allen Unkenrufen zu Trotz! Yves Burkhardt

Sukhoi 29, in Italien designt, in China produziert, mit E-Motor und LiPo motorisiert, in der CH gekauft, montiert und in Stetten geflogen

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Segelflugzeug ASW 15B, eine oestereichisch/schweizerische Modell-Coproduktion

Das Original besass eine Spannweite von 15,00 m, eine Länge von 6,48m und hatte ein maximales Startgewicht von 408 kg und eine beste Gleitzahl vom 36,5. Nachdem die revolutionäre Bauweise mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) im Segelflugzeugbau Einzug gehalten hatte, wurde diese dann hauptsächlich bei den Fliegern der „Offenen Klasse“ mit den grossen Spannweiten gegen Ende der 60er Jahre eingesetzt. Andere Hersteller begannen jedoch auch die Flugzeuge mit 15 m Spannweite, also die damalige Standardklasse in GfK zu bauen.

Es entstanden der Phoebus, die Libelle und die LS 1. Aufgrund ihrer massiv, gegenüber den Holzflugzeugen doch erheblich besseren Leistungen waren sie schnell in der Wettbewerbsfliegerei etabliert. Bei der Fa. Alexander Schleicher war zu diesem Zeitpunkt immer noch die Ka 6e in Holzbauweise als Vertreter der Standardklasse in Produktion. Ein dickes Auftragspolster zeigte zwar die Beliebtheit dieses Fliegers, jedoch in Wettbewerben gegenüber den GfK-Fliegern der Konkurrenten war sie einfach unterlegen. So entschloss man sich bei Schleicher, ein Segelflugzeug für die Standardklasse in GfK zu entwickeln. Natürlich war dies eine Aufgabe für Gerhard Waibel, der mit der ASW 12 schon das Kunststoffzeitalter bei Schleicher im deutschen Poppenhausen eingeläutet hatte. AS stand und steht heute noch für Alexander Schleicher, das „W“ für eine Konstruktion von Gerhard Waibel, sinngemäss das „K“ für Rudolf Kaiser (z.B. ASK 21) oder das „H“ für Martin Heide (ASH 26) als dessen Konstrukteur wie auch das „G“ für Michael Greiner (ASG 29). Der Prototyp wies noch ein festes, halbversenktes Hauptrad vor und erlebte seinen Jungfernflug im Jahre 1968. Als Leitwerksform wählte man noch das so genannte Kreuzleitwerk mit einem Pendelhöhenruder. Später, mit der neuen Definition der Standardklasse, kamen dann ein Einziehfahrwerk und ein Tank für den Wasserballast dazu. Mit weiteren kleinen Änderungen, wie ein grösseres Seitenruder, ging die ASW 15 als „B“ Version in Serie und löste bald die Ka 6e in der Produktion ab. Leider blieben mit der ASW 15 grössere Wettbewerbserfolge aus. Sicher war sie immer unter den vorderen Platzierungen zu finden, aber der grosse Durchbruch gelang nicht. Allerdings konnte im Jahre 1972 der Amerikaner Karl Striedeck im Hangaufwind der Appalachen einen Weltrekord im Ziel-Rückkehrflug von 1068km mit einer ASW 15B erfliegen. Welches Potential eigentlich in diesem Flugzeug steckt, zeigt erst die Folgeentwicklung ASW 19. Mit neuem Rumpf und einem T-Leitwerk aber mit dem gleichen Tragflügel konnte G. Waibel ein Flugzeug schaffen, dass den Konkurrenten wieder ebenbürtig war. Die Produktion der ASW 15B wurde dann 1976 zugunsten der ASW 19 eingestellt. Die sehr leichte Bauweise des Rumpfes mit Tubussandwich bot die Möglichkeit, die ASW 15 mit einem Klapptriebwerk auszurüsten. Einige Stücke wurden so zu einem eigenstartfähigen Motorsegler, die, nachdem der Propeller und Motor im Rumpf eingeklappt wurde, wieder als ein äusserlich kaum zu unterscheidendes vollwertiges Segelflugzeug zu fliegen waren. Man kann sicher behaupten, dass diese Versuche damals mit der ASW 15B zu den heutigen Erfolgen dieser Kategorie von Motorseglern geführt haben. Das Modell Um einen regnerischen Ferientag während unseren Modellflug-Herrenferien 2009 im Gasthaus Karawankenblick hoch über dem Ossiachersee in Südkärnten sinnvoll zu gestalten, beschlossen André Wagner, Yves Burkhardt und René Sigrist, die Fakturei des in Feldkirchen tätigen

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Modellbauers Markus Egger zu besichtigen. Wir waren von seinem Handwerk so begeistert, dass wir gleich drei flugfertige Modelle der besagten ASW 15B im Massstab 1:3 mit 5m Spannweite bei ihm bestellten. Als Liefertermin wurden die Herrenferien im Mai 2010 vereinbart. So sollte dem Erbauer mit einem Jahr genügend Zeit für eine einwandfreie Ausführung ermöglicht werden. Ein Jahr später fuhren wir voller Erwartungen eines Erstfluges unserer Errungenschaften erneut nach Kärnten. Leider mussten wir dann erfahren, dass zwar die Rümpfe und Flügel bereit, die Seitenleitwerke aber noch am Trocknen waren. Nach mehrmaligem telefonischem Drängen wurden unsere Orchideen ein Tag vor Abreise schlussendlich geliefert. Ein Erstflug war deshalb und auch wegen des schlechten Wetters nicht mehr möglich. Die ersten Einstellarbeiten konnten vor Ort zwar noch vorgenommen werden, mitgebrachtes Blei, Akkus und Komponenten der Doppelstromversorgung mussten aber auf ihren Einbau bis zu Hause warten. Etwas enttäuscht führten wir die ASW 15B in die Schweiz ein.

Die ASW 15B, bereit vor dem Erstflug auf dem Modellfluggelände im Eichhof, im Hintergrund ein lauernder Papparazzi-Fotograph André Wagner muss sich sehr bald in seinem Baukeller verschanzt haben, fand doch sein Erstflug bereits am 26. Juni statt. René Sigrist beförderte den Segler mit seiner elektrifizierten Rascal-110 in den Stetter Himmel. Vom Erbauer postulierte Einstellungen mussten kaum modifiziert werden. Nachdem André Wagner das in die Nase verbaute Blei um 50 g auf insgesamt 750 g erhöht hatte, lobte er die guten Flugeigenschaften des Flugzeuges. Den ersten Härtetest bestand das Modell dann kurz darauf in der Bergluft des Monte Lema. Yves Burkhardt und René Sigrist beschlossen, den Ausbau zusammen vorzunehmen, nachdem auch Cockpit und Sitzwanne geliefert worden waren, nicht zuletzt auch, um von André's gemachten Erfahrungen zu profitieren. Während einiger Abende wurden punktuell Klebestellen verstärkt, das Cockpit und die nötigen RC-Komponenten sauber eingebaut.

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Am 19. September 2010 absolvierten dann Yves und René die Erstflüge mit Ihren ASW 15B auf unserem Modellfluggelände in Stetten. Nach ebenfalls problemlosen Flügen wurden die Landungen von den anwesenden Vereinskollegen kräftig applaudiert. Auch in der neuen Saison 2011 wird uns unsere ASW 15B sicher so manchen schönen Flug erlauben. Datenblatt der ASW 15B im Massstab 1:3 Flügel: Styro-Abachi Sandwich mit durchgehendem Holm, bebügelt, Profil SD 7062

mod. mit 5 m Spannweite, alle Ruder in Hohlkehlen angeschlagen Rumpf: GFK in Schalenbauweise, 2,07 m lang Gewicht: 9,350 kg flugfertig Schwerpunkt: 100 mm hinter Nasenleiste mit 750 gr Nasenblei EWD: 1,5 Grad Ruderausschläge: HR +15mm,-10mm / QR + 20mm,-15mm / SR max. Ausschlag Servos/Empfänger: 8 x Futaba S3305 an FASST 8 Kanal Empfänger 2.4 GHz R6008HS Einziehfahrwerk: FEMA Stromversorgung: 2 x Lipo TP 2S 45C 3250mAh mit Emcotec DPSI René Sigrist

Dreiseitenansicht der ASW 15 (A und B-Version, Konstruktionsstand 1969)

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Immer aktuell – immer spannend – immer etwas Neues, besucht www.msvstetten.ch Zu Beginn der Saison 2010 stand uns nun nach geraumer Vorbereitungszeit und engagiertem Design- und Funktionalitätsdefinierungsprozess des Web- und Projektteams die neue und grafisch aufgepeppte und um viele Bereiche erweiterte Internetseite des Vereins unter www.msvstetten.ch zur Verfügung.

Das Ziel war es, eine pflegeleichte und aktuelle Seite mit gutem redaktionellem Inhalt, unserem Vereinsprofil und dem gesellschaftlichen Engagement, verbunden mit schönen Bildern, technischen Tipps, einem Download-Bereich für all unsere Berichte aus der Vergangenheit und einen Kalender zu implementieren. Natürlich sollte das Ganze auch irgendwie zu unserem aktuellen Vereinsdesign – neudeutsch „Corporate Identity CI“ – passen. Ein weiteres wichtiges Kriterium war die einfache und online basierte Pflege und die Möglichkeit ohne zusätzliche Software von irgendwoher auf der Welt, Browser basierend den Inhalt zu pflegen und auch laufend zu unterhalten – so zum Beispiel um aus den entspannenden Herrenferien den Daheimgebliebenen quasi täglich Bericht erstatten zu können. Dazu wählte das Webteam das kostenlose Softwaretool „Joomla“ welches sich in den vergangenen Monaten nun auch bestens bewährt hat. Alles in allem ist dank tatkräftiger Unterstützung des Projektteams mit Stéphane Duvoisin, Michael Keller, Juan Moreno und meiner Wenigkeit ein aktueller und lebendiger Internetauftritt entstanden. Ein Dank geht auch an Hanspeter Aregger als Softwarespezialist. Die Pflege und das Aktuell halten des Inhaltes verlangen zwar ein bisschen Aufwand, ich meine aber, dass sich dies mehr als lohnt. Wo sicher noch Potential besteht, ist in der Zustellung von eigenen Geschichten, Bildern, Erlebnissen und Storys aller Mitglieder direkt an den Webmaster, damit wird die Seite noch lebendiger und aktueller. Euer Webmaster, Aktuar und Jahresberichtzusammensteller Yves Burkhardt

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Ode an den Winter Die Erkenntnis, dass man auch im Winter fliegen kann (für die Warmduscher: draussen natürlich!) scheint noch nicht so stark durchgedrungen zu sein. Deshalb möchte ich ein wenig Werbung dafür machen und ein paar heisse Tipps zum Thema geben. Denn der Winter sollte kein Grund dafür sein, dem Modellflugsport zu entsagen. Es gibt nichts Entspannenderes als in der kalten, klaren, belebenden, frischen Winterluft einen Elektrosegler kreisen zu lassen und die Ruhe zu geniessen. LiPo-Wärmer

Natürlich werden jetzt Einige aufschreien und auf die armen LiPos hinweisen, welche nicht für die Kälte gemacht sind. Kein Problem. Hier gibt es Hilfsmittel. Man kann mit viel Aufwand geheizte Behälter mit raffinierter elektronischer Regelung bauen. Aber es geht auch einfacher. Meine Frau hat mir die elegante und farbenfrohe LiPo Wärmetasche beschafft. Da tue ich die Lipos hinein, welche ich zum Flugplatz mitnehmen will. Ich stecke das Gerät zuhause für ca. 15 Minuten ein, bis die LiPos handwarm geworden sind. Auf dem Platz schliesse ich den Wärmer am Elektrokasten an und die LiPos räkeln sich wohlig darin bis sie gebraucht werden.

Turnigy transmitter glove

Der Turnigy "Handschuh" für den Sender ist ein echter Hit und darf im Sortiment des Winterpiloten nicht fehlen. Das Teil ist sauber verarbeitet und lässt sich für Sender mit zentraler Aufhängung und für solche mit Bügeln verwenden. Da sind die Finger im Winter windgeschützt und man hat trotzdem den Durchblick. Und das erst noch zu einem sensationellen Preis. Selbst bei -5°C kann man noch ohne Handschuhe steuern.

Handwärmer

Sollte man trotzdem mal das Bedürfnis haben, die Hände etwas aufzuwärmen, dann hilft hier der Handwärmer. Man entzündet einen Stab aus gepresster Kohle an beiden Enden und legt ihn in das mit Glaswolle gepolsterte Etui ein. Der Stab glimmt leise vor sich hin und wärmt die Hosentasche oder was auch immer. Erhältlich bei Beller Eisenwaren in Bremgarten.

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Gasheizstrahler "S'beschte wo's je hets gits" ist natürlich der altbewährte Gasheizstrahler. Das Gerät kann nur noch durch geheizte Pilotenkanzeln im notwendigen Klubhaus übertroffen werden. Aber bis das soweit ist, dauert es wohl noch etwas.

Quanum Skis

Schon im vorigen Winter habe ich mir Skis von Quanum besorgt. Sie sind aus Nylon sauber gearbeitet, haben eine schlaue Federmechanik und eine Spurrille. Das etwas höhere Gewicht schlägt bei mittelgrossen Modellen nicht zu Buche. Für leichtere Modelle habe ich mir Skis aus Styropor heissgeschnitzt. Die Skis sind mit Aussparungen für die Räder versehen und werden mit Gummiringen an den Fahrwerksbeinen befestigt.

Das Resultat Ich hoffe, mit diesen praktischen Tipps den Appetit auf das Fliegen im Winter etwas angeregt zu haben. Jörg Borer

Das waren noch Zeiten, eine Stetter Delegation fliegt bei der MG Davos auf dem gefrorenen Davoser See Segelschleppbetrieb

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Kunstflugmaschine Sukhoi Su 29, klein oder gross – egal – beide fliegen prächtig! Der Herbst hatte sich bereits mit grossen Schritten Richtung Winter verabschiedet, dafür durfte ich mit noch weit geöffnetem Werkstattor eine neue Sukhoi Su 29/140 mit 194 cm Spannweite aus dem Hause Sebart bei mir begrüssen. Nach dem erfolgreichen Einsatz der kleineren Su 29 mit 154 cm, diese auch als ARF in gelb-schwarz gefinishtem Design mit 6S LiPo Zellen, ist nun die grosse Maschine in weissem Dekor auf dem Montagetisch gelandet. Die Sukhoi 29 ist im Original ein russisches Meisterwerk mit brachialer Kunstflug-Performance in Doppelsitzer-Ausführung. Sie geht auf die 90er Jahre zurück.

Die erfolgreichen Flüge und das knackige Design des F3A Angel S meiner Kollegen und das „Gluschtigmachen“ von Peter Heimgartner mit seiner Su 29/50 liessen mich käufig werden, im Spätsommer die Version 50 mit 154cm Spannweite und Anfangs Winter dann die 140er Version mit 194cm Spannweite. Wie alle „Sebart“ Modelle ist alles in hervorragender Qualität ARF-gebaut, schon das auspacken der Komponenten macht grosse Freude. Alle Flächenteile und Ruder, der Rumpf und die Flügel sind in Plasticfolientaschen gut verpackt und transportgeschützt. Die durchdachte

Transportbox schützt die mit Oracover bespannten Einzelteile einwandfrei. Alles ist, inklusive der beiliegenden Kleinteile, in höchst brauchbarer, durchwegs sehr guter Qualität. Die Schlitzaugen unter Seba's Fuchtel, zusammen mit seinem erprobten, italienischen Engineering beweisen, dass mit ein paar Dollar mehr auch aus dem Reich der Mitte gute Qualität des Baukastens, der Fertigung und des Zubehöres möglich ist. Offensichtlich vorausgesetzt, dass aus dem Abendland eben einer die Finger auf der Qualität und der Konstanz in der Produktion hat. Gut sieht man im ganzen Konzept aller Modelle aus seinem umfangreichen Sortiment die Handschrift des italienischen F3A und F5 AM Spitzenpiloten Sebastiano „Seba“ Silvestri.

Keine Spur von "Geiz ist geil" oder von "Sparverein"-Statuten. Das freut das etwas anspruchsvollere Modellfliegerherz wirklich sehr. Bezeichnend ist, dass hochwertige Folie und ebenso hochwertiges, sauber und fein mit Laser geschnittenes Sperrholz verwendet wird. Der Klebstoff wird genau dort eingesetzt wo er gebraucht und wo er etwas nützt und nicht als dicker, gewichtstreibender, massig spaltfüllender Spachtel aufgebracht wird. Der vormontierte Bausatz bei beiden Modellen kommt perfekt daher, mit einfach verständlicher Bau- bzw. Montageanleitung. Alles passt auf Anhieb und ist ideal aufeinander abgestimmt. Besonders erwähnenswert ist die hohe

Qualität der Ruderhörner aus GFK-Printplattenmaterial, in der grossen Version sogar doppelt geführt. Auch die Stiftscharniere der gross bemessenen Ruderklappen und das Fahrwerk sind von sehr guter Ausführung, dies ist der löbliche Standard bei den Seb-Art Modellen, fein gemacht Sebastiano!

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Natürlich gibt Silvestri auch einen Motorisierungsvorschlag und ein Gesamt Setup bezüglich elektronischer und elektrischer Ausrüstung an. Daran ist auch zu erkennen, dass Produkt-Sponsoring und Produkt-Placement mit der Weitergabe von erprobten Komponenten durch Spitzenpiloten an den Alltagsmodellflieger über die in der Top-Liga der weltweit fliegenden Wettkampfpiloten eine grosse Bedeutung erlangt hat.

Da ich seit vielen Jahren mit den tschechischen AXI-Motoren bei bestem Preis-Leistungsverhältnis und den Jeti/Spin-Reglern sehr zufrieden bin, war für mich klar, von Anfang an auf diese beiden Komponenten in der Motorisierung zu setzen. Besonders Freude habe ich an den „custom mount“ Motorträgern von acrofun.ch welche mir in kleiner Serie jeweils durch Roger Willi hergestellt werden. Diese sind seit jeher in all meinen, mit den grossen, leisen AXI-Elektromotoren angetriebenen Motorflugzeugen, seien es Warbirds oder Akromaschinen, verbaut.

Wenn man wie empfohlen zu den Einstellungen die Ruder anlenkt, so ergeben sich genau die gewünschten Ausschläge für entspannten Kunstflug oder 3D-Power Akro. Es ist auch kein Problem, den Schwerpunkt ohne Bleizugaben einzustellen. Der Bereich um mit dem Antriebsakku zu variieren ist gross genug um das Modell optimal auf den geplanten Verwendungszweck einzustellen, eher überstabil kopflastig oder eher labil hecklastig für 3D-Flüge. Bei der bereits mehrfach geflogenen kleineren Version hat von Anfang an alles perfekt gestimmt. Seitenzug, Motorsturz und insbesonders die Ruderwege – eben vorausgesetzt man programmiert genau die wie in der Bau- und Montageanleitung vorgegebenen Wege/Ausschläge und Exponentialwerte – sie stimmen für mein Steuerverhalten optimal. Kombiniert man die Rudermaschinen in den beiden Modellen mit entsprechend schnellen, digitalen Rudermaschinen und auch umschaltbaren Highspeed-Empfängern, so stellt man unweigerlich fest, dass die Limiten im Kunstflug nicht am Modell selber liegen sondern eher an der Reaktions-schnelligkeit des Piloten und dessen Können. So war früher „Torquen“ oder gerissene Figuren fliegen in der analogen Welt der Megaherzfliegerei für mich ein Buch mit sieben Siegeln. So darf ich heute erfreut und beruhigt feststellen, dass die digitale Technik mit den schnellen Servos und der 2.4 GHz Übertragungsform eine grosse Unterstützung darstellt und diese Flugfiguren schon recht gut gelingen. Besonders erfreulich ist dies für bereits etwas in die Jahre gekommene Herren wo die Hirn-Prozessoren bereits etwas übertaktet werden. Mal sehen, was dann die grosse Maschine in der Saison 2011 hergeben wird, schon beim Bau oder besser gesagt bei der Endmontage gab sie einiges her, die Sukhoi 29. Es machte einfach richtig Spass, an beiden Flugzeugen zu bauen oder besser gesagt, die Endmontage vornehmen zu können. Und es macht natürlich Spass, sich auf den ersten Flug im Frühling 2011 zu freuen, wenn er nur schon bald kommen würde. Sie wird prächtig fliegen, da bin ich überzeugt. Waren früher grosse Akromaschinen bei uns auf dem Fluggelände Eichhof eher verpönt und schlicht mit den „Kolbenklopfern“ nicht innerhalb unseres restriktiven Flugbetriebs- und Geräuschreglements zu fliegen, so ist heute mit den Elektromotoren und den leichten, aber dennoch grossen Modellen einen schöne neue Welt angebrochen! Meinerseits kann ich allen Piloten die Sebart Modelle nur wärmstens empfehlen, sie funktionieren.

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Die technischen Daten präsentieren sich an den Modellen im direkten Vergleich wie folgt: Details Sukhoi 29/50S (Bild unt.) Sukhoi 29/140S (Bild Seite 46 unten) Spannweite 154 cm 194 cm Länge 154 cm 192 cm Gewicht flugbereit 3450 gr 5820 gr Servo 4x Futaba BLS 252 6x Futaba BLS 451 Motor AXI 4130/20 AXI 5330/24 Regler Jeti Spin 66 BEC Jeti Spin 99A Propeller APC 18x10 E 21x11 WE Leistung 52 A oder 1.2 kW 60 A oder 2.6 kW LiPo Motorakku 6S Akku/5000 mAh 10S Akku/3700 mAh Stromversorgung BEC 5A 2S 1400 mAh, 6.6V LiFe Das einzige was man den Sebart-Modellen nachsagen könnte, wären die sehr einheitlichen, uniformen und immer wiederkehrende Decore und Finishes über die ganze Modellpalette von Sebart. Mehr oder weniger sind alle gleich, farblich jedoch gut abgestuft und variiert. Mit etwas Marketingphantasie könnte man ja sagen, dies sei bewusst so, damit die immer zahlreicher fliegenden Sebart-Piloten sich auf den Modellflugplätzen finden oder in der Menge der Modelle die Sebart-Modelle leicht erkenn- und identifizierbar sind und daraus geschlossen werden könnte, das die Modelle beliebt sind weil sie gut zu montieren und fliegen sowie weit verbreitet sind und „ich auch so eins haben müsste.“ (Bei mir war es jedenfalls so!) Yves Burkhardt

Sukhoi 29 S von Sebart, in Stetten bereits erfolgreich geflogen – mit Power und Leistung zum abwinken – so macht Kunstflug Spass

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Erfahrungen mit LiPo Batterien im Vereins- und Schleppbetrieb des MSV Stetten Keine Sorge, wer seine LiPo Batterien nur für kleine und mittelgrosse Flieger verwendet, muss diesen Beitrag nicht unbedingt bis zum Schluss lesen. Es sei denn, er wäre interessiert an unseren Erfahrungen mit diesen Batterien in den intensiv genutzten Stetter Rascal Schleppflugzeugen. Im Nutzungsbereich der kleinen und mittelgrossen Flieger ist die Lebensdauer der beliebten Zellen gut. In unserem Verein haben wir auch keine anderen Erfahrungen gemacht, als man sonst überall lesen und erfahren kann. Beim grössten Teil der Elektromodelle des MSVS werden die Batterien mit Strömen um 10C, also 20A bei 2000er Zellen oder 50A bei 5000er Zellen, recht moderat belastet und das auch nur beim Vollgasflug. Aufwärtspassagen stellen bei Motorfliegern nur einen Bruchteil der Flugzeit dar und bei E-Seglern sind die Steigflüge typischerweise recht kurz und unterbrochen von längeren Segelflugphasen. Auch sind die erzielbaren Flugzeiten oder die Anzahl Steigflüge bei diesen Modellen ausreichend lang. Der Pilot erliegt darum selten der Versuchung, einen zusätzlichen Steigflug anzuhängen oder noch 5 Figuren mehr zu fliegen als normal und damit die Zellen unter 20% oder gar vollständig zu entladen. Die Lebensdauer der Batterien wird darum bei dieser Anwendung üblicherweise durch mechanische Schäden, durch Abstürze oder das Bedürfnis nach neuerer Technologie (mit noch mehr C entladbar und vor allem mit mehr als einem C ladefähig) begrenzt.

Gruppenbild der Schlepppiloten mit ihren Arbeitstieren, es fehlt Didier Maret Wenn man die Grundregeln beim Laden, Entladen und Lagern beachtet, ist die Alterung durch intensive Entladung und viele Zyklen praktisch vernachlässigbar. Neben vielen Beispielen aus unserem gewöhnlichen Vereinsbetrieb, wird dies auch bei etwas spezielleren Anwendungen wie bei Christian Specht mit seinen E-Helis und vor allem unserer Flugschule bestätigt. Eric Waser betreibt seine Schulungsflieger seit 4 Jahren elektrisch und hat teilweise noch heute Zellen aus seiner ersten Serie im Einsatz. Diese weisen eine Lebensdauer von mehr als 4 Jahren mit über 150 Ladezyklen auf, bringen noch praktisch die volle Leistung und haben sich nicht gebläht. Anders sind unsere Erfahrungen bei den Schleppflugzeugen. Inzwischen haben unsere bisher 5 Rascal (davon leben noch 4 Stück) mehr als 3 volle Jahre Elektroschleppbetrieb absolviert. Dabei

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wurden zwischen 1000 und 2000 Schlepp's absolviert. Die ersten beiden Rascal hatten noch 2.5kW Leistung, wohingegen die neueren Nummer 3-5 aktuell mit 6kW Turnigy Motoren betrieben werden und im Stand ca. 4kW leisten (44.4V Nominalspannung und etwas unter 90A Strom). Als Energiespeicher kommen typischerweise 2 Stück 6er Packs mit 5000er 30C Zellen oder neuerdings sogar 45C (oder mindestens so angeschrieben) zum Einsatz.

Ein imposantes Teil dieser 6.5kW Motor. Er wird aktuell nur mit 4kW betrieben. Wir haben festgestellt, dass bei uns die Batterien, egal von welchem Hersteller, kaum über 40 Zyklen kommen (Zählstriche auf der Batterie). Danach werden die Zellen faul, Schub und Flugzeit nehmen kontinuierlich ab und oft beginnen sich die Zellen aufzublähen. Ökonomisch gesehen ist das auf den ersten Blick nicht gerade berauschend, aber bei genauerem Hinsehen ist es gar nicht ganz so arg und es besteht auch Hoffnung, da sich die Technologie gerade im Hochstrombereich laufend verbessert. Aktuell können unsere Rascal-Schlepper mit einer Ladung etwa 5 Schlepp's absolvieren. Bei Seglern bis 5kg sind auch 6 Schlepp's möglich, bei 10kg Seglern entsprechend weniger. Diese Anzahl Schlepp’s hat sich aus dem täglichen Betrieb mittels Messung der Restkapazität beim Laden ergeben. Sie beinhaltet eine Kapazitätsreserve von 20% zur Schonung der Batterien. Wir kommen also aktuell auf ca. 200 Schlepp’s während der Lebensdauer eines Batteriepacks. Je nach Bezugsquelle der Zellen kostet also ein Schlepp zwischen 1.- und 3.-. Natürlich sind die laufenden Kosten bei Schlepp’s mit Verbrennungsmotoren deutlich geringer, aber für unseren Verein und die Schlepppiloten überwiegen die Vorteile wie z.B. die geringeren Emissionen und die einfachere Handhabung. Unser Modell geht allerdings nur auf, weil der Verein bisher die Mehrkosten für den Batteriekauf und Ersatz massgeblich mitgetragen hat. Ebenso ist festzuhalten, dass unsere ganz grossen Segelflieger unter idealen Bedingungen zwar elektrisch geschleppt werden können, aber dann die Kosten pro Schlepp noch höher ausfallen und die Problematik der Lebensdauer der Zellen vermutlich noch einmal verschärft wird. Diese Kategorie Segler wird darum immer noch von Schleppern mit Verbrennungsmotoren hochgezogen.

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Es stellt sich die Frage wieso wir mit unseren Elektro Schleppern nicht mehr als 40 Zyklen erzielen können. Wir sind der Meinung, dass es sich eher um ein systematisches Phänomen der Batteriekonstruktion handelt als um falsche Anwendung. Alle unsere Schlepppiloten stellen dieselbe Alterung der Batterien fest und das unabhängig des Batterieherstellers. Es wurden sowohl sehr günstige Zellen direkt aus China wie auch neue hochwertige, geprüfte Produkte europäischer Marken verwendet und praktisch 1:1 im Betrieb verglichen. Uns scheint auch bei der Lagerung, der Ladung und der Entladung keine grundsätzliche Falschanwendung vorzuliegen. Jeder Schlepppilot operiert mit 4 Ladegeräten. Es werden also immer 2x2 Sätze à 6 Zellen geladen. Die Ladeströme betragen 1C, es wird mit Balancer geladen und die Zellen werden mit Ventilatoren gekühlt.

Ladeanordnung – pro 6er Pack ein Ladegerät mit Balancer und Kühlgebläse Die Entladung wurde früher mittels Motorlaufzeitmessung und Zählung der Schlepp’s kontrolliert und es wurde darauf geachtet, nicht mehr als 80% der Kapazität zu nutzen. Anfänglich wurde die Batteriespannung im Flug lediglich summarisch durch den Regler überwacht, jedoch waren Abreglung durch den Drehzahlregler im Flug absolute Ausnahmen (Cutoff Threshold der Turnigy Regler auf high, entspricht 3.1V pro Zelle). Seit Beginn der Saison 2010 werden zur Überwachung im Flug die Quanum Telemetriemodule eingesetzt. Mit diesem System können die Spannungen der 12 Zellen einzeln mit akustischer Warnung, der aktuelle Strom und die entnommene Kapazität online überwacht werden. Die Messwerte wurden oft durch einen zweiten Piloten überwacht. Diese zusätzlichen Kontrollen lieferten interessante Informationen, ergaben aber auch keine Hinweise auf Falschnutzung. Aus der F3A-, F3AX- und Heliszene hören wir von wesentlich grösseren Zyklenzahlen. Diese Modelle ziehen meist vergleichbar grosse Ströme bei ähnlichen Batteriekapazitäten und C Werten. Es ist aber zu beachten, dass die hohen Ströme wie bei den normalen Vereinsmodellen nicht längere Zeit anstehen und es zwischen den Stromspitzen immer Erholungsphasen gibt. Unser heutiger, natürlich nicht abgesicherter Schluss besagt, dass die intensive Nutzung bei Schleppflugzeugen mit längeren Konstantbelastungen von knapp 20C für die heutigen Zellen ungesund ist. Die Zellen sind zwar mit „30C continous“ angeschrieben, heute sogar mit 45C, aber leiden massiv wenn sie die gesamte eingeladene Energie unter Vollast abgeben müssen. Ob die Verwendung von Batterien mit mehr Kapazität, wie das zum Beispiel die Flaachtaler mit 10000er Zellen tun (durch Parallelschaltung von 5000ern), eine Verbesserung der Lebensdauer ergibt, ist uns nicht bekannt, dürfte aber zutreffen.

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Der gewiegte Leser fragt sich nun wie lange der MSVS die beschränkte Lebensdauer all dieser Lipo-Batterien mit neuen Subventionen noch weiter abfedern kann oder will. Es ist korrekt, dass diese Unterstützung einen gewissen Teil unserer Mitgliederbeiträge ver-schluckt. Auch dabei ist allerdings zu beachten, dass der Schleppbetrieb einen wichtigen Eckpfeiler unseres Vereinsbetriebs darstellt und somit auch etwas kosten darf.

Aufzeichnung von Strom (grün), Spannung und Leistung über die Zeit im E-Heli von Christian Specht Zur Anfangszeit der Schlepperei mit Verbrennermotoren haben wir die Schlepppiloten ebenfalls eine Zeit lang mit vergleichbaren Beiträgen im Sinne einer temporären Förderung subventioniert. Und heute ist es so, dass wir umweltfreundliches Schleppen fördern wollen. Wir sind zuversichtlich dass sich im Zuge der technischen Entwicklung die heute beschränkte Lebensdauer der Batterien bei der Schleppanwendung deutlich erhöhen wird.

5m Segler mit über 10kg Gewicht wie diese Ka 6e sind für die 4kW Rascal absolut kein Problem und werden problemlos geschleppt Die Zellen werden auch zunehmend robuster und können damit sporadische Falschnutzung ohne Auswirkung auf die Lebensdauer verkraften. Um die Wahrscheinlichkeit solcher Ursachen weiter

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zu reduzieren, werden wir zukünftig die Hauptparameter im Betrieb noch konsequenter überwachen und messen. Neben der bereits eingesetzten Telemetrie bietet sich auch das Aufzeichnen der Spannungs- und Stromwerte mit entsprechenden Reglern wie das Christian Specht in seinen E-Helis praktiziert an. Alle Fragen sind noch nicht geklärt und es gibt neben dem Schleppen selber noch etwas Forschungsarbeit. Das ist aber doch genau das Schöne an unserem Hobby. Ganz herzlichen Dank unseren Schlepppiloten und dem technischen Hilfspersonal im Hintergrund für den sehr gut funktionierenden, leistungsfähigen und umweltfreundlichen Schleppbetrieb. Ich freue mich auf die weitere Entwicklung. Adi Eggenberger

Das neue Quanum Telemetrie-Set bestehend aus Spannungs- und wahlweise Ampèremessung am Balanceranschluss bzw. Akkukabel und der Sendeeinheit. Die Strommessung erfolgt zwischen Regler und Batterie, mit dem 2.4 GHz Sender werden die Daten an den Empfänger mit Anzeige am Boden gesandt.

Ein Einbaubeispiel der Telemetrie Mess- und Sendeeinheit in einem F3A Trainer Angel 50 S –Schutz und Überwachung für Lipo-Akkus

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Mutationen 2010 Auch im Jahre 2010 haben wir wieder einige Mutationen zu verzeichnen. Besonders willkommen heissen wir unsere neuen Aktivmitglieder die vom Interessenten-Status in den Aktiv-Status gewechselt haben und insbesonders unsere neuen Junioren. Neue Aktivmitglieder Interessenten Ausgetreten im Laufe 2010 Fries Ivo Brunner Marcel Burkhard Cyril (ex. Interess.) Hindalov Daniel Meier Fabian Disler Pascal (ex. Interess.) Krämer Christoph Meier Matthias Mangold Werner (ex. Interess.) Müller Nicolai (Junior) Netzhammer Gilles Müller Robin (Junior)

Zusammenfassung Stand 1.1.2011 Total Vereinsmitglieder 84 Aktivmitglieder 62 Passivmitglieder 9 Junioren 6 Gastpiloten 4 Interessenten 3

Unsere Homebase in Stetten, der wunderschöne Modellflugplatz Eichhof, seit 1990 dürfen wir als Gäste der Familie Regez hier fliegen

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Jahresplanung und Termine 2011

Datum Anlass 9.1.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 14.1.2011 Regionale Präsidentenkonferenz, Flugplatz Birrfeld 16.1.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 20.1.2011 Generalversammlung im Restaurant Fahr, Sulz 23.1.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 09:00 bis 11:30 6.2.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 13.2.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 26.2.2011 Winteressen 5.3.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 5.3.2011 SMV Präsidentenkonferenz in Schwyz 6.3.2011 Indoor Schweizermeisterschaft F3P in Bäretswil 12.3.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 19.3.2011 AeCS Delegiertenversammlung in Bern, Rathaus 20.3.2011 Jahresmeisterschaft Teil 1, in der Halle in Mellingen 24.3. - 27.3.2011 Modellflugmesse Faszination Modellbau in Karlsruhe 26.3.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 26.3.2011 Ausbildung Punktrichter in Stetten (am Nachmittag, Schleppmöglichkeit) 1.4. - 3.4.2011 SAC Gebirgsausflug Monte Lema (MSVS Mitglieder herzlich eingeladen) 9.4.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 14.4.2011 1. SAC Training in Stetten (Schleppen am Donnerstag 17:30 – 20:00) 17.4.2011 Hallenfliegen in Mellingen, 12:15 bis 17:00 30.4. / 1.5.2011 Gebirgsausflug MSVS auf den Monte Lema (Ausweichdatum 7./8.5.) 7.5.2011 Regionalmeisterschaft Segelkunstflug RMV5/6 in Koblenz, MG Glattal 24.5. - 28.5.2011 Herren- und Flugferien „Warm-up“ im Glocknerhof (Kärnten) 28.5. - 4.6.2011 Herren- und Flugferien im Berggasthof Karawankenblick (Kärnten) 18.6.2011 Regionalmeisterschaft Segelkunstflug RMV2/3 in Geiss, MG Nimbus 18.6. / 19.6.2011 Jahresmeisterschaft Teil 2, Thermikfliegen in Stetten 7.7.2011 2. SAC Training in Stetten (Schleppen am Donnerstag 17:30 – 20:00) 1.8.2011 patriotisches Fliegen in Stetten 5.8. - 7.8.2011 Swiss Akro Pokal in Böttstein 14.8.2011 2. Gebirgsausflug MSVS (Ausweichdatum 21.8.) 20.8.2011 Jahresmeisterschaft Teil 3, Ziellanden in Stetten 27.8. / 28.8.2011 IGG Gebirgsfliegen auf dem Hahnenmoos 17.9.2011 Schweizermeisterschaft RCS-Akro in Ricketswil, MG Winterthur 4.11. - 6.11.2011 Modellflugmesse Faszination Modellbau in Friedrichshafen 12.11.2011 IGG Herbsthöck in Uerkheim 19.11.2011 Jahresmeisterschaft Teil 4, Spassanlass Indoor Kartrace nach Vereinbarung Das individuelle Schleppen wird über www.acrofun.ch organisiert. die laufenden und aktuellsten Daten www.msvstetten.ch/index.php?option=com_simplecalendar Adi Eggenberger


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