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Dezember 2009
Zeitung für die MitarbeiterInnen der Universität Basel
Die neue zentrale Forschungsdatenbank über-
nimmt externe Daten über Projekte und Publi-
kationen mit wenigen Mausklicks. Das erleich-
tert den Aufwand für die Eingabe.
Bis Mitte Dezember 2009 sollen alle Publikatio-
nen und Projekte der Basler Forscherinnen und
Forscher in der neuen zentralen Forschungsdaten-
bank gespeichert sein. So lautet der Aufruf, den
der Rektor in einem Brief an alle Forschenden
richtet. Der Aufruf besteht zwar schon seit 2003,
seitdem eine zentrale Datenbank existiert. Doch
bisher musste man jedes Projekt und jede Publi-
kation speziell für diese Datenbank von Hand
eingeben. Bei vielen Forschenden hielt sich die
Motivation in Grenzen, sich an der Datenbank zu
beteiligen. Das Resultat war, dass sie grosse Lü-
cken aufwies. Leidtragende war in erster Linie die
Universitätsleitung, die auf Anfragen aus Politik,
Öffentlichkeit und Wirtschaft zur Forschungstätig-
keit an der Universität nicht auf eine aktuelle und
umfassende Datenbank verweisen konnte.
Weg von der Insellösung
Dabei sind von den meisten der jährlich rund
2000 neuen Publikationen und 300 Projekte zu-
mindest die Eckdaten bereits irgendwo elektro-
nisch erfasst, sei das in der Universitätsverwal-
tung, auf Institutsebene oder in fächerspezifischen
Verzeichnissen. Diesen Umstand nutzen Anita
Soltermann und Dr. Bernd Hägele, Stabsmitar-
beitende des Vizerektorats Forschung und Nach-
wuchsförderung, die jetzt eine verbesserte Daten-
bank lanciert haben. «Unser Grundsatz lautet: Weg
von der Insellösung», erklärt Soltermann. «Hand-
einträge sollen auf das Allernötigste reduziert
P.P. 4003 Basel
1
werden.» Zu diesem Zweck untersuchten die bei-
den, welche Datenbanken bereits zentral oder in
den verschiedenen Fachbereichen existieren. In
einem zweiten Schritt schufen sie eine Reihe von
Schnittstellen, um bereits existierende Daten mög-
lichst unkompliziert in die zentrale Datenbank zu
übertragen.
Personendaten und Daten von Drittmittelprojek-
ten gelangen von der Universitätsverwaltung in
die Forschungsdatenbank. Zudem können Infor-
mationen aus Meta-Datenbanken wie PubMed
einfach in das Basler System überspielt werden.
Von der Forschungsdatenbank werden die Daten
unter anderem über die Webtools des Weboffice
den Instituten zur Verfügung gestellt. Was auf der
zentralen Forschungsdatenbank veröffentlicht wor-
den ist, gelangt damit automatisch auf die insti-
tutseigenen Internetseiten. Dasselbe gilt für das
Open-Access-Repository der Universitätsbibliothek.
Eine Gratwanderung beim Erarbeiten der Daten-
bank war, wie weit sie die Eigenheiten der ver-
schiedenen Fachrichtungen berücksichtigen soll.
Die Publikationsgewohnheiten von Historikern,
Physikern und Juristen sind eben sehr verschieden.
Handkehrum wollte man nicht zu viele Sonder-
lösungen, um die Anwendung der Datenbank ein-
fach und anwenderfreundlich zu gestalten.
Dank der Anbindung an die zentrale Personalda-
tenbank der Universität verliert man keine Zeit mit
dem Eingeben von Personaldaten. Doch kommt
der einzelne Forscher nicht darum herum, für die
Aufnahme jedes Projektes und jeder Publikation
mit einem Mausklick sein Einverständnis zu ge-
ben. Die Forschungsdatenbank publiziert nicht
automatisch Daten – schon nur aus Datenschutz-
gründen nicht. Confidential Agreements können
berücksichtigt werden, indem man versteckt pu-
bliziert, wodurch die Projekte dann nur für die
Michel Ecklin
Forschungsdaten: Übertragen statt eintippen
Zeigen, über was in Basel geforscht wird: Dr. Bernd Hägele und Anita Soltermann haben den Start der neuen Forschungsdaten-bank vorbereitet. (Foto: Peter Schnetz)
Intern_35.qxd 12.11.2009 11:37 Seite 1
interne Jahresberichterstattung zur Verfügung ste-
hen. Hingegen können Forscher ihre Publikations-
hoheit delegieren, etwa an ihr Sekretariat.
Pièce de résistance
Wird die vernetzte neue Datenbank die Basler
Forschenden dazu bringen, konsequent alle ge-
speicherten Angaben über sie up to date zu hal-
ten? «Das ist natürlich die Pièce de résistance in
unserem Projekt», sagt Hägele, der an das Pflich-
tenheft jedes Wissenschaftlers erinnert. «Wer zum
Forschen öffentliche Gelder erhält, muss über sei-
ne Tätigkeit berichten», sagt er. Forschende müss-
ten zudem zur Corporate Identity ihrer Univer-
sität beitragen, deren Verbreitung auch ein Ziel
der neuen Datenbank sei. Diese wird ab Anfang
2010 öffentlich übers Internet abrufbar sein.
Soltermann und Hägele hoffen, dass so die Sicht-
barkeit der Universität in Wirtschaft, Politik und
Medien deutlich verbessert wird. ■
Forschungsdatenbank der Universität Basel:www.forschdb2.unibas.ch
intern/Dezember 2009 Seite 2
1 Forschungsdaten:Übertragen statteintippenDie neue Forschungsdaten-bank übernimmt externe Da-ten mit wenigen Mausklicks.Das erleichtert den Aufwandfür die Eingabe.2 Forschung sichtbarmachenInterview: Vizerektor Prof.Peter Meier-Abt zum Nutzender neuen Forschungsdaten-bank.3 @unibas.chJob mit AtmosphärePorträt: Thomas Meuli, Stu-dent und Mastwart4 Basel Inkubator vordem StartNoch vor Ende Jahr soll dasStart-up-Center der Univer-sität Basel und der Fachhoch-schule Nordwestschweiz be-zugsbereit sein.5 Eucor in Zeitengebremster MobilitätEucor-Dozent Prof. Peter Jungüber die Bedeutung des Ver-bunds im Dreiländereck.6 Nach der Theorie die PraxisPraktika des Qualifizierungs-programms BNF helfen ar-beitslosen Naturwissenschaft-lern weiter.
7 ISSW for KenyaWeshalb sich das Institut fürSport und Sportwissenschaf-ten für ein Schulprojekt inKenia engagiert.8 Geschichten über die GeschichteIn einer Publikation schrei-ben Fachleute verschiedenerDisziplinen über den Nutzender Geschichte.9 Erfolgreiches BaslerProDoc-ProgrammSeit 2007 läuft in Basel einesder ersten ProDoc-Graduier-tenprogramme des Schweize-rischen Nationalfonds. DieZwischenbilanz fällt positivaus.10 Personalia11 Ehrungen undMitgliedschaften12 «Unsere Universität»zu gewinnen«intern» verlost zehn Frei-exemplare des Comics zum550-Jahr-Jubiläum der Uni-versität Basel.KurzmeldungenImpressum
Inhalt
Welchen Nutzen die neue Forschungsdaten-
bank bringt, erläutert Vizerektor Prof. Peter
Meier-Abt.
Herr Meier-Abt, weshalb braucht die Universität
eine neue Forschungsdatenbank?
Peter Meier-Abt: Wir sind oft mit dem Vorwurf
konfrontiert: «Wir wissen nicht, was ihr an der
Universität so alles forscht.» Der Vorwurf kommt
von verschiedenen Seiten, aus der Politik, aus der
Öffentlichkeit, aus der Wirtschaft. Die neue Daten-
bank gibt unserer Forschung als Ganzes viel mehr
Sichtbarkeit, zumal sie auch mit dem nationalen
Webportal «forschungsportal.ch» verknüpft ist.
Für den Erfolg ist entscheidend, dass die For-
schenden ihre Daten systematisch eingeben und
pflegen. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass dies
geschieht?
Wir haben versucht, den Aufwand klein und die
Bedienung einfach zu halten. Wo immer möglich,
haben wir Schnittstellen geschaffen, um Daten
aus bestehenden Systemen in die Forschungsda-
tenbank zu importieren. So werden zum Beispiel
alle über Drittmittel finanzierten Forschungspro-
jekte aus SAP direkt in die Forschungsdatenbank
importiert.
Wird das Rektorat die Pflege der Daten zur Pflicht
erklären?
Die Departemente sind zur strukturierten Jahres-
berichterstattung verpflichtet und wir möchten
diese Pflicht auch durchsetzen. Forschende, die
ihre Projekte und Publikationen in der Daten-
bank eingeben, haben einen Grossteil ihrer Be-
richterstattungspflicht bereits erledigt. Mir ist klar,
dass sie sich über diese Arbeit nicht freuen – das
ging mir auch so, als ich als Professor in Zürich
aufgefordert wurde, meine Projekte einzuspeisen.
Aber man muss auch den Nutzen sehen: Über die
Forschungsdatenbank haben sich zum Beispiel
bei mir Postdocs gemeldet, die in meiner Gruppe
arbeiten wollten. Hier eröffnet die Datenbank also
die Chance, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.
Laut «Strategie 2007» möchte die Universität
besondere Forschungsleistungen besonders för-
dern – welche Aufgabe hat hier die Forschungs-
datenbank?
Die Datenbank kann als zusätzliches Instrument
dienen, um Forschungsleistungen zu messen. Im
Hinblick auf eine leistungsorientierte Mittelallo-
kation kann es für die Forschenden von Vorteil
sein, ihre Leistungen in der Datenbank sichtbar
zu machen.
Soll die Forschungsdatenbank auch eine Brücke
zur Industrie schlagen?
Das ist klar eines der Ziele. Die grossen Pharma-
konzerne kennen zwar bereits heute viele For-
schende und ihre Projekte, an denen sie interes-
siert sind. Es bestehen aber Lücken und ein grosses
Bedürfnis nach einer umfassenderen Informa-
tion. Dann geht es vor allem auch um kleine und
mittlere Unternehmen, die über die Datenbank
nach Projekten suchen können, bei denen eine
Zusammenarbeit infrage kommt. ■
Das Interview führte Reto Caluori.
Forschung sichtbar machen
«Man muss den Nutzen sehen»: Vizerektor Prof. Peter Meier-Abt. (Foto: Peter Schnetz)
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Zwischen Bernoullianum und Pharmazentrum
liegt an der Klingelbergstrasse das Institut für
Meteorologie, Klimatologie und Fernerkundung.
Von der Terrasse im fünften Stock eröffnet sich die
Aussicht über die Dächer des St. Johann. Das Pa-
norama, in dessen Genuss mehrheitlich rauchende
Studierende kommen, mag nicht dem Idealtyp
einer Idylle entsprechen. Denn es wird durch den
markanten Bau der Kehrichtverbrennungsanlage
gestört. Dennoch bietet die Anlage mit ihrem
Kamin je nach Wetterlage eine atemberaubende
Kulisse, nicht nur für jene Studierenden, die sich in
ihrem Studium mit dem Klimawandel befassen.
Wenige Meter über der Terrasse, auf dem Dach
des Instituts, erhebt sich ein Stahlgerüst, auf dem
in fünf Ebenen Messgeräte installiert sind, die
Windstärke, Luftfeuchtigkeit, Strahlung sowie
CO2-Belastung messen.
Von der UB-Caféteria aus lässt sich hie und da
beobachten, wie die Gerätschaften auf dem Mast
gewartet werden. Schwieriger ist auf diese Distanz
einzuschätzen, wer da in rund vierzig Meter Höhe
herumturnt – Studierende natürlich.
Thomas Meuli ist einer jener wissenschaftlichen
Hilfskräfte, die weder Wind noch Wetter scheuen,
Ulrich U. Schutz
Job mit AtmosphärePorträt: Thomas Meuli, Student und Mastwart
um kontinuierliche Datenerhebungen zu ermög-
lichen, und in schwindelerregende Höhen über
der vielbefahrenen Strasse klettern. Der 23-Jähri-
ge hat im vergangenen Jahr die Stelle angetreten
und ist neben Bibliotheksarbeiten auch für die
Wartung der Geräte und die Auswertung der
Daten zuständig. Seitdem steigt er wöchentlich im
Klettergurt gesichert in die Höhe. Dennoch sei
die Arbeit nicht ohne Thrill: «Bei den Arbeiten
auf den oberen Etagen gibt es schon die eine oder
andere Schrecksekunde, wenn man beim Einho-
len der Geräte auf die Strasse runterschaut.»
Doch Sicherheit werde grossgeschrieben. Generell
sei man mindestens einfach gesichert. Ausserdem
dürfe man nie auf den Mast steigen, ohne dass ein
Kollege oder Vorgesetzter im Institut anwesend
und informiert ist: «Damit keiner unbemerkt am
Mast hängen bleibt, schon gar nicht am Woche-
nende.»
Gefahrenzulage oder Schlechtwetterbonus gibt es
bei dieser Arbeit nicht, bestätigt der Student, der
im Winter seine Bachelor-Arbeit abgeben wird.
Wenn sein Vertrag im Winter verlängert wird,
kommt er als Masterstudent – dem universitären
Titel sei Dank – in eine höhere Lohnklasse. ■
intern/Dezember 2009 Seite 3
@unibas.ch
Die Universität Basel geht einem stolzen Jubiläum entgegen.
Sie kann auf einen seit 550 Jahren bestehenden Vorlesungsbe-
trieb zurückblicken. Das ist ein feierlicher Anlass der höheren
Art; der einzige, den «wir» an unserer Universität erleben wer-
den. 550 Jahre, wie viel mag das sein in Antrittsvorlesungen
und Abschiedsfeiern gerechnet? Oder gar in entworfenen oder
verworfenen wissenschaftlichen Gedankengebäuden? Wer aus
eigener Lebenserfahrung noch nicht einmal oder allenfalls den
zehnten Teil einer solchen Zeitspanne ermisst, kann nur mit
Respekt dieser Zahl von Jahren gegenübertreten.
Fast alles hat sich mehrfach und zuweilen radikal geändert in
der Abfolge der Zeiten: die Herkunft und Zusammensetzung
der Lehrpersonen und der Studierenden, die Art der Lehrver-
anstaltungen und wissenschaftlichen Arbeitsformen, die Aufga-
ben und die Zielsetzungen in der akademischen Forschung,
nicht zuletzt auch das wirtschaftliche und politische Umfeld in
Stadt und Region, auf nationaler wie internationaler Ebene.
Das für den Anlass gefundene Motto «Wissen bewegt uns»
zeigt, dass sich in der aktuellen Wahrnehmung die Dynamik
des Wandels selber an die Spitze der Prioritätenliste gesetzt
hat. Eine «pro-aktive», den Kräften der Veränderung zuge-
wandte Gemeinschaft will diese Universität sein. Die grosse
Vergangenheit und das Alleinstellungsmerkmal als älteste Uni-
versität der Schweiz sind als symbolisches Kapital «nice to
have», aber auf der Tradition allein ist die künftige Bedeutung
einer Einrichtung, deren Betrieb jährlich Hunderte Millionen
Franken erfordert, nicht zulänglich zu begründen.
Vom Geld ist in den Alltagsgeschäften ziemlich häufig die
Rede; von den strapazierten Budgets der Einrichtungen und
Fakultäten, zunehmend auch von den eingeworbenen Zusatz-
mitteln einzelner Professoren und Forschungsprojekte. Den
geistigen Brennstoff für das Leben der «Universitas» können
Drittmittel nicht ersetzen. Sollte für das Geld – das wir drin-
gend brauchen und gerne nutzen – nicht gelten, was man über
den Reichtum an geschichtlicher Tradition sich zu denken
angewöhnt hat? «Nice to have», auch dies, aber doch eben
kein Selbstzweck, sondern allenfalls partieller Gradmesser in-
haltlicher Anstrengungen und Erfolge.
alexander.honold
Nur für Schwindelfreie: Thomas Meuli wartet Instrumente auf dem Dach des Geographiegebäudes. (Foto: Peter Schnetz)
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Noch vor Ende Jahr soll der Basel Inkubator,
das Start-up-Center der Universität Basel und
der Fachhochschule Nordwestschweiz, im
Stücki Business Center bezugsbereit sein.
Der Basel Inkubator richtet sich an Hightech-
Projekte aus Naturwissenschaften, Medizin, Um-
weltwissenschaften, Greentech sowie aus der In-
formations- und Kommunikationstechnologie.
In erster Linie kommen dabei Spin-offs aus der
Universität und der Fachhochschule zum Zug.
Ebenso finden Start-up-Firmen aus den anderen
universitären Instituten Unterkunft. Firmen, die
nicht direkt aus einer Hochschule entspringen,
können sich einmieten, falls noch Platz vorhan-
den ist.
Erste Basis für Ausgründungen
Angesprochen werden Gründer in der allerersten
Phase: Die Idee ist gereift, Geld konnte noch
kaum aufgenommen werden, der Businessplan
muss noch vollendet werden. Für all die anste-
henden Arbeiten braucht das Team eine Basis.
Dort kommt man zusammen, diskutiert, entwi-
ckelt weiter, beauftragt Dritte oder gar das eigene
Institut mit Projekten. Der Basel Inkubator ist
also eine veredelte Form der vielzitierten Garage,
in der grosse Unternehmen ihre ersten Schritte
machen. Während der Zeit in diesen Räumen
müssen entweder erste Kunden gewonnen oder
die Investoren gefunden werden, die längerfristig
die Weiterentwicklung des Jungunternehmens er-
möglichen. Steht die junge Firma auf solideren
Füssen, sodass sie sich erweitern kann, wird sie
aus dem Inkubator in eigene Räumlichkeiten
ziehen, die für ihre Bedürfnisse massgeschneidert
sind. Der Basel Inkubator ermöglicht so, dass In-
vestitionen in eine eigene Infrastruktur erst dann
getätigt werden müssen, wenn die Zukunft des
Unternehmens nicht mehr im Nebel liegt. Ein
Unternehmen kann maximal drei Jahre im Basel
Inkubator bleiben.
Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass ab dem ersten
Tag Firmen ihre Zelte im Inkubator aufschlagen
werden. Dabei wird es sich um eine Vielfalt von
Geschäftsinhalten handeln. Daraus versprechen
wir uns eine befruchtende Zusammenarbeit zwi-
schen den Jungunternehmern. Erfahrungsaus-
tausch wird grossgeschrieben. So werden die
Kollegen aus dem Basel Inkubator zu Sparring-
Partnern für entscheidende Präsentationen und
Auftritte. Und wer zum Beispiel schon einmal
vor einem Investor präsentiert hat, kann seine
Erfahrungen den anderen weitergeben.
Günstig mieten
Im Laufe der Zeit werden weitere Angebote ent-
wickelt werden. Dabei kann es sich um spezielle
Bedingungen von Anbietern handeln oder um ge-
meinsame Initiativen. Weiter ist geplant, auch
Weiterbildungsveranstaltungen im Zusammenhang
mit Unternehmensgründung und -entwicklung
im Basel Inkubator anzubieten.
Die Mietpreise für einen Büro- und Laborplatz
wurden bewusst möglichst niedrig gehalten. In
der Regel verfügen Jungunternehmen nur über
wenig Geld, das sie vor allem projektorientiert
Peter Burckhardt
Basel Inkubator vor dem Start
intern/Dezember 2009 Seite 4
ausgeben möchten. Eine teure Miete übersteigt
die Möglichkeit dieser Start-up-Unternehmun-
gen. Die günstigen Preise ermöglichen jedoch,
dass die Firma von Anfang an einen Hafen hat.
Das eigene Firmenschild prangt mitten unter
anderen spannenden Firmenschildern. Geschäfts-
partner, interessierte Investoren und Kunden
können in einem gediegenen Sitzungszimmer
empfangen werden.
Es ist nun sehr wichtig, dass die Botschaft über
den Basel Inkubator in der Universität und der
Fachhochschule verbreitet wird. Wer noch nicht
weiss, ob und wie ein Projekt allenfalls in eine
Unternehmung geführt werden soll, darf sich un-
verbindlich informieren. Erst wenn die potenziel-
le Jungunternehmerin und der potenzielle Grün-
der die Rahmenbedingungen kennt und weiss,
welche kritischen Fragen beantwortet werden
müssen, kann sie oder er die richtige Entschei-
dung treffen. Der Basel Inkubator ist ein Angebot,
eine ausgestreckte Hand – es wäre schade, dieses
Angebot auszuschlagen! ■
Dr. Peter E. Burckhardt ist Leiter des Basel Inkubator und Ge-schäftsführer der Basler Life Sciences Start-Up-Agentur EVA.Kontakt: Tel. 061 283 84 85, E-Mail: [email protected]
Basel Inkubator im Stücki Business Park: Der Ausbau geht zügig voran. (Foto: Peter Schnetz)
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Seit zwanzig Jahren fördert Eucor die grenz-
überschreitende Zusammenarbeit im Dreilän-
dereck. Welche Bedeutung der Verbund heute
hat, schildert Eucor-Dozent Prof. Peter Jung
am Beispiel des Masterstudiengangs in Rechts-
wissenschaften.
Wenn die trinationale Zusammenarbeit ein Ge-
sicht bräuchte, würde sich Prof. Peter Jung ganz
gut dazu eignen. Jung leitet als Dekan die Juristi-
sche Fakultät in Basel, lebt in Freiburg, kooperiert
mit Kollegen in Strassburg und lehrt als Gastpro-
fessor in Paris. So erstaunt es nicht, dass er sich
auch im Eucor-Masterstudiengang engagiert, den
die juristischen Fakultäten in Basel, Freiburg und
Strassburg gemeinsam anbieten. Derzeit haben
sich darin acht Basler Studierende eingeschrie-
ben. Das klingt nicht gerade nach viel, doch Peter
Jung relativiert: «Es ist eine Art Elitestudiengang,
der sich zudem an Studierende richtet, die Fran-
zösisch hinreichend beherrschen.»
Wenig Spielraum
Dass die Anzahl Studierender aus seiner Sicht
durchaus in Ordnung ist, hat noch weitere Grün-
de: Zum einen steht der Eucor-Master in Konkur-
renz zu anderen Austauschangeboten, und zum
anderen hat die Bologna-Reform die studentische
Mobilität gedrosselt. Im Bachelor finde kaum
mehr Mobilität statt, berichtet Jung, nicht inner-
halb der Schweiz, geschweige denn ins Ausland.
Die Gründe dafür sieht der Dekan in der strengen
zeitlichen und formalen Studienstruktur: «Das
Programm im Bachelor ist recht dicht. Da viele
Studierende auch noch nebenher jobben, bleiben
nicht mehr allzu viele Spielräume.»
Auf Masterstufe leiden unter dieser Entwicklung
vor allem längere Auslandaufenthalte. Hier bietet
sich der Eucor-Master als Alternative für Studie-
rende an, die mehr als nur einen Kurs belegen,
aber als «Heimschläfer» im gewohnten Umfeld
bleiben möchten. «Das ist ein attraktives Angebot
für Personen, die familiär gebunden sind oder
ihre Arbeitsstelle wegen eines Auslandaufenthalts
nicht aufs Spiel setzen möchten», so Jung. In der
«integrierten» Mobilität, die einen Bestandteil des
allgemeinen Curriculums bildet, sieht er denn auch
eine herausragende Stärke des Eucor-Programms.
Doch welche Perspektive hat ein regionaler Ver-
bund in Zeiten der Globalisierung? Tatsächlich
sei für die Fakultät die internationale Koopera-
tion nicht nur im Eucor-Verbund interessant, sagt
Jung: «Wir schauen zunehmend auch auf den
anglo-amerikanischen Rechtskreis.» Trotzdem hat
für ihn die Zusammenarbeit im regionalen Netz-
werk noch lange nicht ausgedient.
Denn so gut wie Eucor laufen nicht alle interna-
tionalen Programme, besonders dann nicht, wenn
die Universitäten weit voneinander entfernt lie-
gen. Hier profitiert die Universität von einer lange
eingeübten Nähe: «Unsere Kooperation hat etwas
Naturgegebenes, da wir nicht nur ein Universi-
tätsraum, sondern auch ein Kulturraum sind, in
dem ein vielfältiger Austausch stattfindet.»
Aus der Zusammenarbeit mit den Eucor-Univer-
sitäten entstehen aber auch Vorteile, die über die
Region hinausreichen: «Bei Verhandlungen mit
einer US-amerikanischen Universität erhöht es
unsere kritische Masse, wenn wir auch Kontakte
zu anderen Universitäten anbieten können.» Wei-
tere positive Effekte ortet Jung bei der Akquisition
europäischer Fördergelder: «Da kann es durchaus
von Vorteil sein, wenn wir gemeinsame Anträge
mit unseren Partnerfakultäten stellen.»
Gleichzeitig betont der Dekan, dass es sich bei den
Eucor-Partnern um Universitäten handle, die sich
die Fakultät auch aussuchen würde, wenn sie
etwas weiter entfernt wären: «In Freiburg und
Strassburg haben wir Partnerfakultäten, die in
ihren Ländern zu den besten gehören. In Strass-
burg eröffnen sich für uns zudem interessante
Zugänge zu den europäischen Institutionen.» Die
Nähe zu diesen Hochschulen ist für den Eucor-
Professor deshalb ein Privileg, das es einzulösen
gilt: «Wir müssen die Chance nutzen, die uns die
Lage am Dreiländereck bietet – nicht zuletzt auch
zur Profilbildung der Universität Basel innerhalb
der Schweiz.» ■
Reto Caluori
Eucor in Zeiten gebremster Mobilität
Zwanzig Jahre Eucor1989 schlossen sich die Universitäten Basel, Freiburg, Karls-ruhe, Mülhausen/Colmar und Strassburg zur EuropäischenKonföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor) zu-sammen. Ziel des Verbunds ist die trinationale Zusammen-arbeit in Forschung und Lehre durch den Austausch von Stu-dierenden und Dozierenden, durch gemeinsame Studiengängeund Forschungsprogramme und durch die gegenseitige Aner-kennung von Studienleistungen.
Gelebte Eucor-Mobilität: Professor Peter Jung ist Dekan an der Universität Basel, lebt in Freiburg und kooperiert mit der Univer-sität Strassburg. (Foto: Peter Schnetz)
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Auch Naturwissenschaftler können arbeitslos
werden. Denn nach dem Studium fehlt ihnen
oft die Praxisorientierung. Das Basler Büro des
Qualifizierungsprogramms BNF hilft mit Prak-
tika weiter.
Kurz vor einem Master- oder Doktoratsabschluss
ist man nur mit Prüfungen beschäftigt. In natur-
wissenschaftlichen Fächern sind dann Arbeits-
pensen von siebzig Stunden pro Woche die Regel.
Wer sich nicht schon vorher Gedanken über seine
berufliche Zukunft macht, dem droht nach dem
Abschluss erstmal Arbeitslosigkeit.
«Mindestens die Hälfte der Studierenden, mit de-
nen ich in der Cafeteria rede, glauben nicht, dass
sie in diese Falle geraten», sagt Dr. Jürg Spring, Lei-
ter der Basler Zweigstelle von BNF, dem nationalen
Qualifizierungsprogramm für arbeitslose Natur-
wissenschaftler. Und doch schreibe manch ein Ab-
gänger mit dreissig zum ersten Mal einen Lebens-
lauf und merke: «Ich bin ja ein völliger Fachidiot.»
Andere haben vor einigen Jahren ein Studium ge-
wählt, das gute Berufsaussichten versprach – nur
hat sich inzwischen der Arbeitsmarkt gewandelt.
Um rasch abzuschliessen, verzichten viele darauf,
neben dem Studium Arbeitserfahrung zu sam-
meln. Und bei der Stellensuche stellen einige
ernüchtert fest, dass in der Wirtschaft Praxis-
orientierung wichtiger ist als rein wissenschaftli-
ches Denken. «An der Universität wird gemäss
Erkenntnisinteresse eines Professors geforscht»,
sagt Spring. «Für alles andere erhält man selten
Unterstützung.» In der guten Konjunktur vor zwei,
drei Jahren hätten Studienabgänger trotz solcher
Nachteile rasch eine Stelle gefunden. Doch in der
jetzigen Krise hätten sogar die Pharma-Multis
Stellenplafonierungen beschlossen.
Wer nach einem Studium arbeitslos ist, darf Arbeits-
losengeld beanspruchen und kommt deshalb für
sogenannte arbeitsmarktliche Massnahmen in-
frage. Eine davon ist BNF («Biomedizin – Natur-
wissenschaft – Forschung»), ein Projekt der Uni-
versität Bern, das vom Bund finanziert wird.
Spring kann die Arbeitslosen in «Projekten» plat-
zieren, «ein schöneres Wort für Praktika», wie er
selber sagt. Diese dürfen aus Konkurrenzgründen
nicht in der Privatwirtschaft sein. Spring ver-
mittelt oft in kantonale Laboratorien oder andere
Ämter der Kantone und des Bundes. Infrage kom-
men auch Non-Profit-Organisationen, etwa Um-
weltverbände und Zertifizierungsstellen.
Praxisorientierte KMU
Als besonders fruchtbar erweisen sich Projekte an
Fachhochschulen. Diese sind praxisorientiert und
pflegen die Zusammenarbeit mit KMU. Uni-Ab-
gängern kann das neue Berufsaussichten eröff-
nen, stellt Spring fest. Oft sähen frisch diplomier-
te Akademiker nur den globalen Arbeitsmarkt,
auf dem multinationale Unternehmen Personal
rekrutieren. Wer aus familiären Gründen in Basel
bleiben müsse, sei dort im Nachteil. In regionalen
KMU erhalten Akademiker Zugang zu einem bis-
her unbekannten Netzwerk von Betätigungsfel-
dern und Stellen. Oft kommen sie dort erstmals
mit praxistauglichen Methoden in Berührung,
nachdem sie an der Universität eher mit Grund-
lagenforschung zu tun hatten.
Um von BNF einen Platz vermittelt zu bekom-
men, muss man arbeitslos gemeldet sein. Wäh-
rend des Projektes fliessen weiterhin Arbeitslosen-
gelder und bei Bedarf Reisekosten, und es muss
weiterhin eine Stelle gesucht werden. Die Dauer
der Projekte ist auf sechs Monate limitiert, im
Durchschnitt finden Arbeitslose nach 4,3 Mona-
ten eine Anschlusslösung. Spring betreut sechzig
Stellensuchende, wovon rund zwanzig in Projek-
ten sind. Das Staatssekretariat für Wirtschaft,
welches das BNF finanziert, hat das Budget für
110 Jahresarbeitsplätze bewilligt. Damit betreut
das BNF über 150 Personen. Für 2010 wurde das
Budget aufgrund der Wirtschaftskrise erhöht.
Auch arbeitslose Akademiker mit Berufserfahrung,
deren Abschluss mehrere Jahre zurück liegt, kön-
nen sich bei Jürg Spring melden. Selber Naturwis-
senschaftler, berät er in erster Linie solche. Doch
weil es für andere Fachrichtungen kaum vergleich-
bare Angebote gibt, bietet BNF auch Nicht-Natur-
wissenschaftlern passende Projekte an. ■
Weitere Informationen: www.bnf.ch
intern/Dezember 2009 Seite 6
Michel Ecklin
Nach der Theorie die Praxis
Job-Programm: Dr. Jürg Spring vermittelt Praktika für arbeitslose Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler.(Foto: Peter Schnetz)
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Das Institut für Sport und Sportwissenschaf-
ten (ISSW) hat in den letzten Jahren einen
grossen Aufschwung genommen. Neben der
Weiterentwicklung von Forschung, Lehre und
Management ist es der Leitung ein Anliegen,
dass vom Institut auch ein soziales Engage-
ment ausgeht. Deshalb engagiert sich das
ISSW seit Jahren für ein internationales Schul-
bildungsprojekt in Mwingi, Kenia.
Mwingi ist ein kleiner Ort in einer unwirtlichen,
wasserarmen Gegend im zentralen Hochland Ke-
nias. Der ausgetrocknete und mineralarme Boden
in dieser Region bietet zu wenig landwirtschaftli-
che Erzeugnisse für ein Dasein über der Armuts-
grenze (1 US-Dollar/Tag!). Deshalb ist die Bevöl-
kerung gefordert, sich neue Existenz sichernde
Ressourcen zu erschliessen, insbesondere durch
qualifiziertes Handwerk und eine bessere schuli-
sche Ausbildung.
Lebenswichtige Ausbildung
In diesem Zusammenhang entstand unter der
Aufsicht der non-profit-orientierten Mwingi East-
view Foundation ein internationales Schulentwick-
lungsprojekt, das seit 2005 vom ISSW unterstützt
wird. Die Institutsleitung, die Dozierenden und
die Studierenden spendeten bisher im Rahmen der
Kampagne «ISSW for Kenya» über 35000 Franken
für das Schulprojekt. Damit unterstützten sie das
Projektteam unter der Leitung des ehemaligen
ISSW-Dozenten Urs Illi beim Aufbau der «Mwingi
Eastview Primary». Dieses Ausbildungszentrum
bietet heute über 400 Kindern vom Kindergarten
bis zur 8. Klasse eine qualitativ gute Schulbildung
in Klassen von maximal dreissig Kindern an –
auch solchen aus wenig begüterten Familien und
HIV-/AIDS-Waisen, unabhängig von Religion,
Herkunft oder Ethnie.
Direkte Kontaktpartner und insbesondere die
Oberaufsicht und die tatkräftigen Eigenleistun-
gen von Urs Illi sorgen vor Ort dafür, dass die
Unterstützungsleistungen des Instituts zu hundert
Prozent direkt in das Projekt fliessen. Dadurch
können Kinder und Jugendliche in dieser klima-
tisch gebeutelten Region ihre lebenswichtige Aus-
bildung qualifiziert abschliessen und – so ist zu
hoffen – als Erwachsene mit einem gestärkten
Selbstwertgefühl ihre existentielle Lebensgrund-
lage eigenverantwortlich positiv verändern.
Die bereits 2006 eröffnete Primarschule wird mitt-
lerweile auf privater Basis selbsttragend durch die
Beiträge aus dem Schulgeld der Kinder geführt.
Der Fokus des Projektteams liegt heute auf der
seit 2007 im Aufbau befindlichen «Mwingi East-
view Secondary». Diese für die sekundäre Schul-
ausbildung als beispielhaft geplante Modellschule
soll im Januar 2011 eröffnet werden. Darin kön-
nen vorwiegend weibliche Jugendliche zwischen
dem 9. und 12. Schuljahr nebst Allgemeinwissen
auch ihr praktisches Know-how für eine erfolgrei-
che Lebensbewältigung entwickeln.
Weitere mit der Mwingi Eastview Foundation
kooperierende Partnerorganisationen wie regio-
nale Community Based Organisations sowie euro-
päische Bildungsinstitutionen und -fachleute leis-
ten zusätzliche Unterstützung zum Gelingen des
umfangreichen Schulentwicklungsprojektes.
Praktikum in Kenia
In jüngster Zeit haben Studierende des ISSW
praktische Erfahrungen in Kenia gesammelt. Sie
erhielten die Möglichkeit, während eines Aufent-
halts am Schulbildungszentrum der Mwingi
Eastview Foundation durch den Besuch des tra-
ditionellen Unterrichts und durch eigene Unter-
richtserteilung wertvolle Erfahrungen zu machen.
Das ISSW wird das Projekt auch weiterhin beglei-
ten. Falls auch Sie die Möglichkeit einer guten
Schulbildung von Kindern in einer sozial schwa-
chen Region Kenias unterstützen und so zum wei-
teren Ausbau der «Mwingi Eastview Secondary»
beitragen wollen, so ist Ihre Spende herzlich will-
kommen. ■
Prof. Dr. Uwe Pühse ist Ordinarius für Sportwissenschaft undLeiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaften.
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Uwe Pühse
ISSW for Kenya
Das ISSW unterstützt ein Schulprojekt in Kenia: Studierende machen authentische Erfahrungen beim Bau des Schulhauses undim Erteilen von Unterricht.
Spenden für ISSW for KenyaSpendenkonto: Credit Suisse, 8070 Zürich, zugunsten von Urs Illi, Mwingi Eastview Foundation,Konto Nr. 807343-20-2 4400Website: www.mef-kenya.ch (wird zurzeit überarbeitet),E-Mail: [email protected]
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In der Publikation, die zur Emeritierung des
Historikers Georg Kreis erscheint, äussern sich
Fachleute verschiedener Disziplinen über den
Nutzen der Geschichte.
Claudia Opitz-Belakhal, Professorin für Geschich-
te der früheren Neuzeit, ist zusammen mit Regina
Wecker, emeritierte Professorin für Frauen- und
Geschlechtergeschichte, Herausgeberin des Bands
«Vom Nutzen der Geschichte», in dem acht Uni-
versitätskolleginnen und -kollegen den Umgang
mit Geschichte aus ihrer fachlichen und subjekti-
ven Perspektive ausleuchten.
Acht Beiträge, acht Welten
Den Impuls gab ein Kolloquium anlässlich der
Pensionierung von Georg Kreis als Geschichts-
professor. Der Titel bezieht sich auf Friedrich
Nietzsches «Unzeitgemässe Betrachtungen» von
1874; der Text «Vom Nutzen und Nachteil der
Historie für das Leben», der mit dem klassizisti-
schen Geschichtsbild aufräumt, beschäftigt Histo-
rikerinnen und Historiker bis heute.
Entstanden ist ein thematisch wie zeitlich breites
Panoptikum. Der Philosophieprofessor Emil An-
gehrn stellt Nietzsches These auf den Prüfstand
und warnt vor dessen Rat: «Vergesst alles und wer-
det glücklich.» Der Slawist Andreas Guski zeigt an-
hand des historischen Romans im Russland des
20. Jahrhunderts, wie Literatur ideologische Ge-
schichtsbilder entfalten kann. Die Rechtswissen-
schaftlerin Anne Peters befasst sich anhand von Per-
sonen, die den Holocaust leugnen, mit der Frage:
Gibt es historische Wahrheit und kann man diese
per Gerichtsbeschluss herbeiführen und durchset-
zen? Der Theologe Georg Pfleiderer untersucht das
Verhältnis der traditionellen Heilsgeschichte zur
nach-aufklärerischen Theologie. Der Soziologe Ueli
Mäder beschreibt sein Verhältnis zu Georg Kreis als
Wissenschaftler und als Kollege. Und der Historiker
Achatz von Müller taucht in die Rezeptionsge-
schichte des Nietzscheschen Reflektierens ein.
Die Klammer um die Beiträge bilden der Rektor
und der im Band Gewürdigte. Der Ägyptologe An-
tonio Loprieno zeigt anhand einer Fallstudie, wie
die Geschichtsdarstellung durch eine narra-tive
Geschichte abgelöst wird, und Georg Kreis schaut
hin, wo der Nutzen der Geschichte endet.
«Man darf nicht nur sich selbst fragen, wer bin
ich, sondern man kriegt es auch von anderen ge-
spiegelt», antwortet Claudia Opitz auf die Frage,
weshalb der Band sich nicht mit Beiträgen von
Historikerinnen und Historikern begnügt: «Die
Geschichte gehört ja nicht den Historikern allei-
ne.» Die interdisziplinäre und auch interfakultäre
Zusammenarbeit habe am Historischen Seminar
Tradition, erklärt sie. Doch komme sie heute
wegen des administrativen Mehraufwands leider
«etwas zu kurz».
«Die Geschichte wird bis heute dazu genutzt, um
bestimmte Ansprüche zu legitimieren oder abzu-
wehren», meint sie mit Blick auf die vitale Rolle
der Geschichte in Politik und Gesellschaft, die
auch Georg Kreis ein besonderes Anliegen ist. Der
Abschied von ihrem Kollegen falle ihr schon
schwer, sagt sie, auch wenn sie weiterhin mit ihm
zu tun habe – Opitz und Kreis schreiben zusam-
men eine zweibändige «Geschichte Frankreichs».
Das Historische Seminar erlebe im Moment einen
«Generationenwechsel», so die Professorin. Doch
steht den Ehemaligen ein Büro im Hirschgässlein
zur Verfügung, «sodass sie alle noch ein wenig da
sind».
Ähnlich ergeht es Claudia Opitz mit dem vor-
liegenden Band. Die angeregten Diskussionen im
Kolloquium hätten sie und Regina Wecker dazu
ermutigt, die Beiträge zu publizieren: «So hat
man mehr in der Hand als nur die Erinnerung an
eine interessante Veranstaltung.» ■
Claudia Opitz-Belakhal,Regina Wecker (Hg.):Vom Nutzen der Geschichte.Nachbardisziplinen im Um-gang mit Geschichte. BaslerBeiträge zur Geschichts-wissenschaft 181, Schwabe2009. Ca. 152 Seiten,ca. Fr. 38.–.ISBN 978-3-7965-2592-6
Anna Wegelin
Geschichten über die Geschichte
«Die Geschichte gehört nicht den Historikern alleine»: Mitherausgeberin Claudia Opitz-Belakhal. (Foto: Claude Giger)
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Seit 2007 läuft unter Basler Leitung eines der
ersten, zunächst auf drei Jahre angelegten
ProDoc-Graduiertenprogramme des Schweize-
rischen Nationalfonds. Nun wurde das ProDoc
«Intermediale Ästhetik. Spiel – Ritual – Perfor-
manz» um weitere drei Jahre verlängert und
startet in die zweite Phase. Die Zwischenbi-
lanz fällt äusserst positiv aus.
2007 als eines der ersten ProDoc-Programme des
Schweizerischen Nationalfonds (SNF) lanciert,
steht das kulturwissenschaftliche ProDoc «Inter-
mediale Ästhetik. Spiel – Ritual – Performanz»,
geleitet vom Institut für Medienwissenschaft (Prof.
Georg Christoph Tholen), für ein genuin interdis-
ziplinär ausgerichtetes Doktoratsprogramm. Be-
teiligt sind neben dem Leading House Medien-
wissenschaft das Deutsche Seminar, die Gräzistik
sowie das Institut für Theaterwissenschaft der
Universität Bern.
Konzipiert ist das ProDoc-Programm als Förder-
instrument des Schweizerischen Nationalfonds
(SNF), das den Doktorierenden als Ausbildungs-
wie Forschungsprogramm zugute kommt: Neben
regelmässigen Forschungsseminaren, Ringvorle-
sungen und jährlichen Tagungen unterstützt es
Austauschreisen und Tagungsbesuche und bietet
zehn (von insgesamt neunzehn im Basler Pionier-
programm involvierten) Promovierenden eine An-
stellung im Rahmen von thematisch fokussierten
Forschungsmodulen. Mit dem Programm verbin-
det sich damit die Zielsetzung einer Ausbildung
auf hohem Niveau wie auch einer effizienten För-
derung der individuellen Forschungsarbeiten der
Doktorierenden.
Aus der Sicht der am kulturwissenschaftlichen
Basler ProDoc Beteiligten und nicht zuletzt der
Doktorierenden selbst haben sich diese Erwar-
tungen an das Programm bisher in hohem Mass
erfüllt: Mit dem Konzept gestaffelter Ausbil-
dungsformen vom Kolloquium bis zur internatio-
nalen Tagung bietet es einen flexiblen Rahmen,
der auch und gerade einem interdisziplinären
Doktoratsprogramm entgegenkommt. Dabei er-
leichtern die thematisch fokussierten Forschungs-
module die Kooperation über die Grenzen der
einzelnen Forschungsthemen wie auch Diszipli-
nen hinweg. Das Forschungsmodul «Intermediale
Inszenierungen» bündelt so beispielsweise im
Programm Forschungsarbeiten zu Theater, Film
wie zu digitalen Medien.
Für die Doktorierenden ist dieses Konzept an-
spruchsvoll wie produktiv. Neben dem gemeinsa-
men Lernen und der intensiven Betreuung der
einzelnen Arbeiten bietet es im Besonderen Mög-
lichkeiten, sich mit dem eigenen Forschungsthe-
ma zu vernetzen, zu publizieren und – so die Er-
fahrungen aus der ersten Phase – das Programm
zunehmend aktiv mitzugestalten. So wurde im
Oktober «/dis/connecting/media», die jüngste in-
ternationale Tagung des ProDoc, von den Dokto-
rienden konzipiert und durchgeführt. «Eine sol-
che Tagung samt Kulturprogramm auf die Beine
zu stellen, war für alle Beteiligten eine überaus
wichtige und motivierende Erfahrung», so das
Fazit des Mitorganisierenden Andy Blättler.
Interdisziplinäres Konzept
In der zweiten Phase des ProDoc soll der gemein-
same kulturwissenschaftliche Fokus weiter vertieft
werden. Hierfür ist mit dem Themenschwerpunkt
«Spiel-Räume» im zentralen Ausbildungsmodul
ein gemeinsamer Horizont aufgespannt, der Spiel-
formen der Antike wie des gegenwärtigen Media-
len, Performativen und Literarischen versammelt.
Das interdisziplinäre Konzept des ProDoc hat sich
bewährt; in der zweiten Phase soll es nun ver-
mehrt im internationalen Dialog mit verwandten
Graduierten- und Forschungsprogrammen weiter-
geführt werden. ■
Dr. des. Regine Buschauer ist Lehrbeauftragte am Institut fürMedienwissenschaft und im Rahmen einer Postdoc-Stelle alsCo-Leiterin des ProDoc «Intermediale Ästhetik. Spiel – Ritual –Performanz» tätig. ProDoc-Graduiertenprogramm:http://intermediale.unibas.ch; Tagung «/dis/connecting/me-dia»: www.disconnectingmedia.ch
Regine Buschauer
Erfolgreiches Basler ProDoc-Programm
Beteiligte PersonenIn der ersten Phase beteiligten sich am ProDoc «IntermedialeÄsthetik. Spiel – Ritual – Performanz» Prof. Anton Bierl, Prof.Alexander Honold, Prof. Klaus Neumann-Braun, Prof. GeraldSiegmund (Bern) und Prof. Georg Christoph Tholen. An derzweiten Phase des Programms nehmen Prof. Anton Bierl, Prof.Alexander Honold, Prof. Georg Christoph Tholen und Prof.Christina Thurner (Bern) teil.
ProDoc-DoktoratsprogrammeDie ProDoc-Förderprogramme, 2006 vom SchweizerischenNationalfonds (SNF) initiiert, bilden ein Subventionsinstru-ment für universitäre Forschung in allen Fachbereichen unddienen der akademischen Nachwuchsförderung sowie der Ver-netzung der Universitäten. Finanziell werden die Programmevom SNF und der Rektorenkonferenz der Schweizer Univer-sitäten getragen. Die Unterstützung wird einerseits für Ausbil-dungsprogramme von Doktorierenden gewährt, andererseitsfür Forschungsarbeiten, die im Rahmen der Promotiondurchgeführt werden. Die Förderung steht allen wissenschaft-lichen Fachgebieten offen.ProDoc-Doktoratsprogramme setzen sich aus einem zentralenAusbildungsmodul und mehreren Forschungsmodulen zu-sammen. Im Ausbildungsmodul werden den Doktorandinnenund Doktoranden wichtige Kompetenzen wie wissenschaftlicheArbeits- oder Präsentationstechniken vermittelt. In Seminarenund Vorlesungszyklen vertiefen sie ihre Forschungsthemenunter Beteiligung eingeladener auswärtiger Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler und präsentieren die Ergebnisse ihrerDissertationsprojekte.
Beschleunigter Wandel: Das ProDoc-Graduiertenkolleg «Inter-mediale Ästhetik» untersucht unter anderem die medialen, sozi-alen und kulturellen Folgen der Digitalisierung.
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Prof. Dr. Stephan G. Wetzel fürRadiologieProf. Dr. Christian ErnstZaugg für ExperimentelleKardiologie
Phil IIProf. Dr. Thomas A. Jung fürNanowissenschaftenProf. Dr. Hanno Langen fürBiochemieProf. Dr. Frithjof Nolting fürNanowissenschaften
Venia docendi
TheologiePD Dr. Susanne Plietzsch fürJüdische Studien
MedizinPD Dr. Jan Philipp Benthiemfür Orthopädie(Umhabilitation)PD Dr. Stefan Jörg Borgwardtfür PsychiatriePD Dr. Daniela DorotheeMargarethe Finke fürExperimentelle MedizinPD Dr. Ute Gschwandtner fürPsychiatriePD Dr. Peter Häusermann fürDermatologiePD Dr. Rolf Hügli fürRadiologiePD Dr. Birgit Ledermann fürExperimentelle Medizin(Labortierkunde,Umhabilitation)PD Dr. Matthias EmanuelLiechti für Innere Medizin,speziell PharmakologiePD Dr. Beat Andreas Schär fürKardiologiePD Dr. ChristophThalhammer für InnereMedizin, speziell AngiologiePD Dr. Daniel MarkusTrachsel für PädiatrischePneumologie undIntensivmedizinPD Dr. Andreas Werner Zellerfür Innere Medizin
Phil IIPD Dr. Daniel Häussinger fürChemiePD Dr. Dirk Schübeler fürMolekularbiologie
Dienstjubiläen(November, Dezember,Januar)
10 JahreBrigitte BerglasLaborgehilfin, BiozentrumAnouschka BürginGarderobière,UniversitätsbibliothekDr. Daniel HäussingerWissenschaftlicherMitarbeiter, DepartementChemieDr. Rolf KellerLeiter StudienzentrumKulturmanagement
EintritteIrene AmstutzWWZ-BibliothekIrene AppelSAP-WartungLindy BauerRessort PersonalMatthias BieriDekanat Philosophisch-Historische FakultätErnesta DammassaBiozentrumEvelyne GerberUniversitätskliniken fürZahnmedizinDr. Kenneth GoldieSystems X, C-CINASusanne GrulichUniversitätsarchivarinElisabeth HohmannInstitut für MedizinischeMikrobiologieIsa HollenbacherUniversitätskliniken fürZahnmedizinKarine JonnardFakultät für PsychologieAimee Jade McCreedyBiozentrumLiliane Moresi-EhrlerJuristische FakultätSimone MuntwilerBiozentrumDr. Alexander SchmidtBiozentrumBettina VolmRessort ChancengleichheitDr. David WindelsBotanisches InstitutChristoph WyssSAP Competence CenterYuya YonezawaInstitut für PharmazeutischeTechnologie
PensionierungenCharlotte EttlinUniversitätsbibliothekSvend GallUniversitätskliniken fürZahnmedizinMarianne LiechtiBiozentrum, AbteilungPharmakologie/Neurobiologie
WahlProf. Dr. Philipp Treutlein,Assistenzprofessor fürexperimentelle Nanophysik(mit Tenure Track),per 1. Februar 2010
Ernennungen
Titularprofessuren
MedizinProf. Dr. Mario J. Bargetzi fürHämatologieProf. Dr. Joachim Diebold fürPathologie (Umhabilitierung)Prof. Dr. André Linka fürKardiologieProf. Dr. Christoph AndreasMaurer für Chirurgie
Wer? Was? Wann? – Personalia
Maria FerraraDentalassistentin,Universitätskliniken fürZahnmedizinRuth KuertMitarbeiterin StudentServicesThomas MelgesWissenschaftlicherMitarbeiter, Institut für Sportund SportwissenschaftenProf. Dr. Sabina De GeestOrdinaria, Institut fürPflegewissenschaftMarco RogowskiBiotechnologe, BiozentrumChristine Saladin-TrüsselAdministration BiozentrumSuzanne StöckliAdministration Biozentrum
15 JahreBrigitte BitterliMitarbeiterinStudiensekretariatStefan HäusermannLehrbeauftragterMedizinische FakultätBarbara Merz-BauerBiozentrum
20 JahreDr. Hans BernerWissenschaftlicherMitarbeiter, Universitäts-bibliothekNikosz KalkoszMitarbeiter in derBenutzungsabteilung,Universitätsbibliothek
Susanna RiedlAkademisch-TechnischeAssistentin, Botanisches InstitutDorothea TrottenbergFachreferentin/Wissenschaft-liche Mitarbeiterin,Universitätsbibliothek
25 JahreAndreas von ArxWissenschaftlicherMitarbeiter, Universitäts-bibliothek
35 JahreProf. Dr. Renée HeilbronnerTitularprofessorin,Geologisch-Paläontologi-sches Institut
Prof. Dr. John Paul MaierOrdinarius, DepartementChemieJörg StrubZahntechniker,Universitätskliniken fürZahnmedizin
40 JahreProf. Dr. Joachim SeeligOrdinarius, Biozentrum
45 JahreFranz HaefeliFeinmechaniker,Departement Chemie
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Juristische Fakultät
Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst A. Kramer, emeritierter Ordinarius für
Privatrecht, wurde am Fakultätstag der Rechtswissenschaft-
lichen Fakultät der Universität Innsbruck für sein Lebenswerk
mit dem Franz-Gschnitzer-Wissenschaftspreis ausgezeichnet.
Medizinische Fakultät
Prof. Dr. Alois Gratwohl, Ordinarius für Hämatologie und
Leiter der Abteilung Hämatologie am Universitätsspital Basel,
wurde mit dem Krebspreis 2009 der Krebsliga Schweiz ausge-
zeichnet.
Prof. Dr. Markus Heim, Extraordinarius für Hepatologie und
Leitender Arzt der Abteilung für Gastroenterologie und Hepa-
tologie am Universitätsspital Basel, wurde zum Mitglied des
Nationalen Forschungsrats, Abteilung III (Biologie und Medi-
zin), gewählt.
Dr. Ralf Jox, MA, PhD, Absolvent des PhD-Programms Medi-
zin- und Gesundheitsethik am gleichnamigen Fachbereich der
Medizinischen Fakultät, hat für seine Dissertation einen zwei-
ten Preis beim Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung
erhalten.
Prof. Dr. Carlo P. Marinello, MS, Ordinarius für Prothetik und
Kaufunktionslehre, wurde in der Zahnmedizin zum «Teacher
of the Year» gewählt. Eine Auszeichnung als «Assistent of the
Year» erhielten die Oberärzte Dr. Gabriel Krastl, Dr. Clemens
Walter und Dr. Leonard Büttel.
Prof. Dr. Reto Obrist, Titularprofessor für Innere Medizin und
Direktor der Dachorganisation OncoSuisse, wurde vom Bun-
desrat zum Mitglied des Institutsrates des Schweizerischen
Heilmittelinstituts Swissmedic ernannt.
Philosophisch-Historische Fakultät
Prof. Dr. Annelies Häcki Buhofer, Ordinaria für Deutsche
Sprachwissenschaft, wurde in den Nationalen Forschungsrat,
Abteilung I (Geistes- und Sozialwissenschaften), berufen.
Ehrungen und Mitgliedschaften
Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius für Volkskunde/Euro-
päische Ethnologie, wurde in den Vorstand der Schweizeri-
schen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften ge-
wählt.
Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Andreas Lüthi, Titularprofessor für Neurobiologie
der Universität Basel und Mitarbeiter am Friedrich Miescher
Institut, wurde mit dem Preis der Betty und David Koetser-
Stiftung für Hirnforschung ausgezeichnet. Lüthi erhielt den
mit 20000 Franken dotierten Preis für seine Forschung zu
Furcht- und Angstzuständen.
Prof. Dr. Anne Spang, Extraordinaria für Biochemie am Bio-
zentrum, wurde in die Europäische Organisation für Moleku-
larbiologie (EMBO) aufgenommen. Die Mitgliedschaft gilt als
Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der
Molekularbiologie.
Fakultät für Psychologie
Prof. Dr. Frank Wilhelm, Assistenzprofessor für Psychologie
und Psychophysiologie, wurde in den Nationalen Forschungs-
rat, Abteilung I (Geistes- und Sozialwissenschaften), berufen.
Weiteres
Prof. Dr. Hedwig J. Kaiser, Vizerektorin Lehre, wurde für die
Amtsperiode 2009–2012 als externes Mitglied des Universi-
tätsrats der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
bestätigt.
Acht Nachwuchsforschende wurden am BioValley Science Day
2009 mit einem BioValley Poster Award ausgezeichnet: Romy
Walser und Jason Gill (Departement Biomedizin) in der Kate-
gorie Gold; Andreas Diepold (Biozentrum), Katrin Benako-
vitsch und Neha Pandey (Departement Biomedizin) in der
Kategorie Silber; Klaas Romanino (Biozentrum), Alexandre
Goncalves (Departement Biomedizin), Himanish Gosh (Uni-
versität Zürich) in der Kategorie Bronze.
Dr. Dragan Ilic erhielt für seine an der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät entstandene Doktor-arbeit den mit 35000 Franken dotierten Bâloise-Wissenschaftspreis. Der Preisträger untersuchte, obund in welchem Ausmass das Verhalten von Poli-zisten auf US-amerikanischen Strassen den Tatbe-stand mutwilliger Diskriminierung erfüllt.
Wie sind Sie zu Ihrem Thema gekommen?
Das Interesse an nicht-klassischen Themen der Ökonomiemanifestierte sich während meines Studiums. Vorlesungen zuinformationsökonomischen und spieltheoretischen Themenzeigten die Versatilität potenzieller Anwendungen auf alltäg-liche (und nicht-alltägliche!) Phänomene. Weitere Kurse ope-rierten an der Schnittstelle von Ökonomie, Soziologie undPhilosophie. Diese Kombination eröffnete mir ein erweitertesVerständnis der Ökonomie als unmittelbare Theorie, losgelöstvon spezifischen Inhalten. Zudem förderte sie die kritischeDenkfähigkeit am vorherrschenden ökonomischen Selbstver-ständnis. Im Marktprozess beeindruckte mich insbesondereder Trade-Off zwischen Equity und Efficiency im Kontext un-gleicher Behandlung von Frauen und Minderheiten. Es hatmich denn auch überrascht, wie viel die Ökonomie zu diesemThema zu sagen hat.
Was motiviert Sie, auf diesem Gebiet zu arbeiten?
Mir scheint es essenziell, gerade die Emotionalität von gesell-schaftlich so delikaten Sachverhalten möglichst stark zu ob-jektivieren, damit politische Entscheidungen auf Grund vonWerten getroffen werden können. Die Ökonomie vermag dies-bezüglich zum Diskurs einiges beizutragen. Die Möglichkeit,dabei mitzuwirken, ist für mich äusserst faszinierend.
Welche praktischen Anwendungen könnten sich aus Ihrer Studie ergeben?
Die zentrale Fragestellung bei konsequenzialistischen Un-gleichheiten unter Marktteilnehmern gleicher Ausstattungund Präferenzen ist, ob diese durch vorsätzliches Handeln(nutzenbasierte Diskriminierung) oder Effizienzgründen (sta-tistische Diskriminierung) entstanden sind. Je nach Ursacheist das Vorgehen, sollte eines denn gesellschaftlich erwünschtsein, ein anderes. In meiner Studie könnten zum Beispiel gutgemeinte Verbote, welche die Berücksichtigung der Ethnizitätbei Kontrollen verbieten, kontraproduktiv wirken, sprich dieKriminalitätsrate erhöhen.
Wie geht es nun mit Ihrer Karriere weiter?
Es ist mir ein Anliegen, das Verständnis für sozio-ökonomi-schen Themen auf akademischer Ebene zu vermitteln.
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intern/Dezember 2009 Seite 12Seite 12
Impressum
intern Zeitung für die MitarbeiterInnen der Universität BaselHerausgegeben von der Öffentlichkeitsarbeit (Leitung:Hans Syfrig)Redaktion: Reto CaluoriE-Mail: [email protected]: intern, Öffentlichkeitsarbeit der Universität Basel,Petersplatz 1, Postfach, 4003 BaselTel. 061 267 24 95; Fax 061 267 30 13Gestaltungskonzept: Marianne DiethelmFreie MitarbeitText: Michel Ecklin, Ulrich U. Schutz, Anna WegelinFotografie: Claude Giger, Peter SchnetzLayout: Kreis Druck AG, BaselKorrektorat: Birgit Althaler, BaselDruck: Kreis Druck AG, BaselPapier: FSC-Mix-Qualität, Zert.-Nr. SGS-COC-003355Auflage: 5500 Ex.intern ist die Personalzeitung der Universität Basel. Sie stehtallen Universitätsmitarbeitenden als Forum für Informationund Diskussion zur Verfügung. www.unibas.ch/intern
Der Comic zum 550-Jahr-Jubiläum der Univer-
sität Basel zeichnet anhand einer spannenden
Story nach, wie es 1460 zur Gründung der
Basler Hochschule kam. «intern» verlost unter
seinen Leserinnen und Lesern zehn Freiexem-
plare.
Gründungsgeschichten von mittelalterlichen Uni-
versitäten leiden oft daran, dass sie entweder
schlecht belegt oder als unspektakulärer Beschluss
eines Kaisers, Königs oder Papstes überliefert
sind. Ganz anders präsentiert sich die Grün-
dungsgeschichte der Universität Basel. Die Entste-
hung der ältesten Hochschule der Schweiz ist
nicht nur gut belegt, sondern gibt auch Stoff für
einen Comic her, der den Schwung der Grün-
dungszeit noch einmal aufleben lässt.
Rasante Gründung
Die rasante Gründung der Universität erfolgte
innerhalb eines Jahres, was angesichts der Länge
heutiger politischer Findungs- und Entscheidungs-
wege Bewunderung hervorruft. Ausgangspunkt
des Lobbyings zugunsten einer Basler Hochschule
war die Wahl von Enea Silvio Piccolomini zum
Papst Pius II. am 19. August 1458 – ein Ereignis,
mit dem die wenigsten rechneten, am allerwenigs-
ten die Baslerinnen und Basler. Wie überlieferte
Dokumente belegen, packten damals Basler Per-
sönlichkeiten die Gelegenheit beim Schopf und
trieben die Gründung der Hochschule energisch
und letztlich erfolgreich voran.
Auf der Grundlage historischer Fakten entwi-
ckelten die Historiker PD Dr. Claudius Sieber-
Lehmann und Prof. Martin Schaffner, die Zeichne-
rin Elena Pini sowie der Texter Andreas K. Heyne
das Drehbuch zu «Unsere Universität». Entstan-
den ist eine witzige, mit vielen mehr oder weniger
versteckten Anspielungen auf die Gegenwart durch-
setzte Universitätsgeschichte.
Tiefere Gebühren beim IDS-Kurierdienst
Auf den ersten Dezember sinken die Gebühren für den Kurier-
versand aus andern IDS-Bibliotheken von derzeit sieben auf
neu fünf Franken. Mit der entsprechenden Forderung der
Skuba im Rücken hat sich die Universitätsbibliothek schweiz-
weit durchsetzen können.
dings-Filiale in der UB-Reproabteilung
In der Reproabteilung der Universitätsbibliothek bietet der
dings-Shop ein ausgewähltes Sortiment der wichtigsten Papete-
rieartikel wie Post-it, Leuchtmarker, Schreibmaterialien, Hefte
und Blöcke an. Studierende erhalten zwanzig Prozent Rabatt.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr.
Ausstellung zu Marion Gräfin Dönhoff
Aus Anlass des 100. Geburtstags von Marion Gräfin Dönhoff
(1909–2002) zeigt das Museum Kleines Klingental eine
Sonderausstellung über die Journalistin und «Zeit»-Herausge-
berin, die ihr Doktoratsstudium zwischen 1933 und 1935
beim Nationalökonomen Prof. Edgar Salin an der Universität
Basel absolvierte. Die Ausstellung widmet sich den frühen Prä-
gungen Marion Dönhoffs durch Studium und Promotion und
schlägt einen Bogen zu den grossen Themen, die sie bewegten:
Widerstand gegen die NS-Diktatur und Kritik an der zerstöre-
rischen Seite des Kapitalismus. Zugleich zeigt die Ausstellung
die Universität Basel als Forum und Wegweiser für europäi-
sche Debatten des 20. Jahrhunderts.
«... wie ein nicht zu Ende gesprochener Satz». Marion Dönhoff,
die Universität Basel und Europa. Sonderausstellung, bis 13. Dezem-
ber 2009. www.mkk.ch
Kurzmeldungen
«Unsere Universität» knüpft aus Tatsachen und
Erfundenem auf 64 Seiten einen witzigen und
spannenden Bildteppich, der zeigt wie:
• visionäre Baslerinnen und Basler mehr wissen
wollen und das Unmögliche verlangen …
• ein frisch gewählter Papst sich wehmütig an sei-
ne Jugendzeit erinnert …
• Kaufleute und Zünfte sich für ein gezieltes
Standortmarketing einsetzen …
• ängstliche Ratsherren sich einen Ruck geben
und überraschend ja sagen …
Ein Anhang mit einer Zeittafel, einem Poster und
Hinweisen zur Verbindung von Facts und Fiction
rundet den Band ab.
«intern» verlost Freiexemplare
Mit etwas Glück können «intern»-Leserinnen
und -Leser eines von zehn Exemplaren des Co-
mics «Unsere Universität» gewinnen. Füllen Sie
dazu bis zum 13. Dezember 2009 einfach das On-
line-Formular aus unter: www.unibas.ch/intern ■
Universität Basel (Hrsg.): Unsere Universität. Der Comic zurGründung der Universität Basel 1460. F. Reinhardt 2009, 48 Sei-ten, Fr. 28.-, ISBN 978-3-7245-1611-8
Reto Caluori
«Unsere Universität» zu gewinnen
UNSE RE UNIVE RSITÄTDer Comic zur Gründung der Universität Basel 1460
Universität Basel (Hrsg.) F. Reinhardt
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