Date post: | 05-Apr-2015 |
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Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Historischer Abriss
Tomasz Misztal
SS06
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Übersicht
• Geographische Lage / Daten
• Besiedlung Japans
• Ur- / Frühgeschichte
• Altertum
• Mittelalter
• Frühe Neuzeit
• Modernes Japan
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Geographische Lage
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Ein paar Zahlen zu Japan
• Über 127 Millionen Einwohner
• Vier japanische Hauptinseln
• Zusätzlich über 4000 kleine Inseln
• Hauptstadt ist Tōkyō (> 8 Mio. Einwohner)
• Höchster Berg: Fujisan mit 3.776 m
• Mehr als 70% der Landesfläche Gebirge
• Gliederung des Landes in 47 Präfekturen
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Die vier japanischen Hauptinseln
• Honshū
• Hokkaidō
• Kyūshū
• Shikoku
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Besiedlung Japans (1)
Vor mindestens 100.000 Jahren gab es schon Menschen auf der Japanischen Insel
• Zuwanderung über zwei ehemalige Landbrücken nach Japan:
• Im Norden über die Insel Sachalin nach Hokkaidō• Im Westen über die Koreanische Halbinsel
• Zuwanderung aus Südostasien über den südlichen Teil von Kyūshū
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Besiedlung Japans (2)
1. Sachalin
2. Korea
3. Südostasien
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Ur- und Frühgeschichte Japans
• Jōmon-Zeit– ca. 10.000 bis 300 v. Chr.
• Yayoi-Zeit – 300 v. Chr. bis 300 n. Chr.
• Kofun-Zeit– 300 bis 710
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Jōmon-Zeit
Benannt nach der in dieser Periode gefun-
denen Keramikgefäße, welche ein typisches
Schnur-/Kordelmuster besaßen.
• Zeit der Jäger und Sammler
• Zusammenleben in lockeren Verbänden
• China erobert Koreanische Halbinsel
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Yayoi-Zeit
Benannt nach Gefäßen, welche in Tōkyōs Distrikt „Yayoi“ gefunden wurden.
• Yayoi-Gefäße schlichter in Form und Verzierung, aber von weit höherer Qualität
• Erste Spuren von Naßfeld-Reisanbau und Metallver-arbeitung (vermutlich aus China über Korea), sowie Bestattungsrituale und Spinntechniken
• Entwicklung von Dorfgemeinschaften
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Kofun Zeit (1)
Benannt nach sogenannten „Schlüssellochgräber“,
die zum Großteil im 4. Jahrhundert entstanden.
• Das „Reich Yamato“ ist im Entstehen und wird zu dieser in chinesischen Chroniken erwähnt.
• China verliert Einfluss auf Korea (Sturz der Wei-Dynastie im Jahr 265).
• Entsendung einer Expeditionsarmee nach Korea
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Kofun Zeit (2)
• Starker kultureller Austausch mit China über Korea („Kulturbrücke“) im 6. Jahr-hundert durch koreanische Abgesandte:
• Hausbautechnik• Musik, Literatur• Medizinisches Wissen• Chinesische Schrift wird übernommen
• Einführung des Buddhismus (Staatsreligion etwa 600)
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Hügelgräber aus der Kofun-Zeit
Goshikizuka-Kofun (Kōbe) Nintoku-Kofun (Ōsaka)
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Das Japanische Altertum
• Asuka-Zeit– 590 bis 710
• Nara-Zeit– 710 bis 794
• Heian-Zeit– 794 bis 1185
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Asuka-Zeit (1)
• Versuch der Errichtung und Festigung eines zentralisierten Staates durch Prinzregenten Shōtoku Taishi.
• „Verfassung der 17 Artikel“ (politische und moralische Richtlinien):
• Harmonie zwischenmenschlicher Beziehungen• Verurteilung von Bestechung und Frondiensten• Gehorsam dem Kaiser, …
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Asuka-Zeit (2)
• Taika-Reformen 646 (Taika = Große Wende) in vier Artikeln:– Der gesamte Grundbesitz wird unter Kaiserliche
Verwaltung gestellt– Ernennung einer Hauptstadt– Anordnung einer Volkszählung, Landvermessung und
Niederschrift eines Steuerregisters– Festlegung eines neuen Steuersystems
• Taihō-Reformen (701). Umsetzung der Taika von der Theorie in die Praxis
• Hauptstadt wechselte oft den Standort
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Nara-Zeit
• Nara wird für längere Zeit neue Hauptstadt
• Unterwerfung letzter, nicht-japanischer Bevölkerung auf Kyūshū und Hokkaidō
• Buddhismus gewann politisch immer mehr an Einfluss
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Große Buddha-Statue in Nara
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Heian-Zeit
• Verlegung der Hauptstadt: Heiankyō (Kyōto)
• Regentschaft der Fujiwara
• Kulturelle Hochblüte am Kaiserhof
• Machtzunahme der Krieger- und Provinzfamilien
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Lage der Hauptstädte im Altertum
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Mittelalter in Japan
• Kamakura-Zeit– 1185 bis 1333
• Muromachi-Zeit– 1333 bis 1573
• Azuchi-Momoyama-Zeit– 1568 bis 1600
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Kamakura-Zeit
• Errichtung des Kamakura-Shōgunats
• Von nun an hatte der Shōgun die absolute, vom Kaiser legitimierte, politische Macht
• 1274 und 1279: Versuch einer Invasion der Mongolen
• Innenpolitisch eine friedliche Periode
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Muromachi-Zeit (1)
• Konflikt zwischen zwei Kaiserhöfen spaltet Japan bis 1392 („Nord- und Südkaiser“)
• Danach erneute Machtansprüche mächtiger Familien
• Ōnin-Krieg (um 1467-1477): Verwüstung von Kyōto
• Endgültige Zerstörung der Zentralgewalt
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Muromachi-Zeit (2)
• Portugiesen erreichen 1543 Japan
• Beginn der christlichen Missionierungen 1549
• Von 1482 bis 1568: „Zeit der streitenden Reiche“ (Sengoku-Periode)
• Weitgehend unabhängige Kleinstaaten kämpften um territoriale Ansprüche
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Azuchi-Momoyama-Zeit (1)
• Oda Nobunaga marschiert 1568 in Kyōto ein
• Eroberung weiter Teile Japans durch Oda Nobunaga und Beginn des Einigungs-prozeßes in Japan
• Nobunaga wird 1582 ermordet
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Azuchi-Momoyama-Zeit (2)
• Durch Toyotomi Hideyoshi Fortführung der Einigungspolitik Nobunagas
• Wiederaufbau der Infrastruktur und Festigung der eroberten Gebiete
• 1592 Invasion in Korea, danach Krieg gegen China (gescheitert, Rückzug 1598)
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Die Frühe Neuzeit
• Edo-Zeit– 1600 bis 1868
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Edo-Zeit (1)
• Tokugawa Ieyasu gewinnt 1600 die Schlacht von Sekigahara und erreicht damit die Einigung Japans
• 1603 wird Tokugawa Ieyasu neuer Shōgun
• Edo (Tōkyō) wird neue Hauptstadt
• Errichtung eines Ständesystems (Krieger, Bauern, Handwerker, Kaufleute)
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Edo-Zeit (2)
• Beginn des sog. „Sakoku“, der Isolation Japans gegenüber der Außenwelt
• Kein Japaner durfte das Land verlassen• Christenverfolgung• Nur noch Holland betreibt Handel mit Japans
• Dejima: Künstliche Insel bei Nagasaki unter Verwaltung von Holland
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Edo-Zeit (3)
• Rangaku: Erforschung der Außenwelt von Japanern während der Abschließung
• Engelbert Kaempfer (Arzt), von 1690 – 1692 auf Dejima. Sammelte Schriften, Kunstobjekte und Informationen über Japan.
• Philipp Franz von Siebold (Arzt), von 1823 bis 1830 und 1859 bis 1862 in Dejima, lehrte Medizin.
• Bürgerliche Kultur im Aufwind
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Edo-Zeit (4)
• Städte wie Edo, Ōsaka und Kyōto wachsen zu Metropolen des damaligen Japan
• 1854 erzwang Kommodore Matthew C. Perry wieder die Öffnung Japans
• Der Kaiser gewann wieder mehr an Bedeutung. Er wurde dazu benutzt um der Gefahr der Kolonialisierung entgegen zu wirken.
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Das Moderne Japan
• Meiji-Zeit– 1868 bis 1912
• Taishō-Zeit– 1912 bis 1926
• Shōwa-Zeit– 1926 bis 1989
• Heisei-Zeit– 1989 bis Heute
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Meiji-Zeit (1)
• Anerkennung der Kaiserherrschaft durch die Feudalfürsten 1868
• Zeit der großen Reformen:• Abschaffung des Ständesystems• Einführung der Geldsteuer (zuvor Naturalsteuer)• Allgemeine Wehrpflicht
• Erlassung einer Verfassung nach dt. Vorbild
• Shintō wird zur Staatsreligion ernannt
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Meiji-Zeit (2)
• 1894/95 Japanisch-chinesischer Krieg
• 1904/05 Krieg mit Russland (wie 1894/95 gegen China ging es um Korea). Japan gewinnt und steigt zur Weltmacht auf
• 1910 wird Korea annektiert (bis 1945)
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Taishō-Zeit
• Taishō-Tennō wird 1912 neuer Kaiser
• Im ersten Weltkrieg kämpft Japan gegen Deutschland
• Japan erhielt nach dem Vertrag von Versailles deutsche Kolonien in China
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Shōwa-Zeit (1)
• Hirohito bestieg 1926 den Thron (Shōwa-Tennō)
• Nationalistische Kräfte gewannen politisch immer mehr Macht
• 2. Weltkrieg: Angriff Japans auf Pearl Harbour am 07.12.1941 und Kapitulation nach dem Abwurf zweier Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki am 15.08.1945 .
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Kaiser Hirohito im Krönungsgewand 1926
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Shōwa-Zeit (2)
• Shōwa-Tennō blieb weiter Kaiser, verlor aber seine „Göttlichkeit“
• Reduzierung Japans auf seine vier Hauptinseln
• Keine Auflösung des politischen Systems, sondern indirekte Kontrolle durch die USA
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Shōwa-Zeit (3)
• Japan erhielt ähnliche Unterstützung im Wiederaufbau wie Deutschland (Kalter Krieg, nähe zu Nordkorea und China)
• 1947 neue Verfassung• Tennō nur noch repräsentativ• Wahlrecht für Frauen• Verfassung verbietet Aufbau einer Angriffsarmee
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Nachwehen der japanischen Geschichte
• Heutige politische Situation mit China und Korea auch aufgrund der Vergangenheit immer noch sehr angespannt.
• Streit mit Russland über die Kurilen (vor dem 2. Weltkrieg in japanischen Besitz)
• Große Diskussion um den Einsatz japanischer Soldaten im Irak
Interkulturelles Training am Beispiel Japans
Ende
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!