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Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das ... · Inklusion als Aufgabe – wie muss sich das...

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Online-Texte der Evangelischen Akademie Bad Boll Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren? gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren? gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren? gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren? Zum Umgang mit "Heavy Usern" und "Systemsprengern" Prof. Dr. Ingmar Steinhart Ein Beitrag a Ein Beitrag a Ein Beitrag a Ein Beitrag aus der Tagung: us der Tagung: us der Tagung: us der Tagung: Wirksame Rehabilitation für psychisch erkrankte Menschen Ergebnisse der Forschung - Perspektiven aus der Praxis Bad Boll, 7. - 8. März 2006, Tagungsnummer: 411006 Tagungsleitung: Dr. Günter Renz, Gerlinde Barwig, Dr. Jürgen Armbruster, Georg Schulte-Kemna, Manfred Schöninger _____________________________________________________________________________ Bitte beachten Sie Bitte beachten Sie Bitte beachten Sie Bitte beachten Sie: Dieser Text ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers/der Urheberin bzw. der Evangelischen Akade- mie Bad Boll. © 2006 Alle Rechte beim Autor/bei der Autorin dieses Textes Eine Stellungnahme der Evangelischen Akademie Bad Boll ist mit der Veröffentlichung dieses Textes nicht ausge- sprochen. Evangelische Akademie Bad Boll Akademieweg 11, D-73087 Bad Boll E-Mail: [email protected] Internet: www.ev-akademie-boll.de
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Page 1: Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das ... · Inklusion als Aufgabe – wie muss sich das gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren ? Zum Umgang mit „Heavy Usern“ und

Online-Texte der Evangelischen Akademie Bad Boll

Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das

gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren?gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren?gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren?gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren?

Zum Umgang mit "Heavy Usern" und "Systemsprengern"

Prof. Dr. Ingmar Steinhart

Ein Beitrag aEin Beitrag aEin Beitrag aEin Beitrag aus der Tagung: us der Tagung: us der Tagung: us der Tagung:

Wirksame Rehabilitation für psychisch erkrankte Menschen

Ergebnisse der Forschung - Perspektiven aus der Praxis

Bad Boll, 7. - 8. März 2006, Tagungsnummer: 411006

Tagungsleitung: Dr. Günter Renz, Gerlinde Barwig, Dr. Jürgen Armbruster, Georg Schulte-Kemna,

Manfred Schöninger

_____________________________________________________________________________

Bitte beachten SieBitte beachten SieBitte beachten SieBitte beachten Sie:

Dieser Text ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und

Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers/der Urheberin bzw. der Evangelischen Akade-

mie Bad Boll.

© 2006 Alle Rechte beim Autor/bei der Autorin dieses Textes

Eine Stellungnahme der Evangelischen Akademie Bad Boll ist mit der Veröffentlichung dieses Textes nicht ausge-

sprochen.

Evangelische Akademie Bad Boll

Akademieweg 11, D-73087 Bad Boll

E-Mail: [email protected] Internet: www.ev-akademie-boll.de

Page 2: Inklusion als Aufgabe: Wie muss sich das ... · Inklusion als Aufgabe – wie muss sich das gemeindepsychiatrische Hilfesystem qualifizieren ? Zum Umgang mit „Heavy Usern“ und

Inklusion als AufgabeInklusion als Aufgabe ––wie muss sich daswie muss sich das

gemeindepsychiatrische Hilfesystemgemeindepsychiatrische Hilfesystemqualifizieren ?qualifizieren ?

Zum Umgang mit „Heavy Usern“ und„Systemsprengern“

Prof. Dr. Ingmar Steinhart

www.sozialpsychiatrie@mv

Mail: [email protected]

Institut fürSozialpsychiatrie

UniversitätGreifswald

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SOZIALPSYCHIATRISCHE„INTERVENTIONEN“

• „SYSTEMSPRENGER“ ZUM THEMAMACHEN – Ergebnisse und erwünschteNebenwirkungen einesForschungsprojektes

• ORIENTIERUNG PRÜFEN !(NEU) JUSTIEREN ?

• „PASSGENAUE HILFEN“• NEUE WEGE SUCHEN - BEISPIELE• „W E G E“

– KLAUS – erfolgreiches Arrangement !

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Ernst-Moritz-Arndt-Universität GreifswaldKlinik für Psychiatrie und Psychotherapieam Hanse-Klinikum Stralsund

Ernst-Moritz-Arndt-Universität GreifswaldInstitut für Sozialpsychiatrie

Dipl.-Psych. Ines Ulrich

Prof. Dr. Harald J.. Freyberger

Dr. Manuela Dudeck

Prof. Dr. Ingmar Steinhart

Ergebnisse des Modellprojektes:

„Systemsprenger“ in der

Sozialpsychiatrischen Versorgung

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1. Problemstellung• Klienten, die das stationäre wie komplementäre

Versorgungssystem überzufällig häufig und intensivbeanspruchen

Verursachung beträchtlicher direkter und indirekterKosten

• Klienten, die sich aufgrund verschiedener Merkmale demVersorgungssystem entziehen

u.a. Obdachlosigkeit

• unzureichende Betreuungskapazitäten für Klienten, miteinem sehr hohen, die bestehenden Versorgungssysteme„sprengenden“ Störungspotential

Export in andere Bundesländer

• kritische Verhaltensmerkmale, z.B. Unfähigkeit zurEinordnung in Gruppen, Impulsivität, Vergiftung derAtmosphäre

extreme Belastung der Betreuenden.

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2. Stand der Forschung

• 10 - 30% aller Patienten „Heavy User“

nehmen 50 - 80% der Ressourcen desVersorgungssystems in Anspruch

• starke Inanspruchnahme 1 - 3 stationäreAufenthalte pro Jahr

• Demographie:

männlich versus weiblich?

soziale Probleme kaum Kontaktpersonenaußer Familie/medizinisches Personal

60 - 80% arbeitslos/berentet.

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2. Stand der Forschung

• Grunderkrankung:

schizophrene und schizoaffektive Psychose +affektive Störungen

begleitend Persönlichkeitsstörungen +Substanzmissbrauch

• Merkmale:

Krankheitsverleugnung

Noncompliance

???

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3. Werdegang und Durchführung:Phase I

• Entwicklung eines Evaluationsbogens

Teil 1 Fragebogen zur Erhebung von Merkmalen derEinrichtung

Teil 2 Fragebogen zu Erhebung der Charakteristika derSystemsprenger

• schriftliche Erhebung zwischen Dezember 2002 und Mai 2003

angeschrieben wurden Tagesstätten, Betreutes Wohnen,Psychosoziale Wohn- und Übergangsheime, TherapeutischeWohngruppen und Psychiatrische Pflegewohnheime sowiePsychiatrische Kliniken bzw. Psychiatrische Abteilungen anAllgemeinkrankenhäusern

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3. Werdegang und Durchführung:Phase II

• Ziel: Befragung und Diagnostik aller Systemsprenger

Selbstbeurteilungsbögen

Interview

• Erhebung einer Kontrollgruppe (KG)Versuch, diese nach Alter, Geschlecht und Einrichtungsart

zu matchenErfassung der Merkmale/Charakteristika anhand des

entwickelten FragebogensSelbstbeurteilungsbögen Interviews

Befragungen liefen von Juni 2003 bis Dezember 2004

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4. Fragestellungen

• Quantifizierung der Systemsprenger in Mecklenburg-Vorpommern

• Beschreibung der Charakteristika dieser Klientel

• Vergleich der Kontrollprobanden mitSystemsprengern (N=137; SYSP)Systemsprengern im weiteren Sinne (N=86; SYSP-)Systemsprengern engeren Sinne (N=51; SYSP+).

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5. Ergebnisse – Rücklauf Phase I

94,6%

80,0%

94,1%

72,2%

72,7%

66,7%

Prozent

KH/Abt.(N=12)

PPWH (N=11)

TWG (N=18)

PSW/ÜWH (N=17)

BW (N=20)

TS (N=37)

gesamt: 115 Einrichtungen angeschrieben; Rücklauf 83.5%

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5. Ergebnisse – Häufigkeiten Systemsprenger

5,7%

3,0%

7,0%

13,3%

3,1%

3,9%

Prozent

KH/Abt.(N=685)

PPWH (N=414)

TWG (N=150)

PSW/ÜWH (N=414)

BW (N=266)

TS (N=700)

gesamt: 137 Systemsprenger (5.2%)

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5. Ergebnisse – Demographie I

45,3

34,3

12,4

0,7

0,7

6,6

Prozent

sonstige

berufl.Wiedereingliederung

berufstätig

beschützt beschäftigt

arbeitslos

berentet

berufliche SituationAlter:

36.7 Jahre

gesetzliche Betreuung:62.8%

gerichtliche Betreuung:6.6%

weiblich40,1%

männlich59,9%

Geschlecht

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5. Ergebnisse – Rücklauf Phase II

38.7interviewt

8.8keine Information

19.7KH/Abt. KH

1.5MA wollen nicht wg. Anonymität

3.6exportiert

4.4in andere Einrichtung Mecklenburg-Vorpommerns

13.9in Selbständigkeit

9.5will/kann nicht

%

lediglich 38.7% Rücklauf – Indiz für Systemsprengerproblematik?

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5. Ergebnisse – Diagnosen: SYSP (N=126)

28,6

44,4

7,1

7,1

17,5

39,7

23,8

4

Prozent

F0 - Organische Störung

F1- Störung durch psychotropeSubstanzen

F2- PsychotischeStörung/Schizophrenien

F3- Affektive Störung

F4- Neurotische Störung

F5- Psychosomatische Störung

F6- Persönlichkeitsstörung

F7- Intelligenzminderung

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5. Ergebnisse – SYSP: Komorbidität

>=3 Diagnosen14,3%

1 Diagnose46,8%

2 Diagnosen38,9%

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• Schwierigkeiten, sich in Gruppen einzuordnen (78.7%)

• zeigt sich wenig kooperativ (76.6%)

• akut auftretendes impulsives Verhalten (68.5%)

• ambulante Arztkontakte (64.6%)

• keine Krankheitseinsicht vorhanden (64.2%)

• unfähig zur Selbststeuerung (62.2%)

• unfähig, sich in Gruppen einzuordnen (60.8%)

• bewusstes Stören der Gruppenarbeit (49.6%)

• Verstöße gegen Regeln (49.2%)

• manipulatives Verhalten (47.8%)

oft bzw. ständig treten auf …

5. Ergebnisse – SYSP: Verhaltensmerkmale

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5. Ergebnisse – SYSP: Verhaltensmerkmale

oft bzw. ständig treten auf …

• chronische Suizidalität (8.8%)

• unkontrollierter Drogenkonsum (8.2%)

• akut auftretendes suizidales Verhalten mitSuizidversuchen (7.3%)

• sexuelle Übergriffe/Belästigung gegenüber Mitarbeitern(5.8%)

• sexuelle Übergriffe gegenüber Mitbewohnern (5.8%)

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5. Ergebnisse – SYSP: Verhaltensmerkmale

• Reduktion der 30 eingeschätzten Verhaltensweisen

4 Bereiche:

1. Aggressivität, Unangepasstheit und Impulsivität

2. Suizidalität

3. Delinquenz und Konsum

4. Manipulation und Belästigung + + ++ + ++ + ++ + +

Reduktion der eingeschätzten 137 Systemsprenger auf

51 identifizierte Systemsprenger im engeren Sinne (SYSP+)

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5. Ergebnisse - 4 Faktoren: Skalenwerte II

alle Unterschiede

***

0,44

1,58

0,34

0,78

0,36

0,93

0,29

0,85

0,00,20,40,60,81,01,21,41,61,8

KG SYSP

Unangepasstheit/Impulsivität SuizidalitätDelinquenz/Konsum Manipulation/Belästigung

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6. Zusammenfassung

• 5.2% der in den Einrichtungen betreuten Klienten alsSystemsprenger eingeschätzt

• 4 Merkmalsbereiche charakterisieren problematischesVerhalten

1. Aggressivität, Unangepasstheit und Impulsivität

2. Suizidalität

3. Delinquenz und Konsum

4. Manipulation und Belästigung

bedeutsame Unterschiede zwischen Kontrollen undSystemsprengern

• Globales/soziales Funktionsniveau bei Systemsprengerniedriger

• keine Unterschiede: Störungsspezifische Skalen (SCL-90-R),Art der Achse-I-Diagnosen, Persönlichkeitsstörungen (außerASPD)

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Diskussion I

• Einschätzung der Verhaltensmerkmale der Systemsprenger unterdem Gesichtspunkt der subjektiven Sichtweise der Mitarbeiterund der institutionellen Rahmenbedingungen

z.B. stationär-psychiatrisches Setting Klient wird relativ zuseiner Umgebung als weniger schwierig wahrgenommen

gegenteilig in den Therapeutischen Wohngemeinschaften

• mögliche Gründe für kontextabhängige Einschätzungen

Personalschlüssel

räumliche Gegebenheiten

Dauer des persönlichen Kontaktes mit den Klienten

Unterschiede in Tagesstruktur und Eigenverantwortlichkeitder Klienten

berufliche Qualifikation der Mitarbeiter

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Diskussion II

• Informationsdefizite im medizinisch-psychiatrischen Bereich

z.B. keine Angaben von Diagnosen, nur globaleAngabe von Störungsgruppen (z.B. F6)

• Hinweis auf mangelnde Kooperation zwischenKliniken/ambulant behandelnden Ärzten und denkomplementären Einrichtungen

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DEN SOZIALPSYCHIATRISCHENKOMPASS (NEU) JUSTIEREN

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KLARE ORIENTIERUNG ? !

INTEGRATION

INCLUSIONK

OM

LP

LE

X-

EIN

RIC

HT

UN

G

ZE

NT

RA

LE

GE

SC

HL

OS

SE

NE

UN

TE

RB

RIN

GU

NG

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BEGRIFFSKLÄRUNG•• IntegrationIntegration strebt die Eingliederung

seelisch beeinträchtigter Menschen in diebestehende Gesellschaft an

•• InclusionInclusion will die Veränderungbestehender Strukturen und Auffassungendahingehend, dass die Unterschiedlichkeitder einzelnen Menschen die Normalität wird

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• Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen sindBürger – uneingeschränkt und ungehindert

• Alle dem Alter entsprechenden gesellschaftlichenFunktionen (wie z.B. Selbstsorge/Wohnen) sind anOrten angesiedelt, die auch genützt würden, wenn diePerson keine besonderen Unterstützungsbedarfe hat

• Alle Hilfen werden in das allgemeine Setting desjeweiligen Umfeldes eingebracht

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INKLUSIONINKLUSION--WORKERWORKER• DIREKTE ARBEIT

Passgenaue, individuelle Leistungen zur Unterstützungidentifizieren und organisierenASSESSMENTCASE-MANAGEMENT / PERSÖNLICHE BERATUNG /„KÜMMERER“KÜMMERER“

• INDIREKTE ARBEITUnterstützung und Beratung der allgemeinen Systeme, damitdiese sowohl allgemeine Funktionen wie auch diebesonderen Bedarfe Einzelner erfüllen könnenNETWORKINGBRÜCKEN BAUEN – NISCHEN SUCHEN + GESTALTEN

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§ 58 SGB XIIGesamtplan

PersonenbezogeneKomplexleistung

Im Rahmen desHilfeplanungsprozesseswird individueller Bedarfausgehandelt u. definiert

Regionaler Anbieterverbund liefertkomplexe Leistungen bezogen auf Personen

in einem definierten Einzugsgebiet

Personen bezogenesBudget

PassfähigeMaßnahme

Gemeinwesen

UNSERE VISION FÜR DEN ALLLTAG„IDEALMODELL“

Finanzierungindividueller +passfähigerMaßnahmenist gesichert!

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Personen bezogenes

Budget

Passfähige

Maßnahme

Gemeinwesen

§ 58 SGB XIIGesamtplan

PersonenbezogeneKomplexleistung

System

spren

ger

=

PA

SS

-ST

ÖR

UN

G

KEINERWILL´SFINANZIERENPASS-STÖRUNG

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WohnenIndividuelle

Komplexleistungen

Lebensfeld bezogen

WIE ? WO ?

WOHNENSo

normal

wie

möglich

lebenSelbsthilfe / Peer Counseling

Persönliches Budget

Professionelle Unterstützunginklusive kreativer

personenbezogenerFinanzierungsmodelle

Aushandeln auf HilfeplankonferenzGesamtplan § 58 SGB XII

Mit individuellemMit individuellem AssessmentAssessmentpassfähige komplexe Antworten suchenpassfähige komplexe Antworten suchen

KreativeKreativePotentialePotentialeentwickelnentwickeln

FachlichkeitFachlichkeitstärkenstärken

PLUSPLUS

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1.Wohnen muss jeder!Flexible Wohnlösungen wie z. B.

Eigene WohnungApartmenthäuser„Hotel Plus“ – VariantenRefugien in ReichweiteWeglaufhausFamilienpflege

2. Service-Bereiche im Gemeinwesen schaffenals Stützpunkt für MitarbeiterInnenals Begegnungmöglichkeit / Anlaufstelle

3. Reflektierte Grundhaltungen der Profisz.B. Verstehen, Kontextualisierung etc.

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4. Personell, zeitlich, örtlich zuverlässiger professionellerRahmen ohne weitere Strukturvorgaben und Regeln,- der sich individuell anpassen kann- mit den „besten“ MitarbeiterInnen- mit vollem „Zugriff“ auf diegemeindepsychiatrischen Ressourcen

5. Möglichkeit den Strukturierungsgrad zu erhöhen,wenn die Klienten „nicht mehr über die ökonomischenund sozialen Ressourcen verfügen, ihre abweichendeLebensführung nach außen zu behaupten“(Bosshard, Ebert & Lazarus 1999)konkret: kleine geschlossene Bereiche als integrierterBestandteil regionaler psychiatrischer Hilfesysteme

► als befristetes Arrangement► professionell betrieben► enge Kontrolle durch die Hilfeplankonferenz

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Anfrage mitIBRP

Maßnahme imLandkreis/

Stadt

EXPERTENTEAM

Klinik/Anbieter/ SpDi

Maßnahmevorschlag

-geschlossene-externe

Unterbringung

•AlternativeLösung in M-V

•geschlosseneUnterbringung

in M-V

•externeUnterbringung

(=außerhalb M-V)

Lösung: intern

Institut f. SozialpsychiatrieArbeitsschwerpunkte

Systemsprenger / HIGH UTILIZER

Dokumentation der Einzelfälle

Lösung:intern/

Dokum

entation

Hilfeplankonferenz

Verfahrenswege bei geplantergeschlossener/externer Unterbringungals Drei-Stufen-Modell(geplante Modellprojekte Stralsund/Rostock)

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Vomdifferenzierten Hilfesystem

zum

Regionalen Budgetmit

personenbezogener Finanzierung

in der Hansestadt Rostock

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GGP

3.221.010,85 €

AWO

1.224.148,26 €

Vorhaltekosten

207.485,93 €

inkl. „Krisendienst“, OffeneSystemsprengerunterkunft,

Begegnungsstätte,Nachtdienste

PsychiatriebudgetHansestadt Rostock

~ 23,30 €/ Einwohner

Investitionspauschale 4,7%Vorhaltekosten 4,3%Personenbezogene Finanzierung 91 %

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Nutzen vomNutzen vomPersPersöönlichennlichen

BudgetBudget(Geldleistung/

Gutschein)

Abweichung des individuellenHilfebedarfes von der„Standardleistung“

min max

max

min

Potentieller Nutzenfür Menschen mit seelischen Behinderungen vom

PPersönliches BBudgetModellannahme


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