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„Infektionsprävention in Heimen“ - LZG.NRW · „Infektionsprävention in Heimen“ Empfehlung...

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„Infektionsprävention in Heimen“ Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut Fortbildungsveranstaltung U 27/2006 Hygiene in Alten-und Pflegeheimen am 5. und 6.Dezember 2006 in Düsseldorf Inka Daniels-Haardt
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„Infektionsprävention in Heimen“Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut

Fortbildungsveranstaltung U 27/2006

Hygiene in Alten-und Pflegeheimen

am 5. und 6.Dezember 2006 in Düsseldorf

Inka Daniels-Haardt

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Das Methusalem-Volk. Demographischer Wandel

Gesundheitsindikatoren

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795.000 Menschen wohnen in Gemeinschaftseinrichtungen66% > 65

573.211 Pflegebedürftige in Heimen91,3 % > 65

Informationsdienst Altersfragen 03/04 2002

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Prospektive Surveillance „nosokomialer“ Infektionen bei deutschen Altenheimbewohnern

Atemwegsinfektionen 75 36,1 2,1

Gastroenteritis 43 20,7 1,24

Haut-/Weichteilinf. 42 20,2 1,21

Harnwegsinf 35 16,8 1,01

Sonstige 13 6,3 0,37

Gesamt 208 100 5,98

Infektionsart Anzahl %Inzidenzdichten/1000 Bewohnertage

Engelhart. HygMed 2006,1/2.24-26

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Infektionsprävention in Heimen

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Demenz

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Neufassung des Heimgesetzesvom 5. November 2001gültig ab 1. 1. 2002§ 11 Anforderungen an den Betrieb eines Heimes

• Ein Heim darf nur betrieben werden, wenn der Träger und dieLeitung …(…)…….

9. einen ausreichenden Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner vor Infektion gewährleisten und sicherstellen, dass von den Beschäftigten die für ihren Aufgabenbereich einschlägigen Anforderungen der Hygiene eingehalten werden

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Infektionsprävention in HeimenGrundkonzepte

Infektionspräventionskonzept als Teil des internenQualitätsmanagements

Heim als Lebensraum

Abwägen zwischen Schutz der Gemeinschaft undEinschränkung der Bewegungsfreiheiteinrichtungsspezifische Risikoanalyse

infektionspräventive Maßnahmen abhängig von derArt des Eingriffs, unabhängig vom Behandlungsort

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Hygieneinfrastruktur

Hygienebeauftragter www. dgkh.de

Hygienekommission

Qualitätszirkel Infektionsprävention/Kooperation

mit niedergelassenen Ärzten

Hygieneplan und Infektionspräventionskonzept

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Infektionsprävention in Heimen

5 Grundlegende Hygienemaßnahmen

5.1 Händehygiene

5.2 Schutzkleidung

5.3 Aufbereitung von Medizinprodukten

5.4 Flächenreinigung und Flächendesinfektion

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Hauptüberträger

Hände des medizinischen

Personals

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FIVE STEPS

• patients skin/objects

• hands of health care worker

• survival on hands

• inadequate or no hand hygiene measures

• direct contact with another patient

Evidence-based model for hand transmission during patient care and therole of improved practices

Pittet et al.infection.thelancet.com Vol6 October2006

641-651

5. Hände übertragen Multiresistente von PatientZu Patient

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Infektionsprävention in Heimen

Flächenreinigung und Flächendesinfektion

„Eine Flächendesinfektion kann in Einrichtungen der Altenpflege in besonderen Situationen angezeigt sein.“

Nachweis von nosokomialen MRSA in AltenheimenMartin et al. 2004. Gesundheitswesen 66: 682-687

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Infektionsprävention in Heimen

6 Gezielte Maßnahmen zur Infektionsvermeidung

6.1 Prävention von Harnwegsinfektionen6.2 Prävention von Bakteriämie und Sepsis6.3 Prävention von Atemwegsinfektionen6.4 Prävention von Haut- und Weichteilinfektionen 6.5 Prävention gastrointestinaler Infektionen

6.5.1 Sondenernährung

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Leiß,O: Hygienemaßnahmen und Infektionsprävention bei Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie und bei Ernährung mit enteralerSondenkost. HygMed2006;31[11] 508-520

Hygienische Händedesinfektion

Angebrochene Sondenkostflaschen im Kühlschrank lagern,

spätestens nach 24h verwerfen

Verwendung abgekochten, abgekühlten Wassers zur Zubereitung

Zubereitung von Tee mit abgekochtem Wasser

desinfizierende Aufbereitung von Messbechern etc

6.5.1 Sondenernährung

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Infektionsprävention in Heimen

7 gehäuftes Auftreten von Infektionen

8 Meldepflicht gemäß IfSG

Meldeformulare www.loegd,de

Beispiele für Erreger, die mit Ausbrüchen in Heimen assoziiertwaren:Atemwege• Influenza [84; 85, 86, 87]• Andere respiratorische Viren [89, 90]Gastrointestinaltrakt• Virale Gastroenteritis (Noro-, Rotaviren)[74, 91, 92]

• Salmonellen-Infektionen [93]• S.-aureus-Lebensmittelintoxikation [93]

Weitere Infektionen• Keratokonjunctivitis epidemica [94]• Streptokokken-A-Infektionen [95]• Scabies-Befall [70, 71]

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Infektionsprävention in Heimen

9 Maßnahmen bei Auftreten von Erregern mit

besonderen Eigenschaften

9.1 Multiresistente Erreger (MRSA, VRE)

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Epidemiologie

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“MRSA-Kreislauf”

75-90% aller MRSA amUKM bei Aufnahme

identifiziert(Mellmann, A. DMW. 2005))

20%-50% Eradikationsrate(Kipp F. et al. DGHM 2004)

Wiederaufnahme mit MRSA-Anamnese(Harbarth et al. JHI. 2000)

Anstieg der MRSA Raten in regionalen AltenheimenMartin et al. Gesundhtswes. 2004

?HA-MRSA in Wundabstrichen

(current study, EUREGIO) CA-MRSA (t044) mit hohem

Manifestationsindex

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1. Selektionsvorteil durch Antibiose

Normalflora Reduktion der Flora MRSA Selektion

2. Übertragungsvorteil durch dauerhafte Menschenansammlung

Im Krankenhaus = effizienteste Ausbreitung möglich d.h. strengste Hygienemaßnahmen notwendig

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MRSA-Verbreitungsrisiko im Krankenhaus am größten:

Hoher Antibiotikadruck

Viele Eintrittspforten (Wunden, Katheter)

Häufiger und intensiver Kontakt mit

PflegepersonalVERBREITUNGSRISIKO STEIGT MITDAUER UND ZAHL DER KONTAKTE

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Effizienz der MRSA Übertragung

Einrichtung Antibiose kontinuierliche MenschengruppePatienten Personal Angehörige

Krankenhaus 50% aller Patienten +++ ++ +

Alten-/Pflegeheim <5% aller Bewohner ++ + (+)

Arztpraxis (+) / (zu Hause) + + -

Die ambulante Versorgung bremst die Ausbreitung von MRSARationale Hygienemaßnahmen notwendig (Praxislogistik, Hände- Flächenhygiene)

SANIERUNG

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Hygienemaßnahmen in der ambulanten Versorgung

Krankenhaus Alten- Pflegeheim

-> Keine deutsche Richtlinie für MRSA in Arztpraxen vorhanden

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Unterbringung

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Tab. Risikofaktoren für die Besiedlung / Infektion mit MRSA sind:

Patienteneigene Faktoren externe Faktoren

•hohes Alter•geringe Mobilität•Multimorbidität, chronische Erkrankungen•Ekzeme, nässende Dermatitiden, offene Wunden, Decubitalulzera, Ekzeme•funktionelle Störungen im Bereich von Nahrungsaufnahme oder Ausscheidung•Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit

•Invasive Maßnahmen ( Blasenkatheter, Gefäßkatheter, Ernährungssonden, Trachealkanülen)•Wiederholte oder langdauerndeAntibiotikatherapien (insbes. Chinoloneund 3. Generation – Cephalosporine)•Häufige Krankenhausaufenthalte,insbesondere in den letzten 6 Monaten•längerer Heimaufenthalt

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Klinik

HeimZuhause

Schnittstellen

Krankentransport

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Infektionsprävention in Heimen

13 Lebensmittel- und Küchenhygiene

„ Es wird in Heimen ein dokumentiertes HACCP-Konzept

verlangt.“

HACCP: www.bfr.de

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Internetseiten mit Hygieneplänen für Alten- und Altenpflegeheime

1. Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg www.gesundheitsamt-bw.deHygieneplan kann als Datei zum Bearbeiten bestellt werden

2. Landesgesundheitsamt Niedersachsen www.nlga.niedersachsen.de

3. Stadtgesundheitsamt Frankfurt a. M. www.frankfurt.de

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Fragen und Antworten zur Empfehlung „Infektionsprävention in Heimen“ 10/2006

MRSA in der Pflege 11/2006

Umgang mit multiresistenten Erregern im

Krankentransport 11/2006

Studie zum Vorkommen von MRSA in Alten-

und Altenpflegeheimen 5/2003

www.loegd.de

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Infektionsprävention in HeimenAgenda

HygieneinfrastrukturHygienepläne nach RisikoanalyseSchulung / InformationAusbruchsmanagement


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