Krankheiten - Lunge - Schaf und Ziege
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Caprines Arthritis-Enzephalitisvirus Infektiöse Anämie der Einhufer
Lungen-AdenomatoseParainfluenza-3
BakterienPasteurella spp.
Mycoplasma spp.
Corynebacterium pseudotuberculosis
ParasitenKleine Lungenwürmer
Infektiöse Anämie der Einhufer
Infektiöse Anämie
der Einhufer
Tierseuchenrechtliche Bestimmungen:
Verordnung zum Schutz gegen die ansteckende Blutarmut der Einhufer (Einhufer-Blutarmut-VO)
vom 2. Juli 1975, zuletzt geändert durch Art. 5 der V vom 18.04.2000
§ 1
Im Sinne dieser Verordnung liegen vor:
1. Ansteckende Blutarmut der Einhufer, wenn diese durch
a.) serologische oder
b.) hämatologische und klinische oder
c.) pathologisch-anatomische
Untersuchung festgestellt ist,
Infektiöse Anämie der Einhufer
Ätiologie:
Infektiöse Anämie der Einhufer
Vorkommen (1):
- Pferd und andere Einhufer
- weltweit verbreitet
- Mitte des letzten Jahrhunderts auch in Deutschland ein Problem
- bevorzugt in sumpfigen Gegenden (swamp fever), auf-grund der Übertragung durch Insekten
Infektiöse Anämie der Einhufer
Vorkommen (2):
Fälle in Deutschland im Zeitraum 1950 - 2004 (Quelle: BLM, Ref. 324)
Infektiöse Anämie der Einhufer
Vorkommen (6):
Quelle: OIE
Infektiöse Anämie der Einhufer
Vorkommen (8):
Infektiöse Anämie der Einhufer
Vorkommen (9):
Infektiöse Anämie der Einhufer
Übertragung:
- stechende Insekten
- iatrogen
- Übertragung erfolgt durch zellgebundenes Virus
Infektiöse Anämie der Einhufer
Vermehrung der Retroviren allgemein (2):
zwei Punkte führen zu deutlichen Unterschieden in der Genese der lentiviralen Krankheiten bei den Haustieren
F vor allem die RNS-Polymerase II aber auch die Reverse Transkriptase arbeiten nicht fehlerfrei, es kommt zu Punktmutationen, die sich vor allem an den Hüll-Proteinen (env-Gen) auswirken können (= antigenetische Drift)
Infektiöse Anämie der Einhufer
Pathogenese (1):
A. Virusaufnahme und Vermehrung in Monozyten und MPS-Zellen > freies Virus im Blut (anders als bei den anderen Lentivirus-Infektionen)
B. Adsorption des Virus an Thrombozyten und Erythro-zyten
Infektiöse Anämie der Einhufer
Pathogenese (2):
C. Bildung einer Immunantwort (v.a. humoral)> Antikörper reagieren mit Viruskomponenten auf
Thrombos und Erys >a. Aktivierung des klass. Komplementweges mit
Lysis der Thrombos und Erysb. Opsonisierung der Erys und Phagozytose durch
MPS-Zellen
Infektiöse Anämie der Einhufer
Pathogenese (3):
> Thrombozytopenie mit Blutungsneigung
> Superfunktionsikterus (eisenfreier Anteil des Häms) sowie
> Hämosiderinspeicherung (Eisen des Häms)
> evtl. Ausbildung einer Immunkomplex-Glomerulonephritis (selten)
Infektiöse Anämie der Einhufer
Pathogenese (4):
C. fortschreitende Aktivierung des Immunsystems mit Auf-treten von Lympho- und Immunoblasten (früher: sog. Lymphoidzellen)
D. allmähliche Eliminierung des freien Virus aus dem Blut,bleibende Infektion von MPS-Zellen
Infektiöse Anämie der Einhufer
Pathogenese (5):
E. Auftreten von Virusmutanten gegen die keine ausrei-chende Immunantwort existiert (kann in 4 Wochen erfol-gen)
F. erneute Zunahme von freiem Virus im Blut und Wiederholun des Zyklus = neuer, akuter Schub
die Anzahl der akuten Schübe (= mögliche Virusmutanten, v.a. im env-Gen) scheint be-grenzt zu sein (6 bis 8)
Infektiöse Anämie der Einhufer
Klinik (1):
3 mögliche klinische Verlaufsformen:
- akut mit tödlichem Ausgang
- akut mit mehreren Schüben und Übergang in die chronische Form (+++) aus der ebenfalls akute Schübe möglich sind (Streßsituationen)
- klinisch inapparente Infektion
Infektiöse Anämie der Einhufer
Klinik (2):
3 Phasen: akut, subakut, chronisch
häufig keine deutliche Trennung, da immer wieder akute Schübe
Akute Phase:Blutungsneigung (Thrombozytopenie), Ikterus, hgrd. Fieber, Störung des Allgemeinbefindens
Subakute Phase (nach Durchlaufen mehrerer Schübe, d.h. nach mehreren Monaten !):Entwicklung der namensgebenden Anämie
Chron. Phase:bis hin zum symptomlosen Verlauf, Rezidive bei verminderter Abwehrlage jederzeit möglich
Infektiöse Anämie der Einhufer
Makroskopische Befunde (1):
Akute Phase:
- Ikterus
- petechiale Blutungen (Zungenunterseite, seröse Höhlen, Organe)
- Ödeme (Unterbauch, Bauchhöhle)
- hgrd. Schwellung und Rotfärbung von Milz und Lnn
Infektiöse Anämie der Einhufer
Makroskopische Befunde (2):
Subakute Phase:
- Anämie
- Vergrößerung von Milz, Lnn
- Leber mit bräunlichem Muster
- häufig Muskatnußleber (zentral Einblutung und Hämosiderin + Verfettung der umgebenden Leber-zellen durch Anämie)
- Rückwandlung von Fettmark in hämatopoetisches Mark in den Röhrenknochen
Infektiöse Anämie der Einhufer
Makroskopische Befunde (3):
Chron. Phase:
- keine eindeutigen Hinweise
Infektiöse Anämie der Einhufer
Histologische Befunde (1):
Akute Phase:
- Erythrophagozytose in MPS-Zellen von Leber, Milz, Lnn
- Ödematisierung und Blutungen in zahlreichen Organen
Infektiöse Anämie der Einhufer
Histologische Befunde (2):
Subakute Phase:
- Hämosiderinspeicherung v.a. in den von Kupffer-Zellen der Leber, weniger in Milz und Lnn
- Infiltrate von aktivierten, d.h. vergrößerten lymphati-schen Zellen ("Lymphoidzellen") in Leber, Milz, Lnn, Myokard, Niere (DD: Leukämie)
- Folgeschäden der Anämie (v.a Verfettung)
ist vermutlich die Phase, mit der wir rechnen können und dieman am ehesten erkennen kann
Infektiöse Anämie der Einhufer
Histologische Befunde (3):
Chronische Phase:
- wenig deutlich, evtl. Reste der Hämosiderose und der lymphatischen Hyperplasie
- Ausbildung einer Glomerulonephritis ? (Immunkomplex-bedingt)
Infektiöse Anämie der Einhufer
Diagnostik:
am lebenden Tier:
Agargel-Immunpräzipitations-Test nach Coggins
durch Histologie:
hinweisend (!) kann die Kombination folgender Befunde in der Leber sein:
- Hämosiderose
- Infiltrate von Lymphozyten und Plasmazellen in Sinusoiden und Glissonschen Dreiecken
Infektiöse Anämie der Einhufer