+ All Categories
Home > Documents > fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist...

fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist...

Date post: 24-Sep-2020
Category:
Upload: others
View: 0 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
16
foc flash-light fibre optical components GmbH September 2011 Mit Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft.
Transcript
Page 1: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

focflash-light

fibre optical components GmbH

September 2011

Mit Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft.

Page 2: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

B reitbandübertragung ist eine Zukunftstechnologie“ – diese zweifelsfrei richtige Feststellungbekommt in Deutschland einen neuen Aspekt. Der Anschluss der Endteilnehmer per Glas-faser ist hierzulande erst in der fernen Zukunft zu erwarten. Der richtige Schritt der Priva-

tisierung des Telekommunikationsnetzes, begleitet durch eine Bundesnetzagentur und politischeWillensbekundungen haben hierzulande zu einem im internationalen Maßstab sichtbaren Ab-stieg aus der Breitbandliga geführt. Mit der Vorgabe der strikten Technologieneutralität ist einWindmühlenflügel aber kein Wegweiser entstanden, es gibt zur Glasfasertechnologie bei derBreitbandvernetzung weltweit keine nachhaltige Alternativtechnologie.

Schauen wir optimistisch auf die klare Zielstellung des Ausstieges aus der Atomenergie. Hierwerden völlig neue Konzepte der Energieverteilung, Steuerung und des gesteuerten Verbrauchsnotwendig werden. Das erfordert sehr zuverlässige Telekommunikationsnetze und öffnet die Au-gen für sinnvolle neue Datendienste. Nicht zuletzt der Energiebedarf der Informationsnetze ge-hört auf den Prüfstand, aktuelle Studien lassen hier einen deutlichen Treiber für Glasfasernetzeerkennen.

In anderen Regionen und Ländern stehen neue Aufgaben auf der Tagesordnung; der sichere Be-trieb und ein schneller Service zu bezahlbaren Preisen. Kompatibilität der Komponenten undneue Technologien für Monitoring und einfache, jedoch aussagefähige Messverfahren bilden denSchwerpunkt unserer aktuellen Ausgabe. Hier schreitet die (internationale) Entwicklung schnellvoran.

Wir freuen uns auf einen guten gemeinsamen Jahresendspurt und erwarten Sie auch gerne aufunseren Messeständen auf der ECOC in Genf oder der Gitex in Dubai zu interessanten Ge sprä-chen.

Reicht die Zeit nicht für einen Messebesuch, laden wir Sie zu unseren Werkstattgesprächen inunsere Niederlassungen ein, oder Sie besuchen uns in Berlin und beobachten in der gläsernenFertigung die Herstellung eines LSH Class A-Steckers.

Christian Kutza, Geschäftsführer

Editorial

Inhalt3 »Class A«- Stecksysteme –

Markterfordernis oder technischer Nonsens ?

5 Schnelle Fehlerzuweisung

durch Kaskadierung von Reflektoren

7 Patchkabel mit im Stecker integriertem Reflektor

9 LTE – Komplementierend oder substituierend ?

10 Einsatzbedingungen und Kompatibilität

biegeoptimierter Fasern nach ITU-T G.657

13 Selbsthilfe in Sachen »Breitbandanbindung«

14 Glasfaserbasierte City Netze für triple play Produkte

15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg

focflash-light

Foto

: Ste

phan

ie E

ißrig

Page 3: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

3

»Class A« - Stecksysteme Markterfordernis oder technischer Nonsens?

Bei der neuen Class A-Technologie aus dem Hause FOC –fibre optical components GmbH, handelt es sich um einE-2000TM*-Stecksystem, welches sich zu 100 Prozent an

den Arbeiten des internationalen StandardisierungsgremiumsIEC orientiert.

Hintergrund des Ganzen ist die unausgesprochene Tatsache,dass derzeit »echte« 0,1 dB-Technologien beim E-2000TM aus-schließlich von einem Hersteller wirtschaftlich tragfähig gelie-fert werden können. Diesem Umstand geschuldet, hat die FOCGmbH zwölf Monate in das Projekt mit dem Arbeitstitel »ClassA-Steckverbinder« investiert.

Herausgekommen ist ein vollständig zum E-2000TM des Erfin-ders und Herstellers Diamond kompatibler Steckverbinder, der1. auf einer Vollkeramik-Ferrule und dem Steckersystem E-2000TM

der Firma Huber und Suhner basiert, die durch verbesserteTechnologien hochpräzise Faserbohrungen in den Ferrulengarantiert.

2. dadurch bereits eine Faserablage im Zentrum der Ferrule er-möglicht und somit eine Faser-Kernzentrierung als Herstel-lungsschritt einspart.

3. voll kompatibel zu bereits im Feld installierten E-2000TM-Stecksystemen der Firmen FOC GmbH und DIAMOND ist.

4. vollständig alle optischen und mechanischen Werte der inter-nationalen Norm IEC 61755-1 Grade A (derzeit im Entwurfs-Stand) erfüllt, siehe Datenblatt.

5. derzeit nur im Hause FOC, basierend auf den jahrelangen Er-fahrungen bei der Konfektionierung mit DIAMOND- und Voll-keramik-Technologien, gefertigt werden kann.

6. einen optimalen Einsatz auch unter schwierigen Umweltbe-dingungen durch Verwendung der Vollkeramik-Ferrule garan-tiert.

7. Schmutzansammlungen in der beim Kernzentrierverfahrenentstehenden Prägerille durch deren Wegfall verhindert.

8. bessere Reinigungsmöglichkeiten der Ferrule ermöglicht.

Da die angegebenen 0,1 dB-Dämpfungswerte nur zum Teil mitder Herstellung des Steckerbausatzes verbunden sind und erstbei der Konfektionierung, also dem »Verbauen« des Steckerbau-satzes erreicht werden, ist es insbesondere wichtig, speziell op-timierte Fertigungsabläufe und -verfahren einzusetzen.

Das sind insbesondere:

1. Festlegung auf einen Faserhersteller, welcher die physikali-schen Geometrien der Faser innerhalb der int. Normen auchbei unterschiedlichen Fasertypen (G.657 und G.652) und ge-lieferten Chargen auf Dauer und mit minimaler Schwankunggewährleistet

2. Einkleben der Faser in eine bereits faserzentrierte Vollkera-mik-Ferrule

3. Zweistufige Aushärtezyklen des Klebers; dadurch wird ver-mieden, dass der Kleber zu schnell aushärtet und nicht opti-mal entlang der Faser in der Ferrule verläuft und somit Mikro-biegungen (Stress) entstehen, die dann wellenlängenabhän-gige Dämpfungen im Stecker verursachen

4. Einsatz eines automatischen LASER-Cutters zum Abtrennendes überflüssigen Faservorstandes direkt an der Ferrule

5. verbessertes Mehrstufen-Schleif- und -Polierverfahren, opti-miert auf kompatiblen Schliffradius und Faservorstand sowieVermeidung polymorpher Zwischenschichten auf der Glas-oberfläche

6. Kontrolle und Überwachung der geometrischen und opti-schen Werte während der einzelnen Schritte des Fertigungs-prozesses

7. optische Endkontrolle vor der Auslieferung an den Kunden(APEX-Offset, Dämpfung gemessen gegen Referenz DIAMOND)

FOC setzt voll auf Kompatibilität und IEC Grade A

Sie soll in den nächsten Monaten verabschiedet werden, die Rede ist von der lang diskutiertenDämpfungsklasse »A« (steht für 0,1 dB oder besser) im Standard IEC 61755-1. Was die FOC hier anVorleistung schon erbracht hat, lesen Sie im folgenden Beitrag.

Abb. 1 Neuer »Class A« - Stecker mit Beschriftung

Page 4: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

4

In Anbetracht der oben aufgeführten Punkte sehen wir als FOCkeinerlei Risiken in Bezug auf die Kompatibilität und Interope-rabilität beim Einsatz der »Class A-Steckverbinder«, auch nichtin Kombination mit E-2000TM-Konfektionierungen, die in derVergangenheit aus dem Hause FOC geliefert worden sind.

Die Entwicklung des E-2000TM-Steckverbinders vor mehr als17 Jahren war ein revolutionärer Schritt hin zu zuverlässigenund präzisen Glasfaser-Steckverbindungen für Telekommuni-kationsnetze.

Seit dieser Zeit haben sich die Fertigungstechnologien für dieSteckermaterialien und -halbzeuge aller E-2000TM-Herstellerweiterentwickelt, so dass wir heute auf Vorprodukte von Liefe-ranten zurückgreifen können, die es uns ohne Einschränkungenerlauben, mindestens ebenso zuverlässige Faserkonfektionie-rungen in 0,1 dB-Qualität mit dem »Class A-Steckverbinder« zugewährleisten wie wir es in den zurückliegenden Jahren auf Ba-sis des Kernzentrierverfahrens bewiesen haben.

Die FOC liefert seit Mai dieses Jahres ausschließlich »Class A-Stecksysteme«, insbesondere auch an so namhafte Großkunden,die bisher E-2000TM von uns eingesetzt haben, wie Primacom,Teleste, htp GmbH Han nover.

Ein zusätzlicher Vorteil für den Kunden besteht darin, dass erseine Ausschreibungen nun herstellerunabhängig gestaltenkann. Das ist besonders wichtig, wenn es sich um Tender im öf-fentlichen Umfeld wie z.B. von Behörden handelt.

Wir als Firma FOC würden uns sehr freuen, wenn wir auch Sievon den Vorteilen der FOC- »Class A-Stecksysteme« überzeugenund Ihnen ein verlässlicher Partner sein können in Bezug auf:technische Zuverlässigkeit und Kompetenz sowie kurze undverlässliche Lieferzeiten.

Tilo Kühnel, Vertrieb FOC

Abb. 2 Schleifmaschine fürein optimales Schliffbild undeine optimale Faserstirnfläche

Abb. 3 Fertigungsausbeute gemessen bei 1310/1550nm

Insertion Loss 1310nm (Random)

Insertion Loss 1550nm (Random)* E-2000TM ist ein eingetragenes Markenzeichen der DIAMOND S.A.

Häu

figke

it H

äufig

keit

IL [dB]

100,00

90,00

80,00

70,00

60,00

50,00

40,00

30,00

20,00

10,00

0,00

0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50

Page 5: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

5

Wellenlängenselektive Reflektoren werden als optischerStreckenabschluss in der Streckenüberwachung mitÜberwachungswellenlängen von 1620 oder 1650nm

eingesetzt. Die Überwachung erfolgt per Rückstreumessungvom Central Office (CO) aus. Da die Reflektoren im Bereich derBetriebswellenlängen transparent sind, kann die Strecke jeder-zeit im laufenden Betrieb überwacht werden. Anhand des durchden Reflektor induzierten Endreflexes lässt sich jede Strecke ei-nem bestimmten Kunden zuordnen. Im Fall eines Faserbruchskann die betroffene Strecke anhand des fehlenden Reflexesrasch ausfindig gemacht werden – so die Idee, die bereits weit-gehend in die Standardisierung eingeflossen ist. Reflektoren

können jedoch weitaus differenzierter zur Fehleranalyse beitra-gen, wie die folgenden Beispiele zeigen.

Im Fehlerfall kommt es darauf an, die Netzinfrastruktur mög-lichst schnell wiederherzustellen. Gerade im Zugangsbereich,der durch rasch aufeinanderfolgende Streckenabschnitte mitunterschiedlichen Zuständigkeiten geprägt ist, genügt es oftnicht, die betroffene Strecke ausfindig zu machen, vielmehr giltes, den fehlerhaften Streckenabschnitt zu ermitteln, um den da-für verantwortlichen Ansprechpartner kontaktieren zu können. Eine präzise Fehlerortung per Rückstreumessung erweist sichjedoch als schwierig, wenn einzelne Teilstrecken so kurz sind,dass sie im Bereich der Auflösungsgrenze des Rückstreumessge-

rätes liegen (beispielsweise Patchkabel mit 1-2 m Länge). Ein ty-pisches Beispiel hierfür ist der Streckenabschnitt zwischenWandauslassdose (OTAE) und Endgeräteanschluss (ONU) in-nerhalb der Wohnung des Kunden.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich, wenn sich Rückstreu-kurven verschiedener Strecken in der Messkurve überlagern,wie es beispielsweise in PON Strukturen bedingt durch die Netz-architektur mit Kopplern regelmäßig der Fall ist. Die Überlage-rung der Rückstreukurven erschwert die numerische Auswer-tung der Rückstreukurve erheblich, dadurch ist in vielen Fällenzusätzlich eine zeitaufwändige, manuelle Messung und Aus-wertung durch Fachkräfte erforderlich.

Um den Serviceablauf zu beschleunigen, würde es bereits hel-fen, wenigstens den betroffenen Streckenabschnitt (und damitden Verantwortlichen) automatisch und mit hoher Zuverlässig-keit ausfindig zu machen. Mit dieser Information ließe sich diezuständige Person bzw. Firma kontaktieren und somit die Feh-lerbehebung zeitnah in die Wege leiten.

Eine solche Zuordnung ist durch eine Kaskadierung von Re-flektoren problemlos möglich. Hierzu werden mehrere Reflek-toren hintereinander in der Strecke verbaut. Um die interessie-renden Streckenabschnitte voneinander unterscheiden zu kön-nen, sollten die Reflektoren jeweils an den Netzübergabepunk-ten installiert werden. Ihre Reflexe geben dann Aufschluss über

Schnelle Fehlerzuweisung durch Kaskadierung von ReflektorenOptische Netzinfrastrukturen setzen sich heute oftmals aus Netzen bzw. Teilstrecken zusammen,die unterschiedlichen Eigentümern gehören. Diesem Umstand muss durch ein übergeordnetesFehlermanagement des Netzbetreibers Rechnung getragen werden. Um kurze Ausfallzeiten zu ge-währleisten, kommt es im Fehlerfall darauf an, den für den betroffenen Netzabschnitt zuständigenAnsprechpartner möglichst rasch zu ermitteln – hier kann durch geschickte Kaskadierung von Re-flektoren wertvolle Zeit eingespart werden.

Fehlererkennung auf jeder Netzebene

Abb. 1Kaskadierung von Reflektoren mit unterschiedlicherPosition der Filter-flanke

Reflektor1650nm

Reflektor1550nm

Reflektor1625nm

Netzabschluss Anschlussdose(OTAE)

ONU

Transmission

Reflexion

Transmission

Reflexion

Transmission

Reflexion

1260 1625 1645 1260 1600 1620

0

30

0

30

dB dB

nm nm 1260 1525 1545

0

30

dB

nm

1650nm

1625nm

1550nm

Page 6: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

6

den Zustand der davor liegenden Streckenabschnitte. Prinzipiell sind bei der Kaskadierung zwei Vorgehensweisen

realisierbar. Bei der ersten Möglichkeit unterscheiden sich diekaskadiert verbauten Reflektoren in der Position ihrer Filterflan-ke, d.h. in der Aufteilung in reflektierten bzw. durchgelassenen

Wellenlängenbereich. Dies hat zur Folge, dass abhängig von derWellenlänge des eingestrahlten Testsignals immer ein andererReflektor »antwortet« (d.h. einen Reflex in der Rückstreukurveerzeugt). Aufgrund ihrer Deutlichkeit können diese Reflexe mitnumerischen Methoden selbst in einer PON-Konfiguration pro-

blemlos und zuverlässig durch ein Überwachungssystem er-kannt werden. Abbildung 1 zeigt ein Beispiel mit Reflektoren fürTestsignale bei 1550nm, 1625nm und 1650nm. Die gezeigteKonfiguration ist jedoch nur praxistauglich, wenn der 1550nmKanal als zusätzliche Testwellenlänge genutzt werden kann, d.h.wenn zur Datenübertragung nur der Wellenlängenbereich un-terhalb von 1525nm genutzt wird, es ist dann keine Übertra-gung von Videosignalen bei 1550nm möglich.

Für eine differenzierte Fehlerzuweisung muss die Streckenacheinander bei allen drei Wellenlängen getestet werden. Wirdkeiner der drei Reflexe erkannt, so muss der Fehler bereits im Zu-gangsnetz vor dem Netzabschluss liegen. Tritt nur bei 1650nmein Reflex auf, so liegt die fehlerhafte Stelle zwischen Netzab-schluss und Endkundenabschluss, d.h. im Hausnetz. WerdenReflexe sowohl bei 1650nm als auch bei 1625nm aber nicht bei1550nm erkannt, so muss der Fehler in der Wohnung des Kun-den liegen.

Eine andere Möglichkeit der Kaskadierung, die mit nur einerTestwellenlänge auskommt, besteht darin, Reflektoren mit ei-nem relativ geringen Reflexionsgrad R von 20 – 30% und ent-sprechend hoher Durchlässigkeit von 70 – 80% zu verwenden.Da der jeweils größere Lichtanteil des Testsignals von jedem Re-

flektor durchgelassen wird, kann er den nächsten Reflektor er-reichen. Insgesamt wird das Testsignal aber an jedem Reflektorabgeschwächt, die Reflexe in der Rückstreukurve verlieren da-her von Reflektor zu Reflektor an Höhe. Für die Fehlerzuweisungist hier nur eine einzige Messung erforderlich: je nachdem, wel-che der drei Reflexe in der Kurve erscheinen, kann man analogzu oben auf den defekten Streckenabschnitt schließen.

Wenn man in der Rückstreukurve möglichst gleich hohe Re-flexe erhalten möchte, muss man den Reflexionsgrad der Reflek -

toren unterschiedlich dimensionieren, siehe Abbildung 2. WennR1, R2 und R3 jeweils die Reflexionsgrade der drei Reflektorenbei der Testwellenlänge angeben, so kann man sich durch kurzeRechnung verdeutlichen, dass bei Vernachlässigung der Stre-ckendämpfung die optimalen Reflexionsgrade für drei gleich

hohe Reflexe in der Rückstreukurve bei R1 = 23%, R2 = 38% undR3 = 100% liegen.

Treten zwischen den Reflektoren jedoch signifikante Dämp-fungsstellen auf, kann es sinnvoll sein, diese bereits durch dieDimensionierung der Reflektoren zu berücksichtigen. Ein Bei-spiel für eine solche Konfiguration ist in Abbildung 3 dargestellt.

Die beiden dargestellten Möglichkeiten der Kaskadierung vonReflektoren lassen sich selbstverständlich auch miteinanderkombinieren. FOC bietet Reflektoren der lilix Produktreihe mitunterschiedlicher Lage der Filterkante und/oder verschiedenenReflexionsgraden an. Der Kreativität der Netzplaner sind dahernahezu keine Grenzen gesetzt. Durch ihre äußerst geringe Ein-fügedämpfung (< 0,5 dB) belasten die lilix FTTx Reflektoren dasDämpfungsbudget nur unwesentlich. Sie können durch ihre ge-ringe Größe (2,8mm x 2,5mm) leicht dauerhaft in die Streckeeingebaut werden, beispielsweise in die Anschlussdose. Alter-nativ dazu besteht die Möglichkeit, Reflektoren in optischeSteckverbinder zu integrieren.

Dr. Martina Vitt, Projektleiterin lilix, FOC

Abb. 2Kaskadierung von Reflektoren mit unterschiedlichemReflexionsgrad

Abb. 3Anwendungsbeispielfür die Kaskadierungvon Reflektoren mitunterschiedlich dimensioniertemReflexionsgrad

Reflektor1650nm

R2

Reflektor1650nm

R1

Reflektor1650nm

1650nm

R3

R1=10%

1650

Reflektor1650nm

R2=40%

R3=95%1650

Central Office

Kunde

OTDR

Reflektor1650nm

Reflektor1650nm

Page 7: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

7

Einleitung

Netzwerküberwachung und Netzwerkmonitoring werdenin Zukunft in Glasfasernetzen immer mehr ein entschei-dender Faktor für Kundenzufriedenheit auf der einen

und sinkende Betriebs- und Wartungskosten auf der anderenSeite sein.

Inzwischen ist die Standardisierung der Konzepte und Pro-dukte für eine Netzüberwachung auf Basis von Reflektoren, dieoberhalb des klassischen Wellenlängenbereiches der Telekom-munikation arbeiten, weit fortgeschritten.1,2 Auch die Anzahlder Anbieter solcher Lösungen und Produkte ist in den letztenzwölf Monaten sprunghaft gestiegen.

Obwohl sich damit, zusammen mit ständig sinkenden Hard-warekosten, der zusätzliche Grundinvest in die Glasfasernetzin-frastruktur in Anbetracht der projektierten Lebensdauer vonGlasfasernetzen, man spricht von mehr als 30 Jahren Lebens-dauer der passiven Infrastruktur, immer unkritischer in der Kos-ten bilanz darstellt, ist die Integration zusätzlicher Komponentenfür Monitoring und Überwachung doch ein nicht zu unter-schätzender kritischer Aspekt.

Resultierend aus der sich daraus zwangsläufig ergebendenAufgabenstellung nach Integration der Reflektoren in bestehen-de Produkte hat die FOC GmbH in den Monaten seit der Ein-führung der Reflektoren an einer Lösung zum Einbau der Re-

flektoren in Produkte gearbeitet, die in optischen Teilnehmer-netzen unabhängig vom Monitoring- und Überwachungsan-satz immer eingesetzt werden.

Integration von ReflektorenReflektoren werden an verschiedenen Stellen der Netzwerkin-frastruktur eingebaut (Bild 1). 3

Während beim Einbau in Muffen oder anderen unzugängli-chen Verteilpunkten im Netz die Bauform der Reflektoren (vgl.Bild 2) unkritisch ist, spielen im Bereich mit Endkundenzugangzusätzliche Faktoren eine Rolle: (I) Die optischen Teilnehmeranschlussdosen (auch Gf-TA)

sollen möglichst formschön und klein sein, d.h. der internePlatz zum Einbau der Reflektoren ist stark reglementiert.

(II) Einige Netzbetreiber favorisieren eine Lösung, die ein Mo-nitoring über die Teilnehmeranschlussdose hinaus bis zumEndgerät erlaubt. Andererseits ist es schwierig, die Endge-rätehersteller von der Integration der Reflektoren in denEndgeräten (Optical Network Unit, ONU) zu überzeugen.

(III) Die Hersteller scheuen den Aufwand, zusätzliche optischeKomponenten in die ONU zu integrieren. Sie wollen z.B.keine zusätzlichen Halter oder dergleichen integrieren.

Patchkabel mit im Stecker integriertem ReflektorNach der nahezu weltweiten Akzeptanz, dass für die Überwachung zukünftiger Glasfasernetze imTeilnehmeranschlussbereich neue Konzepte und Komponenten erforderlich sind, geht es neben derkostenoptimierten Massenfertigung der Reflektoren auch um deren effektive Integration in etab-lierte Netzstrukturen. FOC ist hierzu einen neuen Weg gegangen.

Bild 1 Netzwerkinfrastruktur mit wellenlängenselektiven Reflektoren

Optische Steckverbinder

Optical Network Unit(zum Anschluss der Endgeräte)

ONU

Reflektor

Central Office (CO)

Zugangs-netz

Haus-anschluss

Gebäude-verteiler

Reflektor1650nm

Reflektor1625nm

Reflektor1550nm

ONU

Gebäudenetz

OTDR1650nm

Aschluss-dose

Page 8: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

8

Unter Beachtung all dieser Faktoren entstand die Idee, den Re-flektor in den Steckverbinder zu integrieren. So kann er sowohlBestandteil des internen Pigtails in der Anschlussdose oderONU sein als auch im Patchkabel zur ONU integriert werden.

Reflektor-Steckverbinder-Kombinationen Nun ist die Idee, Reflektoren in Steckverbinder, Pigtails oderPatchkabel zu integrieren nicht neu.

Steckbare Reflektoren, realisiert über Beschichtungen von

Ferrulenoberflächen, oder Patchkabel mit integrierten FiberBragg Gratings sind am Markt seit längerer Zeit bekannt 2. Siekonnten sich auf Grund ihrer technologischen Nachteile jedoch

nicht durchsetzen. Erst seit der Entwicklung der lilix Reflektorendurch FOC gibt es kostengünstige Reflektoren mit hoher Reflek-tivität, die den Einsatz unabhängig von der Netzstruktur erlau-ben.3

Die Idee bestand darin, diese hochwertigen Reflektoren so zuminiaturisieren, dass sie direkt in die Ferrule des Steckverbin-ders integriert werden können ohne die Grundfunktion des op-tischen Steckverbinders oder seine Einsatzparameter zu regle-mentieren (Bild 3).

In den letzten drei Monaten ist es gelungen, eine Technologieund ein Verfahren zur Integration der Reflektoren in die Ferrulenvon allen Steckverbindern zu entwickeln, die auf runden Ferru-len mit einem Außendurchmesser von 2,5mm basieren. Damitsind Reflektorpatchkabel für die Mehrzahl der am Markt einge-führten klassischen Steckverbinder, LSH (E-2000TM*), SC, LSA(DIN) und FC, verfügbar.

SummaryReflektorpatchkabel erlauben eine völlig neuartige flexible Inte-gration der Reflektoren in bestehende und zukünftige optischeNetzwerke. Eine Lösung für die nächste Herausforderung, dieIntegration in Small Form Faktor – Steckverbinder wie LC oderLX.5 – , hoffen wir in einer der nächsten Ausgaben unserer Zei-tung vorstellen zu können.

Axel Thiel, Leiter Entwicklung & Fertigung FOC

Bild 2 Standard-Reflektorbauformen

Bild 4 Patchkabel mit in den Steckverbinder integriertem Reflektor

Bild 3 Integration wellenlängenselektiver Reflektoren in optische Steckverbinder

Herausragend klein und flexibel

1 Draft ITU-T G.984.5 amendment 12 Future IEC 61753-041-023 Vitt, M., Thiel, A., Kleine Reflektoren, große Wirkung, NET, Heft 6,

2011, S.43ff

* E-2000TM ist ein eingetragenes Markenzeichen der DIAMOND S.A.

+ =

Page 9: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

9

Einleitung

LTEsteht für »long term evolution« und ist die breit-bandige Nachfolgegeneration von UMTS. LTE wirdauch als Mobilfunkgeneration G 4 bezeichnet. Der

Begriff G 4 steht für LTE Advanced. Vorteile für den Nutzer sindwesentlich höhere Datenraten, man spricht von 50Mb/s undmehr. Einige Veröffentlichungen versprechen sogar 1Gbit/s inder nahen Zukunft. Wie jede Funktechnologie handelt es sichaber wie beim Ethernet auch um ein »shared medium«. Das be-deutet, dass sich bis zu 10.000 Kunden diese Zellkapazität teilenmüssen. Diese Datenraten können von den bisherigen Mobil-funkstandards wie GSM, UMTS und HSPA nicht bereitgestelltwerden. Die bei LTE angestrebten hohen Datenraten werdendurch neue Kodier- und Modulationsverfahren, der sog. MIMO- Antennentechnik (Multiple-Input-Multiple-Output-Anten nen -technik) erreicht. LTE ist als ein reines IP-Netz ausgelegt.Sprachdienste werden als VoIP realisiert. Dadurch sind die Vor -aussetzungen für ein mobiles Internet gegeben.

TechnikFrequenzbereiche: Für LTE sind folgende Frequenzbereichevorgesehen: 800 MHz, 1800 MHz, 2000 MHz und 2600 MHz. DerFrequenzbereich 800MHz wird auch als »digitale Dividende«bekannt. Dieser Begriff entstand durch die Tatsache, dass beider Umstellung der terrestrischen Fernseh-Versorgung von ana-log auf digital dieser Frequenzbereich für andere Anwendungenfrei wurde.

Kodierung und Modulation: Im sog. Downlink, also der Rich-tung Basis-Station-Mobilteilnehmer, kommt als ModulationOFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiple Access) zum

Einsatz. Hierbei wird der Trägerkanal in ca. 15KHz breite Ein-zelträger aufgeteilt. Diese Unterträger werden dann QPSK (Qua-drature Phase Shift Keying) 64 QAM oder 16 QAM (QuadratureAmplituden Modulation) moduliert. Im sog. Uplink, der Rich-tung Mobilteilnehmer-Basis-Station, wird als KodierverfahrenSC-FDMA (Single Carrier-Frequency Division Multiple Access)eingesetzt. Dieses Codierverfahren bietet einen geringerenStromverbrauch im mobilen Endgerät.

Die oben kurz beschriebene MIMO-Antennentechnik leistetebenfalls einen Beitrag zur Erhöhung der erzielbaren Datenrate.

In welchem Verhältnis stehen LTE und die breitbandige Internetversorgung via FTTH zueinander?

Wie bereits beschrieben, bietet LTE erheblich höhere Datenra-ten als die bestehenden GSM und UMTS -Netze. Daher war derGedanke naheliegend, die sog. weißen Flecken in der Breit-bandversorgung Deutschlands mit LTE zu auszustatten. Dieswar auch das Ziel der Regulierungsbehörde bzw. der Bundesre-gierung. Damit wollte sie ihre ehrgeizigen Vorhaben zur Breit-bandversorgung realisieren. Und gerade der 800 MHz-Bereichist aufgrund der günstigen Ausbreitungseigenschaften für einegroßflächige Funkversorgung geeignet.

Als willkommener Nebeneffekt dabei ist auch die Tatsache zusehen, dass die Frequenzen von den Netzbetreibern ersteigertwurden und so ca. 4 Mrd. € in die Staatskasse kamen. Gerade derFrequenzbereich um die 800 MHz (LTE800), also die sog. »digi -tale Dividende«, brachte den Hauptteil der Versteigerungserlöse.

Die Nutzungsbedingungen für den 800 MHz-Bereich seheneinen bevorzugten Ausbau in den sog. weißen Flecken vor. Dasheißt, die bisher unterversorgten Gebiete, in denen nur ISDNoder max. 1Mbit/s zur Verfügung stehen, können schnellstmög-lich mit 50Mbit/s und mehr versorgt werden. Man braucht nurein paar Funkmasten in diese Gebiete zu stellen bzw. die beste-henden Mobilfunk-Installationen zu erweitern, und schon hatman den Versorgungsauftrag erfüllt. Man spart sich damitscheinbar aufwändige Verlege- und Installationsarbeiten, wiesie zum Beispiel beim FTTH-Ausbau notwendig wären.

Soweit die Theorie. Wie sieht Praxis aus? Die von der LTE-Technik erreichbare Bandbreite von bis zu

50Mbit/s und mehr sind nur unter nahezu idealen Bedingun-gen erreichbar. Da sich im Allgemeinen mehrere Teilnehmer dievorhandenen Funk-Zellen teilen müssen, spricht man auch voneinem »shared medium«. Um aber ein bestimmtes geografi-sches Gebiet wirtschaftlich versorgen zu können, wird man dieFunkzellen möglichst groß wählen. Bei einer größeren Entfer-nung zur LTE-Basisstation kommt es ebenfalls, bedingt durchden schlechteren Signal-/Rauschabstand, zu einer Verringe-rung der Übertragungsrate.

Es ist davon auszugehen, dass sich in der nächsten Zeit diemittlere Übertragungsrate im Bereich der ADSL-Technik (2-6Mbit/s) bewegen wird. Die Deutsche Telekom gibt in ihren LTE-Tarifen eine Übertragungsrate von bis zu 3Mbit/s an. Dies ist ein

realistischer Wert. Für die Gebiete, die sich bisher mit ISDN odermit max. 1Mbit/s begnügen mussten, ist dies sicher ein Zuge-winn an Bandbreite. Allerdings steigt der Bedarf an Bandbreiteständig. Für viele bestehende Dienste und Anwendungen isteine Übertragungsrate von bis zu 3Mbit/s schon jetzt nichtmehr ausreichend. Auch wenn der LTE-Ausbau in vielen Berei-chen bis zu 50 Mbit/s und mehr anbieten kann, läuft diese Tech-nik dem Bedarf an Bandbreite immer hinterher.

LTEKomplementierend oder substituierend?

Breitband über Funk oder Substitution des Festnetzes

Quellen: HTC, Apple

Page 10: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

10

Die Alternative kann daher nur ein konsequenter Ausbau derGlasfaser-Infrastruktur bis zum Endkunden sein. Nur mit dieserTechnologie kann der Bandbreiten-Bedarf für die nächstenJahrzehnte gedeckt werden.

»LTE – komplementierend oder substituierend?«Es ist unbestritten, dass es einen steigenden Bedarf an mobilenInternet-Diensten gibt. Dieser Bedarf wird hauptsächlich vonSmart-Phones und Tablet-Computern wie »I-Phone und I-Pad«getrieben. Die bisherigen Mobilfunk-Systeme können diesenBedarf in Zukunft nicht mehr hinreichend abdecken. Hier ist LTE als komplementierend zu betrachten.

Ist LTE aber substituierend zu einem Glasfaser-basierendenFestnetz? Hier kann nur wiederholt werden, dass einzig eineentsprechende Glasfaserinfrastruktur den zukünftigen Band-breitebedarf abdecken kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die bisherige Tarifgestaltungder LTE-Anbieter. Die Tarife hängen vom vereinbarten Download-volumen ab.

Üblich sind Download-Volumen von max. 10Gbit. Bei denheutigen Anwendungen sind diese schnell erreicht, besondersdann, wenn sich mehrere Familienmitglieder einen LTE-An-schluss teilen.

Überschreitet man das im Tarif vereinbarte Volumen, redu-ziert sich die Download-Geschwindigkeit auf einige 100Kb/s.Die Nutzer sind also wieder auf einem Level von etwas mehr alsISDN zurückgefallen. Hier ist auch ein gewisser Widerspruch zuden versprochenen Bandbreiten von 50Mbit/s und mehr zu se-

hen. Was nützt dem Anwender diese Bandbreite, wenn er nachkurzer Zeit (nach Erreichen des max. tariflich vereinbarten Vo-lumens) diese Bandbreite nicht mehr nutzen kann?

Ob sich diese Tarifpolitik kurzfristig ändern wird, darf bezwei-felt werden, da die LTE-Anbieter die hohen Kosten für die Fre-quenzvergabe und den Aufbau der LTE-Infrastruktur erst ein-mal erwirtschaften müssen.

Ein nicht außer Acht zu lassender Aspekt ist auch die in wei-ten Teilen der Bevölkerung zu beobachtende Abneigung gegenden sog. Elektrosmog. Durch die immer weitere Verbreitung vonFunkanwendungen im eigenen Heim und der näheren Umge-bung verspüren immer mehr Bürger ein Unbehagen, selbstwenn bisher noch kein beweisbarer Zusammenhang von Hoch-frequenz-Strahlung und schweren Erkrankungen wie Krebs her-gestellt werden konnte. Unabhängig davon sollte die mittlereBelastung mit Hochfrequenz-Strahlung auf ein notwendigesMinimum reduziert werden. LTE ist kein Beitrag dazu.Nach den bisherigen Beobachtungen zeichnet sich eine gewisseAufteilung im Bereich des Marktes ab. Es gibt einen steigendenBedarf an mobilen Internet-Anwendungen. Dieser ist zum Teilauch sehr jugendorientiert. Hier ist LTE eine Alternative zu denbisherigen Mobilfunk-Netzen.

Auf der anderen Seite steigt der Bedarf an z. B. hochwertigenHome-Entertainment Anwendungen wie HD-TV, 3D aber auchTriple Play. Hier steigt der Bandbreitenbedarf ständig, beson-ders im Upload-Bereich. Dieser Bedarf kann nur, auch mit Blickauf zukünftige Anwendungen, mit einer FTTH-Infrastruktur ab-gedeckt werden.

Michael Riecke, Vertrieb FOC

Wachsender Bandbreitenbedarf auch im Privatkunden-umfeld wird es in Zukunft notwendig machen, kupfer-basierte Übertragungsmedien wie Telefon- und TV-Ver-

kabelungen zu substituieren. Die einzige Möglichkeit dafür istder massenhafte Einsatz von Glasfaserkabeln, auch in Ein- undMehrfamilienhäusern.

Diese Aufgabe wird von vielen bis heute unterschätzt, da es inder Bundesrepublik nur wenige Projekterfahrungen gibt. Auchdie Ausrüsterindustrie hat hier bisher nur wenig zur Lösung desProblems beigetragen, sieht man von den bereits marktgängi-gen strukturierten Verkablungssystemen von Geschäfts- undBürogebäuden ab.

In Wohnhäusern finden wir, basierend auf der Historie diesesLandes, zwei Medien zur Übertragung und Bereitstellung vonInformationen, Kommunikation und Nutzung elektronischerMedien vor.

Das ist zum einen die Telefonleitung und zum anderen, aberausschließlich in den städtischen Gebieten, das Koaxialkabel ei-nes TV-Kabelnetzbetreibers.

Einsatzbedingungen und Kompatibilität biegeoptimierterFasern nach ITU-T G.657Standard-Singlemodefasern sind heute mindestens genau so häufig verlegt und im Einsatz wiekupferbasierte Übertragungsmedien. Die zukünftigen Anforderungen an Glasfasern werden ver-stärkt aus dem Umfeld der Haus- und Wohnungsinstallationen kommen.

Bild 1, 2 Zukünftige Anforderungen an mechanische und optischeParameter von Glasfaserkabeln im kundennahen Einsatz (Quelle: Corning)

Page 11: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

11

Bild 4 OKE (Spleißbox) mit optimiertem Kabelmanagement

Parameter ITU-T G.657 Tabelle A

ITU-T G.657 Tabelle B

Hauptzweck Erhalt der Abwärts -kompatibilität

Maximierung der Biege eigenschaften

Einhaltung von ITU-T G.652.D erforderlich nicht erforderlich

1 Windung×7,5 mmRadius bei 1550nm nicht angegeben 0,5 dB

1 Windung×7,5 mmRadius bei 1625 nm nicht angegeben 1,0 dB

1 Windung×10 mmRadius bei 1550 nm

0,75 dB 0,1 dB

1 Windung × 10 mmRadius bei 1625 nm

1,5 dB 0,2 dB

10 Windg. × 15 mmRadius bei 1550 nm

0,25 dB 0,03 dB

10 Windg. × 15 mmRadius bei 1625 nm

1,0 dB 0,1 dB

Letzteres bietet noch einmal den Vorteil, dass es wesentlichmehr Ressourcen in Form von Bandbreite gegenüber der Tele-fonzweidrahtleitung zur Verfügung stellen kann.

Aber sehr bald werden uns diese Übertragungsmedien die In-formations-, Kommunikations- und Entertainmentwünschenicht mehr erfüllen können. Wir werden also zwangsläufig ei-nen Wechsel hin zur Glasfaser vollziehen müssen.

Diese Aufgabe ist für neu zu errichtende Wohngebäude relativeinfach zu realisieren. Das Problem besteht bei den bereits be-wohnten und mit Kupfer-Leitungen bestückten Gebäuden. Hierbesteht massiver Platzmangel. Denn eine Substitution desÜbertragungsmediums bedeutet nicht zwangsläufig, dass die»Alte« Leitung gegen die »Neue« ausgewechselt werden kann.Hier spielen vielfältige Gründe eine Rolle.

Zwei davon sind die unterschiedlichen Eigentümerverhält-

nisse der Medien und die zusätzliche Brandlast beim Einzieheneines zusätzlichen Kabels. Hier gibt es gesetzliche Vorgaben fürWohngebäude, die nicht überschritten werden dürfen.

Um das Problem des zusätzlichen Platzbedarfes zumindestim Ansatz etwas zu entschärfen, hat die Kabelindustrie eine

Glasfaser entwickelt und in internationalen Normen fixiert. Eshandelt sich um eine biegeoptimierte Faser, die in Form von Mi-krokabeln eingesetzt wird und nicht nur die Dimensionierungdes Hauskabels vom Keller bis in die Wohnung verkleinert, son-dern gleichzeitig die Verlegung des Kabels unter ähnlichen Be-

dingungen wie ein Kupferkabel erlaubt. Dazu zählen die Verle-gungen in 90°-Ecken von Zimmern und schwer zugänglichenHausschachtanlagen in die einzelnen Etagen. Aber auch dieMitverlegung in sogenannten Medien-Sammelanlagen gemein-sam mit Niederspannungsleitungen wirft das Problem des Mi-kro-Bendings durch Kabelkreuzungen mit diesen auf.

Die heute bereits bekannte Standard-Singlemodefaser G.652D ist für diese Herausforderung ungeeignet. Dies führte in denletzten drei Jahren zur Entwicklung und Standardisierung derbiegeoptimierten Faser G.657. Hier sind speziell zwei Typen be-kannt, welche auch verstärkt zum Einsatz kommen.

Der eigentliche Vorteil dieser biegeoptimierten Fasern be-steht darin, dass auch bei sehr kleinen Biegeradien von bis zu5mm auch in den höheren Wellenlängen von 1625 nm keineDämpfungserhöhungen auftreten.

Einige Hersteller haben bereits damit begonnen, diese Faser-typen noch zu perfektionieren und erreichen damit noch ein-mal bessere Werte im Dämpfungsverhalten der Faser. Ein Bei-spiel dafür ist der führende Faserhersteller, die Firma Corning(siehe Tabelle 2 auf S.12).

Ein weiterer wichtiger Aspekt und entscheidend für den Ein-satz dieses Fasertyps ist die Abwärtskompatibilität zu bereits in-stallierten Fasertypen, insbesondere der Standard-Singlemode-faser G.652D. Diese Faser ist in den letzten Jahren in neu errich-teten optischen Zugangsnetzen verbaut worden und endet häu-fig in den Kellerräumen von Wohngebäuden, meist als Fibre tothe Building-Lösung. Wird die dann später zur Fibre to theHome-Lösung erweitert, muss die biegeoptimierte Faser volleoptische und mechanische Kompatibilität garantieren. So istbereits heute der Spleißprozess zum Verbinden beider Faserty-pen kein Problem mehr, da die Hersteller von Spleißgeräten mitSoftware-Updates darauf reagiert haben.

Aber nicht nur im FTTB/H-Umfeld werden biegeoptimierteFasern in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Auch alle an-deren historisch gewachsenen Kabelmanagementsysteme er-fordern auf Grund der zunehmenden Packungsdichte und desFüllgrades platzsparende Verlegungen. Auch hier bietet dieserneue Fasertyp die idealen Voraussetzungen.

Die Tabelle 3 auf S.12 zeigt die Güte der Kompatibilität bei denunterschiedlichen Fasertypen.

Bild 3 Vorhandene Kupferkabelwerden als »Einzughilfe« für Glas-faserkabel verwendet

Reif für den Masseneinsatz

Tabelle 1 Übersicht über die Spezifikationen der Biegeeigenschaf-ten nach ITU-T G.657 (Quelle: ITU-T)

Page 12: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

12

ITU G652A ITU G652D ITU G657A ITU G657BCorning

ClearcurveTM

Glasfaser

Biegeeigenschaften(Verlust – dB für 1 Windung bei 1550nm)

Maximal zulässiger Biegeradius*

30 mm 30 mm 10 mm 7,5 mm 5 mm

Radius 10,0 mm n.v. n.v. 0,75 0,1 n.v.

Radius 7,5 mm n.v. n.v. n.v. 0,5 n.v.

Radius 5,0 mm n.v. n.v. n.v. n.v. 0,1

Dämpfung bei 1310nm � � � � �+

Dämpfung bei 1383nm � � �+

Dämpfung bei 1550nm � � � � �+

Dämpfung bei 1625nm � � � � �+

Dispersion � � � � �+

PMD � � �+

Geometrien � � �+ �+ �++

Umfassende Umweltspezifikationen � � � � �+

Abwärtskompatibel mit G.652D � � �

Kompatibel mit in der Praxis bewährten Verar beitungsverfahren � � � �

geeignet für Herstellungsverfahren in der Massenfertigung � � � �

* Maximal zulässiger Radius – Radius, an welcher der Verlust ls ≤0,1d B für 1 Windung

G.652.D G.655.A G.655.B G.657.A1 G.657.A2 G.657.B1 G.657.B2

G.652.D +++ ++ ++ +++ + – –

G.655.A ++ +++ ++ n.n. n.n. n.n. n.n.

G.655.B ++ ++ +++ n.n. n.n. n.n. n.n.

G.657.A1 +++ n.n. n.n. +++ ++ ? ?

G.657.A2 + n.n. n.n. ++ +++ ? ?

G.657.B1 – n.n. n.n. ? ? +++ ?

G.657.B2 – n.n. n.n. ? ? ? +++

+++ Grade A Grenzwerte einhaltbar, spleißbar (0,05 dB)++ Grade B Grenzwerte einhaltbar, spleißbar (0,1 dB)+ Grade B Grenzwerte einhaltbar, erhöhte Spleißdämpfung (> 0,1 dB)

– Kombination funktioniert nichtn.n. nicht notwendig, anderer Zielmarkt? unklar, zu geringe Datenbasis

Fazit Mit den biegeoptimierten Fasern ist nun auch die Grundlage ge-legt, dass die Ausrüster-Industrie Lösungen in Form von struk-turierten Verkabelungssystemen für bereits bewohnte Gebäudeüberlegt und entwickelt. Hinzu kommt die Problematik der Ei-genverlegung innerhalb der Wohnung durch den Mie ter/Eigen-tümer. Wir werden intelligente Lösungen brauchen.

Auch aus diesen Gründen hat sich die FOC entschieden, beiKonfektionierungen von Patchkabeln und dem Bau von Pigtailsausschließlich den Fasertyp G.657 A zu setzen und diesen zumgleichen Preis wie bisher unseren Kunden anzubieten. Das wer-den wir ab dem 1. Oktober 2011 realisieren.

Tilo Kühnel, Vertrieb FOC

Tabelle 2

Tabelle 3

Page 13: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

13Selbsthilfe in Sachen »Breitbandanbindung«

Straßeninfrastruktur

Schieneninfrastruktur

DSL / Telekommunikation

Verfügbarkeit von Gewerbeflächen

Verfügbarkeit von Fachkräften

Höhe der Lohnkosten

Höhe der Steuern und Abgaben

Unternehmerfreundlichkeit der Verwaltung

Verfügbarkeit der Forschungseinrichtungen

Staatliche Förderung

Marburg, die traditionsreiche Universitätsstadt in Nordhes-sen, löst die eigenen Breitbandprobleme jetzt in Eigen -regie: Eine zukunftsfähige Kommunikations-Infrastruk-

tur ist für den Wissenschaftsstandort essentiell. Eine im Vorjahrerarbeitete IHK-Studie “Standortfaktoren in Nordhessen undMarburg” (Abb.) hatte gezeigt, dass aus Sicht der Unternehmendort DSL und Telekommunikation als wichtigster Standortfak-tor wahrgenommen wurde, deutlich vor der Straßenanbindung.

Und da dieser positive Faktor nachhaltig nur durch einenGlasfaser-Netzausbau vorstellbar war – und eine aktive Verbes-serung durch die in Marburg allein aktiven Unternehmen Tele-kom, Vodafone und Unitymedia in absehbarer Zeit nicht ge-plant war –, half sich die Stadt selbst und holte die eigenen Stadt-werke ins Boot. Die bauten dementsprechend in den vergange-nen Jahren stetig ihr großräumiges Glasfasernetz aus, alle wich-tigen Gewerbegebiete – wie Cappel, Wehrda und die Behring-Werke – wurden erschlossen. Der Wirtschaftsstandort wurde ge-stärkt, Firmen in Marburg gehalten und neue hinzugewonnen. Gemessen an dieser optimierten Situation gerieten die teilwei-se Jahrzehnte alten Kupfernetze der Telekom im innerstädti-schen und im Wohn-Bereich immer mehr ins Hintertreffen.Zwar waren im Kernstadtbereich in einzelnen kleineren Inselnbis zu 50.000 Kbit/s über VDSL möglich, in den meisten Berei-

chen der Universitätsstadt bewegte sich das Angebot aber deut-lich unter 10.000 Kbit/s – sehr oft bei max. 3.000 Kbit/s.

Noch deutlich schlechter sah es in den weiter außen liegen-den Stadtteilen aus: Einige waren fast komplett ohne jeglicheBreitbandversorgung, die meisten mussten sich mit Bandbrei-ten um 1.000 Kbit/s begnügen. Als ersten Schritt haben dieStadtwerke Marburg darauf in allen äußeren Stadteilen für eineGrundversorgung mit Wireless-DSL (bis 3.000Kbit/s) gesorgt –und ferner bei anstehenden Straßensanierungen oder anderenTiefbauarbeiten Leerrohrsysteme mitverlegt.

Im Stadtteil Bauerbach wird jetzt als »Pilot« die Anbindungder Haushalte mit FTTH vorbereitet – und seit der ANGA 2010kommt dabei für die CFS GmbH hinsichtlich der konkreten dor-tigen Planung mit dem Tool »FTTx-Plan«, eine Kooperation mitdessen Entwicklungskonsortium um das Berliner Fraunhofer-Institut Heinrich-Hertz für Nachrichtentechnik und die dortigeAtesio GmbH zum Tragen.

FTTx-Plan als Werkzeug für den Piloten im Stadtteil Bauerbach

Das zentrale Ziel des Planungstools “FTTx-Plan” ist es, den stra-tegischen Entscheidungsprozess von Stadtwerken, Kommunen,Ämtern und kommunalen Zweckverbänden beim Auf- und Aus-bau eigener FTTx-Netze zu vereinfachen.

Besonders hinsichtlich Kosten- und Erfolgsrechnung kommt

es durch die NGA-Netzplaner der Berliner CFS-GmbH den Kun-deninteressen entgegen.

Grundlage hierfür war z. B. auch in Marburg die Ausführungeiner kurzfristig umgesetzten objektiven, modellbasierten Ana-lyse, die die konkret unterschiedlichen fallspezifischen Randbe-dingungen vor Ort einbezog.

Der Ansatz des »Tools« reduzierte Unsicherheiten bei der Be-wertung von Architektur- und Technologiealternativen durchgezielt techno-ökonomisch optimierte Planungen, die auf effek -tiven mathematischen Optimierungsverfahren basierten undeine realistische Prognose der Kosten unterstützten. Technologi -sche Sackgassen wurden frühzeitig im Designprozess identifi-ziert, unterschiedliche Planungsansätze ließen sich vergleichen.

Auch der Aufbau des glasfaser-basierten Breitbandnetzes inBauerbach war mit großem Aufwand verbunden, allein die Ak-

tualisierung der konkreten Geodaten vor Ort erforderte viel per-sönlichen Aufwand. Um eine positive Geschäftsentwicklung fürdie Stadtwerke Marburg zu erreichen, mussten die technisch-ökonomischen Abhängigkeiten zwischen Gesamtkosten undtechnischen Möglichkeiten der verfügbaren Systemtechnolo-gien berücksichtigt werden. Geplant wurde auf Faserebene zu-nächst einmal auf Basis ptp. Zwei Fasern und eine zusätzlichewurden jeweils in die ca. 720 Haushalte geführt. Die Entschei-dung über die letztlich zum Einsatz kommende Technologiewurde aber dabei noch nicht festgelegt.Dabei entstand bei den Stadtwerken ein tiefgreifendes Ver-

ständnis der Technologietrends von Glasfasernetzstrukturenund den Möglichkeiten der speziellen Optimierungsverfahrensowie eine entsprechende Umsetzung in computerbasiertenMethoden und Werkzeugen: ein wesentlicher Vorteil von FTTx-Plan bei der Konzeptionierung künftiger FTTx-Netzwerke.

Christoph Pauselius, CFS GmbH Berlin

Einige Stadtteile waren fast komplett ohne jegliche Breitbandversorgung

■ sehr gering ■ gering ■ mittel ■ hoch ■ sehr hoch

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %

5,47 19,53 42,58 31,64

29,39 28,13 22,27 13,67 6,64

12,08 44,57 40,47

15,08 27,38 39,68 15,87

8,58 22,18 45,91 22,96

24,90 45,53 26,07

25,49 50,20 21,96

16,34 52,92 28,79

19,14 28,13 28,52 19,53

7,42 16,80 32,03 32,81 10,94

(Quelle: IHK Nordhessen)

Page 14: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

14

Die Zukunft in der Festnetz-Telekommunikation liegt inder Glasfasertechnologie. Dies begründet sich im stetigsteigenden Bandbreitenhunger der Festnetznutzer. In-

ternetfernsehen, Video Download, Online Gaming, Cloud Com-puting und Hausautomatisierung auf der Basis Smart Grid sindheute und morgen Anwendungen, die genutzt werden und diemehr als 50 Mbit/s Übertragungsbandbreite benötigen.

Der Wettbewerb im Festnetzsegment findet heute zudem nichtmehr zwischen Anbietern von Double Play Produkten (Telefonund Internet), sondern zunehmend zwischen sogenannten TriplePlay Anbietern statt, die neben Telefon- und Internetproduktenauch TV- und Video-Entertainment-Dienste anbieten. Die klas-sischen Festnetzanbieter stehen also bei der Gewin nung derEndkunden heute im direkten Wettbewerb zu den Kabelfernseh-anbietern, die ihr Produktportfolio um Telefonie und Interneterweitert haben. Diese Marktentwicklung erfordert sowohl imZuführungs- als auch im Teilnehmeranschlussbereich Techno-logien und Medien mit hoher Übertragungsbandbreite.Die bislang eingesetzten DSL-Technologien (VDSL, ADSL 2+)stoßen zunehmend an ihre physikalischen Grenzen und kön-nen nur selten Bandbreiten größer als 25Mbit/s zur Verfügungstellen. Übertragungsgeschwindigkeiten größer als 100 Mbit/sbis 1 Gbit/s lassen sich nur auf der Basis einer Glasfaserinfra-struktur realisieren. Die notwendige Konsequenz hieraus ist derAufbau von glasfaserbasierten Übertragungs- und Anschluss-netzen, um den Anforderungen des multimedialen Festnetz-marktes gerecht zu werden. Dabei müssen Glasfaserinfrastruk-turen zur Erschließung von Gebäuden (FTTB), aber auch vonHaushalten (FTTH) geschaffen werden. Das Investvolumen füreine komplette Aufrüstung der deutschen Haushalte mit Glasfa-ser wird zwischen 50 und 60 Milliarden Euro geschätzt. EineUmsetzung eines bundesweiten Netzausbaus durch einen ein-zelnen Investor oder Einzelunternehmen ist unwahrscheinlich.Es wird daher zwangsläufig bei vielen Einzelinitiativen bleiben,die wiederum zu einem Flickenteppich in Deutschland führen.Für die Zukunft kommt daher einer Zusammenarbeit verschie-dener Partner zur Schaffung dieser Glasfaserinfrastruktureneine besondere Bedeutung zu.

Typische Partner für dieses Thema sind regionale und kom-munale Versorgungsunternehmen, die bereits Netze für die Ver-sorgung mit Strom, Gas, Wärme und Wasser bauen und dieseauch professionell betreiben. Solche Versorgungsunternehmensind durchweg auch in der Lage, Glasfaserinfrastrukturen zubauen und zu betreiben und damit in ihren geografischen Ge-schäftsgebieten alle Infrastrukturleistungen aus einer Hand an-zubieten. Bei der Vermarktung solcher Glasfaserinfrastrukturenhaben sich zwei Geschäftsmodelle herausgebildet: 1. Die Vermarktung von passiven Glasfasernetzstrukturen (Kabel) 2. Die Vermarktung von IP-basierten Übertragungsdiensten in

Form von Bitstream Access (beleuchtetes Kabel) Das Bitstream-Access-Modell wird oft auch als offener Netzzu-gang oder »Open Access Modell« bezeichnet, weil der Betreiberdieser Infrastrukturen die Bitstream Access Dienste diskrimi-nierungsfrei allen interessierten Marktteilnehmern anbietet.Bei diesem Geschäftsmodell muss der jeweilige Betreiber nichtnur entsprechende passive Glasfasernetze planen, bauen undbetreiben, sondern auch den Betrieb von entsprechenden

Übertragungssystemen und die Generierung sowie Vermark-tung der Bitstream-Access-Produkte realisieren.

Die vitronet Gruppe aus Essen beschäftigt sich bereits seitzehn Jahren mit der Planung, dem Bau und dem Betrieb vonGlasfasernetzen für verschiedene Bedarfsträger. Neben reinenlinientechnischen Kabelanlagen und -netzen wie z. B. für denKabelnetzbetreiber Unity Media wurden in den letzten Jahrenauch bereits erfolgreich eine Reihe von kommunalen glasfaser-basierten Teilnehmernetzen errichtet. Zu diesen Kunden zählenu. a. der dänische Energieversorger Dong (Stadtnetz Kopenha-gen), die Hansenet/Telefonica Deutschland (Stadtnetz Ham-burg), die Net Cologne (Köln, Aachen), die Stadtwerke Schwerteund die Stadtwerke München. Mit den Stadtwerken Essen undden Stadtwerken Bochum wurden eigene Glasfasernetzgesell-schaften (essen.net, Glasfaser Bochum) gegründet, für die vitro-net nicht nur alle erforderlichen technischen Dienstleistungenerbringt, sondern auch als Mitgesellschafter beteiligt ist.

In beiden Städten werden seit dem letzten Jahr FTTH City-Netze aufgebaut, die in Essen rund 80% und in Bochum rund60% des adressierbaren Potentials (Einwohner, Haushalte, Ge-bäude) erschließen werden. Für beide Projekte wird mit einergesamten Bauzeit von fünf bis sechs Jahren gerechnet.

Vitronet setzt bei der Planung und beim Bau der passivenGlasfasernetze auf eine Punkt-zu-Punkt-Architektur, bei derjede Wohnung im Ausbaugebiet eine eigene Glasfaser erhält.Die Hausanschlüsse werden mittels Mikrokabel mit 12 oder 24Fasern realisiert. Pro Haus stehen neben den Fasern für die Woh-nungen und entsprechenden Reservefasern auch je eine Faserfür energienahe Dienstleistungen sowie eine TV-Versorgungüber ein analoges RF Overlay Signal zur Verfügung.

Die Längstrassen in den zu erschließenden Straßen werdenmit Micropipe-Bündeln mit jeweils 24 Micropipes realisiert. InSumme werden jeweils 80 Gebäude per Micropipe-Bündel aufeinen Schacht geführt, der insgesamt 160 Gebäude versorgt. DieSchächte werden über Backbonekabeltrassen mit sogenanntenRegio PoP’s (Point of Presence) verbunden, in denen ca. 3.000bis 3.500 Wohnungsanschlüsse auf ODR-Kabelendgestell mitGlasfaserpatchfelder geschaltet werden.In diesen Regio PoP’s werden auch Systeme der aktiven Über-

tragungstechnik installiert und betrieben. Vitronet übernimmtzudem den Betrieb der eigenen FTTH Netze in Essen und Bo-chum. Die Zugangstechnik wird mit einem Multi Service AccessKnoten realisiert, welcher die Anschlussmöglichkeit für passiveoptische Netze (PON) als auch für Punkt zu Punkt-Ethernet(Active Ethernet) bietet. Die Vermarktung von Bitstream AccessProdukten wird aus heutiger Sicht in beiden City Netzen ab demI. Quartal 2012 gestartet.

Glasfaserbasierte City Netze für triple play Produkte

Page 15: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

15Auf der Basis der langjährigen Erfahrung beim Planen, Bauenund Betreiben von Glasfasernetzen und auf der Vermarktungs-erfahrung bei Bitstream Access Diensten in den eigenen Netzen,bietet vitronet umfassende und ganzheitliche Dienstleistungenauf diesen Gebieten auch für dritte Netzbetreiber an. Eine we-sentliche Zielgruppe sind hier die bereits oben erwähnten Ver-sorgungsunternehmen, von denen ca. 100 bereits über die Ent-wicklung eines neuen Glasfasergeschäftsfeldes nachdenkenbzw. bereits mit der Umsetzung begonnen haben.

Die beiden Unternehmen CFS, ein Schwesterunternehmender FOC, und vitronet werden künftig ihre Erfahrungen im Be-reich der Netzwerktechnik für kommunale und regionale Ver-sorgungsunternehmen bündeln und gemeinsam diese wichtigeZielgruppe adressieren. Ziel der Partnerschaft ist die Errichtungkompletter System- und Infrastruktur lösungen für energienaheDienstleistungen und Fiber-to-the-Home für die Versorgungs-unternehmen. Mit zehnjähriger Erfahrung bei der Konzeptionund Realisierung von kommunalen glas faserbasierten Zugangs-netzen sowie linientechnischen Kabelanlagen unterstützt vitro-net CFS bei der Planung, dem Bau und dem Service von Licht-wellenleiternetzen (LWL). FOC bringt im Rahmen solcher Kun-denprojekte seine Produkte und Komponenten (optischeSchmelzkoppler, Verzweigermodule, Steckver binder, Patchka-bel, Pigtails, Kabelendgestelle und Endverschlüs se) mit ein. Er-gänzt wird dieses Portfolio durch ein optisches Monitoringsys-tem zur permanenten Überwachung von Glasfasernetzen undzur Erhöhung der Verfügbarkeit der Netzdienste.

Die Kunden erhalten damit umfassende Komplettlösungenaus einer Hand: passive LWL-Komponenten, bedarfsgerechteGlasfasernetzlösungen und aktive Übertragungssysteme für zu-kunftsorientierte Kommunikationsnetze.

Über vitronetDie vitronet Gruppe aus Essen ist ein marktführender Full-Ser-vice-Anbieter von schlüsselfertigen Glasfaser-Infrastrukturlö-sungen. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette von derNetzplanung, über Bau und Montage sowie Betrieb und Ver-marktung von Netzkapazitäten abgebildet. Dies gilt sowohl fürpassive Glasfasernetzinfrastrukturen als auch für die aktivenÜbertragungstechnologien zur Generierung von Datenübertra-gungsdiensten.

Vitronet betreibt zudem eigene Glasfasernetze und unterhältund wartet mehr als 15.000km Glasfaser-Netzkabel für großeKunden. Die Gesellschafter von vitronet sind der FinanzinvestorVentizz Capitel Partners, das EnergieversorgungsunternehmenRWE Deutschland AG und der Firmengründer Harald Ross. DasUnternehmen beschäftigt zur Zeit 135 Mitarbeiter und erwirt-schaftete im Jahr 2010 einen Umsatz in Höhe von 20 Mio. €. Zuden Kunden gehören namhafte Energieversorgungsunterneh-men, Stadtwerke, öffentliche Verwaltungen, TV-Kabelnetzbe-treiber und Telekommunikations-Carrier. Seit 2010 beteiligt sichvitronet selbst an Netzbesitzgesellschaften, wie zum Beispiel dieessen.net GmbH und »Glasfaser Bochum GmbH & Co. KG«. Diegemeinsam mit den Stadtwerken Bochum betriebene »BestmileGmbH & Co. KG« vermarktet Netzkapazitäten in Form von Bit-stream Access Produkten.Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.vitronet.de

Rüdiger Kramer, Geschäftsführer vitronet Projekte GmbH

Unter dem Motto »Wagen wir den Quantensprung!« wurdedie Messe Bel2 am 8. Juni 2011 auf dem Gelände des Wis-sen schafts- und Technologiepark WISTA in Berlin Adlers-

hof eröffnet. Die zweitägige Messe- und Konferenzveranstal-tung lockte mehr als 50 Aussteller und 400 Besucher zum ge-meinsamen Dialog in Sachen Breitband und Telekommunika-tion an.

Die Messe wurde an beiden Tagen von einer Vortragsreihe be-gleitet, die von den zahlreichen Besuchern sehr positiv aufge-nommen wurde. Namhafte Referenten aus Wirtschaft, Politikund Verbänden präsentierten und diskutierten ihre Sicht zumThema Breitbandausbau in Deutschland. Nach Meinung vielerTeilnehmer herrschte Einigkeit darüber, dass Deutschland indem Bereich noch großes Potential hat, das es zu nutzen gilt.

Bis heute spielt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländernbeim FTTx-Ausbau eine nur geringe Rolle. Vorreiter sind die

asiatischen Staaten, die nach Angaben des FTTH-Concil Europeüber 45 Millionen FTTx-Anschlüsse verfügen (Europa: 3,9 Mil-lionen Anschlüsse). Innerhalb Europas haben Länder wieSchweden, Litauen oder Norwegen die Nase vorn, wenn es umdie Anzahl von FTTx-Verbindungen geht.

FOC beteiligte sich an der Messe zusammen mit dem Schwes-terunternehmen CFS auf einem Gemeinschaftsstand mit demHeinrich-Hertz-Institut. Highlight des Messeauftritts war diePräsentation des lilix Reflektors von FOC, mit dem Netzbetrei-ber in der Lage sind, ein permanentes Monitoring für FTTx-Net-ze einzurichten. Dabei stellte FOC den Nutzen der Komponen-te hinsichtlich der möglichen Steigerung der Kundenzufrieden-heit sowie des Einsparpotentials der operativen Kosten in denVordergrund.

CFS präsentierte als Schwesterunternehmen der FOC ihrDienstleistungsportfolio zum Aufbau von Glasfasernetzen. DasDienstleistungsspektrum der CFS von der Planung bis zur In-stallation des Netzes ermöglicht Netzbetreibern, schlüsselferti-ge Infrastrukturlösungen zu erhalten.

Veranstalter Dr. Michael Siebert zeigte sich sehr zufrieden mitdem Verlauf der Messe: » Wir freuen uns sehr über die hohe Be-teiligung an der BEL2, die sich als feste Größe in Berlin etablierthat.«

Die nächste BEL-Messe findet am 5. und 6. Juni 2012 statt (In-fos unter www.bel2.net).

Stefan Nier, Vertriebsleiter FOC

LWL-Technologie bleibt Zukunftsthema – auch im nächsten Jahr

BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg

Page 16: fibre optical components GmbH Mit Lichtgeschwindigkeit in ... · 15 BEL2: Berliner Fachmesse ist ein voller Erfolg foc flash-light Foto: Stephanie Eißrig. 3 »ClassA« - Stecksysteme

Im Technologiepark Berlin-Adlershof.

BERLIN

Adlergestell

Rudow

er Cha

usse

e

Rudower Chaussee

Ernst-Ruska-Ufer

Albert

-Eins

tein-

Straß

e

Justu

s-von

-

Lieb

ig-St

r.

Am Studio

Wegedornstraße

Dörpfeldstraße

Zentrum

Schönefeld

96a

96a

A113

Adlershof

FOC–fibre optical components GmbH HauptniederlassungJustus-von-Liebig-Straße 712489 Berlin Telefon: + 49 30 565507- 0Telefax: + 49 30 565507-19E-Mail: [email protected]

Niederlassung SüdZettachring 10a70567 Stuttgart Telefon: + 49 711 745191-90Telefax: + 49 711 745191-91E-Mail: [email protected]

Büro West, DüsseldorfAnsbacher Straße 1940597 DüsseldorfTelefon: +49 211 695176-09Telefax: + 49 211 59841871E-Mail: [email protected]

Technische Änderungen vorbehalten.

Kontaktadressen

fibre optical components GmbH©

WIS

TA-M

G –

ww

w.a

dler

shof

.de

www.foc-fo.de

Die direkten Kontakte zu unseren Mitarbeitern finden Sie imInternet unter www.foc-fo.de, Service, Kontakte.


Recommended