Date post: | 06-Mar-2018 |
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Abschlussbericht
Integriertes Wasserressourcen-Management in Vietnam Projektverbund Pro-
vinzen Can Tho, Lam Dong, Nam Dinh
IWRM Teilprojekt IIe
der Firma Moskito GIS GmbH
Entwicklung und versuchsweiser Betrieb eines
webbasierten Systems zur Verwaltung von Gewässer-
gütedaten
Ansprechpartner: Horst Wessel, Geschäftsführung
Moskito GIS GmbH
Mengeder Str. 623, 44359 Dortmund
Tel.: 0231-9334120, Fax: 0231-9334119,
Förderkennzeichen: 02WM0762
Dortmund, 20. July 2010
Entwicklung und versuchsweiser Betrieb eines webbasierten Sys-
tems zur Verwaltung von Gewässergütedaten
Förderkennzeichen 02WM0762
Abschlussbericht
Integriertes Wasserressourcen-Management in Vietnam. Projektverbund für die Provinzen
Can Tho, Lam Dong, Nam Dinh.
Gefördert durch:
Fachliche Begleitung und Abwicklung:
Deutsche Verbundpartner:
Universität Bochum
Universität Bonn
Universität Greifswald
Fraunhofer UMSICHT
Moskito GIS GmbH
IAKS
Zuwendungsempfänger:
Moskito GIS GmbH
Mengeder Str. 623
44359 Dortmund
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 3
INHALTSVERZEICHNIS
KURZDARSTELLUNG DES PROJEKTES .................................................................. 6
Aufgabenstellung................................................................................................................................................... 6
Allgemeines ..................................................................................................................................... 6
Fachliche Aufgabenstellung ................................................................................................................................. 7
Projektzusammenhang.................................................................................................................... 7
Projektziel ........................................................................................................................................ 7
Wassertechnisches Ziel........................................................................................................... 7
Informationstechnisches Ziel .................................................................................................. 8
Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen ................................................................... 9
Voraussetzungen ................................................................................................................................................. 10
Wissenschaftlicher und technischer Stand zu beginn des Projektes............................................................... 11
Projektplanung.................................................................................................................................................... 14
Integration ........................................................................................................................................................... 18
EINGEHENDE PROJEKTDARSTELLUNG................................................................ 18
Verwendung, Ergebnisse und Gegenüberstellung ........................................................................................... 18
Projektablauf und Ergebnisse........................................................................................................ 18
Startphase................................................................................................................................ 19
Erste Version des Portals ...................................................................................................... 37
Revisionsphase....................................................................................................................... 40
WEB-GIS Analysen ................................................................................................................ 43
Abschließende Konfiguration ................................................................................................ 46
Abschluss................................................................................................................................. 48
Gegenüberstellung von beantragten und durchgeführten Leistungen ........................................ 49
Unverändert durchgeführte Leistungen aus dem Antrag ................................................. 49
Anpassungen auf Grund externer Einflüsse....................................................................... 49
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 4
Zahlenmäßige Übersicht..................................................................................................................................... 50
Notwendigkeit und Angemessenheit der Arbeiten ........................................................................................... 51
Voraussichtlicher Nutzen und Verwertbarkeit der Ergebnisse im Sinne des Verwertungsplanes.............. 52
Wissenschaftliche Verwertung...................................................................................................... 52
Wirtschaftliche Verwertung .......................................................................................................... 52
Ergebnisse von anderen Stellen, die im Laufe des Projektes bekannt wurden.............................................. 53
Begriffserläuterungen......................................................................................................................................... 54
Projektion ...................................................................................................................................... 54
OGC................................................................................................................................................ 54
WMS .............................................................................................................................................. 54
Fachschale ..................................................................................................................................... 54
Portal ............................................................................................................................................. 54
GIS-Portal....................................................................................................................................... 55
GUI................................................................................................................................................. 55
GUI Generator ............................................................................................................................... 55
Client (Mapbender, QuickWMS, Openlayers) ............................................................................... 55
Service ........................................................................................................................................... 55
Fachdaten...................................................................................................................................... 55
Sachdaten...................................................................................................................................... 55
Erfolgte und geplante Veröffentlichungen........................................................................................................ 57
Literaturangaben und Referenzen .................................................................................................................... 58
Abbildungen und Tabellen ................................................................................................................................. 59
Abbildungen .................................................................................................................................. 59
Tabellen ......................................................................................................................................... 59
Anhänge ............................................................................................................................................................... 61
Gesetz für die Verwendung von VN2000, engl. Übersetzung....................................................... 61
Wasserechtliche Gesetze und Verordnungen............................................................................... 63
SURFACE WATER QUALITY STANDARD TCVN 5942-1995 ....................................... 63
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 5
COASTAL WATER QUALITY STANDARD TCVN 5943-1995 ....................................... 66
GROUND WATER QUALITY STANDARD TCVN 5944-1995 ........................................ 69
INDUSTRIAL WASTE WATER - DISCHARGE STANDARDS TCVN 5945-1995 ....... 72
Ti êu chuẩn Việt Nam TCVN 5942 – 1995 ........................................................................ 74
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 6
Kurzdarstellung des Projektes
In Zusammenarbeit mit den Departments of Nature Ressources and Environment (DONRE)
der Anrainer-Provinzen des Mekong-Arms Hau River, der zur Wasserversorgung der Provinz
Can Tho genutzt wird, wurde ein Netzwerk und ein System zum Monitoring der Oberflä-
chengewässer aufgebaut. Dies wurde mit Hilfe von stationären und mobilen Sensoren reali-
siert. Ziel war die Erfassung und Modellierung von Stoffströmen in den Hau River sowie der
Aufbau eines webbasierten GIS zur Nutzung der Daten.
Darüber hinaus sollte ein Decision Support System (DSS) entwickelt werden, das als Ent-
scheidungshilfe für Planungen von wasserwirtschaftlichen Maßnamen dienen soll. Hierbei
werden die Ergebnisse der anderen beiden Teilvorhaben mit einbezogen.
Aufgabenstellung
Allgemeines
Das Teilprojekt „Entwicklung und versuchsweiser Betrieb eines webbasierten Systems zur
Verwaltung von Gewässergütedaten“ nimmt im Gesamtprojekt in sofern eine Sonderstellung
ein, als die Projektziele nicht nur auf das Thema Wasser ausgerichtet sind. Neben dem was-
serfachlichen Teil wurde in dieses Teilprojekt auch ein informationstechnisches Thema integ-
riert. Hierbei geht es um die Erprobung der Anwendung von Normen aus dem Bereich GIS.
Diese sollen durch Anwenden in diesem Projekt auf Ihre Praxistauglichkeit und Grenzen
überprüft werden. Weiterhin sollte anhand der Anwendung versucht werden, neue Konzep-
te der verteilten Datenhaltung vollständig mit normbasierten Schnittstellen zu realisieren.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 7
Fachliche Aufgabenstellung
Projektzusammenhang
Dieses Projekt versteht sich als Komponente der vernetzten Standortstudie „Integriertes
Wasser Resourcen Management“. Diese wird von den Universitäten Greifswald, Bochum und
Bonn in Zusammenarbeit mit weiteren Beteiligten durchgeführt. Zum Zeitpunkt des Projekt-
abschlusses für dieses Teilprojekt sind noch nicht alle anderen Teilprojekte abgeschlossen.
Auch das koordinierende Teilprojekt der Universität Bochum befindet sich noch in der akti-
ven Phase.
Projektziel
In Zusammenarbeit mit der Universität Bonn sollte für 5 Provinzen im Mekong-Delta ein
Web-basiertes Monitoring-System für die Wasserqualität des Hau-River, eines Teilbereichs
des Mekong, aufgebaut werden. Als Verbundprojekt waren die Aufgaben verteilt gemäß den
Schwerpunkten der Partner. Während die Universität Bonn sich auf die eigentliche Messum-
gebung konzentrierte war bei der Moskito GmbH das Entwickeln der GIS-Anwendung und
des Portals angesiedelt.
Wassertechnisches Ziel
Das Anliegen dieses Projektes ist die Erfassung und Modellierung von Stoffströmen in den
Hau River sowie der Aufbau eines webbasierten GIS zur Nutzung der Daten. Dazu sollte in
Zusammenarbeit mit den DONREs der Anrainer-Provinzen des Mekong-Arms Hau River, der
zur Wasserversorgung der Provinz Can Tho genutzt wird, ein Netzwerk und ein System zum
Monitoring der Oberflächengewässer aufgebaut werden. Dies sollte mit Hilfe von stationä-
ren und mobilen Sensoren realisiert werden.
Darüber hinaus sollte ein Decision Support System (DSS) entwickelt werden, das als Ent-
scheidungshilfe für Planungen von wasserwirtschaftlichen Maßnamen dienen kann. Hierbei
wurden die Ergebnisse der anderen beiden Teilvorhaben mit einbezogen.
Das koordinierte Wassermonitoring stellt eine große Herausforderung an die strukturellen
und organisatorischen Einheiten im Bereich des Mekong dar. Dieses System soll mit einer
innovativen, auf Standards basierenden Verwaltungseinheit unterstützt werden. Derzeit sind
im Bereich der Web-Basierten Systeme die reinen Auskunftsysteme mit zentraler Datenbasis
als Standard anzusehen.
Das hier notwendige System erfordert organisatorisch und technisch weitergehende Kon-
zepte. Es handelt sich nicht nur um ein Auskunft/Visualisierungssystem. Vielmehr müssen
über das Web-System auch die Daten erfasst werden. Dazu müssen Strukturen geschaffen
werden, die eine dezentrale Datenerfassung in kommunikationstechnisch schwierigem Ter-
rain erlauben. Die Datenhaltung und Visualisierung muss so variabel gestaltet werden kön-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 8
nen, dass auf die im Projektverlauf sich ändernden Parameter ohne Redesign rea-
giert werden kann.
Zudem sollen die Messgeräte über GPS lokalisierte Daten liefern. Dies erfordert eine Pro-
zesskopplung in einem schwierigen Gelände (Mekong, Tropen, wenige Experten).
Da die Erfassung zeitsynchron an verschiedenen Orten erfolgen muss, fallen in kurzer Zeit
große Datenmengen an. Diese müssen automatisiert in das System eingepflegt werden kön-
nen. Als weitere erschwerende Anforderung kommt hinzu, dass die örtlichen Verantwortli-
chen nicht über größere Etats verfügen. Das System muss demnach so ausgelegt werden,
dass es nicht nur robust ist , sondern auch preiswert realisiert werden kann.
Das Ergebnis ist ein Prototyp eines Monitoring-Systems, das wenn es für diese Region funk-
tioniert und von den Entscheidungsträgern akzeptiert wird, auch Landesweit adaptiert wer-
den kann und dann auch in anderen Fachumgebungen eingesetzt werden soll.
Das Vorhaben besitzt folgende wissenschaftliche Arbeitsziele:
• Aufbau eines Systems zum koordinierten Wasser Monitoring.
• Webbasiertes Auskunftssystem
• Modellierung einer zentralen Datenhaltungskomponente
• Modellierung von Workflows zur distriktsübergreifenden Arbeitsorganisation.
• Modellierung von teilautomatisierten Prozessen für den Datenabgleich bei
- Stationären Messgeräten
- Mobilen Messgeräten
• Modellierung einer Komponente zur grafischen Visualisierung der Stoff Flüsse
• Testbetrieb eines Prototypsystems
Das System wurde so gestaltet, dass es vor den Anwendenden Provinzen in Vietnam lokal
betrieben und administriert werden kann.
Informationstechnisches Ziel
Neben dem fachlichen Ziel, ein Monitoring System zu realisieren, war als Sekundärziel das
Arbeitsfeld der GIS-Standards vorhanden. GIS-Standards werden üblicherweise vom Open
Geospatial Consortium (OGC) entwickelt und dann ggf. in eine ISO-Norm überführt. Es gibt
seit langem etablierte Standards wie den Web-Map-Service (OGC-WMS), aber auch neue
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 9
Standards, die bisher nur in speziellen Situationen angewendet wurden. Ein sol-
cher ist der Sensor Observation Service (SOS), der in diesem Vorhaben umgesetzt wurde.
Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen
Im Rahmen des Ideenwettbewerbs zur Vorbereitung von Projekten zum Förderschwerpunkt
„Integriertes Wasserressourcen-Management“ einschließlich des notwendigen Know-How-
Transfers wurde seitens Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen, Ruhr-Universität Bo-
chum, Prof. Dr. Harro Stolpe, zusammen mit dem Institut für Pflanzenernährung, Universität
Bonn, PD Dr. J. Clemens, ein gemeinsames Projekt zu zwei Untersuchungsgebieten in Viet-
nam bearbeitet (Prof. Stolpe: Provinz Lam Dong, Dr. Clemens Provinz Can Tho). Beide Projek-
te wurden in Abstimmung mit der Universität Greifswald, Dr. Kasbohm, durchgeführt. Im Juli
2005 wurden die Universitäten zur Antragsstellung aufgefordert.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 10
Voraussetzungen Durch Analysen der Strukturen vor Ort, d.h. in Can Tho und den umliegenden Provinzen,
wurde festgestellt, dass die Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Wasser-Qualitäts-
Reports sehr unterschiedlich und damit nicht vergleichbar gehandhabt wurden. Dies gilt so-
wohl für den Umfang der Messungen, als auch für die Messmethoden. Die Messungen und
Reports erhalten jedoch erst dann ihre volle Aussagekraft, wenn die Methodik sowohl eine
Vergleichbarkeit untereinander, d.h. zwischen verschiedenen Provinzen, als auch zeitlich,
d.h. für denselben Messort und unterschiedliche Jahre erlaubt. Mit dieser Grundlage, sowie
den Arbeiten der Universität Bonn würden einheitliche Konzepte, sowie die Unterstützung
durch GIS-Werkzeuge die Ergebnisse der Analysen stark verbessern.
Seitens der Universität Bonn wurde eine einheitliche Mess- und Analysemethode entwickelt,
die auf die Bedürfnisse im Mekong-Delta abgestimmt ist. Damit fehlte noch die technische
Unterstützung in Form eines WEB-GIS. Dieses sollte die Auswertungen automatisieren, die
Reports bereitstellen, sowie die Ergebnisse öffentlich bereitstellen, da bisher jede Provinz
ihre eigenen Ergebnisse lokal in unterschiedlichen Verfahren speicherte.
Es konnten 5 Provinzen gewonnen werden, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen. Es wä-
ren auch noch weitere Teilnehmer bereit gewesen gewesen, dies hätte jedoch das Budgets
für die Messgeräte über die Maße beansprucht.
Zusammen mit der IT-Umgebung der Universität Can Tho waren damit alle Voraussetzungen
gegeben, um ein verteiltes WEB-GIS für die Messdatenanalyse aufzubauen.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 11
Wissenschaftlicher und technischer Stand zu beginn des Projektes Der bisherige Stand des Wissens wurde ausführlich in „Vernetzte Standortstudie Integriertes
Wasserressourcen-Management – Teilbericht Can Tho, Vietnam“ beschrieben. Zusammen-
gefasst lässt sich der Stand wie folgt beschreiben:
Die Provinz Can Tho liegt im Mekong Delta im Süden von Vietnam. Seit 2004 ist die Provinz
eine von sechs Städten bzw. Provinzen, die direkt der Zentralregierung unterstellt sind, was
die politische und ökonomische Stellung der Provinz stärkt. In den urbanen Gebieten der
Provinz leben mehr als 559.000 Menschen, in den ländlichen Gebieten über 562.000 (Stand
2003).
Derzeit werden die Planungen zur Wasserversorgung und -entsorgung der Bevölkerung ab-
geschlossen. Momentan wird das anfallende häusliche Abwasser meist unbehandelt in Kanä-
le und Flüsse eingeleitet, was insbesondere deshalb problematisch ist, da die Wasserversor-
gung überwiegend mit Oberflächenwasser sichergestellt wird. Zur Zeit wird ein Stadtentwäs-
serungssystem für das Zentrum der Stadt Can Tho mit einer Kapazität für ca. 150.000 EW
errichtet und eine Kläranlage bis August 2007 fertig gestellt. Die Investitionskosten dieses
Abwasserentsorgungssystems betragen ca. 14,4 Mio. Euro und werden zu ca. 70 % (9,7 Mio.
Euro) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau getragen. Die restlichen 30 % (4,7 Mio. Euro)
übernimmt die Provinz Can Tho.
Die urbanen Gebiete sind mit zentralen Wasserversorgungsanlagen ausgestattet. Die För-
derkapazität dieser Anlagen beträgt insgesamt 109.320 m³/d. Basierend auf den vorliegen-
den Daten sind an diese Anlagen 90 % der urbanen Bevölkerung angeschlossen (ca. 45 % der
Gesamtbevölkerung). Kleinere Anlagen zur Wasserversorgung in den ländlichen Regionen
werden hauptsächlich mit Grundwasser betrieben (zweites Grundwasserstockwerk in ca. 60
m Tiefe) und versorgen etwa 17 % der ländlichen Bevölkerung (ca. 9 % der Gesamtbevölke-
rung). Somit sind insgesamt 54 % der Gesamtbevölkerung an die öffentliche Wasserversor-
gung angeschlossen. Durch den Betrieb hunderter von Kleinstanlagen (sog. UNICEF-Brunnen)
ist die Grundwassernutzung kaum kontrollierbar. Es wird damit gerechnet, dass das ge-
spannte zweite Grundwasserstockwerk in ca. 5 bis 10 Jahren nicht mehr mit Handpumpen
genutzt werden kann, so dass für Tausende von Menschen als Trinkwasserquelle nur Ober-
flächen- bzw. Regenwasser zur Verfügung steht. Im Masterplan der Provinz wird die Was-
serversorgung bis zum Jahr 2020 geplant. Die Wasserversorgungsanlagen sollen alle mit
Oberflächenwasser betrieben werden, und werden Förderkapazitäten zwischen 0,91 und
29,2 Mio m³/a besitzen.
Der Wasserbedarf der urbanen Bevölkerung liegt zwischen 20,4 und 24,5 Mio m³/a, und der
der ländlichen Bevölkerung zwischen 10,3 und 16,4 Mio m³/a. Die abgegebene Wassermen-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 12
ge der städtischen Wasserversorgung im Jahr 2003 betrug 19,6 Mio m³. Die In-
dustrie in Can Tho ist wenig wasserintensiv. Der industrielle Wasserbedarf wird auf 0,94 Mio
m³/a geschätzt. Die Landwirtschaft hat mit 1.040 bis 1.163 Mio m³/a den höchsten Wasser-
bedarf. Dieser schließt neben dem Bedarf für die Bewässerung der Felder (1.021 bis 1.144
Mio m³/a) auch den Bedarf für die Tierhaltung (19 Mio m³/a) ein. Der landwirtschaftliche
Wasserbedarf zur Bewässerung wird hauptsächlich durch Oberflächenwasser, der für die
Tierhaltung durch Oberflächen- und Grundwasser gedeckt. Der Mineraldüngerinput ist sehr
hoch. Im Gegensatz zu anderen Teilen Asiens (19 kg Reis je kg N) werden im Mekong Delta
nur 10 bis 12 kg Reis je kg N produziert. Daraus resultieren hohe Nährstoffeinträge in das
Grundwasser bzw. via Interflow in die Gewässer.
Die Qualität des Oberflächenwassers ist für die Trinkwasserversorgung und für die Landwirt-
schaft von essentieller Bedeutung. Allerdings sind die Daten zur Oberflächenwasserqualität
bisher kaum aussagekräftig. Die Anrainer-Provinzen erheben zweimal jährlich Daten, jedoch
erfolgte keine Abstimmung über Probenahmezeitpunkt und Analysenverfahren. Somit ent-
steht ein lückenhaftes Bild der Oberflächenwasserqualität, das keine Planungsgrundlage dar-
stellt.
Die zukünftigen Aktivitäten der Provinz Can Tho zur Wasser-Versorgung und -Entsorgung
sind als strukturiert im informationstechnischem Sinne anzusehen. Allerdings erscheinen die
Aktivitäten noch nicht ausreichend mit anderen Wasseraktivitäten vernetzt zu sein, bzw. es
besteht dringender Handlungsbedarf:
Eine Beobachung des Oberflächenwassers wurde zwar durchgeführt, jedoch fand eine Ab-
stimmung des Monitorings mit anderen Provinzen nicht statt. Dies ist allerdings notwendig,
da alle großen Trinkwasserwerke dasselbe Oberflächenwasser nutzen, und Stoffeinträge von
stromaufwärts sowie eine mögliche Salzwasserintrusion vom Meer aus die Wasserqualität
aller Beteiligten beeinflussen.
Neben den Einträgen stromaufwärts sind die tierischen Exkremente, die unbehandelt in die
Oberflächenwässer eingeleitet werden, ein wachsendes Problem. Die direkte Einleitung von
tierischem AbwasserExkrementen verursacht neben Einträgen von Nährstoffen, einen An-
stieg des Biologischen Sauerstoffbedarfs und der mikrobiologischen Verunreinigungen. Nach
Recherchen vor Ort wird der Viehbestand zukünftig noch stark erweitert.
Fehlende Anlagen zur Entsorgung von kommunalem Abwasser im ländlichen und peri-
urbanen Raum, sowie punktuelle Einträge z.B. durch Deponien, verstärken die oben be-
schriebenen Probleme und die Notwendigkeit von entgegenwirkenden Maßnahmen.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 13
Im Untersuchungsgebiet stellt sich die Situation wie folgt dar.
Die Daten werden zur Zeit manuell erfasst, wobei der Umfang bedeutend geringer als ge-
wünscht ist. Eine Lokalisation von Proben im technischen Sinne findet nicht statt. Auch eine
Auswertung im kartografischen Bereich ist nicht systematisch vorhanden. Entsprechend fin-
det auch kein Abgleich und keine Auswertung für übergeordnete Bereiche, also das gesamte
Mekong-Delta, statt.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 14
Projektplanung Das Projekt gliedert sich in zwei Teilbereiche. Im ersten Bereich, sofort nach Start des Projek-
tes, wurde das Desktop-GIS und der Anschluss an die Mess-Systeme aufgebaut. Das parallel
laufende Projekt der Universität konnte demnach frühzeitig die Messreihen durchführen und
die Messergebnisse in die entsprechenden Datenbanken überführen.
In der zweiten Phase wurde anhand der Messreihen und der Ergebnisse des Praxiseinsatzes
die Modellierung des Monitoring verfeinert. Es wurden die automatischen Workflows für die
Daten aufgebaut, sowie die notwendigen Analysen festgelegt und realisiert. In dieser Phase
wurde zusammen mit dem Projekt der Universität Bonn die Nutzbarkeit des GIS so gestaltet,
dass ein maximaler Erfolg realisiert werden kann. Durch die parallel laufenden Messreihen
war es möglich, die Technik in der Praxis zu überprüfen.
Am Ende dieser zweiten Phase steht nun ein praxiserprobter Prototyp des WEB-GIS für das
Wasser-Monitoring bereit. Dieser Prototyp wird auch nach Projektende aktiv vorgehalten
und kann von den Provinzen genutzt werden.
Arbeitsplan
1. Grobmodellierung
Auf Basis der Instrumenten-Spezifikationen, sowie weiterer Informationen seitens
der Partner wird das System Modelliert. Dies besteht zum einen aus einer Struktur-
beschreibung für die späteren Komponenten und Informationsflüsse, zum anderen
wird der Aufbau der Datenbank(en) zum Vorhalten der Messdaten modelliert. Eine
technische Realisierung wird in der nächsten Phase vorgenommen.
Ergebnis der Phase:
Die Struktur der späteren IT-Umgebung, sowie die Struktur der Datenbanken liegen
fest. Feinanpassungen sind möglich.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 15
2. Aufbau Basissystem
Bei Moskito, sowie bei den Partnern wird das Grund-System, bestehend aus dem
Web-Server, Map-Server und Datenbanken, installiert. In dieses System werden die
Strukturen für die Datenhaltung der Messdaten integriert. Zum Test der Umgebung
werden Testdaten generiert und in das System eingespielt. Die Arbeitsabläufe für die
Datenerhebung und das Einspielen von Echtdaten durch Anwender sind zu diesem
Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Deshalb werden diese Testdaten über interne
Schnittstellen durch Moskito-GIS integriert.
Ergebnis der Phase:
Bei allen Partnern sind Testsysteme vorhanden, die mit Testdaten versehen sind und
diese Daten in Form von Tabellen und Karten ausgeben können. Auswertungen erfol-
gen später.
3. Modellierung des Workflow für stationärer Messgeräte
Auf Basis der realen Messgeräte für den stationären Einbau wird ein Workflow reali-
siert, mit dem die Daten der Geräte in das System eingespielt werden. Dieser Vor-
gang muss regelmäßig und in der vietnamesischen Umgebung erfolgen. Neben den
technischen Randbedingungen (Datenschnittstellen, …) werden auch die soziographi-
schen Bedingungen (Ausbildungsstand, mögliche Kommunikationsmittel, …) berück-
sichtigt. Nach dieser Phase kann der Testbetrieb für die stationären Geräte beginnen.
Ergebnis der Phase:
In einer Testumgebung können die Daten der stationären Geräte in das System ein-
gespielt werden. Der Ablauf ist auf vietnamesische Verhältnisse angepasst.
4. Modellierung des Workflow für mobile Messgeräte
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 16
Auf Basis der Schnittstellen- und Umgebungsbeschreibungen für mobile Geräte wird
der Workflow realisiert. Die realen Geräte müssen simuliert werden, da diese im
Rahmen des Projektes aus Kostengründen nicht angeschafft werden. Um die Model-
lierung des Workflow realistisch zu erproben, werden die Vorgänge anhand verein-
fachter Messvorgänge überprüft.
Ergebnis der Phase:
Mit Ende dieser Phase kann mit der realen Erfassung der Gewässerdaten begonnen
werden.
5. Testbetrieb der Datenerfassung, Verfeinerung der Modelle und Workflows
Das System wird für einen längeren Zeitraum unter realen Bedingen betrieben. Wäh-
rend dieser Phase können Erfahrungen gesammelt werden, auf Basis derer die Mo-
dellierung der Datenbanken und des Workflow überprüft wird. Es findet beim Auftre-
ten vor Optimierungspotential ein Redesign statt.
Ergebnis der Phase:
Es liegt ein erprobtes System zur Erfassung der Gewässerdaten vor. Datenhaltung
und Workflows sind optimiert.
6. Modellierung der grafischen Visualisierung, Übertragung der Modelle zur Nährstoff-
Verbreitung auf das GIS
Die Datenbank ist zu diesem Zeitpunkt bereits mit Messdaten gefüllt. Diese können
auch abgefragt werden. Ab jetzt wird eine Analyse der Daten modelliert und in das
GIS übertragen. Für die Anwender werden eine Schnittstelle und ein Benutzerinter-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 17
face realisiert, das die Komplexität des GIS und seiner Analysen verbirgt.
Auf Grund der Realdaten der vorhergehenden Phasen wind sofortige Tests möglich.
Ergebnis der Phase:
Ein Prototyp für die Auswertung der Daten auf grafischer Basis wird den Anwendern
bereitgestellt.
7. Testbetrieb der grafischen Einheit, Anpassung und Untersetzung
Die Auswertungsmöglichkeiten werden allen Anwendern bereitgestellt. Von den An-
wendern werden Rückmeldungen ermittelt, auf deren Basis die Auswertemodelle
verbessert werden.
Ergebnis der Phase:
Alle Komponenten und Modellierungen sind unter realen Bedingungen überprüft und
verfeinert worden. Die Anwender sind in der Lage, das System unter eigener Regie
zur Analyse der Gewässerdaten zu verwenden.
8. Auswertung, Bericht
Die Erfahrungen aus dem Aufbau und Betrieb des Systems werden in einem internen
Bericht festgehalten. Ab jetzt muss die Umsetzung der Erfahrungen für ein reales
Produkt erfolgen. Dies schließt die Überprüfung der Ergebnisse anhand anderer Um-
gebungsbedingen ein.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 18
Integration Das Teilprojekt Can Tho war auf intensive Zusammenarbeit der Partner ausgelegt. Durch die
Anlage des Projektes als Verbundprojekt fand ein intensiver, fachlicher Austausch zwischen
den Projektpartnern, sowie darüber hinaus statt. Unter den deutschen Partnern konnte auf
den regelmäßig, etwa zweimal jährlich stattfindenden Projekttreffen der aktuelle Sachstand
ausgetauscht werden.
Weiterhin wurden internationale Workshops realisiert, bei denen innerhalb des Teilprojekts
auch die lokalen Partner auf vietnamesischer Seite eingebunden wurden. Zu den Workshops
waren Vertreter der anderen Verbundprojekte eingeladen, so dass auch vor Ort ein Infor-
mationsaustausch stattfinden konnte.
Da die Firma Moskito-GIS GmbH innerhalb des Projektes Basiskomponenten bereitstellte,
wurden Mitarbeiter und Studenten der Universität Bonn als Anwender dieser Technologien
für Schulungen in die Firma Moskito geholt. Auf diese Weise konnte die Anwendung der
Werkzeuge, die von Moskito im Rahmen des Teilprojekts hergestellt wurden, vermittelt
werden.
Neben den größeren Workshops in Can Tho wurde in mehreren, längeren Arbeitsaufenthal-
ten, sowie bei Schulungen in Can Tho und Saigon ein fachlicher Informationsaustausch
durchgeführt, dessen Ergebnisse in die Monitoring Werkzeuge einflossen.
Da parallel zum IWRM-Projekt im Mekong Delta mit dem Projekt WISDOM ein weiteres
deutsches Forschungsprojekt stattfand wurden auch mit dessen Teilnehmern Kontakte auf-
gebaut. Dieses Projekt stellt für die Zukunft einen optionalen Anwender der entwickelten
Technologien dar. Bis zum Zeitpunkt des Projektabschlusses konnte bei den Mitgliedern des
Projekts WISDOM allerdings noch keine Integration vereinbart werden.
Die intensivste Verzahnung fand demnach durch die Zusammenarbeit zwischen der Uni Can
Tho für die Messungen und Infrastruktur, sowie die Bewertung des Monitoring Systems,
Moskito für technische Entwicklung und Realisierung des Monitorings, sowie der Uni Bonn
für die Analysetechnik und Koordination statt.
Eingehende Projektdarstellung
Verwendung, Ergebnisse und Gegenüberstellung
Projektablauf und Ergebnisse
Das Projekt wurden in mehreren Phasen realisiert. In der Startphase wurden die Erfordernis-
se ermittelt und ein erster Prototyp wurde hergestellt und präsentiert. Aus den Ergebnissen
dieser Präsentation wurde in der Revisionsphase ein neuer, erweiterter Prototyp realisiert,
der wiederum den Anwendern vorgestellt und zum Test bereitgestellt wurde. Mit den Er-
gebnissen wurde dann in einer dritten Phase die für das Projekt abschließende Konfiguration
durchgeführt und den Anwendern bereitgestellt. Innerhalb jeder Phase gab es selbstver-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 19
ständlich Teilergebnisse, die den Anwendern zur Verfügung gestellt und deren
Ergebnisse sofort wieder in die weiteren Arbeiten einflossen.
Startphase
Fachliche Umgebung
Wichtiger Bestandteil der Startphase war das Festlegen der Untersuchungsparameter. Dies
lieferte die Grundlage für die Erarbeitung der Zieldatenstrukturen. Inzwischen liegen auch
Testdaten aus früheren Untersuchungen vor und werden für die Modellierung herangezo-
gen. Anhand dieser Testdaten und Aussagen der lokalen Partner wurde eine erste Versuchs-
umgebung spezifiziert.
Analyseparameter
Hierbei wurde auch die Liste der Untersuchungsparameter festgelegt. Wie zu erwarten war,
trafen wir auf sehr unterschiedliche Anforderungen der beteiligten Provinzen. Seitens des
Projektes wurde auf eine weitgehende Vereinheitlichung hingearbeitet, was durch die Be-
reitstellung von einheitlichen Messgeräten unterstützt wurde. Da diese Messgeräte einen
fixen Umfang von Messgrößen unterstützt, konnte dieser Umfang als gemeinsame Grund-
menge festgelegt werden. Um die Provinzen mit eigener Analytik ebenfalls zu bedienen,
wurden die Messgrößen die in das System eingetragen werden können, umfangreicher fest-
gelegt. Außerdem ergab sich bereits zu diesem Zeitpunkt, dass das Monitoring-System die
Fähigkeit besitzen sollte, beliebige Größen aufzunehmen. Das Design sieht demnach eine
automatische Anpassung der Oberfläche in dem Fall vor, dass neue Messgrößen aktiviert
werden. Seitens der Stadt Can Tho wurden erste Testdaten bereitgestellt.
Tabelle 1: Verfügbare Parameter für die Datenaufnahme
WaterAnalysis
Name Limits Unit Description Report
As 0,01 mg/l Arsen
Ba mg/l Barium
BOD 4 mg/l BOD x
Cd 0,005 mg/l Cadmium y
Cl 250 mg/l Chlorine
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 20
WaterAnalysis
Name Limits Unit Description Report
COD <10 mg/l COD x
Coliform 2500 MPN/100ml Coliform b. x
Cr+3 0,05 mg/l Chrom III y
Cr+6 0,01 mg/l Chrom VI y
Cu 0,1 mg/l Copper y
Cyanide 0,005 mg/l Cyanide
DDT 0,001 ug/l DDT
Detergent mg/l Detergent
DO >6 mg/l Dissolved oxygen X
E. Coli 20 MPN/100ml E. Coli x
EC mg/l EC
F 1 mg/l Fluoride x
Fe 0,5 mg/l Iron x
Fe3 1 Ug FE<sub>3</sub>
Fe4 Mg FE<sub>4</sub>
Gross alpha activity 0,1 Bq/l Gross alpha activity
Gross beta activity 1,0 Bq/l Gross beta activity
Hg 0,001 mg/l Mercury y
Mn mg/l Manganese
NH3 mg/l NH3
NH4 0,1 mg/l Ammonia (NH4+) X
Ni 0,1 mg/l Nickel y
NO2 0,01 mg/l Nitrite (NO2-) X
NO3 2 mg/l Nitrate (NO3-) x
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 21
WaterAnalysis
Name Limits Unit Description Report
NTU Turbidity
O2 % O<sub>2</sub>
Oil and grease 0,01 mg/l Oil and grease
P tot P tot
Pb 0,02 mg/l Lead Y
Ph 6 - 8,5 pH value
Phenol Compounds 0,005 mg/l Phenol Compounds
PO4 0,1 mg/l PO4-
Salinity % Salinity
Sn mg/l Tin
SS 20 mg/l Suspended Solids X
T Degree
Total Pesticides mg/l Total pesticides (xept DDT)
Zn 0,5 mg/l Zinc Y
Die später im System verfügbaren Parameter (siehe oben stehende Tabelle) stellen eine
Obermenge der benötigten Parameter dar. Die Erweiterungen wurden auf Grund von in den
Verordnungen vorgefundenen Angaben erweitert. Ebenso wurden Parameter, die in zur Ver-
fügung gestellten Messreihen enthalten sind, berücksichtigt. Da nicht alle Parameter in die
automatisch generierten Reports aufgenommen werden sollen, wurde später eine Möglich-
keit zum Ausblenden einzelner Werte integriert. Dies geschieht über die Spalte „Report“ der
Datenbanktabelle.
Messintervalle
Neben den Messgrößen wurden auch die Messintervalle vereinheitlicht. Die Provinzen ver-
ständigen sich, durch die Mediation der Universität Can Tho, auf jeweils einen Messtag für
alle Provinzen. Die Messungen selbst finden zwei mal jährlich statt. Je Messtag finden 2
Messungen statt. Diese sind nominell auf Vormittags und Nachmittags gelegt, sollten in die-
sem Zeitraum jeweils auf Ebbe- und Flutzeitpunkt liegen. Da dieser Zeitpunkt je nach geo-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 22
graphischer Lage der Provinz unterschiedlich ist, wird kein einheitlicher Zeitpunkt
vorgegeben, aber eine einheitliche Situation erreicht.
Messpunkte
Die Messpunkte wurden von den lokalen Provinzen und der Universität Bonn gemeinsam
bestimmt. Parameter der Standortbestimmung für die Messung sind bisherige Erfahrung
mit anderen Messungen, sowie der Zusammenhang zwischen den Provinzen. Jeder Mess-
punkt bekam einen standardisierten Namen und wurde mit den Standortskoordinaten ver-
sehen. Zur besseren Orientierung wurden den Messpunkten Fotos hinzugefügt, welche auch
im Web-Portal sichtbar sind.
Einzelne Provinzen verfügen über weitere Messpunkte. So ist inzwischen unter can-
tho.iwrm.vn eine Liste mit insgesamt 61 Punkten verfügbar.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 23
Tabelle 2: Messpunkte der IWRM Kampagnen
Index Fund-
ortNr Fundortangabe LanguageName Rechtswert Hochwert polGemeinde
54 3 An_Lac_Tay An Lac Tay 48607096,42 1089898,8 Soc Trang
37 15 An_Thanh An Thanh 48575054,34 1120694,57 Vinh Long
38 11 Ben_Pha_Binh_Minh Ben Pha Binh Minh 48587172,08 1112402,04 Vinh Long
39 10 Cang_Binh_Minh Cang Binh Minh 48589747,75 1108676,58 Vinh Long
53 2 Dai_ngai Dai ngai 48618035,32 1075982,47 Soc Trang
30 12 Hong_Nha_May_Nuoc_2 Hong Nha May
Nuoc 2 48584353,79 1113372,68 Can Tho
45 22 Khu_Cong_Nghiep_Binh_Long Khu Cong Nghiep
Binh Long 48527412,8 1168266,34 An Giang
52 1 Kinh_ba Kinh ba 48632126,54 1053251,11 Soc Trang
42 18 Nga_3_Kenh_Cai_San_(giap_Ca
n_Tho) Nga 3 Kenh Cai San
(giap Can Tho) 48554241,35 1142200,16 An Giang
48 25 Nga_3_song_Chau_Doc Nga 3 song Chau
Doc 48513517,69 1183836,18 An Giang
44 21 Nga_3_song_Vam_Nao Nga 3 song Vam
Nao 48532437,88 1166221,57 An Giang
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 24
Index Fund-
ortNr Fundortangabe LanguageName Rechtswert Hochwert polGemeinde
47 24 Nga_3_Xep_Katambon Nga 3 Xep Katam-
bon 48523175,47 1174255,01 An Giang
43 19 Pha_An_Hoa Pha An Hoa 48549301,33 1148015,43 An Giang
40 4 Ranh_Gioi_Tra_Vinh_Soc_Trang
_Vinh_Long Ranh Gioi Tra Vinh
Soc Trang Vinh
Long
48603530,39 1098468,97 Vinh Long
49 27 Song_Binh_Di_(Giap_Song_Hau
) Song Binh Di (Giap
Song Hau) 48509044,35 1211040,17 An Giang
50 26 Song_Binh_Di_(Giap_Song_Phu
_Hoi) Song Binh Di (Giap
Song Phu Hoi) 48504092,18 1204443,58 An Giang
51 20 Thi_Tran_An_Chau Thi Tran An Chau 48540775 1155241,78 An Giang
46 23 Thi_Tran_Cai_Dau Thi Tran Cai Dau 48526786,95 1168922,51 An Giang
33 4 Vam_Cai_Con Vam Cai Con 48597984,09 1098169,11 Hau Giang
34 8 Vam_Cai_Cui Vam Cai Cui 48592083,84 1103331,94 Hau Giang
35 7 Vam_Cai_Dau Vam Cai Dau 48593776,93 1101473,63 Hau Giang
36 6 Vam_May_Dam Vam May Dam 48595731,84 1099831,04 Hau Giang
29 16 Vam_O_Mon Vam O Mon 48571926,26 1121626,55 Can Tho
41 9 Vam_phu_Thanh_Tra_on Vam phu Thanh 48592067,24 1105465,45 Vinh Long
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 25
Index Fund-
ortNr Fundortangabe LanguageName Rechtswert Hochwert polGemeinde
Tra on
31 14 Vam_Sang_Trang Vam Sang Trang 48577275,2 1117948,16 Can Tho
32 17 Vam_Thot_Not Vam Thot Not 48558644,81 1135512,78 Can Tho
28 13 Vam_Tra_Noc Vam Tra Noc 48578982,98 1116372,46 Can Tho
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 26
Abbildung 1: Messpunkt Can Tho, Hong Nha May Nuoc 2
Basisdaten
Neben den eigentlichen Fachdaten werden auch Geo-Basisdaten zur Orientierung und Ana-
lyse benötigt. Oft ist deren Beschaffung besonders schwierig, man muss sich dann an die
verfügbaren Daten halten.
Da hochauflösende Satellitenbilder teurer sind als es das Budget für diesen Prototypen er-
laubt wurde ein Ausschnitt einer Landsat 7 ETM verwendet in das System integriert. Dieser
Ausschnitt deckte große Teile des Untersuchungsgebietes ab. Diese Daten dienen als Hin-
tergrundbild und stellen den Bezugzur Landschaft her. In diesem Fall kann so die Lage der
Sensoren zu den Gewässern bestimmt werden.
Zu einem späteren Zeitpunkt konnten weitere Kacheln aus der Landsat 7 Mission beschafft
werden, sodass das gesamte Untersuchungsgebiet abgedeckt ist. Da oft der erste optische
Eindruck für die Anwender sehr wichtig ist, stellen diese Daten eine wichtige Grundlage dar.
Topographische Karten sind in Vietnam nur schwer zu beschaffen, da sie meist unter die mi-
litärische Geheimhaltung fallen. So war es nur möglich, Papierkarten zu beschaffen und die-
se zu scannen. Diese Karten wurden von den Anwendern nur selten verwendet, da sie die-
selbe, große Übertragungsdauer beim Bildaufbau haben wie die Satellitenbilder, aber gerin-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 27
ger in der Aussagekraft sind und zudem durch die manuelle Einpassung der Scans
ungenauer sind.
Die wichtigste Grundlage stellen die beiden Karten der administrativen Grenzen und der
Wassersysteme dar. Beide Karten sind Vektorkarten mit hoher Genauigkeit. Die Übertra-
gungszeit für diese Karten ist gering, so dass sie als Startansicht bestens geeignet sind.
Abbildung 2: Ansichten des Untersuchungsgebiets mit Gewässerkarte
Abbildung 3: Untersuchungsgebiet mit Satellitenkarte
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 28
Abbildung 4: Untersuchungsgebiet mit Topographischem Hintergrund
Koordinatensysteme
Das Thema der Koordinatensysteme zieht sich durch die Arbeit mit Geodaten. Insbesondere
in Vietnam stellt dies ein fast unlösbares Problem dar. In Vietnam ist staatlich für Projekte
der Verwaltung die Verwendung des Koordinatensystems VN2000 vorgeschrieben. Aller-
dings gab es zu Projektbeginn keine Möglichkeit, zwischen allgemein bekannten Koordina-
tensystemen und VN2000 zu transformieren. Entsprechend wurde, wie auch in den meisten
anderen internationalen Projekten, die Entscheidung getroffen, auf UTM zurückzugreifen.
Für zukünftige Projekte wurde seitens Moskito inzwischen die Transformationsmöglichkeit
geschaffen.
UTM wurde auch deshalb verwendet, da die Satellitenkarten in diesem System vorlagen und
deren Transformation nach VN2000 relativ aufwendig ist.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 29
Portal
Für die Erzeugung der Webseiten, mit denen die Bedienung des Kartenmaterials wie Zoom
und Verschieben, aber auch das Darstellen der Sachdaten durchgeführt wird, existieren viele
unterschiedliche Clients und Portale. Jedes hat Vor- und Nachteile. Als Beispiele seien hier
- Mapbender
- Openlayers
- QuickWMS
- kaMaps
genannt. Auf Grund der guten Konfigurierbarkeit ohne die Notwendigkeit zu programmieren
wurde zu Beginn des Projektes auf Mapbender gesetzt. Das System basiert auf einer Konfi-
gurationsdatenbank mit PHP als interner Skriptsprache. Damit war es vergleichsweise ein-
fach möglich, eine ansprechende und funktionsreiche Oberfläche zu generieren, die, in Be-
zug auf die Nachhaltigkeit des Projektes, eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglicht.
Durch die Besonderheiten des Einsatzes zwischen Vietnam und Deutschland mit einer sehr
langsamen Internetverbindung erwies sich diese Entscheidung jedoch nicht als optimal.
Durch den Wechsel auf QuickWMS wurde eine entscheidende Geschwindigkeitssteigerung
erreicht. Der Grund besteht darin, dass für QuickWMS nur 5 kleinere Javascript-Dateien,
sowie wenige Icons notwendig sind, während Mapbender viele kleine Dateien überträgt.
Zum Zeitpunkt des Projektabschlusses würde die Endscheidung zugunsten eines anderen
Clients, nämlich Openlayers, ausfallen, der nur eine Datei überträgt, auch wenn diese etwas
größer ist. Openlayers bietet einen mit Mapbender vergleichbaren Funktionsumfang bei ho-
her Geschwindigkeit.
Technische Umgebung
Mehrsprachigkeit
Bereits nach den ersten Präsentationen mit realen Anwendern war offensichtlich, dass das
System nur dann von den Anwendern benutzt werden würde, wenn es eine landessprachli-
che Oberfläche enthält. Da diese für die übrigen Projektteilnehmer nicht anwendbar sein
würde, ergab sich eine Mindestanforderung auf Englisch und Vietnamesisch. Intern wurde
dann Deutsch als 3. Sprache der Oberfläche hinzugenommen. Die Umsetzung der Mehrspra-
chigkeit für das Portal stellte keine Schwierigkeit dar. Bei den Karten stellte sich heraus, dass
die Normen (OGC-WMS und OGC SOS) keine Sprachunterstützung aufwiesen. Dies war un-
erwartet, da es sich bei der ersten Norm (WMS) um eine international definierte und seit
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 30
langen angewendete Norm handelt. Ursache dürfte die überwiegend wissen-
schaftliche Umgebung der normierenden Institutionen sein.
Um die technische Umsetzung trotzdem entsprechend der Norm durchführen zu können
wurde das folgende Verfahren ausgewählt:
Der WEB-Map-Server stellt seine Dienste nicht nur unter einem Servicenamen bereit, son-
dern stellt lokalisierte Kopien in der entsprechenden Sprache jeweils unter einen weiteren
Namen bereit, so dass eine Umschaltung möglich ist.
Abbildung 5: Parallel zugreifbare Webservices in unterschiedlichen Sprachen
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 31
Dieses Verfahren erwies sich in den Tests als praxisgerecht und ebenfalls normgerecht. Es ist
einfach um weitere Sprachen zu erweitern. Inzwischen wurde die OGC-WNS-Norm um einen
Nachtrag erweitert, der durch einen Sprachparameter das Problem ebenfalls löst. Dieser
Ansatz wurde in das vorliegenden Prototypsystem nicht mehr eingebaut, da es zu diesem
Zeitpunkt bereits zu weit fortgeschritten war. Die Entscheidung über eine nachträgliche Än-
derung wird im Rahmen der kommerziellen Verwertung überdacht werden müssen.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 32
Durch die parallel verfügbaren Sprachen ist die Akzeptanz bei der Benutzung des Systems besser als bei ausschließlicher
Verwendung der englischen Sprache.
Abbildung 6: Mehrsprachige Bedienoberfläche incl. sprachabhängigem Kartendienst
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 33
Grundlagen für die Datenmodellierung der Sensoren
Nach Festlegen der Messumgebung wurde die Datenhaltungskomponente modelliert. Da zu
Beginn des Projektes der Fokus auf stationären Sensoren lag, wurde deren Datenhaltung als
erstes definiert.
Eine gemeinsame Struktur für die Datenhaltung stationärer und beweglicher Sensoren wur-
de schnell verworfen. Die komplexe Modellierung der beweglichen Sensoren hätte die Mo-
dellierung der stationären Sensoren unnötig kompliziert.
Modellierung der stationären Sensoren
Die Kernpunkte der Modellierung von stationären Wassersensoren lassen sich folgenderma-
ßen zusammenfassen:
feste Orte
an denen zu bestimmten Zeiten Messungen durchgeführt werden
die einen festgelegten Umfang von Messgrößen erfassen.
Eine Implementierung dieser Konstellation ergibt die im Folgenden gezeigte Datenbank:
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 34
Abbildung 7: Datenhaltung f. stationäre Sensoren
Modellierung der mobilen Sensoren
Die mobilen Sensoren erfordern einen vollständig anderen Workflow als die stationären
Sensoren. Bei den mobilen Sensoren handelt es sich um Geräte, die eine eng begrenzte An-
zahl von Parametern permanent messen. Im vorliegenden Fall wird alle 10 Sekunden ein
neuer Satz Messwerte erfasst. Diese Sensoren werden vornehmlich auf einem Boot platziert
und über einen längeren Zeitraum betrieben. Dabei wird die Position entweder nachträglich
über ein mitlaufendes GPS-Gerät mit den Messvektoren verknüpftoder alternativ können
einige Datenrekorder die Position sofort mit den Parametern zusammen aufzeichnen. Das
Ergebnis ist meist eine Excel-Datei, in der die Vektoren vorhanden sind.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 35
Abbildung 8: Ausschnitt einer Logdatei von einer Messfahrt
Als Optionen für die Speicherung kommen die externe Datenbankspeicherung, wie bei den
Einzelmessungen, und die direkte Ablage im GIS in Frage. Beide Methoden wurden getestet
als notwendig erachtet und deshalb implementiert. Der Unterschied in der Datenablage be-
steht bei der Modellierung für Moskito darin, dass der Ort nunmehr keine Position beinhal-
tet, sondern die Position bei den Messwerten angeordnet wird.
Abbildung 9: Struktur der Datenbank für mobile Sensoren
Die Darstellung besteht üblicherweise in einer Klassifikation der Messwerte , wobei Farbe
und Größe als Inhalt die Messwerte wiedergeben werden. Dies ist für die meisten Systeme
die einfachste Darstellung, führt allerdings bei der automatischen Umsetzung nicht unbe-
dingt zu einer übersichtlichen Grafik.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 36
Abbildung 10: Darstellung der Messwerte als farbige Punkte
Die besten Ergebnisse wurden mit Liniensequenzen erreicht. Diese automatisch erzeugten
Farbverläufe stellen die in der Realität vorhandenen Verläufe der Schadstoffkonzentration
optimal dar.
Abbildung 11: Verlauf der Leitfähigkeit entlang einer Bootsfahrt als Verlauf
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 37
Abbildung 12: Ausschnitt mit Verlaufsdarstellung entsprechend der Punktdarstellung
Ein automatischer Workflow erwies sich als unnötig. Die Daten werden von Messsystem in
Form von Excel-Tabellen exportiert und im GIS durch eine Importfunktion angezeigt. Für ein
Produktivsystem wird dieser Vorgang nach Projektende durch einen Upload-Button im Portal
realisiert.
Erste Version des Portals
Aufbereitung der Basisdaten
In Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, in Person Herr Staerz, wurden die Grunddaten
aufbereitet.
Die Satellitenkarte musste aufbereitet und transformiert werden. Leider deckt die Kachel das
Versuchsgebiet nicht vollständig ab. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, für die nächste
Phase weitergehende Basisdaten zu beschaffen, wobei es inzwischen möglich war, auf kos-
tenfreie Quellen zurückzugreifen.
Die topographische Karte lag als überlappenden Teil-Scans in DIN A4-Größe vor. Eine Geore-
ferenzierung, die das Darstellen unter den Messpunkten ermöglicht hätte, war nicht vorhan-
den. Diese Kacheln wurden durch mühsame Restauration mit den Grenzen und dem Satelli-
tenbild aufbereitet. Das Ergebnis war technisch gut und wurde in das Portal aufgenommen.
In der Praxis wurde es später als unübersichtlich empfunden und demnach von den Anwen-
dern nicht verwendet.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 38
Darin zeigt sich ein Grundproblem für Geoinformationssysteme in Vietnam. Die
Geo-Daten sind nur schwer auf offiziellem Wege zu beschaffen und Qualitätskriterien exis-
tieren oftmals gar nicht.
Auf dieser Basis wurde ein erster Test mit einem Visualisierungssystem durchgeführt. Die
Testsysteme waren in mehreren Stufen auf lokalen Rechnern, wie auch unter realen Bedin-
gungen in der IT-Umgebung der Firma Moskito angesiedelt, konnten performant angespro-
chen werden und lieferten das Grundgerüst für die späteren Tests.
Erste Version des Portals
Auf Basis der Festlegungen und Daten aus der Phase 1 wurde ein erstes Portal entworfen
und implementiert. Da die technische Infrastruktur für IT-Systeme in Can Tho noch nicht
aufgebaut war, wurde als Serverstandort Dortmund gewählt. Es existierte zusätzlich eine
Notebook- Version, die für Vorführungen ohne Internetverbindung arbeitsfähig war. Ziel
dieser ersten Variante war die Überprüfung der Festlegungen aus Phase 1, sowie das Auf-
nehmen erster Messdaten durch die teilnehmenden Provinzen.
Abbildung 13: Erste Version des Portals
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 39
Abbildung 14: Detailansicht des Versuchsgebiets
Praxis
Seitens der Universitäten Bonn und Can Tho waren die Vorbereitungen für die erste Erfas-
sungskampagne im vollen Gange. Zum Abschluss lagen die Messdaten dieser ersten Kam-
pagne in Papierform vor. Diese sollten im Anschluss in das WEB-GIS eingetragen werden.
Hierbei zeigte sich, dass die europäische Infrastruktur andere Voraussetzungen bietet als die
vietnamesische Infrastruktur.
Da zu diesem Zeitpunkt die Übersee-Internetverbindungen sehr schlecht waren (Ausfall ei-
nes von 3 Seekabeln) konnte das Portal, anders als innerhalb von Deutschland, von Vietnam
nur mit sehr großen Verzögerungen angesprochen werden. Die in dieser Phase durchgeführ-
ten Tests zwischen Vietnam und Deutschland zeigten, dass ein Redesign notwendig war, das
die Performanceunterschiede zwischen innerdeutschem Betrieb und deutsch-
vietnamesischem Betrieb berücksichtigt. Die Alternative, die Server an der Universität Can
Tho sofort zu aktivieren, musste verworfen werden, da hier ein weiteres Problem auftrat. Es
ist für viele vietnamesische Universitäten sehr schwierig öffentlich zugängliche Server zu
betreiben. Die hierzu notwendigen Voraussetzungen in Form von Subdomains und Redirects
können von der eigenen IT-Abteilung oft nicht bereitgestellt werden. Nachdem dies für Can
Tho mit großem Aufwand durchgeführt werden konnte erwies sich die Performance nur un-
wesentlich besser als die Überseeverbindung. Zudem wurde die Verbindung in die Universi-
tät bei Umbauten in der Universitätsinfrastruktur regelmäßig deaktiviert, so dass der Zugriff
auf die Server nicht mehr möglich war.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 40
WEB-GIS
Bei den in Deutschland stattgefundenen Treffen der Projektteilnehmer wurden die Anforde-
rungen an das GIS näher spezifiziert. Dies beinhaltet vor allem das automatische Erstellen
der gesetzlich vorgeschriebenen Reports. Da dies für die vietnamesischen Teilnehmer am
Projekt den eigentlichen Vorteil darstellt, wurden die Reports intensiv besprochen und spezi-
fiziert.
Ergebnisse
Die erste Version des Portals zeigte, das das Projekt auf dem richtigen Weg waren, gleichzei-
tig waren zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten und Notwendigkeiten sichtbar. Die Model-
lierung der Datenbank und der OGC-standard-konforme Zugriff konnten als abgeschlossen
gelten.
Revisionsphase
Nach dieser ersten Testphase wurden, wie im Zeitplan verankert, die notwendigen Anpas-
sungen vorgenommen sowie schon geplante Erweiterungen implementiert.
Im praktischen Einsatz nach der ersten Messkampagne zeigten sich Schwierigkeiten beim
Einsatz des Systems vor Ort. Diese konnten analysiert werden und machten ein geplantes
Redesign des Gesamtsystems notwendig. Im Prozess der Softwareentwicklung ist dieser
mehrstufige Prozess üblich. Es wird nach der Realisierung ein praktischer Test durchgeführt
und mit den Ergebnissen eine Anpassung durchgeführt.
Sicherheitskonzept
Die verteilte Umgebung mit vielen beteiligten Behörden macht ein Sicherheitskonzept not-
wendig. Die bei den üblichen WEB-Systemen implementierten Lösungen erfordern alle eine
zentrale Infrastruktur, sowie hohen Verwaltungs- und IT-Aufwand. Es wurde nach einer ein-
fachen aber standardisierten Lösung gesucht. Diese wurde gefunden, verifiziert und für das
Pilotsystem erprobt. Die Lösung zur Rechtesteuerung ist für den mittleren Sicherheitsbereich
geeignet und zeichnet sich durch seine Einfachheit aus. Sie nutzt, wie durch die OGC-
Gremien empfohlen, die bereits für das Internet allgemein definierten Mechanismen, in die-
sem Fall die www-Authenticate-Meldungen, die in jedem WEB-Browser vorhanden sind.
Damit steht im Projekt ein einfaches und effektives Sicherheitskonzept für das Kartenmate-
rial und die Messdaten bereit, das zudem Unterschiedliche Sicherheitsstufen und „versteck-
te Autentifizierung beherrscht“.
Mit den vietnamesischen Teilnehmern wurde der Einsatz des Sicherheitskonzeptes spezifi-
ziert. Hierbei lagen die Vorstellungen zunächst zwischen den beiden Extrempositionen
- nur die Teilnehmer der jeweiligen Provinz können die Messdaten einsehen
und
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 41
- jeder darf alle Daten sehen.
Es wurde letztendlich eine mittlere Position vereinbart. Diese sieht vor, dass alle Besucher
des Portals, ohne sich authentifizieren zu müssen, lesenden Zugriff auf die letzte Messkam-
pagne haben. Zum Ändern der Messwerte und zum Eingeben neuer Werte muss sich jeder
Teilnehmer am System anmelden. Dann erhält er auch Zugriff auf die historischen Messwer-
te aller teilnehmenden Provinzen. Damit ist einerseits sichergestellt, dass alle Teilnehmer
Zugriff auf die Daten zum Vergleich mit den eigenen Daten haben, zum anderen ist für die
Öffentlichkeit ein Informationsangebot gesichert. Weiterhin führt dieser Ansatz voraussicht-
lich zu einem hohen Interesse der anderen Provinzen was sie zu einer Beteiligung an dem
System bewegen könnte.
Das Portal: Version 2
Auf Grund des inzwischen verfügbaren WEB-Auftritts für das IWRM durch die Universität
Bochum wurde beschlossen, das GIS-Portal in diese von der Uni Bochum neu bereitgestellte
Umgebung zu integrieren. Seitens Moskito konnte hierzu die prägnante WEB-Adresse
www.iwrm.vn als Basis bereitgestellt werden. Für den Anwender ergibt sich damit eine ein-
heitliche Oberfläche, wenn er von www.irwm.vn in das Unterprojekt CanTho.irwm.vn wech-
selt (siehe Bild). Für die Anwender wird außerdem die vietnamesische Oberfläche bereitge-
stellt. Des weiteren wurde die Oberfläche des Portals selbst, in mehreren Schritten überar-
beitet, bis letztlich auch das Sicherheitssystem so einfach zu bedienen ist, dass die Probleme
durch Fehlbedienung ausgeräumt werden können. Das vorher gewählte System zur Bereit-
stellung der Oberflächen (Mapbender) hatte sich als zu träge erwiesen. Dies war insbeson-
dere durch die langsame Datenstrecke zwischen Vietnam und Deutschland sehr störend. Das
System wurde durch ein Neues ersetzt (QuickWMS) und zudem in der Optik stark angepasst.
Die Ergebnisse der neuen Messkampagne werden hier Klarheit über den Erfolg geben.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 42
Abbildung 15: In den Projektauftritt integrierte Version des WEB-GIS
Simulation der Stoffströme mit Mike11
Für die Integration der Analysen zur Wasserverschmutzung wurden weitere Vorbereitungen
durchgeführt. Dies betrifft den Einsatz von Simulations-Modellen. Im Projekt wird mit den
Systemen Mike 11, Mike 21 und Mike 31 gearbeitet. Diese können Modelle für Fluss-
Systeme bearbeiten und auf Grund dieser Modelle auch Aussagen über die Verbreitung von
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 43
Schadstoffen treffen. Im Projekt ist es gewünscht, Planungsprozesse zu unterstüt-
zen. Als Beispiel dient eine mögliche Ansiedlung einer Industrieanlage. Die Verteilung der
von dieser Anlage eingeleiteten Stoffe soll analysiert (dies ist nicht Teil des Projektes der
Firma Moskito) und dann im GIS-Portal dargestellt werden. Für diese Aufgabe muss die ex-
terne Software Mike11/21/31 angesprochen werden und deren Berechnungen müssen im
GIS-Portal dargestellt werden. Die Realisierbarkeit wurde untersucht und ist gegeben. Die
Anbindung der Simulationsergebnisse ist voraussichtlich möglich, sie wurde auf Grund der
Komplexität nicht in das Projekt eingebaut. Zudem wurde von den Anwender bisher wenig
an einere Umsetzung gezeigt.
WEB-GIS Analysen
Es wurden nur noch kleinere Anpassungen an den Basisfunktionen durchgeführt, da sich das
System inzwischen als stabil und einfach bedienbar erweisen hatte. Der Schwerpunkt lag auf
der Erweiterung durch neue Funktionen.
Als Anpassung wurde noch eine andere Startseite benötigt, da sich die hinterlegte Satelliten-
karte zwar für Deutschland als effektiv und „schön“ erwiesen hatte, bei der Übertragung der
Daten nach Vietnam erfolgte der Bildaufbau auf Grund der komplexen Satellitenkarte aber
zu langsam. Auf Kosten des optischen Eindrucks wurde als Einstiegskarte daraufhin eine Kar-
te mit den Provinzgrenzen verwendet. Dadurch konnte die Performance des Systems deut-
lich gesteigert werden. Um trotzdem die Informationen der Satellitenkarte zur Verfügung
stellen zu können wurde diese als Option zuschaltbar gemacht.
Diagrammdarstellung
Wichtiges Entwicklungsziel ist die dynamische Erzeugung von Diagramme mit Hilfe eines
standardkonformen WEB-Map-Server. Dabei soll der internationale Standard zur Übermitt-
lung von Anfragen und Daten des OGC (Open Geospatial Consortium) eingehalten werden.
Dynamische Inhalte bedeutet in diesem Fall, dass sich die Messwerte zu jeder Zeit ändern
können. Wenn also ein Teilnehmer am Projekt neue Daten für die Wassermessstellen ein-
pflegt sollen alle anderen sofort auf diese neuen Daten zugreifen können. Dies betrifft be-
sonders die Karten. Wie im unten angefügten Bild ersichtlich, werden die Messdaten als Bal-
kendiagramme ausgegeben. Diese sind in das Kartenmaterial des GIS-Systems eingefügt
worden, wobei nur der Punkt definiert wurde, an dem sich das jeweilige Diagramm zeigen
soll. Das Diagramm selbst wird bei jeder Anfrage eines Teilnehmers aus den aktuellen Infor-
mationen neu generiert. Es stellt also zu jedem Zeitpunkt die aktuellen Messwerte dar.
Die Online-Darstellung erlaubt inzwischen die Berechnung und Präsentation erster Analysen.
Für die Parameter BOD und COD können die Zeitreihen an jedem Messort in der Karte dar-
gestellt werden.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 44
Abbildung 16: Messwerte als Diagramme in der Karte
Wichtigste Grundlage für die Generierung der Diagramme stellte die serverseitige Erstellung
dar. Die meisten WEB-GIS führen Generierung im Client durch und bewirken damit, dass die
Interoperabilität nur auf Datenebene, nicht aber auf Anwendungsebene wirkt. Das heißt,
dass eine Anwendung, die die Karten mit den Diagrammen verwenden möchte, diese selbst
erzeugen muss. Im Gegensatz dazu kann beim serverseitigen Ansatz jede fremde Anwen-
dung die Diagramme den eigenen Karten überlagern und mit eigenen Inhalten zusammenfü-
gen.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 45
Als Nachteil ergibt sich nur eine höhere Serverbelastung.
Online Dateneingabe
Durch die Kopplung der Standards OGC WMS und OGC SOS konnte ebenfalls eine standard-
konforme Dateneingabe realisiert werden. Während über die GetFeatureInfo-Abfrage des
WMS ein Messpunkt ausgewählt wurde werden die Änderungen und Neueingaben der
Messwerte durch die Updatedienste des SOS-Service realisiert. Zusammen mit dem Authen-
tifizierungsdienst „Basic-Auth“, den jedes internetbasierte System beherrschen sollte, ergab
sich ein komplettes Erfassungssystem. Dabei ist jedes einzelne Subsystem herstellerunab-
hängig ersetzbar.
Abbildung 17: Eingabemaske zur Messdatenerfassung
Verteiltes System
Der technologisch anspruchvollste Teil des Projektes bestand darin, das Monitoring System
mit den Mitteln der OGC-Standards als verteiltes System zu implementieren. Es gibt mehrere
Methoden der Verteilung, wobei in diesem Fall nicht die (relativ) einfach Verteilung von un-
terschiedlichen Datenquellen gemeint ist. Es sollte vielmehr zur Verbesserung der Redun-
danz und der Reaktionsgeschwindigkeit eine Master-Master-Replikation aufgebaut werden.
Hierbei werden alle Daten parallel an jedem Standort der Messdatenbank vollständig vor-
gehalten. Jeder Standort kann Änderungen an den Daten vornehmen, die dann automatisch
zwischen den Datenbanken abgeglichen werden. Für den Anwender ist dieser Vorgang un-
sichtbar. Dies Abgleich soll mit den Protokollen des OGC, in diesem Fall mit dem OGC-SOS-
Protokoll durchgeführt werden, so dass er Herstellerunabhängig wird. Dadurch können Por-
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 46
tale und Messsysteme aller Hersteller, die sich an die Standards des OGC halten,
Daten miteinander abgleichen.
Der Datenabgleich wurde mit Hilfe der Abfragemöglichkeiten des SOS-Dienstes realisiert. Da
sich die Datenbanken jeweils untereinander Abgleichen, ohne dass ein zentraler Master exis-
tiert, stellt der Ausfall einer Verbindung, in diesem Fall einer Internetleitung, oder der Ausfall
eines Servers kein Problem dar. Sobald die Verbindung wieder aktiviert wurde werden die
Datenbanken neu synchronisiert.
Die Methode funktioniert einwandfrei. Alle Datensätze wurden bei Änderung und Neuanlage
zu den anderen Datenbanken repliziert. Ein Test mit Fremdherstellern von Monitoring Sys-
temen muss nach Projektende durchgeführt werden. Bisher existieren nur sehr wenige all-
gemein verfügbare Implementierungen des OGC-SOS-Protokolls.
Abbildung 18: Schema der verteilten Serverkonfiguration
Abschließende Konfiguration
Es wurden nach den erfolgreichen Tests noch Änderungen vorgenommen, die den Komfort
für die Anwender erhöhen sollten. Der erfolgreiche Betrieb war zu diesem Zeitpunkt bereits
nachgewiesen.
Geänderte Basisdaten
Da die zunächst eingesetzte Satellitenkarte des Landsat 7 nur einen Teil des Untersuchungs-
gebietes abdeckte wurde aus neuen Datenquellen ein Mosaik aus insgesamt 18 Kacheln als
Ersatz integriert. Die ursprünglich im TIF-Format vorliegenden Daten wurden konvertiert.
Durch das eingesetzte ECW-Format konnte eine Steigerung der Geschwindigkeit beim Zugriff
auf die Rasterdaten um mehr als den Faktor 10 erreicht werden. Dieses Format erscheint für
den Einsatz bei Satellitendaten sehr geeignet.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 47
Automatisch generierte Wasserreports
Mit dem nun aktiv einsetzbaren Monitoring System konnte der Wupperverband, einer im
Bereich der offenen, normbasierten Systeme für die Wasserwirtschaft sehr fortschrittlichen
Organisation, konnte eine Zusammenarbeit vereinbart werden. Da das Monitoring System
des Wupperverbandes auf denselben Standards basiert soll ein Datenaustausch und gegen-
seitiger Test der Funktionalität durchgeführt werden.
Als Abschluss wurde die automatische Generierung des Wasserreports aktiviert. Dieser Re-
port muss von jeder Provinz erstellt werden und enthält die Qualitätsdaten der letzten 2
Jahre und wird an die Regierung übermittelt.Er lässt sich aus den Messwerten zusammen-
stellen. Der Report wurde mit den Vietnamesischen Projektpartnern abgestimmt und steht
in Englisch und Vietnamesisch zur Verfügung. Bei unseren Konzepten wurde darauf geach-
tet, dass Anpassungen an eine geänderte Gesetzeslage einfach durchzuführen sind. Ebenso
wurde auch auf technische Normen bei der Realisierung geachtet. Die Übermittlung der Da-
ten erfolgt auf Basis der Norm ISO19128 und OCG WMS.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 48
Damit aus den Reports sofort Überschreitungen der erlaubten Grenzen sichtbar
sind, wurde in die Reports eine Spalte mit den gesetzlich zugelassenen Werten aufgenom-
men.
Abschluss
Im November 2009 wurde an der Universität Can Tho der abschließende Workshop für alle
Projektteilnehmer durchgeführt. Der Workshop gliederte sich in eine Schulung zur Erfassung
von Wasser Qualitätsdaten, einen GIS-Workshop, sowie die Übergabe des Gesamtsystems
an die vietnamesischen Partner. Das GIS ist damit auf den Servern der Universität Can Tho
aktiv und wird weiter von Moskito unterstützt.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 49
Gegenüberstellung von beantragten und durchgeführten Leistungen
Im Rahmen des Projektes wurden alle beantragten Leistungen durchgeführt. Die Abwei-
chungen betreffen die zeitliche Abfolge, die auf Grund technischer Gegebenheiten angepasst
wurde.
Unverändert durchgeführte Leistungen aus dem Antrag
Es wurden alle im Antrag vorgesehenen Leitungen erbracht. Diese sind in diesem Bericht
fachlich erörtert. Bisher nicht erwähnt wurden die Schulungen der Projektpartner. Diese
Leistungen wurden im Rahmen des Projektes wie vorgesehen durchgeführt. Das Projekt
wurde kostenneutral verlängert, um noch innerhalb der Projektlaufzeit den Abschlusswork-
shop „IWRM Workshop on water quality and GIS“ begleiten zu können. Dieser Workshop
wurde am 9.-12.11.2009 gemeinsam von der Universität Bonn, der Universität Can Tho und
der Firma Moskito für die Projektteilnehmer in den vietnamesischen Provinzen durchge-
führt.
Anpassungen auf Grund externer Einflüsse
Im Laufe des Jahres 2007 wurde eine neue Version der Sensor-Standards veröffentlicht. Es
handelt sich um das Dokument 06-009r6 der OGC. Diese war gegenüber der ursprünglich
vorhandenen Version von 2005 (05-088r1) erheblich überarbeitet und praxisorientierter. Mit
Veröffentlichung dieses neuen Dokuments wurde die Entwicklung für diesen neuen Standard
fortgesetzt. Damit konnten auch erste Erfahrungen mit dieser neuen Norm gesammelt wer-
den.
Im Laufe des Jahres 2008 wurden die OGC-Standards um einen Parameter zur Sprachaus-
wahl erweitert. Das Problem, eine Anwendung zwischen Deutschland und Vietnam gemein-
sam zu nutzen, wobei die Anwender in Vietnam üblicherweise keine ausreichenden Eng-
lischkenntnisse haben, wurde damit auch von der Standardisierungskommision erkannt und
eine Lösung erarbeitet. Zu diesem Zeitpunkt war die eigene, ebenfalls standardkonforme
Lösung für dieses Problem allerdings bereits fertig. Die neue Lösung wurde im Rahmen des
Projektes deshalb nicht angewendet und verbleibt für die Verwertungsphase.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 50
Zahlenmäßige Übersicht Die Kosten des Vorhabens bestehen zu 90% aus Personalkosten. Die restlichen Kosten ver-
teilen sich auf Sachmittel und Reisekosten.
Die Reisekosten wurden nicht ausgeschöpft, da zum Teil die Tickets für die Flügesehr günstig
erworben werden konnten. Die Reisekosten wurden fast ausschließlich für Reisen zu den
Arbeitstreffen nach Can Tho, Vietnam und zu den anderen Vietnamesischen Partnern in Sai-
gon aufgewendet. Da die Firma Moskito in zwei Teilprojekten präsent war, konnten weitere
Synergien bei den Reisemitteln genutzt werden.
Die Personalkosten verteilen sich auf wissenschaftliche Kräfte und Hilfskräfte. Die
Kosten gemäß der Vorkalkulation wurden leicht überschritten, was durch die reduzierten
Reisekosten ausgeglichen wurde. Innerhalb des Projekts waren Anteile für Technik und Pro-
jektmanagement im üblichen Rahmen vorhanden. Da ein Prototypsystem hergestellt wurde,
das auf innovativen Konzepten beruht, überwogen die Personalaufwendungen für die Imp-
lementierung der Konzepte. Insgesamt wurden etwa 3 Mannjahre Personalaufwendungen
für dieses Teilprojekt verwendet.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 51
Notwendigkeit und Angemessenheit der Arbeiten Innerhalb des IWRM-Forschungsbereichs waren bisher keine Untersuchungen für das lokale
Messen und Verwalten von Wassermessreihen vorhanden. Solche Daten wurden zwar in
IWRM-Projekten erhoben, aber nicht autonom von den lokalen Teilnehmern verwaltet.
Durch die automatische Auswertung wurde für die Fachkräfte in den teilnehmenden Provin-
zen zudem die Möglichkeit geschaffen, Auswertungen über die Wasserqualität anzufertigen,
die bisher nur von einzelnen Experten generiert werden konnten.
Die Erkenntnisse über in die Anwendbarkeit von offenen Standard im GIS Bereich auf die
Wasserforschung war ein wichtiger Baustein für ein offenes Expertensystem und die weitere
Entwicklung von DSS. Die Arbeiten sind praxisorientiert und können auch nach Projektende
weiterverwendet werden.
Die Arbeiten wurden zudem bei den relativ geringen Projektkosten im unteren 6-stellungen
Bereich sehr effektiv durchgeführt.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 52
Voraussichtlicher Nutzen und Verwertbarkeit der Ergebnisse im
Sinne des Verwertungsplanes
Wissenschaftliche Verwertung
Durch den erfolgreichen Abschluss des Projektes war es bereits möglich, Experten der Firma
Moskito im Umfeld der Wasserforschung zu Platzieren. Das erste Beispiel ist die Teilnahme
an den Expertengesprächen Wasser der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Ab-
wasser und Abfall e.V. ( DWA ).
Da der Wupperverband stark an Anwendungen aus dem Bereich Monitoring und Nornba-
sierte Schnittstellen interessiert ist eine Kopplung des hier entwickelten Systems mit den
Datenquellen des Wupperverbandes angestrebt.
Wirtschaftliche Verwertung
Das im Rahmen des Projektes entstandene System wird auch nach Abschluss des Projektes
aktiv bleiben und den beteiligten Provinzen als Grundlage für das Wassermonitoring und das
Berichtswesen dienen. In diesem Zusammenhang ist damit zu rechnen, dass von den Provin-
zen Beratungsleistungen angefragt werden.
Die Restlichen Provinzen des Mekong Delta’s zeigten auf den Koordinationsveranstaltungen
starkes Interesse daran, selbst aktiv mitzuwirken. Auch in diesem Fall kann eine Ausweitung
des Systems erreicht werden. Es ist beabsichtigt, an andere Provinzen, insbesondere im Um-
feld des 2. Teilprojektes von Moskito (Nam Dinh), heranzutreten.
Parallel dazu werden die entwickelten Konzepte in Deutschland zur Marktreife gebracht und
bei den Wasserverbänden platziert werden.
Die hinter dem eigentlichen Wassermonitoring System liegenden Konzepte, etwa die Gene-
rierung von Diagrammen mit standardisierten Protokollen, eignen sich auch für andere An-
wendungen und sollen eigenständig vermarktet werden.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 53
Ergebnisse von anderen Stellen, die im Laufe des Projektes be-
kannt wurden. Während der Projektlaufzeit wurde ein weiteres Projekt im Bereich IWRM im Mekong Delta
gestartet. Es stellte sich schnell heraus, dass die beiden Projekte im gleichen Bereich voll-
ständig unterschiedliche Ansätze verfolgten. Während dieses Projekt auf die praxisorientier-
te Erforschung eines einzelnen Problems zielte und auch eine für die vietnamesischen Part-
ner überschaubare Lösung mit geringen Mitteln anstrebte liegt der Fokus des Projektes
WISDOM auf einer universellen Datensammlung für das Untersuchungsgebiet. Sobald das
Projekt WISDOM sein Ziel erreicht hat, kann durch Kopplung beider Systeme ein Mehrwert
erzielt werden.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 54
Begriffserläuterungen
Projektion
Da die Erde, eine Kugel, nicht exakt auf eine Fläche abgebildet werden kann
gibt es viele Näherungen dieser Abbildung. Diese Abbildungen heißen Pro-
jektionen. Die meisten Projektionen sind international genormt. Damit un-
terschiedliche Karten übereinander passen. muss die Projektion der Karten
identisch sein. Andernfalls muss eine Projektion ausgewählt und alle ande-
ren Karten müssen umgerechnet werden. Zudem liegt oft für Karten nicht
die Information vor, welche Projektion verwendet wurde.
OGC
“Open Geospatial Consortium (OGC) is a non-profit, international, voluntary
consensus standards organization that is leading the development of stan-
dards for geospatial and location based services.”
(http://www.opengeospatial.org)
WMS
“The OpenGIS® Web Map Service (WMS) Implementation Specification pro-
vides three operations (GetCapabilities, GetMap, and GetFeatureInfo) in
support of the creation and display of registered and superimposed map-
like views of information that come simultaneously from multiple remote
and heterogeneous sources.“
(http://www.opengeospatial.org/standards/wms)
Dieser Standard, der inzwischen auch als ISO 19128 übernommen wurde,
definiert den Zugriff auf geografische Daten. Es werden Anfragen auf Servi-
ces definiert, so dass vom Hersteller unabhängig Karten und Fachdaten ab-
gefragt und geändert werden können.
Fachschale
Eine Fachschale oder Applikation ist ein Programm, das als Basis ein Geoin-
formationssystem (GIS) verwendet. Es realisiert mit den Funktionen dieses
GIS neue Funktionen, die für diesen fachlichen Bereich notwendig sind. So
wird z.B. eine Abwasser-Fachschale mit den Rechenfunktionen des GIS die
Berechnung der Wassermengen in den Rohren durchführen, sowie Funktio-
nen für das Erzeugen neuer Abwasserrohre bereitstellen.
Portal
Ein Portal ist ein Anwendung, in diesem Fall eine WEB-Seite, die Daten und
Anwendungen integriert und gemeinsam präsentiert. Es verfügt über Per-
sonalisierung, so dass jeder Anwender seine eigene Sicht der Daten sieht,
und damit natürlich auch über eine Benutzerverwaltung.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 55
GIS-Portal
Ein GIS-Portal ist eine spezielle Form des Portals, bei dem Karten-Material
integriert ist und insbesondere zur Navigation und Auswahl der Daten he-
rangezogen wird.
GUI
Ein Graphical User Interface (GUI) ist der internationale Name für eine Be-
nutzeroberfläche, also die Gesamtheit aller Dialogboxen, Menüs und sonsti-
gen Bedienmöglichkeiten.
GUI Generator
Werden Benutzoberflächen nicht fest in ein Programm eingebaut, sondern
auf Basis von Regeln und, meist in einer Datenbank abgelegten, Tabellen
beschrieben, so setzt ein GUI-Generator diese automatisch in ein Programm
um. Der Vorteil dieser Methode ist die leichte Änderbarkeit und der globale
Austausch der Oberfläche durch Änderungen im Generator.
Client (Mapbender, QuickWMS, Openlayers)
Ein Kartendienst besteht aus einer Server-Komponente, die beim Anbieter
(in diesem Fall der IWRM-Server) auf Anforderung Karten zu erzeugen, und
einer Client-Komponente, die auf dem Anwender-Rechner die Bedienung
ermöglicht. Auch diese Clients müssen von einem Server geliefert werden,
jedoch werden diese Programmteile nur ausgeliefert, Während die Karten-
server selbst Rechenvorgänge durchführen.
Service
Eine Anwendung wird als Service bezeichnet, wenn sie auf einem über das
WEB zugänglichen Server läuft. Außerdem muss sie über ein WEB-Interface
bedient werden können. Als Beispiel kann ein Kartenservice über Parameter
gesteuert Karten aufbereiten und die gewünschten Ausschnitte ausliefern
Fachdaten
Im Gegensatz zu Geo-Basisdaten sind Fachdaten für spezielle Zwecke, bzw.
von speziellen Interessenten angelegt. Sie unterliegen oftmals bestimmten
Erfassungskriterien und sind deshalb meist schwer für andere als die ur-
sprünglichen Zwecke verwendbar. Meist sind dafür Uminterpretationen und
transformationen notwendig.
Sachdaten
Im Gegensatz zu den grafischen Daten haben Fachdaten in der Regel keine
primären geographischen Raumbezug. Es sind z.B. die Messwerte zu ver-
schiedenen Stoffen und Eigenschaften. Im Fall des IWRM-Portals sind dies
z.B. Temperatur, O2-Gehalt oder Schwebstoffgehalt an einer bestimmten
Messstelle, zu einem bestimmten Zeitpunkt. Diese Daten werden in einer
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 56
Datenbank vorgehalten. Das GIS-Portal greift auf diese Daten zu
und stellt sie zusammen mit den Karten dar.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 57
Erfolgte und geplante Veröffentlichungen Folgende Veröffentlichungen und Präsentationen auf Messen fanden bereits während
der Projektlaufzeit statt.
Wasser Berlin (2009), Präsentation am Gemeinschaftsstand des BMFM für IWRM-
Projekte
Vorstellung des IWRM-Projektes und des Can Tho-Teilprojektes an in-
teressierte Besucher.
Konferenz GISideas 4-6.12.2008, Hanoi, Vietnam
Organized by
Japan-Vietnam Geoinformatics Consortium (JVGC)
Hanoi University of Mining and Geology (HUMG)
USE OF OGC COMPATIBLE GIS FOR MONITORING AND PLANNING AS
PART OF INTEGRATED WATER RESOURCE MANAGEMENT
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 58
Literaturangaben und Referenzen
Open GIS Sensor Observation Service, OGC SOS Protokoll,
http://www.opengeospatial.org/standards/sos
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 59
Abbildungen und Tabellen
Abbildungen
Abbildung 1: Messpunkt Can Tho, Hong Nha May Nuoc 2 ...................................................... 26
Abbildung 2: Ansichten des Untersuchungsgebiets mit Gewässerkarte ................................. 27
Abbildung 3: Untersuchungsgebiet mit Satellitenkarte........................................................... 27
Abbildung 4: Untersuchungsgebiet mit Topographischem Hintergrund................................. 28
Abbildung 5: Parallel zugreifbare Webservices in unterschiedlichen Sprachen...................... 30
Abbildung 6: Mehrsprachige Bedienoberfläche incl. sprachabhängigem Kartendienst ......... 32
Abbildung 7: Datenhaltung f. stationäre Sensoren.................................................................. 34
Abbildung 8: Ausschnitt einer Logdatei von einer Messfahrt.................................................. 35
Abbildung 9: Struktur der Datenbank für mobile Sensoren .................................................... 35
Abbildung 10: Darstellung der Messwerte als farbige Punkte ................................................ 36
Abbildung 11: Verlauf der Leitfähigkeit entlang einer Bootsfahrt als Verlauf......................... 36
Abbildung 12: Ausschnitt mit Verlaufsdarstellung entsprechend der Punktdarstellung ........ 37
Abbildung 13: Erste Version des Portals .................................................................................. 38
Abbildung 14: Detailansicht des Versuchsgebiets ................................................................... 39
Abbildung 15: In den Projektauftritt integrierte Version des WEB-GIS................................... 42
Abbildung 16: Messwerte als Diagramme in der Karte ........................................................... 44
Abbildung 17: Eingabemaske zur Messdatenerfassung .......................................................... 45
Abbildung 18: Schema der verteilten Serverkonfiguration ..................................................... 46
Tabellen
Tabelle 1: Verfügbare Parameter für die Datenaufnahme...................................................... 19
Tabelle 2: Messpunkte der IWRM Kampagnen........................................................................ 23
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 60
Dortmund, Juni 2010
gez. Dipl. Inform. Horst Wessel
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 61
Anhänge
Gesetz für die Verwendung von VN2000, engl. Übersetzung DECISION No. 83/2000/QD-TTg OF JULY 12, 2000 ON THE USE OF VIETNAM’S NATIONAL REFERENCES AND
COORDINATES SYSTEMS
THE PRIME MINISTER
Pursuant to the Law on Organization of the Government of September 30, 1992;
At the proposal of the General Director of Land Administration,
DECIDES:
Article 1.- To use the new national references and coordinates systems, in replacement of the current Hanoi-72
references and coordinates systems, with the following contents:
1. The name of the new national references and coordinates systems: VN-2000.
2. The VN-2000 has the following major parameters:
a) Reference ellipsoid: The global WGS-84 references system with the following size:
- Semi-major axis: a = 6,378,137.000 m
- Flatness: f = 1/298.257223563
b) The original point of the national coordinates: Point N00, located in the premise of the Land Administration
Research Institute, Hoang Quoc Viet Street, Hanoi;
c) The basic plane coordinate projection: The international UTM Confirmed Cylindrical Transverse Projection;
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 62
d) The division into sections and pieces of the basic mapping system: according to the international UTM Con-
firmed Cylindrical Transverse Projection, the map’s nomenclature shall comply with current system, with the
international UTM nomenclature’s notes.
3. The coordinates and height of the national geodetic points of various grades in the VN-2000 system shall be
calculated and assigned by the General Land Administration to agencies and units wishing to use them in ac-
cordance with current regulations.
Article 2.- The VN-2000 shall replace the Hanoi-72 system and uniformly apply throughout the country to all
mapping-measuring materials as from the effective date of this Decision.
Article 3.- To assign the General Land Administration to guide the uniform appliance of the new VN-2000 nati-
onal references and coordinates systems throughout the country.
Article 4.- This Decision takes effect 30 days after its signing.
Article 5.- The ministries, the heads of the ministerial-level agencies, the heads of the agencies attached to the
Government and the presidents of the People’s Committees of the provinces and centrally-run cities shall have
to implement this Decision.
Prime Minister
PHAN VAN KHAI
Bản quyền thuộc Bộ Tư Pháp
Ðịa chỉ: 60 Trần Phú- Ba Đình - Hà Nội - Việt Nam
Tel: 04-7336091 - Fax: 04-7336090
Email: [email protected] - Website: www.moj.gov.vn
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 63
Wasserechtliche Gesetze und Verordnungen
SURFACE WATER QUALITY STANDARD TCVN 5942-1995
1. Scope
1.1 This standard specifies parameter limits and maximum allowable concentrati-ons of pollutants in surface water.
1.2 This standard is applicable to control of quality of a surface water source.
2. Limitation Value
2.1 Parameter limits and maximum allowable concentration of pollutants in surface water are specified in the table.
2.2 Standard methods of analysis of parameters and pollutant concentrations of surface water are specified in available current TCVNs.
Parameter Limits and Maximum Allowable Concentration of Pollutants in Surface Water
Limitation Value Nº Parameter and Substance Unit
A B
1 pH value -- 6 - 8,5 5,5 - 9
2 BOD5 (20ºC) mg/l <4 <25
3 COD mg/l <10 <35
4 Dissolved oxygen mg/l ³ 6 ³ 2
5 Suspended solids mg/l 20 80
6 Arsen mg/l 0,05 0,1
7 Barium mg/l 1 4
8 Cadimium mg/l 0,01 0,02
9 Lead mg/l 0,05 0,1
10 Chromium, Hexavalent mg/l 0,05 0,05
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 64
11 Chromium, Trivalent mg/l 0,1 1
12 Copper mg/l 0,1 1
13 Zinc mg/l 1 2
14 Manganese mg/l 0,1 0,8
15 Nickel mg/l 0,1 1
16 Iron mg/l 1 2
17 Mercury mg/l 0,001 0,002
18 Tin mg/l 1 2
19 Ammonia (as N) mg/l 0,05 1
20 Fluoride mg/l 1 1,5
21 Nitrate (as N) mg/l 10 15
22 Nitrite (as N) mg/l 0,01 0,05
23 Cyanide mg/l 0,01 0,05
24 Phenol compounds mg/l 0,001 0,02
25 Oil and grease mg/l not detec-
table
0,3
26 Detergent mg/l 0,5 0,5
27 Coliform MPN/100 ml 5000 10000
28 Total pesticides (except
DDT)
mg/l 0,15 0,15
29 DDT mg/l 0,01 0,01
30 Gross alpha activity Bq/l 0,1 0,1
31 Gross beta activity Bq/l 1,0 1,0
Note
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 65
• Values in the column A are applied to the surface water using for source of
domestic water supply with appropriate treatments.
• Values in the column B are applied to the surface water using for the purposes other
than domestic water supply. Quality criteria of water for aquatic life are specified in a separate standard.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 66
COASTAL WATER QUALITY STANDARD TCVN 5943-1995
1. Scope
1.1 This standard specifies parameter limits and allowable concentrations of pollu-tants in coastal water.
1.2 This standard is applied to evaluating the quality of a coastal water source.
2. Limitation Value
2.1 Parameter limits and allowable concentration of pollutants in coastal water are specified in the table.
2.2 Standard methods of analysis of parameters and concentrations of coastal wa-ter are specified in available current TCVNs.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 67
Parameter Limits and Allowable Concentrations of Pollutants in Co-astal Water
Limitation Values
Nº Parameter and Sub-
stance Unit Bathing and
Recreation
Area
Aquatic
Cultivati-
on Area
Others
1 Temperature ºC 30 -- --
2 Odor unobjectionable -- --
3 pH value 6,5 - 8,5 6,5 - 8,5 6,5 -
8,5
4 Disolved solid mg/l >or= 4 >or= 5 >or= 4
5 BOD5 (20ºC) mg/l <20 <10 <20
6 Suspended solid mg/l 25 50 200
7 Arsen mg/l 0,05 0,01 0,05
8 Ammonia (as N) mg/l 0,1 0,5 0,5
9 Cadmium mg/l 0,005 0,005 0,01
10 Lead mg/l 0,1 0,05 0,1
11 Chromium (VI) mg/l 0,05 0,05 0,05
12 Chromium (III) mg/l 0,1 0,1 0,2
13 Chloride mg/l -- 0,01 --
14 Copper mg/l 0,02 0,01 0,02
15 Fluoride mg/l 1,5 1,5 1,5
16 Zinc mg/l 0,1 0,01 0,1
17 Manganese mg/l 0,1 0,1 0,1
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 68
18 Iron mg/l 0,1 0,1 0,3
19 Mercury mg/l 0,005 0,005 0,01
20 Sulfide mg/l 0,01 0,005 0,01
21 Cyanide mg/l 0,01 0,01 0,02
22 Phenol compounds mg/l 0,001 0,001 0,002
23 Oil and fat film mg/l none none 0,3
24 Oil and fat suspension mg/l 2 1 5
25 Total pesticides mg/l 0,05 0,01 0,05
26 Coliform MPN/100
ml
1000 1000 1000
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 69
GROUND WATER QUALITY STANDARD TCVN 5944-1995
1. Scope
1.1 This standard specifies parameter limits and maximum allowable concentrati-ons of pollutants in ground water.
1.2 This standard is applied to evaluation of quality of a ground water source and to monitoring of pollution status of the ground water in a specific area.
2. Limitation Values
2.1 Parameters, pollutants and limitation value of those in ground water are shown in the table.
2.2 Standard methods of analysis of parameters and concentrations of pollutants in ground water are specified in available current TCVNs.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 70
Parameter Limits and Maximum Allowable Concentrations of Pollu-tants
in Ground Water
Nº Parameter and Pollutant Unit Limitation Va-
lue
1 pH value 6,5 - 8,5
2 Colour Pt - Co 5 - 50
3 Hardness (as CaCO3) mg/l 300 - 500
4 Total solids mg/l 750 - 1500
5 Arsenic mg/l 0,05
6 Cadmium mg/l 0,01
7 Chloride mg/l 200 - 600
8 Lead mg/l 0,05
9 Chromium (VI) mg/l 0,05
10 Cyanide mg/l 0,01
11 Copper mg/l 1,0
12 Fluoride mg/l 1,0
13 Zink mg/l 5,0
14 Manganese mg/l 0,1 - 0,5
15 Nitrate mg/l 45
16 Phenol compound mg/l 0,001
17 Iron mg/l 1 - 5
18 Sulphate mg/l 200 ¸ 400
19 Mercury mg/l 0,001
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 71
20 Selenium mg/l 0,01
21 Fecal coli MPN/100 ml Not detectable
22 Coliform MPN/100 ml 3
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 72
INDUSTRIAL WASTE WATER - DISCHARGE STANDARDS TCVN 5945-
1995
1. Scope
1.1 This standard specifies limit values of parameters and concentration of sub-stances in industrial waste water.
In this standard industrial waste water means: liquid water or waste water produced by reason of working or production processes taking place at any industrial, servicing and trading premises, etc.
1.2 This standard is applied to control of quality of industrial waste waters before being discharged into a water body.
Water body means: inland water, include any reservoir, pond, lake, river, stream, canal, drain, spring or well, any part of the sea abutting on the foreshore, and any other body of natural or artificial surface or subsurface water.
2. Limitation Values
2.1 Values of parameters and maximum allowable concentrations of substances in industrial waste waters before being discharged into water bodies are shown in the table.
2.2 Discharge standards applying for waste waters produced by specific industry such as paper, textile or oil industries are specified in a separate standard, respecti-vely.
2.3 Industrial waste waters containing the values of parameters and concentrations of substances which are equal to or lower than the values specified in the column A (table) may be discharged into the water bodies using for sources of domestic water supply.
2.4 Industrial waste waters containing the values of parameters and concentration of substances which are lower than or equal to those specified in the column B (ta-ble) are discharged only into the water bodies using for navigation, irrigation purpo-ses or for bathing, aquatic breeding and cultivation, etc.
2.5 Industrial waste waters containing the values of parameters and concentrations of substances which are greater than those specified in the column B but not excee-ding those specified in the column C (table) are discharged only into specific water bodies permitted by authority agencies.
2.6 Industrial waste water containing the values of parameters and concentrations of substances which are greater than those specified in the column C (table) shall not be discharged into surroundings.
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 73
2.7 Standard methods of analysis of parameters and concentration of substances in industrial waste waters are specified in available current TCVNs.
Industrial Waste Water: Limit Values of Parameters and
Maximum Allowable Concentration of Pollutants
Limitation Values
Nº Parameters and Sub-
stances Unit
A B C
1 Temperature ºC 40 40 45
2 pH value 6 - 9 5,5 - 9 5 - 9
3 BOD5 (20ºC) mg/l 20 50 100
4 COD mg/l 50 100 400
5 Suspended solids mg/l 50 100 200
6 Arsenic mg/l 0,05 0,1 0,5
7 Cadmium mg/l 0,01 0,02 0,5
8 Lead mg/l 0,1 0,5 1
9 Residual Chlorine mg/l 1 2 2
10 Chromium (VI) mg/l 0,05 0,1 0,5
11 Chromium (III) mg/l 0,2 1 2
12 Mineral oil and fat mg/l Not detec-
table
1 5
13 Animal-vegetable fat
and oil
mg/l 5 10 30
14 Copper mg/l 0,2 1 5
15 Zinc mg/l 1 2 5
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 74
16 Manganese mg/l 0,2 1 5
17 Nickel mg/l 0,2 1 2
18 Organic phosphorous mg/l 0,2 0,5 1
19 Total phosphorous mg/l 4 6 8
20 Iron mg/l 1 5 10
21 Tetrachlorethylene mg/l 0,02 0,1 0,1
22 Tin mg/l 0,2 1 5
23 Mercury mg/l 0,005 0,005 0,01
24 Total nitrogen mg/l 30 60 60
25 Trichlorethylene mg/l 0,05 0,3 0,3
26 Ammonia (as N) mg/l 0,1 1 10
27 Fluoride mg/l 1 2 5
28 Phenol mg/l 0,001 0,05 1
29 Sulfide mg/l 0,2 0,5 1
30 Cyanide mg/l 0,05 0,1 0,2
31 Coliform MPN/100 ml 5000 10000 --
32 Gross alpha activity Bq/l 0,1 0,1 --
33 Gross beta activity Bq/l 1,0 1,0 --
Ti êu chuẩn Việt Nam TCVN 5942 – 1995
Chất lượng nước - Tiêu chuẩn chất lượng nước mặt
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 75
Bảng : Giá trị giới hạn cho phép của các thông số và nồng độ các chất ô nhiễm
trong nước mặt
TT Thông số Ðơn vị Giá trị giới hạn
A B
1 pH - 6 đến 8,5 5,5 đến 9
2 BOD5 (20oC) mg/l 4 25
3 COD mg/l 10 35
4 Oxy hoà tan mg/l 6 2
5 Chất rắn lơ lửng mg/l 20 80
6 Asen mg/l 0,05 0,1
7 Bari mg/l 1 4
8 Cadimi mg/l 0,01 0,02
9 Chì mg/l 0,05 0,1
10 Crom (VI) mg/l 0,05 0,05
11 Crom (III) mg/l 0,1 1
12 Ðồng mg/l 0,1 1
13 Kẽm mg/l 1 2
14 Mangan mg/l 0,1 0,8
15 Niken mg/l 0,1 1
16 Sắt mg/l 1 2
17 Thuỷ ngân mg/l 0,001 0,002
18 Thiếc mg/l 1 2
19 Amoniac (tính theo N) mg/l 0,05 1
20 Florua mg/l 1 1,5
Abschlussbericht, Förderkennzeichen 02WM0762 76
21 Nitrat (tính theo N) mg/l 10 15
22 Nitrit (tính theo N) mg/l 0,01 0,05
23 Xianua mg/l 0,01 0,05
24 Phenola (tổng số) mg/l 0,001 0,02
25 Dầu, mỡ mg/l không 0,3
26 Chất tẩy rửa mg/l 0,5 0,5
27 Coliform MPN/100ml 5.000 10.000
28 Tổng hoá chất bảo vệ thực
vật (trừ DDT)
mg/l 0,15 0,15
29 DDT mg/l 0,01 0,01
30 Tổng hoạt độ phóng xạ α Bq/l 0,1 0,1
31 Tổng hoạt độ phóng xạ β Bq/l 1,0 1,0
Chú thích
- Cột A áp dụng đối với nước mặt có thể dùng làm nguồn cấp nước sinh hoạt (nhưng phải qua quá trình sử lý
theo quy định).
- Cột B áp dụng đối với nước mặt dùng cho các mục đích khác. Nước dùng cho nông nghiệp và nuôi trồng thuỷ
sản có quy định riêng.