Date post: | 13-Mar-2016 |
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KLAAS & HESSE GmbH & Co. KG
präsentiert Marcela Böhm auf der
munichfabricstart
MOC 4.-6. SEP. 2012
Halle 3 Stand A 18
Dieses Booklet erscheint zur Ausstellung
MARCELA BÖHM: OPEN WATER
29. Sep. - 10. Nov. 2012, Galerie Obrist
Textilagentur KLAAS & HESSE GmbH & Co. KG
Christian Hesse
Westernfeld 2 | 45133 Essen
Tel. +49 201 40887595 | Fax +49 201 40887596
www.klaas-hesse.de | [email protected]
Galerie Obrist
Kahrstraße 59 | 45128 Essen
Tel. +49 201 72 66 20 3
www.galerie-obrist.de | [email protected]
1) Titelseite:
Das Ende des Spiels, 2012
Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm
2) Frontispiz:
In Form, 2011
Öl auf Leinwand, 24 x 30 cm
(Privatsammlung Düsseldorf)
3) Abb. links:
Die Tiefe fürchten, 2012
Farbtusche auf Papier, 60 x 50 cm
Marcela Böhm - Open Water
Daniel, where's the boat?Open Water, USA 2004, Regie: Chris Kentis
Puppen und Gummitierchen treiben achtlos im Becken: In dem Gemälde „Das Ende
des Spiels“ (Titelseite) hat sich die Aufmerksamkeit des Kindes auf anderes verlagert,
es ist nicht mehr im Bild. Oder gehört der oben zu sehende blonde Kopf doch zu
einem Kind, das sein Spielzeug schäumend durch das Wasser schiebt? Der
Deutungsunterschied wäre gewaltig: Handelt es sich um ein spielendes Kleinkind,
das sich selbstversunken und im Schutz seiner liebsten Puppen ins prekäre Wasser
wagt, oder doch nur eine zurückgelassene Spielzeugsammlung, die durch die
Abwesenheit des Kindes von vorangegangen Freuden erzählt? Das Bild lässt diese
Frage offen, und gerade in der Uneindeutigkeit blinkt auf, was Marcela Böhm in den
neuen Bildern motiviert.
Schon früher gab es bei ihr Bilder mit Kindern in Planschbecken, seit 2010 auch mit
Menschen im Schwimmbad. Dabei rückt das bewegte Wasser mit seinen verzerrten
Spiegelungen des Bodenmosaiks mehr und mehr in den Focus, und verselbständigt
sich als bildbestimmendes Element. Wasser, eigentlich klar und durchsichtig, von
daher schwer in der Malerei darstellbar, wird hier gerade zum Medium einer reinen
Malerei, die sich mit Mustern und Strukturen auseinandersetzt. Die Brechungen, die
das Wasser als Substanz überhaupt erst optisch erfahrbar machen, üben eine
besondere Faszination auf Marcela Böhm aus: Nun kann sich das Wasser mal
kristallin verfestigen, mal in geometrische oder ornamentale Muster auflösen. Seit
Anfang 2012 wird dies dann
„ “
zu einem echten Thema in ihrer Malerei, flankiert auch
durch eine Fülle von Zeichnungen, Skizzen und Collagen, die eine reiche
Experimentierfreudigkeit in den malerischen und zeichnerischen Mitteln bezeugen.
In ihren Bildern trifft das Wasser, das sich malerisch autonom entwickelt, auf
Szenerien, die ganz gegenständlich dargestellt sind. Diese Gegensätzlichkeit spiegelt
sich auch inhaltlich wider. Zwar ist das Wasser Auslöser für eine Reflektion über
Malerei und Malmedien, aber es wäre nicht Marcela Böhms Malerei, wenn nicht
auch die psychologische Dimension des Wassers ins Bild rückt. Wasser ist unser
Lebenselixier: Wir gedeihen im Fruchtwasser, wir bestehen zum Großteil aus Wasser
und wir überleben, weil wir Wasser trinken. Andererseits sind dort die Gefahren des
Wassers: Der Thriller Open Water über ein Paar, das bei einem Tauchausflug auf
offener See vergessen wird, vermag den Albtraum aufzuzeigen, mit dem Wasser
verbunden sein kann. Diese existenzielle Konfrontation von Mensch und Wasser hallt
in Böhms Bildern wider, gezähmt in den Begrenzungen eines Swimmingpools, einer
Wanne oder - aus Sicht der Malerin - eines Bildformates. Planschende Babys (Abb.
15), ängstliche Kinder, die sich überwinden (Abb. 3), wagemutige Jungs, die munter
hineinspringen (Abb. 9-11), Männer, die sich voll Einkehr treiben lassen (Abb. 7/12),
oder gleich das Panoptikum einer ganzen Badegesellschaft (Abb. 4): Der Mensch ist
nicht „in seinem Element“, und Genuss mischt sich mit Unbehagen. Als präzise
Beobachterin wohnt die Künstlerin dem Geschehen bei: Spaß und Faszination, aber
auch Respekt und Furcht teilt sie mit ihren Protagonisten. In dieser Ambivalenz steckt
die besondere Qualität der Bilder von Marcela Böhm, denn der Betrachter wird nicht
mit einer vorgefertigten Lesart allein gelassen, sondern hat den Freiraum, eigene
Bilder, Erinnerungen und Ängste in sie hinein zu projizieren.4) Der Ball, 2010
Diptychon, Mischtechnik auf Leinwand
160 x 240 cm (Privatsammlung Zürich)
5) Abb. links:
In der Luft, 2012
Öl auf Leinwand, 130 x 90 cm
6) Abb. rechts:
Irgendwo dazwischen, 2012
Öl auf Leinwand, 160 x 140 cm
7) Abb. Folgeseite links:
Februar im Sommer, 2010
Öl auf Leinwand, 120 x 160 cm
(Privatsammlung Ratingen)
8) Abb. Folgeseite rechts:
Kaltes Wasser, 2012
Collage, 50 x 60 cm
9) Abb. links:
Als Erster springen, 2012
Farbtusche auf Papier
50 x 60 cm
10) Abb. Mitte:
So einfach, 2012
Mischtechnik auf Papier
60 x 50 cm
11) Abb. rechts:
So tun als ob, 2012
Mischtechnik auf Papier
60 x 50 cm
12) Abb. links:
Der Entschluss, 2012
Öl auf Leinwand, 160 x 180 cm
13) Abb. rechts:
Jung bleiben, 2012
Öl auf Leinwand, 130 x 80 cm
14) Abb. links:
Falsche Ente, 2012
Öl auf Leinwand, 110 x 90 cm
15) Abb. rechts:
Brüder und Schwestern, 2011
Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm
16-21) Hybrid 05 / Hybrid 06 / Zahmes Wasser (Privatsammlung Brüssel)
Schwimmbadkacheln / Küchentuch / Mann auf dem Boden
2012, Zeichnungen / Collagen auf Papier, div. Techniken, je 50 x 60 cm
22-23) Angeber / Kleiner Springer, 2012. Mischtechniken auf Papier, je 50 x 60 cm
24) Folgeseite links: Brunnen, 2011. Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm
25) Folgeseite rechts: Bügeleisen von oben, 2011. Öl auf Leinwand, 130 x 160 cm
Geboren 1972 in Buenos Aires1994-98 Alanus Hochschule Alfter1998 Diplom in Malerei2002 Akademie Pentiment, Hamburg2002/3 Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Hooksiel, Wangerland
Ausstellungen2012 Galerie Obrist, EssenHeitsch Galerie, MünchenArt Karlsruhe, Kunst Zürich2011 Städtisches Museum, Weselcor galerie zürich, ZürichArt Karlsruhe, Kunst Zürich, Selection Art Basel2010 GAM Obrist Gingold Galerie, EssenArt Moscow, Selection Art Basel, Kunst ZürichContemporary Arts Ruhr, Essen2009 Galerie Zavaletalab, Buenos AiresArt Moscow2008 Art Moscow2007 GAM Obrist Gingold Galerie, EssenART Moscow, TIAF Toronto2006 GAM Galerie Obrist am MuseumART Moscow, TIAF Toronto2005 Kunstverein Kirchzarten, Galerie Schaffrath Viersen2004 Galerie Zavaletalab, Buenos AiresGalerie Alexei Russak, Frankfurt am Main2003 Künstlerhaus Hooksiel, Wangerland2002 Generalkonsulat Republik Argentinien, Frankfurt am Main
Marcela Böhm