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HUI 369-0 LH Lucius Sklave Roms F39 X3 - hase-und … · Geschichtsunterricht der Klassen 5 bis 7,...

Date post: 18-Sep-2018
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Inhalt © 2007 Hase und Igel Verlag, München www.hase-und-igel.de Lektorat: Irmela Wedler, Kristina Oerke Illustrationen: Johann Brandstetter Satz: Musa Sağlam ISBN 978-3-86760-369-0 2. Auflage 2017 „Lucius, Sklave Roms“ – Das Buch im Unterricht ....................................................... 3 Historischer Hintergrund Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung ............. 5 Kopiervorlagen: Von den Anfängen bis zum Imperium Romanum (Infotext) ................................... 6 Von der Republik bis zur Kaiserzeit (Infotext) ...... 7 Die Geschichte des Römischen Reiches (Tafelbild) . . 9 Lucius wird Sklave in Rom (1. bis 4. Kapitel) Inhalt / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung ....... 10 Kopiervorlagen: Verkauft, verraten, gerettet (Tafelbild) ............ 13 Steckbrief .................................. 14 Sklaven im alten Rom ......................... 15 Sklaven – rechtlose „Gegenstände“ (Tafelbild) ..... 16 Die Familie in der römischen Gesellschaft (Infotext) ................................... 17 Es lebe die „familia“! ......................... 18 Lucius erkennt den Mörder seines Vaters (5. bis 8. Kapitel) Inhalt / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung ....... 19 Kopiervorlagen: Möglichkeiten der Figurencharakteristik (Tafelbild)................................... 22 Die Figurenkonstellation ....................... 23 Eine andere Sicht der Dinge .................... 24 Ein Leben in Unfreiheit ....................... 25 Flucht, Verrat und Rettung in letzter Sekunde (9. bis 15. Kapitel) Inhalt / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung ....... 26 Kopiervorlagen: Wanderer zwischen den Welten ................. 30 Warum soll Lucius sterben? (Tafelbild) ........... 31 Wer ist Schuld an Lucius’ Lage? (Tafelbild) ........ 32 Taten sagen mehr als Worte .................... 33 Gladiatoren im alten Rom ...................... 34 Senna, Maske & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 „Spiele“ gestern und heute (Tafelbild) ............ 36 Abschluss Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung ............. 37 Kopiervorlagen: Der Aufbau des Romans ....................... 40 Stilvoll (Tafelbild) ............................ 41 In großem Stil ............................... 42 Der Aufbau einer Buchkritik (Tafelbild) ........... 43 Wer sagt was zu wem? ........................ 44 Circus Maximus – Das Spiel zum Buch ........... 45
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Inhalt

© 2007 Hase und Igel Verlag, Münchenwww.hase-und-igel.de

Lektorat: Irmela Wedler, Kristina OerkeIllustrationen: Johann Brandstetter

Satz: Musa Sağlam

ISBN 978-3-86760-369-02. Auflage 2017

„Lucius, Sklave Roms“ – Das Buch im Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Historischer Hintergrund

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . 5Kopiervorlagen:Von den Anfängen bis zum Imperium Romanum (Infotext) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Von der Republik bis zur Kaiserzeit (Infotext) . . . . . . 7Die Geschichte des Römischen Reiches (Tafelbild) . . 9

Lucius wird Sklave in Rom (1. bis 4. Kapitel)

Inhalt / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . 10Kopiervorlagen:Verkauft, verraten, gerettet (Tafelbild) . . . . . . . . . . . . 13Steckbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Sklaven im alten Rom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Sklaven – rechtlose „Gegenstände“ (Tafelbild) . . . . . 16Die Familie in der römischen Gesellschaft (Infotext) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Es lebe die „familia“! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Lucius erkennt den Mörder seines Vaters (5. bis 8. Kapitel)

Inhalt / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . 19Kopiervorlagen:Möglichkeiten der Figurencharakteristik (Tafelbild). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Die Figurenkonstellation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Eine andere Sicht der Dinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Ein Leben in Unfreiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Flucht, Verrat und Rettung in letzter Sekunde (9. bis 15. Kapitel)

Inhalt / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . 26Kopiervorlagen:Wanderer zwischen den Welten . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Warum soll Lucius sterben? (Tafelbild) . . . . . . . . . . . 31Wer ist Schuld an Lucius’ Lage? (Tafelbild) . . . . . . . . 32Taten sagen mehr als Worte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Gladiatoren im alten Rom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Senna, Maske & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35„Spiele“ gestern und heute (Tafelbild) . . . . . . . . . . . . 36

Abschluss

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . 37Kopiervorlagen:Der Aufbau des Romans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Stilvoll (Tafelbild) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41In großem Stil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Der Aufbau einer Buchkritik (Tafelbild) . . . . . . . . . . . 43Wer sagt was zu wem? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Circus Maximus – Das Spiel zum Buch . . . . . . . . . . . 45

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3Materialien und Kopiervorlagen zu: Wolfgang Gröne; Lucius, Sklave Roms © Hase und Igel Verlag, München

„Lucius, Sklave Roms“ – Das Buch im Unterricht

Das Buch

Alle Wege führen nach Rom. Dieses geflügelte Wort hat auch heute seine Berechtigung. Die Faszination für Rom, diese Stadt voller Kultur und Geschichten, hat das „Imperium Ro - manum“ überlebt und be steht nach wie vor. Kein Wunder, wenn man be- denkt, dass unsere abend ländische

Lebens- und Denkweise in vielen Bereichen auf den Grundpfeilern der römischen Kultur aufbaut: Europa ist ohne die römischen Errungenschaften auf den Gebieten der Philosophie, der Sprache und Literatur, der Kunst, der Rechtspflege und auch des Alltagslebens nicht denkbar.

Es ist also folgerichtig, dass „Das antike Rom“ seinen festen Platz in den Lehrplänen hat. Den Schülern begegnet das Thema in verschiedenen Jahrgangsstufen und Fächern: im Geschichts-, Latein-, Ethik-, Religions- und Kunstun- ter richt. Geschichten über das Leben im alten Rom sind besonders bei jüngeren Schülern sehr beliebt. Mit der Lektüre von Wolfgang Grönes „Lucius, Sklave Roms“, die den Lesern das Leben der Römer spannend und unter-haltsam, aber gleichzeitig geschichtlich fundiert nahe-bringt, können auch Sie und Ihre Klasse von diesem Reiz profitieren.

Worum geht es in Grönes Roman? Lucius, der Sohn des Befehlshabers einer römischen Legion in Germanien, wird nach dem Tod seiner Mutter und der Ermordung sei-nes Vaters überfallen und als Sklave nach Rom ver-schleppt. Dort trachtet ihm sein Onkel Metellus, der sich als Mörder seines Vaters entpuppt, nach dem Leben, weil er sich Lucius’ Erbe sichern will. Nach zahlreichen Ver-wicklungen – Flucht und Verrat, Entführung und Gefan-genschaft – schafft es Lucius schließlich, mithilfe seiner neu gewonnenen Freunde, der Senatorentochter Claudia und dem Sklaven Bulbus, Metellus und dessen Gehilfen Rodan zu überführen und seine wahre Identität zu beweisen.

Der Jugendroman greift eine Vielzahl von Themen auf, die Möglichkeiten zu einer Auseinander setzung mit zen-tralen historischen Fragen und Problemen bieten: So ler-nen die Schüler den Alltag der Römer kennen, erfahren Wissenswertes über die Bedeutung der römischen Familie und werden mit den sozialen und ökonomischen Gegen-sätzen der römischen Gesellschaft konfrontiert. Dazu kommen gerade für Heranwachsende wichtige Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft, aber auch Konkur-renzkampf und Neid, die man anhand von Grönes Jugend-buch gezielt im Unterricht behandeln kann.

Da das Buch zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Geschichtsunterricht der Klassen 5 bis 7, der sich schwer-

punktmäßig mit der Antike befasst, aber auch für den Ethik- und Lateinunterricht bietet, empfiehlt sich eine fächerübergreifende Erarbeitung.

Wolfgang Gröne schreibt in einer leicht zugänglichen, klaren und anschaulichen Sprache. Dadurch entsteht ein lebendiges Bild der römischen Gesellschaft mit ihren Gegensätzen und – teilweise auch befremdlichen – Bräu-chen, das die Schüler zum Nachdenken herausfordert. Das vorliegende Begleitmaterial soll diese Reflexion vertiefen und dazu beitragen, die oben ange sprochenen Themen ab der 5. Jahrgangsstufe altersgemäß, interessant und gewinn-bringend zu vermitteln.

Romulus und Remus, die „sagenhaften“ Gründer Roms

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Das Material

Die Anregungen und Unterrichtsmaterialien können als Grundlage einer etwa 14- bis 16-stündigen Unterrichts-sequenz dienen und in der vorgeschlagenen Abfolge ein-gesetzt werden. Sie lassen sich aber auch unabhängig von-einander und in einer anderen Reihenfolge verwenden. Mit den Anregungen stehen Ihnen Impulse zur eigenen, individuell gestalteten Stundenkonzeption zur Verfügung, die Sie je nach Schwerpunkt einsetzen können. • Den Kern der Unterrichtssequenz bilden Kopiervorlagen

und Arbeitsanregungen zu Inhalt und Problemgehalt des Romans. Hier werden u. a. die Hauptfiguren mit ihren Eigenschaften und Besonderheiten untersucht, Hand-lungsmotive und Probleme näher beleuchtet sowie die Beziehungen der Figuren untereinander analysiert. Ein zentrales Anliegen ist dabei die Schulung einer begrün-deten, textgestützten Urteilsbildung über das Wesen und Verhalten der einzelnen Figuren. Ausgehend von der moralischen Grundfrage nach Gut und Böse, lernen die

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Materialien und Kopiervorlagen zu: Wolfgang Gröne; Lucius, Sklave Roms © Hase und Igel Verlag, München4

Schüler die Figuren des Romans zu bewerten und ein-zuordnen. Dabei sind neben den entweder eindeutig positiven (Lucius, Bulbus) oder eindeutig negativen Figuren (Metellus, Rodan) vor allem die etwas unschär-feren Charaktere interessant, da an ihnen erarbeitet wer-den kann, zwischen Vorzügen und Schwächen zu diffe-renzieren. Dementsprechend liegt hier der Fokus auf der argumentativen Auseinandersetzung. Kopiervorlagen zur Figurenkonstellation sowie zum Handlungsverlauf des Romans runden diesen inhaltlich-textorientierten Teil des Materials ab.

• Einen weiteren Schwerpunkt bilden geschichtliche Hintergrundinformationen zu Leben, Gesellschaft und Alltagskultur im antiken Rom. Kopiervorlagen, Arbeits-blätter und Informationstexte zur Entwicklung Roms vom Stadtstaat zum Weltreich, zu den Lebensbedin-gungen der Sklaven sowie zur Bedeutung der Familie tragen dazu bei, die im Roman angesprochenen Themen und Probleme zu erklären und zu vertiefen. Das histo-rische Bewusstsein soll aber auch mit Kopiervorlagen und Arbeitsanregungen zum Thema „Brot und Spiele“ gefördert werden, bieten sich hier doch Möglichkeiten zum Vergleich mit modernen Sport- und Freizeitbe-schäftigungen sowie zur kritischen Auseinandersetzung mit der zeitlosen Sensationslust der Menschen.

• Neben diesen inhaltlichen Aspekten stellen Kopier-vorlagen, Arbeitsvorschläge und Tafelbilder auch An -regungen zur Untersuchung der sprachlich-stilis tischen Gestaltung des Jugendromans bereit.

• Im Bereich „Methodenkompetenz“ lernen die Schüler verschiedene Techniken der Figurencharakteristik sowie den Aufbau einer Buchkritik kennen.

Das vorliegende Material ist in fünf Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt beginnt mit einem Lehrerteil, in dem kurz die wichtigsten inhaltlichen Aspekte der betreffenden Romankapitel dargestellt sind. Es folgen Hinweise zu den Kopiervorlagen sowie Vorschläge für Gesprächs- oder Schreibanlässe. Außerdem werden An regungen für die kreative Auseinandersetzung mit den in der Lektüre ange-sprochenen Themen präsentiert („Kreativ aktiv“).

Zu jedem der fünf Abschnitte werden in sich abge-schlossene Kopiervorlagen (KVs) angeboten. Je nach Aus-richtung der KV findet sich rechts oben eines der folgen- den Signets:

Arbeitsblatt Tafelbild Informationstext

Die Lösungen zu den Aufgaben bzw. Arbeitsaufträgen werden, soweit es sich nicht um offene Fragestellungen handelt, entweder im Lehrerteil skizziert oder in Form von „ausgefüllten“ Lösungsblättern bzw. als ausgearbeitete Tafelbilder mitgeliefert, die auch als Folien- oder Kopier-vorlagen geeignet sind. Die zur Bearbeitung der Arbeits-blätter benötigten Sach- und Hintergrundinformationen sind in entsprechenden Informationstexten aufbereitet, die Sie Ihrer Klasse in Kopie zur Verfügung stellen können.

Den einzelnen Arbeitsaufträgen auf den KVs sind zur besseren Orientierung folgende Symbole vorangestellt:

schreiben lesen diskutieren

Viel Spaß und eine interessante und ergiebige Auseinan-dersetzung mit dem Buch und dem Material wünscht Ihnen und Ihrer Klasse

Thorsten Krebs

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Materialien und Kopiervorlagen zu: Wolfgang Gröne; Lucius, Sklave Roms © Hase und Igel Verlag, München 15

Sklaven im alten Rom

Im 2. und 3. Kapitel erfährst du einiges über das Leben der Sklaven im alten Rom. Über trage die folgende Tabelle in dein Heft und ergänze sie mit Informationen aus den Texten unten.

Sklaventyp Tätigkeiten Lebensbedingungen

Arbeitssklaven unterirdische Grabarbeiten . . .

Der Schriftsteller Plutarch über den Sklavenhalter M. Porcius CatoEr hielt eine große Menge Sklaven, die er aus Kriegsgefangenen kaufte. Er nahm am liebsten solche, die noch klein waren und sich wie junge Hunde bilden und ziehen ließen. Jeder Sklave musste entweder zu Hause notwendige Arbeiten verrichten oder schlafen. Sklaven, die etwas falsch gemacht hatten, ließ er gleich mit Geißeln bestrafen. Immer suchte er, sie in Zwist und Uneinigkeit zu halten, weil die Eintracht ihm Furcht und Verdacht erregte.

Der Historiker Diodoros über die Arbeit im Bergwerk

Die Sklaven im Bergbau bringen ihren Besitzern unglaubliche

Einkünfte, sie selbst aber müssen unterirdisch graben, bei Tage

wie bei Nacht. Viele sterben infolge der übermäßigen Anstren-

gung – denn Erholung oder Pausen in der Arbeit gibt es nicht.

Nur wenige halten mit Körperkraft und seelischer Widerstands-

fähigkeit durch und verlängern damit ihre Qual.

Der Geschichtsschreiber Plinius über die besonderen Fähigkeiten eines SklavenZosimus ist ein rechtschaffener, pflichtbewusster und gebil- deter Mensch. Als Schauspieler leistet er sogar Besonderes: Denn er spricht deutlich und wie es den verschiedenen Rollen angemessen ist. Er kann viel besser Kithara [ein Saiten instrument] spielen, als man dies von einem Schau-spieler erwarten darf. Ebenso kann er Reden, Geschichten und Lieder so angenehm vortragen, dass man denken könnte, er habe nur dies gelernt. Nun spuckt er seit einigen Jahren Blut. Er wurde von mir eigens deswegen zu einem Kuraufenthalt nach Ägypten geschickt und ist kürzlich wieder zurückgekehrt. Die Besserung war freilich nicht von Dauer. Deshalb habe ich beschlossen ihn auf das Landgut zu schicken, das du in der Nähe von Marseille besitzt.

weil die Eintracht ihm Furcht und Verdacht erregte.

Der Philosoph Seneca über die Unmenschlichkeit

der meisten Sklavenhalter

Ich kann über die nur lachen, die es ablehnen, mit ihren Sklaven

gemeinsam zu essen: Daran hindert sie doch nur ihr Hochmut

[…]. Da isst einer unserer Gäste mehr, als er verträgt, belastet

seinen ohnehin vergrößerten Magen mit solcher Gier, dass er

schließlich alles mit größerer Mühe, als er es verschlungen hat,

wieder von sich gibt. Die Sklaven aber, die dabeistehen, dürfen

zur gleichen Zeit noch nicht einmal die Lippen bewegen, um zu

sprechen, ja sie dürfen sich noch nicht einmal räuspern, niesen

oder husten. Auch solche Leute werden sofort bestraft. […]

Auf diese Weise machen wir die Sklaven natürlich zu unseren

Feinden. Denn wir missbrauchen sie ja wie Tiere. […] Ich

denke, du handelst richtig, wenn du von deinen Sklaven nicht

gefürchtet werden willst, wenn du sie nur mit Worten züchtigst,

nicht mit der Rute.

Vergleiche die verschiedenen Quellen miteinander. Was verraten sie über die Einstellung des jeweiligen Verfassers zu Sklaven? Begründe.

Lebensbedingungen und Rechtsstellung der Sklaven im antiken RomSklaven wurden in allen Lebensbereichen zur Arbeit herangezogen und hatten dementsprechend unterschiedliche Lebensbedingungen: Die einen schufteten sich auf den Feldern oder in Bergwerken und Steinbrüchen zu Tode, waren angekettet und mussten in Sklavenzwingern schlafen. Anderen ging es besser, sie konnten als Handwerker, Hausdiener, Sekretäre, Kindererzieher, ja sogar als Lehrer und Ärzte in den Häusern der vornehmen Familien tätig sein. Wieder andere waren als Schauspieler, Tänzer, Musiker oder Artisten in den Vergnügungsstätten, Theatern und Arenen beschäftigt. Auch die Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen wurden fast nur von Sklaven bestritten. So kam es für einen Sklaven entscheidend darauf an, an welche Familie er verkauft oder in welchen Haushalt er hineinge-boren wurde. Während Bergwerkssklaven, Feldsklaven und Gladiatoren meist nur sehr kurz lebten, wurden manche besser gestellte Sklaven zu persönlichen Helfern und echten Freunden ihrer Herren. Mit zusätzlicher Arbeit konnten sie Geld verdienen und sich auf diese Weise sogar freikaufen. Diese Freigelassenen („liberti“) hatten zwar noch nicht die gleichen Rechte wie die römischen Bürger, ihre Kinder erhielten aber das volle römische Bürgerrecht.

Inschrift einer Besitzermarke „TENE ME NE FUGIAM ET REVOCA ME AD DOMINUM.“„Halte mich fest, damit ich nicht flüchten kann, und bring mich zu meinem Herrn zurück.“

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Möglichkeiten der Figurencharakteristik

Die Figuren eines Romans sind die wichtigsten Träger der Handlung. Der Autor hat verschiedene Möglichkeiten, sie zu charakterisieren:

Eine

Figurwird charakterisiert

durch…

• ihr Verhalten in bestimmten Situationen

• ihr Verhältnis zu anderen Figuren

• die Einschätzungen und Urteile anderer Romanfiguren

Hinweis: Wenn du eine literarische Figur charakterisierst, solltest du deine Aussagen mit Zitaten aus dem Text belegen und die Seitenzahlen angeben.

• ihre Einstellung zu bestimmten Fragen und Werten

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In großem Stil

Schreibe in Stichworten auf, was das Besondere an den folgenden Zitaten ist. Nenne den Fachbegriff für das verwendete Stilmittel und kläre aus dem Textzusammenhang, welche Funktion es an dieser Stelle hat.

Eine alte Frau mit (…) Händen, knotig wie

Knollen, saß an seinem Lager. (Seite 9)

Besonderheit:

Fachbegriff:

Funktion:

Doch dann sah er ihn richtig: den Reiter aus Germanien! Der gleiche rotbraune Umhang, dasselbe Pferd, die gleiche seltsame Reithaltung. (Seite 29)

Besonderheit: Fachbegriff: Funktion:

Noch gestern Abend vor der Therme war eine

Welt für ihn zusammengebrochen. (Seite 60)

Besonderheit:

Fachbegriff:

Funktion:

(…) ein Beben unter ihren Füßen, ein Luftzug, der Geruch von Pferdeschweiß, die wütenden Schreie der Lenker, das Wiehern und Schnauben der Pferde und dann … (Seite 73)

Besonderheit:

Fachbegriff:

Funktion: „In der ganzen Stadt passiert nichts, was er nicht erfährt.“ (Seite 84)Besonderheit: Fachbegriff: Funktion:

„Ich wusste gar nicht, dass der Tempel der Diana solch einen hübschen kleinen Park hat. Wie eine Miniaturarena.“ (Seite 32)

Besonderheit:

Fachbegriff:

Funktion:

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