HinweisBei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmendes Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besserenDurchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter daseingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, dieTexterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichenDateien mit Fehlern behaftet.
Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seitehttp://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.htmleingesehen und heruntergeladen werden.Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel undStaatsexamensarbeiten bereit.
Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
übungen im Experimentalvortrag
Betreuer: Dr. ButenuthDr. Ger s t.ne.r
r>
Vortragende: Ute OppennannWS 92/93 am 2.12.92
KOHLENHYDRATE
Allgemeines
Folie 1
Kohlenhydrate haben die allgemeine Summenformel CüH 2 mOm , oder etwas
end er s ge~=~cl-l1:"\iehen C~n(H20)1"f1. Diese ~11J.rflrrlenfor·I!lel läBt \1 ermu t en. daj3 es
s icn um Kohl ens t orf hendel t , der "hydre t i s ier-t" ist .. doch Kohl enhydr-e t.e
sind Polyhydroxyaldehyde und Polyhydr'oxyket one . Die Indizes n und m in
der' Sllmrnenfornlel können gleicl-l s e in. wie im Falle der Glucose (C6H1 2 0 6 ) ,.
oder etwas differ"ieren .. wie beispielsweise fJei der Sacchar·ose (C1. 2H 2 201.:L).
Man unt.ert.e ü t die Kohlenhydrate in Monosaccrlaride,. Oligosacc'tlaride und
Polyee ccharide . Ent.sprechend dieser Einteilung soll auch der Vortrag
gegliedert sein. Doch ehe näher- auf diese eingegangen wir-d, soll zu ers t
Versl1ch 1 durchgeführt werden; dieser ilillstriert serlr schön die obige
Sumnlenforlnel.
Versuch 1: Sacch~rose und konz. Schwefelsäure
Ein sctimal es, hohes 50 tul Becherglas iet: zu gut einem Drit.t:el mit
Puderzucker (tS·ac~c..hal~~-:).5·e) gefüllt. Hierzu werden 4 ml kone .. ,9chwefel,säure
gegeben (Abzug..');. wobei unt:er Bildung st.echender Dä.mpfe der- Pudereucker
innerhalb von ,5eJ.:unden verkoblt.. Iiieee echveree Ma.s·,s·e bläht eich stark bis
11a]]eZU über den BechercIeerend trineue auf.
Hierbei wird die wasserentziehende Wirkung der Schwefels~ure ausgenutzt.
C:1.2H:2 2()1~ ~12 C + 11 H2 ( )
Ine Reaktion v erIäuft jedr)cll vie l K()nlplizierter 0.1:=: hi er angegeben ist J
rricht zuletzt dadur-ch. da.ß die Scrrv-lefelsällY·e au eh oxid i erend auf die
orqarnache Sullstanz wir-kt .. und es errts t ehen so SiCf1eY'licfl viele div ers e
Chemie in der Schule: www.chids.de
verschi eden e ZwiscflenprcHiukt e " auf d.ie 1-11 er' all er'clingE: nicht nEiher
einge~langen werden soll.
Monosaccharide
Folie 2
Man urrter-acheidet die Monosaccr1ar-ide in Aldosen und Ketosen, je
nachdem, ob sie eine Aldehydgruppe oder eine Ketogruppe enthalten. Eine
weitere Unterteilung erfolgt entsprechend der Anzahl der
Kohl en s t of t a t ome in Tr'i\')sen, 'I'et.ros en. Pentosen etc .. Allf Folie 2 werden
Glucose -eine Aldohexose- und Fructose -eine Ketohexose- in der
Fischerprojektion aufgefUhrt.
Mari s ierrt .. deß die Gluco s e , sowie die Fructoae mehrere asymmetrische
Kohlens t offa torne haben. Das D gibt in diesern Falle an, darj die
Hydroxylgruppen am C-5-Atom auf der rechten Seite stehen. Je nach
Stellung der OH-Gruppen an den Kohlenstoffatomen existieren die
verschiedenen Isomere. Bei 4 Asyrnmetr'iezentren -wie Im Falle der'
Glucose- exiet.ier en 24 = 16 "kons t it.ut.ionel l gleiche aber s t eri ech
ver-schiedene" Aldohexosen. Die D-FoI'1l1en sind auf Folie 3 aufgeführt.
Aus der' Ff.echerpr-o jekt.ion wird allerdings rucht deu t l ich. darj die
Pentosen und Hexosen Im Grunde J:~ingforlnig vorlfecen.
Die Aldehydform liegt im Gle.ichqewicrrt mit der cyclischen intramolekularen
He lbecetalf'orm. Nac11 dem Mechanismus einer nucl eophil en Addition wird die
cycl i eche intr'amolekular'e He Ibe ce t.e lform aus der' Alclehydform gebildet.
Dies sei am Be i spi e l der Glucose angefüllrt,. siehe Folie 4.
Nach der "Cycl i s'i er-unq" liegen .iedoch wi ed er 2 Pr odukt.e vor', die ~-For'ni
und die p-Forrn. Diese unt.erscheid en sich derm. dt3.r1 bei der ilC-For'ln die
Hydroxylgruppe am Cl-Atom axial und bei der ß-Form ~quatorial steht.
Folie 5
Im fc)lgenderl v ersuch ao l l nun das reduai erende Verhe l ten von den neiden
Morlosaccrlar'iden Glucose und Fruct.os e und dern Disacoor'id Sace'har'ose
ge~renü})er FEHlII\IG~~cl-1e:r Leeuno e nq erühr t werd en.
Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuch 2: Verhdlten gegenüber FEHLING-LösungIReaktit':)12 von Fl"·11C.·tc~,5e-~ Glucose- und .5+a(.·c~hal,.'C"selij,'3ung mit FEHLI!J(;",5'c~hel'"
LC.1SU11fT,)
Es WUrdeJ2 ZUVOl" die FEHLIN(:;sr...~11e12 Loeunaen }2el"17estellt.
FEHLING 1: 3~ 5 q {;US04 in 50 1111 H2 ( J
FEHLING 11: 171J5 g Kel iumnatriumteu...trat mit 5 g NatlH in 50 ml H2 0
Be will-den in 3 Reaqetizqlaeer je ql eictie Teile FEHLINGscher Lösung 1 und
11 zueanuuenaeaeben und enectil ietiend .iedee Reagenzgla.s mit einer
Zuckerlosunq (1. Glucose, 2. Pructoee, 3. üeccheroee) versetzt. Die
Reagenzgläser" wurden in ein warmes weeeerbad aeetel It: und nach kur-zer
Zeit fällt in Reagenzglas 1.. dee Glucoseleeunq enthielt und in Reagenzgla.s
~~ 2.11 das Fruccoselosuna enthielt: .. rot.es (~U2C) eue, In Reaqenzgla,5' 31' indem
eich die saccheroeelöeuna befand. verterbt:e eich die bleue Losuno nicht.
Glucose und Fructose wirken <im t]egenEJi3.tz zu .5fac·c·haT"'C).se - reduzierend auf
FEHLINGsche Lösung.
Auf Folie 5 ist die Reaktaonsql e ichunq aufgeführt. Es werde n die Cu2+_
Ionen der FEHLINGschen Lösung zu Cu1 + reduziert, und es entsteht rotes
Cu20. Zunächst erscheint das Ergebnis von Versuch 2 bezüglich der
Pr-uct.oaelöeunq in Reagenzglas 2 erst.aunlich, denn man würde nicht;
erwarten, daß Pruct.o s e , we lche bekanntlich eine Ket.oqruppe hat, selbst
noch oxidiert werden kann. Die Reduktion von FEHLINGscher Lösung durch
Pruc t o s e ent.s t eht, jedocrl" da die D-Fructc)se irn basiserlen Milieu über
ein Endiol zu D-Gll1cose t scmerier-en kann (siehe Fo I ie 5) und D-Glucose
reduziert FEHLINGsche Lösung.
Folie 6
Im folgenden s ol l die Reaktion em e s Glucos eoxide s e-i'I'e s t s ((]()D) .. der zur
Bestimmung von Glucose im Harn verwand wird~ n~her erl~utert werden.
Der Test stellt eine apezif i scr.e Nechwe i s r e akt.ion rür (31 ucose de r ,
Chemie in der Schule: www.chids.de
r"'\1
Versuch 3: Glucoseoxidase-Test (GOD)
Es wurti eti ein Glucoeet.eet.etiibcben in eine Fructoselösung, ein wei t.eres in
eine Glucoselösung und ein nachstes in eine Saccharoselösung gegeben. Das
Test.stiibctien vertiirbt:e sich bei d er Glucoselösung.
Anschließend wurde ein anderes Glucoseteststäbchen (HM-Test von Heetie
Mannheim), das je nach Konzentration der Glucoselösung sich unt.erechied l icti
verfärbt, verwand. 7 Teststäbchen wurden in die auf Folie 6 angegebenen
konzentrierten Glucoselösungen eingetaucht. Die Teststäbchen färbten sich
von grün (stark konzentrierte Lösung) über die verschiedenen
Hellgrünvariationen bis hin zu gelb (sehr schwach konzentrierte Lösung) .
GOD ist ein Proteid, welches aus Schimmelpilzen gewonnen wird und pro
Mol Protein 2 Mol FAD (Flavinadenin-dinucleotid) enthalt. Die ß-Glucose
wird zum Gluconolacton dehydriert. Dies geschieht durch das Enzym,
welches dabei selbst in die hydrierte Form übergeht. Diese reagiert mit
Luftsauerstoff zu H~O~ unter Regeneration des FAD-Enzyms. Anschließend
oxidiert das Wasserstoffperoxid o-Tolidin, wobei ein blauer Farbstoff
entsteht. Vor einen gelben Hintergrund erscheint er auf dem
Teststabchen grün. Siehe hierzu Folie 6. Der Test kann gestört werden
einerseits durch andere OxidationmitteL die z.B. aus Reinigungsmitteln
stammen können, und zum anderen durch ReduktionsmitteL wie z.B.:
Ascorbinsäure. die das Wasserstoffperoxid reduziert . Letzteres hat zur
Folge. daß nach Vitamin-C-gabe evtl. also ein Glucosegehalt im Harn
übersehen werden kann.
Oligosaccharide - Dissaccharide
Oligos a c c h a r i d e sind Kohlenhydrate. die au s 2 -10 Monosaccharid-Einheiten
aufgebaut sind . Dissöcch3.ride sind hingegen aus nur 2 Monosaccharid
Einheiten aufgbaut . Auf Folie 7 s e i e n die drei Dissaccharide Maltose .
Cellobiose und. Saccha.ro se i:J. uf 'J efü"hrt. Dis s a.ccha.ride en t stehen f ormal
durch Verknüpf ung zweier Monosaccharid e unter Wasserabspaltung. Maltose
besteht a.u s zwei Gl u co s e - Einh e ite n , die über eine <XC1,4)-gly kosidische
Bindung miteinander ver kn üpf t sind. Dies b e d e u t e t, da ß die acetalische
Chemie in der Schule: www.chids.de
r>.
Gl uco s e -Bmhe i t; in der aeFc,rm vorliegt und d e ß über die
"Seuer at.offbr'iicke" da.s (-l-Atom des einen Glucose-Mc,le}:üs mit dern C-4
Atom des anderen Glucose-Moleküls verbunden ist. Ce l l ob'io s e besteht aus
zwei Glucose-Einheiten, die übel- eine ß(1,4)-glykosidische Bindung
miteinander verknüpft sind. Saccharose besteht aus einer Glucose-Einheit
und e iner Fl-uctose-Einheit die übel- eine (1,2)-Bindung miteinander
verknüpft sind.
Maltose und Cellobiose sind r eduzi erende [>isaccharide, Secchar-o s e
hingegen nicht. Dies liegt der an , daß im Sa.ccha.rf~se-rv101ekül -im Gegensa. tz
zu den anderen beiden Dis aacchariden-: ke in e Hc Ibe ce t.e Ir-Fo.rm vorliegt,
und so das Disaccharid selbst nicht oxidiert werden kann.
Disaccharide lassen sich durch Hydrolyse in die einzelnen Monosaccharide
spalten. In Ver-auch 4 soll die s aur e Hydro l yss e von Sa.CCha.l-c,se
dur-chq eführ-t; werd en , wobei die Pr-od.ukt.e D(+)-Glucose und [J(-)-Fructose
entstehen.
Folie 8
Versuch 4: Inversion der Saccharose
Ein utiverkratzt.ee 6L70 ml Becherqlsss, das mit einer Saccharoee-Löeutur (arob
150 g Saccha.rose in 250 tnl Wassel-) gefüllt ist, wird auf ein
Demonet.rationepolarimeter gestellt und äer Ans l yeat.or so einqeetel l t , da.ß
eine Aueloectiuno vorl ieqt., also maximale Dunkeiheit..Anectil i esend wird das
Becheralae vom Polsrimeter genOtI1JT1en und I snaesm uni.er Rühren 2L7 ml 1../"2
koriz . Scbwe t eleaure hirizuaeaeben, Dureh die Säul-ezugabe i iruiet: die
Hyärolyeereakt.ion d er Sacctisroee statt, wobei D(+)-<..";lucc'Ise und D(-}
Fruct.oee gebildet werden, (siehe Folie 8). wir ä dee Becberalsss nun wi eder
a.uf dee Demonet.rationepolarimeter gestellt, so liegt bei d ersselbeti
Einstellung keine maximale Dunkel tiei t: mehr V·Ol-. Die et.ark l inkedrebenäe D(
I-Fruct.oee dl-ellt die Sc.'1-JhTi ng ungs eb en e des Liciitee nach I irike. Der
Drehwinkeld i t t ereriz abgelesen werden.
Die Re ak t io n Läß t, s ic.h V81-folgen mit Hilfe d e r Po l c r ime t.r i e . I}as Pri nzi p
d e r Pc,larimetrieJ' mit welcl1er sich opt.is ch e.kt ive Ve r b.indu nqen
Chemie in der Schule: www.chids.de
unt.ersuchen lassen, wird dur-ch das Bild auf Fol.ie 8 v erdeu t Iicht.. Das
Polarimeter besteht aus einem Polarisator, der zur Herstellung von
linear polar i s iert en Licht dient,. einer' Meßzelle und einem Analysa tor,. mit
dessen Hilfe der' Dr-ehwinke l d- abgelesen wird. Der' Drehwinkel aL ist der
Konzentration c und der Sc11ic11tdicke 1 der durchs t.rahl ten Lösung
propor t.ione l . Es bes t.eht; der auf Folie 9 angegeben f ormeImäß iqe
Zusammenhang.
In Versuch 5 soll die enzymatische Hydrolyse von Saccharose
durchgeführt weraen.
Versuch 5: Bnzymatiecbe Hydrolyee der seccharose
1 Spatel Beckerhete wirä in einem kleinem Reagenzglas in Cd. 20 ml Wasser'
gelöst und zu einer Saccharc1selösung gegeben. Nach einer ti/eile wird
Glucose mittels eines Glucoseteststäbchen nachgewiesen. Die Blindprohe
verliiu t t: neaet.iv,
Die Saccharose wird von Enzymen der Bäckerhefe Qnvertase = ßFructosidase,. ~-Glucosidase) in die Monosaccharide Glucose und Fructose
zer1egt. Die Hefepilze sind mikroskopisch kleine, einkernige Zellen. Sie
sind eine Fanlilie der Sc111aucl1pilze.
Polysaccharide
Polysaccharide bestehen aus vielen Monosaccharid-Einheiten. St~rke ist
z.B. ein Po lyaeccnar-td. das e u s sehr vielen Glucose-Einheiten besteht.
St~rke besteht zu ca. 80% aus dem wasseruh16slichen Amylopektin und zu
ca. 20% e us der teilweise in warrnen Wa.sser Ioe liche n Amylose. Auf Folie
10 ist ein Au s schrut t aus einem Amyl~')se-Molekill und i3.11S einen
Amylopektin-Molekül 'll.)l"'gestellt. In der Amyl os e sind die etwa 60-300
Gluco s eeinhe i t eri dur-ch ccll.4) q l yko s idiache Bindungen rmt.eane.nd e r
v erknüpf t . Das /l.. myl o s emo l ekül ist unver'zweiq t; und schl-aube!1f;:51-mig
angeord.net. Aufgrund der schraubenfl: 11-rni g e n Anordnunq bildet Amy l o s e mit
Chemie in der Schule: www.chids.de
Kr ,3-Lösung eine bl eu e Einechlußve rbrndunq. Irn Amylopekt.i nmol ekül aind die
Gluco s e-iEinhert en ebenfalls über a11,.4)-glykosidische Bindungen verknüpft,.
aber' auch über 6!O. .. 6)-glykosidische Bmdunqen. Durch letztere verzweigt
s ich das Molekül . Amylopektin bildet keine Einscfllußverbindungen mit KI3
Lösung. Auf Folie 11 sind noch einmal einige Eigenschaften von Amylose
und Amylopektin aufgeführt.
Im folgenden Versuch soll die Iod-Stärke-Reaktion durchgeführt werden.
Versuch 6: Iod-Stärke-Re~ktion
KU1"'Z VC'l'"' dem Vor'tl-aq wurde zum einen etwas z erkl einert:e Kert.o t t el und zum
anderen etwa.s zerkleinerte He t ert Iocken einige Minuten mit: weeser
aufgekocht, abkühlen lassen und t il triert . Iiiese zwei Losunqen, sowie eine
Amyloeelöeunq (zuvor kurz erwertat ) und eine Amylopektinlösung werden nun
mit: !(]3-::-Lösung versetzt (die KI3-Lösung wurde zuvor folgendermaßen
hergest.ell t: 0,,16 g Iod und O~33 g Kaliumiodid wurden in 50 ml Wa.t3ser
gelöst). Die Lösungen in den Reeqenealeeern fä.rbten sich alle bis auf J"ene"
welche die Amylopekt.inloeunq enthiel t,. bleu,
Die blaue Einschlußverbindung kommt dadurch zustande, daß sich
Polyrod.id-Tonen wie I 3 - - oder 15 - -Ionen in den Hohlr-aum des
Amylo s emol ekül s einlagern, s iehe Folie 12. Ab einer" bestimmten Lange der
tJStärkeschraube l 1 liegt eine so große Elektronendelokalisa tion vor" daß
die V~rbindung blau erscheint. Kartoffeln und Haferflocken enthalten
Amylo s e. so daß sich ebenfalls mi t der !{I3-Lösung diese blaue
Einachl uüver-bindunq bildet. Bei Amylopektin e rrt s t.errt keine blaue
Etnechlußv er-bindunq. denn hier sind die "Stärkeschl-auben" und damit das
delokalisierte Elektronensystem nicht lang genug.
Versuch 7: Tyndall-Effekt
Es wurde eine sehr et.srk verd iinnt:e ß.rfl};,joee-Lasuna beraeetel l t und in eine
yl-o/-'ie Kiivet.t:e gegeben. DÜ1-cl2 diese wird eeit.I i cb ein Lictitet.raiil aeectiick t .
Im abgedunkelten Raum kann man den Lichtst.ratü vert olqen , (Ja äae Licht an
den fein vert.ei l t.en Te i Ichen qeet.reut: wird,
Chemie in der Schule: www.chids.de
Der' Tyndall-Effekt t.r-it t nur bei kolloidalen Löeunqen auf, denn die
Li.cht.s t.rahl en werden nur an 'I'e ilchen von der' Größ e rhr e r Wellenlänge
(10- 6 - 10-e; cm) seitlich gestreut. Kleinere 'I'e i Ichen. wie z.B. gelöste
Molekille oder Ionen bilden für die ger'adlinige Allsbreiturig der
Lrchtst.r-ehlen kein Hmderrne .. Daß der Tyndall-Effekt bei e iner Amylose
Lösunq eurtr-it.t.. bedeu t.e t , daß die Amylose aus Makromolekillen besteht,
deren Dur-chme s s er in der Größ enor-dnunq der Wellerllängen des sichtbaren
Lichts liegen (siehe Folie 12).
Im folgenden soll ein weit.eres Polysaccharid -die Celll1lose- vorgestellt
werden. Auf Folie 13 ist ein Forme laus schni t t aus einem Cellulosemolekül
211 sehen. Cellulose besteht aus vielen Glucose-Einheiten" die über ß
(11'4)-glykosidische Bmdunqen mi t emande r verknüpf t sind. Da s he t zur
Folge I' daß hier langgestreckte Ke t t e n vor-l i eqen .. Zwischen Ihnen bilden
sich Wasserstoffbrückenbindungen aus.
In Versuch 8 soll u.a. die saure Hydrolyse von Cellulose (Holzmehl)
durchgeführt werden und anschließend die Glucose nachgewiesen werden.
Versuch 8: Saure Hydrolyse von Sti:irke und Cellulose (Holzmehl) mit
anschließendem Glucosendchweis.
V(.?l'"' dem Versuch wurden zum einen 10 g .S't,3."l'-'ke 1l11d zum anderen 10 g
Holzmehl mit je 100 ml 10~'iqel'" Sctiwet elsaure Cd. eine halbe S·tunde lang
aekocht; und ebkiitüen leeeen, Die Loeunq wurde filtriert und mit 2m Ni3.0H
neutralisiert und s lkal iecti gemacht. Anschließend wurde die FEHLING
Reektion enteprecbenä Versucb 2 äurcboetuhrt , wobei die Reakt.ion in
beiden Fäl I en positiv euetelI t..
Bei der sauren Hydrolyse von St~rke sowie auch von Cellulose hat sich
GI1J.CCJSe gebil(let.. (e i ehe Folie 13). Mari flennt diesen Abba.u von Ce Ilu l o s e
zu Glucose auch Holzverzuckerung.
Chemie in der Schule: www.chids.de
r'I
Als Abschluß sollte nun eine Farbreaktion der Ce rlu Ioee und des Lignins
erfolgen. Da die Ferbreakt.ion der Ce l lu Ioe e bereits direkt im
vorhergehenden Vortrag durchgeführt wurde~ wurde hierauf verzichtet und
nur die Farbreaktion mit Lignin durchgeführt. Diese steht aber sehr
isoliert im Raum, zumal Lignin nicht zu den Kohlenhydr-a t en gehört. Die
Durchführung dieses Versuches wurde im Seminar aus obigen Grunde für
nicht ganz angebracht gerlal ten (wenn auch interessant)., und soll hier nun
auch nicht aufgeführt werden. (Verweis auf Buka t sch/Glöckner)
Chemie in der Schule: www.chids.de
• •
:I: ~:t.:sl
0°::2: o 0 ~:t: (,. I ,,\. .v'tJ .... "\j -tJ - \J - \J - cJ
I , , I
::t: .. 0 .::L -..-"---_..' ~--
i i .....- ....
, ",0
v v~
i ~ -s~
~'>
~I~
0
itci
$ 0±. LO d0 o (J
~ c fP~
U e :t -:I: ~0 0-
tJ51
~I;1:r?
"Jr--'o0
,+ ~f,..,
~cE
.-
~ ~s~ ~
:2 ~r>
e xe
:::S ~P
-S'5'~
~
Chemie in der Schule: www.chids.de
----~
..\
A,~
."..---
()s
•
~ I
I~c
\:
~~ .... :t 0 :Is
o 0 --. • 0~ I , \ _ö..., g\J--u-\J-~ I U
, J I-. .s0.o·
• os
C) $:1: s:il~\\ "'~:Etj --\J -- U - Y ... \) -
'" , ) f , U.. 0 ~ .0 •_. = :t
:! :!J J.o :ro~o CJ~ ., , , !l .gU-u- \J _v..- u( - U.tI1' I I I
o .::11 0 :J,::& =11
:t ~ :::!:\ '00 :i' 0 -3
J , I , Q
,.0- \J - U- U - \J - e::f: \, , I U
:J: .. 0 .:S..
:J, :; ~c .. =k()O()\ , I 1 , JJ\)- sl>: U"'V -U--. I
./ • I , t v
- 0 0 -' ::Ir='s =*
::t ~ ~() ± 0 0 0 =2-~ I" r ~0-u-v-U - U - U
:1:;/ I , , «o =t ;:l: :::::t.
.. :i::::lo Ö:t 0 o ::!.\ I I , I 0\J -0 - V - U - U - .&
." ,f I U
='- --1:t: $
QJ.,--
~i
Chemie in der Schule: www.chids.de
f
..~
~J ' ~ . l {
\DV, \A cl<;) d ~
~ o· ~ ~
s~ ~ N M
..1.9
Io
\\
f t ·
,c:::>
\
~
t
Jf(~
. I
:=o
~~
(1)
~ Säl() I\ U=0
.I '\::s: o!
~ 0 ~I J( ..e. ()
--\1 - u- ;J cl \~
== IR
-
+
i
Chemie in der Schule: www.chids.de
-=Fo\;e I-')
1)\ s o-c.c..~v\de. ~
+0 \'e. f?,)
\ '"IJ<J~ i c!> V\ ~ ~cc.~().y-oS c:::.
cL (A, 4) #e ~~ol;~c.\"'e ~ind~
( ~c.\...~~~'Nk) (,t:\I\u.~~\C.w....J)
\......... y- .----'
::D c.-) - ~c.toSc:
Cl; '(fl. q..-+-Ce 1Itz.0,~
'& ~) - )h.... ce se,
\-\-tc,,'Z. "t'Z.0 A.f + Ih..o ....,
s().C~'C"~~
~c.~~'«.~ )
fl'(clv-.1I e KviA,C!lt.olf. 'C\IL°U-
.. .s:\-- 0 '" Ii Jr-o
~'I \~/it;>"t cf- c.. 11-01+
0(1- ~ .... "0/ '4 0: ~ J/
.. DU tt CI~
\-\.o.tks e.
~1I\.l{~~~La.tAd. )
(iuolo\0 S-ll.~ l A, ~) ~r~?LO'S·,d;5cL-&- ~iV'l~
~a \a.'" 1W\.e.,.\--r;e,.
.-::;J . _,
Cl\OI+,
.."..
- (
{'"~. '~~' ·i·
j 'II
......
• • r
:r .... .,.
-t ,( , I· ,,/ I'YQ, . I
paralleles Lichtbündel Meßzelle mit:) optisch aktiver Substanz
113.1. Wechselwirkung von linear polarisiertem Lichtmit einer optisch aktiven Substanz im Polarimeter
/l<-du.'nQ.~
~cJ,} ~du..'He.l<c:.o..ol
~,'2.) 1,,,,Ql v..~
C!lt.o.1
JOt 0 ...
o L" 6'r S-J L.\\a,O"
C1r ~lt'
"oll- ~Qa.Ol"
~~ .. h-O ·
• I l;'~~
A f.> c.U· ,,"oft
t' I ',?/ 013
~ Z.
" C*
So..c:..c:..ho...rese;
Chemie in der Schule: www.chids.de
-=fo \',e. j
cl ~ [·cl] · C-. 1..
-) ) rol,e 110
cL --- 1)\C.~ lI-I ~ 'l'-lUJl
[ aL] - se «2.1\~6 c.L.L tJ)~""-wt V\ UJl.
C-
ß-
==- ~e -'l~haJioV\
~ SCW~~
( .~, '. LN)v0 l~ sa.c..c.\Aa.-r-'d-~
r-- glykosidisches C-Atom
~CH"OH " c
.... i - 0\ /"-t\ , ,
1, ("''''~H~OHj ~ ~
I ~ ,
~ 2: C"""~H::OH,"-b 0.,/ Z; :\:".
., ~ ~
aO,4)-glykosidische Bind~ng O·
122.J. Ausschnitt aus einem Amvlosemolekül
.0/, (AI6' ), _!
[{JJ ~l-~~ sc.k ""1cJ.N.o '\1~ oterSo.. cc..~'Ie& e.
"eft.pillrt (}tsv.ov"..'j~~ )~~1W' ~ ~Ö:cluJ~e.~ '; \n wl-O-,e -;:':
(= ~ - ""F~6iol().Se I I)l. - ~~sfJ.o.&e)
{J
•~ ,~-sJYk05i~i?,hes. <;.~.!'fu1·o 'f 0,/ ,/.-gIYkoSldJSChc"l$i~~ü~g : el ( Al lf ).- '0~" ,', . . -; . 3· ·
I L'~~~ •....~~- .. .~
.0- ~~v\ ~_/O ,,",
o~,
-'0 .... ~r-;"\ ..o·
122.2. Ausschnitt aus einem .~rnylopektin- bzw. Glykogenmolekül
_ (I; 1
Chemie in der Schule: www.chids.de
,..
{..s
1
~,
Chemie in der Schule: www.chids.de
-=fo \\ e A:)I ' )
@)
L:cy;u:V\ fJo.c1~~
Te> \\~ ~y
alvkosidisches C-Alom- • I ,
I ,, ,I ,, " ,',
, ~H10H /~' L,"~.·CH10H-, 0, '<:;'l--o . 1 I ~io Yrj0 ~ I." 0
J t,\ cl< I ,
I I' -. C":H,OH ! I··" '" - ., I
, I
" I, 'P{ 1,4)-glykosidischc Bindung .....; ~
' .0" : "i "
..... ~ S~~o.u-TQ ~fO"'lu..~ -\&q (/(3,5" -
T'Äh'UcM~)( ~~.JtV\~) ~U-.ltW.<e. \JS4{a....-lo~
'W... 'n~~ - v'o\e.lJ- ~~,
123,1. Formelausschnitt aus einem Cetluloscmetekülr·:..>·:.. ..r·: · ~'· : ,~ ::
r-.'
~ c..C!J s;Ll/\.o- c'-~"S
_ AJoIo~ ~~l- \J.o~ GJao~to~ -:0
~Q!.
~ (A,~ ) r11Vo~\cL:~ ~\IM~
::1« ...
HtC-OtI
. CH•OCHJ ""-Oll CH
H.c-~OIl '~.. ,1 1 ~ -CH,.HC - ~ 004,Hl-OIl· .~ 0
I >"I
l"'!--00f1 .:-'" oc"'.:-n \11...
-!-'I
-c-I
~~'u .,
I
• •"'C-OIl HtC-OK..l lo.J. -04 • &.
--*"'~:' .. ~ ... '
V2 V2""'0 ~1foCi-0Il ..l-o •10(0 HtC-QH o---c:-4I I~ HC- Hl ".10( I <Jl llCtft--...--SO >"
..... HtC-Ot .... I lICH,
e, "" ..l-o00tt ...!_Oll oc.........0-;--.011I I
HC-CH
..l ..l-Ot~~.
l"OCHJ~Oll 00tt 0- 00tee. ••
vYVUV\•• IfoCi-Ot
...~-Ot • ~o
' . ~ , i:4~"",D~ 1foCi-Ot~ 04
O--CH ... 1I 1OCH,lvl
HC--O
, 01foCi-Ot 'Y'OCH' _HC--O ",,'" '01
I I IlO(-o-IC,I4"O,I"H HC-CH
.J) " HLo...&.v ~-Ot, ~uD----CH HtC-Ot~ 11.,.
I I I ClCHJ
~Ot ~=- ~H.cO~ ~
°-YOCHJOK
i
I
\j '
A:lb.: M..... " Mi.. Flc!Iten/laIz-L. A....cIlnI\I ....- Mol. 1_Gloss•• HaO.' 711••1;mit ".-n:lI1ch« QenaIIm/guIlt
_vart.1
:..... .
F~
u.wi
o~ 17',';'',' . .
~·63Ar.l. ' ,:
I'··,.~ " ; .~~. .
.l-:~, -:::- : :;; . ! .
;ii~;jL)r
I",§'ri
I6~\.U..
~
-. ~o.d- \Lt.~ \ ks~\.l~
l>.h~'S>S 'ih.~ '0y\,.~"""\o~ dJ..-~
dA-. u....~.
S()..).J....c.. ~ d..Ife \ 'j~ "a."~CIJ~ (~~h; fY\I'-~)
~S~~~
~Ut.~
@
(c, "AO 0S)n + (n- A) lh,o \t- + _> n, C6 (f12. Oe
~cose.- -:?> ..
Chemie in der Schule: www.chids.de