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Handreichung für die Kompetenzorientierte Leistungsrückmeldung · 2020. 5. 12. · 2 1....

Date post: 28-Jan-2021
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Handreichung für die Kompetenzorientierte Leistungsrückmeldung
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    Handreichung

    für die

    Kompetenzorientierte

    Leistungsrückmeldung

  • 1

    1. KOMPETENZORIENTIERTE LEISTUNGSRÜCKMELDUNG ................................................... 2

    2. ELEMENTE DER KOMPETENZORIENTIERTEN LEISTUNGSRÜCKMELDUNG ........................ 3 2.1 Entwicklungsübersichten ....................................................................................................................................... 3 2.2 Leistungsnachweise mit kontinuierlicher Leistungsrückmeldung ....................................................... 4 2.3 Lerngespräche ............................................................................................................................................................ 5 2.4 Portfolio ......................................................................................................................................................................... 5 2.5 Lernentwicklungsbericht ....................................................................................................................................... 6

    3. DIE ENTWICKLUNGSÜBERSICHTEN (EÜs) ........................................................................ 6 3.1 Aufbau des Stufenmodells ...................................................................................................................................... 6 3.2 Aufbau der Entwicklungsübersichten ............................................................................................................... 8 3.3 Umgang mit den Entwicklungsübersichten .................................................................................................. 10

    4. DER LERNENTWICKLUNGSBERICHT (LEB) - Das Zeugnis ................................................ 13 4.1 Aufbau des Kompetenzrasters im Lernentwicklungsbericht ................................................................ 14

    4.1.1 Allgemein mathematische Kompetenzen in Mathematik im LEB .....................................................15 4.1.2 Dropdown-Listenfeld im zieldifferenten Zeugnis .......................................................................................16

    4.2 Halbjahreszeugnis des 4. Jahrgangs ................................................................................................................. 17

    5. QUELLENANGABEN ..................................................................................................... 20

    6. ANHANG ...................................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert. 6.1 Glossar für die Entwicklungsübersichten in Deutsch .........Fehler! Textmarke nicht definiert. 6.2 Glossar für die Entwicklungsübersichten in Mathematik .Fehler! Textmarke nicht definiert.

    Stand: 29.05.2017

  • 2

    1. KOMPETENZORIENTIERTE LEISTUNGSRÜCKMELDUNG

    Die im Jahr 2003 durch die Kulturministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards

    für Deutsch und Mathematik wurden 2005/2006 für die Grundschulen verbindlich

    eingeführt.1 In ihnen werden die Bildungsziele für Mathematik und Deutsch benannt

    und als zentrale Kompetenzen definiert, die die Schülerinnen und Schüler bis zum

    Ende der Grundschulzeit erworben haben sollen.2

    Kompetenzen sind laut Weinert die „bei Individuen verfügbaren oder durch sie

    erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu

    lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen

    Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen

    erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“3

    Seit der Einführung der Bildungsstandards stellt die systematische Förderung von

    Handlungs- und Lernkompetenzen der Schüler und Schülerinnen eine Hauptaufgabe

    der Schul- und Unterrichtsentwicklung dar. Dabei wird einerseits die individuelle

    Kompetenzentwicklung in den Blick genommen („Was kann das Kind?“), andererseits

    werden die individuellen Leistungen in Bezug zu den Bildungsstandards bewertet.

    Diese Entwicklung muss sich auch in einer zeitgemäßen kompetenzorientierten

    Leistungsrückmeldung abbilden. In der Bremer Zeugnisverordnung wurde sie deshalb

    wie folgt verankert:

    „Die Gestaltung von Lernentwicklungsberichten in Form von Kompetenzrastern wird

    vereinheitlicht. Die standardbezogene Rückmeldung des Kompetenzrasters

    (Leistungsstand) wird immer ergänzt um eine individuumsbezogene Rückmeldung

    (Lernentwicklung).“ 4

    Die inhaltliche Entwicklung der benannten Lernentwicklungsberichte (die

    vereinheitlichten Kompetenzraster) erfolgte im Auftrag der Senatorin für Kinder und

    Bildung in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schule Bremen. In einer

    insgesamt zwei Jahre umfassenden Pilotierungsphase arbeiteten zunächst fünf, dann

    zwölf Bremer Grundschulen mit dem neuen Instrument. Sie prüften dessen Nutzbarkeit

    und trugen mit konstruktiven Rückmeldungen zu dessen Verbesserung bei.

    Parallel wurde ist für die individuelle Leistungsdokumentation und -rückmeldung der

    „Leitfaden für das Grundschulportfolio des Landes Bremen" 5 erarbeitet und zur

    Verfügung gestellt worden. Die Fachgruppe „Inklusion“ entwickelte das

    Kompetenzraster weiter und ergänzte eine Basisstufe. Im Schuljahr 2014/ 2015

    wurden die Kompetenzraster erneut pilotiert und anschließend entsprechend

    überarbeitet.

    1 vgl. Bremerich-Vos, S. 12f 2 vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Länder, 2010, S. 7 3 Weinert, S. 27 4 Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, 2013, S. 4 5 Landesinstitut für Schule, 2014

  • 3

    2. ELEMENTE DER KOMPETENZORIENTIERTEN

    LEISTUNGSRÜCKMELDUNG

    Jede Art der Leistungsbewertung eines Schülers oder einer Schülerin fußt auf

    verschiedenen Elementen. Leistung transparent zu machen und damit Sicherheit für

    Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer zu schaffen, ist das Anliegen von

    KompoLei. Die Elemente miteinander zu verbinden und zu gewichten, um eine

    Gesamteinschätzung abzugeben, ist pädagogische Aufgabe der Lehrkraft.

    Das in Bremen entwickelte Modell zur kompetenzorientierten Leistungsrückmeldung

    besteht aus fünf Elementen:

    Abbildung 1 - KompoLei- Pyramide

    Die Entwicklungsübersichten (EÜ) bilden den schrittweisen Aufbau einer Kompetenz

    über die gesamte Grundschulzeit ab. In ihnen kann der individuelle Leistungsstand

    einer Schülerin oder eines Schülers eingeordnet werden, wodurch über die Zeit die

    Kompetenzentwicklung abgebildet wird. Verschiedene Leistungsnachweise

    dokumentieren den Lernfortschritt. Das Portfolio und die Lerngespräche bieten die

    Möglichkeit einer persönlichen und wertschätzenden Rückmeldung. Sie stellen die

    individuelle Lernentwicklung der Schülerin bzw. des Schülers in den Mittelpunkt. Im

    Lernentwicklungsbericht (LEB) am Ende eines jeden Schuljahres und zum Halbjahr

    des 4. Jahrgangs werden die Informationen aller vorausgegangenen Elemente in

    rechtskräftiger Form zusammengefasst.

    Im Folgenden werden die einzelnen Elemente kurz vorgestellt.

    2.1 Entwicklungsübersichten Die Entwicklungsübersichten wurden auf Basis der Eigenschaften von

    Kompetenzrastern entwickelt. Dafür wurden die Inhalte der nationalen Bildungs-

    standards und der Bremer Rahmenpläne in Form einer Matrix abgebildet, womit ein

  • 4

    sukzessiver Aufbau der einzelnen Kompetenzen über die gesamte Grundschulzeit

    abgebildet wird. Es wird folglich beschrieben, „was man in einem bestimmten

    Fachbereich können könnte“ bzw. sollte.6

    Die Bremer Entwicklungsübersichten liegen aktuell für die Fächer Mathematik und

    Deutsch vor. Die inhaltliche Erarbeitung von Entwicklungsübersichten für weitere

    Fächer ist vorgesehen.

    Die Entwicklungsübersichten sind entsprechend den Bildungsstandards und den

    Rahmenplänen in jeweils 4 Kompetenzbereiche unterteilt. Zur besseren Übersicht sind

    die Kompetenzbereiche in weitere Teilkompetenzen untergliedert. Sämtliche Inhalte

    werden systematisch in 10 Fähigkeitsstufen aufgebaut, in die der jeweilige Lernstand

    zu einem gewählten Zeitpunkt eingeordnet werden kann. Die Basisstufe ermöglicht

    den Einsatz der Entwicklungsübersichten für alle Kinder, insbesondere für

    Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Wahrnehmung und

    Entwicklung (Geistige Entwicklung).

    Der Aufbau und Umgang mit den Entwicklungsübersichten wird in Kapitel 3 detailliert

    beschrieben.

    2.2 Leistungsnachweise mit kontinuierlicher Leistungsrückmeldung Leistungsnachweise sind im Unterricht entstandene Arbeitsergebnisse, die das

    Erreichen einer bestimmten Kompetenz aufzeigen. Laut der pädagogischen Leitlinien

    des Landes Bremen sollen die Schülerinnen und Schüler dabei aktiv an der

    Leistungsrückmeldung beteiligt werden.7

    Allgemein gilt, dass verschiedene Formen von Lernstandserhebungen und -

    dokumentationen nebeneinander stehen, die sich gegenseitig ergänzen:

    Dazu zählen u.a.

    Lehrerbeobachtungen im Unterricht

    Präsentationen von Arbeitsergebnissen oder Arbeitsschritten

    Klassenarbeiten und Tests

    Texte und Geschichten

    Bilder oder Fotos

    Arbeitsblätter

    digitale Mitschnitte8

    Die Leistungsermittlung kann in schriftlicher, mündlicher und praktischer Form

    erfolgen.9

    Dabei sollten sowohl standardorientierte Ermittlungen des Leistungsstands der

    gesamten Klasse zu einem gemeinsamen Zeitpunkt (wie in Klassenarbeiten) als auch

    individuelle Lernbeweise zu unterschiedlichen Zeitpunkten gleichermaßen

    berücksichtigt werden.

    6 Institut Beatenberg, Stichwort „Kompetenzraster“: http://www.institut-beatenberg.ch/wie-wir-lernen/instrumente/kompetenzraster.html (Stand 11.11.15) 7 Vgl. Der Senator für Bildung und Wissenschaft 2004a, S. 13 8 Vgl. Landesinstitut für Schule, 2014, S. 27 9 vgl. Der Senator für Bildung und Wissenschaft, 2004c, S. 32

    http://www.institut-beatenberg.ch/wie-wir-lernen/instrumente/kompetenzraster.html

  • 5

    Ziel der kontinuierlichen Leistungsrückmeldung ist es, den Schülerinnen und Schülern

    ihren Leistungsstand und ihre individuelle Entwicklung aufzuzeigen und somit die

    Selbsteinschätzungsfähigkeit zu fördern. Außerdem werden die

    Erziehungsberechtigten mithilfe der Leistungsnachweise über den Leistungsstand des

    Kindes informiert.

    2.3 Lerngespräche In der Grundschulverordnung ist festgehalten, dass Gespräche mindestens zweimal

    pro Schuljahr stattfinden sollten und einen Teil der Leistungsdokumentation darstellen.

    Ziel der Gespräche soll es sein, eine Rückmeldung über die Lernentwicklung und den

    Leistungsstand der Schülerin bzw. des Schülers zu geben und „gemeinsam

    Vereinbarungen über die nächsten Lernschritte“ zu treffen.10

    Ein Lerngespräch findet in der Regel zwischen Lehrkraft und Schülerin bzw. Schüler

    ggf. mit einem oder beiden Erziehungsberechtigten statt. Als Gesprächsgrundlage

    sollten die Elemente genutzt werden, die die bisherige Arbeit darlegen (Portfolio, Lern-

    bzw. Leistungsnachweise). Daraus werden die weiteren Ziele für das Kind konkretisiert

    und ggf. schriftliche Lernvereinbarungen getroffen. Je nach Ausrichtung und Anzahl

    der Lerngespräche kann hier auch ein Übungszeitraum vereinbart werden, nach

    dessen Ablauf ein erneutes (Kontroll-) Gespräch geführt wird.11

    Lerngespräche bieten eine Plattform, um

    auf das bisherige Lernen zurückzublicken,

    Perspektiven für das weitere Lernen aufzuzeigen,

    Vereinbarungen mit der Schülerin / dem Schüler (und den Eltern) zu treffen,

    Arbeitsergebnisse zu würdigen,

    Feedback zu geben,

    Probleme anzusprechen und

    Beratung über weitere Hilfe(n) zu beratschlagen.12

    2.4 Portfolio Das Portfolio stellt eine lernbiografische Sammlung von Dokumenten dar, in der die

    Interessen, Fortschritte und Leistungen der gesamten Grundschulzeit eines Kindes

    abgebildet werden. Durch die Arbeit mit dem Portfolio wird das Kind aktiv an der

    Leistungsdokumentation beteiligt, indem es „mit Begleitung der pädagogischen

    Fachkraft zielgerichtet aussagekräftige schulische (und außerschulische) Arbeiten“13

    auswählt und in seinem Portfolio ablegt. Dadurch erfolgt u.a. eine reflexive Begleitung

    des eigenen Lernprozesses.14

    10 Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, 2012, S. 4 11 vgl. ebd. 12 vgl. mit dem Internetauftritt PIK AS, Stichwort „Rückmeldungen geben“: http://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-geben/rckmeldungen-geben.html (Stand 11.11.15) 13 Landesinstitut für Schule, 2014, S. 4 14 vgl. ebd.

    http://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-geben/rckmeldungen-geben.htmlhttp://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-geben/rckmeldungen-geben.html

  • 6

    An dieser Stelle wird auf den im Landesinstitut für Schule entstandenen Leitfaden für

    das Grundschulportfolio des Landes Bremen „Rede mit! Wähle aus! Zeige, was du

    kannst“ 15 verwiesen. Darin werden Hinweise zum Aufbau und Umgang mit dem

    Portfolio geliefert und durch praxisnahe Beispiele und Hinweise ergänzt.

    2.5 Lernentwicklungsbericht16 Der Lernentwicklungsbericht ist das Zeugnis. Er ist zum Ende eines jeden Schuljahres

    und zum Ende des ersten Halbjahres des 4. Jahrgangs zu erstellen. Er stellt die

    rechtskräftige Zusammenfassung dessen dar, was zuvor durch Portfolio,

    Entwicklungsübersichten und Leistungsnachweisen dokumentiert und in den

    Lerngesprächen mit Schülerinnen und Schülern und Eltern erörtert wurde. Weitere

    Informationen zu Aufbau und Umgang mit dem neuen Lernentwicklungsbericht folgen

    in Kapitel 4.

    3. DIE ENTWICKLUNGSÜBERSICHTEN (EÜs)

    Im Folgenden wird vorgestellt, welche grundlegende Idee zu einem 11-stufigen Modell

    führt und wie die Entwicklungsübersichten (EÜs) über die gesamte Grundschulzeit

    genutzt werden können.

    3.1 Aufbau des Stufenmodells Den Bildungsstandards zufolge soll die Kompetenzentwicklung über die gesamte

    Grundschulzeit betrachtet werden. Dabei wird ein „Denken in Jahrgängen“ von einem

    schrittweisen, individuell verlaufenden Kompetenzaufbau abgelöst. Folgende

    Abbildung zeigt, wie sich dieses Umdenken formal aufbaut und wie es sich mit einer

    jahrgangsbezogenen Schulstruktur in Einklang bringen lässt.

    15 Landesinstitut für Schule, 2014

  • 7

    Abbildung 2- Aufbau des Stufenmodells

    Auf die Basis-Stufe folgen 10 Fähigkeitsstufen, welche die gesamte Grundschulzeit

    umfassen (siehe in der Abbildung ganz links). Stufe 9 definiert die als verbindliches,

    einheitliches Ziel bundesweit festgelegten Bildungsstandards zum Ende des 4.

    Jahrgangs.

    Die sich rechts anschließende Tabelle zeigt auf, welche Stufen in welchem Jahrgang

    schwerpunktmäßig verankert sind. So werden die Stufen 1 bis 4 (1.1-1.4) inhaltlich

    vorrangig im 1. Schulbesuchsjahr bearbeitet, die Stufen 3-6 (2.1-2.4) im zweiten, die

    Stufen 5-8 (3.1-3.4) im dritten und die Stufen 7-10 (4.1-4.4) im vierten Schuljahr. Die

    11er Skalierung ermöglicht erstmals die differenzierte Rückmeldung einer Leistung,

    die nicht dem besuchten Jahrgang bzw. Schulbesuchsjahr entspricht. Dies gilt sowohl,

    wenn sie darunter, als auch, wenn sie darüber liegt. Es wird dementsprechend mithilfe

    der 10 bzw. 11 Stufen aufgezeigt, was eine Schülerin bzw. ein Schüler kann und nicht

    mehr wie gut oder schlecht die jeweilige Fähigkeit eingeschätzt wird.

  • 8

    3.2 Aufbau der Entwicklungsübersichten

    Abbildung 3- Seite einer EÜ des Kompetenzbereichs „Lesen und Umgang mit Texten*“

    Kompetenzformulierungen wie im Zeugnis

    Konkretisierung der Kompetenz in eine Basis -und 10 Fähigkeitsstufen

    Graue Markierungen zur Kennzeichnung der Zielvorgabe jeden Jahrgangs

    Teilkompetenz

    Fähigkeitsstufen

    Kompetenzbereich

    Begriffe in Versalien zur Kennzeichnung der Glossar-Begriffe

    Kompetenzen

  • 9

    Im Folgenden werden die Elemente einer Entwicklungsübersicht-Seite kurz erläutert:

    Kompetenzbereich

    Die Kompetenzen, die im Deutsch- und Mathematikunterricht erreicht werden sollen,

    werden wie in den Bremer Rahmenplänen in je 4 Kompetenzbereiche unterteilt. Die

    obere Leiste auf den Entwicklungsübersichten zeigt den jeweiligen Kompetenzbereich

    an. Das vorangegangene Beispiel zeigt demzufolge eine Seite des

    Kompetenzbereichs „Lesen und Umgang mit Texten“.

    Teilkompetenz

    Jeder der 4 Kompetenzbereiche beinhaltet verschiedene Teilkompetenzen, sodass

    sich eine weitere Unterteilung ergibt. Die oben aufgeführte Teilkompetenz des

    Kompetenzbereiches „Lesen“ ist „Lesetechniken und –strategien“.

    Kompetenzen

    Unter jeder Teilkompetenz befinden sich die einzelnen Kompetenzen, die von der

    Basis bis zur Fähigkeitsstufe 10 aufgebaut sind.

    Kompetenzformulierungen wie im Zeugnis

    In dieser Zeile stehen die Kompetenzformulierungen so, wie sie wortwörtlich im

    Lernentwicklungsbericht angegeben sind.

    Fähigkeitsstufen

    In der ersten Spalte ist die Skalierung von der Basis bis zur Fähigkeitsstufe 10

    aufgeführt. Eine 11er Skalierung befindet sich ebenfalls im Lernentwicklungsbericht.

    Die Entwicklungsübersichten sind dementsprechend passgenau auf die

    Lernentwicklungsberichte abgestimmt.

    Graue Markierungen

    Die grauen Markierungen zeigen die Zielvorgabe der jeweiligen Jahrgangsstufe an.

    Die Felder 5 und 9 sind aufgrund der Doppeljahrgangsstruktur etwas dunkler gehalten.

    Kann-Formulierungen

    Alle Kompetenzen werden in Form von „kann-Formulierungen“ wiedergegeben, um

    aufzuzeigen, dass es darum geht, über welche Kompetenzen der Lernende oder die

    Lernende verfügt und um sie damit von der Tätigkeitsebene (ich mache, ich habe,...)

    zu unterscheiden.17

    Begriffe in Versalien

    Die Begriffe, die in Großbuchstaben stehen, sind in einem Glossar hinterlegt (siehe

    Anhang).

    17 vgl. Johlen: plus-institut.de/blog/2012/09/23/ich-habe-und-ich-kann-checklisten-kompetenzraster-kompetenzerfassung-und-wo-die-unterschiede-liegen/ (Stand 02.05.2014)

  • 10

    3.3 Umgang mit den Entwicklungsübersichten Wie in 3.2 beschrieben, wird in den Entwicklungsübersichten ein schrittweiser,

    standardorientierter Kompetenzaufbau aufgezeigt. Die Entwicklungsübersichten

    können dadurch zwei wesentliche Funktionen erfüllen.

    Zum einen bieten sie eine Grundlage für eine transparente Leistungsdokumentation

    während des Schuljahres und dienen zum Schuljahresende als Vorbereitung auf einen

    zügig zu erstellenden kompetenzorientierten Lernentwicklungsbericht.

    Zum anderen können die Entwicklungsübersichten zur Unterrichtsplanung

    herangezogen werden und Ziele zur individuellen Forderung und Förderung

    aufzeigen. Die Markierungen in den Übersichten geben auf einen Blick zu erkennen,

    welches die jeweils nächsthöhere Fähigkeitsstufe ist, sodass daraufhin passgenaue

    Lernangebote ausgewählt werden können.

    Die Einstufung der Schülerinnen- und Schülerleistung in die Entwicklungsübersicht

    kann auf einen Blick sowohl den aktuellen Lernstand als auch die Lernentwicklung

    eines Kindes sichtbar machen. Die markierten Kompetenzen (siehe folgende

    Abbildung) können Schwierigkeiten ebenso wie herausragende Leistungen aufzeigen

    und zur Unterrichtsplanung und als Grundlage und Vorbereitung von Eltern- und

    Lerngesprächen genutzt werden.

    Wie sollte markiert werden?

    Eine einzelne Kompetenz kann markiert werden, wenn die in 2.2 genannten Formen

    der Leistungsermittlung zeigen, dass ein Kind die entsprechende Kompetenz

    beherrscht.

    Ein Beispiel: Wenn ich als Lehrkraft beim freien Schreiben beobachte, dass ein

    Schüler oder eine Schülerin die Nomen generell groß schreibt, dann kann ich die

    Kompetenz „kann Nomen groß schreiben“ (siehe S. 12, Stufe 5) ankreuzen.

    Ein anderes Beispiel: Hat ein Schüler oder eine Schülerin in einem Rechentest von 10

    Aufgaben 5 Aufgaben richtig beantwortet, dann kann ich nicht sicher davon ausgehen,

    dass ein Verständnis vorliegt und markiere die Kompetenz nicht.

    Wie in 2.2 angegeben, müssen Markierungen nicht durch „handfeste Beweise“ wie

    Klassenarbeiten und Tests belegt werden. Auch z.B. durch die Beobachtung kann

    erhoben werden, ob eine Kompetenz markiert werden kann oder nicht.

    Um nachvollziehen zu können, welche Markierung zu welchem Zeitpunkt

    vorgenommen wurde, kann -wie im Beispiel auf S. 12- mit unterschiedlichen Farben

    gearbeitet werden. Jeder Farbe sollte dann ein Datum zugeteilt werden.

    Wann sollte markiert werden?

    Die Lehrkraft sollte mindestens zweimal im Jahr (z.B. zu den Eltern- Schüler-

    gesprächen) die höchsten Kompetenzen markieren, die ein Kind zu dem Zeitpunkt

    erreicht hat. Um den Lernstand eines Kindes zu verorten, muss nicht jede Kompetenz

    abgehakt werden, die bis dahin erreicht wurde.

    Es wird ausdrücklich empfohlen, auch nach dem Abschluss einer Lerneinheit den

    jeweils aktuellen Lernstand einzutragen. Dadurch soll zum einen Mehrarbeit durch

  • 11

    „doppelte Buchführung“ vermieden werden und ein punktueller Zeitaufwand

    vermieden werden.

    Wie kann der Lernstand aus der EÜ in den LEB übertragen werden?

    Die Entwicklungsübersicht ist optimal auf den seit dem Schuljahr 2015/2016

    verbindlichen kompetenzorientierten Lernentwicklungsbericht abgestimmt. Die 11

    Fähigkeitsstufen, die in der EÜ aufgeführt sind, werden im LEB als 11 Kästchen

    abgebildet (siehe Abbildung 5).

    Am Schuljahresende kann die Markierung in den Entwicklungsübersichten direkt in

    den LEB übertragen werden. Dazu liest die Lehrkraft in der Entwicklungsübersicht

    nach, welche höchste Fähigkeitsstufe das Kind bis zu diesem Zeitpunkt erreicht hat

    und setzt ein Kreuz in das entsprechende Kästchen im digitalen Zeugnisformular. Eine

    Fähigkeitsstufe gilt dann als erreicht, wenn mehr als 50% der in der Stufe genannten

    Kompetenzen markiert worden sind. Es reicht also nicht, wenn eine einzelne

    Kompetenz in einer Stufe markiert ist.

    Da Lernen sprunghaft ist, keinem starr linearen Prozess folgt und auch von

    unterrichtlicher Steuerung abhängig ist, wird nicht jedes Kind jede Stufe durchlaufen

    und nicht alle Kompetenzen erreichen. Es kann demnach sein, dass einzelne

    Kompetenzen markiert sind, die sich weit über oder unter dem Gros der anderen

    Markierungen befinden. Diese „Ausreißer“ können als Schwierigkeit oder

    herausragende Leistung im Bemerkungsfeld aufgenommen werden.

    Aufbewahrung der Entwicklungsübersichten

    Da sich in den Entwicklungsübersicht-Heften sensible Schülerinnen- und Schülerdaten

    befinden, müssen diese geschützt, also nicht frei zugänglich, gelagert werden. Sie

    können als ein Teil der Schülerakte am Ende der Grundschulzeit auch für die

    weiterführenden Schulen eine wichtige Informationsgrundlage bilden.

    Auf der folgenden Seite wird eine exemplarische Markierung und Übertragung

    aufgezeigt.

  • 12

    Beispiel:

    Abbildung 4 -markierte Entwicklungsübersicht- Deutsch, S.10

    Abbildung 5- Ausschnitt aus dem LEB

    In diesem Bespiel befinden sich zum Schuljahresende mehr als 50% der markierten

    Kompetenzen auf Fähigkeitsstufe 5, dementsprechend würde das Kreuz im LEB in das 5

    Kästchen gesetzt werden. Dass eine Kompetenz auf Stufe 6 markiert ist, zeigt auf, dass das

    Kind in diesem Bereich weiter ist, repräsentiert aber nicht den gesamten Leistungsstand. Diese

    Kompetenz kann im Bemerkungsfeld im LEB aufgeführt werden.

  • 13

    4. DER LERNENTWICKLUNGSBERICHT (LEB) - Das Zeugnis

    Am Ende jeden Schuljahres (in Klasse 4 auch zum Halbjahr) erhalten die Schülerinnen

    und Schüler einen Lernentwicklungsbericht, der die gezeigten Leistungen auf

    Grundlage der Elemente „Entwicklungsübersichten – Portfolio – Leistungsnachweise“

    zusammenfasst.

    In der neuen Zeugnisverordnung des Landes Bremen wird u.a. die Form des

    kompetenzorientierten Lernentwicklungsberichtes festgelegt. „Der Lernentwick-

    lungsbericht ist im ersten Teil als Kompetenzraster gestaltet. Das Kompetenzraster

    gibt die Leistungsstände der Schülerin oder des Schülers kompetenzorientiert und an

    den Bildungsstandards orientiert wieder. Die Lernentwicklung wird im zweiten Teil des

    Lernentwicklungsberichtes durch einen freien Text erläutert.“ 18 Da die

    Bildungsstandards nur für Mathematik und Deutsch vorliegen, liegt das

    Kompetenzraster nur für diese beiden Fächer vor. Die Bereiche Arbeits- und

    Sozialverhalten sowie die Leistungsrückmeldung für alle anderen Fächer erfolgen

    durch einen freien Text.

    Im Lernentwicklungsbericht wird nicht bewertet, wie gut eine erbrachte Leistung ist (so

    war es im Notensystem und in den Textzeugnissen), sondern welche Fähigkeitsstufe

    die Schülerin oder der Schüler aktuell erreicht hat. Aussagen über die Qualität der

    Kompetenzstufe können z.B. im Bemerkungsfeld als Text formuliert werden.

    Der kompetenzorientierte Lernentwicklungsbericht in Deutsch und Mathematik bildet

    zwei Dinge ab:

    den aktuellen Lernstand der Schülerin bzw. des Schülers

    die individuelle Lernentwicklung über die gesamte Grundschulzeit, da das

    Formular in Formulierung und Struktur von der 1. bis zur 4. Jahrgangsstufe

    unverändert genutzt wird.

    Dies wird durch eine 11-stufige Skala ermöglicht. Die 11 Stufen setzen sich, analog

    zu den Entwicklungsübersichten, aus der Basis-Stufe (ganz links) und den Stufen 1-

    10 zusammen.

    18 Zeugnisverordnung, veröffentlicht als Gesetzesblatt der Freien Hansestadt Bremen, Nr. 57, 2013, S.8

  • 14

    4.1 Aufbau des Kompetenzrasters im Lernentwicklungsbericht

    Abbildung 6- Ausschnitt aus einem Zeugnis der 1. Klasse

  • 15

    11er Skalierung

    Hinter jeder zu bewertenden Teilkompetenz steht eine Zeile mit 11 Kästchen. Diese

    Kästchen bilden das Gerüst, in das die Leistung einer Schülerin oder eines Schülers

    einzuordnen ist.

    Für jedes Kästchen sind Kompetenzen hinterlegt, die in der Entwicklungsübersicht

    nachgelesen werden können (siehe 3.3).

    Rahmen um 4 Kästchen

    In jedem Schulbesuchsjahr werden inhaltlich 4 Fähigkeitsstufen vorrangig behandelt.

    Zur besseren Orientierung werden diese wie folgt hervorgehoben:

    Die 4 Stufen folgen dem auf Seite 6 beschriebenen Aufbau.

    Schraffierte Felder

    Bei einigen Teilkompetenzen sind schraffierte Felder zu finden. Dies bedeutet, dass

    die Fähigkeitsstufen hier nicht mit einzelnen Kompetenzen hinterlegt sind. Dies kann

    daran liegen, dass dieser Teilbereich später beginnt als im ersten Schuljahr oder der

    Kompetenzaufbau bereits vor dem vierten Schuljahr endet.

    Ergänzende Bemerkungen

    Unter den jeweiligen Kompetenzrastern befindet sich ein Feld für ergänzende

    Bemerkungen. In diesem kann Bezug auf besondere individuelle Leistungen

    genommen werden, durch die das Raster sinnvoll ergänzt wird.

    Das Feld bietet zudem Platz, um Hilfsmittel und Methoden zu benennen, die dem Kind

    zum Kompetenzerwerb verholfen haben.

    Laut der „Verordnung für unterstützende Pädagogik“ dürfen im gesamten Zeugnis,

    also auch im Bemerkungsfeld, keine Fördermaßnahmen wie LRS-Förderung,

    Teilnahme am BLIK- Kurs etc. niedergeschrieben werden.

    4.1.1 Allgemein mathematische Kompetenzen in Mathematik im LEB Die allgemein mathematischen Kompetenzen wurden nicht separat als stufiger

    Kompetenzaufbau abgebildet. Sie finden sich in jedem der 4 Kompetenzbereiche

    wieder. Zusätzlich sollen sie separat dokumentiert und im Lernentwicklungsbericht

    bewertet werden. Für die Dokumentation können u.a. die Notizseiten in den

    Entwicklungsübersichten genutzt werden. Diese darf sich, genau wie die Bewertung

    im LEB, auf den jeweiligen Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit beziehen.

    Jahrgang 1

    Jahrgang 2

    Jahrgang 3

    Jahrgang 4

  • 16

    Die Bedeutung der allgemein mathematischen Kompetenzen wird im Rahmenlehrplan

    Grundschule für Mathematik des Landes Bremen ausführlich beschrieben und direkt

    auf S. 2 des Entwicklungsübersicht-Heftes in Mathematik zusammengefasst erläutert.

    Da sie die Grundlage eines kompetenzorientierten Mathematikunterrichts bilden, sind

    sie ebenso bewertungsrelevant wie die inhaltlichen Kompetenzen. Die Bewertung der

    allgemein mathematischen Kompetenzen im Lernentwicklungsbericht erfolgt weiterhin

    in Textform, wofür unterhalb des Kompetenzrasters in Mathematik ein eigenes Feld

    zur Verfügung steht. Dieses Feld muss bei jeder Schülerin und jedem Schüler

    ausgefüllt werden.

    Die Bewertung der allgemein mathematischen Kompetenzen darf sich auf den

    Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit beziehen und muss nicht explizite oder

    separate Aussagen zu allen 5 Bereichen treffen. Zwei bis drei aussagekräftige

    Formulierungen sind daher ausreichend. Als Orientierung bzw. Anregung sind

    nachfolgend einige, wenige Beispiele ausformuliert. Darüber hinaus wird ausdrücklich

    ein Austausch zu den allgemein mathematischen Kompetenzen und ihrer Bewertung

    u.a. im Rahmen von Fachkonferenzen empfohlen.

    Beispiele:

    XY kann

    aus Darstellungen die relevanten Informationen entnehmen. (Modellieren)

    Lösungsstrategien entwickeln. (Problemlösen)

    eigene Lösungswege beschreiben, so wie die anderer nachvollziehen.

    (Problemlösen, Argumentieren)

    eigene Darstellungsweisen beschreiben. (Kommunizieren)

    eine Darstellung in eine andere übertragen. (Darstellen)

    Sachprobleme in mathematische Aufgaben übertragen. (Modellieren)

    zu mathematischen Aufgaben eine passende Sachsituation auswählen.

    (Modellieren)

    zu mathematischen Aufgaben eine passende Sachsituation selbst entwickeln.

    (Modellieren, Probemlösen)

    über Lösungswege reflektieren. (Kommunizieren)

    eingeführte Fachbegriffe sachgerecht benutzen. (Kommunizieren,

    Argumentieren)

    Lösungen verallgemeinert formulieren und daraus Mathe-Regeln ableiten.

    (Argumentieren)

    4.1.2 Dropdown-Listenfeld im zieldifferenten Zeugnis Für Kinder mit Teilleistungsstörungen, die zieldifferent unterrichtet werden, kann per

    Dropdown eine Teilkompetenz markiert und per Mausklick mit einem Stern versehen

    werden, durch den folgender Hinweis gegeben wird: „Diese Teilkompetenz wurde nicht

    bewertet. Siehe hierzu die ergänzenden Bemerkungen auf dem Beiblatt.“ Das

    ergänzende Beiblatt bietet Platz für einen ausführlichen Bericht und kann im LEB

    jeweils direkt hinter das Raster in Deutsch und Mathematik geheftet werden.

  • 17

    Für Kinder, die aufgrund eines Förderbedarfs in „Wahrnehmung und Entwicklung“

    (auch GE- Geistige Entwicklung) kaum Fortschritte machen, und deren Leistungen

    durchgängig im Basisfeld bleiben, kann das Formular ohne Raster (LEB zieldifferent)

    genutzt werden.

    Das zieldifferente Zeugnis und das Rasterzeugnis mit den Dropdown-Elementen

    dürfen nur dann genutzt werden, wenn per Zeugniskonferenzbeschluss festgestellt

    wurde, dass das Kind zieldifferent unterrichtet wird. Dieser Beschluss setzt voraus,

    dass eine individuelle Förderplanung für das Kind erstellt wurde, aus der die

    zieldifferente Unterrichtung hervorgeht.

    4.2 Halbjahreszeugnis des 4. Jahrgangs Zum Halbjahr des 4. Jahrgangs sind folgende Besonderheiten zu beachten:

    Der Regelstandard

    Für den Übergang von Klasse 4 nach 5 muss weiterhin beantwortet werden, ob die

    Leistungen in den Fächern Deutsch und Mathematik über dem Regelstandard liegen

    oder nicht. Der Regelstand entspricht im ersten Halbjahr dem 8. Kästchen, Stufe 7 und

    vorherige liegen darunter.

    Die Leistungen eines Faches liegen über dem Regelstandard, wenn zum Halbjahr in

    jedem der vier Kompetenzbereiche mindestens ein Kreuz im 9. oder 10. Kästchen ist.

    Außerdem muss die Mehrheit der Kreuze aus allen Teilkompetenzen über dem

    Regelstandard, also auf Stufe 9 oder 10, liegen.

  • 18

    Unbearbeitete Teilkompetenzen/ Sternchenregelung

    Der Kompetenzbereich „Schreiben und Texte verfassen“ bildet in der Bewertung eine

    Ausnahme. Die Teilkompetenz „kann lesbar schreiben“ wird nicht mit in die

    Halbjahresbewertung aufgenommen, da sie nicht übergangsentscheidend ist. Die

    Kompetenz endet hier auf der Stufe 8 und kann so nicht „über Regelstandard“

    abbilden: Somit sind hier nur die beiden anderen Teilkompetenzen relevant.

    Abbildung 7- Ausschnitt aus dem LEB 1 HJ Klasse 4, S. 3

  • 19

    Da für die Bearbeitung aller Kompetenzen ein ganzes Schuljahr Zeit ist, kann es sein,

    dass zum Halbjahr zwar zu allen 4 Kompetenzbereichen, aber noch nicht zu allen

    aufgeführten Teilkompetenzen gearbeitet wurde. Deshalb gibt es im

    Halbjahreszeugnis der 4. Klasse die Möglichkeit, mit einem Stern auf folgende

    vorhandene Fußnote zu verweisen: „Diese Teilkompetenz war nicht Gegenstand des

    1. Halbjahres und wird deshalb nicht bewertet.“ Dies kann nur einzelne

    Teilkompetenzen betreffen, da zu jedem der 4 Kompetenzbereiche gearbeitet werden

    muss, damit die Regelstandardfrage beantwortet werden kann.

    Der Stern wird handschriftlich in das Kästchen gesetzt, das das Kind im letzten

    Zeugnis erreicht hat.

    Diese mit Stern gekennzeichneten Teilkompetenzen fließen nicht mit in die Bewertung

    des Kompetenzbereiches ein.

    Da die Teilkompetenz mit dem Stern nicht bewertet wird und beide anderen

    Teilkompetenzen über dem Regelstandard liegen, gelten die Leistungen hier

    insgesamt als „über dem Regelstandard“:

  • 20

    5. QUELLENANGABEN

    BREMERICH-VOS, A.et al.: Bildungsstandards für die Grundschule: Deutsch konkret. 3.

    Aufl. Berlin: IQB und Cornelsen: 2011.

    BRÜDER-GRIMM-SCHULE IN INGELHEIM AM RHEIN: www.bgs-ingelheim.de (Stand

    25.06.2014)

    DER SENATOR FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT: Pädagogische Leitideen.

    Rahmenplan für die Primarstufe. Bremen: 2004a

    DER SENATOR FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT: Rahmenplan -Grundschule Deutsch.

    Bremen: 2004b

    DER SENATOR FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT: Rahmenplan - Grundschule.

    Mathematik. Bremen: 2004c

    DIE SENATORIN FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT (Hrsg.): Verordnung über die

    Organisation des Bildungsgangs der Grundschule (Grundschulverordnung-

    GSchVO). Bremen: 2012

    DIE SENATORIN FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT: Neufassungen und Änderungen der

    Zeugnisverordnung. Versetzungsordnung und weitere Verordnungen– Vorlage Nr. L

    65/18, März 2013

    GESETZESBLATT DER FREIEN HANSESTADT BREMEN, Nr.57: Verordnung für Zeugnisse

    und Lernentwicklungsberichte an öffentlichen Schulen (Zeugnisverordnung).

    Bremen: verkündet am 04. Juli 2013

    GÜNTHNER, WERNER: Lesen und Schreiben an der Schule für Geistigbehinderte. Grundlagen und Übungsvorschläge zum erweiterten Lese- und Schreibbegriff. Dortmund: modernes lernen 2008, 3. Auflage.

    HELBIG, PAUL et al.: Schriftspracherwerb im entwicklungsorientierten Unterricht.

    Lernwege bereiten und begleiten. Kempten: Klinkhardt: 2005

    INSTITUT BEATENBERG, Stichwort Kompetenzraster: http://www.institut-

    beatenberg.ch/wie-wir-lernen/instrumente/kompetenzraster.html (Stand 25.06.2014)

    INSTITUT ZUR QUALITÄTSENTWICKLUNG IM BILDUNGSWESEN (IQB): Vergleichsarbeiten

    2012. 3. Jahrgangsstufe (VERA 3) Deutsch- Didaktische Handreichung zu Testheft

    2- Rechtschreibung. Berlin: 2010

    JOHLEN, D. - LPlus Institut für Lernkultur: plus-institut.de/blog/2012/09/23/ich-habe-

    und-ich-kann-checklisten-kompetenzraster-kompetenzerfassung-und-wo-die-

    unterschiede-liegen/ 2012 (ab gerufen am 2.05.2014)

    http://www.bgs-ingelheim.de/http://www.institut-beatenberg.ch/wie-wir-lernen/instrumente/kompetenzraster.htmlhttp://www.institut-beatenberg.ch/wie-wir-lernen/instrumente/kompetenzraster.html

  • 21

    KITZINGER; ANNETTE, KRISTEN; URSI, LEBER; IRENE: Jetzt sag ich's dir auf meine Weise: Erste Schritte in Unterstützter Kommunikation mit Kindern. Karlsruhe: von Loeper 2003, 4. Auflage.

    KOMPASS:

    www.http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/kompass/angebot-

    home/ (Stand 24.06.2014)

    KLIEME E. et al. Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine Expertise (2003).

    In: Bildungsforschung Band 1. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Bonn/

    Berlin: 2009

    KULTUSMINISTERKONFERENZ et al: Kompetenzstufenmodell zu den Bildungsstandards

    für das Fach Deutsch im Kompetenzbereich „Lesen- mit Texten und Medien

    umgehen“ - Primarbereich. o. Ort: überarb. Fassung 2013

    LANDESINSTITUT FÜR SCHULE BREMEN: Glossar zu den Bildungsplänen in Bremen. In:

    Handbuch für Fachkonferenzen. Bremen: 2009, S. 16-18

    LANDESINSTITUT FÜR SCHULE BREMEN: Rede mit! Wähle aus! Zeige, was du kannst!

    Leitfaden für das Grundschulportfolio des Landes Bremen. Bremen: 2014

    LANDESINSTITUT FÜR SCHULE BREMEN, Stichwort: Kompetenzraster http://www.lis.

    bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.28074.de#kompetenzraster (Stand

    20.6.2014)

    LANDESINSTITUT FÜR SCHULE BREMEN, Stichwort: Diagnostikkoffer, ILea: Der

    http://www.lis.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen56.c.47734.de (Stand:

    04.11.2015)

    LANDESINSTITUT FÜR SCHULE UND MEDIEN BERLIN- BRANDENBURG (LISUM) (Hrsg.):

    Individuelle Lernstandsanalysen. Lehrerheft Deutsch. Teil 2- Rechtschreiben. Berlin:

    o.J.

    LANDESINSTITUT FÜR SCHULE UND MEDIEN BERLIN- BRANDENBURG (LISUM) (Hrsg.):

    Bildungsserver Berlin- Brandenburg Stichwort „Lesestrategien“

    http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/lesestrategien.html ( Stand 27.06.2014)

    LEBER, IRENE: Kommunikation einschätzen und unterstützen. Karlsruhe: von Loeper: ohne Jahr

    PIK AS -Kooperationsprojekt zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts in der

    Primarstufe, Dortmund, Stichwort: Rückmeldung geben: http://pikas.dzlm.de/material-

    pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-

    geben/rckmeldungen-geben.html (Stand 24.06.2014)

    PIK AS -Kooperationsprojekt zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts in der

    Primarstufe, Dortmund, Stichwort: Klassenarbeiten verändern:

    http://www.http/www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/kompass/angebot-home/http://www.http/www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/kompass/angebot-home/http://www.lis.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen56.c.47734.dehttp://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/lesestrategien.htmlhttp://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-geben/rckmeldungen-geben.htmlhttp://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-geben/rckmeldungen-geben.htmlhttp://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts-material/rckmeldungen-geben/rckmeldungen-geben.html

  • 22

    http://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts

    material/klassenarbeiten- veraendern/index.html (Stand 24.06.2014)

    SEKRETARIAT DER STÄNDIGEN KONFERENZ DER KULTUSMINISTER DER LÄNDER IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND (Hrsg.): Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz. Erläuterungen zur Konzeption und Entwicklung. Neuwied: Luchterhand: 2005.

    SEKRETARIAT DER STÄNDIGEN KONFERENZ DER KULTUSMINISTER DER LÄNDER IN DER

    BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND: Konzeption der Kultusministerkonferenz zur Nutzung

    der Bildungsstandards für die Unterrichtsentwicklung. Carl Link, Bonn und Berlin:

    2010, S.12

    WEID-GOLDSCHMIDT, BÄRBEL: Zielgruppen Unterstützter Kommunikation: Fähigkeiten einschätzen - Unterstützung gestalten. Karlsruhe: von Loeper 2013.

    WEINERT, F. E.: Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene Selbstverständlichkeit, in: Weinert, F. E. (Hrsg.): Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim und Basel 2001, S. 17-31

    WILDEMANN, ANJA: Von sich selbst ausgehen. Lerngespräche als Mittel zur Selbst-

    und Fremdeinschätzung. In: Grundschule Deutsch (2009), 22, S 24-26.

    http://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts%20material/klassenarbeiten-%20veraendern/index.htmlhttp://pikas.dzlm.de/material-pik/ergiebige-leistungsfeststellung/haus-10-unterrichts%20material/klassenarbeiten-%20veraendern/index.html

  • 23

    6. ANHANG

    In den Glossaren für Deutsch und Mathematik sind Begriffe der Entwicklungs-

    übersichten hinterlegt, die nach dem Klärungsbedarf in der Pilotierungsphase

    ausgewählt wurden.

    6.1 Glossar für die Entwicklungsübersichten in Deutsch

    Abstrahierte Symbole Bezogen auf das Lesen sind an dieser Stelle – in Abgrenzung zu

    den KONKRETEN SYMBOLEN- Zeichen/Symbole/

    Piktogramme/Gebärden/… gemeint, die den Inhalt in

    verallgemeinerter bzw. generalisierter oder abstrakter Form

    darstellen, d.h. es wird z.B. nicht mehr ein konkreter Gegenstand

    (z.B. ein roter Ball) dargestellt, sondern bereits ein

    verallgemeinertes Zeichen für den Gegenstand (z.B. ein Kreis als

    Zeichen für alle Bälle).

    Als-Ob- Wörter Unter „kann Als-Ob-Wörter schreiben“ soll hier die Kompetenz

    verstanden werden, den Schreibprozess zu imitieren, d.h. das

    Kritzeln soll eine der Schriftsprache vergleichbare Struktur

    aufweisen. Das Kritzeln (meist Zickzack-Linien) weist

    entsprechend eine erkennbare Schreibrichtung auf, es erfolgt

    bereits in Zeilen und eventuell sind Unterbrechungen zu

    erkennen, die einzelne „Worte“ voneinander trennen. Eventuell

    fließen bereits erste, einzelne Buchstaben oder

    buchstabenähnliche Zeichen in das Kritzeln ein.

    Alphabetische

    Strategie (EÜ Lesen)*

    Die alphabetische Strategie ist die Schriftspracherwerbsphase, in

    der gesprochene Laute als geschriebene Buchstaben

    festgehalten werden.

    Alphabetische

    Strategie mit

    orthografischen

    Strukturen (EÜ

    Schreiben) *

    Wie in der alphabetischen Strategie werden hier Laute in

    Buchstaben verschriftet. Durch erste Einsichten in die Orthografie

    treten ab hier erste Schreibungen auf, die über die reine

    Lautebene hinausgehen. Endet ein Wort z.B. auf „a“ wird die

    Endung zumeist als –er verschriftet.

    Angebotener Reiz Unter einem Reiz ist hier ein gezieltes Angebot zu verstehen,

    dass einen oder mehrere Sinneskanäle anspricht.

    Assertive ja-/ nein-

    Fragen

    Assertive Ja-/Nein-Fragen zielen auf den Wahrheitsgehalt einer

    Aussage. Assertive Fragen könnten somit auch mit „richtig“ oder

    „falsch“ beantwortet werden. Für die Beantwortung assertiver

    Fragen ist ein symbolisches Zeichen (per Konvention festgelegtes

    Zeichen) für Ja und Nein eine Voraussetzung.

    vgl. http://www.sonderpaed-forum.de/thementext/ja-nein.htm

    Beginnende

    alphabetische Strategie

    (EÜ Schreiben)*

    In dieser Erwerbsphase können die Schüler erste Laute

    verschriften und konsonantische Skelettschreibungen

    produzieren.

  • 24

    Entfaltete

    alphabetische Strategie

    (EÜ Lesen)*

    In dieser Erwerbsphase erfolgt die Synthese erster Buchstaben.

    Je nach Entfaltungsgrad werden Wörter zunächst

    kontextabhängig erraten und schließlich ohne Zuhilfenahme des

    Kontextes erlesen.

    Entfaltete

    alphabetische Strategie

    (EÜ Schreiben)*

    In diesem Stadium nimmt die Anzahl der verschrifteten Laute zu.

    Insbesondere bei Konsonantenhäufungen und längeren Wörtern

    werden noch Buchstaben ausgelassen.

    1.1.1.1.1.1.1.1 in

    Etappen

    lesen

    „In mehreren Etappen lesen“ meint, dass das Lesen eines Textes

    nach Pausen wieder aufgenommen werden kann. (z.B. beim Lesen

    eines Buches)

    Fresch- Methode

    Die FRESCH Methode (Freiburger Rechtschreibschule) zeigt

    Strategien auf, die zum korrekten Schreiben von Wörtern

    verhelfen sollen. Unter diesem Schlagwort lassen sich zahlreiche

    Artikel im Internet abrufen.

    Strategiezeichen der Methode:

    Funktionsangemessen

    sprechen

    In den Bildungsstandards werden „erzählen, informieren,

    argumentieren und appellieren“ als eine spezielle Form der

    Teilkompetenz „zu anderen sprechen“ ausgewiesen. Jeder

    genannten Sprechart unterliegen eigene Gesprächsmuster,

    werden sie befolgt, wird „funktionsangemessen“ gesprochen.

    Gebärden Gebärden sind Körperbewegungen, die zumeist mit den Händen

    bzw. Armen ausgeführt werden und die – im Gegensatz zur Geste

    – per Konvention mit einer festen Bedeutung belegt sind, d.h.

    Gebärden sind ein Symbol (Repräsentant) für ein Objekt, eine

    Aktivität, eine Tätigkeit etc.

    Gebärden werden in der Kommunikation auf unterschiedliche

    Weise eingesetzt:

    1. In der Deutschen Gebärdensprache (DGS), als eine

    eigenständige Sprache mit u.a. einer eigenen Grammatik

    2. Als lautbegleitende Gebärden (LBG), wobei die

    gesprochene Sprache begleitend in Gebärden übersetzt

  • 25

    3. In der Gebärdenunterstützten Kommunikation (GUK), wo

    in der Regel nur der Kernbegriff einer Aussage gebärdet

    wird, um das Verständnis für das Gesagte zu erleichtern.

    Globale Kohärenz Globale Kohärenz liegt dann vor, wenn der inhaltliche

    Gesamtzusammenhang eines Textes erschlossen wurde.

    Häufigkeitswörter Wörter, die besonders häufig in Texten vorkommen. Dazu zählen

    vor allem Funktionswörter wie „auf, da, was“... Eine genaue

    Auflistung kann dem Bremer Rechtschreibschatz 1/03 und 2/01

    entnommen werden.

    Hiebkritzeln Das Hiebkritzeln stellt die erste Phase des Kritzelns dar. Dabei

    werden mit dem Stift in der Hand mit Bewegungen aus dem

    Schultergelenk abgehakte senkrechte und waagerechte Linien auf

    das Papier gebracht. Diese Phase dient vor der Übung des

    Absetzens bzw. Neuansetzend des Stiftes sowie von

    Richtungswechsel. Das Kind erkennt den Zusammenhang

    zwischen seiner Bewegung und den geschaffenen Zeichen noch

    nicht.

    Intentionale ja/nein

    Fragen

    Intentionale Ja-/Nein-Fragen zielen auf individuelle Bedürfnisse

    und Wünsche, z.B. „Möchtest du etwas trinken?“. Intentionale

    Fragen können mit einem nicht-symbolischen Zeichen der

    Zustimmung bzw. Ablehnung beantwortet werden (z.B. durch

    Lächeln).

    vgl. http://www.sonderpaed-forum.de/thementext/ja-nein.htm

    Isolierter Reiz Unter einem isolierten Reiz ist hier ein Wahrnehmungsangebot zu

    verstehen, das möglichst nur einen Sinneskanal anspricht und

    das sich ohne einen ablenkenden Hintergrund präsentiert.

    Kompensatorische

    Hilfsmittel

    Kompensatorische Hilfsmittel dienen dem Ausgleich einer

    Beeinträchtigung, z.B. Laptop fürs Schreiben bei

    graphomotorischen Beeinträchtigungen, Langstock für die

    Orientierung bei Sehbeeinträchtigungen.

    Konkrete Symbole Bezogen auf das Lesen sind an dieser Stelle – in Abgrenzung zu

    den ABSTRAHIERTEN SYMBOLEN -

    Bildzeichen/Fotos/Miniaturobjekte/… gemeint, die einen Inhalt

    sehr konkret und realitätsnah abbilden, z.B. ein Foto von dem

    roter Klassen-Ball für die Pause.

    Kreiskritzeln Beim Kreiskritzeln erfolgt die Bewegung bereits aus dem

    Handgelenk, so dass das Kind zu einer differenzierteren,

    gelenkteren Bewegung fähig ist. Es entstehen kreis- und

    spiralförmige Gebilde. Das Kreiskritzeln folgt auf das

    Schwingkritzeln.

    Mindmaps Gedanken(land)karte, die zum Umreißen und Visualisieren eines

    Themengebiets genutzt werden kann. Zentral ist hier, dass

    Kategorien nach bestimmten Assoziationen mit einem Thema

    gebildet werden.

  • 26

    Lalldialog Lalldialoge sind eine Form der Protodialog, bei der beide

    Interaktionspartner abwechselnd lautlich Handeln. Die

    Interaktion/Kommunikation erfolgt dabei mit einfachen Lauten

    bzw. Lautmalereien und hat eine Dialogstruktur, d.h. beide

    Interaktionspartner handeln abwechselnd uns aufeinander

    bezogen. (vgl. Protodialoge)

    Lallphase Die Lallphase ist eine in der „normalen“ Sprachentwicklung

    vorkommende Phase. In dieser Entwicklungsstufe sind erste

    Lautäußerungen zu beobachten. Das Kind produziert dabei

    wiederholend silbige Lautgebilde (z.B. ga-ga oder ba-ba). Diese

    Phase dient vorrangig der Erprobung der Artikulationsorgane.

    Diese Phase ist Voraussetzung für Lall- oder Protodialoge (siehe

    dort).

    Lexikalische Strategie

    (EÜ Lesen)*

    In dieser Entwicklungsstufe erfolgt das Lesen weitestgehend

    automatisiert. Es müssen nicht mehr alle Wörter erlesen werden,

    sondern es besteht ein Repertoire an häufigen Silben,

    Morphemen und Wörtern, die direkt abgerufen werden können.

    Der Kontext wird ab hier flexibel zur Worterkennung genutzt. Da

    die reine Lesetechnik nun kaum mehr Aufmerksamkeit erfordert,

    kann die Sinnentnahme in den Fokus rücken.

    Lerntagebuch In einem Lerntagebuch dokumentieren die Schüler ihre

    Arbeitsphasen und reflektieren somit ihren Lernprozess. Zentral

    sind die Fragen „Was habe ich heute gelernt?“ „Wie gut habe ich

    heute gelernt“ „Was war gut/ weniger gut – was sind die Gründe

    dafür?“

    Lesen „Kann lesen“ bedeutet, dass das Lesen automatisiert erfolgt.

    Lesekonferenz Methode zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit Texten. Je

    nach Altersstufe und Text tauschen sich die Schüler zumeist nach

    einem Fahrplan über die Wirkung, Auffälligkeiten, schwierige

    Stellen etc. eines Textes aus.

    Lesestrategie Handlungsplan, der dazu verhelfen soll, unbekannte Texte zu

    erschließen. Zentrale Strategien für den Unterricht sind z.B. die

    Aktivierung des Vorwissens, das Formulieren von Fragen an den

    Text, Klären von Unsicherheiten, Zusammenfassen eines

    Textabschnittes etc.

    Lesetagebuch Tagebuch, das mithilfe von Schreibimpulsen parallel zur Lektüre

    eines Buches geführt wird. Als Lern- und

    Beobachtungsinstrument dient es der Förderung Literarischer

    Kompetenz.

    Literarische

    Kompetenz

    Literarisch kompetente Leser sind subjektiv in den Text involviert,

    lassen sich in die Gedanken und Gefühlswelt der Lektüre ein,

    übernehmen Perspektiven, deuten und interpretieren Handlungen

    der Charaktere, entwickeln eigene Vorstellungen zum Text... Die

    gefühlsbetonte Auseinandersetzung mit dem Text geht dabei über

    die reine Lesekompetenz hinaus.

  • 27

    Logographisches

    Lesen*/

    Logographische

    Strategie*

    Unter Logographischem Lesen versteht man das optische

    Erkennen von Wörtern an gestalterischen Elementen. Auf dieser

    Vorstufe des Lesens im engeren Sinne werden bekannte Wörter

    ganzheitlich erkannt. Die Kinder orientieren sich jedoch nicht am

    ganzen Wort, sondern an bestimmten Einzelheiten (z.B. an

    Wortanfänge und Wortlängen).

    Lokale Kohärenz Lokale Kohärenz bedeutet, dass einzelne Wörter, Wortgruppen

    oder aufeinanderfolgende Sätze in einen Zusammenhang

    gebracht werden.

    Objektpermanenz Der Erwerb der Objektpermanenz ist ein grundlegender

    Entwicklungsschritt im Kindesalter. Die Kinder haben dann

    gelernt, dass Gegenstände weiter existieren, wenn sie aus dem

    Blickfeld verschwunden sind. Sie suchen dann z.B. nach

    versteckten Gegenständen. Die Objektpermanenz gilt als eine

    wichtige Voraussetzung zum Erwerb von Symbolen bzw. eines

    Symbolverständnisses.

    Planungshilfen Hierzu zählen alle Impulse die den Schülern dazu verhelfen, ihre

    Texte zu planen. Beispiele sind:

    - „der rote Faden“ (eine Art Zeitstrahl mit Platzhaltern, um die

    Ereignisse einer Geschichte zu ordnen)

    - Formulierungshilfen (Wort- und Phrasensammlungen z.B. für

    Satzanfänge, Höhepunkte..)

    - Mindmaps ...

    Possessivpronomen Besitzanzeigendes Fürwort- (z.B. mein, dein, sein/ihre, unser,

    eure, ihre)

    Prosodie Unter Prosodie können die musikalischen Eigenschaften von

    gesprochener Sprache zusammengefasst werden, dazu gehören

    Sprech-/Stimmlage, Betonung, Akzentuierung, Sprechmelodie,

    Sprechrhythmus/-tempo, Pausen.

    Proto-Dialog Protodialog sind soziale Interaktion zwischen Säugling bzw.

    lautsprachlich beeinträchtigten Menschen und einer anderen

    Person, bei der beide Partner die Aufmerksamkeit aufeinander

    richten und durch Berührungen, Mimik und durch Laute ihre

    Stimmungen ausdrücken und miteinander teilen. Protodialoge

    haben eine Dialogstruktur, d.h. beide Interaktionspartner handeln

    abwechselnd uns aufeinander bezogen.

    Relativpronomen Fürwort, das einen Relativsatz einleitet (z.B. der, die das, welcher,

    welche, welches)

    Reflexivpronomen Rückbezügliches Fürwort (z.B. mich, dich, sich, uns , euch, sich)

    Rollenkarten Hilfsmittel zur Strukturierung von Gruppenarbeiten. Mithilfe der

    Karten nehmen Schüler in Arbeitsphasen bestimmte Rollen wie

    z.B. Zeitwächter, Protokollant, Gesprächsführer, Materialholer...

    ein.

  • 28

    Schreibkonferenzen Methode zum Überarbeiten von Texten. Dabei besprechen

    Schüler (zumeist nach einem Fahrplan) einen Textentwurf. Das

    Autorenkind wird von den Teilnehmern der Konferenz unterstützt,

    sodass es anschließend eine Überarbeitung des Textes

    vornehmen kann.

    Schwingkritzeln Beim Schwingkritzeln entstehen durch eine Bewegung aus dem

    Ellenbogengelenk gleichgerichtete Striche in der Regel in der

    Mitte eines Blattes. Das Schwingkritzeln folgt auf das Hiebkritzeln

    und geht dem Kreiskritzeln voraus. Es ist die am längsten

    vorherrschende Form bzw. Phase des Kritzelns.

    Signale Signale sind wiederkehrende Zeichen, die eine direkt

    anschließende Aktion ankündigen. Signale werden nur in der

    konkreten Situation verstanden. Eine Übertragbarkeit auf andere

    Situationen ist nicht möglich. Ein Signalverständnis liegt dann vor,

    wenn das Signal zu einer erkennbaren Erwartungshaltung für die

    nachfolgende Aktion führt. Ein Signalverständnis ist eine

    Voraussetzung für den Erwerb eines Symbolverständnisses.

    Signalwörter Bezogen auf das Lesen stehen Signalworte für Einzelworte, die

    ganzheitlich erfasst/gelesen werden und die die Funktion eines

    SIGNALS erfüllen, d.h. Worte, die eine direkt folgende Aktion oder

    Handlung ankündigen oder verlangen, z.B. das Wort „STOP“,

    aber auch Bezeichnungen für Unterrichtsfächer im Tagesplan.

    Symbole Von Symbol wird dann gesprochen, wenn ein Zeichen

    (Piktogramm/gesprochenes Wort/Gebärde/…) unabhängig vom

    Kontext verstanden oder eingesetzt wird. Symbole sind mit

    inneren Vorstellungen verknüpft, so dass auch z.B. in

    Abwesenheit eines Objektes über selbiges gesprochen werden

    kann. Voraussetzung für ein Symbolverständnis sind unter

    anderem OBJEKTPERMANENZ und SIGNALVERSTÄNDNIS.

    Textarten siehe Textsorten

    Textlupe (M) Die Methode der Textlupe ähnelt der der Schreibkonferenz, ist

    aber enger definiert und erfolgt ausschließlich schriftlich. Hierbei

    werden einer Gruppe von Schülern ein (Schüler-)Text und eine

    Textlupe, einer Art Feedbackplan mit Kategorien wie „Das hat mir

    gut gefallen“, „Das hat mir nicht so gut gefallen“, „Ich habe einen

    Verbesserungsvorschlag“ etc. an die Hand gegeben. Die Schüler

    überprüfen den Text und füllen die Textlupe aus. Die Kommentare

    der Mitschüler werden dann an das Autorenkind gegeben, das

    seine Texte daraufhin verbessern kann.

    Textsorten Hierunter fallen alle fiktionalen und nicht-fiktionalen Arten von

    Texten. Unter fiktionale Texte fallen epische Texte (z.B.

    Geschichten, Erzählungen, Märchen, Sagen..), lyrische Texte

    (z.B. Gedichte, Lieder) und dramatische Texte (z.B. Hörspiel,

    Komödie,..), während unter nicht-fiktionale Texte z.B. Briefe,

    Tagebucheinträge, Interviews, etc. gefasst werden.

  • 29

    Triangularität Triangulation (aus dem Lateinischen, triangulum bedeutet

    Dreieck), auch Triangulierung genannt, bezeichnet die

    gleichzeitige Beachtung eines Interaktions-

    /Kommunikationspartner und eines Objektes (später eines

    Themas in der gemeinsamen Interaktion). Triangularität

    bezeichnet somit die Kompetenz in der Aufmerksamkeit zwischen

    einer Interaktionspartner und einem Objekt zu wechseln bzw.

    seine Aufmerksamkeit zwischen Interaktionspartner und Objekt zu

    teilen. Das Dreieck wird also gebildet aus Kind, Partner und

    Objekt.

    Turn-Taking Mit Turn-Taking wird der Rollenwechsel während der Interaktion

    bezeichnet. In der Kommunikation ist damit auch der Wechsel

    zwischen der Rolle des Sprechers und des Zuhörers gemeint.

    Überarbeitungshilfen Überarbeitungshilfen dienen den Schülern zum Verbessern ihrer

    Texte. Sie können sowohl auf den Inhalt als auch auf die

    Rechtschreibung/Grammatik ausgerichtet sein. Dazu zählen u.a.

    Textlupen, Textbrillen, Checklisten, ...

    Vollentfaltete

    alphabetische

    Strategie*

    In dieser Erwerbsphase kann die Synthese sicher angewandt

    werden (laut oder innerlich vollzogen).

    Häufig tritt die Sinnentnahme in diesem Stadium noch verzögert

    auf, was sich an der Wiederholung des Gelesenen oder

    gedehntem Lesen zeigen kann.

    W-Fragen In diesem Kontext sind mit W-Fragen Fragen zum Inhalt wie z:b:

    „Wer ist die Hauptperson“ „Wo spielt die Geschichte?“ „Was

    passiert in der Geschichte?“ ... gemeint.

    Wortspeicher In Wortspeichern werden ein themenspezifischer Fachwortschatz

    und Redemittel gesammelt, die nötig sind, um ein Thema

    fachsprachlich korrekt und differenziert verstehen und zu

    kommunizieren zu können.

    * = Die Hinweise zu den Lese- und Schreibstrategien (logographische Strategie,

    alphabetische Strategie...) sollen beim Diagnostizieren und Zuordnen des Lernstandes

    behilflich sein. Da die Begriffe in den Entwicklungsübersichten (EÜ) für Lesen und

    Schreiben auftauchen, werden die Fundorte im Glossar in Klammern als „EÜ Lesen“

    bzw. „EÜ Schreiben“ angegeben. Die Begrifflichkeiten entsprechen dem Stufenmodell

    von Gerheid Scheerer-Neumann, da dieses auch den Vergleichsarbeiten 19 und

    Diagnoseinstrumenten wie ILeA (Individuell

    Lernstandsanalysen) 20 zugrunde liegt und somit ein schneller Bezug hergestellt

    werden kann.

    19 vgl. Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), 2010, S. 6 20 Der “Diagnostik-Koffer” auf der Homepage des LIS beinhaltet u.a. das ILeA Material: http://www.lis.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen56.c.47734.de (Stand: 04.11.2015)

    http://www.lis.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen56.c.47734.de

  • 30

    6.2 Glossar für die Entwicklungsübersichten in Mathematik In den Entwicklungsübersichten in Mathematik werden die folgenden Begrifflichkeiten

    wiederkehrend genutzt:

    (begründet) auswählen: kriteriengerecht, passgenau entscheiden

    und diese Entscheidung beschreiben

    (mit Fachbegriffen) beschreiben: mündlich und/oder schriftlich

    mathematische Erkenntnisse unter

    Verwendung passender Fachsprache

    formulieren

    bewerten; vergleichen: Kriterien finden und diese bei der

    mathematischen Beurteilung anwenden;

    hinsichtlich mathematischer Kriterien

    vergleichen

    darstellen: auf verschiedene (mathematische) Arten

    abbilden

    erkennen und benennen, kennen,

    kennt:

    mündlich und/oder schriftlich

    mathematische Erkenntnisse formulieren

    nachvollziehen: verstehen von Lösungsstrategien oder

    Lösungswegen anderer oder

    gemeinsamer (auch handelnd)

    nutzen: begründet und flexibel anwenden können

    übertragen: bereits erworbene Kenntnisse auf einen

    neuen Zahlenraum, ein neues

    Aufgabenformat übertragen;

    nachvollzogene Lösungsstrategien und -

    wege anderer anwenden, auf dem Weg

    zum Verallgemeinern

    vergleichen, bewerten: Kriterien finden und diese bei der

    mathematischen Bearbeitung nutzen

    weitere quantitative und qualitative

    Weiterentwicklung des Inhalts


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