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HÄUSER FÜR JUNG UND ALT - DVA - Thomas Drexel - UNGLEICHE ZWILLINGE

Date post: 29-Oct-2015
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HÄUSER FÜR JUNG UND ALTAutor: Thomas DrexelDVArandomhouse Generationenhaus Liebscher und Eisenmann, Dachau"Ungleiche Zwillinge"Zugspitzstrasse 7, 85221 DachauArchitekt:Florian SikoraLandwehrstrasse 39 RGB80336 Münchenwww.sikora-architektur.deFotos: Harald Geiger

of 7

Transcript
  • HAUSER FURJUNG UND ALTZusammen wohnenin Neubauten und UmbautenTHOMAS DREXEL

  • UNGLEICHE ZWILLINGE:EIN DOPPELHAUS DER ANDEREN ARTArchitekt FLorian Sikora, Mnchen

    Sie wohnen hier: Die junge Familie mit zwei Kindernin der einen, die Groeltern in der anderen HaushlfteDaswurde gemacht: Neubau zweier DoppelhaushlftenHier befindet sich das Projekt: Dachau/bei Mnchen

    Der Wohnbau ist stets nicht nur eine gestalterische, son-dern auch eine soziale Aufgabe. Dies schliet die Fra-ge nach dem richtigen Verhltnis von Nhe und Distanzein, die insbesondere dann besonders wichtig wird, wennmehrere Generationen einer Familie zusammenleben. DerMnchner Architekt Florian Sikora fand dafr eine nicht nurin gestalterischer, sondern vor allem auch in kommunika-tiver Hinsicht berzeugende Antwort.

    66 Neu bauen fr mehrere Generationen

    Beieinander und doch ungestrt

    Junger und lterer Familienzweig waren sich einig, dassman knftig beieinander leben wollte. Fr die Verwirkli-chung dieses Vorhabens fand sich ein groes Grundstckin einem Neubaugebiet, das gengend Spielraum fr denEntwurf des Architekten bot. Florian Sikoras Konzept sahzwei aneinandergebaute und doch getrennte Huser fr diejunge Familie und die Groeltern vor, die sich durch klareprivate wie auch gemeinsame Zonen auszeichnen sollten.Anstelle eines blichen Doppelhauses mit monoton gereih-ten Baukrpern, Zugngen, Eingngen und Freibereichensollte eine spannungsvolle Variation entstehen.Durch den Kunstgriff, die beiden Gebude gegeneinanderzu versetzen, also gestaffelt zu platzieren, entstand derntige Abstand zwischen den Parteien. So bilden sich jeeigene Garten- und Freibereiche auf unterschiedlichenSeiten - beispielsweise fr Kinder und Enkel ein Garten-hof nach Osten, fr die Eltern ein Balkon nach Sden mitschnem Blick in den Garten. Whrend sich der Eingangder jungen Familie am nordwestlichen Gebudeeck be-findet, betreten die Groeltern ihr Haus von der stlichenStraenseite. Die zu den Kindern und Enkeln orientierteLngsseite ist wunschgem hochgeschlossen, sodassJung und Alt ungestrt sein knnen. Ein Zwischenbau imObergeschoss vermittelt zwischen den beiden Einheiten,indem er sie baulich verbindet und einen schleusenartigen,transparenten bergangsbereich bildet. So kann keinerunvermittelt in den Lebensbereich des anderen eindringen,gleichzeitig besteht aber eine schnelle, direkte Verbindung,die nicht zuletzt bei eventuell eintretendem Pflegebedarfwichtig sein kann. Eine weitere interne Anbindung zwi-schen den Husern gibt es im Keller, wo sich Lager- undTechnikrume befinden. Im groen, sdlich gelegenenGarten treffen sich die Generationen zum Fuball- oderFederballspielen oder zum gemeinsamen Grillen.

  • Linke Seite: Ansicht von Nordosten mit dem Zugang zum sdlichen

    Bauteil. den die Groeltern bewohnen

    Unten: Der Blick von Sdwesten zeigt vorne das Haus der Groeltern,

    dahinter das der Kinder und Enkel. Dazwischen befindet sich ein Licht-

    hof mit einem Wasserspiel.

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  • Innen und Auen als Einheit

    Beide Einheiten ffnen sich zum Auenraum und zumGarten und holen so viel Licht herein. Durch den Versatzder Gebude erhalten beide Sonnenlicht von Sden. Derals Einraum organisierte Wohn-, Koch- und Essbereichder jungen Familie ist auf drei Seiten komplett verglast, esentstand ein stimmungsvolles Atrium mit Wasserbecken.Auch die Senioren blicken durch Panorama-Verglasungenin ihren Garten, der so gewissermaen mit ins Haus hin-einwchst. Die weien Putzfassaden scheinen ber demtransparenten Erdgeschoss zu schweben. Insbesondere

    68 Neu bauen fr mehrere Generationen

    auf den nicht zueinander orientierten Schmalseiten wen-den auch sie sich mit groen ffnungen zur Umgebung,profitieren von der natrlichen Belichtung und verbuchenbei winterlichem Sonnenschein obendrein betrchtlicheWrmegewinne. Der naturnahe Charakter der Architekturspiegelt sich auch im nachhaltigen Energiesystem mitWrmepumpe und kontrollierter Wohnraumlftung sowieeiner Zisterne, die das Regenwasser sammelt und fr dasBrauchwasser nutzbar macht.

  • Linke Seite: In der junqen Haushlfte: Der Essplatz liegt di-

    rekt neben dem Lichthof und dem Wasserbecken. Die entlang

    des Fensters verlaufende Bank dient als Sitzplatz zwischen

    Drinnen und Drauen.

    Rechts oben: Blick vom Familien-Essplatz zum Wohnbereich.

    Darber die Galerie im Obergeschoss mit dem bergang zum

    Haus der Groeltern.

    Rechts unten: Die verglaste Brcke- im Obergeschoss stellt

    bei Bedarf die interne Verbindung zwischen den beiden Haus-

    hlften her. ber den Lichthof fllt viel Sonnenlicht in den Gale-

    riebereich des nrdlichen Hauses.

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  • :' "1 I

    Kinder und Enkel _

    WohnenAbstell Abstell

    Gartenhof

    Diele

    1.""Essen. KochenKellergeschoss Terrasse

    Erdgeschoss

    70 Neu bauen fr mehrere Generationen

    Links: Die zweigeschossige

    Wohngalerie im Haus der

    Groeltern ist geprgt von

    dem Bcherregal mit in-

    teqrierter Treppe. Es dient

    sowohl als Sichtschutz fr die

    dahinterliegende Wohnkche

    wie auch als lebendiger Hin-

    tergrund fr die Wohnrume

    vorne. Durch die groe Ver-

    glasung ist die Krone des Kas-

    tanienbaums immer Im Blick.

    \

    I_ Groeltern

  • Besonderheiten:

    ~ Wahrung der Privatsphre [Zugnge/Eingnge,Sichtschutz ...]

    ~ gute Lsungen fr individuelle Bereiche durch diffe-renzierte Anordnung der Funktionsrume

    ~ Barrierefreiheit durch Schwellenlosigkeit innerhalbder Geschosse

    ~ Flexibilitt durch Umbaumglichkeiten in den Ober-geschossen [z. B. Hinzufgen neuer Schlafzimmer]

    Baudaten:

    Bauzeitraum: 2005-2006117 Monate)

    Grundstcksgre: 869 m2

    Wohnflche: Je Haus 161 m2 bzw. 162 m2 zuzglich

    62 m2 Terrassen und 16 m2 Balkon

    Bruttorauminhalt (BRII: gesamt 2.090 m3

    Bauweise: massiv (Stahlbeton, gedmmt und verputzt)

    Energiekonzept: Grundwasser-Wrmepumpe als Zentralheizung,

    kontrollierte Be- und Entlftung mit Wrmerckgewinnung, je

    Wohneinheit ein Kaminofen im Wohnraum, passive Nutzung der

    Solarenergie

    Heizenergiebedarf/Jahr (nach EnEV): 63,70 kWh/m2

    Gesamtkosten !inklusive Honorare, Steuern und Nebenkosten):

    ca. 550.000 Euro je Haus

    Obergeschoss

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