Diese JAHRESFORTBILDUNG ist für alle, die neugierig auf sich und andere sind, die offen sind für tiefe Erfahrungen, die den stillen Raum in sich erkunden wollen, die aus der Verbundenheit mit sich selbst leben wollen und von dort ihre Beziehungen gestalten wollen. Du hast in Seminaren die Gewaltfreie Kommunikation kennen gelernt und möchtest diese Haltung in dein Leben integrieren. Du weißt, dass dein wahres Übungsfeld der Alltag ist: deine Beziehungen, deine Familie, dein Arbeitsumfeld. Alles, was du in diesen Lebensbereichen erlebst, darf hier Raum finden. Ein ganzes Jahr lang werden wir die innere Haltung mit dem Fokus auf Gefühlen und Bedürfnissen vertiefen. Die Verbindung zu den Menschen aus deinem Lebensumfeld kann sich von innen heraus verändern, neu entfalten und aufblühen. Wir laden dich ein, dich selbst zu entdecken und dich von der Begegnung mit anderen berühren zu lassen! Von Januar bis Dezember erlebst du dich als Teil einer Gemeinschaft, mit der du deine Freude, deine Herausforderungen und deinen Schmerz teilen kannst. Du hast zahlreiche Möglichkeiten, dich im Mitteilen, Empfangen und Vermitteln zu erleben und machst die Erfahrung, dass du mit deinem Erleben nicht allein bist - und noch mehr: Wie wertvoll dein Dasein für Andere sein kann! Wir werden das Leben im Angenehmen wie Unangenehmen willkommen heißen und erfahren, dass es gerade die Fülle von beidem ist, was uns als Menschen ausmacht - und dass wir alles in uns haben, was es braucht, um damit zu sein. Durch Übungen zur Körperwahrnehmung wirst du das Wechselspiel zwischen Geben und Empfangen spielerisch auf der körperlichen Ebene kennenlernen. Wir lassen uns von den Erfahrungen in diesem Raum jenseits der Worte überraschen und nehmen von hier Impulse für unser Alltagsleben mit.
Wir treffen uns vier mal vier Tage im Hochschwarzwald, in einem wunderschönen Seminarhaus, mit großem Garten, Kaminecke, eigener Küche und Raum sowohl für Gemeinschaft als auch Rückzug. Sogar eine Sauna gibt es und für den Sommer einen Grill und die Möglichkeit, beim Feuer draußen zu sitzen. Bei günstigem Wetter haben wir sogar Aussicht auf die Alpen. Wir machen übrigens keinen Unterschied, ob dein Fokus auf einer privaten Beziehung liegt oder auf Beziehungen im Arbeitsumfeld - was wir stärken möchten, ist die Fähigkeit und Kraft, dich zu spüren, anzunehmen und zu leben, dich mitzuteilen und andere zu hören - immer unabhängiger davon, was dein Umfeld von dir zu erwarten scheint - und gleichzeitig immer mehr aus der Freude des Gebens und Empfangens. Ganz im Vertrauen, dass das, was unsere Welt braucht, Menschen sind, die in ihrer Kraft sind. Wir tanzen vor Freude, diesen Ort gefunden zu haben und laden dich ein, Teil dieser Gruppe zu sein, die sich dort während eines Jahres immer wieder trifft, um im Geiste der Gewaltfreien Kommunikation zu lernen und zu wachsen.
INHALTE Wir stellen die einzelnen Module unter spezielle Themen und laden ein, sich achtsam für diese Themen zu öffnen. Gleichzeitig gehen wir mit dem Leben und dem, was sich an Lebendigkeit auch außerhalb unserer Pläne zeigt.
1. Modul: SELBSTEMPATHIE Es beginnt stets mit DIR: deiner Wahrnehmung der Welt, deinen Gedanken, deinen Gefühlen – und hinter allem stecken deine wertvollen Bedürfnisse. Wir bewegen uns von unserer konditionierten Weltsicht, dass Schmerz und Leid durch Menschen und Ereignisse im Außen verursacht werden, zu dem Platz in unserem Inneren, an dem wir hinter Schmerz und Freude unsere Kraft und Liebe, Unabhängigkeit und Unschuld entdecken. Wir machen die Erfahrung, wie es sich anfühlt, von diesem Platz aus auf das Leben zu schauen.
2. Modul: EMPATHIE In diesem Modul beschäftigen wir uns vor allem damit, mit dem Herzen zuzuhören. Oft bereiten wir schon unsere eigene Antwort vor, während wir zuhören – und enden in endlosen Argumentationsschleifen mit häufig unbefriedigenden Ergebnissen. Mit dem Herzen zuzuhören bedeutet, mein Gegenüber als Mensch zu sehen wie mich selbst – und so zu hören, wie ich selbst am allerliebsten gehört werde. Dadurch öffnet sich ein neuer Raum für Begegnung.
3. Modul: DIALOG Dialog als ein Fluss von Lebendigkeit zwischen DIR und MIR. Wir lassen Argumentieren, Verteidigen, Verbessern, Belehren (und so vieles mehr) hinter uns und erleben, was es bedeutet, mit unserer Wahrnehmung und unserem Ausdruck im Hier und Jetzt zu bleiben. Wir werden die Erfahrung machen, dass es schwierig ist, mit Ungelöstem zu sein – und gleichzeitig erkennen, wie stimmig und befreiend sich Lösungen anfühlen, die aus Achtsamkeit und Verbundenheit kommen.
4. Modul: MEDIATION Wenn zwei sich streiten, braucht es einen Dritten. Und zwar keinen mit einem kühlen Kopf, sondern einen mit einem offenen Herzen: der das Menschliche in beiden (oder allen) Beteiligten sehen und mit diesem Fokus zu Verbindung beitragen kann. Dass dies nicht nur eine wertvolle Fähigkeit ist, wenn ich Mediator werden will, sondern dass wir damit alles, was sich zu widersprechen scheint, z.B. auch unsere inneren Stimmen, mediieren können, erfahren und lernen wir in diesem Modul.
ORT
Saig - wir haben uns verliebt in diesen Ort: auf ca. 1000 Meter Höhe, mit Fernblick auf die Alpen, zwischen Titisee und Schluchsee gelegen, mit wunderbaren Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren direkt von unserem Seminarhaus aus. Die frische Luft, die weite Natur und die Ruhe abseits des geschäftigen Alltags sind für uns ideale Voraussetzungen zum Abschalten, zum Ankommen in uns selbst und um uns für neue Erfahrungen zu öffnen. Die Natur lädt uns zu jeder Zeit ein, unsere Erfahrungen bei einem Spaziergang oder einer Fahrradtour tief in uns sinken zu lassen – Sommer wie Winter zeigen sich an diesem Ort lieblich und reizvoll als niemals endende Ressource für unser Sein und Wachsen. Die Saiger-Longue wurde von Ulrike und Udo von einem ehemaligen Café zu einem Ort der Begegnung verwandelt, an dem alles sein darf und gleichzeitig nichts sein muss. Die Herzlichkeit unserer Gastgeber, gepaart mit deren Freude an unserem Wohlbefinden, haben uns überzeugt. Hier geht unser Traum in Erfüllung, einen Ort mitten in der Natur zu haben, den wir als Gruppe ganz mit unserem Leben füllen dürfen. Adresse: Saiger Lounge, Titiseestrasse 17, 79853 Lenzkirch-Saig
INVESTITION
Honorar für 2 Trainerinnen und 16 Seminartage: 2200 Euro (bei Anmeldung bis zum 30.09.2018, danach 2300 Euro) 3900 Euro für TeilnehmerInnen, deren Arbeitgeber die Seminargebühr bezahlt Übernachtung: 40-78 Euro pro Nacht inkl. vielfältigem und abwechslungsreichem Frühstücksbuffet Tagungspauschale: 20 Euro pro Tag (Nutzung Seminarraum, Kaminofen, Sauna, Garten und Außenterrassen, 24-h-Kaffee-und-Teebar, WLAN und Parkplatz) Mittag- und Abendessen, Pausenverpflegung: 25 Euro pro Tag
DIE TRAINERINNEN
„Meine wertvollste Erfahrung mit der Gewaltfreien Kommunikation ist es, immer wieder zu erleben, wie meine Lebensenergie sprudelt, wenn ich zur Liebe in mir selbst und von dort zur Liebe mit anderen finde.“
Tina Schmitt Ich habe Marshall Rosenberg 2003 in der Schweiz kennen gelernt, nachdem ich von einem 3jährigen Aufenthalt in der USA zurückkam, wo ich zwischenmenschliche Kommunikation studiert hatte. Ich war sofort begeistert, zu erleben, wie echt und verbindend sich mit dem Prozess der vier Schritte jede Situation im Alltag erleben lässt und habe die darauf folgenden Jahre von Marshall gelernt. Weitere wertvolle Lernerfahrungen habe ich mit den amerikanischen Trainern John Kinyon, Gregg Kendrick und Robert Gonzales gemacht. Mit John Kinyon habe ich im Mediate-Your-Life-Training das Hören und Verbinden unterschiedlicher Stimmen gelernt, seien sie in meinem Inneren oder im Außen. Gregg Kendrick hat mir das Tor geöffnet, die Gewaltfreie Kommunikation auf sehr authentische Weise in Firmen und Organisationen bringen zu können und in mehrjährigen Trainings mit Robert Gonzales habe ich meinen Fokus auf Selbstmitgefühl gelegt - heute ist das Vermitteln von Selbstmitgefühl ein wesentlicher Teil meiner Seminare. Im Jahr 2011 wurde ich als Trainerin vom Center for Nonviolent Communication in USA zertifiziert und seit 2015 begleite ich als Assessorin Menschen auf ihrem Weg zur Zertifizierung als Trainer für Gewaltfreie Kommunikation. In der Begleitung von Menschen, die in einen tiefen Kontakt mit sich kommen möchten, bin ich auch dankbar für meine Kenntnisse aus Somatic Experiencing - eine Traumaheilung, die ich durch Peter Levine kennen gelernt habe. Meine wertvollsten Lehrer auf meinem Weg waren und sind meine drei Kinder, die mir mit ihren authentischen Reaktionen gezeigt haben, wie sehr es sich lohnt, die Welt von 'richtig' und 'falsch' zu verlassen. Mit dem Fokus auf unseren Bedürfnissen können wir so tiefe und verbindende Momente erleben.
„Ich nehme staunend wahr, wie mir die GFK hilft, ein ‚Ja’ für alles, was JETZT in mir lebendig ist, zu finden. Dieses ‚Ja’ bringt mich mit der heilenden, schöpferischen und liebenden Kraft in mir in Verbindung und öffnet mich für die anderen.“
Sandra Schöll
Als ich 2013 bei Tina Schmitt ein Einführungsseminar in Gewaltfreier Kommunikation gemacht habe, wusste ich sofort: Das ist es! Ein paar Jahre zuvor hatte ich mich von meiner Zeit als Tänzerin und Choreografin verabschiedet, hatte zwei ganz wunderbare Kinder bekommen und war bereit für eine weitere, tiefgreifende Veränderung in meinem Leben. An diesem Tag vor vier Jahren hat sich für mich also ein neuer Weg aufgetan: im Umgang mit mir selbst UND mit anderen.
Im GFK-Prozess zu den Gefühlen und der Schönheit der Bedürfnisse kommt alles zusammen, was mir wichtig ist: ein achtsamer Umgang mit Sprache, Langsamkeit in der Wahrnehmung dessen, was im Körper passiert und die bewusste Hinwendung zur spirituellen Dimension von Selbstempathie und Empathie.
Auf meinem Weg zur Zertifizierung, den ich im März 2018 abgeschlossen habe, hatte ich die Möglichkeit, von vielen verschiedenen Trainern zu lernen. Zwei sind besonders wichtig geworden: Tina Schmitt, die für mich eine sprudelnde Quelle der Inspiration ist, und Robert Krzisnik (SLO). In seine Art, die GFK zu vermitteln, fließen Elemente der Contact Improvisation ein. Das empfinde ich als sehr unterstützend, um Authentizität und Verletzlichkeit wirklich zu leben und mit der Lebensenergie in uns in Berührung zu kommen. Ich selbst beginne gerade, solche und andere Übungen zur Körperwahrnehmung in meine Workshops zu integrieren.
