Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe
Prof. Dr.-Ing. J. Roth-Stielow
Unterlagen zur Vorlesung Leistungselektronik 2 Abschnitt 2.8 bis Abschnitt 2.12
Blatt 1
Universität Stuttgart
2.8 Umkehrstromrichter
2.8.1 Die Grundaufgabe des Umkehrstromrichters und ihre Lösung
Gesteuerter Energieaustausch zwischen einem Wechsel- oder Drehstromsystem und einem Gleichstromsystem veränderlicher Polarität.
Hauptanwendungsgebiet: Speisung von Antrieben einschließlich elektrischem Bremsen.
Ein Umkehrstromrichter entsteht durch Kombination zweier Einfachstromrichter.
Prinzipieller Aufbau am Beispiel einer sechspulsigen Brückenschaltung:
Bild 1-2.8
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Blatt 2
Praktischer Aufbau:
Bild 2-2.8
Symbol für den Umkehrstromrichter:
Bild 3-2.8
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Blatt 3
2.8.2 Umkehrstromrichter in Gleichstromsystemen
2.8.2.1 In Verbindung mit einer Gleichstrommaschine
Bild 4-2.8
Arbeitsbereich des Umkehrstromrichters und der Maschine:
Bild 5-2.8
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Blatt 4
2.8.2.2 In Verbindung mit einem Gleichspannungszwischenkreis
Bild 6-2.8
Arbeitsbereiche des Umkehrstromrichters:
Bild 7-2.8
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Blatt 5
2.8.3 Umkehrstromrichter in Wechsel- und Drehstromsystemen (Direktumrichter)
2.8.3.1 Wechselstromsysteme
Wird ein Umkehrstromrichter derart gesteuert, dass er seine Arbeitsbereiche periodisch
durchläuft, so entsteht an seinem Ausgang ein Wechselstromsystem.
Prinzipielle Anordnung:
Bild 8-2.8
Die maximale Ausgangsfrequenz eines Direktumrichters ist begrenzt. Sie beträgt bei einem
sechspulsigen Umkehrstromrichter ca. df 0,8.....0,4 f .
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Blatt 6
Steuerverfahren:
Sinusförmige Stromvorgabe: “Steuerumrichter“
Bild 9-2.8
Vorgabe 0 für du 0 und du 0 sowie max (Wechselrichter-Trittgrenze) beim
Vorzeichenwechsel von du : “Trapezumrichter“
Bild 10-2.8
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Blatt 7
2.8.3.2 Drehstromsysteme
Durch Kombination dreier Umkehrstromrichter ist auch ein dreiphasiger Betrieb möglich,
z.B. Speisung der Drehzahlsteuerung langsam laufender Synchron- oder Asynchronmaschi-
nen. Es ist auch ein Betrieb ohne SR-Transformator möglich, da die drei Systeme in der Ma-
schine galvanisch getrennt sind.
Nachteil:
Hoher Ventilaufwand (Beispiel: 36 Ventile bei Verwendung sechspulsiger Umkehrstromrich-
ter).
Prinzipielle Anordnung:
Bild 11-2.8
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Blatt 8
Übliche Ausführung:
Bild 12-2.8
Bei dieser Anordnung ist für eine Potentialtrennung immer ein SR-Transformator erforderlich.
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Blatt 9
2.9 Stromrichtermotoren
2.9.1 Stromrichtermotor mit Gleichstromerregung
Bild 1-2.9
Charakteristische Merkmale:
Das Drehspannungssystem II, welches die Kommutierungen im Stromrichter II
bewirkt, resultiert mittelbar aus den in der Statorwicklung der Maschine induzierten
Polradspannungen. (“Maschinengeführter“ bzw. “Lastgeführter“ Stromrichter)
Die Polradspannungen sind (bei konstanter Erregung) ihrer Frequenz und damit auch
der Maschinendrehzahl direkt proportional.
(Siehe Bild 2-2.9)
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Blatt 10
Bild 2-2.9
Beim Anfahren und bei niedrigen Drehzahlen reichen diese Spannungen meist nicht
mehr aus, um die Kommutierungen im Stromrichter II erfolgreich ablaufen zu lassen.
Deshalb sind üblicherweise besondere Anlaufhilfen notwendig.
Der Blindstrombedarf des Stromrichters II wird von der Synchronmaschine gedeckt,
die sich dabei im Betriebszustand “übererregt“ befindet.
Bei der Analyse der Kommutierungsvorgänge ist zu beachten, dass bei jeder Kommu-
tierung ein zweipoliger Klemmenkurzschluss der Maschine vorliegt. Diese reagiert bei
derartig kurzzeitigen Vorgängen gemäß ihrem sogenannten “subtransienten Ersatz-
schaltbild“, welches bei einer Vollpolmaschine mit vollständigem Dämpferkäfig das in
Bild 3-2.9 gezeigte Aussehen hat.
Bild 3-2.9
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Blatt 11
Die Kombination Stromrichter II und Synchronmaschine (“Stromrichtermotor“)
entspricht dem Prinzip einer “umgekehrten“ Gleichstrommaschine:
Die Gleichstromerregung ist vom Stator in den Rotor verlegt, die Ankerwicklung ist
vom Rotor in den Stator verlegt und der mechanische Kommutator ist durch den als
“elektronischer Kommutator“ fungierenden SR II ersetzt.
Steuerung des maschinenseitigen Stromrichters:
Bei Taktung durch die Maschinenspannung, genauer durch die Spannung hinter der
subtransienten Reaktanz (Frequenz fII) entsteht der “selbstgesteuerte Stromrichtermotor“.
Diese Anordnung verhält sich wie eine fremderregte Gleichstrommaschine, die mit einer über
den Stromrichter I veränderbaren Gleichspannung gespeist wird.
Bei geeigneter Ausführung der Steuergeräte der beiden Stromrichter ergeben sich die in
Bild 4-2.9 gezeigten Drehmoment-Drehzahl-Kennlinien.
Bild 4-2.9
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Blatt 12
Der Drehzahlbereich min0 n n kann wegen der genannten Kommutierungsprobleme im
Stromrichter II nur mit erheblichen Einschränkungen genutzt werden.
Außerdem führt die Speisung der Maschine mit nichtsinusförmigen Strömen zu erheblichen
Pulsationen in deren Drehmoment, die sich im Bereich kleiner Drehzahlen störend auswirken
können.
Bei Taktung durch einen externen Frequenzgeber (mit veränderbarer Frequenz) entsteht
der sogenannte “fremdgesteuerte Stromrichtermotor“. Bei diesem handelt es sich zunächst
um ein strukturinstabiles System, das aber durch geeignete dynamische Einflüsse auf die
Zündverzögerungswinkel des Netz- und/oder des maschinenseitigen Stromrichters stabilisiert
werden kann. Dann verhält sich der fremdgesteuerte Stromrichtermotor wie eine Synchron-
maschine, deren Drehzahl durch eine gleichsinnige Veränderung der Spannung dU des
netzseitigen Stromrichters und der Taktfrequenz verstellt werden kann. In Bild 5-2.9 ist dies
anhand der Drehmoment-Drehzahlkennlinien des fremdgesteuerten Stromrichtermotors zu
sehen.
Bild 5-2.9
Der in Bild 5-2.9 schraffiert dargestellte Drehzahlbereich entfällt hier völlig. Außerdem kön-
nen sich auch hier die Drehmoment-Pulsationen der Maschine bei kleineren Drehzahlen stö-
rend bemerkbar machen.
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Blatt 13
2.9.2 Stromrichtermotor mit Drehfelderregung
Bild 6-2.9
Charakteristische Merkmale:
Der Stromrichtermotor mit Drehfelderregung entsteht aus dem Stromrichtermotor mit
Gleichstromerregung, wenn in dessen Rotor die dort vorhandene Gleichstrom-
Erregerwicklung nebst Dämpferkäfig entfernt und durch eine Drehfeld-Erregerwicklung
ersetzt wird.
Der konstruktive Aufbau einer solchen Maschine entspricht somit dem einer
Asynchronmaschine mit Schleifringläufer.
Bei Speisung der Rotorwicklung mit Drehspannung erzeugt diese ein Drehfeld, das
bereits im Stillstand der Maschine in deren Statorwicklung ein Drehspannungssystem
induziert und auf diese Weise die Kommutierungen im maschinenseitigen Strom-
richter II sicherstellt.
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Blatt 14
Von besonderer praktischer Bedeutung ist die Erregung der Maschine aus dem
50 Hz-Drehspannungsnetz.
Der nutzbare Drehzahlbereich umfasst jetzt auch die beim Stromrichtermotor mit
Gleichstromerregung ausgesparten Bereiche und kann darüber hinaus auch noch ge-
ringfügig in den Bereich negativer Drehzahlen ausgedehnt werden. Die zugehörige
Spannungs- Drehzahlkennlinie ist in Bild 7-2.9 zu sehen.
Bild 7-2.9
Mit einem geeignet ausgeführten Regelsystem weist diese Anordnung eine Reihe her-
vorragender Eigenschaften auf. Sie eignet sich u.a. auch für Gleichlaufantriebe, bei
denen mehrere, über den gemeinsamen Stromrichter II gespeiste, gleiche Maschinen
in völligem Gleichlauf zu halten sind.
Der Stromrichtermotor mit Drehfelderregung kann auch ohne Schleifringe in völlig
kontaktfreier Ausführung gebaut werden, wenn die bisher vorausgesetzte Schleifring-
läufer-Maschine gemäß Richter, Band 4 durch eine sogenannte Asynchronmaschi-
nenkaskade (Bild 8-2.9) ersetzt wird.
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Blatt 15
Bild 8-2.9
Die beiden Läufer haben eine gemeinsame mechanische Welle: fmech
Die beiden Läuferwicklungen sind elektrisch “über Kreuz“
(unter Vertauschung der Phasenfolge) verbunden: fLA = fLB
(Vertauschung der Phasenfolge ist bereits durch die
entgegengesetzte Pfeilung berücksichtigt).
Die beiden Ständerwicklungen sind elektrisch getrennt;
Die Ständerwicklung der Teilmaschine A ist an ein starres
Drehspannungsnetz mit der Frequenz ferr angeschlossen: fSA = ferr
Die Ständerwicklung der Teilmaschine B ist an SRII
angeschlossen: fSB = fII
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Teilmaschine A
Drehspannungsnetz: z.B.
errf 50Hz
Ständerfrequenz: fSA = ferr
Läuferfrequenz: fLA = ferr + fmech
Teilmaschine B
Läuferfrequenz: fLB = fLA = ferr + fmech
Ständerfrequenz: fSB = fLB + fmech = ferr + 2·fmech
Stromrichter SRII: fII = fSB = ferr + 2·fmech
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Blatt 17
2.10 Halbgesteuerte Brückenschaltungen
2.10.1 Zweipulsige Brückenschaltungen
2.10.1.1 Symmetrisch halbgesteuerte Brückenschaltung
Bild 1-2.10
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Bild 2-2.10
20us10u
s
10us20u
s
10ul 10u
l
diu I
30º
diu II
diu
20AK1u I
dIA1i I
A2i I
dIA1i II
A2i II
dI1il
2
1V I 2V I 1V I
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2.10.1.2 Unsymmetrisch halbgesteuerte Brückenschaltung
Bild 3-2.10
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Bild 4-2.10
20us10u
s
10us20us
10ul 10u
l
diu I
30º
diu II
diu
20AK1u I
dIA1i I
A2i I
dIA1i II
A2i II
dI1il
2
1V I 1V I
1V II
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2.10.1.3 Vergleich der symmetrisch- mit der unsymmetrisch halbgesteuerten
Brückenschaltung:
Symmetrisch halbgesteuerte
Brückenschaltung
Unsymmetrisch halbgesteuerte
Brückenschaltung
di di
1U U 1 cos
2 di di
1U U 1 cos
2
max max
di diU U 0 di diU U 0
Die Wechselrichtertrittgrenze der kathoden-
gekoppelten Kommutierungsgruppe ist zu
respektieren und limitiert den Zünd-
verzögerungswinkel. Die gleichgerichtete
Spannung kann deshalb nicht bis auf den
Wert null vermindert werden.
Die Schonzeit der Thyristoren ist stets gleich
der halben Periodendauer der treibenden
Wechselspannung. Die gleichgerichtete
Spannung kann daher bis auf den Wert null
vermindert werden.
Die Stromführungsdauer ist bei allen Ventilen
konstant und gleich lang.
Die Stromführungsdauer der gesteuerten
Ventile nimmt mit zunehmendem Zündverzö-
gerungswinkel ab, die der ungesteuerten
Ventile nimmt im selben Maße zu.
Die Phasenverschiebung zwischen der Leiterspannung 1 1 2u u ul s s
und dem Lei-
terstrom 1il ist bei beiden halbgesteuerten Schaltungen nur halb so groß wie bei der
vollgesteuerten Schaltung. Die halbgesteuerten Schaltungen werden deshalb als
blindstromsparende Schaltungen bezeichnet.
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2.10.1.4 Kreisdiagramme der voll- und der halbgesteuerten Brückenschaltung
Voraussetzung: Idealisierte Theorie
1. Kreisdiagramm der vollgesteuerten Brückenschaltung
Wirkleistung: I1 di dP U cos
Grundschwingungsblindleistung: I1 di dQ U sin
Grundschwingungsscheinleistung: 2 21 1 1S P Q
Gleichungen für das Kreisdiagramm:
I I2 21 di d di dS U cos sin U
1
1
Pcos
S 1
1
Qsin
S
Bild 5-2.10
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Blatt 23
2. Kreisdiagramm der halbgesteuerten Brückenschaltung
Bild 6-2.10
Q1: Grundschwingungsblindleistung
P1: Wirkleistung
S1: Grundschwingungsscheinleistung
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Blatt 24
2.10.2 Sechspulsige Brückenschaltung
Bild 7-2.10
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Blatt 25
Bild 8-2.10
2
diu I
0
2
diu II
0
2
diu
dIA1i
A4i
dI
1il
dI
20us10u
s 30us
10us30u
s20us
20ul10u
l 30ul
30º1V 3V 5V
p
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Blatt 26
Eigenschaften der halbgesteuerten sechspulsigen Brückenschaltung:
Eine “unsymmetrische“ Ausführung der halbgesteuerten sechspulsigen Brückenschal-
tung ist nicht realisierbar.
Bei der Aussteuerung der kathodengekoppelten Kommutierungsgruppe muss die
Wechselrichtertrittgrenze beachtet werden. Die gleichgerichtete Spannung kann daher
nicht bis auf den Wert null vermindert werden.
di di
1U U 1 cos
2
0
di diU U 0
Die Welligkeit w der Spannung diu ist für 0 bei der halbgesteuerten sechs-
pulsigen Brückenschaltung grösser als bei der vollgesteuerten sechspulsigen
Brückenschaltung.
Das Kreisdiagramm der halbgesteuerten sechspulsigen Brückenschaltung ist identisch
mit jenem der symmetrisch halbgesteuerten zweipulsigen Brückenschaltung.
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Blatt 27
2.11 Schaltungen mit Folgesteuerung
Ein “blindstromsparendes Verhalten“ kann auch bei der vollgesteuerten Brückenschaltungen
erzielt werden, wenn die beiden Teilsysteme getrennt voneinander angesteuert werden.
2.11.1 Zweipulsige Brückenschaltung
Bild 1-2.11
Zunächst: I Imax0 II 0
Anschließend: I Imax II IImax0
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Blatt 28
Kreisdiagramm:
Bild 2-2.11
2.11.2 Sechspulsige Brückenschaltung
Bei der sechspulsigen Brückenschaltung mit Folgesteuerung der beiden Kommutierungs-
gruppen ergibt sich das gleiche Kreisdiagramm (Bild 2-2.11) wie bei der zweipulsigen Brü-
ckenschaltung.
2.11.3 Folgesteuerung zweier in Reihe geschalteter, unsymmetrisch halb-
gesteuerter Brückenschaltungen
Kreisdiagramm:
Bild 3-2.11
I
1
1
P
S
1
1
Q
S
11
1
0II
maxI I
II
maxII II
vollgesteuerte Schaltung
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Blatt 29
Übersichtsschaltbild zweier in Reihe geschalteter, unsymmetrisch halbgesteuerter Brücken-
schaltungen:
Bild 4-2.11
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Blatt 30
2.12 Wechsel- und Drehstromsteller
2.12.1 Wechselstromsteller
Grundschaltung eines Wechselstromstellers:
Bild 1-2.12
2.12.1.1 Phasenanschnittsteuerung bei rein ohmscher Last:
Bild 2-2.12
R
iu
~u
Tu1T 1T2T
0t
z.B. 120°
i
0t
T1i
T2i
T1i
0°i
~uu
0t
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Blatt 31
Berechnung der Phasenanschnittsteuerung bei rein ohmscher Last:
eff,max eff0 ~
1ˆU U u
2 bei 0
eff,minU 0 bei 180
Steuerbereich: 0 180
Für die erste Halbschwingung der Spannung u gilt (Bild 2-2.12):
0 u 0V
~ˆu u sin
Berechnung des Effektivwerts der Spannung und des Stromes:
2 ~eff eff0
0
u1 1 1 1 1U u ( ) d sin2 U sin2
2 22
I Ieff eff0
1 1sin2
2
mit Ieff0
i
2 und ~u
iR
Für die Grundschwingung ergibt sich:
I=
I
221 1
eff0 eff0
U 1 1 1sin2 1 cos2
U 2 4
Berechnung der Oberschwingungen:
I=
I
2 2
1 22
eff0 eff0
2 1K K
1
U( 1)
U
mit 1K sin cos cos sin
und 2K sin sin cos cos 1
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Blatt 32
Maximalwert der Oberschwingungen bei max
K 360
1
Mit K 1..... (ganzzahlig) und max0
(je nach Ordnungszahl gibt es unterschiedliche max ).
2.12.1.2 Phasenanschnittsteuerung bei rein induktiver Last:
Bild 3-2.12
~uTu
1T 2T
0t
z.B. 120°
1i udt
L
0t
u
0t
L
iu
~u
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Blatt 33
Der Steuerbereich ist hier eingeschränkt: 2
Es kann keine Beeinflussung für 2
erreicht werden.
Für den Strom gilt im Bereich 2 :
Ieff0
0
2
ui sin sin
L 2 2
Effektivwert der Spannung: eff eff0
2 1U U sin2
2
Effektivwert des Stromes: I Ieff eff0
4 1 31 cos2 sin2
2 4
Grundschwingungen: I
=I
1 1
eff0 eff0
U 1sin2
U 2
Oberschwingungen in der Spannung:
eff0
U 2sin 1 sin 1 2cos sin
U 1 1
Oberschwingungen im Strom: I 1
=Ieff0 eff0
U
U
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Blatt 34
Steuerkennlinien:
Bild 4-2.12
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Blatt 35
2.12.1.3 Phasenanschnittsteuerung bei gemischt ohmisch-induktiver Last:
Beispiel: 120 L 60
Bild 5-2.12
Berechnung des Stromverlaufs:
LtanL L
220
ui sin e sin
R L Mit 0
LanL
tR
~uTu
0t
120°
L120° 60°
i
0t
i
L
u
R
233°(vorher 240°)
~uu
0t
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Blatt 36
2.12.1.4 Vollschwingungssteuerung (Schwingungspaketsteuerung)
Die Vollschwingungssteuerung stellt eine Alternative zur Anschnittsteuerung dar.
Bild 6-2.12
Der Vorteil der Vollschwingungssteuerung besteht darin, dass Oberschwingungen mit
Frequenzen > 100 Hz sehr gering sind. Dafür erhält man aber stärkere Schwingungen mit
Frequenzen < 100 Hz (auch < 50 Hz).
Die Vollschwingungssteuerung ist auch für ohmisch-induktive Verbraucher geeignet.
Die Einschwingvorgänge mit Gleichstromanteilen können auch dadurch vermieden werden,
dass der Steller nicht mit 0 sondern mit L angesteuert wird.
Tu
u
0t
~u
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Blatt 37
Anwendungsbeispiele für die Vollschwingungssteuerung:
Spannungsverstellung in der Lichtbogenschweisstechnik
Temperatureinstellung von Elektroöfen
Primärseitige Steuerung von Transformatorgleichrichtern (für Verbraucher mit
ungewöhnlichen Impedanzwerten, z.B. Elektrofilter mit U > 50 kV und I < 3 A, oder
Galvanikanlagen mit U < 20 V und I > 2...10 kA).
Beispiel eines Stromrichters mit Primärsteuerung:
(primärseitig gesteuerter Transformatorgleichrichter)
Bild 7-2.12
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Blatt 38
2.12.2 Drehstromsteller
Grundschaltung:
Bild 8-2.12
Ohne MP-Verbindung:
0L weist starke Potentialsprünge auf
Sperrbeanspruchung der Ventile durch verkettete Spannung
besonders hohe Sprünge der Ventilspannungen
Mit MP-Verbindung:
Es entsteht ein 3 x 2-pulsiges System.
Steuerkennlinien: (Ohne MP-Verbindung)
Bild 9-2.12