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Gemeinde Hülben 100 Jahre Wasserversorgung

Date post: 10-Mar-2016
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Eine Broschüre zum Jubiläum der Wasserversorgung der Gemeinde Hülben auf der Schwäbischen Alb
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100 JAHRE WASSERVERSORGUNG GEMEINDE HÜLBEN 1912 – 2012
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100 JAHREWASSERVERSORGUNGGEMEINDE HÜLBEN 1912 – 2012

Page 2: Gemeinde Hülben 100 Jahre Wasserversorgung

100 JAHRE WASSERVERSORGUNG – GEMEINDE HÜLBEN

Seite 2

Inhaltsverzeichnis

GrußworteBürgermeister Herr GanserLandrat Herr Thomas Reumann

Seite 3

Der lange Weg zum fließenden Wasser

Irmtraud Betz-Wischnath

Seite 4 – 5

Fusion der Blau-Lauter-Wasser- versorgungsgruppe (BLG) mit der Landeswasserversorgung Stuttgart (LW)

Hans Notter / Bürgermeister a. D.

Seite 6 – 7

Bildimpressionen

Seite 10 – 11

Landeswasserver-sorgung – Trink-wasser für Baden-Württemberg

Dipl.-Ing.Bernhard Röhrle

Seite 8 – 9

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Seite 3

Grußwort des Bürgermeisters Grußwort des Landrats

Hülben feiert 100 Jahre Wasser-versorgung – zu diesem Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich. Der Bau der Wasserleitung nach Hülben im Jahr 1912 war für die Gemeinde ein großer Schritt in die Zukunft; sie brachte mehr Komfort und Lebensqualität für die Bürger-

innen und Bürger. Auf der Schwäbischen Alb, wo das Wasser in den Spalten und Klüften des Kalkgesteins versickert, war das Trinkwasser schon immer ein be-sonders kostbares und knappes Gut. Zu Recht zählt die Versorgung mit sauberem Trinkwasser mit zu den wich-tigsten Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge.

Vor dem Bau der Wasserleitung mussten sich die Bewohner von Hülben auf den Weg ins Tal machen, um dort aus den Quellen das begehrte nasse Element zu schöpfen und es anschließend mühsam nach Hülben zu bringen. Aus heutiger Sicht verwundert es daher, dass es bis zum Bau-beschluss große Widerstände gegen das – wie viele mein-ten – „völlig unnötige“ Projekt gab. Die fortschreitende Industrialisierung fegte schließlich die letzten Bedenken der Verantwortlichen hinweg – Gemeinderat, Bürgeraus-schuss und Schultheiß Matthäus Kächele beschlossen im April 1911, den Bau der Wasserleitung anzupacken. Für die gesamte Schwäbische Alb war der Anschluss an eine moderne Wasserversorgung ein wichtiger Impuls für ihre nachhaltige, sozialstrukturelle Entwicklung.

Dank an die Gemeinde Hülben und Bürgermeister Sieg-mund Ganser: Sie haben mit viel Engagement einen Fest-akt organisiert und aufschlussreiche Informationen rund um das Thema „Wasser“ zusammengestellt; dank auch an die vielen Helferinnen und Helfer. Den Bürgerinnen und Bürgern wünsche ich viel Freude bei der Lektüre dieser Jubiläumsbroschüre und interessante Einblicke in die his-torische Entwicklung der Wasserversorgung in Hülben.

Landrat Thomas Reumann

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wer denkt schon an ein Jubiläum, wenn er zu Hause den Wasser-hahn aufdreht? Und wer denkt daran, dass die tägliche Dusche vor wenigen Jahrzehnten noch

nicht zur gewohnten Selbstverständlichkeit gehörte? Was heute zur Normalität geworden ist, war vor ge-nau 100 Jahren am 23. Mai 1912 der Aufbruch in eine neue und gute Zeit für die Gemeinde Hülben. Denn an diesem Tag floss zum ersten Mal „irgendwo in einem Hülbener Häuschen der erste Wassertropfen aus der Leitung ...“ wie es unserer Ortschronik zu entnehmen ist.

Wasser ist die Grundlage jeden Lebens. Die Wasserver-sorgung gehört zu den elementarsten Infrastrukturein-richtungen einer Gemeinde, auch wenn dies kaum mehr wahrgenommen wird. Kaum eine Technologie oder ein Lebensmittel hat unsere Gesellschaft so verändert wie das Wasser. „Die Wasserträgerinnen“ vor dem Rathaus zeugen von den Mühen früherer Generationen um das kost- bare Gut Wasser. Und deshalb wollen wir das für Hülben so wichtige Ereignis gebührend würdigen. Mit dieser Broschüre und einem Festakt am 23. Mai 2012 soll an dieses wichtige Ereignis für Hülben erinnert werden.

Ich danke dem Gemeinderat, Herrn Landrat Thomas Reumann, meinem Amtsvorgänger Hans Notter und allen Beteiligten, welche sich für dieses Jubiläum verantwortlich zeigen. Die Broschüre soll einen kurzen, aber informativen Querschnitt unserer Wasserversorgungsgeschichte geben.

Ihr Siegmund Ganser

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100 JAHRE WASSERVERSORGUNG – GEMEINDE HÜLBEN

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„Zur Wasserversorgung sind [in Hülben] 2 Gemeinde-hülen, in welchen sich das im Ort zusammenlaufende Regenwasser sammelt; außerdem sind 7 Gemeinde- und 60 Privatbrunnen im ganzen Ort verteilt, meistens sogenannte Cisternen; es ist also das Wasserbedürfnis gedeckt.“ Diese positive Beurteilung der Wasserver- sorgung Hülbens ist in einem Gemeinderats-Protokoll vom Juni 1886 nachzulesen.

Schon der Ortsname Hülben lässt jedoch erkennen, dass hier das Wasser immer knapp war. Das Dorf hatte kein

Quellwasser, sondern nur eine Wasserstelle mit stehen-dem Wasser, eine Hüle. „Hulewon“ – Wohnstätte an der Hüle – so lautet die erste schriftliche Erwähnung des Ort-namens um 1137/38. Zu der natürlichen Hüle, der „hinte-ren Lache“, an der sich die ersten Siedler niedergelassen hatten, legten die Hülbener eine zweite an, die „vordere Lache“ bei der Kirche, die sie mit einer Tuffsteinmauer einfassten. Die Hülen dienten in erster Linie als Viehtränke und als Feuerlöschteich. Die Wasserqualität war miserabel, denn das in die Hülen geleitete Straßenwasser führte viel Schmutz mit sich.

Das Brauchwasser für Haus und Hof kam aus den öffent-lichen Brunnen, die bis zu 15 Meter tief und mit Trocken-mauern ausgemauert waren und deren Wasserspiegel je nach dem Grundwasserstand schwankte. Daneben gab es entsprechende private Brunnen. In regenlosen Zeiten vertrockneten sie alle. Auch der Wasservorrat in den Zis-ternen, den „Dachbrunnen“, die das Regenwasser auf- nahmen, und die sich vor fast jedem Haus fanden, reichte nur für acht bis 14 Tage. Dann mussten Kinder und Frauen von den eine halbe Stunde Fußmarsch entfernten Quellen im „Totensteig“, im „Heiligenberg“ und in „Egenhausen“ Wasser holen. Die Frauen trugen es in speziellen Eimern, den „Gölten“, auf dem Kopf den Berg hinauf. Größere Mengen holten die Bauern mit Fuhrwerken in Fässern ins Dorf. Dieses Wasser war besonders kostbar und nur zum Trinken und Kochen bestimmt. Die Körperpflege kam nach zeitgenössischen Berichten dabei eher zu kurz.

Weil das Wasser nicht nur knapp, sondern fast ungenieß-bar war, stillte man in Hülben den Durst vor allem mit Bier. Der Pfarrbericht von 1894 tadelt, es gebe Bauern, „die 8 bis 14 Tage an einer Tour saufen“. Und 1904, als die Ge-meinde rund 1500 Einwohner zählte, wurde der jährliche Bierverbrauch auf rund 1400 Hektoliter geschätzt.

Unter solchen Umständen hätte die Aussicht auf eine Wasserleitung mit Begeisterung aufgenommen werden müssen – aber weit gefehlt. Wie in fast allen Albdörfern

Der lange Weg zum fließenden Wasser

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baute sich heftiger Widerstand auf. 1885 lehnte der Schult-heiß das erste Angebot einer starken Quelle im Kaltental rundweg ab mit der Begründung, bisher sei man auch ohne Wasserleitung ausgekommen. Eine Gesundheits-schädigung durch das Wasser sei bisher nicht nachzuwei-sen und außerdem trinke in Hülben niemand Wasser, so dass eine Wasserleitung unnötig sei. 1893 beschloss der Gemeinderat, vom Bau einer Wasserleitung vorläufig ab-zusehen. 1904 schließlich legte die Oberamtsverwaltung einen Kostenvoranschlag vor, auf den die Gemeinderäte eingingen. Aber bald kam die Sache wieder ins Stocken, die Gemeinde argumentierte mit Geldnot. 1907 kam vom Oberamt der Vorschlag, Hülben könnte sich mit Graben-stetten und Erkenbrechtsweiler zu einer Wasserversor-gungsgruppe zusammenschließen. Die Räte ließen sich darauf ein, aber 1909 stiegen die beiden Nachbargemein-den aus dem Projekt aus. Zwei Jahre später endlich war die Zeit reif und am 4. April 1911 beschlossen Gemeinde- rat und Bürgerausschuss, das Wasserversorgungs- projekt für Hülben ausführen zu lassen. Nun ging alles ganz schnell, es wurde auf Hochtouren gebaut und am 23. Mai 1912 konnten die Hülbener zum ersten Mal in ihrem Leben den Wasserhahn aufdrehen.

Die Wasserleitung war lange ein Streitpunkt im Dorf gewesen, aber alle Diskussionen verstummten, als im trockenen Sommer 1911 das Gasthaus „Zum grünen Baum“ abbrannte, weil kein Löschwasser vorhanden war und der Versuch, mit Gülle zu löschen, kläglich gescheitert war.

Irmtraud Betz-Wischnath

(Zusammengefasst nach: Gerhard Dümmel, Hülben und sein Wasser, in:

Hülben – Ein Gang durch die Geschichte, hrsg. von der Gemeinde Hülben,

Neuffen – Hülben 1987, S. 405 – 454.)

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100 JAHRE WASSERVERSORGUNG – GEMEINDE HÜLBEN

Fusion der Blau-Lauter-Wasserversorgungsgruppe (BLG) mit der Landeswasserversorgung Stuttgart (LW)

Das rasche Wachstum der Gemeinde Hülben nach 1945 und der trockene Sommer 1952 führten dazu, dass das Wasser aus der Kaltentalquelle bei Weitem nicht mehr ausreichte. Die Wasserknappheit hat für die 2300 Ein-wohner dazu geführt, dass das Wasser zeitweise nur noch Eimerweise aus einem Hydranten ausgegeben werden konnte! Der Wasserbedarf für Tiere und für gewerbliche Zwecke musste aus den noch vorhandenen Zysternen ge-deckt werden. Dies löste bei allen Betroffenen Unmut und Proteste aus. Um diese untragbaren Zustände zu ändern, hat BM Herter mit dem Gemeinderat damals verschiedene Möglichkeiten geprüft:

- Zunächst wurden Verhandlungen mit der Vorderen Albgruppe (VAG) mit dem Ziel geführt, die Vollmit- gliedschaft zu erlangen. Hülben hatte gem. einer Vereinbarung von 1941 mit der VAG nur ein vertrag- lich zugesichertes, zeitweises Bezugsrecht von 50 m³ / Tag. Diese unbefriedigende Rechts- und Versorgungs-lage von Hülben und die sich von 1952 – 1954 hinziehen-den zähen und „harten“ Verhandlungen von BM Herter mit der VAG sind dann aufgrund unannehmbarer Bedin-gungen für Hülben gescheitert.

- Des Weiteren hat BM Herter Verhandlungen mit Bad Urach auf Erwerb der weiter unten im Kaltental liegenden „Hennenfelsenquelle“ mit einer wesentlich stärkeren Wasserschüttung aufgenommen. Bad Urach hat den Verkauf aber abgelehnt.

- Zusätzlich hat sich Hülben frühzeitig darum bemüht, bei der in Gründung befindlichen BLG Vollmitglied zu werden. Dies wurde Hülben auch zugesichert.

Da die BLG sich bereits am 07.01.1955 gründen wollte, musste BM Herter noch am Heiligabend 1954 eine Sondersitzung des GR einberufen. Auf Vorschlag von BM Herter hat der GR nach langen und intensiven Beratungen bei dieser denkwürdigen Sitzung beschlossen, bei der BLG Vollmitglied zu werden.

Es war dies ein sehr bedeutender, weitsichtiger und weiser Beschluss

Bei der BLG Gründung am 11. Feb. 1955 wurde Hülben Gründungsmitglied. Hülben hatte ein Bezugsrecht von zunächst 7 l/s und später dann 11,2 l/sec und damit das erste Mal „mehr als genug Wasser“, so dass damit nicht mehr gespart werden musste. Dies bedeutete für die damaligen Bürger einen kaum vorstellbaren Luxus.

Die Fusion der BLG mit der LW

Der Wirtschaftsaufschwung, der Einbau von Bädern in die Häuser und die rege Bautätigkeit in den Gemeinden erfor-derte von der BLG kostenträchtige Investitionen (Leitungen, Hochbehälter, u. v. a. m.) die bis Ende der 80 er Jahre pro-blemlos finanziert werden konnten. Doch Anfang der 90er Jahre zeigte sich, dass weitere Investitionen von ca. 55 Mio. DM (Bau einer 2. Fallleitung, die Auswechslung von schadhaften Wasserleitungen und eine Aufbereitungs- anlage innerhalb weniger Jahre erforderlich werden würden. Gleichzeitig ging aber der Wasserverbrauch pro Person und Tag jährlich zurück. Dieser Rückgang hatte zusätzlich die Finanzierung erschwert.

Der Bezugspreis betrug bei der BLG 0,954 DM/ m³ Wasser. Dagegen betrug er bei der LW nur 0,6666 DM/ m³ Wasser. Die Investitionen hätten einen starken Anstieg der Wasserbezugskosten verursacht. Die Verbands-

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gremien stellten dann rasch fest, dass die BLG zu klein ist um die immensen Investitionen alleine zu schultern und um langfristig die Wasserversorgung ihrer Mitglie-der zu akzeptablen Wasserbezugspreisen (s. l.) zu ge-währleisten. Der Verwaltungsrat der BLG, dem zeitweise auch BM Notter angehörte, überprüfte dann 1991 wie die Wasserversorgung nachhaltig und zu finanziell akzeptab-len Bezugs-preisen gesichert werden konnte und entwi-ckelte hierzu ein Konzept. In Verhandlungen mit der LW und der BWV zeigte sich bald, dass eine Fusion mit der LW mehr Vorteile für die BLG Mitglieder brachte als mit der BWV. Aufgrund dieser Tatsachen hatte Hülben 1993 2 Alternativen:

1. Fusion der BLG mit der LW und Erwerb der Vollmitgliedschaft bei der LW oder

2. Reaktivierung der eigenen Kaltentalquelle, Austritt aus der BLG und Beitritt zur VAG

BM Notter prüfte die rechtliche, technische und finanzielle Machbarkeit mit der BLG und Herrn Ambacher vom Ing. Büro Jordan. Ausgangslage war, dass der am nächs-ten gelegene Hochbehälter der VAG auf 732 m über NN liegt. Der Hochbehälter Hülben liegt auf 730 m über NN. Deshalb schied eine Versorgung ohne Pumpeneinsatz aus. Alternativ wurde ein Anschluss an die Zuleitung des Hochbehälters in Erkenbrechtsweiler geprüft. Das Wasser kommt dort vom Hochbehälter Hengen von 779 m über NN an, so dass der Druck ausreichend gewesen wäre. Dies hatte aber den gravierenden Nachteil, dass der Bau einer ca. 2,5 Kilometer langen Leitung mit einem Aufwand von mindestens 2,5 Mio. DM erforderlich geworden wäre. Eine ähnliche Summe hätte für den Kauf der Versorgungs-leitung von der BLG aufgebracht werden müssen. Beide Optionen schieden aus Gründen der Finanzierbarkeit aus.

Die rechtliche Prüfung hatte ergeben, dass Hülben Vollmit-glied in der VAG hätte werden können. Weiter war bei der

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Entscheidung die Versorgungsicherheit von großer Bedeu-tung. Die VAG hatte für Notfälle keinen weiteren Wasser-anschluss an einen großen Versorger (LW oder die BWV).

Hier nun die Entscheidungen des Gemeinderates am 30.03.1993 und 24.08.1993

Der GR sprach sich auf Vorschlag von BM Notter ein-stimmig für die Fusion mit der LW und dem Beitritt zum Zweckverband Landeswasserversorgung in Stuttgart aus. Entscheidungsrelevant waren folgende Gründe:

- Die weitaus größere Versorgungssicherheit bei der LW,- das Fusionsangebot der LW mit stufenweiser

Absenkung der Wasserbezugskosten auf LW Niveau, - die wegfallenden Kosten von ca. 2,5 Mio. DM, - die Möglichkeit der langfristigen Reduktion des

Wasserbezugsrechtes von 11,2 l/s auf 8 l/s, und damit die Reduktion der Fixkosten von ca. 72.000 DM/Jahr auf ca. 52.000 DM/Jahr.

Dies war ein weiterer, für die Versorgungssicherheit, die Wasserqualität und für die Finanzen der Gemeinde wichtiger und zukunftsgerichteter Gemeinderatsbeschluss.

Bemerkenswert ist noch, dass die entscheidende Verbandsversammlung der BLG in der Hülbener Rieten-lauhalle am 30. August 1993 stattfand, in der dann die Auflösung der BLG zum 31.12.1993 und die Fusion mit der LW zum 01.01.1994 beschlossen wurde.

Hülben den 24.04.2012Hans Notter Bürgermeister a. D.

Quellen: Akten zur Gründung der BLG aus den 1950er und 1990er Jahren, Gemeinderatsbeschlüsse der Gemeinde Hülben aus den Jahren 1950 ff und 1993, Ortschronik der Gemeinde Hülben „Ein Gang durch die Ge-schichte“ 1987

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100 JAHRE WASSERVERSORGUNG – GEMEINDE HÜLBEN

Ebenso wie die Wasserversorgung der Gemeinde Hülben wird auch die Landeswasserversorgung im Jahr 2012 100 Jahre alt. Sie wurde am 8. Juli 1912 durch den letz-ten württembergischen König Wilhelm II. gegründet. Als erste Fernwasserversorgung Deutschlands zählt sie heute zu den größten und modernsten Wasserversorgungs-unternehmen in Europa. Bereits im Jahr 1916 wurde der Versorgungsbetrieb aufgenommen. In den Anfangsjahren wurde im Donauried einer Brunnenreihe Grundwasser entnommen und über das Wasserwerk Niederstotzingen durch die Hauptleitung 1 Richtung Aalen und weiter über das Remstal in den Mittleren Neckarraum gefördert. Heu-te gibt es vier große Fernleitungen, die das Trinkwasser in den Mittleren Neckarraum und in den Kirchheimer Raum leiten. Das Grundwasser aus den sechs Brunnenreihen im Donauried, das Quellwasser aus dem Dischinger „Buch-brunnen“ und das zu Trinkwasser aufbereitete Donau-wasser stellen die Grundpfeiler der Wasserversorgung dar. Gmünd, Stuttgart und Ulm – mit einer jährlichen Abgabe von

rund 90 Millionen Kubikmeter Trinkwasser bester Qualität. Aus den Wasserwerken in Langenau und Dischingen er-halten rund drei Millionen Einwohner ihr Trinkwasser über ein rund 775 Kilometer langes Fernleitungsnetz. Bis zu 450 000 Kubikmeter täglich bzw. 5 200 Liter je Sekunde kön-nen an Spitzentagen durch die Leitungen fließen, an Tagen mit einem durchschnittlichen Bedarf sind es rund 250 000 Kubikmeter. Die Aufgabe der Landeswasserversorgung ist

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Landeswasserversorgung – Trinkwasser für Baden-Württemberg

Trinkwasser von der Landeswasserversorgung – ein guter Schluck Natur

Das Wasserwerk Langenau ist seit 1973 in Betrieb, es ist das größte Wasserwerk der Landeswasserversorgung und liegt am Rand des württembergischen Donaurieds nordöstlich von Ulm.

Schwäbisch Gmünd

Ellwangen

Aalen

Heidenheim

Geislingen

Göppingen

Kirchheim

Esslingen

Stuttgart

Ludwigsburg

Langenau

Blaubeuren

Ulm

Wittislingen

Gundelfingen Fremdleitung WasserwerkVorpumpwerkRohwasserpumpwerkBehälter/ScheitelbehälterStromgewinnungsanlageLandesgrenze

WWVPWRWPBH/SBH

0 5 10 15 km

BH Rechberg

BH Breech

BH Schön- bühl

BHThomas- hardt

BH Probst

BH Rotenberg

BH Egart

BH HahnweideBH Nonnenbrunnen

BH Brucken

BH Asch

SBH Heuberg

BHWolf-scherre

BH Horn

WW Mühl-hausen

BH Boller Sattel

BH Schopflen- berg

SBH Amstetten

SBH Osterbuch

SBH Aufhausen

Egau-Wasserwerk

VPW Burgberg

VPW Niederstotzingen

VPW SchotthofWW Langenau

RWPLeipheim

LW-Leitung

Die Landeswasserversorgung versorgt aus den Wasservorkommen der Region von Ulm und Heidenheim weite Teile Baden-Württem-bergs mit Trinkwasser.

Die Landeswasserversorgung steht heute für die zuverläs-sige und sichere Trinkwasserversorgung von 250 Städten und Gemeinden im nordöstlichen Baden-Württemberg – dazu zählen die Städte Aalen, Esslingen, Ellwangen, Göp-pingen, Kirchheim unter Teck, Ludwigsburg, Schwäbisch

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es, ihre 106 Verbandsmitglieder auch zukünftig zu jeder Zeit, sicher und preisgünstig mit Trinkwasser bester Qualität zu versorgen. Rechtliche Belange, die Wirtschaftlichkeit und der enge Meinungsaustausch mit den Verbandsmit- gliedern begleiten den Betrieb. Im Leitungsnetz und in den Wasserwerken dienen 34 Wasserbehälter dazu, die Ab- gabeschwankungen auszugleichen und die Anlagen kostengünstig und effizient zu betreiben.

Seite 9

Das Trinkwasser gehört zu den am besten untersuchten Lebensmitteln.

Donauried

Friedrichshafen

Konstanz

Biberach

Singen

Lörrach

Freiburg

Rottweil

Offen- burg

Freuden- stadt

Tübingen Reutlingen Ulm

AalenStuttgart

Pforzheim

Karlsruhe Schwäb. Hall

Heidel-berg

BadMergentheimHessen

Bayern

Rheinland-Pfalz

Bayern

Österreich

Schweiz

Frankreich

Dischingen

Langenau

0 20 40 60 km

ZweckverbandLandeswasserversorgungZweckverbandBodensee-WasserversorgungZweckverband WasserversorgungNordostwürttembergZweckverband WasserversorgungKleine Kinzig

Sipplingen

Burgberg

Seite 8

Vier überregionale Wasserversorgungsunternehmen liefern das Trinkwasser in die wasserarmen Regionen des Landes.

Die Qualität des Trinkwassers unterliegt den strengen Be-stimmungen der Trinkwasserverordnung. Darin ist fest-gelegt, welchen Anforderungen das Trinkwasser in che-mischer, physikalischer und mikrobiologischer Hinsicht genügen muss, wie dies zu kontrollieren ist und wie die zuständigen Aufsichtsbehörden, die Gesundheitsämter, dies überwachen.

Im Betriebs- und Forschungslabor der Landeswasser-versorgung werden fortlaufend alle rund 100 trink-wasserrelevanten Parameter untersucht. Jährlich ergeben sich daraus rund 250 000 Einzelanalysen. Die Analyseergebnisse zeigen, dass das Trinkwasser der Landeswasserversorgung zu jeder Zeit alle Anforderungen erfüllt. Der im LW-Gründungsgesetz erteilte Auftrag, die staatliche Landeswasserversorgung zu gegebener Zeit in einen kommunalen Zweckverband zu überführen, wurde im Jahr 1965 erfüllt. Seit dieser Zeit sind die Städte und Gemeinden, die ihr Trinkwasser von der Landeswasser-versorgung beziehen, auch deren Eigentümer. Dazu zählt auch die Gemeinde Hülben. Als Mitglieder der Verbands-versammlung beschließen sie alle erforderlichen Maß-nahmen, Gewinne werden nicht erzielt.

Dipl.-Ing. Bernhard RöhrleZweckverband Landeswasserversorgung

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Wir für Hülben.Vollen Einsatz vor Ort – das können Sie von uns erwarten! Wir sind für Sie da – ganz gleich, ob es regnet oder schneit. Auch am Wochenende und an Feiertagen. Schließlich sorgen wir jederzeit dafür, dass der Strom auch da ankommt, wo er gebraucht wird: in Ihrer Wohnung, Ihrem Haus, Ihrer Firma.

Hülben ist uns wichtig. Heute und in Zukunft.

EnBW Regional AG – Kirchheim unter Teck – www.enbw.com

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Gemeinde HülbenHauptstraße 172584 HülbenTel.: 07125 / 9686-0Fax: 07125 / 9686-20

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talt

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