29.12.14
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Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
GAIMH Jahrestagung 2015: „die Suche nach Orientierungspunkte zwischen zu viel du zu wenig, normal und krank, sinnvoll und unsinnig“ Univ. Zürich, 30. Januar 2015
Andrea Lanfranchi, HfH
Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen und die Gefahren einer Logik des Verdachts
Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
29.12.14
Gefährdungslagen erkennen und intervenieren: am Wickel<sch oder an der Werkbank?
2 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
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29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
u Gefährdungslagen sind im Kontext der Familie zu erkennen (psychosoziale Belastungen)
u Hauptgefährdungen sind jedoch in der Beziehung à Methode zur Früherkennung: CARE-Index
u Kindesvernachlässigung kann zu späteren Probleme in Bildung und Gesundheit führen – kommen wir zu spät?
u Um Gefährdung zu erkennen muss man zuerst die Eltern erreichen – über bestehende institutionelle Systeme rund um die Geburt.
Ich beginne mit dem Schluss:
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1. Selektive Prävention und deren Gefahren
2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala
3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à CARE-Index
4. Frühe Förderung mit „PAT –Mit Eltern Lernen“ à Erste Forschungsresultate
Gliederung
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HFE Entwicklungsabweichung Entwicklungsverzögerung
Entwicklungs-‐ gefährdung ZEP
Ca. 3-‐5%
Ca. 10%
Ca. 80-‐100%
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Wie kann selek<ve Präven<on gelingen?
u Wie können (Migrations)-Eltern gestärkt werden?
u Zuerst muss man sie finden / erreichen / gewinnen / ermutigen...
u ...für Projekte der Frühförderung/Frühen Bildung
u Gelingensbedingungen eines niederschwelligen Zugangs?
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Qualitätskriterien des Zugangs* 1. An bestehende Einrichtungen im Frühbereich anknüpfen; 2. Interdisziplinäre Netzwerke au[auen; 3. Bei Migranten: Kultursensibler Zugang, bei Bedarf mit Hilfe
interkultureller Übersetzerinnen 4. Zur Par<zipa<on ermu<gen:
besondere Anstrengungen nö<g 5. Familien im Programm halten: Anreizsysteme 6. Eine Kultur der Anerkennung sta`
eine Logik des Verdachts pflegen. * Lanfranchi, A., & Burgener Woeffray, A. (2013). Familien in Risikositua<onen durch frühkindliche Bildung erreichen. In M. Stamm & D. Edelmann (Hrsg.), Handbuch Frühkindliche Bildungsforschung.
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29 Dezember 2014 Andrea Lanfranchi 8
Dilemma von Hilfe und Kontrolle • Zwischen Familie und Staat • Zwischen „Freiwilligkeit“ der Inanspruchnahme von
Angeboten im Frühbereich und Kinderschutz
• Familie wird auf Eltern + Kind reduziert: soziales Umfeld mit hemmenden + schützenden Faktoren kaum berücksichtigt.
à Eltern müssen in Bezug auf ein Problem aktiv werden, das noch nicht vorhanden ist..
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29 Dezember 2014 Andrea Lanfranchi 9
Staatliche Kontrollaufgabe der Risikoprävention 1. Gefahr: Refamilialisierung sozialer Probleme 2. Gefahr: Stigmatisierung: z.B. Migrantenfamilien unter
Generalverdacht, „fürsorgerliche Belagerung“ , Verdachtsdiagnostik etc.
3. Gefahr: autonomen Gestaltungspotentiale von Individuen und Familien blockiert (aus Krisen kann man gestärkt hervorgehen...)
Zum Mythos Prävention, zum Dilemma von Hilfe und Kontrolle:
Hildenbrand (2011), Keupp (2009), DJI IMPULSE (2011)
* Hildenbrand, B. (2011). Hilfe zwischen Kontrollauftrag und Hilfebeziehung. In Kinderschutz-Zentren (Hrsg.), Hilfe...! Über Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen im
Kinderschutz (S. 45-66). Köln: Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren.
Handlungstypen bei Kindeswohlgefährdung*
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1. Selektive Prävention und deren Gefahren
2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala
3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à CARE-Index
4. Frühe Förderung mit „PAT –Mit Eltern Lernen“ à Erste Forschungsresultate
Gliederung
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Kurzscreening 1) Persönliche Belastung • Verwahrloster Zustand • Unerwünschte Schwangerschaft • Tiefer Schulabschluss
2) Familiäre Belastung • Ein-Eltern-Familie • Disharmonische Partnerbeziehung • Altersunterschied Geschwister < 18 Mt. 3) Soziale Belastung • Mangelnde soziale Integration • Mangelnde Unterstützung 4) Materielle Belastung • Beengte Wohnverhältnisse • Arbeitslosigkeit
Schutzfaktoren: • Unterstützungssysteme im sozialen Umfeld • aufmerksame und interessierte Drittpersonen • günstiges Familienklima
Zielgruppe: mindestens zwei Unterkategorien der Risikofaktoren sind vorhanden und werden nicht durch Schutzfaktoren abgefedert
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ZEPPELIN-‐Gefährdungserkennung 1
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Interdisziplinäres Netzwerk Früherkennung
HfH + KKB Region
Gynäkologin Hebamme
Pädiater
SPD / KJPD
Sozial-‐beratung
HFE
Migranten-‐ vereine
Jugend-‐ Familien-‐beratung
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Heidelberger Belastungsskala HBS
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ZEPPELIN-‐Gefährdungserkennung 2
• Kind (z.B. Geburtskomplika<onen) • Familie (z.B.Traumata) • Sozial (z.B. keine Familienangehörige in CH) • Materiell (z.B. beengte Wohnverhältnisse)
Sidor, A., Eickhorst, A., Stasch, M., & Cierpka, M. (2012). Einschätzung der Risikobelastung in Familien im Rahmen von Frühen Hilfen: Die Heidelberger Belastungsskala (HBS) und ihre Gütekriterien. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 61(10), 766-‐780.
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Skalierung
• Berücksichtigt nicht nur defizitäres Funktionieren à auch kompetenter Umgang mit potentiellen Belastungsquellen
• Schwellenwert für Indikation: 40 Punkten
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
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1. Selektive Prävention und deren Gefahren
2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala
3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à CARE-Index
4. Frühe Förderung mit „PAT –Mit Eltern Lernen“ à Erste Forschungsresultate
Gliederung
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CARE-Index
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• 3-5 Minuten videographierte Spiel-Interaktion • Von Geburt bis zum 3. Lebensjahr • Trainierte, reliable Auswerter (coder)
à Kurs an der HfH Sept./Nov. 2015 www.hfh.ch
Cri`enden, P. M. (2005). Der CARE-‐Index als Hilfsmi`el für Früherkennung, Interven<on und Forschung. Frühförderung interdisziplinär, 24(3), 99-‐106.
ZEPPELIN-‐Gefährdungserkennung 3 Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
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Sensitivität (Feinfühligkeit) Jedes Verhaltens-Muster à welches das Kleinkind
erfreut und à das Wohlbefinden sowie die
Aufmerksamkeit des Kleinkindes erhöht und
à dessen Not und/oder Ausgekoppelt-Sein reduziert.
• Bsp. Video
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CARE-Index
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Unresponsivität CARE-Index
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Verdeckte Kontrolle
Bsp. Video: kontrollierende Mutter, zwanghaftes Kind
CARE-Index
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Belastung und mütterliche Sensitivität *
CARE-Index Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
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Prädiktoren mütterlicher Sensitivität
Model Predictor β R2 ΔR2 F for step 11 Global Stress -‐0.19 ** 0.08 .08 *** 8.49 *** Education 0.16 * 22 Global Stress -‐0.12 0.14 .06 ** 5.31 *** Education 0.17 * Social stress -‐0.21 * Pers./fam. stress 0.07 Child-‐related stress -‐0.08 Material stress -‐0.03 *p < 0.05; **p < 0.01; ***p < 0.001.
CARE-Index
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Zwischenfazit
Familien in Risikositua<onen: Ø Je höher die Belastung, desto <efer die
Sensi<vität Ø Vor allem sozialer Stress (geringe
Vernetzung und wenig Unterstützung) korreliert nega<v mit Sensi<vität
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1. Selektive Prävention und deren Gefahren
2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala
3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à CARE-Index
4. Frühe Förderung mit „PAT –Mit Eltern Lernen“ à Erste Forschungsresultate
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u PAT-Elterntrainerin = Mütterberaterin mit Spezialisierung
u Hausbesuche jede 2. Woche während 3 Jahren
u Gruppenangebote mit Aufbau sozialer Netzwerke 1 x Mt.
u Anschlusslösungen (in Planung).
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Wirksamkeitsforschung
u Längsschni`studie (2011-‐2015), follow ups geplant u Programmreichweite: 12 % aller Geburten in 12
Gemeinden mit hohem Sozialindex im Kanton Zürich
u N=252 Familien (IG = 132, KG = 120), RCT Design
u Messzeitpunkte im 3., 12., 24., 36. Lebensmonat, mit HBS, CARE-‐Index, HOME, SICS, EMKK, Bayley, sowie SON, SBE-‐KT
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 26
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Zeit
2010 2011 2012 2013 2014 2017 2018 2023 2024
Alter ..0 10/5 132/120
..1 9/4 125/114
..2 8/4 118/109
..3 7/3 112/104
6 (Kiga) 95/89
7 (1. Schuljahr) 90/84
12 (6. Schuljahr) 73/68
13 (7. Schuljahr) 70/65
ZEPPELIN/M ZEPPELIN 0-3 ZEPPELIN 6-7 ZEPPELIN 12-13
Forschungsverlauf
27 29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
Stand 1.11.14: 119/103
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Fragestellungen:
• Effekte der frühen Förderung auf die Entwicklung von 0 bis 3-‐Jährigen in psychosozialen Risikokonstella<onen?
• Wirkmechanismen?
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Bayley-‐Scales III
29.12.14 29
Erhebungszeitpunkt IG KG Total
12 Monate 130 118 248
Anteil Mädchen 57.7 49.2 53.6
Frühgeburten 16.2 12.7 14.5
Fremdsprachig (Km) 76.2 75.4 75.8
hoch belastete Familien* 77.7 67.8 73.0
24 Monate 119 103 222
Anteil Mädchen 54.2 47.6 51.1
Frühgeburten 16.1 10.7 13.6
Fremdsprachig (Km) 75.4 77.7 76.5
hoch belastete Familien* 78.0 69.9 74.2 *Heidelberger Belastungsskala > 40
HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 29 Dezember 2014 30
Drop Outs
29 Dezember 2014 30
IG KG Total
Durch Familie keine Zeit/ kein Bedarf 5 3 8
Kv verbietet Teilnahme 3 0 3
Antwort verweigert 5 0 5
Durch Projekt Fremdplatzierung 1 0 1
Wegzug 3 4 7
Krankheit/ Behinderung Kind 1 1 2
Total 18
13.5%
8
6.8%
26
10.4%
HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
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31 29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
Schweiz 14%
Balkan 26%
Türkei 12%
Portugal 9%
MiMel-‐ u. Ostasien 9%
Andere 30%
HerkunQsländer
29 Dezember 2014 32
Bayley-‐Scales III
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 32
Erhebungszeitpunkt IG KG Total
12 Monate 130 118 248
24 Monate 119 103 222
29.12.14
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29 Dezember 2014 33
Bayley-‐Scales III: Norm 10 + 3
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8
9
10
11
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Kogni<on Rezep<ve Sprache Expressive Sprache Feinmotorik Grobmotorik
12 Monate KG
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Bayley-‐Scales III
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 34
7
8
9
10
11
12
13
Kogni<on Rezep<ve Sprache Expressive Sprache Feinmotorik Grobmotorik
12 Monate KG IG
* t(246) = 2.34, p < .05, Cohen‘s d = .30
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Bayley-‐Scales III
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 35
7
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Kogni<on Rezep<ve Sprache Expressive Sprache Feinmotorik Grobmotorik
12 Monate KG IG 24 Monate KG
*
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Bayley-‐Scales III
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 36
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Kogni<on Rezep<ve Sprache Expressive Sprache Feinmotorik Grobmotorik
12 Monate KG IG 24 Monate KG IG
* t(220) = 2.00, p < .05, Cohen‘s d = .30
*
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10
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Bayley-‐Scales III
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 37
7
8
9
10
11
12
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Kogni<on Rezep<ve Sprache Expressive Sprache Feinmotorik Grobmotorik
12 Monate KG IG 24 Monate KG IG
* t(220) = 2.61, p < .05, Cohen‘s d = .35
*
*
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Bayley-‐Scales III
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 38
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8
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Kogni<on Rezep<ve Sprache Expressive Sprache Feinmotorik Grobmotorik
12 Monate KG IG 24 Monate KG IG
*
*
*
IG/KG und Bayley-‐EQ zu t1
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone
Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
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Standardisierte Regressionskoeffizienten *: p < .05 Totaler Effekt VG/IG → Bayley 0.148, p=.008 (eins.) Direkter Eff. VG/IG → Bayley 0.091, p=0.071 (eins.) Indirekt. Eff. VG/IG → Bayley 0.057, p=0.005 (eins.)
N = 246; Modellfit: χ2=3.5,df=3,p=.31; RMSEA=.027; SRMR=.020; CFI=0.991; TLI=0.966
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*** *
*
*
*
*
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Sprachentwicklung mit 24 Monaten
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 40
*Wortschatz + Wortverbindungen
• SBE-‐2-‐KT (Suchodoletz & Sachse, 2011), Screeningverfahren für Sprachentwicklungs-‐verzögerungen
IG KG Total
Wortschatz M = 33.5 (SD = 17.6) M = 27.6 ( SD = 17.4) t(220) = 2.49, p < .05
Wortverbindungen 81.2% 80.6% n.s.
< 19 (kri<scher Wert*) 22.2% 36.2% χ2 = 5.26, p < .05
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11
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Soziale Unterstützung
HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 41
• Fragebogen mit 7 Items z.B. „Wenn ich mich niedergeschlagen fühle finde ich immer Menschen, die mir Zuversicht vermi`eln“, „Ich kenne einige Menschen, mit denen ich meine Freizeit verbringen kann“.
Modifiziert nach Tröster (2010)
• und soziale Belastung (SB) HBS hohe Belastung: HBS > 40
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Soziale Unterstützung
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 42
SB niedrig SB hoch Total
IG Baseline 73 64 137
Fragebogen t0 bis t3 57 50 107
KG Baseline 58 60 118
Fragebogen t0 bis t3 49 43 92
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Soziale Unterstützung
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 43
1
2
3
4
Baseline 12 Monate 24 Monate
Sozia
le Unterstüzun
g (4 = hoch)
KG SB niedrig
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Soziale Unterstützung
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 44
1
2
3
4
Baseline 12 Monate 24 Monate
Sozia
le Unterstüzun
g (4 = hoch)
KG SB niedrig SB hoch
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12
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Soziale Unterstützung
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 45
1
2
3
4
Baseline 12 Monate 24 Monate
Sozia
le Unterstüzun
g (4 = hoch)
IG SB niedrig 1
2
3
4
Baseline 12 Monate 24 Monate
Sozia
le Unterstüzun
g (4 = hoch)
IG SB niedrig SB hoch
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Soziale Unterstützung
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 46
Messzeitpunkt F(2, 98) = 9.21, p < .001
Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
Fazit 1. Früherkennung gelungen: ZEPPELIN erreicht Familien
in psychosozialen Risikosituationen. 2. Frühförderung gelingt: Ø fast 2 Hausbesuche pro Monat
= Erhöhung der Inanspruchn. von Hilfen im Frühbereich 3. „PAT –Mit Eltern Lernen“: wirkt sich bereits nach 1 Jahr
positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt (v.a. Sprache); Effekte treten im 2. Jahr verstärkt auf. Wortschatztest validiert die Ergebnisse des Entw-Tests.
4. „PAT –Mit Eltern Lernen“: hoch belastete Familien fühlen sich nach 1 und 2 Jahren sozial unterstützter als vergleichbare Familien in der Kontrollgruppe.
HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 29.12.14
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29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
SchweizerischenUNESCO-Kommission
Unter dem Patronat der
Organisation der
Vereinten Nationen für
Bildung, Wissenschaft,
Kultur und Kommunikation
Unterstützt von
48
29.12.14
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Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
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Forschungsbeirat: Dr. Heidi Simoni, MMI Zürich Prof. Dr. Margrit Stamm Prof. Dr. Ute Ziegenhain PD Dr. med. Oskar Jenni Prof. Dr. Ulrich Trautwein
ZEPPELIN 0–3Frühe Förderungab Geburt
ZEPPELIN 0–3
Information für Fachpersonen
ZÜRCHER EQUITY PRÄVENTIONSPROJEKT ELTERNBETEILIGUNG UND INTEGRATION
Interventionsstudie und Forschungsprojekt zur Unterstützung von Eltern in psychosozialen Risikosituationen bei der Pflege, Erziehung und frühen Förderung ihres Kindes
ProjektteamForschungProjektleitung ZEPPELIN 0–3 Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Prof. Dr. Andrea Lanfranchi
Wissenschaftliche Mitarbeitende
Lic. phil. Alex Neuhauser (HfH) Dr. des. Franziska Templer (HfH) Dr. Simone Schaub (HfH)
Sachbearbeiter, Sekretariat
Michael Bärtschi (HfH)
Methodenexperte Prof. Dr. Erich Ramseier (PH Bern)
KooperationenEntwicklungspädiatrie PD Dr. med. Oskar Jenni Dr. med. Jon Caflisch Dr. med. Jessica Bonhoeffer Dr. med. Claudia Moran Universitäts-Kinderspital Zürich
Präventivzahnmedizin
Dr. med. dent. Giorgio Menghini Universität Zürich, Zentrum für Zahnmedizin
Kosten-Nutzen-Analyse
Prof. Dr. Ernst Fehr, Prof. Dr. Daniel Schunk Universität Zürich, Department of Economics
PraxispartnerAuftraggeber Bildungsdirektion des Kantons Zürich Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) André Woodtli, Amtschef
Strategische Projektleitung
Esther Studer, AJB
Operative Teilprojektleitungen
Brigitte Kubli für den Bezirk Dietikon, Dorothea Hollender für den Bezirk Uster und Silvia Wäger für den Bezirk Bülach
«PAT – Mit Eltern Lernen»
Barbara Steinegger, Schulungstrainerin und PAT-Elterntrainerinnen: Margrit Bachmann Monika van Berkum Kathrin Grogg Zelijka Juric Christine Kramer Marianne Kunz Katja Rüegsegger Esther Stauffer Ursula Stucky Christel Zwinscher
www.zeppelin-hfh.ch
Kontakt und InformationProjektleitung Intervention
Esther Studer Leiterin Fachbereich Kinder- und JugendhilfeTel.: +41 (0)43 259 96 52E-Mail: [email protected]
Bildungsdirektion des Kantons ZürichAmt für Jugend und BerufsberatungDörflistrasse 120, Postfach8090 Zürich
Projektleiter Forschung
Prof. Dr. Andrea Lanfranchi Interkantonale Hochschule für HeilpädagogikBereich Forschung und EntwicklungSchaffhauserstrasse 239, Postfach 58508050 Zürich
Tel.: +41 (0)44 317 12 35E-Mail: [email protected]
ZEPPELIN wird gefördert durch:
Dr. Anna Burkhardt (HfH)
HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
www.zeppelin-‐hW.ch
Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
29.12.14 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
Literatur Crittenden, P. M. (2008). Raising Parents: Attachment, Parenting and Child Safety. Cullompton: Willan. Dube, S. R., Anda, R. F., Felitti, V. J., Edwards, V. J., & Croft, J. B. (2002). Adverse Childhood Experiences and
personal alcohol abuse as an adult. Addictive Behaviors, 27(5), 713–725. Dube, S. R., Felitti, V. J., Dong, M., Chapman, D. P., Giles, W. H., & Anda, R. F. (2003). Childhood abuse, neglect and
household dysfunction and the risk of illicit drug use: The Adverse Childhood Experience Study. Pediatrics, 111(3), 564–572.
Hildenbrand, B. (2011). Hilfe zwischen Kontrollauftrag und Hilfebeziehung. In Kinderschutz-Zentren (Hrsg.), Hilfe...! Über Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen im Kinderschutz (S. 45-66). Köln: der Kinderschutz-Zentren
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Interkantonale Hochschulefür Heilpädagogik
HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Anna Burkhardt, Erich Ramseier
„Frühe Förderung“ genügt nicht immer...
29.12.14
Verfügbarkeit von Schutzfaktoren (<ef, mi`el, hoch) und psychische Auffälligkeiten (Mental Health) bei 11j-‐ bis 17-‐j. Kindern in Deutschland: >3 Risiken können auch mit vielen Schutzfaktoren nicht abgefedert werden
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