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Freitag, 18. Januar 2013 7 SINDELFINGEN BÖBLINGEN Gedenktag: Seit drei Jahren gibt es den Welttag des Schneemanns, ins Leben gerufen vom Reutlinger Cornelius Grätz. Erstmals am 18. Januar 2010 begangen, soll auch künftig am 18. Ja- nuar des freundlichen Schneegebil- des gedacht werden. Dabei stehen die Ziffern 1 und 8 symbolisch für den runden Körper (die 8) und für den Be- sen oder Stock (die 1). Doch was soll uns das sagen? Der Schneemann ist frei von politi- schen oder religiösen Ideologien, dennoch hat er einen philosophischen Gehalt: Er sym- bolisiert Vergäng- lichkeit und auch den ewigen Wandel. Denn aus Wasser wird Schnee, aus Schnee wird der Schneemann, wenn er schmilzt, wird daraus Wasser, wenn es warm wird, ver- dampft es und es wird daraus Gas. Wunder über Wun- der. Armer Kerl, für was alles er herhalten muss. Früher hat man als Kind im Winter einen Schneemann gebaut, und falls er die warmen Tage überhaupt erlebt hat, ist er geschmolzen und man sang in der Schule „Winter ade, scheiden tut weh“. Ein bisschen weh- mütig war das schon, aber bereits in der nächsten Pause war die Welt wieder in Ordnung. Nun gut, immerhin ist es wirklich ein Sympathieträger, dem ein Gedenk- tag gewidmet wird. Er tut niemandem etwas Böses, mischt sich nicht ein, und er kann ein ihm anvertrautes Ge- heimnis für sich behalten. Er frisst kein Heu und erzeugt kein CO2. Inso- fern könnte man ausrufen: Lang lebe der Schneemann. Wenn er nur nicht so vergänglich wäre. Armer Kerl. [email protected] Die Vergänglichkeit des Schneemanns Glosse Von Roman Steiner Romantischer Wintereinbruch am Goldbach. Bild: Yasmin Brantsch Bild des Tages: gesehen in Sindelfingen Kontrolle über Auto verloren Böblingen Deutlich zu nahe kamen sich zwei Audi- Personenwagen auf der Panzerstraße. Eine 29-jährige Autofahrerin hatte auf ihrer Fahrt von Schönaich nach Böblingen auf Höhe der Panzerkaserne wegen Straßen- glätte die Kontrolle verloren und war in den Gegenverkehr geraten. Ein in diesem Mo- ment entgegenkommender 41 Jahre alter Audi-Fahrer konnte eine Kollision nicht mehr verhindern. Verletzte waren nicht zu beklagen. Sachschaden entstand in Höhe von circa 11 000 Euro. – pb – Links abgebogen trotz Verbot Sindelfingen Mit einem Iveco-Kleintransporter war ein 30-jähriger Kraftfahrer in Sindelfingen auf der Benzstraße in Richtung Calwer Straße unterwegs. Auf Höhe der Zufahrt zum Last- wagenparkplatz bog er nach links ab, ob- wohl dies hier verboten ist. Ein im Gegen- verkehr nahender 35 Jahre alter Opel Corsa- Fahrer wurde von dem plötzlich auftau- chenden Kleintransporter überrascht und zog sein Steuer abrupt nach rechts. Er konn- te damit eine Kollision mit dem Iveco zwar vermeiden, doch rumpelte er über eine Ver- kehrsinsel, ehe er dann auch noch mit ei- nem Scania-Laster eines 38-jährigen Tru- ckers kollidierte. Bei dem Unfall erlitt der Autofahrer leichte Verletzungen. An den beiden anschließend nicht mehr fahrtüchti- gen Fahrzeugen entstand ein Schaden von rund 12 000 Euro. – pb – Autos fahren nicht sofort los Böblingen Auf der Bundesstraße 464 von Böblingen nach Holzgerlingen kam es am Einmün- dungsbereich des sogenannten Holzgerlin- ger Firsts zu einem Auffahrunfall. Nachdem die Ampel dort von Rot auf Grün gewechselt hatte und sich die noch wartenden Fahrzeu- ge nicht sofort in Bewegung gesetzt hatten, fuhr ein 25-jähriger Seat-Fahrer auf den noch stehenden Fiat eines 29-Jährigen auf. Die Aufprallwucht reichte aus, um diesen auf einen davor befindlichen VW Touran zu schieben. Sowohl die 39-jährige VW-Fahre- rin als auch der 25 Jahre alte Unfallverursa- cher erlitten leichte Verletzungen. An den Fahrzeugen entstand ein Blechschaden von zusammen rund 7000 Euro. – pb – Bei ihren Hilfslieferungen bringen Volker Siegle und Josef Mohr einen ganzen Laster voller wertvoller Güter nach Rumänien. Und auch an die vielen Straßenhunde wird dabei gedacht. Bilder: Josef Mohr, Beate Hatzing Den Menschen und den Tieren helfen Böblingen: Josef Mohr und Volker Siegle fuhren im Januar per Laster nach Rumänien, um Hilfsgüter zu verteilen und Straßenhunden zu helfen Anfang dieses Jahres fuhren Volker Siegle und Josef Mohr mit einem 40-Tonner 3500 Kilometer nach Rumänien, um dort in Deutschland gespendete Hilfsgüter zu ver- teilen. Der Laster, beladen mit Fahrrädern, Kinderwägen, Schulmaterial und Spielzeug, hielt an verschiedenen Stationen in Sieben- bürgen. Der in Rottenburg ansässige Verein San Ethik macht diese Tour schon seit sie- ben Jahren, um die Bevölkerung in Rumä- nien zu unterstützen. Volker Siegle organisiert auch in diesem Jahr, wie bereits seit Jahren, sowohl die Ge- sundheits- und Sportwochen in Böblingen und Sindelfingen als auch die Businesswo- chen. Hier tritt Josef Mohr regelmäßig als Referent auf, hier haben sich die beiden auch kennengelernt. Dieses Jahr hat nun auch Volker Siegle die Tour nach Rumänien mitgemacht. So verschieden die Ansätze der beiden Männer auch sind: Beide wollen die Situati- on in Rumänien langfristig verbessern. Josef Mohr begann in seiner Funktion als Leiter Beladen mit Schulmaterialien, Fahr- rädern und Kinderwagen trat der Las- ter des Vereins San Ethik Anfang Januar seine alljährliche Fahrt nach Rumänien an. Unterstützt werden Dörfer in Siebenbürgen. Seit zwei Jahren macht Josef Mohr mit und zeigt den Kindern in Rumänien, wie sie sich um Straßenhunde kümmern können. Erstmals haben auch der Böblinger Volker Siegle und sein Sohn Marco die Fahrt begleitet. des Bunds gegen Missbrauch der Tiere in Baden-Württemberg, sich an den Spenden- sammlungen zu beteiligen. Seine Idee: Die Kinder in Rumänien sollen sich um die zahl- reichen Straßenhunde kümmern und be- kommen dafür Hilfsgüter. Mohr möchte das Leid der Hunde durch die Sensibilisierung der Bevölkerung lindern. „Der Hund hat in Rumänien einen sehr niedrigen Stellen- wert“, sagt Mohr. Bei der Kastration von Hunden vor Ort und dem Transport einiger Hunde nach Deutschland arbeitet er mit weiteren Tierschutzorganisationen zusam- men. Fahrräder und Kinderwagen Volker Siegle hingegen hatte zunächst hauptsächlich eines im Sinn: „Ich habe mir gewünscht, dass mein Sohn Marco einen Teil seiner Spielsachen spendet. Ich wollte, dass er sieht, dass es auch in Europa Länder gibt, wo es den Menschen sehr viel schlech- ter geht als hier.“ Auch der zehnjährige Marco hat die Fahrt begleitet. Drei Stationen fuhr der Laster dieses Mal an. Jedes Mal versammelten sich viele Men- schen an der Ladefläche, wenn die Helfer die mitgebrachten Spenden verteilen. „Bei einem Durchschnittsgehalt von 200 bis 300 Euro ist ein Fahrrad für eine Familie uner- schwinglich. Aber gerade das brauchen Kin- der oft, beispielsweise für den langen Schul- weg. Wir bringen nur hochwertige Dinge nach Rumänien, die dort wirklich gebraucht werden“, sagt Mohr. „Auch Kinderwagen sind echte Mangelware.“ Dementsprechend groß sei dann die Freude, wenn eine Frau mit ihrem Baby auf dem Arm kommt und es Von unserer Mitarbeiterin Janina Wetzstein dann im Kinderwagen nach Hause bringen kann, sagt Siegle. „Besonders in den Schulen sind die Be- dingungen sehr schlecht“, so Mohr. Mit ein- fachsten Mitteln könne man dies verbes- sern. „Was in unseren Schulen ausgedient im Keller steht, würde dort das Lernen sehr erleichtern.“ Die Schulen stehen ohnehin im Zentrum der Hilfsaktion: Die Schüler wer- den mit Heften, Stiften und Mäppchen aus- gestattet. Gleichzeitig versucht Mohr, das Bewusstsein der Kinder für den Tierschutz zu stärken. Diesen Ansatz wird Mohr auch im März wieder in Rumänien verfolgen: Er möchte in den Schulen Tierschutzunterricht geben. Vielfältiges Land Rumänien hat Siegle als vielfältiges Land erlebt: „Gerade aus der Armut entstehen dort besondere Strukturen und Ideen. Es gibt häufig Tauschhandel in den Dörfern. Jeder produziert irgendetwas. Ich habe in einem Dorf Frauen getroffen, die Filzpan- toffeln mit dem eigenen Namen und Wohn- ort auf dem Etikett herstellen. Das wird dann in den Touristenregionen verkauft.“ Besonders schade sei allerdings, so Siegle, dass Rumänien kaum noch touristisches Ziel sei. Trotz dieser schönen Momente sieht er jedoch auch das Leid. „Es ist nicht das Gleiche, ob man zufrieden oder glücklich ist. Natürlich können sich die Menschen in Rumänien im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut arrangieren, das heißt aber nicht, dass sie glücklich mit der Situation sind.“ Josef Mohr sagt: „Die Verbindung zwi- schen Tier und Mensch soll gestärkt wer- den. Wenn jedes Geschöpf gleichermaßen geachtet wird, profitiert die gesamte Gesell- schaft.“ Josef Mohr und Volker Siegle (von links) waren in Rumänien, um Hunden und Menschen vor Ort zu helfen. Bild: Wetzstein B 464 – Prioritätenliste „nicht bindend“ Holzgerlingen/Berlin Warum der Ausbau der B 464 bei Holzger- lingen aus dem Sonderprogramm der Bun- desregierung gefallen sei, wollte der Sindel- finger Linke-Abgeordnete in einer Anfrage vom Bundesverkehrsministerium wissen. Zumal das Projekt auf der Prioritätenliste des Landes weiter oben gestanden sei, als zwei andere Maßnahmen, die nun zum Zuge kämen. Und: Auch die B 464 sei von den hiesigen Abgeordneten unisono unter- stützt worden. In dem Brief, der gestern auf Richard Pitterles Schreibtische landete, schreibt Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer unter anderem, sein Ministerium sei zwar über das Vorgehen der Landesregierung infor- miert, aber am Verfahren nicht beteiligt ge- wesen. Letztlich entscheide aber alleine der Bund über die Projektauswahl. „Die Priori- tätenliste des Landes ist für den Bund dabei nicht bindend, fließt jedoch in die Entschei- dungsfindung mit ein.“ Die klare Aussage des Staatssekretärs bie- tet Angriffsfläche für das Aktionsbündnis „pro B 464“, das sich in dieser Woche in Holzgerlingen gegründet hat. Mit Wortwitz und Öffentlichkeit will sich die Initiative um Horst Kohlrautz, Margret Blaschek und Heinz Höfinger, nebst den Bürgermeistern der Schönbuch-Gemeinden, dafür einset- zen, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in einer weiteren Tranche den B-464-Ausbau doch noch auf die Liste setzt. Das Aktionsbündnis sucht noch weitere Mitstreiter und trifft sich wieder am Mon- tag, 18. Februar, 19 Uhr, im Holzgerlinger Rathaus. – jj –
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Page 1: Freitag, 18. Januar 2013146916.webhosting57.1blu.de/gus-wochen-2013/download/artikel_ru… · Freitag, 18. Januar 2013 SINDELFINGEN BÖBLINGEN 7 Gedenktag: Seit drei Jahren gibt es

Freitag, 18. Januar 2013

7SINDELFINGEN BÖBLINGEN

Gedenktag: Seit drei Jahren gibt es denWelttag des Schneemanns, ins Lebengerufen vom Reutlinger CorneliusGrätz. Erstmals am 18. Januar 2010begangen, soll auch künftig am 18. Ja-nuar des freundlichen Schneegebil-des gedacht werden. Dabei stehen dieZiffern 1 und 8 symbolisch für denrunden Körper (die 8) und für den Be-sen oder Stock (die 1). Doch was solluns das sagen?

Der Schneemann ist frei von politi-schen oder religiösen Ideologien,dennoch hat er einen philosophischen

Gehalt: Er sym-bolisiert Vergäng-lichkeit undauch den ewigenWandel. Dennaus Wasser wirdSchnee, ausSchnee wird derSchneemann,wenn er schmilzt,wird darausWasser, wenn eswarm wird, ver-dampft es und es

wird daraus Gas. Wunder über Wun-der.

Armer Kerl, für was alles er herhaltenmuss. Früher hat man als Kind imWinter einen Schneemann gebaut, undfalls er die warmen Tage überhaupterlebt hat, ist er geschmolzen und mansang in der Schule „Winter ade,scheiden tut weh“. Ein bisschen weh-mütig war das schon, aber bereits inder nächsten Pause war die Welt wiederin Ordnung.

Nun gut, immerhin ist es wirklich einSympathieträger, dem ein Gedenk-tag gewidmet wird. Er tut niemandemetwas Böses, mischt sich nicht ein,und er kann ein ihm anvertrautes Ge-heimnis für sich behalten. Er frisstkein Heu und erzeugt kein CO2. Inso-fern könnte man ausrufen: Lang lebeder Schneemann. Wenn er nur nicht sovergänglich wäre. Armer Kerl.

[email protected]

Die Vergänglichkeitdes Schneemanns

Glosse

VonRoman Steiner

Romantischer Wintereinbruch amGoldbach. Bild: Yasmin Brantsch

Bild des Tages:gesehen in Sindelfingen

Kontrolleüber Auto verloren

Böblingen

Deutlich zu nahe kamen sich zwei Audi-Personenwagen auf der Panzerstraße. Eine29-jährige Autofahrerin hatte auf ihrerFahrt von Schönaich nach Böblingen aufHöhe der Panzerkaserne wegen Straßen-glätte die Kontrolle verloren und war in denGegenverkehr geraten. Ein in diesem Mo-ment entgegenkommender 41 Jahre alterAudi-Fahrer konnte eine Kollision nichtmehr verhindern. Verletzte waren nicht zubeklagen. Sachschaden entstand in Höhevon circa 11 000 Euro. – pb –

Links abgebogentrotz Verbot

Sindelfingen

Mit einem Iveco-Kleintransporter war ein30-jähriger Kraftfahrer in Sindelfingen aufder Benzstraße in Richtung Calwer Straßeunterwegs. Auf Höhe der Zufahrt zum Last-wagenparkplatz bog er nach links ab, ob-wohl dies hier verboten ist. Ein im Gegen-verkehr nahender 35 Jahre alter Opel Corsa-Fahrer wurde von dem plötzlich auftau-chenden Kleintransporter überrascht undzog sein Steuer abrupt nach rechts. Er konn-te damit eine Kollision mit dem Iveco zwarvermeiden, doch rumpelte er über eine Ver-kehrsinsel, ehe er dann auch noch mit ei-nem Scania-Laster eines 38-jährigen Tru-ckers kollidierte. Bei dem Unfall erlitt derAutofahrer leichte Verletzungen. An denbeiden anschließend nicht mehr fahrtüchti-gen Fahrzeugen entstand ein Schaden vonrund 12 000 Euro. – pb –

Autos fahrennicht sofort los

Böblingen

Auf der Bundesstraße 464 von Böblingennach Holzgerlingen kam es am Einmün-dungsbereich des sogenannten Holzgerlin-ger Firsts zu einem Auffahrunfall. Nachdemdie Ampel dort von Rot auf Grün gewechselthatte und sich die noch wartenden Fahrzeu-ge nicht sofort in Bewegung gesetzt hatten,fuhr ein 25-jähriger Seat-Fahrer auf dennoch stehenden Fiat eines 29-Jährigen auf.Die Aufprallwucht reichte aus, um diesenauf einen davor befindlichen VW Touran zuschieben. Sowohl die 39-jährige VW-Fahre-rin als auch der 25 Jahre alte Unfallverursa-cher erlitten leichte Verletzungen. An denFahrzeugen entstand ein Blechschaden vonzusammen rund 7000 Euro. – pb –

Bei ihren Hilfslieferungen bringen Volker Siegle und Josef Mohr einen ganzen Laster voller wertvoller Güter nach Rumänien. Und auch an die vielen Straßenhunde wird dabeigedacht. Bilder: Josef Mohr, Beate Hatzing

Den Menschen und den Tieren helfenBöblingen: Josef Mohr und Volker Siegle fuhren im Januar per Laster nach Rumänien, um Hilfsgüter zu verteilen und Straßenhunden zu helfen

Anfang dieses Jahres fuhren Volker Siegleund Josef Mohr mit einem 40-Tonner 3500Kilometer nach Rumänien, um dort inDeutschland gespendete Hilfsgüter zu ver-teilen. Der Laster, beladen mit Fahrrädern,Kinderwägen, Schulmaterial und Spielzeug,hielt an verschiedenen Stationen in Sieben-bürgen. Der in Rottenburg ansässige VereinSan Ethik macht diese Tour schon seit sie-ben Jahren, um die Bevölkerung in Rumä-nien zu unterstützen.

Volker Siegle organisiert auch in diesemJahr, wie bereits seit Jahren, sowohl die Ge-sundheits- und Sportwochen in Böblingenund Sindelfingen als auch die Businesswo-chen. Hier tritt Josef Mohr regelmäßig alsReferent auf, hier haben sich die beidenauch kennengelernt. Dieses Jahr hat nunauch Volker Siegle die Tour nach Rumänienmitgemacht.

So verschieden die Ansätze der beidenMänner auch sind: Beide wollen die Situati-on in Rumänien langfristig verbessern. JosefMohr begann in seiner Funktion als Leiter

Beladen mit Schulmaterialien, Fahr-rädern und Kinderwagen trat der Las-ter des Vereins San Ethik AnfangJanuar seine alljährliche Fahrt nachRumänien an. Unterstützt werdenDörfer in Siebenbürgen. Seit zweiJahren macht Josef Mohr mit undzeigt den Kindern in Rumänien, wiesie sich um Straßenhunde kümmernkönnen. Erstmals haben auch derBöblinger Volker Siegle und seinSohn Marco die Fahrt begleitet.

des Bunds gegen Missbrauch der Tiere inBaden-Württemberg, sich an den Spenden-sammlungen zu beteiligen. Seine Idee: DieKinder in Rumänien sollen sich um die zahl-reichen Straßenhunde kümmern und be-kommen dafür Hilfsgüter. Mohr möchte dasLeid der Hunde durch die Sensibilisierungder Bevölkerung lindern. „Der Hund hat inRumänien einen sehr niedrigen Stellen-wert“, sagt Mohr. Bei der Kastration vonHunden vor Ort und dem Transport einigerHunde nach Deutschland arbeitet er mitweiteren Tierschutzorganisationen zusam-men.

Fahrräder und Kinderwagen

Volker Siegle hingegen hatte zunächsthauptsächlich eines im Sinn: „Ich habe mirgewünscht, dass mein Sohn Marco einen

Teil seiner Spielsachen spendet. Ich wollte,dass er sieht, dass es auch in Europa Ländergibt, wo es den Menschen sehr viel schlech-ter geht als hier.“ Auch der zehnjährigeMarco hat die Fahrt begleitet.

Drei Stationen fuhr der Laster dieses Malan. Jedes Mal versammelten sich viele Men-schen an der Ladefläche, wenn die Helferdie mitgebrachten Spenden verteilen. „Beieinem Durchschnittsgehalt von 200 bis 300Euro ist ein Fahrrad für eine Familie uner-schwinglich. Aber gerade das brauchen Kin-der oft, beispielsweise für den langen Schul-weg. Wir bringen nur hochwertige Dingenach Rumänien, die dort wirklich gebrauchtwerden“, sagt Mohr. „Auch Kinderwagensind echte Mangelware.“ Dementsprechendgroß sei dann die Freude, wenn eine Fraumit ihrem Baby auf dem Arm kommt und es

Von unserer MitarbeiterinJanina Wetzstein

dann im Kinderwagen nach Hause bringenkann, sagt Siegle.

„Besonders in den Schulen sind die Be-dingungen sehr schlecht“, so Mohr. Mit ein-fachsten Mitteln könne man dies verbes-sern. „Was in unseren Schulen ausgedientim Keller steht, würde dort das Lernen sehrerleichtern.“ Die Schulen stehen ohnehin imZentrum der Hilfsaktion: Die Schüler wer-den mit Heften, Stiften und Mäppchen aus-gestattet. Gleichzeitig versucht Mohr, dasBewusstsein der Kinder für den Tierschutzzu stärken. Diesen Ansatz wird Mohr auchim März wieder in Rumänien verfolgen: Ermöchte in den Schulen Tierschutzunterrichtgeben.

Vielfältiges Land

Rumänien hat Siegle als vielfältiges Landerlebt: „Gerade aus der Armut entstehendort besondere Strukturen und Ideen. Esgibt häufig Tauschhandel in den Dörfern.Jeder produziert irgendetwas. Ich habe ineinem Dorf Frauen getroffen, die Filzpan-toffeln mit dem eigenen Namen und Wohn-ort auf dem Etikett herstellen. Das wirddann in den Touristenregionen verkauft.“Besonders schade sei allerdings, so Siegle,dass Rumänien kaum noch touristischesZiel sei. Trotz dieser schönen Momente siehter jedoch auch das Leid. „Es ist nicht dasGleiche, ob man zufrieden oder glücklichist. Natürlich können sich die Menschen inRumänien im Rahmen ihrer Möglichkeitengut arrangieren, das heißt aber nicht, dasssie glücklich mit der Situation sind.“

Josef Mohr sagt: „Die Verbindung zwi-schen Tier und Mensch soll gestärkt wer-den. Wenn jedes Geschöpf gleichermaßengeachtet wird, profitiert die gesamte Gesell-schaft.“

Josef Mohr und Volker Siegle (von links) waren in Rumänien, um Hunden und Menschenvor Ort zu helfen. Bild: Wetzstein

B 464 – Prioritätenliste„nicht bindend“

Holzgerlingen/Berlin

Warum der Ausbau der B 464 bei Holzger-lingen aus dem Sonderprogramm der Bun-desregierung gefallen sei, wollte der Sindel-finger Linke-Abgeordnete in einer Anfragevom Bundesverkehrsministerium wissen.Zumal das Projekt auf der Prioritätenlistedes Landes weiter oben gestanden sei, alszwei andere Maßnahmen, die nun zumZuge kämen. Und: Auch die B 464 sei vonden hiesigen Abgeordneten unisono unter-stützt worden.

In dem Brief, der gestern auf RichardPitterles Schreibtische landete, schreibtStaatssekretär Dr. Andreas Scheuer unteranderem, sein Ministerium sei zwar überdas Vorgehen der Landesregierung infor-miert, aber am Verfahren nicht beteiligt ge-wesen. Letztlich entscheide aber alleine derBund über die Projektauswahl. „Die Priori-tätenliste des Landes ist für den Bund dabeinicht bindend, fließt jedoch in die Entschei-dungsfindung mit ein.“

Die klare Aussage des Staatssekretärs bie-tet Angriffsfläche für das Aktionsbündnis„pro B 464“, das sich in dieser Woche inHolzgerlingen gegründet hat. Mit Wortwitzund Öffentlichkeit will sich die Initiative umHorst Kohlrautz, Margret Blaschek undHeinz Höfinger, nebst den Bürgermeisternder Schönbuch-Gemeinden, dafür einset-zen, dass Bundesverkehrsminister PeterRamsauer in einer weiteren Tranche denB-464-Ausbau doch noch auf die Liste setzt.

Das Aktionsbündnis sucht noch weitereMitstreiter und trifft sich wieder am Mon-tag, 18. Februar, 19 Uhr, im HolzgerlingerRathaus. – jj –

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