Fördert interkulturelles Verständnis und macht
Spass!
Ethnopoly’13 in Bern
Schlussbericht Januar 2014
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Inhaltsverzeichnis
Dank ............................................... ........................................................................................... 2
Das Berner Ethnopoly’13 – Auf einen Blick.......... ................................................................ 3
1 Durchgeführte Aktivitäten .......................... ............................................................................ 4
1.1 Ethnopoly-Spieltag .................................................................................................................... 4
1.2 Schulisches Begleitprogramm................................................................................................... 6
2 Zielerreichung..................................... ..................................................................................... 9
3 Schlussabrechnung .................................. ............................................................................ 17
4 Lessons Learnt ..................................... ................................................................................. 19
5 Berichterstattung in den Medien.................... ...................................................................... 24
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Dank
Das Ethnopoly’13 –Team dankt allen Partnern und Partnerinnen für die Unterstützung und das
grossartige Vertrauen!
Trägerschaft & Organisat ion
Ethnopoly’13 wurde unterstützt durch
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Das Berner Ethnopoly’13 – Auf einen Blick
Was ist Ethnopoly?
Ethnopoly ist ein interkulturelles Begegnungsspiel. Jugendliche sind in Gruppen selbständig
unterwegs und besuchen Migrantinnen und Migranten in deren Zuhause oder am Arbeitsplatz und
kommen mit ihnen ins Gespräch. So erhalten die Jugendlichen Einblick in verschiedene Ursachen von
Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz persönliche Lebenswelten einzelner
Migranten und Migrantinnen. Jeder „Postenbesuch“ wird mit Punkten, sogenannten „Ethnos“, belohnt.
Am Schluss des Spieltages wird die Gruppe mit den meisten Punkten zur Siegerin gekürt. Die
gesammelten Punkte werden nach dem Spieltag in Franken umgewandelt und mit dem erspielten
Geld können die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Projekt im Themenbereich der interkulturellen
Verständigung durchführen.
Was ist das Ziel von Ethnopoly?
Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft und religiöser Zugehörigkeit begegnen sich im
Rahmen eines Spiels, das Spass macht. Durch positive persönliche Erlebnisse schwinden Ängste und
es entsteht interkulturelles Verständnis, das hilft, Vorurteile zu überwinden.
Was umfasste Ethnopoly’13 in Bern ?
• Der Spieltag am 1. November 2013, an dem 477 Jugendliche des 7.-9. Schuljahres aus 27
Klassen der Stadt und Region Bern teilgenommen haben. Sie konnten rund 102 Posten bei
Migrantinnen und Migranten Zuhause sowie bei Organisationen aus dem Migrationsbereich
besuchen.
• Ein schulisches Begleitprogramm mit je zwei Speziallektionen vor und nach dem Spieltag in
den teilnehmenden Klassen.
• Kleinstprojekte zum Thema interkulturelle Verständigung, welche die Schulklassen selbständig
mit dem am Spieltag erspielten Geld organisiert haben.
Wie viel hat die Durchführung von Ethnopoly’13 in B ern gekostet?
• Die Kosten betragen nur CHF 23’879 statt der budgetierten CHF 35'000 u.a. aufgrund
Einsparungen beim Rahmenprogramm, der Infrastruktur und der Evaluation.
Wer hat Ethnopoly’13 in Bern ermöglicht?
• Ein Projektteam von 16 Freiwilligen und 50 weiteren Helferinnen und Helfern am Spieltag
• Die 102 Migranten, Migrantinnen und Organisationen , die mit grossem zeitlichen Aufwand und
persönlichem Engagement die Posten gestalteten
• Der Verein Sport – The Bridge als Hauptträger
• Katamaran – Verein zur Integration der tamilisch sprechenden Gemeinschaft in der Schweiz, von
dem Idee und Konzept stammen
• Ein Unterstützungskomitee aus 6 Persönlichkeiten aus Stadt und Kanton Bern
• Zahlreiche Partner und Partnerinnen , die uns finanziell unterstützt haben
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1 Durchgeführte Aktivitäten
1.1 Ethnopoly-Spieltag
Am 1. November 2013 wurde in der Stadt Bern unter der Trägerschaft des Vereins Sport – The Bridge
zum fünften Mal Ethnopoly gespielt. Teilgenommen haben 477 Jugendliche aus 27 Schulklassen der
Stadt und Region Bern. Sie konnten rund 102 Posten bei Migrantinnen und Migranten Zuhause
sowie Organisationen aus dem Migrationsbereich besuchen.
Dieser Spieltag war wiederum ein Erfolg, wie die positiven Rückmeldungen von allen Beteiligten
(Jugendliche, Lehrpersonen, Posten, HelferInnen) zeigen. Dank der guten Vorbereitung durch ein
engagiertes Projektteam von 16 Freiwilligen und der Unterstützung durch rund 50 weitere Helferinnen
und Helfer am Spieltag, verlief dieser wie geplant und ohne Zwischenfälle. Ohne die finanzielle
Unterstützung von treuen und neuen Partnern und Partnerinnen wäre der Spieltag nicht denkbar
gewesen. Selbstverständlich waren auch die Erkenntnisse aus den Ethnopolyspielen der letzten Jahre
sehr hilfreich. Die vielen bestehenden Erfahrungswerte haben die Arbeit des Projektteams sehr
erleichtert.
Spielablauf und Spielregeln wurden analog der früheren Durchführungen organisiert. Ethnopoly’13 hat
jedoch folgende Neuerung eingeführt:
• Konzeptänderung: Vermehrt Teilnahme von Klassen auch von ausserhalb der Stadt Bern; aktivere
Suche nach neuen interessierten Schulen durch das Projektteam.
• Strukturänderung: Der Start am Morgen, d.h. die Besammlung auf dem Waisenhausplatz, fand
früher statt, damit die Informationsvermittlung ausgebaut werden konnte. Der erste
Nachmittagsposten konnten die Gruppen frei wählen und wurden nicht vorgegeben.
• Evaluation: Auch Feedbacks der Helfer und Helferinnen wurden eingefordert und ausgewertet..
a) Wie lief der Ethnopoly-Spieltag ab?
• Um 8 Uhr morgens sind die Jugendlichen auf dem Waisenhausplatz eingetroffen. Nachdem sich
die Vierergruppen, jeweils zwei Jugendliche aus zwei verschiedenen Klassen, gefunden hatten,
konnte der jeweilige Captain das Spielmaterial (Postenliste, Stadtplan, Infoblatt mit
Telefonnummern etc.) bei Ethnopoly-Mitarbeitenden abholen.
• Um 8.45 Uhr erfolgte der Spielstart. Gestartet wurde in zwei Staffeln mit einem Abstand von einer
Viertelstunde.
• Von 9 – 12 Uhr waren die Jugendlichen – ausgerüstet mit einer Tageskarte für den ÖV –
selbständig unterwegs. Ihre Route und die zu besuchenden Posten wählten sie selbst. Nach jedem
Postenbesuch mussten sich die Jugendlichen aber in unserer Telefonzentrale melden, damit ihnen
die gesammelten Punkte auf ihrem Konto gutgeschrieben werden konnten.
• Von 12 – 13 Uhr fand die Mittagspause statt. Die Jugendlichen nahmen ihr mitgebrachtes Picknick
in den Gruppen an einem zugeteilten Verpflegungsstandort ein, und wurden dort von Ethnopoly-
Helfern und -Helferinnen betreut.
• Von 13 – 16 Uhr wurde nochmals gespielt.
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• Um 16 Uhr mussten sich alle Gruppen wieder auf dem Waisenhausplatz einfinden. Die folgende
Siegerehrung der besten drei Gruppen wurde begleitet von einer Poetry-Slam-Einlage des Berners
Remo Zumstein.
b) Wer sind die Posten und was passiert dort?
Die Posten lassen sich in drei Gruppen aufteilen. Die umfangreichste Gruppe von Posten gestalteten
Migrantinnen und Migranten, die als Privatpersonen teilnahmen und die Jugendlichen Zuhause oder
am Arbeitsplatz willkommen hiessen. Sie ermöglichten den Schülerinnen und Schülern einen Einblick
in ihre persönlichen Lebenswelten. Verfügten die Migrantinnen und Migranten nicht über einen
Wohnraum in der Stadt Bern, stellte Ethnopoly ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung. Die
Privatpersonen, die dieses Jahr einen Posten gestalteten, zogen aus 45 verschiedenen Ländern in
die Schweiz, u.a. aus Bolivien, Syrien, Äthiopien, Türkei, Eritrea, Peru, Deutschland, Sri Lanka, Israel,
Frankreich, Somalia, Ruanda, Nigeria, Indien, Mexiko, Italien, Russland, Irak, Guinea, USA. Die
Privatposten wurden beispielsweise wie folgt gestaltet:
• Ein Mann aus Madagaskar brachte den Jugendlichen anhand von Bildern, Musik und
traditionellen Speisen sein Heimatland näher.
• Eine Schwedin , die in der Schweiz aufgewachsen ist, erzählte über ihre Verbundenheit mit
Schweden und über die schwedischen Traditionen, die sie auch hier in der Schweiz zelebriert.
• Ein Kolumbianer , der eine kleine Kaffeebar betreibt, berichtete den Jugendlichen über die
Verhältnisse in der Kaffeeproduktion in Kolumbien, über die Bauern, von denen er seinen
Kaffee abkauft und versuchte damit ein positives und anderes Bild von Kolumbien zu
vermitteln.
• Eine junge Frau, die mit ihren Eltern aus Mazedonien in die Schweiz migriert war, schilderte
an ihrem Arbeitsplatz im Bundesamt für Migration den Jugendlichen anhand von Karten und
Bildern die Migrationsgründe ihrer Familie und illustrierte dadurch den Jugendlichen die
Vielfältigkeit Mazedoniens.
Die zweite Gruppe von Posten wurde von Vereinen, Begegnungsorten und Organisationen, die im
Migrationsbereich tätig sind, angeboten. Als Beispiele können folgende Posten genannt werden:
• Amnesty International schickte die Jugendlichen unter dem Motto "Flucht ist keine
Ferienreise" auf eine imaginierte Fluchtreise und zeigte ihnen damit die einzelnen Stationen,
welche Menschen auf der Flucht durchlaufen müssen, und die dabei zu treffenden
Entscheidungen.
• Die Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen präsentierte den Jugendlichen eine
Fluchtgeschichte, erläuterte den Flüchtlingsbegriff und fragte nach der Einschätzung der
Jugendlichen, ob im vorliegenden Fall Asyl gewährt wird oder nicht.
• Das Forum für die Integration der Migrantinnen und Migr anten (FIMM) zeigte den
Jugendlichen den Film "der Schwarzfahrer". Ihr Ziel war es, die Jugendlichen auf Vorurteile
aufmerksam zu machen und diese abzubauen.
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Eine letzte Gruppe von Posten bildeten Ethnopoly-Quartierstände , die von Helferinnen und Helfern
des Ethnopoly-Teams betreut wurden. Die Jugendlichen mussten dort auf spielerische Weise
konkrete Fragestellungen beantworten, indem sie unter anderem Passantinnen und Passanten
befragten und diese somit interaktiv ins Spiel einbezogen.
c) Was machen die vielen Helferinnen und Helfer am Spieltag?
• Auf- und Abbau der Infrastruktur: Je 10 Leute haben am frühen Morgen und nach Spielschluss
auf dem Waisenhausplatz und an den Quartierposten Zelte und andere Infrastruktur auf- bzw.
abgebaut.
• Start und Ziel auf dem Waisenhausplatz : 10 Personen haben morgens ab 8 Uhr die
Jugendlichen in Empfang genommen und ihnen geholfen, ihre Gruppen zu finden. Dem Captain
jeder Vierergruppe wurde das Material überreicht und über Lautsprecher wurde nochmals auf die
wichtigsten Spielregeln aufmerksam gemacht. Bei Spielschluss am Nachmittag musste kontrolliert
werden, ob alle Jugendlichen zurückgekommen sind.
• Postenbesuche : Mit vorbereiteten Listen ausgerüstet haben 9 Personen alle neuen Posten
besucht, die zum ersten Mal bei Ethnopoly mitmachten. Ziel war es, uns persönlich zu bedanken
und, wo nötig, Unterstützung anzubieten. Diese Aufgabe ist wichtig und wird von den Posten sehr
geschätzt.
• Telefonzentrale : 12 Personen nahmen die Anrufe der Jugendlichen entgegen, die diese nach
jedem Postenbesuch machen mussten, um ihre Ethnos zu sichern. Gleichzeitig überprüften sie,
wie regelmässig sich die ihnen zugeteilten Gruppen meldeten und nahmen Kontakt auf, wenn eine
Gruppe sich länger nicht mehr meldete. Aufgrund von Rückmeldungen der Posten nahmen sie
überdies Einfluss auf das Spiel, indem sie Posten mit einem Joker (zusätzliche Ethnos) versahen,
die bisher wenig besucht wurden.
• Betreuung der Ethnopolystände : An allen 8 Ethnopolyständen waren je zwei Personen vor Ort,
um den Schülern und Schülerinnen Ethnopoly-Aufgaben zu stellen, ihnen falls nötig
weiterzuhelfen, sowie Passanten und Passantinnen auf Ethnopoly aufmerksam zu machen und
über das Spiel Auskunft zu geben.
• Verpflegungsstandorte : Über Mittag waren je zwei Leute an einem der 8 Verpflegungsstandorte
dafür zuständig zu überprüfen, ob alle Jugendlichen eintreffen und sie während ihrer Mittagspause
zu betreuen. Wichtig ist, dass die Schüler und Schülerinnen die vorgegebene Mittagszeit
einhalten, da auch die Posten eine Mittagspause brauchen.
• Fototeam : Zwei Personen waren den ganzen Tag mit Fotokameras unterwegs, um das
Geschehen zu dokumentieren.
• Öffentlichkeits- und Medienarbeit : Auf dem Waisenhausplatz haben zwei Personen einen
Infostand betreut, wo Passantinnen und Passanten und Medienschaffenden Auskunft erteilt wurde
sowie digitale Medienarbeiten erledigt werden konnten.
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1.2 Schulisches Begleitprogramm
Als Ergänzung zum Spieltag wurde den Lehrpersonen der beteiligten Schulklassen ein
Begleitprogramm in Form von vollständig vorbereiteten Lektionspräparationen inkl. Materialien
angeboten, welche eine Vertiefung der Themen von Ethnopoly während zwei Lektionen vor und zwei
Lektionen nach dem Spieltag ermöglichten.
a) Vorbereitungsprogramm
Das Vorbereitungsprogramm hatte zum Ziel, die Schülerinnen und Schüler für die Themen rund um
Migration zu sensibilisieren, neugierig zu machen und sie zum Nachdenken anzuregen. Zudem
lernten die Schülerinnen und Schüler wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang kennen.
• Zum Einstieg wurden die Schülerinnen und Schülern mit Begriffen, Zahlen und Fakten zum Thema
Migration konfrontiert. Anschliessend haben sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken
gemacht, wo sie selber in ihrem Alltag schon mit der Thematik von Fremd-Sein und Ausgrenzung
Erfahrungen gemacht haben.
• In Gruppen wurde ein Plakat erstellt, auf welchem die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen zu
den Themen Migration, Heimat, Fremdsein, Rassismus oder Anderssein festhielten.
• In der anschliessenden Powerpoint-Präsentation zu diesen Themen wurden sowohl Bilder gezeigt,
als auch die wichtigen Begriffe wie beispielsweise Migration, Rassismus, Vorurteile, Asyl erklärt.
Zudem gab es auf einigen Folien verschiedene konkrete Beispiele, um die Begriffe besser zu
erklären und zu verdeutlichen: Was heisst fremd sein?
• Zum Schluss des Vorbereitungsprogramms haben die Schülerinnen und Schüler Texte mit
Rollenspielen erhalten, bei welchen der Schluss offen war. Die Schülerinnen und Schüler mussten
die Szenen spielen und einen möglichen Schluss erfinden. Anschliessend wurde über die
verschiedenen Situationen diskutiert.
• Der letzte Lektionsteil widmete sich der konkreten Vorbereitung auf den Spieltag. Die Schülerinnen
und Schüler wurden über den Ablauf des Spiels aufgeklärt, ihnen wurden die Spielregeln erklärt,
Stadtplan-Lesen wurde geübt usw.
b) Nachbereitungsprogramm
Im Nachbereitungsprogramm ging es darum, sich nochmals mit dem Spieltag auseinander zu setzen
und die gemachten Erfahrungen auszutauschen.
• Als Einstieg wurden zuerst nochmals die Poster mit dem Vorwissen zum Thema aus dem
Vorbereitungsprogramm angeschaut. Das Ziel dieser Übung war, dass die Schülerinnen und
Schüler ihr früheres Wissen mit den Erfahrungen, die sie am Spieltag gemacht hatten, verbinden.
Die Meinungen zum Thema wurden erweitert, ergänzt und ev. verändert.
• In einer weiteren Phase des Nachbereitungsprogramms ging es dann darum, die am Spieltag
erarbeiteten Kleinstprojekte auszuarbeiten und gemeinsam mit der Klasse sich für ein Projekt zu
entscheiden, dieses zu konkretisieren und ein Konzept zu erstellen.
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• Am Ende des Nachbereitungsprogramms haben dann sowohl die Lehrpersonen als auch die
Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen zur Evaluation des Spieltags sowie des Vor- und
Nachbereitungsprogramms ausgefüllt.
Diese Wiederholung und Reflexion sollte der Nachhaltigkeit dienen und das Erlebte nochmals
festigen.
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2 Zielerreichung
Ziel 1: Teilnehmende
Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte
400 bis 500 Jugendliche der 7.-9. Klasse aus der Stadt Bern und Umgebung nehmen an einem interkulturellen Postenlauf in der Stadt Bern teil.
• Die Jugendlichen haben Spass. • Die Jugendlichen setzen sich mit Fragen des
interkulturellen Zusammenlebens auseinander.
Mit acht teilnehmenden Schulen, 27 Klassen und rund 477 Schülern und Schülerinnen aus der Stadt
und Umgebung von Bern wurde dieses quantitative Ziel erreicht.
Viele Lehrerinnen und Lehrer, die im Jahr 2011 beim letzten Ethnopoly mit ihren Schulklassen
teilgenommen haben, halfen nach der Kontaktaufnahme durch das neue Ethnopolyteam aktiv bei der
Suche nach weiteren Schulklassen mit. Es hat sich als sehr lohnend herausgestellt, mit einzelnen
Schulen einen intensiven Kontakt aufzubauen. Über das Schneeballprinzip ergab sich so die
Teilnahme weiterer Klassen, denen Ethnopoly von Lehrpersonen und Schulleitungen aktiv empfohlen
wurde.
Auch diese Jahr hatten die Jugendlichen Spass an Ethnopoly, wie die folgenden Antworten der
Schülerinnen und Schüler zeigen.
46%35%
57%
30%
47% 49%
34%
30%
39%
50%
32% 33%
10%
21%6%
16%6%
7%
5%12%
7%20%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Alle Jungs Mädchen 7. Klasse 8. Klasse 9. Klasse
Ethnopoly'13 hat mir Spass gemacht.
stimmt überhaupt nicht
stimmt eher nicht
weder noch
stimmt eher
stimmt voll und ganz
Wie intensiv sich die Jugendlichen mit Fragen des interkulturellen Zusammenlebens beschäftigen, ist
schwierig zu messen. Jedoch gaben alle Lehrpersonen an, dass sie das Vor- und Nachbereitungs-
programm mit ihren Klassen zumindest teilweise durchgeführt hatten. Die Schülerinnen und Schüler
waren also sensibilisiert auf das Thema.
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Folgende Aussagen zeigen, was die Schülerinnen und Schüler am Spieltag für sich lernen konnten.
Was hast Du bei den Posten gelernt/erfahren/erlebt?
„ In Bulgarien ist Kopfnicken Nein und Kopfschütteln ja.“
„ Dass es viele verschiedene, interessante Kulturen gibt. Uns wurde die Reise der Flüchtlinge vorgestellt.“
„Es gibt viele verschiedene Kulturen, doch nicht jede wird gleich respektiert. Alle Menschen, die wir getroffen haben, sind mit guten Gründen in die Schweiz gekommen.“
„Ich habe neue Kulturen kennen gelernt, neue Sprachen und Schriftarten. Wir haben viele Geschichten von Menschen gehört, die von ihren Heimatländern geflüchtet sind.“
„Dass es viele Menschen sehr schwer haben und vieles auf sich nehmen, um ein besseres Leben zu haben.“
„Dass ich jede Kultur respektieren muss und dass jeder Mensch eine Vorgeschichte hat.“
„Sie haben ihr Leben erzählt, das war geil.“
„Diese Leute haben zum Teil schon schwere Dinge hinter sich.“
„Ich habe gesehen, dass viele Menschen mit wenig Geld auskommen müssen.“
„Dass das Kopftuch nicht Pflicht ist.“
„Ich habe erfahren, dass ein Mann aus Eritrea in die Schweiz gekommen ist, weil das Militär dort viel zu streng war.“
„Dass es in der Schweiz immer noch Menschenhandel gibt und dass verschiedene Organisationen dagegen etwas machen.“
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Ziel 2: Posten
Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte
70 bis 90 Menschen und Organisationen unterschiedlicher kultureller Herkunft und religiöser Zugehörigkeiten öffnen ihre Türen für die Jugendlichen (sog. Posten).
Die Menschen an den Posten
• fühlen sich in der Vorbereitung gut betreut • erleben den Spieltag für sich selbst als
positive Erfahrung • sind mit der Besucherfrequenz am Spieltag
mehrheitlich zufrieden.
Das quantitative Ziel wurde übertroffen. Da sehr viele Jugendliche teilnahmen, mussten etwas mehr
Posten gesucht werden, um einen günstigen Spielfluss zu erzielen, d.h. die Wartezeiten bei Posten
möglichst gering halten zu können. Dem Team gelang es, eine Rekordzahl von 102 Posten aus 45
verschiedenen Herkunftsländern zu organisieren.
Die ausgewogene geographische Verteilung der Posten ist für den Spielfluss wichtiger, als die Anzahl.
In so genannten Brennpunkten – bspw. das Länggass-Quartier mit 24 Posten – kam es trotz der
unzählig vorhandenen Posten zu Wartezeiten für die Jugendlichen, weil viele Gruppen dieses Quartier
anstrebten. Einzelne Posten, die alleine abseits in einem Quartier lagen, wurden dagegen kaum
besucht.
Aufgrund der sehr hohen Zahl von teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war es für die
Telefonzentrale schwierig, das Spiel so zu steuern, dass alle Posten mehr oder weniger ausgelastet
waren. Eine handvoll Posten war denn so auch enttäuscht, dass sie kaum besucht wurden, obwohl sie
ein attraktives Thema und viel Aufwand für die Vorbereitung geleistet haben.
Dieses Jahr waren pro Person im Postenteam durchschnittlich 17 Posten zu betreuen. Das stellt ein
Missverhältnis dar. Es war demzufolge, weil das Ethnopolyteam relativ klein war, kaum möglich, alle
Posten inhaltlich gut vorzubereiten. Einige Posten fühlten sich denn auch nicht ausreichend betreut.
Der Informations- und Austauschanlass im Vorfeld wurde von zahlreichen Posten besucht, die denn
auch sehr gut vorbereitet waren. Aus zeitlichen Gründen war es nicht möglich, einen weiteren
Informationsanlass durchzuführen.
Jedem Posten wurde eine Ansprechsperson zugeteilt (in der Regel diejenige Person, die den Posten
auch akquiriert hatte). Damit sollte gewährleistet werden, dass man auf die jeweiligen Bedürfnisse und
Fragen der Posten eingehen konnte. Aber auch dazu hatten die Freiwilligen im Postenteam in den
Wochen vor dem Spieltag kaum mehr genügend Zeit. Die Möglichkeit der Posten, über die
Telefonzentrale Hilfe anzufordern oder auf Mängel hinzuweisen (zu viele/zu wenige Besucherinnen
und Besucher), wurde aber geschätzt.
Insgesamt gab es somit von der organisatorischen Seite bestimmte Mängel im Zusammenhang mit
der Vorbereitung und Betreuung der Posten. Das angestrebte Betreuungsverhältnis und somit auch
die Qualitätssicherung konnte nicht vollständig erreicht werden.
Dennoch fielen die meisten Rückmeldungen der Posten positiv aus und Ethnopoly wurde mehrheitlich
als bereichernde Erfahrung bezeichnet. Der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern hat den
Posten sehr gefallen, auch wenn es ihnen z.T. schwer gefallen ist, die Schüchternheit der
Jugendlichen zu überwinden. Zahlreiche Posten haben zum Schluss des Spieltages die Möglichkeit
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wahrgenommen, beim Schlusspunkt auf dem Waisenhausplatz und insbesondere beim
anschliessenden Apéro teilzunehmen und das Ethnopolyteam besser kennen zu lernen. Die
Möglichkeit sich über die Erlebnisse des Tages auszutauschen, wurde von vielen Posten gerne
genutzt und hat ihnen das Gefühl vermittelt, an einem „grossen Ganzen“ beteiligt zu sein.
Wie die Migranten und Migrantinnen und Organisation en den Spieltag erlebten:
"Das war eine sehr gute Idee, das muss weiter gehen.“
„Das Programm war sehr gut. Ich wünsche das gleiche Programm für Erwachsene.“
„Die 2 Gruppen, die bei mir waren, waren sehr schüchtern!“
„Tolle Idee und tolles Konzept, aber die Posten sind nicht allzu leicht zum finden, sollten besser ausgeschildert sein.“
„Bitte mehrere Termine für den Infoabend!“
„Interessierte BesucherInnen mit interessanten Fragen wie: Was ist Migration, wie kann man sich integrieren lernen etc.“
„Wir möchten gerne wieder mitmachen, werden aber das Programm mit Asylsuchenden gestalten, was denn auch eher ins Ethnopoly passt. Um 9.00 Uhr kamen gleich zwei Teams zu je fünf Personen plus ein Lehrer zusammen, was mein vorgesehenes Programm verunmöglichte (...). Im Beisein vom Lehrer waren die SchülerInnen etwas gehemmt.“
„Das Telefon war oft besetzt und dadurch hat es hier aufgrund des Andrangs oft „Stau“ gegeben.“
„Es war sehr gut organisiert und hat Spass gemacht! DANKE euch!“
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Ziel 3: Ethnopolystände
Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte
An 4 bis 6 Ethnopolyständen, welche sich an zentralen Plätzen in der Stadt Bern befinden, lösen die Jugendlichen interaktive Aufgaben.
• Dabei treten die Jugendlichen in Kontakt mit den Passanten und Passantinnen, welche dadurch auf Ethnopoly aufmerksam gemacht werden.
• Bei den Ethnopolyständen kommt das Projektteam in Kontakt mit den Schülerinnen und Schüler
• Die Aufgaben fördern die Gruppendynamik innerhalb der Spielgruppen.
Auch dieses quantitative Ziel wurde übertroffen, weil aufgrund der hohen Anzahl teilnehmender
Klassen mehr Ethnopolystände geschaffen wurden. An acht zentralen Standorten in der Stadt Bern
befanden sich Ethnopolystände (Waisenhausplatz, Grosse Schanze, Viktoriaplatz, Helvetiaplatz,
Hirschengraben, Eigerplatz, Thunplatz und Loryplatz). An diesen Posten haben die Schülerinnen und
Schüler einen zufällig ausgewählten Auftrag erhalten. Darunter waren Wissensfragen, Rollenspiele
und interaktive Aufträge, bei denen Passanten und Passantinnen miteinbezogen werden mussten.
Den interessierten Passanten und Passantinnen wurde an den Ethnopolyständen eine Broschüre
abgegeben, die über Ethnopoly und unsere Ziele informiert. Erste Priorität hatten aber die
Schülerinnen und Schüler. An den meisten Ständen blieb darum nicht mehr viel Zeit, die Passanten
und Passantinnen zu informieren.
Die Schülerinnen und Schüler schätzten die Ethnopolystände, wie die folgende Auswertung zeigt.
36% 38% 17% 6% 3%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Die Aufträge an den Ethnopolyständen waren eine gut e Abwechslung zu den Posten.
stimmt voll und ganz stimmt eher weder noch stimmt eher nicht stimmt überhaupt nicht
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Ziel 4: Begleitprogramm
Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte
Alle beteiligten Schulklassen nehmen an unserem Begleitprogramm mit Vor- und Nachbereitung teil.
Die Jugendlichen
• werden sich ihrer eigenen Vorurteile bewusst. • tauschen darüber aus, mit welchen Vorurteilen
sie selbst konfrontiert sind. • reflektieren die am Spieltag gemachten
Erfahrungen. • werden dazu angeregt, selbst aktiv zu werden
und sich gegen Rassismus einzusetzen.
Gemäss unserem Informationsstand haben alle Lehrpersonen das Vor- und Nachbereitungsprogramm
zumindest teilweise durchgeführt. Die Rückmeldung zum Begleitprogramm war sowohl von den
Jugendlichen als auch von den Lehrpersonen positiv.
Wie sich die Konzepte der Jugendlichen zu den im Begleitprogramm behandelten Themen konkret
verändert haben, ist schwierig zu messen. Wir werten es aber positiv, dass über 50 % der
Schüler/innen angeben, dass sich durch das Begleitprogramm ihr Wissen erweitert und ihre Haltung
verändert haben.
11% 46% 26% 10% 6%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Das Vor- und Nachbereitungsprogramm hat mich nachden klich gestimmt und mein Wissen und meine Haltung erweiter t bzw.
verändert. stimmt voll und ganz stimmt eher weder noch stimmt eher nicht stimmt überhaupt nicht
9 von 27 Klassen setzten dieses Jahr ein Kleinstprojekt um. Es wurden nicht so viele Projekte
umgesetzt wie vor zwei Jahren. Das mag daran liegen, dass bei Ethnopoly’13 weniger für die
Kleinstprojekte budgetiert wurde bzw. dass mehr Klassen mitgemacht haben als in anderen Jahren.
Deshalb war die Gewinnsumme der einzelnen Klassen weniger hoch. Der finanzielle Anreiz, ein
Projekt umzusetzen, war daher um ein Vielfaches kleiner.
Die Klassen setzen/setzten folgende Aktivitäten um:
• Internationales Kochen: Die Klasse kochte gemeinsam Rezepte aus allen Ländern, aus
welchen die SchülerInnen der Klasse ursprünglich kommen.
• Bienvenue chez les Welsch: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich im Rahmen eines
Sprachaustausches mit einer Schule aus dem Unterwallis (Orsières) mit Vorurteilen
gegenüber den Romands auseinander. Dabei soll den Romands die Stadt Bern gezeigt,
Berner Traditionen vorgestellt und Kulinarisches selbst gemacht werden. Durch das
gegenseitige Kennenlernen sollen auch Sprachbarrieren abgebaut werden.
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Ziel 5: Lessons learnt
Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte
Weiterentwicklung und Verbesserung des Ethnopoly-Konzepts
Wir orientieren uns in der Vorbereitung an den Lessons Learnt der bisherigen Projektdurchführungen und formulieren nach Abschluss einer Evaluation selber solche.
Da im Projektteam nur wenige Personen mitarbeiteten, die bei früheren Ethnopoly-Spielen dabei
waren, konnte nur bedingt auf einen Erfahrungsschatz zurückgegriffen werden. Durch enormes
Engagement des Teams gelang es aber überwiegend problemlos, einzelne Wissenslücken zu
überwinden. Zudem standen dem Team drei Personen von früheren Ethnopoly-Spielen als enge
AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. So konnten auch die letzten Erfahrungslücken problemlos
geschlossen werden. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit Ethnopoly Schweiz fand noch kaum
statt, würde vom Team aber für eine nächste Durchführung sehr geschätzt werden.
Die Lessons Learnt aus dem Ethnopoly’11 waren für die Planung und Durchführung wertvoll, so dass
auch für das nächste Ethnopolyteam Lessons Learnt festgehalten werden. Die Evaluation wurde
rasch angegangen. So fanden in den einzelnen Ressorts wenige Tage nach dem Spieltag erste
Feedback- und Reflexionsrunden statt, die dann zu ausformulierten Texten führten. Diese
Vorgehensweise erwies sich als äusserst sinnvoll, um möglichst alle Eindrücke und
Verbesserungsvorschläge festhalten zu können.
Zur Verbesserung von Ethnopoly wurden dieses Jahr auch die Helfer und Helferinnen angehalten, ein
kritisches Feedback mit Anregungen zu verfassen. Für eine Weiterentwicklung des Konzeptes wäre
es toll, wenn mit den Posten nach dem Spieltag Feedbackrunden eingerichtet werden können, da die
Posten als zentrales Element des Spieltages, diesen intensiv erleben und vieles beobachten können.
Eindrücke vom Spieltag und Rückmeldungen der Helfer und Helferinnen
„Es gab vereinzelte Posten, die beinahe keinen Besuch bekommen haben (...), das ist sehr schade. Vielleicht könnte man den Schülergruppen mehr Posten fix vorschreiben.“
„Für mich war es eine tolle Erfahrung, Ethnopoly als Helferin zu erleben. Ich finde, dass alles sehr professionell und reibungslos abgelaufen ist. Eine kleine Anmerkung habe ich: Fragen und Antworten der Ordner an den Ethnopolyständen aktualisieren.“
„Was man vielleicht verbessern könnte: Es wäre sinnvoll, mehr Wert auf die Qualität der Posten statt auf die Quantität der Posten zu legen!“
„Ich finde, es ist eine Überlegung wert, die Kontrollen der Schülergruppen direkt am Posten durch das Ethnopolyteam zu machen oder evt. gäbe es eine elektronische Lösung? So könnte gewährleistet werden, dass die Jugendlichen mitmachen.“
„Das Konzept, Jugendliche in Kontakt mit Migranten zu bringen, den Austausch zu fördern, die "Fremdenangst" zu vermindern, finde ich super, grosses Kompliment an euch alle die es organisiert und ermöglicht haben!“
„Für das nächste Mal hätte ich noch den Vorschlag, dass Klassen aus weiter entfernten Schulen einbezogen werden könnten. Denn ich hatte den Eindruck, dass die meisten teilnehmenden Schüler/innen selber ausländischen Hintergrund haben. In abgelegeneren Schulen ist dies aber nicht der Fall. (...) Es ist bestimmt schwieriger, Schulen vom Lande für das Projekt zu begeistern, aber ich glaube, es wäre eine Überlegung wert.“
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„Ich fand die Organisation tiptop. Ich habe nur gefunden, man könnte die Quartierposten ein bisschen attraktiver gestalten. Beispielsweise ein grosses "Ethonopoly-Banner", um vorne ans Zelt zu hängen und grössere Plakate. Die Leute wären nämlich schon interessiert, haben sich aber nicht so richtig in die Nähe gewagt (...). Zudem wäre es cool gewesen, die Flyer auch in Englisch und ev. Französisch zu haben.“
„Meine Tipps für die Telefonzentrale: ein Mehrfachstecker mit Verlängerungskabel auf dem Tisch wäre gut für den Fall, dass der Akku leer ist. Für die Zuweisung und die Übersicht ist es hilfreich, wenn es eine einfach auszurechnende Verbindung zwischen den Nummern der Telefonagenten mit denjenigen der Gruppen, für die sie zuständig sind, gibt (Bsp. Agent Nr. 2 ist zuständig für die Gruppe 21-30 oder so).“
„Es hat Spass gemacht, danke euch für eure unzähligen Arbeitsstunden!“
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3 Schlussabrechnung
Projektergebnis
Konto
Saldo, CHF
Budget, CHF
Abweichung, CHF
Abweichung, %
Total Beiträge 26'292.00 35'000.00 -8'708.00 -24.88%
Total Aufwand Spieltag 23'878.87 35'000.00 -11'121.13 -31.77%
Überschuss Ethnopoly Spieltag 2'413.13 0.00 2'413.13
Aufwand und Ertrag im Detail
AUFWAND
Konto Saldo,
CHF Budget,
CHF Abweichung,
CHF Abweichung,
%
Büromaterial und Druckkosten 492.50 900.00 -407.50 -45.28% Porti 187.50 700.00 -512.50 -73.21% Kommunikation und Dokumentation 290.00 500.00 -210.00 -42.00% Spesen Projektteam 1'255.15 1'000.00 255.15 25.52% Evaluationskosten 450.00 2'400.00 -1'950.00 -81.25%
Total Overhead 2'675.15 5'500.0 -2'824.85 -51.36%
Infrastruktur (Bühne, Zelt, Raummiete etc.) 7'183.17 9'000.00 -1'816.83 -20.19%
Tageskarten Bernmobil 3'478.00 3'340.00 138.00 4.13%
Stadtpläne 3'792.00 3'500.00 292.00 8.34%
Aufwand HelferInnen 2'327.15 4'000.00 -1'672.85 -41.82%
Erkennungszeichen Schüler 777.60 778.00 -0.40 -0.05%
Aufwand Schlussakt 450.00 1'500.00 -1'050.00 -70.00%
Aufwand Posten 1'201.65 3'000.00 -1'798.35 -59.95%
Sonstiger Aufwand 793.50 582.00 211.50 0.00%
Total Ethnopoly Spieltag 20'003.07 25'700.00 -5'696.93 -22.17%
Beitrag für Kleinstprojekte 1'100.00 2'500.00 -1'400.00 -56.00%
Material 100.65 300.00 -199.35 -66.45%
Evaluationsaufwand Begleitprogramm 0.00 1'000.00 -1'000.00 -100.00%
Total Begleitprogramm 1'200.65 3'800.00 -2'599.35 -68.40%
Total Aufwand Ethnopoly'13 23'878.87 35'000.00 -11'121.13 -31.77%
ERTRÄGE
Konto
Saldo, CHF
Budget, CHF
Abweichung, CHF
Abweichung, %
Total Unterstützungsbeiträge Spieltag 22'000.00 30'800.00 -8'800.00 -28.57%
Total Naturalbeiträge 4'292.00 4'200.00 92.00
Total Beiträge 26'292.00 35'000.00 -8'708.00 -24.88%
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Kommentar zu den Aufwänden
Obwohl die budgetierten Einnahmen nicht generiert werden konnten, schliesst Ethnopoly’13
insgesamt mit einem Überschuss von CHF 2'413 ab.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass die effektiven Aufwände über CHF 11‘000 unter dem Budget
liegen. Das Budget wurde auf der Basis der Endabrechnung von Ethnopoly'11 erstellt. Viele konkrete
Entscheide, die kostenrelevant waren, sind erst im Projektverlauf gefällt worden. In fast allen Fällen
haben diese konzeptionellen Anpassungen zu Minder- und nicht zu Mehrkosten geführt.
Die Overheadkosten fielen deutlich geringer aus als erwartet, da wir teilweise gratis
Büroräumlichkeiten nutzen konnten, wo uns Drucker und Büromaterial zur freien Verfügung standen.
Für die Evaluation fielen aufgrund freiwilligen Engagements und elektronischer Fragebogen weniger
Kosten an. Die Spesen für das Projektteam nahmen insofern zu, als dass das Abschlussessen als
Dank für die unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden neu unter diesem Posten und nicht unter dem
Posten „Aufwand HelferInnen“ aufgeführt wird.
In der Kontengruppe Ethnopoly Spiel gab es bei den meisten Posten grössere Abweichungen. Diese
Abweichungen resultieren, wie bereits erwähnt, daraus, dass konkrete Entscheide erst nach dem
Erstellen des Budgets getroffen werden. Die Minderausgaben von 22% sind aber vor allem darauf
zurückzuführen, dass für den Schlussakt eine kostengünstige Lösung gefunden werden und das
Material für die Posten günstiger erworben werden konnte.
In der Kontengruppe Begleitprogramm sind aufgrund der Büroinfrastruktur, die uns zur Verfügung
gestellt wurde, weitaus weniger Druck- und Materialkosten entstanden. Da weniger Schulklassen ein
Kleinstprojekt planten, ist der hierfür geplante Betrag nicht ausgeschöpft worden. Der Aufwand für die
Evaluation fiel weg, da die Fragebögen den Klassen in elektronischer Form zugestellt werden und
somit die Druckkosten gespart werden konnten.
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4 Lessons Learnt
a) Projektorganisation, -ablauf
• Organisation : Das Ethnopoly-Team bestand aus verschiedenen Ressorts (Infrastruktur/Spieltag,
Kommunikation/Fundraising, Posten, Schulen). In jedem Ressort waren zwischen drei und sieben
Personen tätig. Für die regelmässig stattfindenden Koordinationssitzungen nahm jeweils eine
Vertretung pro Ressort teil. So konnten die Koordinationssitzungen in einem überschaubaren
Rahmen gemacht und die Dauer konnte gut kontrolliert werden.
• Unabhängigkeit der einzelnen Ressorts: Die einzelnen Ressorts haben sehr unabhängig
voneinander gearbeitet, wussten aber immer dank der OK-Sitzungen genau über den Stand der
anderen Ressorts Bescheid. Dies war sehr positiv, da man dadurch die Arbeitslast gut aufteilen
konnte. Das Projektteam hat festgehalten, dass es wünschenswert wäre, wenn eine oder zwei
Personen die Gesamtleitung übernehmen würden und in dieser Funktion die Koordination und die
Sicherstellung der Zielerreichung verantworten würden. Denn es ist wichtig, dass es eine oder zwei
Personen hat, die den Überblick über das Gesamtprojekt haben und die Koordination sicherstellen.
Zudem gibt es Dinge, die nicht klar einem Ressort zugeordnet werden können oder solche die in
verschieden Ressorts passen. Um sicherzustellen, dass keine Organisationsschritte vergessen
gehen und nichts doppelt gemacht wird, ist es sinnvoll, dass eine Person die Gesamtkoordination
des Projektes übernimmt und in den OK-Sitzungen die Überschneidungen diskutiert.
• Nach dem Spieltag: Evaluation rasch angehen, es lohnt sich qualitativ und auch vom zeitlichen
Aufwand her.
b) Spieltag
• Aufbau Infrastruktur Waisenhausplatz: Der Aufbau des grösseren Zeltes und insbesondere der
Bühne ist zeitintensiv. Zwingend genügend Zeit einplanen, damit es den Helferinnen und Helfer vor
Ankunft der Schülerinnen und Schüler noch für ein kurzes Kaffee reicht. Wichtig wäre es, eine
Nummer der verantwortlichen Person von Top-Events zu haben, damit man sie erreichen kann.
Aufgrund von verspäteter Ankunft wurde der Aufbau etwas stressig. Ganztags sollten zwei
Personen auf dem Waisenhausplatz als Trouble-Shooter/Spielleitung anwesend sein, weil eine
Person alleine sonst je nach Verlauf des Spieltags nie zur Ruhe kommt.
• Dezentrales Mittagessen: Für die Schülerinnen und Schülerist ist es toll, wenn sie am Nachmittag
gleich wieder in der Nähe der Posten sind. Eine genaue Instruktion ist wichtig, weil sonst die
Gruppen die Reisezeit hin zum Verpflegungsposten kaum einteilen. Dezentrales Essen bewährt
sich, weil die Gruppen für den Nachmittag bereits gut auf dem Spielfeld verteilt sind. Es ist sinnvoll,
die Verpflegungsposten, die sich bewährt haben (zentral, günstig/gratis, viel Platz) sofort zu
organisieren, sobald das Spieldatum bekannt ist. Die restlichen Verpflegungsposten können dann
zu einem späteren Zeitpunkt, sobald die Standorte der Posten bekannt sind, kurzfristig noch
gebucht werden (es gibt viele Möglichkeiten in der ganzen Stadt). Gute Absprache mit dem
Postenteam für die Auswahl der Standorte der Verpflegungsposten ist sehr wichtig, unbedingt auf
einer Karte schon eine Woche vor dem Spiel die Posten visualisieren, damit abseits stehende
Posten/Verpflegungsposten noch geändert werden können. Sehr wichtig ist, dass alle betreuenden
Personen der Verpflegungsposten ein Ethnopoly-Handy erhalten und erreichbar sind
(Informationsaustausch über Gruppen, Miete etc.).
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• Erklärung zum Umgang mit den Listen: Trotz Instruktion in der Klasse wäre es auf jeden Fall
hilfreich, wenn am Spieltag vor dem Start nochmals kurz erläutert wird, wie mit den vielen Listen
und der Karte umgegangen wird („Auf der Postenliste kann ich schauen, welcher Posten mich
interessiert. Wenn ich bereits irgendwo bin, kann ich auf der Karte sehen, welche Posten noch in
der Nähe sind. Anhand der Postennummer suche ich dann wiederum auf der Postenliste die
genaue Adresse raus, welche ich dann mit dem Stadtplan auffinden soll“ – so einfach?). Evt. wäre
es gut, wenn die Lehrpersonen in der letzten Stunde vor dem Spiel nochmals den Ablauf erklären.
Es wäre auch sinnvoll, wenn jemand vom Ethnopoly Team bei den Schulen vorbeigeht und die
Schüler und Schülerinnen kurz auf das Spiel vorbereitet. Zu Beginn des Spieltages sind die
Jugendlichen ziemlich aufgeregt und es ist schwierig, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.
• Handys in der Telefonzentrale : Es empfiehlt sich, bei den in der Telefonzentrale verwendeten
Handys die Combox gleich zu Beginn auszuschalten, weil im Verlauf des Spiels kaum Zeit bleibt,
diese abzuhören.
• HelferInnensuche für Spieltag : Es empfiehlt sich, früh mit der HelferInnensuche zu starten.
Wichtig ist, dass die Mitglieder des Projektteams ihre persönlichen Kontakte mobilisieren. Wenn im
Projektteam selber die Leute auch als Posten engagiert sind oder am Spieltag abwesend sind,
fallen plötzlich sehr viele Personen weg. Unmittelbar vor dem Spieltag sagen sicher noch
Helferinnen und Helfer ab. Die HelferInnensuche via Plattformen wie Kampajobs.ch ist zwar nicht
sehr ergiebig, bringt aber sehr engagierte Helfer und Helferinnen, meist jedoch nicht aus der Stadt
selber, sodass der Koordinationsaufwand wiederum steigt.
• Anmeldeformular Helfer und Helferinnen : Die Möglichkeit sich als Helfer und Helferinnen für die
Tage vor dem Spieltag anzumelden wurde von uns nicht in Anspruch genommen. Die
Vorbereitungstage sind erfahrungsgemäss etwas chaotisch und das ganze Projektteam arbeitet
auf Hochtouren. Noch freiwillige Helfer und Helferinnen zu instruieren und ihnen Arbeit zu suchen,
erschien uns eher als Mehraufwand. Um die Helfer und Helferinnen einzuteilen wäre es hilfreich
und würde Missverständnisse verhindern, wenn sie „und“ oder „entweder/oder“ Morgen und
Nachmittag ankreuzen können. Damit man den Helfer und Helferinnen nach dem Spieltag eine
Dankeskarte und ein kleines Geschenk schicken kann, wäre es zudem praktisch, sie würden
bereits beim Anmeldeformular ihre Adresse angeben.
• Infrastruktur Waisenhausplatz : Attraktive Stellwände sind wichtiger Anziehungspunkt sowie mit
Helfer und Helferinnen besetzte Infostände, die interessierten Passanten und Passantinnen gerne
Auskunft geben und Zeit haben, um mit Ihnen zu diskutieren (ein wichtiger Teil der
Öffentlichkeitsarbeit). Bewährt hat sich auch die Medienzentrale mit PC und Internetanschluss.
Wetterabhängig müssen genügend Zelte vorhanden sein. Es ist sinnvoll, wenn ein Zelt allein für
die Helfer und Helferinnen (Vorräte, Taschen aufbewahren, Schreibtisch, Ersatzmaterial etc.)
reserviert ist. Grosse Zelt- und Tischbeschriftungen wie „Ethnopoly“, „Info“, „Medien“ etc., die an
jedem Spieltag wieder neu gestaltet und gedruckt werden müssen, sollten an einem zentralen Ort
gelagert werden und für Ethnopoly-Spieltage in allen Städten zugänglich sein.
• Standorte Ethnopolystände : Die Wahl der Quartierposten sollte gut mit dem Postenteam
abgesprochen werden. Sonst kann es passieren, dass ein Quartierposten kaum besucht wird, da
keine Posten in der Nähe sind. Allgemein sollten die Quartierposten bunt und ansprechend
gestaltet werden, damit die Aufmerksamkeit der Passanten und Passantinnen geweckt wird. Es
wäre zudem hilfreich das Infomaterial (Broschüre) auch in Englisch und Französisch zu drucken
und zu verteilen.
21
• Telefonzentrale : In der Telefonzentrale kann sehr gut mit Papier und Bleistift gearbeitet werden.
Ein elektronisches Datensystem ist nicht nötig. Unbedingt eine zusätzliche Person einplanen, die
keiner Telefonnummer zugeteilt ist und mit Lehrerpersonen/Eltern/Ethnopoly-Helfern telefonieren
kann und Informationen über Posten/Spielgruppen etc. gezielt weiterleiten kann. Allgemein waren
10 Gruppen pro Helfer und Helferin eher am oberen Limit. Wichtig ist, noch vor dem Start die
Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass sie eine „persönliche Nummer“ in
der Telefonzentrale haben. Damit kann vermieden werden, dass die Leitung der Telefonzentrale
am Anfang des Spiels mit Anrufen überhäuft wird.
• Zeit zum Mittagessen : Da die Jugendlichen meist früher als pünktlich beim Mittagessen eintreffen
(es gibt Strafpunkte, wenn sie zu spät sind), reichen die eingeplanten 30 Minuten.
• Schlusspunkt auf dem Waisenhausplatz : Poetry-Slam als Schlussakt war nicht ideal, da man
aufmerksam zuhören muss und die Jugendlichen aber eher müde sind. Ein kleines Konzert oder
eine andere Art von Perfomance wäre passender. Die Schüler und Schülerinnen kommen nach
einem ganzen Spieltag zurück auf den Waisenhausplatz, treffen sich wieder und wollen sich
austauschen. Die professionelle Moderation war top, Interaktion mit den Schülerinnen und Schüler
ist sehr wichtig. Evt. wäre ratsam, wenn die Lehrpersonen mit den Schülerinnen und Schüler den
Schlussakt zusammen besuchen. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich Schülerinnen und
Schüler zurückziehen und den Schlussakt nicht mehr mitbekommen.
• Apéro mit den Helfernnen und Helfer / Posten: Alle Anwesenden haben es sehr geschätzt, sich
kennen zu lernen, kurz zu verschnaufen und die Eindrücke des Tages gemeinsam auszutauschen,
bevor es ans Aufräumen ging. Das Apéro darf ruhig sehr festlich sein mit Wein und verschiedenen
Häppchen. Eine gezielte Dankesansprache und Eröffnung des Apéros durch die OK-Leitung wäre
gut, weil es eine tolle Gelegenheit zum Danken darstellt.
• Allgemein : Es empfiehlt sich, Ethnopoly früher im Jahr und nicht erst im November durchzuführen.
c) Posten
• Alle Posten sollten am Spieltag von SchülerInnengru ppen besucht werden: Einige Posten,
die sich für den Spieltag den halben/ganzen Tag Zeit genommen hatten, wurden von keiner
Gruppe besucht. Dies muss beim nächsten Ethnopoly dringend verhindert werden. Die Adresse
des jeweiligen Postens sollte gleich bei der definitiven Zusage genau beachtet werden, um
abgelegenere Posten eine Räumlichkeit im Stadtzentrum zu organisieren. Ob ein Posten abseits
von anderen Posten liegt bzw. kein anderer Posten mit denselben öffentlichen Verkehrsmitteln
erreichbar ist, kann jedoch erst kurz vor dem Spieltag ersichtlich werden. Deshalb ist es am
Spieltag selber wichtig, dass in der Telefonzentrale genügend Telefonagenten und
Telefonagentinnen zur Verfügung stehen und so die SchülerInnengruppen gut betreuen und
steuern können.
• Auf die Zusammensetzung des Postenteams besser acht en: Das Postenteam setzte sich
dieses Jahr aus Personen zusammen, die alle in Bern studierten, jedoch nicht all zu gut in Bern
vernetzt sind. Da das Resultat der Postensuche, vor allem nach Privatpersonen mit
Migrationshintergrund, stark von persönlichen Kontakten abhängt, ist es sinnvoll bei der nächsten
Ethnopoly Durchführung darauf zu achten, dass sich im Postenteam auch Personen befinden, die
in Bern gut vernetzt sind. Weiter könnte einiger Arbeitsaufwand reduziert werden, wenn es eine
Person im Postenteam hat, die sich im IT-Bereich (v.a. mit Excel) gut auskennt (die Postenliste ist
in Excel-Format, aus welcher die für den Spieltag benötigten Listen erstellt werden können).
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• Bei der Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und S chüler die Anzahl der
Postenteammitglieder berücksichtigen: Bei Ethnopoly`13 setzte sich das Kernteam 478
teilnehmende Schülerinnen und Schüler als Ziel. Dies führte dazu, dass um die 70 Posten benötigt
wurden. Um den Schülerinnen und Schülern morgens und nachmittags 70 Posten zur Verfügung
zu stellen, kamen schlussendlich 102 Personen zusammen, die einen Posten gestalteten (viele
Personen konnten nur am Vormittag/Nachmittag einen Posten gestalten, wodurch sich die
benötigten Personen jeweils erhöhten). Mit sechs Mitgliedern im Postenteam ergab dies 17 zu
betreuende Personen pro Postenteammitglied. Die Mitglieder des Postenteams konnten dadurch
die einzelnen Posten ihrem Ermessen nach zu wenig gut betreuen. Um eine ausreichende
Betreuung (genaue Erklärung der Spielregeln und des benötigten Materials) und die damit
verbundene Qualität der Posten zu gewährleisten, empfiehlt das diesjährige Postenteam pro
Postenteammitglied 10 Personen, die zu betreuen sind. Dies bedeutet, dass die Anzahl der
teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sich an der Anzahl der Postenteammitglieder orientieren
sollte.
• Den ersten Kontakt zu Privatpersonen telefonisch au fnehmen: Das Postenteam nutze zur
Kontaktaufnahmen zu möglichen interessierten Privatpersonen/Organisationen die zu Verfügung
gestandenen Mail-Adressen. Bei den Organisationen hat dies gut funktioniert. Bei Privatpersonen
kamen jedoch per Mail wenige Antworten zurück, und es wurde zu lange gewartet, bis per Telefon
nachgefragt wurde, ob Interesse vorhanden ist. Deshalb sollte bei Privatpersonen, wenn
vorhanden, direkt per Telefon angefragt werden, ob sie an einer Teilnahme an Ethnopoly
interessiert sind.
• Die Einladung für den Informationsanlass früher ver senden: Der Informationsanlass wurde,
insbesondere von den Privatpersonen, sehr geschätzt. Er fand 3 Wochen vor dem Spieltag statt,
was sich als ein guter Zeitpunkt erwies. Jedoch wurde die Einladung zu kurzfristig versendet,
wodurch es nicht allen Interessierten möglich war, teilzunehmen. Die Einladung sollte optimaler
Weise einen Monat vor dem Informationsanlass versendet werden.
• Feedback der Posten: Die Posten bilden am Spieltag einen Ort, an dem das Spiel und dessen
Funktionieren gut beobachtbar ist. Deshalb können die Posten einen wichtigen Beitrag zur
Evaluation des Spieltages leisten. Für eine nächste Durchführung wäre zu überdenken, wie diese
reichhaltigen Informationen der Posten effizienter genutzt werden könnten, bspw. durch einen
Rundentisch oder telefonische Rückfragen durch das Postenteam nach dem Spieltag.
d) Zusammenarbeit mit Schulen, Organisation im Schu lteam
• Vorbereitung Spieltag: Es wäre empfehlenswert die Listen (Spielzettel, Gruppeneinteilung,
Verpflegungsposten etc.), wenn möglich, einige Tage vor dem Spieltag zu erstellen, wenn die
SchülerInnenlisten bereits bestehen. Eventuell könnte bereits einige Monate zum Voraus die
Muster erstellt werden und das Excel-Programm geübt werden, so dass in den Wochen vor dem
Spieltag keine „Feuerwehrübungen“ durchgeführt werden müssen. Da Excel ein wichtiges
Arbeitsinstrument im Schulteam darstellt, wäre es toll, jemanden mit Excel-Kenntnissen ins Team
holen.
• Nachbereitung Spieltag: Das Erstellen der Ranglisten und die Betreuung der Kleinstprojekte
erfordert auch nach dem Spieltag noch einmal einen hohen Arbeitsaufwand. Unbedingt personelle
Ressourcen einplanen!
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• Einbindung der Schulen: Für die Lehrpersonen ist die Mitarbeit als Helfer und Helferinnen am
Spieltag gemäss Rückmeldungen sehr bereichernd und die beste Möglichkeit, das Ethnopoly-Spiel
wirklich zu erleben. Es sollte evt. schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit den Schulen
hervorgehoben werden, dass eine aktive Mitarbeit am Spieltag sehr erwünscht ist. Betreffend
Fundraising wäre eine finanzielle Einbindung wünschenswert, Rückmeldungen der Stadt Bern
ergaben denn auch, dass Schulen normalerweise für die Teilnahme an ähnlichen Projekten einen
Unkostenbeitrag leisten.
• Spieltag: Einige Gruppen trennten sich bereits im Verlauf des Morgens, weil sie sich nicht
verstanden. So empfehlen wir, die Gruppeneinteilung zu überdenken. Eventuell können Gruppen
aus der gleichen Klasse oder der gleichen Schule zusammengestellt werden. Um die Schülerinnen
und Schüler minimal kontrollieren zu können und schwieriges Verhalten den Lehrpersonen
mitteilen zu können, muss unbedingt von jeder Lehrperson eine Telefonnummer vorhanden sein,
unter welcher die Person am Spieltag immer erreichbar ist. Zudem sollten die Schülerinnen und
Schüler wenn möglich, auch Handynummern angeben. • Schnittpunkt zw. Schülerinnen und Schülern und Ethn opoly - Telefonagenten: Im Vorfeld und
am Spieltag die Jugendlichen immer wieder dringend auf die individuelle Telefonagennummer
aufmerksam machen, so dass sie nicht ständig der Spielleitung anrufen. Die Unterscheidung
Spielleitung, Telefonagent, Telefonzentrale-Leitung ist äusserst wichtig, damit die Telefonate nach
den Postenbesuchen und die Anzahl erspielte Punkte korrekt eingetragen werden kann. • Kleinstprojekte: Dieses Jahr wurden wenige Kleinstprojekte umgesetzt. Es wäre toll, wenn in
Zusammenarbeit mit Lehrpersonen nach einer anderen Form der Vertiefung und Nachbearbeitung
gesucht werden könnte.
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5 Berichterstattung in den Medien
a) Bericht der Stiftung Gertrud Kurz
Bericht von Frau Kohli und Frau Chatterjee der Stiftung Gertrud Kurz, die am Ethnopoly an einer
Führung für Sponsoren und Unterstützungskomitee teilnahmen. Einsehbar unter:
http://www.gertrudkurz.ch/kurznachrichten/
b) Lokale Medien
Für den Spieltag wurden Journalisten und Journalistinnen von lokalen und nationalen Medien
eingeladen und mit einer Medienmappe bedient. Die lokalen Medien (Der Bund, Berner Zeitung)
haben über das Ethnopoly’11 ausführlich berichtet und deswegen am 1. November 2013 einen
anderen Schwerpunkt in der Berichterstattung gewählt. Ethnopoly’13 konnte bei dieser Ausgabe leider
nicht berücksichtigt werden.
c) Webauftritt
Neben der Medienarbeit wurde auch eine Web- und eine Facebookseite erstellt
(http://bern.ethnopoly.ch; https://www.facebook.com/ethnopolybern?ref=hl), welche miteinander
verlinkt wurden. Die Webseite diente vor allem dem Up- und Download von Informationsmaterialen,
während die Facebookseite von den Schülerinnen und Schülern Schülern (Fotos) genutzt wurde und
für die interne Vernetzung von Ethnopoly mit ähnlich ausgerichteten Institutionen nützlich war.