Förderer der Nabushome School e.V.
März 2018
Liebe Freunde und Förderer der Nabushome School, Wie Sie bereits aus unseren kürzlichen Mails wissen, wir sind wieder zurück von unserer bisher
längsten Afrika-Reise.
Es ist uns ein besonderes Anliegen Sie immer wieder über die aktuellen Entwicklungen an unserer
Nabushome Schule ausführlich zu informieren.
Im Mittelpunkt unseres März-Rundbriefes steht unser Bericht über unseren Besuch in Nabushome im
Dezember 2017.
Nachdem unser langjähriger Schriftführer und Vorstandsmitglied Tony Kemp zum ersten Mal mit uns
in Nabushome war, haben wir ihn gebeten seine Eindrücke – quasi aus Sicht eines „Neulings“ – in
einem Reisebericht zusammenzufassen. Hier ist sein Bericht:
1. Unser Besuch in Nabushome
Es ist der 21. Dezember 2017 und wir müssen im altehrwürdigen Victoria Falls Hotel früh aufbrechen.
Heute ist ein besonderer Tag: auf dem Programm stehen die Weihnachtsfeier in Nabushome und
mein erster Besuch an der Schule, auf den ich sehr gespannt bin. Unsere Vorfreude wurde durch
häufige Anfragen zu unserem Besuch von wohlwollenden Hotelangestellten gesteigert, die die Arbeit
unseres Vereins gut kennen. Wir vier – Paul, Inge, meine Frau Marianne und ich – werden am
Hoteleingang von Absolom abgeholt, der uns mit einem Minibus zur ca. 200 Kilometer entfernten
Schule fahren soll.
Da der ehemalige Präsident Mugabe Wert darauflegte, hochrangigen Besuch zu beeindrucken, ist die
Straße bis zum Flughafen im guten Zustand, aber bald danach wird sie zusehends schlechter. Gut,
dass Paul den Fahrer Absolom engagiert hat – er kennt die Straße und bewältigt die vielen
Unebenheiten und Schlaglöcher sicher und souverän. Wir befinden uns hier wirklich in der Pampa,
mitten im afrikanischen Busch mit nur gelegentlichen Anzeichen von Siedlungen. Erfreulicherweise
gibt es keine Verzögerungen durch Polizeikontrollen. Absolom erzählt uns, dass die Polizisten seit
dem Abgang von Mugabe sehr zurückhaltend seien.
Nach einer guten Stunde fahren wir an Hwange vorbei, der einzigen Stadt auf der Strecke, und nach
einer weiteren Stunde macht uns Paul darauf aufmerksam, dass wir gerade an der Nechilibi
Secondary School vorbeifahren, was bedeutet, dass wir bald nach Nabushome abbiegen werden. Die
Spannung steigt. Wir kommen nah an einer der traditionellen Dorfsiedlungen vorbei und bleiben
stehen, um sie anzuschauen und mit den Bewohnern zu reden. Nach unseren Maßstäben leben sie
unglaublich primitiv in extremer Armut: nur ein paar kleine Hütten, zwei davon mit traditionellen
Strohdächern, und ein kleines Feld mit Mais. Sie erzählen uns, dass sie kein fließendes Wasser haben
und alles vom Brunnen in einiger Entfernung zu Fuß holen müssen. Es stellt sich heraus, dass das
Mädchen die Nechilibi Secondary School besucht.
Eine traditionelle Dorfsiedlung Die Bewohner
Endlich kommen wir zur Schule. Ich hatte mir vorgestellt, dass die Kinder uns zuwinkend am
Straßenrand begrüßen würden, wie sie es im Film vom letzten Besuch von Paul und Inge machten.
Diesmal aber warten die Kinder still und ruhig unter den Bäumen im Schulhof auf uns. Doch sobald
wir ankommen, stimmen sie das „Welcome, welcome“ Lied ein, das gleich unter die Haut geht. Wir
werden mit großer Neugierde von vielen Augen gemustert: weiße Fremdlinge aus einer anderen
Welt! Ein ziemlich merkwürdiges Gefühl. Aber bald danach werden wir von den Lehrkräften und dem
Schulleiter, James, wärmstens empfangen. James führt uns zu unseren Ehrenplätzen vor dem
Verwaltungsgebäude, das draußen mit bunten Tüchern, Lametta und Luftballons geschmückt ist. Die
Lehrerinnen sind auch entsprechend festlich gekleidet.
Die Lehrkräfte von Nabushome (von links nach rechts): Christopher, Schulleiter James, Tryphine,
Concillia ,Precious, Webster, Nagrena und Tawanda. Ivy, die fleißige stellvertretende Schulleiterin,
fehlt auf dem Bild, da sie mit anderen Vorbereitungen beschäftigt war.
Wir einigen uns darauf, dass wir den Rundgang durch die Schule erst später machen. Beim Hinsetzen
muss ich aber unbedingt einen Blick auf die Schulgebäude werfen, die ich aus so vielen Bildern und
Erzählungen kenne. Es ist schön, endlich hier zu sein!
Und dann fängt die Unterhaltung an. Zumba-ähnliche Musik ertönt aus dem Soundsystem und die
Kinder tanzen für uns, eine Klasse nach der anderen. Und was für ein Tanzen! Auch die kleinsten
zeigen ein unheimliches Gefühl für Rhythmus und enorme Bewegungsfreude, mit unglaublichen
Hüftschwüngen. Dabei ist es ganz offensichtlich, dass sie für uns tanzen und lächelnd auf unsere
Ermutigung reagieren!
Dann gibt es eine Pause, in der James eine Willkommensrede hält und mir als Vorstandsmitglied offiziell
die Lehrkräfte vorstellt. Auch Paul hält eine kurze Rede, die von einem der Lehrer in die heimische
Sprache übersetzt wird. Er sagt den Kindern, wie sehr wir uns freuen, hier zu sein, um mit ihnen
Weihnachten zu feiern. Anschließend geht die Unterhaltung mit Gymnastik und Akrobatik weiter. Es gibt
auch rührende Gedichte und Lieder von einigen der älteren Kinder, namentlich der Nechilibi-
Schülerinnen. Und dann gibt es wieder Tanzen, das immer energischer und mitreißender zu werden
scheint. Inge und Marianne werden aufgefordert, mit den Lehrerinnen zu tanzen, was zur großen Freude
der Kinder auch geschieht. Paul und ich kommen ungeschoren davon!
Gymnasten ... ... und Akrobaten
Die Nechilibi-Kinder mit ihrem Beitrag Die Damen tanzen.
Der Lehrer Tawanda, der die Unterhaltung als würdiger Zeremonienmeister geleitet hat, schneidet
einige Luftballons herunter, die die Kinder unter großen Freudeschreien platzen lassen.
Jetzt ist es Zeit für den Rundgang durch die Schule. Wir fangen im Verwaltungsgebäude an, wo man
uns den neuen Tresorraum zeigt, der auf Geheiß der Behörden installiert werden musste. Die Büros
der Schulleiter und seiner Stellvertreterin sind klein und spartanisch eingerichtet, und das
„Lehrerzimmer“ besteht lediglich aus ein paar einfachen Tischen, Stühlen und einem Schwarzen
Brett.
Anschließend besuchen wir die Unterrichtsgebäude, die mit Mitteln unseres Vereins errichtet wurden.
Obwohl relativ einfache Konstruktionen und mit ein paar unvermeidlichen Abnutzungserscheinungen,
sind sie solide gebaut und bieten geräumige Klassenzimmer für jeden Jahrgang. Es ist toll aus erster
Hand zu sehen, was man mit unserer Unterstützung geleistet hat, und dieses Gefühl verstärkt sich, als
man uns andere Einrichtungen zeigt, die unser Verein finanziert hat: die Duschhäuschen und der neue
Toilettenblock, die beide voll funktionsfähig sind, wie uns aktiv gezeigt wird. Wir sehen den Schulgarten
und kommen schließlich zum gerade fertiggestellten Bau und ganzen Stolz der Schule – dem neuen
Küchen- und Speiseraumgebäude, das anlässlich unseres Besuches feierlich eröffnet werden soll.
Die Fassade ist für die Eröffnungsfeier entsprechend vorbereitet: ein Band ist vor der Tür gespannt
und zwei Vorhänge sind darüber aufgehängt. Unter großem Beifall wird das Band von einem der
Kinder durchtrennt, während Marianne und Inge die Ehre haben, die Vorhänge zurückzuziehen, um
die Beschriftung zu enthüllen: “Förderer der Nabushome School e. V. PAM’s Kitchen”. (Das Gebäude
ist nach Phoenix Aviation Managers genannt, einem langjährigen Förderer unseres Vereins, der einen
sehr wesentlichen Betrag für seine Errichtung gespendet hat.) Wir treten dann ein und sind sehr
beeindruckt von dem, was wir sehen. Zunächst die neue Küche mit Kochbereich, Lagerraum und
Gefriertruhe. Danach der geräumige neue Speiseraum, ausgestattet mit Tischen und Bänken, die
extra für kleinere Kinder angefertigt wurden. Als wir zum Eingang am anderen Ende gehen, sehen wir
draußen die Mütter, die das Weihnachtsmittagessen vorbereiten, sowie die Kinder, die bereits
anstehen, um ihre Portion zu bekommen. Was für ein Segen wird das neue Gebäude sein, wenn man
nicht mehr bei jedem Wetter draußen kochen und essen muss! Nachdem sie ihr Essen abgeholt
haben, kommen die Kinder zum ersten Mal in den Speiseraum und machen ganz große Augen. Aber
bald sitzen sie an den Tischen und lassen es sich schmecken. Wir schauen fasziniert zu, während die
Kinder erstaunlich ruhig und brav ihr Essen genießen.
Alle versammeln sich … … für die Eröffnung des neuen Küchen- und
Speiseraumgebäudes
Der festlich geschmückte neue Speiseraum Warten auf die Verteilung des Weihnachtsessens
Die „praktische“ Einweihung des neuen Speiseraums
Anschließend gehen wir zu dem Teil des Schulgeländes hinüber, wo die Lehrkräfte und ihre Familien
wohnen. Das ist ein ernüchterndes Erlebnis, da sie ganz offensichtlich in ziemlicher Armut leben.
Einige ihrer “Doppelhaushälften” sind ungefähr so groß wie eine Einzelgarage, und es ist
schockierend zu erfahren, dass dort eine ganze Familie wohnt.
Nachdem wir ein bisschen mehr mit den einzelnen Lehrkräften geredet haben, ist es Zeit, uns zu
verabschieden. Schade, dass wir die Verteilung der Torten verpassen werden, die wir vorher in der
Gefriertruhe gesehen haben. Wir können uns gut vorstellen, was für eine Freude diese auslösen
werden! Aber wir müssen die lange Fahrt zurück nach Victoria Falls antreten. Bevor wir gehen,
überreicht man uns Abschiedsgeschenke aus heimischem Kunsthandwerk. Dann winken wir auf
Wiedersehen und fahren los.
Die Fahrt zurück zum Hotel wird durch eine Fülle verschiedener Gefühle begleitet: Stolz und Freude
über das, was wir gesehen haben und unser Verein geleistet hat; Wärme aufgrund der Dankbarkeit
und Wertschätzung, die wir erlebt haben; Bewunderung für das Engagement und die positive
Einstellung der Lehrkräfte trotz widriger Umstände; Erstaunen über die Energie und Freude, die die
Kinder ausstrahlten aber auch über ihr ansonsten diszipliniertes Verhalten; Unbehagen wegen der
Armut der Dorfbewohner und der Behausung der Lehrer; Gedanken über Wohlstand und Privileg,
und die enorme Kluft zwischen Reich und Arm, die uns wieder deutlich wird, als wir zum Luxus des
Hotels zurückkehren; vor allem die Überzeugung, dass die Schule unsere weitere Unterstützung
braucht und dass dies eine wirkliche gute Sache ist.
(Ende des Berichtes von Tony Kemp)
2. Lehrer an unserer Schule
a) Wohnverhältnisse
Wie Tony bereits kurz berichtete, wohnen unsere Lehrer unter äußerst primitiven Umständen in
einigen kleinen Gebäuden auf dem Schulgelände.
Eine ganze Reihe der Lehrer schlief bisher auf dem Fußboden, ohne Matratzen - geschweige denn so
etwas wie ein Bett. Schränke gibt es nicht. Die Bekleidung hängt entweder an der Wand oder von der
Decke.
Lehrerin Precious in ihrer bisherigen Schlafecke ähnlich sah es bei unserem Lehrer Webster aus
Lehrerin Concillia mit ihrem gesamten „Haushalt“ Lehrerin Tryphine auf ihrem „Bett“
Nach unserem Besuch an der Schule erhielten wir die Nachricht, dass eine unserer Lehrerinnen
nachts in ihrer kleinen Hütte von einem Tier gebissen oder gestochen worden war. Um welche Art
von Tier es sich handelte (Insekt, Spinne) konnte nicht ermittelt werden. Unsere Lehrerin Concillia litt
tagelang an den Folgen der Attacke mit hohem Fieber.
Gottseidank hatten wir bei unserem Besuch in Nabushome auch – aus privaten Mitteln besorgte –
Medikamente, wie Paracetamol etc. verteilt, welche nun, früher als geplant, zum erfolgreichen
Einsatz kamen. Man muss sich vorstellen, dass es in Zimbabwe nur wenige Stellen gibt, wo man
überhaupt Medikamente kaufen kann. Kaum jemand hat das Geld um dies zu tun. Selbst
Krankenhäuser verfügen nur über einen sehr begrenzten Vorrat an Medikamenten. Patienten
müssen sich außerhalb versorgen und die Medikamente mit ins Krankenhaus bringen. Für uns
Europäer sind das unvorstellbare Zustände.
Wir haben sofort reagiert und
Der Schule Geld überwiesen, damit einige Matratzen für die Lehrer gekauft werden konnten.
Es sind Matratzen mit aufgeschraubten kleinen Füßen um einen geringen Abstand zum
Fußboden zu erzielen. Bettgestelle wie bei uns gibt es nicht.
Wir richten an der Schule eine kleine „Notfallapotheke“ ein. Hierfür haben wir der Schule
US$ 600 zur Verfügung gestellt.
Unsere langjährige Lehrerin Nagrena wurde zur „Gesundheitslehrerin“ bestimmt. Sie
kümmert sich um alle medizinischen und hygienischen Belange an der Schule.
Die Matratzen-Reise nach Nabushome kann beginnen
300 Kilometer später: Ankunft an der Schule
Concillia möchte am liebsten die ganze Welt umarmen. Ihre Matratze ist angekommen. Ein
sagenhaftes Gefühl……..
b) Bestecke und Essgeschirr für die Lehrer
bei unserem Rundgang haben wir auch gesehen, dass die Essbestecke und das Geschirr unserer
Lehrer stark verrostet waren. Hygiene gleich null. Katastrohale Verhältnisse!!!
Der eine oder andere von Ihnen wird sich jetzt fragen, warum die Lehrer nichts unternehmen und
neue Ausstattungen kaufen.
Die Antwort ist schnell gegeben. Unsere Lehrer (wie alle Lehrer in Zimbabwe) beziehen ein
Monatsgehalt von US$ 300, egal ob Schulleiter, stellvertretender Schulleiter oder „normaler“ Lehrer.
Die meisten Lehrer sind verschuldet, meist deswegen, weil man dringend benötigte Medikamente für
Familienmitglieder besorgen oder für Arztbesuche bezahlen musste. Das bleibt nichts mehr übrig für
andere Dinge.
Wir haben über unsere stellvertretende Schulleiterin Ivy Siwela unsere Lehrerfamilien mit günstigen,
neuen Essbestecken und Geschirr versorgt. Die Freude war riesengroß, wie Sie sich vorstellen
können.
Verteilung des Geschirrs……… So sieht ein Set aus.
Noch eine wichtige Anmerkung zum Schluss:
Sowohl die Matratzen als auch das Essgeschirr/Bestecke sind in den Besitz der Nabushome
School übergegangen. Sollte ein Lehrer irgendwann von Nabushome weggehen, verbleiben die
Gegenstände an der Schule um dort weiter verwendet zu werden.
3. Spendenbescheinigungen für das Jahr 2017
Sämtliche Bescheinigungen wurden in der Zwischenzeit verschickt (online oder per Post).
Beim Online-Versand haben wir einige Fehlermeldungen erhalten. Die betreffenden
Bescheinigungen wurden ein zweites Mal verschickt.
Wir hoffen, dass damit jeder von Ihnen seine Bescheinigung erhalten hat.
Sollten Sie Fragen hierzu haben, dann zögern Sie bitte nicht sich zu melden.
Wir möchten in diesem Zusammenhang noch einmal unsere Bitte wiederholen uns zu
informieren falls Sie eine neue E-Mail-Adresse bekommen. Falls Sie zwei Adressen haben, geben
wir gerne auch die zweite Adresse in unseren Verteiler ein. Wir wollen damit nur sicherstellen,
dass Sie erreichbar sind.
4. Amazon
Wir hatten Sie im vergangenen Jahr darüber informiert, dass man als Amazon-Kunde die Möglichkeit hat für Gemeinnützige Vereine zu spenden, ohne einen Aufschlag auf den Wert der bestellten Ware (n) bezahlen zu müssen. Es funktioniert ganz einfach: Will man bei Amazon einkaufen tut man dies über die folgende Internet-Adresse: https://smile.amazon.de/ Man kommt automatisch zu Smile Amazon, wo man sich zunächst registriert (wie bei Amazon auch).
Danach wählt man aus vielen, bei Amazon registrierten Hilfsorganisation den Namen unseres Vereins aus: Foerderer der Nabushome School e.V. Diese Auswahl wird dann abgespeichert und bleibt so lange gültig bis man den Begünstigten ändert, was man jederzeit tun kann. Danach kann man wie gewohnt bei Amazon einkaufen.
Das Wichtige ist: Wenn Sie über Smile Amazon (nicht über die normale Amazon Homepage) einkaufen, kostet Ihnen der Einkauf keinen Cent mehr. Die Spende in Höhe von 0,5% aus dem Rechnungsbetrag trägt Amazon. Bitte denken Sie an uns wenn Sie mal wieder bei Amazon einkaufen wollen. Wir freuen uns über jeden Betrag, der uns dann zufließt. Übrigens, aus Datenschutzgründen wissen wir als Verein natürlich nicht, wer was bei Amazon
eingekauft hat. Das wollen wir auch gar nicht wissen.
In der Zwischenzeit haben wir bereits zwei Überweisungen von insgesamt ca. € 60,00 von
smile.amazon.de erhalten. Es funktioniert! Bitte machen Sie mit und helfen Sie den Kindern von
Nabushome auch auf diese Art und Weise.
5. Allgemeine Bemerkungen
Viele von Ihnen kennen und unterstützen uns seit vielen Jahren. Ihre Treue zu unserem Verein,
unserer Arbeit und damit zu unserer gemeinsamen Schule, der Nabushome Primary School ehrt uns
und ist Ansporn zugleich unsere Arbeit fortzusetzen und wo notwendig eher noch eine „Schippe
draufzulegen“.
Wir haben von Anfang an (1994) gesagt, dass wir jede erhaltene Spende zu 100% an die Schule
weiterleiten werden. Das war immer so und wird auch immer so bleiben.
Kosten, wie zum Beispiel die Reisekosten nach Nabushome, Internetgebühren, Postgebühren etc.
tragen wir gänzlich privat. Ohne andere Hilfsorganisationen schlecht zu reden, schauen Sie mal im
Internet nach wie hoch die Kosten anderer Organisationen sind. Bei uns sind sie NULL %.
Wo wollen wir mittel- und langfristig hin?
Unser Verein unterstützt eine Volksschule (Nabushome Primary School) in Zimbabwe. Wie bei jeder
Schule – egal ob sich diese in Afrika oder Deutschland befindet – fallen ständig Kosten an um die
Schule fortzuführen.
In Deutschland stellt der Staat die finanziellen Mittel für sämtliche Ausgaben zur Verfügung.
Das Land Zimbabwe ist bankrott bzw. total verschuldet. Der Staat hat kein Geld für seine Schulen. Die
Lehrer werden nur sehr schlecht bezahlt. Der Etat reicht auch nicht um alle Lehrer zu bezahlen. An
unserer Schule werden bekanntlich drei Lehrkräfte von unserem Verein bezahlt um den Lehrbetrieb
aufrecht zu erhalten. Eine Schule ohne Lehrer ist keine Schule!
Hat die Schule neben unserer Hilfe noch weitere Unterstützung?
Wie alle Schulen in Zimbabwe erhebt auch unsere Schule ein Schulgeld von den Eltern, welches auf
US$ 12 pro Kind/pro Trimester vom SDC festgelegt wurde.
Das Problem ist, dass nur 20 Kinder (von 340 Kinder) diese Gebühren bezahlen können. Grund ist die
bittere Armut der Bevölkerung als Ergebnis der sehr hohen Arbeitslosigkeit (90% +).
Die insgesamt US$ 720 Schulgebühren werden vom School Development Committee eingezogen,
verwaltet und für schulische Zwecke ausgegeben. Nur, damit kann man natürlich keine großen
Sprünge machen.
Wie Sie aus unseren diversen Rundbriefen wissen, haben wir über die Jahre große Anstrengungen
unternommen, unsere Schule zumindest in Teilbereichen unabhängig/selbständig zu machen.
Gemeint ist die Ernährung der Schulkinder in Form des Mittagessens, welches von den Müttern
gekocht wird.
Vor einigen Jahren noch hat unser Verein dieses Schulessen zu 100% finanziert. Wie Sie aus unseren
Rundbriefen wissen, haben wir mit unserer Schule ein Stufenprogramm verabschiedet.
Einerseits haben wir größere Beträge in den Ausbau des Schulgartens investiert (zweiter
Schulbrunnen, viele Gartengeräte, Bau von Gewächshäusern etc.) bis zur Einstellung eines Gärtners,
der uns monatlich US$ 100 kostet. Auf der anderen Seite wurde unser Zuschuss zum „Feeding
Program“ sukzessive reduziert. Ab dem 1.1.2018 zahlen wir nur noch 25% der benötigten
Lebensmittel. Der Rest kommt mittlerweile aus dem Schulgarten, in dem auch viele Eltern
unentgeltlich arbeiten.
Wir können wirklich froh sein, dass wir vor einigen Jahren diese Idee hatten, weil immer wieder neue
Löcher auftauchen, die es zu stopfen gilt.
Die freiwerdenden Geldbeträge verwenden wir zum Großteil für die Bezahlung der drei Lehrkräfte,
deren Gehälter nicht vom Staat Zimbabwe übernommen werden.
Fazit: Wir sehen uns noch viele Jahre in der Pflicht unsere Nabushome School zu unterstützen. Die
Projekte werden sich immer wieder ändern. Wenn ein Bereich wegfällt, gibt es bestimmt wieder
neue Themen, denen wir uns widmen müssen.
Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals ausdrücklich für Ihre Treue und Ihre langjährige
Unterstützung bedanken. Ohne Sie hätten wir das alles gar nicht machen können. Ohne Sie würde es
die Nabushome School schon lange nicht mehr geben. Die Schule wäre wie viele andere Schulen
geschlossen worden.
Bitte bleiben Sie uns wohlgesonnen. Wir tun alles um unser gemeinsames Ziel zu erreichen.
Wir haben es gemeinsam geschafft, die grausame Mugabe-Zeit zu überstehen und in diesen Jahren
nicht nur den Schulbetrieb weiterzuführen, sondern unsere Schule in vielen Bereichen auszubauen.
Wir werden immer wieder gefragt, ob sich an der Situation in Zimbabwe nach dem Abgang von
Robert Mugabe etwas geändert hat. Wir können noch keine positiven Veränderungen feststellen,
außer, dass sich die meisten Leute nach wie vor freuen, dass der Diktator nicht mehr da ist.
Wie bereits in einem früheren Rundbrief gesagt, braucht das Land dringend Unterstützung aus dem
Ausland. Allein wird man die gewaltigen Aufgaben nicht schaffen. Bleibt wirklich zu hoffen, dass es
die neue Führung versteht die Regierungen in Europa so weit zu überzeugen, dass man sich dort zur
Wiederaufnahme von Entwicklungshilfen entschließen kann.
Wie immer zum Schluss, bitte zögern Sie nicht sich an uns zu wenden wenn Sie irgendwelche Fragen
oder Vorschläge haben. Wir sind für beides dankbar.
Mit vielen afrikanischen Grüßen
Ihr/Euer
Paul Ziehl