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Fit für den fairen Handel in Schülerfirmen - carpus.org · D-03050 Cottbus E-Mail: ... 6 Bilder...

Date post: 17-Sep-2018
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Projektbericht zum Projekt Fit für den fairen Handel in Schülerfirmen Mittelempfänger: Straße der Jugend 33 D-03050 Cottbus E-Mail: [email protected] gefördert durch Inwent mit Mitteln des BMZ und durch die Stiftung Nord-Süd-Brücken
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Projektbericht

zum Projekt

Fit für den fairen Handel in Schülerfirmen

Mittelempfänger:

Straße der Jugend 33

D-03050 Cottbus

E-Mail: [email protected]

gefördert durch Inwent mit Mitteln des BMZ

und durch die Stiftung Nord-Süd-Brücken

Carpus e.V. Projektbericht Fit für den fairen Handel in Schülerfirmen

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Inhalt

1 Projekthintergrund ........................................................................................................... 2 2 Ziele des Projektes ........................................................................................................... 2 3 Umsetzung des Projektes ................................................................................................ 2 4 Ergebnisse und Bewertung ............................................................................................. 5 5 Weitere Arbeit ................................................................................................................... 6 6 Bilder................................................................................................................................... 6

1 Projekthintergrund In Brandenburg gibt es mehr als 50 Schülerfirmen, davon etwa die Hälfte im Bereich Pausenversorgung/Catering. Nur etwa ein Fünftel dieser Schülerfirmen handelt bereits mit Fairen Produkten. Aufgrund der sehr geringen Anzahl an Eine-Welt-Läden im Land Brandenburg sind die meisten Schüler/innen und Lehrer/innen noch nie mit Fairem Handel in Kontakt gekommen. In den meisten Schulen ist das Konzept des Fairen Handels jedoch noch vollkommen unbekannt. 2 Ziele des Projektes Die am Seminar teilnehmenden Schüler/innen und Lehrer/innen sollten zum ersten Mal mit Fairem Handel in Berührung kommen. Das Seminar sollte bei Ihnen Interesse wecken, sich selbst für gerechtere Handelsstrukturen zu engagieren. Durch die Vorstellung von Best Practise Beispielen aus Brandenburg sollte aufgezeigt werden, dass Schülerfirmen einen konkreten Beitrag leisten können und dass fairer Handel an der Schule Spaß machen kann. Die Teilnehmer/innen sollten im Seminar eine kompetente Beratung für ihre spezielle Situation an ihrer Schule erhalten. Die Vertreter/innen von bereits bestehenden Schülerfirmen sollten darüber nachdenken, welche Produkte sie in ihrer Firma künftig aus dem fairen Handel beziehen könnten. Teilnehmer/innen, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Schülerfirma erst noch zu Gründen, sollten dafür im Seminar ein auf den fairen Handel aufgebautes Konzept skizzieren. Die Ergebnisse des Seminars sollten auch nicht anwesenden Lehrer/innen und Schüler/innen zur Verfügung gestellt werden. Dazu sollte eine Seminardokumentation als druckbares PDF im Internet sowie als 16seitige Broschüre veröffentlicht werden. 3 Umsetzung des Projektes Nach Bewilligung der Fördermittel trat Carpus e.V. in Kontakt mit den für das Seminar angefragten Referentinnen Frau Hammoud, Frau Abrea und Frau Katzer und stimmte einen für alle passenden Termin für das Seminar ab. Die Wahl fiel auf den 8.-9. Mai 2009. Carpus begann sofort mit der Anfertigung eines Einladungsfaltblattes mit Programm, das nach dem Druck an alle weiterbildenden Schulen im land Brandenburg verschickt wurde. Erst danach stellte sich jedoch heraus, dass zum beabsichtigten Termin die Jugendherberge Potsdam bereits ausgebucht war. Carpus musste daher nach einer neuen Unterkunftsmöglichkeit suchen. Anders als im Antrag und auf dem Faltblatt beschrieben,

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fand das Seminar daher im Potsdamer Hochllandhaus des Vereins Hoch3-Bilden und Begegnen in Brandenburg statt. Am 23. April 2009 trafen sich die drei Seminarreferentinnen mit dem Seminarleiter Uwe Berger im Weltladen Puerto Alegre in Frankfurt (Oder) zur Vorbereitung des Seminars. Aufgaben wurden verteilt, der Programmablauf nochmals überarbeitet und eine Produktliste für die Verkostung erstellt. Von den großen Fairhandelsorganisationen forderte Carpus Kataloge und Preislisten sowie Produktprobepackungen für die Verkostung an. Sowohl GEPA als auch dwp und el-puente unterstützen das Seminar mit ihren Produkten. Die Anmeldung lief erst stockend an. Zum Ablauf der Anmeldefrist hatten sich dann aber genügend Schülerfirmen angemeldet, so dass das Seminar vollständig ausgebucht war. Die Mischung aus Oberschulen, Gymnasien und OSZ sowie aus Jungs und Mädchen, Schüler/innen und Lehrer/innen war gut. Alle Gruppen waren relativ gleichmäßig verteilt. Insgesamt nahmen 13 Schüler/innen (8.-12. Klasse) und 8 Lehrer/innen aus 7 Schülerfirmen von 5 Schulen teil:

Carl-Diercke-Oberschule Kyritz mit der Schülerfirma Goethe-Café Ev. Gymnasium Doberlug-Kirchhain mit der Schülerfirma Saftladen OSZ Märkisch-Oderland mit der Schülerfirma OSZ-FOOD OSZ Nauen mit den Schülerfirmen HSS-Positiv (T-Shirt-Druck), PAD (Holzgestaltung) und

Schülercafe Robinsonschule Bernau mit einer Schülerfirma in Gründung

Da keine der Referentinnen bereits im neu eröffneten Hochllandhaus war, wurde vereinbart, dass der Seminarleiter und die Seminarreferentinnen bereits am Abend vor dem Seminar anreisen und dort übernachten. Dies erwies sich als sehr hilfreich, denn das Haus war noch nicht komplett eingerichtet, so dass es einige Zeit in Anspruch nahm, den Seminarraum für den nächsten Tag entsprechend vorzubereiten. Das Seminar konnte pünktlich um 10.00 Uhr beginnen, zunächst mit einer Vorstellungsrunde der Schülerfirmen. Anschließend folgte als Einführung in das Thema eine kurzes Referat von Herrn Berger zur sozialen und ökologischen Verantwortung von Firmen. Dabei wurde aufgezeigt, dass unser Konsumverhalten immer auch Auswirkungen auf die Produzent/innen in den Entwicklungsländern hat, oftmals auch negative. Daran anknüpfend führten die Seminarreferentinnen Adina Hammoud, Christina Katzer und Nena Abrea ein 1,5stündiges Planspiel zum fairen Handel durch. Die Teilnehmergruppe wurde in Kakaobäuer/innen, Großhändler/innen, Fair-Trade-Importeure, Ärzte und Apotheker/innen, Busfahrer/innen und Kleinhändler/innen aufgeteilt. Dann wurde Spielgeld ausgeteilt. Nach und nach verteilten die referentinnen Ereigniskarten, an denen sich der Spielverlauf orientierte. Ziel der Bäuer/innen war es, ihre Ernte meistbietend zu verkaufen. Krankheiten der Kinder, Ernteausfälle wegen Unwetter, die Erhöhung des Schulgeldes und ein fallender Weltmarktpreis führten jedoch dazu, dass der Erlös stetig schrumpfte. Die Teilnehmer/innen hatten sichtlich Spaß am Spiel, gaben aber hinterher an, dass sie ungern selber als Bäuer/in leben wollten, weil das Geld nicht reicht, um Schulmaterial, Hausreparatur und Medikamente zu bezahlen. Außerdem fühlten sie sich ziemlich abhängig von den Kakaoaufkäufern. In der anschließenden Mittagpause ging die Gruppe in die nahe Kantine des Krankenhauses, da es keine eigene Mittagsversorgung im Seminarhaus gab.

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Nach dem Mittag stellte Nena Abrea ein Praxisbeispiel des Fairen Handels aus den Philippinen vor. Sie berichtete über die Arbeit der philippinischen Stiftung PREDA, den Lebensverhältnissen in den Philippinen und verkostete einige Mangoprodukte von PREDA. In ihren Vortrag bezog sie auch kurze Videosequenzen ein. Anschließend stellte sie den Teilnehmer/innen eine kleine Aufgabe. In ein vorgegebenes Diagramm zur Wirkungsweise des Fairen Handels mussten verschiedene Karten in der richtigen Reihenfolge eingefügt werden. Diese Aufgabe wurde als Gruppenarbeit durchgeführt, wobei zwei Gruppen in den Wettstreit traten. Nach der Kaffeepause stellte Christina Katzer die Siegel des fairen Handels vor und zeigte eine Vielzahl von Produkten. Dazu hatte sie extra ihren mobilen Weltladenstand mitgebracht. Von Spielsachen, über Textilien und Lebensmitteln bis hin zu Sportbällen und Musikinstrumenten war alles dabei. Außerdem erläuterte sie die verschiedenen Fairhandelsorganisationen und deren Geschichte. Die Teilnehmer/innen waren beeindruckt von der Vielfältigkeit des fairen Handels. Vor dem Abendessen, führte der Seminarleiter eine kurze Feedbackrunde mit den Teilnehmer/innen durch und fragte nach offenen Fragen. Wie sich zeigte, waren die Teilnehmer/innen mit dem Seminarverlauf und der Atmosphäre sehr zufrieden. Aber es gab auch noch einige offene Fragen, die alle auf Metaplankarten gesammelt wurden und von den Seminarreferentinnen dann am nächsten tagen beantworten werden sollten. Unter anderem wollten Teilnehmer/innen wissen, wie die Kontrollen durch die Siegelorganisationen durchgeführt werden und ob es Anschubfinanzierungen für den fairen Handel in Schülerfirmen gibt Nach dem Abendessen im Haus, berichteten zwei Schüler/innen und ein Lehrer der Schülerfirma EWAALA aus Kleinmachnow über ihre Erfahrungen im Fairen Handel. Sie beantworteten Fragen der Teilnehmer/innen, gaben Hinweise zum Einkauf und zur Buchführung sowie zur Verwendung des Gewinns in ihrer Schülerfirma. Gegen 20.30 Uhr endete der erste Seminartag. Am zweiten Tag begann das Seminar um 9.00 Uhr mit einem Verlaufsgespräch-Test. Die Teilnehmer/innen mussten dabei drei Stationen durchlaufen:

Sozialstandard (Fairetta contra Mars) Fair&Bio (T-Shirts aus Biobaumwolle contra Kick) Mehrpreis (Mango-Monkeys kontra Haribo)

Dabei übernahm jede der Seminarreferentinnen eine Station als Betreuerin. An den Stationen lag jeweils ein Produkt aus Fairem Handel und ein vergleichbares Produkt aus konventionellem Handel. Auf Zetteln waren die Unterschiede der beiden Produkte notiert. In der Übung sollte jeweils ein/e Verkäufer/in das fair gehandelte Produkte an eine/n Kund/in verkaufen. Die Kund/innen gaben sich dabei entsprechend skeptisch. Nach dem Gespräch wurde die Diskussionsführung mit der Beobachter/in ausgewertet und Tipps gegeben, wie man anders hätte argumentieren können. Im Anschluss führten die Referent/innen eine Blindverkostung durch. Völlig wertfrei wurden den Teilnehmer/innen, die Augenbinden trugen, vergleichbare Produkte verkostet, z.B. Fairetta Kids und Kinderschokolade, Africola und Costa Rica Cola, Mango Monkeys und Harribo usw. Welches Produkt aus fairem Handel kommt, konnte relativ schnell ausgemacht werden. Es zeigte sich aber, dass die Geschmäcker sehr verschieden sind. Denn bei der Frage, welches Produkt besser schmeckt, kam die Gruppe nahezu nie zu einem übereinstimmenden Ergebnis.

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Noch vor der Mittagspause begannen die Teilnehmer/innen mit der Ausarbeitung eines kleinen Minibusinessplans. Dazu folgten sie 9 Leitfragen, die von den Seminarreferent/innen vorbereitet worden waren. Mit Hilfe der Kataloge der Importorganisationen sollten die Teilnehmer/innen nach Produkten aus Fairem Handel suchen, die sich für den Verkauf in ihrer Schülerfirma eignen würden. Beim Katalogstudium halfen die drei Referent/innen mit. In der Mittagpause gingen alle Teilnehmer/innen gemeinsam in die Theaterkantine, da die Krankenhauskantine samstags geschlossen hat. Nach der Mittagspause hatten die Schülerfirmen noch mal eine Stunde Zeit, ihre Ergebnisse auf ein Poster zu bringen. Dann präsentierte jede Gruppe den von ihr ausgearbeiteten Plan. Anschließend stellte Frau Hammoud eine Adressensammlung vor, wo die Firmen weitere Hilfe und Beartung zum Fairen Handel bekommen können. Frau Katzer ergänzte das mit Bildungsangeboten, die von Puerto Alegre für Schülerfirmen angeboten werden. Anschließend klärten die Seminarleiter/innen die letzten offenen Fragen von den Metaplankarten vom Vortag. Vor dem offiziellen Seminarende teilte der Seminarleiter Herr Berger noch Auswertungsbögen an die Seminarteilnehmer/innen aus, auf denen sie das Seminar anonym bewerten sollten. Um 16.30 Uhr war das Seminar offiziell beendet. Die Seminarreferent/innen und der Seminarleiter räumten anschließend noch den Seminarraum auf und setzten sich zu einer kleinen Auswertungsrunde zusammen. 4 Ergebnisse und Bewertung Das Seminar verlief sehr erfolgreich. Die Teilnehmer/innen waren dem fairen Handel gegenüber sehr aufgeschlossen, keine/r lehnte das Konzept des Fairen Handels für seine/ihre Schülerfirma ab. In den Feedbackbögen zeigte sich eine positive Bewertung des Seminars, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. 11 Teilnehmer/innen gaben an, dass sie die Seminarinhalte sehr interessant fanden, 8 Teilnehmer/innen fanden sie interessant und ein/e Teilnehmer/innen fand sie weniger interessant. Weiterhin gaben 6 Teilnehmer/innen an, dass sie die Inhalte für ihre Arbeit sehr wichtig fanden, 13 Teilnehmer/innen fanden die Inhalte für ihre Arbeit wichtig und ein/e Teilnehmer/in fand die Inhalte für seine/ihre Arbeit weniger wichtig. Alle Schülerfirmen erstellten gute Businesspläne. Auf die Frage, ob sie diese auch umsetzen werden, antworteten 17 Teilnehmer/innen mit ja und 3 mit vielleicht. Drei Schülerfirmen (Kyritz, Doberlug-Kirchhain, Strausberg) äußerten die Absicht, mit dem Weltläden in ihrer kooperieren zu wollen. Als Ergebnis des Seminars entstand eine 16seitige Seminardokumentation als A5-Broschüre. Wenngleich sich der Druck etwas verzögerte, konnten die Broschüren noch rechtzeitig vor Schuljahresende an alle weiterführenden Schulen im Land Brandenburg verteilt werden. Außerdem wurden der Servicestelle für Schülerfirmen bei kobra.net in Potsdam einige Exemplare zur Verfügung gestellt. Die Seminardokumentation ist als PDF-Dokument auf der Internetseite www.carpus.org auch als Download verfügbar.

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5 Weitere Arbeit Für den Herbst 2009 plant Carpus eine Nachevaluation in den am Seminar beteiligten Schülerfirmen. Dort soll evaluiert werden, was die Schülerfirmen bereits umsetzen konnten und wo Probleme aufgetreten sind. Bei Bedarf bietet Carpus den Schulen weitere Begleitung an. Außerdem gab es eine Anfrage der Oberschule Bad Freienwalde, die im September 2009 ein weiteres Seminar zum selben Thema an der Schule durchführen möchte. Für das Jahr 2010 plant Carpus je nach Ergbnis der Nachevaluation die Durchführung eines „Fortgeschrittenen-Seminars“ für den fairen Handel in Schülerfirmen. 6 Bilder

Vorstellungsrunde Rollenspiel

Rollenspiel Praxisvortrag PREDA

Gruppenarbeit Gruppenarbeit

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Produktvorstellung Zwischenauswertung

Praxisbeispiel EWAALA Kleinmachnow Übung

Verkaufsgespräch Arbeit am Businessplan

Katalogstudium Arbeit am Businessplan

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