Date post: | 06-Apr-2015 |
Category: |
Documents |
Upload: | eldric-neels |
View: | 111 times |
Download: | 3 times |
Fakultät Philosophische Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich
Politikwissenschaftliche Denktechniken:Argumentation
22. Mai 06 Susann Müller-Joos
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Gliederung
1: Denken und Denktechniken
2: Rolle der Sprache
3: Argument(e) und Argumentieren
4: Syllogismen vs. nicht-zwingende Konklusionen
5: Argumente vs. Fehlschlüsse
Achtung: diese ppp ist „nur“ein Einführung bzw. Hinführung in das/zu dem Thema der Argumentation, (die Logik – die logische Argumentation /Aussagenlogik ist erst Teil der nächsten Referate)
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
(Politikwissenschaftliche) Denk(en)techniken
1. Was heißt: Denken?
2. Gibt es verschiedenen Formen des Denkens?
3. Welche Vorraussetzungen sind notwendig, um so oder so denken zu können?
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Zitate zum Denken
Sein Herz entglüht für eine neue Tugend, Die, stolz und sicher und sich selbst genug, Von keinem Glauben betteln will. – Er denkt!
Friedrich Schiller (Don Carlos)
Das Glück, das im Auge des Denkenden aufgeht, ist das Glück der Menschheit. Theodor W. Adorno (Resignation, 1969)
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Denken - ein kognitiver Prozess
Urteilsbildung,Bewertung
Einstellung, Meinung
Kognitionen über:Stimmungen,Emotionen
Gedächtnis, Erinnerung, Problemlösen, Vorstellung, Assoziationen, Wissen
Schemata,Konzepte,Framing
Lernen,Logik, Abstrahieren,Rationalität
Kognitionen über:Verhalten,Handeln
Wichtigste Determinantefür Inhalt: Realität =Bezugspunkt.
Wahrnehmung, ReizverarbeitungAufmerksamkeit
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Denken ist
ein aktiver kognitiver Prozess,welcher sich durch ein Streben nach Erkenntnis
auszeichnet und motiviert ist.
-Streben nach Kausalität-Erfassen von Zusammenhängen (Korrelation)-Attribuieren – Ursachenerkennen-Differenzieren und Generalisieren
Denken - ein kognitiver Prozess
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
+
Denken - ein kognitiver Prozess
Denken:
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Intuition
Intuition istdas Ergebnis komplexer, unbewußer, kognitiver Prozesse, welches direkt das Ganze betrachtet.
Rousseau: ... die souveräne Intelligenz, die mit einem Blinzeln die Wahrheit aller Dinge erkennt
Wahrnehmen und Intuition vs. logisches Denken
Nicht zwingende Logik vs. Logik
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Denken - ein kognitiver Prozess
Aristoteles: lingua mentis denken sei die Sprache des Geistes
Organon: Logik als Werkzeug der Wissenschaft
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Sprache
Sapir ... sei eine Methode zur Übermittlung von Gedanken, Gefühlen und Wünschen mittels eines Systems von frei geschaffenen Symbolen.
Pragmatik... sei ein zweckorientiertes Handlungssystem.
Humboldt... sei ein Medium der Gedankenbildung.
Kleist... die gesprochene Sprache sei vokalisiertes Denken.
Gesprochene Sprache und Schriftsprache vs. formale Sprache,
Musik, Formen und Farben - Bildsprache, Symbole
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
(Schrift-) Sprachen
ا
ب
ت
ث
ج
ح
A
B
C
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentation
lat.: argumentum: Beweisgrund / Beweismittel
n Prämissen (n>/=1 notwendig und hinreichend)
Konklusion (zwingend: Logik vs. nicht zwingend: ...)
eine Menge von Sätzen (Aussagen)
n Prämissen
Konklusion
Argument
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentation
... sprachliches Handeln der Menschen, welches Beweismittel darlegt, in dem es n Argumente (n>1) miteinander verbindet,um ...
n Prämissen
Konklusion
Argument
n A
Argumentation
eine Menge von Argumenten
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentation
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentationsstruktur nach S. E. Toulmin
K mitGeltungsanspruch
Tatsachen und Daten
Schlussregel (SR), die die K legitimieren
D, deshalb K, wegen SR
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentationsstruktur nach S. E. Toulmin
Tatsachen und Daten
Marie ist eine sehr gute Studentin.
Sie wird es mal sehr weit bringen
Tatsachen und Daten
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentationsstruktur nach S. E. Toulmin
K mitGeltungsanspruch
Tatsachen und Daten
Schlussregel (SR), die die K legitimieren
Marie ist eine sehr gute Studentin,
wird sie es mal sehr weit bringen.
daher
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Geltungsanspruch der Argumentation
Marie ist eine sehr gute Studentin,
wird sie es vermutlich mal sehr weit bringen,
daher
Modaloperatoren
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Geltungsanspruch der Argumentation
Marie ist eine sehr gute Studentin,
wird sie es mal sehr weit bringen,vorausgesetzt beibt bei ihremLeistungsstand .
daher
Ausnahme-bedingungen
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Geltungsanspruch der Argumentation
Marie ist eine sehr gute Studentin,
sie es, laut der Statistik XYZ, nach der Studenten mit UVW Leistungendie und die Berufschancen haben,mal sehr weit bringen.
daher
stützende Belege
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Argumentieren – wozu?
Frage nach dem Nutzen von Argumenten ist abhängig von der Kultur – abhängig von einer bestimmeten Betrachtungsweise (Perzeptionswirklichkeit):
Bsp.:Reliöse und politische Dogmen: Argumentationstabu
Anders: mathematische oder physikalische Axiome: Ausgangspunkt einer Argumantationskette,
welche selbst nicht bewiesen werden müssen (Sozialwissenschaftler und Statistik)
Inwieweit beinflusst die Gesellschaft mit ihrer kulturellen Evolution den Prozess – die Form und den Gegenstand (Materie) von Argumentationen?
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Sinn des Argumentierens
MitteilenBegründenWiderlegen /falsifizierenErklärenPrognostizierenRechtfertigen
Politikwissenschaftliches Erkenntnisstreben mündet in Aussagen, welche:
BeschreibenKorrelationen darlegenErklären – Kausalität herstellenPrognosen abgebenWerturteile formulierenHandlungsanweisungen nahelegen
zu argumentieren ist ein Kommunikationsinstrument und zwar: intra – und interpersonell.
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Praxis : Klassifikationen in der Anwendung
Unterteilung in logische Argumentation z.B.: A und B = C, wenn a wahr und B wahr = C wahr
AussagenlogikTautologie
Sophismus und Paralogismus (Fehlschlüsse)
Polemik (eine bestimmte Ansicht bekämpfen)
Eristik (Schophenhauer 38 rethorische Figuren, Recht behalten, um des rechtbehaltens willen = eristische Dialektik)
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Klassifizierung der Argumente
Deduktive Argumente
Logisches NutzwertargumentVerkleinerungBilanzierung
Indirekte ArgumenteFalsifizierung des Gegenteils
Analogisierende Argumente
Induktive ArgumenteErlauben Konklusionen mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit - Statistik
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Klassifizierung der Argumente
Fehlschlüsse lat. Fallacia, Trugschluss Paralogismus vs. Sophismus
Scheinargumente – Kein logischer Aufbau
z.B. Autoritäts BezugGesellschaftliches ArgumentMoralischesIdeologisches
Scheinkausalität Bsp.:weil A auch B, obwohl A und B wegen C
Zirkelschluss: begründet eine These nur mit sich selbt
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Zitate zum weiter Denken:
Dali:
„Schlechte Argumente bekämpft man am besten indem man ihre Darlegung nicht stört.“
Ludwig Wittgenstein: Tractatus Philosphikus Logicus:
Worüber man nicht sprechen kann sollte man schweigen.
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Literatur u.a.:
Beyer, Klaus (1999): Argument und Argumentation. Logische Grundlagen der Argumentationsanalyse. Opladen.
Gil Thomas (2005): Argumentationen. Der Kontextbezogenen Gebrauch von Argumenten. Berlin.
Kennedy Gavin (1993): Einladung zur Statistik. 2te Auflage. Frankfurt am Main.
Knoblich Günther (2002): Problemlösen und logisches Schließen. Imn J.Müsseler & W. Prinz (Hrsg.) Allgemeine Psychologie. Heidelberg. S. 641-699).
Lyons John (1992): Die Sprache. 4te Auflage, München.Perelman, Chaim (1994): Logik und Argumentation. 2te
Auflage. Weinheim.Rapp, Christof (2004): Aristoteles zur Einführung, Hamburg.
Internetlinks:http://www.gespraechsforschung.de/projekte.htm
Politikwissenschaftliche Denktechniken: Argumentation
Denke schön.