+ All Categories
Home > Documents > Existenzielle Pflege bei Demenz - Lebensqualität bis zuletzt · Caring ist dasjenige Konzept, das...

Existenzielle Pflege bei Demenz - Lebensqualität bis zuletzt · Caring ist dasjenige Konzept, das...

Date post: 14-Aug-2019
Category:
Upload: trannhu
View: 213 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
37
Existenzielle Pflege bei Demenz Das Unsichtbare in der Pflege sichtbar machen Diakonisches Werk Hamburg 2. Juli 2014 Karin Schroeder-Hartwig
Transcript

Existenzielle Pflege bei Demenz

Das Unsichtbare in der Pflege sichtbar machen

Diakonisches Werk Hamburg

2. Juli 2014

Karin Schroeder-Hartwig

Themenschwerpunkte

• DiakonieCare – Existentielle Kommunikation/EKS

• Existenzielle Pflege

• Leib-Körper Paradigma

• Existentielle Kommunikation & Spiritualität

• Sorgekonzepte Caring & Compassion

• Leitmotiv – Leiden

• Pflegekonzepte „mittendrin und nicht oben auf“

• EKS- Fallbesprechung

• Ereignisbezogene Unterbrechungskultur

• Kultur der Erlaubnis

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 2

DiakonieCare

Weltanschauung

Selbstsorge

• Eigene Kraftquellen entdecken

• Stärkung der

Resilienz • Gesundheits

-förderung

Existentielle Kommunikation • Begleitung • Berühren und

Halten • FürSorge • Reflexion und Unterbrechung

Spiritualität • Begegnung • Beziehung • Geheimnis • Gottesbezug • Philosophie • Humanismus • Atheismus

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 3

A l b e r t i n e n - We r te u n d Q u a l i tä t

K o n z e p t

B e w e g u n g

P a l l i a t i v C a r e

D e m e n z C a r e

S p e z i f i s c h eK o n z e p t e

E K S - E x i s t e n z i e l l e K o m m u n i k a t i o n u n d S p i r i t u a l i t ä t

E B N - E v i d e n z b a s i e r t e P f l e g e

Grundbausteine =

Pflege Profession

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 4

Aspekte spiritueller Begleitung

„In der gerontologischen Diskussion wird Spiritualität ebenfalls anthropologisch als eine Dimension menschlicher Erfahrungen aufgefasst, die weder religiös noch konfessionell gebunden ist, jedoch religiös geprägt sein kann. Das bedeutet erstens, dass auch Menschen ,die keiner oder einer fremden Religion angehören, spirituell begleitet werden können , und es bedeutet zweitens, dass Religiosität ein Teilbereich von Spiritualität ist, jedoch mehr umfasst als Religiosität.“ Eglin, Anemone, in Tragendes entdecken Spiritualität im Alltag von Menschen mit Demenz, TVZ, 2009.S.11

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 5

Existenzielles Erleben - Grenzerfahrung

• Menschen mit Demenz leiden daran, das ihre Welt in Fragmente zerfällt, sie sich fremd und nicht mehr zugehörig fühlen und ihr Leben als bedeutungs- und sinnlos empfinden.

• Daraus ergibt sich das Bedürfnis des Kranken nach Trost ,Güte, Akzeptanz, Liebe, Verbundenheit, Vertrautheit ,lebensförderliche Beziehungen, Sinn, Identität und Einbezogen sein. (Anemone Eglin)

Diese Bedürfnisse sind existentiell und spirituell!

Existenzielle Pflege ist Begleitung in dem Erleben von Krankheit;

Berühren und Halten in körperlichen und leiblichen Begegnungen.

Begleitung beinhaltet Trost und Hoffnung geben.

Das ist der unsichtbare Teil der Pflege!

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 6

Bedürfnisse haben eine spirituelle Dimension

• Menschen mit fortgeschrittener Demenz auf deren Krankheit und Pflege nicht adäquat auf deren Bedürfnisse eingegangen wird leiden. Sie leiden daran ,das sie sich von sich selbst, anderen Menschen, Gegenständen und Aktivitäten entfremden.

Astrid Norberg ,schwedische Pflegewissenschaftlerin

• Menschen mit Demenz haben das Bedürfnis nach Liebe, Zugehörigkeit, Trost, Identität, Beschäftigung und Einbezogen sein. Tom Kitwood , UK

• Menschen mit Demenz sehnen sich nach Vertrautheit und wenn der Verlust nach Vertrautheit zu groß wird ,dann sehnen sie sich nach dem Ende ihres Lebens.

Corry Bosch, Soziologin und Pflegewissenschaftlerin, Holland

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 7

Werte existenzieller Pflege

• Existentielle Pflege als “Kern der Pflege“ ist als

Unterstützung und Begleitung in Grenzsituationen von

Bewohnern und Angehörigen als Haltung und

Prozessbegleitung unerlässlich.

• Ohne existentielle Begleitung und Kommunikation ist

Pflege für Bewohner und Angehörige eine auf Routine

und Technik reduzierte Versorgung und keine

sinngebende Pflege.

• Wenn die Grundlage und der Raum für existentielle

Pflege genommen wird, dann geht Pflegenden der Sinn

ihrer Arbeit verloren.

Existentielle Pflege ist das Ethos der Pflege.

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 8

Spiritualität

Geistliche Dimension subjektiv

Leib-Körper-

Paradigma – subjektiv

Theologisch/Anthropologisch

Körperparadigma

objektiv - Naturwissenschaft

Der Weg zum Anderen

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 9

Begriffe Körper und Leib

Anthropologische und Phänomenologische Sichtweise der Pflegewissenschaft: Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts beginnt die Aufhebung des Dualismus von Körper und Leib (Descartes). Körper: objektive Erfahrungen ( Krankheit-Symptome) Medizinisch-mechanistisches Körperbild. Körperkonzepte beziehen sich auf die funktionierenden Aspekte des menschlichen Seins. Leib: subjektive Erfahrungen : leibliche Kommunikation und Leibgedächtnis. Leibkonzepte beziehen sich auf den lebendigen Aspekt vom Menschen. Existenzielles Erleben wird leiblich erfahren und es vermittelt sich leiblich von Mensch zu Mensch. Quelle; Manfred Hülsken-Giesler in Der Zugang zum Anderen, Universitätsverlag Osnabrück, 2008, S. 39-94

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 10

Leib-Körper Paradigma- Balance

Körper-Paradigma

Naturwissenschaft/Objektivierung

Technik /Standardisierung

Ökonomie/Kommerzialisierung

Leib-Paradigma

Geisteswissenschaft/Subjektivierung

FürSorge /Sinngebung-findung

Person/Individualität Existenz/Autonomie/ Würde

Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 11

Existenzielle Pflege

Der Mensch ist keine Maschine aber er schafft sich Maschinen um Über-/weiterleben zu können.

Der Mensch hat eine Seele und eine Psyche.

Der Seelenzustand reflektiert Grenzerfahrungen und stellt Sinnfragen.

„Es tut mir in der Seele weh“ ist ein Indikator für Leiderfahrungen.

Leiden ist ein leiblicher Zustand, der Gefühle wie Ängste aber auch Freude wahrnimmt (psychisch) . Freude und Glück durchfluten den Leib und den Körper.

Leiden durchdringt am Beispiel Schmerz Körper und Leib gleichermaßen.

Gegen den spirituellen Schmerz der Seele helfen weniger Medikamente dafür menschliche Begleitung ,das Trösten!

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 12

5 Säulen-Modell der Identität Hilarion Petzold, in „Das Leben heiligen“ Anemone Eglin

Leiblichkeit Soziales Netz Arbeit und

Leistung Materielle Sicherheit

Werthaltungen/-vorstellungen

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 13

Leitmotiv der Pflege nach Sylvia Käppeli

Menschenbild Die Sicht des Menschen

Jüdisch/christliches Gottesebenbild

Humanistische Philosophische

Pflege

Christlich-theologische Pflege

Spätantike Der Mensch als

Ganzes Mit-Leiden

Mit-Leiden

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 14

Existentielle Kommunikation

Der Mensch wird am Du zum Ich, Alles Wirkliche ist Begegnung, Martin Buber

In der Kommunikation ist beides enthalten:

„Selbst-sein und mit dem Anderen sein“

Wahrnehmung ist Beobachtung und nicht Bewertung !

Der Mensch kann nicht er selbst werden, ohne in Kommunikation zu treten und gleichzeitig kann er nicht in Kommunikation treten, ohne in Beziehung zu sein. Carl Rogers , Diplom Psychologe

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 15

Existentielle Kommunikation

Menschliche Existenz und Kommunikation sind nicht von

einander zu trennen.

• Existenz ist stehst auf den Anderen gerichtet.

• Das Selbst bedarf wesentlich der Kommunikation mit

Anderen.

• Existent muss sich immer wieder neu wagen und wird

kommuniziert erhellt und begründet.

• Daher ist der Verlust oder das Versagen von

Kommunikation für den Menschen wie ein „eigentlicher“

Seinsverlust.

Karl Jaspers ,Psychiater und Philosoph

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 16

Definition Spiritualität

Spiritualität ist ein lateinischer Begriff = spiritus

Im deutschen Sprachraum bedeutet es „Geist“

Im Englischen spricht man z.B von einem Ort ,eines Unternehmens ,einer Gruppe die einen besonderen „Spirit“ hat.

• Spiritualität meint ganz grundsätzlich: der Geist aus dem ich heraus lebe und arbeite.

• Meine Spiritualität ist das ,was mir wirklich wichtig ist ; die Art und Weise wie ich mein Leben lebe und andere in ihrem Leben begleite, sie pflege oder führe.

So gesehen gibt es keinen unspirituellen Menschen, denn jeder hat eine Art, sein Leben und seine Arbeit zu gestalten.

Reber, Joachim, in Christlich- spirituelle Unternehmenskultur, S. 48, Kohlhammer Verlag 2013

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 17

Definition Spiritualität

„Spiritualität bezeichnet die ganz persönliche Beziehung eines

Menschen zum tragenden Grund seines Lebens, der sein

lebenspraktisches Handeln prägt und seinem Leben Sinn

verleiht.“

„ Wie ein Mensch diese Beziehung gestaltet, welche Symbole er

dafür verwendet und vor welchem religiösen oder spirituellem

Hintergrund er seine Erfahrungen interpretiert, ist ganz

persönlich von Mensch zu Mensch verschieden“.

Annemone Eglin; in „spirituelle Begleitung von Menschen mit Demenz“, Spiritualität in der Pflege, Diakonisches Werk der EKD,

Verlag: Neukirchen, 2010, S. 92

Pfarrerin, Fachbereich Spiritualität im Diakoniewerk Neumünster/Schweiz

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 18

WHO Definition Spiritualität Care

WHO-Def.2002:

„Palliative Care ist ein Ansatz, der die Lebensqualität von Patienten und ihren Familien verbessert, die sich mit Problemen konfrontiert sehen, wie sie mit lebensbedrohlichen Erkrankungen verbunden sind.

Dies geschieht durch die Verhütung und Erleichterung von Leidenszuständen, indem Schmerzen und andere Probleme (seien sie körperlicher, psychosozialer und/oder spiritueller Art) frühzeitig entdeckt und exakt eingeordnet werden.“

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 19

Drei Merkmale der Spiritualität 1. offenes Geheimnis

2. innere Stärke

3. Harmonische Verbundenheit

Diese Merkmale sind folgendermaßen definiert:

„Offenbartes Geheimnis bezieht sich darauf , dass man etwas über

den Sinn und Zweck seines Lebens , seine Unsicherheiten und Kämpfe

erfährt.

Innere Stärke bezieht sich auf eine Art Gewahrsein, Selbst,

Bewusstheit, innere Reserve, heilige Kraftquellen, eigene Kraft inneres

Zentrum, Transzendenz.

Harmonische Verbundenheit bezieht sich auf Harmonie und

Verbundenheit mit sich selbst, anderen, höheren Mächten /Gott und der

Umwelt. Dossey, Keegan, Guzetta u. Kolkmeier 1995 in Spiritualität der Pflege ,Barbara Stevens Barnum 2002,Huber

Verlag

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 20

Was ist Existentiell - Caring ?

Der Begriff Caring steht für eine leidenssensible Pflege und

mit-leidende Aufmerksamkeit.

Bei Caring geht es umgekehrt auch darum, anderen

Menschen einen Zugang zu sich zu ermöglichen, ihnen zur

Verfügung zu stehen und ihr Schicksal mit ihnen zu teilen.

Caring ist dasjenige Konzept, das am häufigsten für die

Beschreibung einer von Mitmenschlichkeit geprägten

pflegenden Beziehung verwendet wird. Sylvia Käppeli

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 21

Definition Caring

Care das heißt, die Sorge ist das Hauptmotiv der Pflege.

• Caring ist eine besondere Haltung gegenüber dem Leidenden (Madeleine Leininger).

• Caring ist nicht als Merkmal einer pflegerischen Handlung, sondern als moralischer Imperativ, das heißt ,es ist die Verpflichtung einer jeden Pflegeperson die persönliche Integrität des leidenden zu bewahren. (Jean Watson).

• Caring als transzendentes Moment der Pflege.

• Der Kristallisationspunkt ist das „caring Moment". In solch einem Moment berühren sich der Geist der Pflegeperson mit demjenigen des Kranken. (Spiritualität als Geheimnis),

• Dadurch erhält jede noch so einfache Pflegetätigkeit Bedeutung. Sylvia Käppeli, vom Glaubenswerk zur Pflegewissenschaft, Huber Verlag 2004, S.325-330

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 22

Definition Compassion

Den Schmerz eines anderen kennen und vom Schmerz anderer wissen.

Sich zu tiefst um jemanden Sorgen, einschließlich einer Würdigung der unabhängigen Existenz des anderen ; es basiert auf dem Wissen und im vollen Verstehen davon, dass der Andere ein Anderer ist und nicht eine Ausdehnung oder Wiedergabe von einem selbst ist.

Mit- Leiden mit dem Leidenden ist ein natürlicher Wesenszug des Menschen.

Mit- Leiden ist aber nicht nur eine professionelle Haltung ,sondern auch eine natürliche (Laienpflege/Ehrenamtliche) Sylvia Käppeli, Vom Glaubenswerk zur Pflegewissenschaft, Huber Verlag, 2004,S. 67

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 23

Compassion Mit- Leiden

Com = (zusammen mit) pati= (leiden)

Compassion steht der Gleichgültigkeit gegenüber und

muss selbst dann ausgeübt werden, wenn dem Kranken

Schmerzen zugefügt werden müssen.

Diese bewusstseinsmäßige Identifikation mit der Not

eines anderen ist nicht zu verwechseln mit einer kritiklosen

Verschmelzung mit dem Leidenden.

„ Wenn wir die Fähigkeit zum Mit-Leiden verlieren,

verlieren wir etwas von uns selbst und gehen einen Teil

unserer eigenen Würde verlustig.“ (M. Fox 1990 Medizinethiker, USA) in

Sylvia Käppeli, Vom Glaubenswerk zur Pflegewissenschaft, Huber Verlag, 2004

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 24

Die spirituelle Dimension des Mitleids

Begegnungsspiritualität:

• Ein spiritueller Helfer geht aktiv auf einen Patienten zu

Dem Leid seine Würde lassen:

• Anteilnahme; den Patienten spüren lassen, das ich zu ihm, zu seinem Erleben und seinen Gefühlen in Beziehung bleibe.

Menschheitlich ergriffen sein:

• Das Mitleiden des Begleiters darf nicht zum Problem und zur Hemmung des Betroffenen werden.

Mit dem Geheimnis in Berührung kommen:

• Für den Helfer kann aber auch zur spirituellen Erfahrung werden, dass er in seinem beruflichen Begegnungen selbst mit dem Geheimnis des Lebens in tiefer Berührung kommt: mit dem des eigenen Lebens und der menschlichen Existenz überhaupt.

(Erhard Weiher ,das Geheimnis des Lebens berühren ,Huber Verlag ,2011,S.198)

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 25

Pflegekonzept Leiden

Wege zu einer leidenssensiblen Pflege nach Fay Reed (2003 / 2013)

Teil I Dem Leiden begegnen

• Leiden fordert Aufmerksamkeit

• Das Wesen des Leidens

• Leiden wahrnehmen

Teil II Leidende Menschen begleiten

• Pflegerische Fähigkeiten

• Unnötiges Leiden verhindern

• Leiden als Folge erschütterten Vertrauens

• Die Suche nach individuellen Merkmalen des Leidens

Das Konzept als erkenntnisleitendes Instrument

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 26

Pflegekonzepte

Berühren und Halten sind existenzielle Pflegekonzepte.

Bewegung: Kinaethetics und Bobath

Berührung: Basale Stimulation, Massagen

Kommunikation: Validation, Trösten, seelsorgerischer Beistand

Pflegende setzen ihre Kompetenzen im körperlichen und spirituellen Halten und im körperlichem spirituellen Berühren ein.

Sie halten Bewohner beim Aufstehen, Gehen und Setzen(Transfers).

Sie berühren bei der Körperpflege ,beim Essen reichen und im Intim Bereich von Ausscheidungen.

Sie halten diese Pflegehandlungen je nach eigener Haltung und Weltanschauung mit dem Bewohner/in aus . Sie berühren die Seele des Anderen und werden selber auch berührt.

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 27

EKS - Personal- und Organisationsentwicklung

Existenzielle Kommunikation

und Spiritualität

Reflexions-kultur

Unterbrech-ungskultur

Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 28

Existentielle Prozesse erfassen und begleiten

Existentielles Erlebnis

Selbstsorge Aufmerksamkeit auf sich

selbst richten

Fürsorge durch Kollegen und

Vorgesetzte

Kraftquelle erkennen und

nutzen

Stärkung der Resilienz

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 29

Existentielle Erlebnisse bei Patienten und Angehörigen

Existentielle Begegnung /

Ereignisse

Eigenes existentielles Erleben von

Grenzsituation durch

Patientenereignisse

Beziehungsorientierung

Interaktionen zwischen Bewohner/Angehörigen und Pflegenden

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 30

• Sterben und Tod

• Reanimation

• Suizid

• Delir und Fixierungen • Kommunikationseinschränkungen • Bewusstseinseinschränkungen • Gewalt erfahren und ausüben

• Ekel bei Körperbildveränderungen

• Entgleisungen/Entgrenzungen, • Sexualisierungen/ Verhalten, Übergriffe • Beleidigungen/Entwertungen

Unterbrechungsrituale nach existenziellen

Ereignissen im Pflegealltag

Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 31

Die Bedeutung von Unterbrechungskultur

„Was ist der Unterschied zwischen Mensch und Maschine?

Der Mensch kann etwas was die Maschine nicht kann: Er kann „den

Lauf der Dinge“ von sich aus unterbrechen.

Die Fähigkeit, Funktionsabläufe zu unterbrechen, das „Räderwerk“

anzuhalten, zu den Abläufen im wahrsten Sinne Stellung zu beziehen,

diese Fähigkeit nennt man „Freiheit“.

(Quelle; Joachim Reber ,in Christlich-spirituelle Unternehmenskultur, Kohlhammer Verlag, 2013, S.56)

• Was ist die Freiheit der Pflege

• Welchen Freiheitsbegriff hat die Pflege?

• Was bedeutet im Pflegealltag : Willens-Entscheidungs-und Handlungsfreiheit?

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 32

Der EKS-Prozess - ein Führungskonzept

EKS Ereignismeldung von

akut kritischen Ereignissen in den

Stationen

Kein

GesprächsbedarfGesprächsbedarf

Besuch mit

Rückmeldung/

Resonanz

Gespräch mit

EKS-Coach

Mitarbeiter klärt

Termin mit

StationsleitungPD

Klinik-

SeelsorgeEmpfehlung Teamsitzung mit

EKS CoachTeam EKS Coach

KEK

Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 33

Reflexionskultur Nachdenken und Sprechen über menschliche Existenz:

• Nachdenken führt zum Reflektieren und reflektieren

schafft Distanz.

Was bedeutet existentielle Kommunikation für mich?

• Eine Kommunikation die mich und andere berührt und

betrifft!

• Eigene Grenzen reflektieren, sie äußern, schützen , leben!

Wenn wir anfangen über unser Erleben zusprechen mache ich mich dann nicht angreifbar und verweichlichen wir dann nicht?

Wann bin ich in der professionellen Rolle und wann bin ich auch Mensch/Person?

Reflexionskultur ist Unterbrechungskultur!

Reflexionskultur ist Unterbrechungskultur

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 34

Der Weg zur Unterbrechungskultur

Existentielles

Ereignis

Belastung

wahrnehmen

Innehalten

Reflexion

Rituale

Zur

Entlastung

Bewusste Bewältigung

des Pflegealltags

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 35

Kultur der Erlaubnis

Orga

Führung

Teamebene

Person/Individualität

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 36

Zum guten Schluss

Herzlichen Dank für Ihr geduldiges Zuhören! Literatur:

• DiakonieCare Hrsg. Astrid Giebel, Verlag Neunkirchen, 2013

• Geistesgegenwärtig Pflegen Werkband 1+2, Hrsg. Astrid Giebel, Verlag Neunkirchen,2012+2013

• Tragendes entdecken Spiritualität im Alltag von Menschen mit Demenz, Das Leben heiligen- Leitfaden, Anemone Eglin, Theologischer Verlag Zürich/TVZ

[email protected]

04.07.2014 Karin Schroeder-Hartwig PD 2014 37


Recommended