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Evaluation der Externen Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V am Universitätsklinikum Carl...

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Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) (2013) 107, 541—547 Online verfügbar unter www.sciencedirect.com ScienceDirect journal homepage: http://journals.elsevier.de/zefq SCHWERPUNKT Evaluation der Externen Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Evaluation of external quality assurance in accordance with sect. 137 SGB V at the Carl Gustav Carus university hospital in Dresden Thomas Petzold 1,2,, Adrienne Steinwitz 1 , Jochen Schmitt 2 , Maria Eberlein-Gonska 1 1 Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden 2 Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Eingegangen/submitted 17. Juni 2013; überarbeitet/revised 19. August 2013; akzeptiert/accepted 29. August 2013 SCHLÜSSELWÖRTER Externe Qualitätssicherung; Evaluation; Nutzenbewertung Zusammenfassung Hintergrund: Die externe Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V (EQS) ist eine in Deutschland seit vielen Jahren etablierte Methode zur Qualitätssicherung der stationären Patientenversor- gung. Der flächendeckende Ansatz ist dabei einmalig im internationalen Vergleich. Neben dem gesetzgeberischen Auftrag fordern auch die Kostenträger diese Form externer Qualitätskon- trolle, um einen qualitätsorientierten Wettbewerb zwischen den Kliniken zu erzielen. Seit der verbindlichen Einführung im Jahr 2001 wird der Nutzen dieser Erhebung insbesondere durch die Leistungserbringer kritisch hinterfragt. Methode: Die Untersuchung basiert auf allen Patienten des Universitätsklinikums Dresden (UKD), bei denen im Zeitraum 2003 bis 2011 ein Qualitätssicherungsbogen dokumentiert werden musste (n=45.639). Die Dokumentation dieser Bögen erfolgte durch speziell geschultes Perso- nal. Für jeden Leistungsbereich wird die Dokumentationsdauer der Qualitätssicherungsbögen separat erhoben. Es erfolgte eine deskriptive Analyse aller Qualitätssicherungsbögen und bei statistischer Auffälligkeit eine Analyse der sogenannten Strukturierten Dialoge. Korrespondenzadresse: Thomas Petzold, Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden. Tel.: 0351 458 4540 E-Mail: [email protected] (T. Petzold). 1865-9217/$ – see front matter http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.08.011
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Page 1: Evaluation der Externen Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) (2013) 107, 541—547

Online verfügbar unter www.sciencedirect.com

ScienceDirect

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SCHWERPUNKT

Evaluation der Externen Qualitätssicherunggemäß § 137 SGB V am UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus DresdenEvaluation of external quality assurance in accordance with sect.137 SGB V at the Carl Gustav Carus university hospital in Dresden

Thomas Petzold1,2,∗, Adrienne Steinwitz1, Jochen Schmitt2,Maria Eberlein-Gonska1

1 Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Universitätsklinikum Carl Gustav Carusan der Technischen Universität Dresden2 Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an derTechnischen Universität Dresden

Eingegangen/submitted 17. Juni 2013; überarbeitet/revised 19. August 2013; akzeptiert/accepted 29. August 2013

SCHLÜSSELWÖRTERExterneQualitätssicherung;Evaluation;Nutzenbewertung

ZusammenfassungHintergrund: Die externe Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V (EQS) ist eine in Deutschlandseit vielen Jahren etablierte Methode zur Qualitätssicherung der stationären Patientenversor-gung. Der flächendeckende Ansatz ist dabei einmalig im internationalen Vergleich. Neben demgesetzgeberischen Auftrag fordern auch die Kostenträger diese Form externer Qualitätskon-trolle, um einen qualitätsorientierten Wettbewerb zwischen den Kliniken zu erzielen. Seit derverbindlichen Einführung im Jahr 2001 wird der Nutzen dieser Erhebung insbesondere durch dieLeistungserbringer kritisch hinterfragt.Methode: Die Untersuchung basiert auf allen Patienten des Universitätsklinikums Dresden(UKD), bei denen im Zeitraum 2003 bis 2011 ein Qualitätssicherungsbogen dokumentiert werden

musste (n=45.639). Die Dokumentation dieser Bögen erfolgte durch speziell geschultes Perso-nal. Für jeden Leistungsbereich wird die Dokumentationsdauer der Qualitätssicherungsbögenseparat erhoben. Es erfolgte eine deskriptive Analyse aller Qualitätssicherungsbögen und beistatistischer Auffälligkeit eine Analyse der sogenannten Strukturierten Dialoge.

∗ Korrespondenzadresse: Thomas Petzold, Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Zentrum für EvidenzbasierteGesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Fetscherstraße 74, 01307Dresden. Tel.: 0351 458 4540E-Mail: [email protected] (T. Petzold).

1865-9217/$ – see front matterhttp://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.08.011

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Ergebnisse: Im gesamten Zeitraum sind 167 statistische Auffälligkeiten durch Überschreitungder bestehenden Referenzbereiche aufgetreten. Davon wurden durch die Facharbeitsgruppender Projektgeschäftsstelle Qualitätssicherung (PGSQS) an der Sächsischen Landesärztekammerneun als qualitativ auffällig eingestuft. Bei den verbleibenden 158 statistischen Auffälligkeitenhandelt es sich bei 25 um Dokumentationsfehler, 96 wurden als lediglich statistisch auffälligeingestuft sowie wurden 37 mit einem Hinweis auf erneute Beobachtung seitens der PGSQSversehen. Der gesamte Dokumentationsbedarf der Qualitätssicherungsbögen umfasst ca. 1.420Arbeitstage im Beobachtungszeitraum.Diskussion: Die Ergebnisse können im Hinblick auf die Qualität der Patientenversorgung alspositiv gewertet werden, da sich nur eine geringe Anzahl an qualitativen Auffälligkeiten zeigt.Diese Aussage stützt sich vor allem auf die Bewertung der Vergleichsgruppen Sachsen undDeutschland, die in den Qualitätsreports der EQS ausgewiesen sind. Die Mehrzahl der statisti-schen Auffälligkeiten beruht auf Dokumentationsfehlern. Weitere statistische Auffälligkeiten,welche medizinisch indiziert sind, treten trotz wiederholter Anfrage zur Überarbeitung an dasAQUA-Institut regelmäßig bei bestimmten Qualitätsindikatoren auf. Beispielhaft sind an dieserStelle die postoperativen Beweglichkeitsindikatoren der endoprothetischen Leistungsbereichezu nennen, die nur eine bedingte Aussage über das Outcome des Patienten treffen. Wichtig indiesem Kontext sind Informationen zur Lebensqualität oder auch zum poststationären Krank-heitsverlauf der Patienten, die derzeit fehlen. Darüber hinaus wird die Nutzung der Daten derEQS für eine wissenschaftlich fundierte Evaluationsforschung bisher eher restriktiv gehand-habt, sodass weitere Aussagen zur Behandlungsqualität zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nureingeschränkt ableitbar sind.

KEYWORDSQuality assurance;evaluation;benefit analysis

SummaryBackground: Obligatory external quality assurance is an established method used to ensure thequality of inpatient care in Germany. The comprehensive approach is unique in internationalcomparison. In addition to the statutory requirement, the health insurance funds require thisform of external quality control in order to foster quality-based competition between hospitals.Ever since its introduction, healthcare providers have scrutinised the effects of the mandatoryuse of this survey.Method and materials: The study was based on all patients in the University Hospital Dresden,for whom a quality assurance sheet (n = 45,639) had to be recorded between 2003 and 2011.The documentation of these sheets was carried out by specially trained personnel. For eachperformance area, the duration of the documentation quality sheets was assessed, and a de-scriptive analysis of all quality assurance sheets was conducted. In the presence of statisticalsignificance the so-called ‘‘Structured Dialogues’’ were analysed.Results: Over the whole period, 167 statistically noticeable problems occurred. Nine of thesehave been rated as noticeable problems in medical quality by the specialised working groupsof the project office quality assurance (PGSQS) at the Saxon State Medical Association (SLÄK).The remaining 158 statistical anomalies included 25 documentation errors; 96 were classified asstatistically significant, and only 37 were marked to indicate that re-observation by the PGSQSwas required. The total effort estimate for the documentation of quality assurance sheets wasapproximately 1,420 working days in the observation period.Discussion: As far as the quality of patient care is concerned, the results can be con-sidered positive because only a small number of quality indicators indicate noticeable qualita-tive problems. This statement is based primarily on the comparison of the groups of Saxony andGermany, which are included in the quality report of external quality assurance in accordancewith sect. 137 SGB V. The majority of noticeable statistical problems were due to documentationerrors. Other noticeable statistical problems that are medically indicated, but without effecton the extramural care to patients, recurrently occur with the respective quality indicators.Examples include the postoperative mobility indicators of the implementation of endopros-theses which cannot be used to draw conclusions about patient outcomes. Information on thequality of life as well as the post-hospital course of disease would be important in this context,but is still lacking. The use of external quality assurance data in accordance with sect. 137 SGBV for evaluation research has so far been handled quite restrictively. Thus, in-depth analyseson the quality of treatment cannot be derived.

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Evaluation der Externen Qualitätssicherung gemäß § 137 SG

Einleitung

Die externe Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V (EQS)ist ein in Deutschland seit 2001 etabliertes Verfahrenzur Qualitätssicherung der stationären Patientenversorgung.Dabei erfolgt eine institutionsbezogene Dokumentation aus-gewählter Leistungsbereiche der stationären Versorgungmit zusätzlich erhobenen Daten durch die Leistungser-bringer. Mit dem GKV Modernisierungsgesetz hat 2003 derGemeinsame Bundesausschuss (GBA) die Verantwortung zurSteuerung des Verfahrens der EQS erhalten. Die aktuel-len Beschlüsse des GBA werden durch das Institut fürangewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesund-heitswesen (AQUA-Institut) umgesetzt.

In anderen Staaten werden ähnliche Verfahren nicht flä-chendeckend angewendet. In den USA ist beispielsweise dasVerfahren der Agency for Healthcare Research and Quality(AHRQ) auf definierte Versichertengruppen limitiert. Der flä-chendeckende Ansatz in Deutschland ist damit einmalig iminternationalen Vergleich.

Neben dem gesetzlichen Auftrag fordern auch die Kosten-träger diese Form der externen Qualitätskontrolle, umeinen qualitätsbezogenen Wettbewerb für den Patientenzwischen den Kliniken zu erzielen [1]. Der Nutzen dieserin Deutschland flächendeckenden Dokumentationsleistungwurde bisher nicht systematisch evaluiert. Vielmehr wirddavon ausgegangen, dass im Verfahren inhärente Metho-den, wie der Strukturierte Dialog, eine kontinuierlicheQualitätsverbesserung erzielen [2]. Die systematische undkontinuierliche Evaluation von Verfahren dieser Größe istjedoch notwendig, um ,,Wirkungen zu dokumentieren undZusammenhänge aufzuzeigen‘‘ [3]. So besteht die Möglich-keit, dass frühzeitig Fehlanreize durch eine (begleitende)Evaluation identifiziert und gegebenenfalls nachjustiertwerden können [4].

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es demzufolge,durch die systematische Evaluation der Ergebnisse der EQSam Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (UKD)den Aufwand und letztlich den Nutzen für die medizinischeVersorgung der Patienten zu identifizieren. Hieraus werdenwichtige Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der EQS ausSicht eines Maximalversorgers abgeleitet.

Methode

Es handelt sich um eine Analyse der Daten der EQS desUniversitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden (UKD),einem Krankenhaus der Maximalversorgung von überregio-naler Relevanz. Es wurden alle stationären Fälle, die inden Jahren 2003 bis 2011 aufgenommen und entlassen wur-den und bei denen die Dokumentation eines sogenanntenQualitätssicherungsbogens notwendig war (n=45.639) in dieAnalyse eingeschlossen.

Im gesamten Zeitraum erfolgte die Dokumentation derQualitätssicherungsbögen anhand der veröffentlichten Spe-zifikationen der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung(BQS) sowie gegenwärtig des AQUA-Instituts. Der in den

Spezifikationen enthaltene QS-Filter zur Auslösung derQualitätssicherungsdokumentation kommt bundesweit ver-pflichtend in allen Kliniken zum Einsatz. Das UKD nutztals Krankenhausinformationssystem ORBIS der Firma AGFA.

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n diesem findet sich im Modul QSOM stets der QS-Filteres aktuellen Erhebungsjahres wieder. Dabei erfolgt dieokumentation der Qualitätssicherungsbögen durch spezielleschultes Personal der Kliniken des UKD. Die Mitarbeitererden regelmäßig über die Neuerungen in der Doku-entation informiert und bei Bedarf geschult. Neben derokumentation der Qualitätssicherungsbögen sind im UKD ineder Klinik ärztliche Ansprechpartner benannt, welche fürnhaltliche Fragen zur Verfügung stehen und selbst die jährli-hen Aktualisierungen bewerten. Diese bearbeiten auch dienfragen des Strukturierten Dialoges.

Der Versand der Qualitätssicherungsbögen erfolgt durchie Mitarbeiter des Medizinischen Rechenzentrums des UKDn die jeweiligen Auswertstellen. Die Qualitätssicherungs-ögen werden anhand der Vorgaben der Richtlinie in direk-en und indirekten Verfahren getrennt exportiert. Dasirekte Verfahren beinhaltet die verschiedenen Transplan-ationen sowie die Organspende, wohingegen die indirektenerfahren alle weiteren Leistungsbereiche wie Karotis-evaskularisation, Cholezystektomie, Geburtshilfe, etc.mfasst [5]. Die Auswertung der direkten Verfahren erfolgturch das AQUA-Institut selbst. Die indirekten Verfah-en werden von einer Landesgeschäftsstelle ausgewertet.ür die sächsischen Kliniken ist die Projektgeschäftsstelleualitätssicherung an der Sächsischen Landesärztekammer

PGSQS) zuständig.Die Bewertung der statistischen Auffälligkeiten hin-

ichtlich deren qualitativer Auffälligkeit erfolgt durch dieeweilige Facharbeitsgruppe an der PGSQS. Diese Einschät-ungen wurden für den Untersuchungszeitraum nach derenäufigkeit in der vorliegenden Arbeit ausgewertet und miten Landes- und Bundesergebnissen verglichen.

Zusätzlich wurde für jeden Leistungsbereich die Doku-entationsdauer separat gemessen, um eine möglichsträzise Dokumentationsdauer zu erhalten.

rgebnisse

nalyse der statistischen Auffälligkeiten

ie Anzahl der Qualitätssicherungsbögen steigt im gesam-en Zeitraum (2003 bis 2011) stetig an. Waren es imahr 2003 acht verpflichtende Leistungsbereiche mit 1.283ualitätssicherungsbögen, so wurden 2011 in 16 Leis-ungsbereichen 7.910 Qualitätssicherungsbögen am UKDokumentiert. Die Dokumentationsrate dieser in Summe5.639 Qualitätssicherungsbögen betrug durchschnittlich9,68% (98,4-100,00%) (Abbildung 1). Im gesamten Zeitraumurden 167 statistische Auffälligkeiten festgestellt, wel-he über den Untersuchungszeitraum gleichverteilt sind, imezug zur Anzahl der Qualitätssicherungsbögen allerdingsinken (Tabelle 1). Dem gegenüber stehen 1.209 Ergebnisseon Qualitätsindikatoren die keine rechnerische Auffällig-eit aufwiesen. Die statistischen Auffälligkeiten betrafen.331 stationäre Patientenfälle, die zunächst durch dieetreffenden Kliniken des UKD geprüft wurden. Zu jedem

ieser statistisch auffälligen Qualitätsindikatoren wurdenurch die Mitarbeiter der Kliniken Stellungnahmen verfasst,ie von den Facharbeitsgruppen an der PGSQS wie folgt ein-eschätzt wurden:
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Abbildung 1 Dokumentationsrate der externen Qualitätssicherung im UKD (2003 bis 2011).

Tabelle 1 Anzahl statistischer Auffälligkeiten im UKD (2003 bis 2011).

Erhebungsjahr Leistungsbereiche Statistische Auffälligkeiten Betroffene Fälle

2003 8 16 222004 9 16 802005 11 25 1092006 13 24 1062007 15 20 2962008 15 18 2442009 15 19 2352010 16 16 1092011 16 13 130

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Summe

9 qualitative Auffälligkeiten,28 Dokumentationsfehler,27 mit einem Hinweis auf wiederholte Beobachtung been-det,60 als qualitativ unauffällig eingestuft43 mit einem Hinweis seitens PGSQS beendet. (Abbildung2)

Dabei traten die 158 als qualitativ unauffällig ein-estuften statistischen Auffälligkeiten regelmäßig in denleichen Leistungsbereichen bzw. Qualitätsindikatoren auf.eispielhaft ist an dieser Stelle der Qualitätsindikator 3:ostoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/70 nachüft-Endoprothesen-Erstimplantation zu nennen, der jähr-

ich (2003 bis 2011) von der Landesfachgruppe als statistischuffällig bewertet wurde.

okumentationsdauer

ür die Erfassung der Qualitätssicherungsbögen werdenurchschnittlich 15 Minuten benötigt. Allerdings bestehene nach Leistungsbereich Unterschiede in der Dokumen-ationsdauer für einen Qualitätssicherungsbogen. Für dieokumentation im Leistungsbereich Pflege: Dekubituspro-

hylaxe werden drei Minuten benötigt, wohingegen dieokumentation der Leistungsbereiche Geburtshilfe, Neona-ologie oder Nieren- und Pankreas- (Nieren-) Transplantation0 Minuten beansprucht.

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Anhand dieser Daten wurde eine Dokumentationsdaueron insgesamt 684.585 Minuten oder 1.426,22 Arbeitsta-en für die Dokumentation von neun Jahren EQS am UKDrmittelt. Die Dokumentationsdauer schwankt dabei jähr-ich zwischen 40,09 Tagen und 247,18 Tagen, je nach Anzahler zu dokumentierenden Leistungsbereiche. Überträgt manie komplette Dokumentationsdauer auf die 16 Mitar-eiterInnen, so entspricht dies einer durchschnittlichenokumentationsdauer von 12,36 Tagen pro Jahr und Mitar-eiter (8,32-15,44 Tage). Dabei handelt es sich allerdings nurm die reine Dokumentationszeit. Für die Durchführung derQS bestehen intern und extern weitere Aufwendungen, dieicht quantifiziert werden konnten. In den Kliniken werden.a. ausführliche Stellungnahmen seitens der verantwort-ichen Ärzte verfasst, Qualitätssicherungsbögen durch z.B.T-Mitarbeiter exportiert und die EQS durch die Qualitäts-eauftragten der Krankenhäuser jährlich organisiert sowieoordiniert. Extern bestehen bisher nicht quantifizierte Auf-endungen für die Arbeit der Landesgeschäftsstellen fürualitätssicherung und des AQUA-Instituts. Ein entspre-hendes Projektcontrolling könnte hierzu aufschlussreicheahlen liefern.

iskussion

ie Ergebnisse des UKD in den Leistungsbereichen der EQSrweisen sich über die Jahre 2003 bis 2011 im Vergleichu den Referenzwerten sächsischer und aller deutschen

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Abbildung 2 Statistische Auffälligkeiten der externen Qualitä

Kliniken als positiv. Die Mehrzahl der qualitativen Auffällig-keiten beruht auf Dokumentationsfehlern, welche seit 2011durch die Bundesfachgruppen am AQUA-Institut vor allemin den Leistungsbereichen der Transplantationsmedizin alsweitere Qualitätsmängel interpretiert werden. Unter diesenDokumentationsfehlern versteht man z. Bsp. die Verwechs-lung von Seiten in der Dokumentation oder auch Tippfehler.Die übrigen Referenzwertüberschreitungen wurden durchdie PGSQS als rein statistische Auffälligkeiten interpretiert,ohne dass qualitative Mängel der medizinischen Behand-lung vorlagen. Dennoch wurde im Rahmen des StrukturiertenDialoges von den Kliniken eine Stellungnahme abverlangt.Hierzu heißt es im Abschlussbericht zum StrukturiertenDialog des AQUA-Institutes, dass ,,einer großen Menge ermit-telter rechnerischer Auffälligkeiten (. . .) eine relativ geringeAnzahl an festgestellten Qualitätsmängeln‘‘ gegenübersteht[6]. Spätestens an dieser Stelle ist kritisch zu hinterfragen,ob der Strukturierte Dialog in der derzeitigen Form bzw.Methodik zu einer Verbesserung der Behandlungsqualitätführen kann. Vorbilder liefern hierzu bewährter Instrumentewie z. Bsp. das Peer Review Verfahren, das zumindest seitGründung der Initiative Qualitätsmedizin eine Renaissanceinnerhalb der Ärzteschaft erfahren hat [7].

Die Darstellung und das Wissen über die erbrachteBehandlungsqualität spielt eine wichtige Rolle zur Weiter-entwicklung einer Organisation. Dabei ist die Auswahl derentscheidenden Messgrößen essentiell für den Erfolg desgesamten (Qualitätssicherungs-) Verfahrens [8]. Dazu müs-sen entsprechende Messinstrumente eingesetzt werden, dieverlässliche Ergebnisse liefern. Ebenfalls spielen die Daten-quellen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, ohnezusätzlichen Aufwand valide Qualitätsergebnisse zu messen[9]. Diese Datenquellen müssen ihrerseits belastbare Aus-sagen über die eigentliche Qualität zulassen und von denBeteiligten akzeptiert werden. Dazu sollten existierendeDatenquellen wie z.B. Register- und die Abrechnungsdatendes § 21 KHEntgG einbezogen werden, um bereits beste-hende Informationen wie Patientenstammdaten, Diagnosenoder Prozeduren abzubilden. Die zurzeit verwendete Metho-dik der EQS mit der durchweg zusätzlichen Erhebung vonDaten zum Zweck der Qualitätssicherung ist bei der hohen

Arbeitsbelastung der Mitarbeiter nicht mehr zeitgemäß undauf den methodischen Prüfstand zu stellen. Die Nutzungvon Abrechnungsdaten des § 21 KHEntgG im Leistungsbe-reich Pflege: Dekubitusprophylaxe kann somit als Schritt

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herung gemäß § 137 SGB V am UKD (2003 bis 2011).

n die richtige Richtung verstanden werden. Ein weitererichtiger und zugleich immer wieder kontrovers diskutierterspekt ist die Datenmanipulierbarkeit. Stichprobenverfah-en der Auswertungsstellen der jeweiligen Bundesländereisen Unterschiede zwischen den Daten im Qualitätssiche-

ungsbogen und denjenigen in den Patientenakten aus. Dasatenvalidierungsverfahren des AQUA-Institutes soll genauiese Unterschiede aufzeigen [10]. Als Konsequenz werdeneit 2011 nun auch Dokumentationsdefizite als Qualitäts-ängel eingeschätzt, was die ursprüngliche Zielsetzung der

xternen Qualitätssicherung, die Überprüfung der medizini-chen Behandlungsqualität, in Frage stellt. Die Bemühungenes AQUA-Instituts das bestehende Verfahren zu verschlan-en und mit Hilfe von Follow Up Erhebungen zu verifizieren,ird über die letzten beiden Jahre von den Beteilig-

en beobachtet und entsprechend gewürdigt. Insgesamtuss allerdings festgestellt werden, dass die durchgeführ-

en Änderungen des GBA und AQUA-Instituts im Verfahrener EQS bislang keinen sichtbaren Erfolg haben erkennenassen. Diesbezüglich bedarf es einer stringenten Weiter-ntwicklung der EQS mit einem auf Langfristigkeit undachhaltigkeit angelegten Konzept.

Um gegebenenfalls weitere Informationen aus beste-enden Datenquellen zu erhalten, existieren verschiedenensätze und Möglichkeiten. So kann der Einsatz vonusatzkennzeichen konkrete Aussagen über die Patientenbe-andlung aller Kliniken valide abbilden. Dafür exemplarischst die Einführung des Zusatzkennzeichnens ,,Present-on-dmission (POA)‘‘ zu nennen, welches erstmals 2013 iner Dekubitusprophylaxe Anwendung findet [11]. Weiterenformationen wie beispielsweise die Lebensqualität kön-en wichtige Aussagen über die medizinische Behandlungiefern, sind aber zumindest derzeit zusätzlich zu erheben.iesbezüglich existieren zwar bereits validierte und akzep-ierte Befragungsinstrumente wie bspw. der EQ-5D [12],llerdings noch nicht als Teil eines übergreifenden Ansat-es der EQS zur tatsächlichen Erfassung der medizinischenehandlungsqualität aus Sicht des Patienten.

Gerade im Hinblick auf die sektorenübergreifendeualitätssicherung (SQS) ist aktuell dringender Entwick-

ungsbedarf notwendig. So sind die Anforderungen und

rwartungen an die Dokumentation und das Reporting iminne eines Machbarkeitskonzepts für alle Beteiligten drin-end zu erfüllen. An dieser Stelle sollte auf verschiedeneereits vorhandene Datenquellen zurückgegriffen werden.
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rgänzend sind valide und reliable Erhebungsinstrumente zuntwickeln.

In der vorliegenden Untersuchung konnte ein Überblickurch die vom Gesetzgeber geforderte flächendeckendeokumentationspflicht in den verschiedenen Leistungsberei-hen der EQS im UKD erlangt werden. Der Vergleich dieseraten über den Verlauf von neun Jahren in einem Haus deraximalversorgung ist bislang nicht publiziert und liefertemzufolge wichtige Informationen für die Weiterentwick-ung der EQS in Deutschland.

tärken und Limitationen der Studie

ei dieser Studie handelt es sich um eine Vollerhebung alleratienten im Zeitraum von 2003 bis 2011, bei denen dieokumentation eines Qualitätssicherungsbogens im Rahmener gesetzlich verbindlichen EQS notwendig war. Die Voll-tändigkeit der Daten, der im Rahmen des Strukturiertenialoges erstellten Stellungnahmen sowie die große Fallzahlind Vorteile der durchgeführten Untersuchung. So konntenine Vielzahl der Leistungsbereiche der EQS eingeschlossenerden, kardiologische Parameter wurden nicht erfasst, daas UKD keine eigene Abteilung für Kardiologie besitzt.

Eine Limitation betraf die Untersuchung medizinischerarameter. Beispielsweise wird im Leistungsbereich Hüft-ndoprothesen-Erstimplantation nur zur Aufnahme desatienten das Schmerzempfinden dokumentiert, nicht aberei Entlassung; damit ist kein Vergleich möglich. Hinzuommt, dass hier die Einschätzung seitens der Mitarbei-er zum Schmerzempfinden des Patientenfälle dokumentiertird und kein validierter Fragebogen zur Schmerzerzfassungder Lebensqualität durch den Patienten genutzt wird.

Die Analyse des Aufwandes bezog sich zunächst aufie Zeit zur Dokumentation der Qualitätssicherungsbögenurch die jeweiligen Verantwortlichen. Weitere Arbeitszeitur Prüfung der statistisch auffälligen Patienten einschließ-ich der Erstellung einer ausführlichen Stellungnahme istierbei noch nicht eingerechnet. Dies betrifft auch dendministrativen Aufwand zur kontinuierlichen Betreuungnd Schulung der verantwortlichen Mitarbeiter in den Klini-en einschließlich der Informationen der verantwortlichenlinikdirektoren sowie des Medizinischen Vorstandes durchen Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikoma-agement. Berücksichtigt ist auch nicht die Arbeitszeit deritarbeiter des Medizinischen Rechenzentrums für die regel-äßigen Exporte an die Auswertestellen sowie die Erstellunger Sollstatistik zu Beginn jeden Jahres. Diese Zeiten könn-en im Rahmen eines Projektcontrollings im Detail erhobenerden, standen allerdings nicht im Fokus dieser Arbeit.

ragestellungen für die weitere Forschung

as Verfahren der gesetzlich verbindlichen externen Quali-ätssicherung ist in Deutschland seit vielen Jahren flächen-eckend umgesetzt. Zahlreiche Nachbarländer bewunderniese Gemeinschaftsleistung aller in der stationären Versor-ung tätigen Mitarbeiter. In der Gesamtkonzeption der EQS

urde in den vergangenen Jahren sehr viel in die Umsetzungnd Überwachung dieser Qualitätssicherungsmaßnahmenvestiert und weniger in ein Evaluationskonzept, das dieemühungen um den tatsächlichen Nutzen, d. h. die

T. Petzold et al.

achweisbare Verbesserung der Behandlungsqualität vonatienten systematisch untersucht und bewertet. Insofernst die vorliegende Analyse aus einem Haus der Maxi-alversorgung ein wichtiger Anfang, der die Bedeutungissenschaftlicher Begleitforschung im Kontext von Quali-

ätsmanagement, neuerdings auch Risikomanagement klarerausstellt. Mit diesem Fokus sollte für die EQS das gesamteerfahren unter Berücksichtigung der Ergebnisse aller Klini-en evaluiert werden und insbesondere auch medizinischearameter mit einbeziehen.

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ie dargestellten Ergebnisse der Jahre 2003 bis 2011rmöglichen eine differenzierte Übersicht erbrachter Qua-itätsergebnisse zu den verschiedenen Qualitätsindikatorenn den ausgewählten Leistungsbereichen der externen Qua-itätssicherung gemäß § 137 SGB V. Der erhoffte Nachweisines tatsächlichen Nutzens für die Verbesserung der medizi-ischen Behandlungsqualität ist auf der Datengrundlage derQS nur eingeschränkt bzw. lediglich in Teilbereichen mög-ich. Die Analyse zeigt, dass es diesbezüglich entsprechendalidierter Erhebungsinstrumente zur Abbildung der Behand-ungsqualität sowie weiterer wichtiger Informationen z.B.ur Lebensqualität der Patienten oder auch zum poststatio-ären Krankheitsverlauf bedarf. Dieser Weiterentwicklungzw. Neustrukturierung der EQS stehen die begrenzten Res-ourcen der Leistungserbringer gegenüber. Insofern ist erstecht der aktuelle (personelle) Aufwand der EQS im Hinblickuf ihre tatsächliche Aussagefähigkeit kritisch zu hinter-ragen. Das Ziel ist und muss es erst Recht künftig sein,alide Daten im Hinblick auf die Qualität der medizini-chen Behandlungsqualität zu generieren, um zum einenussagen hierüber zu erhalten und in der Folge Maßnah-en zur Verbesserung abzuleiten bzw. umzusetzen. Hierzu

ann eine für verschiedene Interessensgruppen aufgeschlos-ene und transparente Evaluationsforschung nicht nur einenichtigen Beitrag leisten, sondern sollte zwingend integra-

er Bestandteil der weiteren Entwicklung der EQS sein.

anksagung

ie Autoren danken den beteiligten MitarbeiterInnen der Kli-iken und Geschäftsbereiche des UKD sowie der Leiterin unden MitarbeiterInnen der Projektgeschäftsstelle Qualitätssi-herung an der Sächsischen Landesärztekammer.

iteratur

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,,Fibromyalgiesyndrom — Was ist das?‘‘ — neue Kurzinformation für Patienten erschienen 547

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ZEFQ-SERVICE: TIPP,,Fibromyalgiesyndrom — Was ist das?‘‘ — neueKurzinformation für Patienten erschienen

Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) istbei den meisten Betroffenen einedauerhafte Erkrankung. Wörtlichübersetzt bedeutet Fibromyal-gie ,,Faser-Muskel-Schmerz‘‘. DieKrankheit ist durch unterschiedli-che Beschwerden, wie chronischeSchmerzen in mehreren Körperregio-nen, Schlafstörungen und Müdigkeit,gekennzeichnet. Etwa zwei von hun-dert Menschen sind davon betroffen,Frauen häufiger als Männer.Obwohl die Schmerzen quälend undbelastend sein können, führt dasFMS nicht zu Schäden an Muskeln,Gelenken oder Organen. Die Lebens-erwartung ist normal.Die Behandlung zielt darauf ab, dieBeschwerden zu lindern. Expertenempfehlen mehrmals pro Wocheleichtes Ausdauer-, Kraft- und Funk-tionstraining. Folgende Behandlungenbringen oft keine Linderung undwerden daher nicht empfohlen: diemeisten Schlaf- und Schmerzmittelsowie Spritzen in schmerzende Kör-perstellen, Hormone wie Cortisonund einige physikalische Verfahren.Auf zwei Seiten informiert dieneu erschienene Kurzinformation

verschiedene Behandlungsmöglichkei-ten. Patienten finden hier wichtigeFakten und praktische Tipps zum bes-seren Umgang mit der Erkrankung.Das Ärztliche Zentrum für Quali-tät in der Medizin (ÄZQ) entwickeltim Auftrag von KassenärztlicherBundesvereinigung (KBV) undBundesärztekammer (BÄK) Kurzinfor-mationen für Patienten. Diese stehenallen niedergelassenen Ärzten zumAusdrucken kostenlos zur Verfügung,um sie bei Bedarf Patienten persön-lich auszuhändigen. Zu ausgewähltenThemen liegen Übersetzungen inArabisch, Englisch, Französisch, Spa-nisch, Russisch und Türkisch vor.Die Kurzinformation ,,Fibromyalgie-syndrom‘‘ sowie Informationen zuüber 30 weiteren Themen könnenabgerufen werden unter:

• Kurzinformation ,,Fibromyalgie-syndrom‘‘

www.arztbibliothek.de/kurzinformation-patienten/kip-fibromyalgiesyndrom

• Methodik und Quellenwww.patienten-information.de/

• Kurzinformationen für Patienten inder ARZTBIBLIOTHEK

www.arztbibliothek.de/kurzinformation-patienten/kurzinformation-fuer-patienten

• Kurzinformationen für Patientenauf Patienten-Information.de

www.patinfo.org

Außerdem finden Sie die Informa-tionen auch im KV-SafeNet unter:portal.kv-safenet.de auf der Unter-seite ,,Downloads‘‘.

Korrespondenzadresse:Svenja Siegertwissenschaftliche Mitarbeiterin,ÄrztinPatientenbeteiligung/PatienteninformationÄrztliches Zentrum für Qualität inder Medizin (ÄZQ)Gemeinsames Institut von BÄK undKBVTiergartenTower, Straße des 17.Juni 106-108, 10623 BerlinTel: 030-4005-2527,

,,Fibromyalgiesyndrom — Was istdas?‘‘ über Krankheitszeichen und

kurzinformation-fuefibromyalgiesyndrom

r-patienten//quellen

Fax: 030-4005-2555Email: [email protected]


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