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Erste Stippvisite in die Stätte des nächsten Triumphs
Am 05. Februar oder - wie unsere österreichischen Freunde zu sagen pflegen
„Feber“ - 2008 brachen einige Mitglieder des Handicap Fanclub Fußball
Nationalmannschaft auf, um dem schönen Wien einen ersten Besuch abzustatten.
Der Stadt also, in der Michael Ballack am 29.06.2008 den EM -Pokal in Empfang
nehmen wird. :-)
Wir schlugen unsere Zelte für zwei Nächte in einem Hotel unweit des berühmten
Wiener Praters auf. Zunächst trafen wir uns in der Hotel eigenen Bar auf einen
ersten Begrüßungsschluck. Zu uns gesellte sich im Laufe des Abends auch ein
Mitarbeiter der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), der in seiner Funktion dort
unter anderem für die Belange schwerbehinderter Menschen verantwortlich
zeichnet. Er gab uns bereitwillig Auskunft zu den Planungen der ÖBB hinsichtlich
der Personen- und Rollstuhlbeförderung während der anstehenden
Kontinentalmeisterschaften.
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Nach dem Abendessen ging es dann für die meisten rasch ins Bett, denn es galt, sich
auf den Spieltag vorzubereiten.
Vor dem Spiel wollten wir aber natürlich noch ein wenig Wien erkunden. Zu diesem
Zweck begaben wir uns in einem eigens dafür angemieteten Großraumtaxi auf eine
kleine aber feine Stadtrundfahrt. Unser Besuch am Schloss Schönbrunn viel zwar
wegen Zeitmangel etwas kurz aus, aber schon beim Gang durch den
beeindruckenden Schlosshof war zu erkennen, dass es zu Recht zum Weltkulturerbe
zählt.
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Im Anschluss ließen wir uns am Stephansdom absetzen, um von dort aus ein wenig
durch die Wiener Fußgängerzone zu schlendern.
Nach einem kurzen Päuschen im Hotel ging es dann in Richtung
Ernst-Happel-Stadion. Nach gut halbstündigem Fuß- bzw. Radmarsch direkt über
den Wiener Prater erreichten wir erwartungsfroh die Spielstätte.
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Im Stadion durften wir dann mit einer Mischung aus Belustigung und Entsetzen der
österreichischen Antwort auf unser „Schwarz und Weiß, wir stehen an Eurer Seite“
lauschen. Aus den Boxen dröhnte uns da doch tatsächlich ein „Hey, Hey Hickie...“,
frei nach dem „Wickie“-Song der bekannten Kinderzeichentrickserie, entgegen. Erst
zurück in Deutschland fiel mir auf, dass es sich dabei um eine Hommage an den
Trainer Hickersberger handeln könnte, was die Sache nicht wirklich besser macht.
Also so wird das nichts mit einer erfolgreichen EM für Österreich. Wir wissen
schließlich wovon wir reden – der Auftritt unserer Helden in kurzen Hosen mit den
„Village People“ 1994 unter dem Motto „Go, get the Cup“ hat bleibende Wunden
hinterlassen – der Ausgang des Turniers ist bekannt...
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Das Spiel konnte den Österreichern da schon mehr Hoffnung machen. Denn
besonders in der ersten Hälfte wurde man den Eindruck nicht los, es sei da irgendwie
zu einer Verwechslung der Trikots gekommen. Die Deutschen in Rot, die
Österreicher in Weiß, oder was? Nein, leider nicht – die Mannschaft, die sich da mit
Tempofußball (sah zumindest so aus, könnte aber auch am Gegensatz zur deutschen
Spiel- und Handlungsschnelligkeit gelegen haben) eine Chance nach der anderen
erspielte – allerdings auch in nicht weniger beeindruckender Manier versiebte ;-) -
waren die Rot gekleideten Österreicher.
Da den Alpenbewohnern in der zweiten Hälfte aber doch ein wenig die Luft ausging
und sich unsere Jungs entschlossen, dem jugendlichen Elan deutsche Effektivität
entgegen zu setzen, kam es am Ende zu einem mehr als schmeichelhaften 3:0 für uns.
Aber, wie sagte doch einst ein bekannter deutscher Politiker aus dem pfälzischen
Oggersheim? - Wichtig ist, was hinten raus kommt!
Ja, so ist das! Und in diesem Sinne kommen wir im Juni wieder und holen uns im
schönen Wien die EM-Vase ab! Besorgt schon mal die Blumen! ;-)
Peter Gutermuth