Einsatz von Quizsystemen im
Unterricht
Kurzworkshop von Annika Brück-Hübner im Rahmen der 7. MedienBildungsMesse am 28.09.2017 in Frankfurt a.M.
Um welches Thema
geht es im heutigen
Workshop?
Um welches Thema
geht es im heutigen
Workshop?
A Blogs
A Blogs
B Wikis
C Quiz D PCs
C Quiz
B Wikis
D PCs
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A: Blogs B: Wikis C: Quiz D: PCs
Ergebnis:
Gliederung
1. Einführung
2. Potential des Einsatzes von Quiz im Unterricht
1. Bedeutung von „Lehrerfragen“ im Unterricht
2. Bedeutung von „Schülerfragen“ im Unterricht
3. Funktionen des Einsatzes von Quiz im Unterricht
3. Grundlagen der (digitalen) Quizgestaltung
4. Weitere Einsatzmöglichkeiten von Quizsystemen im Unterricht
5. Fazit & Ausblick
6. Literaturverzeichnis
A Blogs
C Quiz
B Wikis
Welches Thema wird in diesem
Abschnitt behandelt?
D Edupads
Potential des Einsatzes von Quiz im Unterricht
Quiz – eine Einführung
Quiz = Frage-und-Antwort-Spiel
Frage: Was können Quiz im Rahmen des schulischen Unterrichts leisten?
Bedeutung von „Lehrerfragen“
Echte Fragen
= Lehrkraft kennt die Antwort nicht
• Erfassung der Vorkenntnisse/
vorhandenen Wissens
• Diagnostik des Lernstandes
• Lernergebnisse feststellen & ggf. sichern
• Erfassung der Bedürfnisse & Stimmungen
= Lehrkraft kennt die richtige Antwort
• Wecken von Interesse & Motivation
• Lenken der Aufmerksamkeit
• Entwicklung von Verständnis & Problembewusstsein
• Vertiefung der Lerngegenstände
• Fördern des logischen und kritischen Denkens
• Prüfungsfunktion/Leistungsbewertung
Unechte Fragen
Bedeutung von „Lehrerfragen“
(i.A. an Riedl, 2010, S. 184f.)
Bedeutung von „Schülerfragen“
Bedeutung von „Schülerfragen“
Schülerfragen…
• sind Ausdruck geistiger Suchbewegungen nach
Informationen und Erklärungen (Götz 1997).
• signalisieren Neugierde und Interesse (Götz 1997).
• liefern den Lehrenden Informationen über die Vorer-
fahrungen, Interessen, Perspektiven, Bedürfnisse sowie den
Lernstand der Lernenden (Duncker 2007).
Bedeutung von „Schülerfragen“
Schülerfragen…
• ermöglichen den Lernenden die Kontrolle über den
eigenen Lernprozess zu übernehmen (Niegemann 2004).
• fördern die aktive Wissenskonstruktion und das (tiefere)
Verstehen der Lernenden (Graesser & Brent 2003; Niegemann 2004).
• … sind ein elementarer Bestandteil von Problemlösepro-
zessen (Kearsley 1979).
Bedeutung von „Schülerfragen“
▪ Dillon (1988): Dominanz von „Lehrerfragen“, häufig
niedrige Qualität von Schülerfragen
▪ „gute“ Lernerfragen mit Erkenntniswert sind nicht wie
Einmaleins-Sätze lehrbar und abrufbar (Götz 1997;
Niegemann 2004)
das „Fragenstellen“ muss kontinuierlich trainiert
werden
Bedeutung von „Schülerfragen“
Möglichkeiten der Förderung des „Fragestellens“
1. Gestaltung der Lernumge-
bung
◦ Schaffen freier Lernzeiten und
-räume (Götz 1997).
◦ Erzeugung von Inkongruenz z.B. durch Problemsituationen (Seel 1993; Dillon 1988; Niegemann 2004).
2. Gezielte Trainings
z.B. Erstellung von Fragelandschaften durch die SuS; Entwicklung von Quizfragen durch die SuS usw.(siehe hierzu auch Klippert 2010).
Bedeutung von „Schülerfragen“
Möglichkeiten der Förderung des „Fragestellens“
1. Gestaltung der Lernumge-
bung
◦ Schaffen freier Lernzeiten und
-räume (Götz 1997).
◦ Erzeugung von Inkongruenz z.B. durch Problemsituationen (Seel 1993; Dillon 1988; Niegemann 2004).
2. Gezielte Trainings
z.B. Erstellung von Fragelandschaften durch die SuS; Entwicklung von Quizfragen durch die SuS usw.(siehe hierzu auch Klippert 2010).
Funktionen des Einsatzes von Quiz im Unterricht
Zusammenführung
Quiz
Funktionen des Einsatzes
von Quiz im Unterricht
URL:
http://LearningApps.org/displ
ay?v=pi1mtqo3j17
Erstellung durch die Lehrperson
1. Aktivierung des Vorwissens der Lernenden,
2. Wecken von Interesse & Motivation/ Lenken der Aufmerksamkeit,
3. Vertiefung der Lerngegenstände,
4. Förderung des logischen und kritischen Denkens,
5. Erfassung des Lernstands und der Wissenslücken der Lernenden
6. Überprüfung des Erreichens der Lehrziele („Prüfungsfunktion“),
7. Feedback zur Effektivität des eigenen Unterrichts,
8. Feedback für die Lernenden.
1. Förderung der Fragefertigkeiten,
2. Wiederholung & Festigung des eigenen Wissens,
3. Förderung der aktiven Wissenskonstruktion Erwerb neuen Wissens,
4. Förderung des tieferen Verständnisses,
5. Förderung des logischen und kritischen Denkens,
6. Feedback für Lehrperson zu den Vorerfahrungen, Interessen, Perspektiven, Bedürfnisse sowie den Lernstand der Lernenden.
Erstellung durch den Lernenden
Funktionen des Einsatzes von Quiz im Unterricht
Grundlagen der (digitalen) Quizgestaltung
Grundlagen der Quizgestaltung
Klippert (2010, S. 138) unterscheidet drei Fragekategorien:
1. Wissensfragen
= Fragen nach Begriffen, Zahlen, Namen etc. („Auswendiglernen“)
2. Verständnisfragen
= Fragen, die tiefer in ein Sachgebiet hineinführen (kombinieren, überlegen, argumentieren etc. ) z.B. Fragen nach Ursachen/ Hintergründen, Auswirkungen oder Gegenmaßnahmen.
3. [Wertfragen]
= Fragen, die persönliche Einstellungen und Wertschätzungen erfordern (positionieren, diskutieren etc.)
Klassische Antworttypen
1. Multiple-Choice/ Single-
Choice
2. Ja-/Nein; Wahr-Falsch…
3. (Frei- oder Lücken-)Text
4. [Rating/Wertung]
1. Sortieren/Zuordnen
2. Reihenfolge bilden
3. ….
Sonstige Antworttypen
Grundlagen der Quiz-Erstellung
Unterschiedliche Quiz-Arten!
Brainstorming
URL: https://pingo.upb.de/
Welche Anforderungen muss
eine „gute“ Quizfrage
erfüllen?
Anforderungen an „gute“ Quiz-Fragen
• Klare und eindeutige Formulierung der Fragen & Antwortmöglichkeiten.
• Immer nur eine Frage „auf einmal“.
• Positive Fragenformulierung (Verneinungen können zu Missverständnissen führen) oder Verdeutlichung der negativen Formulierung
• Länge einer Frage: so kurz wie möglich, so lang wie nötig.
• Steigender Schwierigkeitsgrad.
Grundlagen der Quiz-Erstellung
Beispiele für (webbasierte) Quizsysteme:
1. ARSnova/ ARSnovaClick(vielfältige Fragen- und Antwortformate)
2. onlineTED (MultipleChoice; Spontanumfrage: Rating/Wertung)
3. Kahoot! (Multiple Choice; Rating/Wertung; Reihenfolge)
4. PINGO (MultipleChoice; Text; Numerisch)
Beispiel für eine Quiz-App:
Quiz Maker (iOS)
QuizPedia (Android)
Beispielseite für die Erstellung von Quiz-Apps:
LearningApps.org
Quizdidaktik.de
Grundlagen der Quiz-Erstellung
Grundprinzipien der webbasierten Quizsysteme:
1. mobil,
2. benötigen Internetzugang,
3. für die „Befragten“ ohne Anmeldung zugänglich,
4. (sofern gewünscht) anonyme Abstimmung,
5. i.d.R. „live“-Darstellung der Ergebnisse möglich.
Grundlagen der Quiz-Erstellung
Grundprinzipien der Quiz-Apps:
1. mobil,
2. benötigen Internetzugang,
3. für die „Befragten“ meist ohne Anmeldung zugänglich,
4. (sofern gewünscht) anonyme Abstimmung,
5. i.d.R. keine „live“-Darstellung der Ergebnisse möglich.
Weitere Einsatzmöglichkeiten von Quiz-Systemen im Unterricht
Weitere Nutzungsmöglichkeiten…
• Erstellung eines Quiz als Lernhilfe (z.B. Vokabellernen)
• Digitalisierung von Tests/ Klausuren
• Durchführung von Feedback
• Durchführung von Wahlen (z.B. Klassensprecherwahl)
• Brainstormings
• …
Fazit & Ausblick
Fazit & Ausblick
• Quiz- und Abstimmungssysteme sind vielfältig im
Unterricht einsetzbar
• jede Einsatzmöglichkeit birgt eigene Chancen & Grenzen
• Besonderes Potential: Erstellung der Quiz durch die
Lernenden
• Wichtig: Kreativität bei der Nutzung der Medien
Literaturverzeichnis
• Buhren, Claus G. (2015). Feedback – Definitionen und Differenzierungen. In: Claus G. Buhren (Hrsg.). Handbuch Feedback in der Schule.
Weinheim und Basel: Beltz. S. 11-30.
• Dillon, J. T. (1988): Questioning and Teaching. A Manual of Practice. London, Sydney: Croom Helm.
• Duncker, Ludwig (2007): Die Grundschule. Schultheoretische Zugänge und didaktische Horizonte. Weinheim, München: Juventa.
• Götz, Margarete (1997): Die Fragen der Schüler und die Grenzen der Fächer. In: Ludwig Duncker und Walter Popp (Hg.): Über
Fachgrenzen hinaus. Chancen und Schwierigkeiten des fächerübergreifenden Lehrens und Lernens. Grundlagen und Begründungen I.
Heinsberg: Dieck, S. 196–205.
• Graesser, Arthur C.; Brent, A. Olde (2003): How Does One Know Whether a Person Unterstands a Device? The Quality of the
Questions the Person Asks When the Device Breaks Down. In: Journal of Educational Psychology 95 (3), S. 524–536.
• Hattie, John (2013). Lernen sichtbar machen. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
• Kearsley, Greg P. (1979): Questions and question asking in verbal discourse: A cross-disciplinary review. In: Journal of Psycholinguistic
Research 5 (4), S. 355–375. Online verfügbar unter link.springer.com/content/pdf/10.1007%2FBF01079934.pdf, zuletzt geprüft am
12.08.2015.
Literaturverzeichnis
• Klippert, Heinz (2010): Methoden-Training. Uebungsbausteine für den Unterricht. 19. Auflage. Weinheim: Beltz.
• London, M. (2003). Job Feedback: Giving, Seeking and Using Feedback for Perfomance Improvement. 2. Ausgabe. New
Jersey: Lawrence Erlbaum Associates.
• Luft, J. & Ingham, H. (1955). The Johari Window, a Graphic Model for Interpersonal Relations. Los Angeles.
• Niegemann, Helmut M. (2004): Lernen und Fragen: Bilanz und Perspektiven der Forschung. In: Unterrichtswissenschaft 32
(4), S. 345–356.
• Riedl, Alfred (2010). Grundlagen der Didaktik. 2. Auflage. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.
• Rolff, Hans-Günter (2015). Schüler-Lehrer-Feedback: Die zentrale Rolle von Feedback-Konferenzen. In: Claus G. Buhren
(Hrsg.). Handbuch Feedback in der Schule. Weinheim und Basel: Beltz S. 249-282.
• Seel, Norbert M. (1983): Fragenstellen und kognitive Strukturierung. In: Psychologie in Erziehung und Unterricht 30, S. 241–
252.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Weitere Informationen zum Te@m-Projekt:
https://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/zfl/studium/medien/team