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Erfolgreiche Netzwerke für die nachhaltige Entwicklung … · Hr. Burmeister, Dieter, Gewerbehof...

Date post: 17-Sep-2018
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LSK – Projekt 2010 Erfolgreiche Netzwerke für die nachhaltige Entwicklung Pankows Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU Abschlussbericht Lokale Agenda 21 Pankow Arbeitskreis zukunftsfähiges Wirtschaften Projektlaufzeit 01.02.10 bis 31.12.10 Verfasser: Rudi Höntzsch, Sprecher des Arbeitskreises zukunftsfähiges Wirtschaften Dr. Martyna Voß, INBITEC e. V. Dieter Burmeister, Zentrum für Erfindungen Berlin Dr. Hans-Joachim Otto, Umweltbüro Dr. Otto Frank Schwarze, INBITEC e. V. Projektabwicklung: INBITEC e. V., Am Sandhaus 31, 13125 Berlin Tel. 0 30 – 94 79 76 96 Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
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LSK – Projekt 2010

Erfolgreiche Netzwerke für die nachhaltige Entwicklung Pankows

Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU

Abschlussbericht

Lokale Agenda 21 Pankow Arbeitskreis zukunftsfähiges Wirtschaften

Projektlaufzeit 01.02.10 bis 31.12.10

Verfasser: Rudi Höntzsch, Sprecher des Arbeitskreises zukunftsfähiges Wirtschaften Dr. Martyna Voß, INBITEC e. V. Dieter Burmeister, Zentrum für Erfindungen Berlin Dr. Hans-Joachim Otto, Umweltbüro Dr. Otto Frank Schwarze, INBITEC e. V. Projektabwicklung: INBITEC e. V., Am Sandhaus 31, 13125 Berlin Tel. 0 30 – 94 79 76 96

Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

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Inhaltsverzeichnis Seite

1. Zielstellung

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2. Projektumsetzung

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AP 1 Startmeeting

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AP 2 Energetische Situation am Standort Buch – Wie kann sie gesi-chert und verbessert werden?

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AP 3 1. Innovationsworkshop: Wirtschaftliche Verwer tung von Alltags-innovationen für die Entwicklung und Produktion mar ktfähiger Erzeugnisse in Klein- und Kleinstunternehmen

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AP 4 2. Innovationsworkshop: Unterstützung des Netz werks Green-IT - Reduzierung des Energieverbrauchs in Pankower IT-Ze ntren ge-meinsam mit der TimeKontor AG

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AP 5 Besichtigung von Unternehmen, die Chancen für nachhaltiges Wirtschaften nutzen

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AP 6 Ergebnisse des LSK-Projektes mit Schlussfolger ungen für die Weiterführung der Pankower Agenda-Netzwerkforen, in sbeson-dere zur Vorbereitung des 6. Netzwerkforums der Lok alen Agen-da Pankow

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3. Öffentlichkeitsarbeit

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Danksagung

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1. Zielstellung Die Ziele des LSK-Projektes waren, lokale Netzwerke auszubauen, neue Beschäftigungsfel-der im Bereich Energieeffizienz sowie bei der Umsetzung von Erfindungen in Kleinunter-nehmen zu erschließen. Prämisse war dabei, Anstöße für die Umsetzung nachhaltigen Wirt-schaftens unter Wahrnehmung sozialer und ökologischer Verantwortung durch die Unter-nehmen und der lokalen Akteure im Bezirk Pankow zu geben. Die Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in einen Dialog mit engagierten Bürgern zu führen, gute Beispiele bekannt machen und zum Nachahmen mobilisieren sind die Zielsetzungen des Projektes im engeren Sinn. Ergebnis der Arbeit soll eine Beförderung der wirtschaftlichen Entwicklung des Bezirks Pan-kow unter Berücksichtigung ökologischer Zielsetzungen und die Förderung von Beschäfti-gung sein. Verantwortlich für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts war der Arbeitskreis Zukunftsfä-higes Wirtschaften der Lokalen Agenda 21 Pankow. Das Projekt konzentrierte sich auf drei Schwerpunkte, die sich aus den Ergebnissen des 5. Netzwerkforums der lokalen Agenda 21 Pankow zum Thema „Nachhaltigkeit und Wachstum – Widerspruch oder Gewinn“ am 01.12.2009 ableiteten. 1. Energetische Situation am Standort Buch – wie kann sie gesichert und verbessert werden? Teilziel: Thematisierung des Problems der Verbesserung der Energieversorgung, Senkung des Energieverbrauchs, Erhöhung der Energieeffizienz, Einsatz erneuerbarer Energien. 2. Verwertung von Alltagsinnovationen für die Entwicklung und Produktion neuer, marktfähiger Produkte und Technologien zur Unterstützung des vorgesehenen Erfinderzentrums Teilziel: Förderung der lokalen Ökonomie und Beschäftigung. 3. Unterstützung des Netzwerks Green-IT : Reduzierung des Energieverbrauchs in Pankower IT-Zentren Teilziel: Umwelt- und Ressourcenschonung im IT-Bereich. 2. Projektumsetzung Das Projekt strukturierte sich in sechs Arbeitspakete (AP), deren zeitlicher Verlauf in nach folgender Übersicht dargestellt ist. Danach werden die Ergebnisse der einzelnen Arbeitspa-kete ausführlich vorgestellt.

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AP 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

1 Startmeeting Zwischenbilanz auf Agen-daratssitzung

15.03.10 14 TN

05.10.10 15 TN

2 Vorschläge an Politik und Verwaltung zur Vorberei-tung des Energiework-shops in 3/2011

08.11.10 10 TN

3 1. Innovationsworkshop - Erfinder Juni 2010

24.06.10 55 TN

4 2. Innovationsworkshop - Green-IT September 2010

29.09.10 60 TN

5 Besichtigung von Unter-nehmen April bis September 2010

22.04.10 Kreisverw. Barnim 15 TN

14.07.10 Baufach-

frau 9 TN

15.09.10 Alstom

AG 15 TN

22.09.20 Aucoteam

GmbH 7 TN

6 Ergebnisse und Weiter-führung der Netzwerkfo-ren

06.12.10 6 TN

Projektbeirat (Termin) Projektleitersitzung (x) x x X 10.05.10 x x x x x 08.11.10 x

Mittelabforderung Monat 2-6 Monat

7-9 Monat 10-12 Endab-

rechnung Tabelle 1: Übersicht über die im Rahmen des LSK-Projektes absolvierten Arbeitspakete in ihrem zeitlichen Zusammenhang

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AP 1 Startmeeting Im Rahmen des Startmeetings wurde das Projekt mit seinen Zielen, den Arbeitspaketen, den Terminen und Meilensteinen vorgestellt, diskutiert und bestätigt. Inhaltliche Grundlage war die Auswertung des Netzwerk-Forums 2009 mit Aktivitäten zur Vervielfältigung nachah-menswerter Best-Practice-Beispiele für das nachhaltige Wirtschaften hinsichtlich der Schaf-fung neuer Arbeitsplätze, der Verminderung des Material- und Energieverbrauchs, der Erfor-dernisse des Klimaschutzes und der Stärkung der Innovationsfähigkeit der Akteure. Die Pro-jektziele wurden unter Nutzung der Ergebnisse des 3. bis 5. Netzwerkforums, der möglichen Kooperationen, der Chancen der Gemeinwohlorientierung und den Prinzipien der Partizipati-on untersetzt. Die Projektbeteiligten erklärten ihre aktive Unterstützung für das Projekt. Es wurde eine Reihe von Vorschlägen geäußert, um die geplanten Arbeitspakete inhaltlich zu fundieren. Ein Projektbeirat mit Akteuren der Lokalen Agenda zur Begleitung, Beratung und Koordinierung ist gegründet worden. Am Startmeeting nahmen teil: Hr. Höntzsch, Lokale Agenda 21 Pankow, Arbeitskreis zukunftsfähiges Wirtschaften Berlin

Pankow Fr. Dr. Voß, Inbitec e. V., Berlin Hr. Dr. Wessel, Lokale Agenda 21 Pankow, Arbeitskreis zukunftsfähiges Wirtschaften Berlin

Pankow Hr. Burmeister, Dieter, Gewerbehof Saarbrücker Str., Erfinderzentrum Berlin-Pankow) Hr. Dr. Otto, Umwelt-Büro, Beckmann-Akademie, Dozent HTW Berlin Hr. Ziemann, Ober-Ing., Erfinder, Dozent HTW u. a. für methodisches Erfinden, Berlin Hr. Kühne, Geschäftsführer, Netzwerk Wäschereimaschinen, Spezialentwicklungen für au-

tomatisierte Wäschereien, Berlin Hr. Dr. Lorenz, Technologie-Netzwerk Berlin e.V. Hr. Pietschke, KEBAB gGmbH, Aktionskreis Energie e. V., Berlin Fr. Chowanietz, Inbitec e. V., Berlin Hr. Tressat, Inbitec e. V., Berlin Hr. Schwarze, Inbitec e. V., Berlin Hr. Dr. Andert, Inbitec e. V., Vorsitzender des Vorstandes, Berlin Fr. Dr. Waschkowitz, Bezirksamt Pankow von Berlin, Beauftragte für Lokale Agenda21 AP 2 Energetische Situation am Standort Buch – Wie kann sie gesichert und verbessert werden? Ausgangssituation Buch hat sich zu einem bedeutenden und international anerkannten Standort für Gesundheit, Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt. Die Entwicklungstrends auf dem Wissenschafts- und Biotechnologie-Campus Berlin-Buch sind erfreulich positiv. Ansässige Unternehmen wollen sich erweitern und weitere Produktionslinien aufbauen. Neue Unternehmen möchten die be-sonderen Standortfaktoren für sich nutzen und sich hier ansiedeln. Neue wissenschaftliche Projekte im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und im Leibniz-Institut für Moleku-lare Pharmakologie haben einen aktuellen Bedarf nach mehr Labor- und Kühlraumfläche entstehen lassen. Damit geht eine stark zunehmende Nachfrage nach Energie (Strom und Wärme) einher. Und es besteht darüber hinaus der dringende Wunsch nach einer deutlich besseren verkehrsmäßigen Anbindung. Gleichermaßen sind die Strukturen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Dienstleistun-gen, aber auch Bildung, Kultur, Freizeit und Sport zu verbessern, um für die Ansiedlung wei-

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terer Unternehmen, für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Gewinnung von Mitarbei-tern attraktiver zu werden. Im Masterplan Buch, zuletzt 2003 aktualisiert, werden durch die Senatsverwaltung für Stadt-entwicklung Ziele für Buch beschrieben, Handlungsschwerpunkte definiert und Projekte auf-gezeigt, mit denen die Stärkung des Gesundheits-, Wissenschafts- und Technologiestandor-tes unter nachhaltigen Gesichtspunkten erreicht werden soll. Für Buch wurde 2009 ein „In-tegriertes Stadtteilentwicklungskonzept“ vorgelegt, welches im Rahmen des Programms „Stadtumbaus Ost“ in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll. Im Masterplan und im Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept ist entsprechend der Aufgabenstellung die nach-haltige Energieversorgung als wichtige Infrastrukturvoraussetzung nicht thematisiert worden.

Abb 1:. aus: Profil Buch – Gesundheits-, Wissenschafts- und Technologiestandort der Metropole, Bro-

schüre des Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Mit neuen Bauvorhaben in der Grundlagen- sowie der klinischen Forschung wird auf dem Campus Berlin-Buch eine neue Entwicklungsphase eingeleitet. Dazu zählen u. a. der Neu-bau des Experimental and Clinical Research Center und des Nationalen Instituts für Kardio-vaskuläre Erkrankungen. Nicht nur diese Bauvorhaben zwingen dazu, Konzepte für eine zu-kunftssichere Energie- und Medienversorgung zu entwickeln und umzusetzen. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren ein massiver Energiemehrverbrauch in den Forschungsbereichen zu konstatieren ist, der ebenso dazu zwingt, neue Lösungskonzepte zu entwickeln. Dieser Mehrverbrauch im Umfang von 33% im Zeitraum von 2000 bis 2007 resultiert u. a. aus dem vermehrten Dauerbetrieb von Computertechnik und den damit verbundenen Anforderungen an die Kühlung und den Energieverbrauch für die Aufrechterhaltung der vollen Funktionsfä-higkeit der Tierhäuser. 2007 betrug der Energieverbrauch 14.711.000 kWh. Unter der An-nahme, dass bis 2017 im Bereich der Grundlagenforschung in Planung befindliche bzw. avi-sierte Neu- und Erweiterungsvorhaben in Betrieb genommen werden und die Erweiterung der wissenschaftlich-technischen Ausstattung in der Forschung den Bedarf weiter wachsen lässt, ist nahezu eine Verdopplung des Anschlusswertes von 10.173 kVA im Jahr 2007 zu erwarten. Um damit gleichzeitig die regionale Wertschöpfung sowie Beschäftigung zu för-dern, bedarf es der Schaffung von infrastrukturellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche wettbewerbsfähige Entwicklung von KMU am Standort Buch.

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Das erste deutlich sichtbare Problem ist es, vor diesem Hintergrund die Versorgung des Campus Berlin-Buch mit Energie sicher zu stellen. Die Versorgungssituation des Stadtteils Berlin-Buch einschließlich des Campus zwingt nach bisheriger Überlegung dazu, eine neue Versorgungsleitung verbunden mit großen Kosten an den Campus heranzuführen. Diese Herausforderung bietet gleichzeitig die Chance, von Einzellösungen zu einer nachhaltigen und perspektivisch effektiven Systemlösung zu kommen. Im Kern geht es um die Idee, den Gesundheitsstandort Berlin-Buch zu einem Modell für eine effiziente zukunftsfähige und nachhaltige Energiegewinnung und –nutzung zu entwickeln. Visionen werden nur Realität, wenn alle Akteure zusammenarbeiten. Das bedeutet, die maßgeblichen Akteure in den Meinungsbildungsprozess zum Thema Energieeffizienz in Buch zu integrieren. Dieser Prozess wurde mit dem LSK-Projekt in Gang gesetzt und soll mit der Bildung eines flexiblen und leistungsfähigen Energie-Netzwerkes seine Fortsetzung fin-den. Ein solches Energienetzwerk wird aber nur dann leistungsfördernd sein, wenn die daran teil-nehmenden Unternehmen sowohl von den Chancen der möglichen Energieeffizienzsteige-rung bzw. Senkung des Energieverbrauchs profitieren als auch durch ein hohes Maß an Ver-lässlichkeit bei der Erfüllung der Netzwerkverpflichtungen sich für die Risikominimierung ein-setzen. Das aber setzt voraus, dass die maßgeblichen Energieerzeuger, Energieverbraucher und Energieverteiler im Netzwerk eingebunden sind und ihre schöpferische Basis prägen, eine vertrauensvolle Verständigung über die Netzwerkziele besteht sowie eine gemeinsame Sprache gefunden wird. Die Grundlage dafür bildet ein straffes Netzwerkmanagement mit klar definierten Zielen sowie ein systematisches Prozess-Monitoring und eine Begrenzung des Kostenaufwandes. Wichtiges Ziel ist die Gewährleistung einer flexiblen Orientierung auf Veränderungen an den Netzwerkvorhaben. Ergebnisse von Gesprächen und Befragungen Die Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Krankenhäuser, die Wohnungsbaugesell-schaften und weitere Einrichtungen in Buch haben entsprechend ihrer Aufgabenstellungen differenzierte Interessen und Sichtweisen zum Thema Energieeffizienz. Um diese Interessen kennenzulernen, wurde über eine Vielzahl von Gesprächen und über eine Fragebogenaktion eine erste Bestandsanalyse der Probleme, Potenziale und Anforderungen an die Energie-versorgung erarbeitet, die einer weiteren Vertiefung bedürfen. Die Ergebnisse einer Auswahl wichtiger Gespräche sind in folgender Übersicht dargestellt.

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Aktivität Ergebnis TN Termin

Gespräch mit KEBAB gGmbH, Herr Pietschke aus der Erfahrung von Berliner Energiesparprojekten gelernt 3 06.05.10

Gespräch mit Liegenschaftsfonds Berlin GmbH, Herr Tiedt

Situation in Buch kennengelernt und Unterstützung für das Projekt erreicht 3 24.05.10

Gespräch mit Senatsverwaltung Wirtschaft, Technologie und Frauen, ZAK, Frau Tiutjer, Frau Lemp

Akzeptanz und Unterstützung für das Projekt erreicht 5 12.05.10

Gespräch mit Bezirksamt Pankow, Abt. Jugend und Immobilien, Herr Bornschein

Unterstützung für das Projekt, Aktivitäten des Bezirks bei der Sanierung von öffentli-chen Gebäuden kennengelernt

5 28.05.10

Gespräche mit Campus Berlin-Buch, Herr Dr. Mätzold

Engpässe bei der Energieversorgung und mögliche Zusammenarbeit erörtert, Bereit-schaft zur Zusammenarbeit bestätigt 3

23.06.10 20.07.10

Gespräche mit HTW Berlin, Regenerative Ener-giesysteme, Frau Prof. Bittrich

Wiss. Begleitung durch Studentenarbeiten z. B. zum Thema „Modell für ein Energie-effizientes Laborgebäude“ vorbereitet 3

08.06.10 20.07.10

Gespräch mit Vattenfall, Herrn Heuer HKW-Fernwärme-Konzept von Vattenfall - nachhaltige Energieversorgung kennenge-lernt, Bereitschaft zur Zusammenarbeit bestätigt

10 01.06.10

Gespräche mit Initiative Pro Buch (IpB) Interesse am Thema "Energiekonzept Buch" geweckt, Akteure sind sich einig, dass das Thema Energie in die Konzepte zur weiteren Entwicklung Buch integriert werden muss, mehr Bürgerbeteiligung nötig

>20 13.07.10 14.09.10

Durchführung einer Fragebogen-Aktion in Buch und Vorstellung der Ergebnisse der Befragung

Interessenslagen der Akteure in Buch kennengelernt, Zusammenführen der Ideen und Vorschläge notwendig, Handlungskonzepte sind zu entwickeln 35

31.10.10

Gespräch mit der Leitung der EWG Pankow mit 1800 Wohnung in Buch, Vorstand Herr Luft

Unterstützung für das Projekt sowie die Bereitschaft über die Einbringung positiver Erfahrungen bei der energetischen Gebäudesanierung (Solarthermie, Wärmepum-pen) zugesagt

2 19.10.10

Workshop der AG Energiekonzept Buch Anfang 2011

Ziele: Netzwerk aufbauen, durch die Lokale Agenda, AK ZW steuern, Interessen zu-sammenführen, Zusammenarbeit koordinieren Aktivitäten planen, Energieversorger und Energieverbraucher an einen Tisch holen, Konzept für Energiemanagement er-arbeiten

3/2011

Tabelle 2: Ergebnisse der Bestandsaufnahme im AP 2 Energetische Situation am Standort Buch

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Eine erste Befragung von 30 Bucher Einrichtungen (Unternehmen, Kliniken, Pflegeeinrich-tungen, Kitas, Senioreneinrichtungen, Immobilienentwicklungs- und –verwaltungsgesell-schaften, Vertreter von Vereinen und Initiativen) zur Energieeffizienz in der eigenen Einrich-tung und Gedanken zur energetischen Entwicklung des Umfeldes im Rahmen des LSK-Projektes ergaben erstaunlich positive Rückmeldungen und ein großes Interesse an dieser Thematik. Beispiele für geäußerte Wünsche und Vorstellungen zur Verbesserung der Ener-giesituation und des Klimaschutzes werden hier sinngemäß wiedergegeben: „Wir werden in den nächsten Jahren die Büro- und Laborflächen durch Neubauten deutlich erweitern. Mittelfristig ist aufgrund der Nachfrage eine Verdoppelung der Kapazitäten ge-plant. Es ist absehbar, dass in Kürze die Versorgungssicherheit mit Elektroenergie nicht mehr gewährleistet ist. Die Bedingungen und Kosten für die Schaffung eines zusätzlichen Anschlusses durch Vattenfall sind für uns nicht tragbar. Wir suchen dringend nach alternati-ven Lösungen und hier besonders unter dem Gesichtspunkt einer übergreifenden Lösung für den Stadtteil Buch.“ „Wir haben Maßnahmen zur Installation von PV-Anlagen auf unserem 2.300 m2 großen Dach geprüft.“ „Wir sind mit den Energiepreisen unzufrieden und haben uns mit einer eigenen KWK-Anlage energetisch autark gemacht.“ „Wir können uns vorstellen, unsere KWK-Anlage mit anderen privaten Einrichtungen zu ver-netzen, um einen wirtschaftlichen Vorteil zu erreichen.“ „Wir sind sehr offen dafür, Strom und Wärme nicht mehr von Monopolisten zu beziehen. Für uns ist der Gedanke, Energie aus dezentralen Anlagen in Buch zu beziehen, sehr interes-sant.“ „Warum wurde die Idee der Gewinnung thermischer Energie nicht weiter verfolgt? „Die Lärmschutzwände der Autobahn sollten zu „Energiewänden“ durch Bestückung mit PV-Anlagen gemacht werden.“ „Die Bucher Pumpengalerie, die nicht mehr in Betrieb ist, könnte mit einer Wärmepumpenan-lage ausgestattet zur Energieerzeugung genutzt werden.“ „Wir wünschen uns kompetente Beratung zur Energieeinsparung in unserer Einrichtung.“ „Ich habe mein Einfamilienhaus modernisiert und Solarthermie- und Photovoltaik-Module installiert und dabei gute Erfahrungen gemacht.“ Hier wird deutlich, dass sich die Befragten ernsthafte Gedanken um eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung in Buch machen und offen für alternative und innovative Energielösungen sind. Weitere Einrichtungen haben Interesse am Energiethema bekundet bzw. weitere Unterstüt-zung zugesagt. Unternehmen als Energieverbraucher in Buch: - Campus Berlin-Buch, GF Herr Dr. Mätzold, - HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

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Unternehmen als Energieerzeuger: - Vattenfall AG, Betriebsleiter Herr Heuer, Leitung Erzeugung Nord. Unternehmen als Energiesystemlieferanten: - ALSTOM Power Service GmbH, Standortleiter Wonka, - Dr. Riedel Automatisierungstechnik GmbH, Herr Dr. Riedel, - Pneumatik Berlin GmbH PTM (Energiespeicherung), GF Herr Welke, - WARETEX GmbH, GF Herr Kühne. Unternehmen als Energieberater - KEBAB gGmbH, Herr Pietschke, - PromoTool, GF Herr Dr. Rüsch. Wohnungsbetreiber - EWG Pankow, Vorstand Herr Luft, - evtl. HOWOGE, kommissarischer GF Herr Dr. Baumgarten (Gespräch ist in Vorberei- tung). Verwaltung: - Senatsverwaltung Wirtschaft, Technologie und Frauen, ZAK, Frau Tuitjer, - Bezirksamt Pankow, Abteilung Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung, Bezirksstadt rat und Leiter der Abteilung Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung, Herr Dr. Nelken, - Bezirksamt Pankow von Berlin, Technischer Leiter des Hochbauamtes des Immo- bilienservices Herr Bornschein, - Johnson Controls Inc., die im Auftrag des Bezirksamtes Pankow mit der Betreuung der Energietechnik in öffentlichen Gebäuden im Rahmen einer Energiesparpartner- schaft in Buch betraut sind. Vereine, Initiativen, Bürger: - Akteure der Initiative pro Buch e. V., - PINiE e. V., - EWB Energywerk GbR, - Lokale Agenda 21 Pankow. Wissenschaft und Bildung: - HTW Berlin, Ingenieurwissenschaften I, Fachbereiche Regenerative Energiesysteme, Frau Prof. Dr. Bittrich. Best Practice Beispiele aus anderen Regionen: - Verwaltung des Landkreises Barnim im Nullenergiehaus „Paul Wunderlich Haus“, und Projekt „Energieregion Barnim“, Leitung Herr Aßmann. Durch Dialog und Vernetzung konnten die Akteure für ein „Energiekonzept Buch“ interessiert und sensibilisiert werden. Es sind Vorschläge zur Unterstützung einer regionalen nachhalti-gen Energieversorgung am Gesundheitsstandort Buch von den Akteuren gesammelt wor-den. Diese gilt es jetzt zusammenzufassen, zu systematisieren und zu einem Energiekon-zept Buch zu bündeln.

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Ausgehend von diesen Ansätzen sind die Voraussetzungen für die Etablierung eines Ak-teursnetzwerkes in dem Akteure aus unterschiedlichen Strukturbereichen zusammenkom-men, sich zur Energieversorgung und -zukunft abstimmen und innovative Ideen sowie ihre anteilmäßigen Leistungen umsetzen, als grundsätzlich positiv einzuschätzen. Führung und Steuerung der Netzwerkverstetigung erfolgen auf der Basis von Kooperation und Kommuni-kation.

Abb. 2: Idee für ein Energienetzwerk Buch Mit großer Aufmerksamkeit wurde die Initiative von Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, zur Gründung einer Entwicklungs-Plattform BERLIN ENERGIE im November 2010 verfolgt. Dahinter steht die Idee der Gründung von Stadtwerken unter Aus-schöpfung alternativer Energieerzeugungsmöglichkeiten. Auch ist beabsichtigt, dass das Land Berlin eine Verfügung über die Energienetze erlangt und diese dafür nutzt, ein energie-effizientes, integriertes und steuerungsfähiges Infrastrukturnetz aufzubauen. Es ist geplant, in Kürze Kontakt zur entsprechenden Senatsstelle aufzunehmen. Das erst im September 2010 gegründete Berliner Solarnetzwerk könnte auch ein interessanter Partner sein. Es ist ein Zusammenschluss aus derzeit 29 Vertretern der Solarbranche, von Modulherstellern, dem Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie, einem Batteriehersteller, Softwareent-wicklern usw., die sich u. a. mit Themen, wie Wissensmanagement, Business Development oder Finanzierung von Innovationen befassen, die auch im Zusammenhang mit den Bucher Ambitionen von Interesse sein könnten. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die im Rahmen des LSK-Projektes durchgeführten Gespräche, Befragungen und Workshops ein Kooperationspotenzial zur Erschließung von Synergieeffekten bei der ökoeffizienten Erzeugung von Strom und Fernwärme aufgedeckt haben. Am Beispiel des Gesprächs bei Herrn Heuer, Betriebsleiter des Heizkraftwerkes der Vattenfall AG in Buch wurde deutlich, dass durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und techni-sche Verbesserungen Brennstoffwirkungsgrade von über 90% erreichbar sind. Die hier er-zeugte Fernwärme versorgt derzeit 90% der Gebäude in Buch und ist ein positives Beispiel

Senatsverwaltung Wirtschaft, Technologie und

Frauen

Bezirksverwaltung Pankow Bezirksstadträte für Kultur, Wirtschaft

und Stadtentwicklung sowie Jugend und Immobilien

Lokale Agenda 21 Pankow AK Zukunftsfähiges Wirtschaften

Forschung HTW Berlin, TU Berlin

Unternehmen als Erzeuger und Verbraucher Campus Buch, HELIOS Klinikum Buch,

Ludwigpark, Wohnungsbaugesellschaften u. a.

Initiativen, Vereine, Bürger Initiative pro Buch Lokale Agenda 21

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für Energieeffizienz und Klimaschutz am Standort, wird aber bezüglich der Monopolstellung und –preise von den Verbrauchern sehr kritisch gesehen. Wie sieht die Perspektive aus? Wachsende Nachfragen nach Strom- und thermischer Ener-gie machen ein Nachdenken über innovative und übergreifende Energieversorgungsansätze im Stadtteil dringend nötig. Es liegt ein weitgehender Konsens bei allen Akteuren vor, die Verteilung, Nutzung und Wei-terverwendung von Energie unter sparsamen und nachhaltigen Gesichtspunkten gemeinsam für Buch anzugehen. Dabei könnte der Campus Berlin-Buch als Verteilerknoten für ein Ener-giekonzept stehen, der in der Perspektive den energieeffizienten und umweltverträglichen Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Berlin-Buch prägen soll. In einem abschließenden Workshop im März 2011 werden die ersten Ergebnisse der Be-standsanalysen vorgestellt und Vorschläge für die nächsten Schritte zum Aufbau einer nach-haltigen Energieversorgung mit wirkungsvollen Klimaschutzaktivitäten in Buch diskutiert. Die nächsten Schritte zur Fortführung des Projektes im AP 2 Energetische Si-tuation am Standort Buch – Wie kann sie gesichert u nd verbessert werden? Im Rahmen der Entwicklung der Strukturen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Dienst-leistungen, aber auch Bildung, Kultur, Freizeit und Sport in Buch ist der energiewirtschaftli-che Aspekt in der Gegenwart und Zukunft mit den ökologischen Erfordernissen bei Energie-bereitstellung und –verbrauch ein wesentlicher Gesichtspunkt. Hier ist das Zusammenwirken von Wirtschaft, Verwaltung und Bürgern unabdingbar. Dieser Blickwinkel ist die Vorausset-zung der weiteren Arbeit. Die nächsten Schritte zur Entwicklung des Gesundheitsstandortes Berlin-Buch zu einem Modell für eine effiziente und nachhaltige Energiegewinnung und –nutzung sind folgende. 1. Arbeitsgruppe Energiekonzept Buch Verstärkung der Arbeitsgruppe „Energiekonzept Buch“ der Lokalen Agenda 21, Arbeitskreis „Zukunftsfähiges Wirtschaften“ durch die Einbeziehung fachkompetenter Akteure für - Bestandsanalysen zur Erfassung und energetischen Bewertung des Gebäudezu standes, - Bewertungen des derzeitigen Energiebedarfs sowie Ermittlung des künftigen Ener- giebedarfs mit der Berücksichtigung von Einsparpotentialen sowie von Investitionen in moderne Energiespartechnologien, - die Erfassung von Möglichkeiten der dezentralen, lokalen Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien in Verbindung mit Forderungen der Versorgungs- sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. 2. Energienetzwerk Buch Aufbau des Netzwerkes aus den maßgeblichen energiepolitisch kompetenten Akteuren der Bucher Region und von ausgewählten Erfahrungsträgern aus anderen Regionen durch die Arbeitsgruppe Energiekonzept Buch; Erarbeitung eines Energiekonzeptes Buch in Verbindung mit einem Leitbild für Energieeffi-zienz. 3. Energiekonferenz

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Durchführung einer Energiekonferenz zur Beratung des Energiekonzeptes Buch und des Leitbildes für Energieeffizienz sowie Gründung des Energienetzwerkes Buch. 4. Energieoffensive Entwicklung einer Offensive der Unternehmen und Bürger für Energieeinsparung, mehr Energieeffizienz, für die Nutzung regenerativer Energiequellen, zur Kostensenkung und Ver-besserung des Klimaschutzes 5. Energiekonzept Buch Entwicklung eines langfristigen Energiekonzeptes Buch für die folgenden zwanzig Jahre - zur Erzeugung von Energie aus KWK und erneuerbaren Energiequellen, - zur Sicherung und des Ausbaus der Energienetze und der Energiespeicherung, - für eine leistungsfähige Netzinfrastruktur für Strom und Wärme sowie die Integration erneuerbarer Energien (Stichwort ist hier u. a. „Smart Grids“), - zur Einführung von E-Energy, einem IKT-basierten Energiesystem der Zukunft, auch „Internet der Energie“ bezeichnet, - zur energetischen Gebäudesanierung und energieeffizientem Bauen, - zur Einbeziehung innovativer Ergebnisse der Energieforschung , - zur Entwicklung innovativer Energiedienstleistungen in einem Zentrum für Energieberatung, das informiert, koordiniert und für Akzeptanz und Transparenz wirbt, - zur Entfaltung von Initiativen für die Energieeinsparung und des Aufbaus von Kli mapartnerschaften. 6. Energiemanagement Buch Etablierung eines ganzheitlichen Energiemanagements für die Koordinierung und Umset-zung des Energiekonzeptes Buch sowie der Netzwerkbildung und –verstetigung; dazu Erschließung geeigneter Fördermöglichkeiten. AP 3 1. Innovationsworkshop: Wirtschaftliche Verwer tung von Alltagsinnova-tionen für die Entwicklung und Produktion marktfähi ger Erzeugnisse in Klein- und Kleinstunternehmen Am 24.06.2010 fand auf dem Gewerbehof Saarbrücker Str. 24 der 1. Innovationsworkshop statt. Schwerpunkt des Innovationsworkshops war die Möglichkeit der Förderung von wirt-schaftlich ungenutzten Erfindungen aufzuzeigen. Berlin als Bundesland hat in dieser Bezie-hung noch einen großen Nachholbedarf. Zu diesem Innovationsworkshop waren über 50 Interessierte erschienen, vom Erfinder über Berater und Unternehmer bis zu an dieser The-matik Interessierte. Erfindungen bzw. Innovationen sind eine der wichtigsten „Rohstoffe“ zur Schaffung und Er-haltung von Arbeitsplätzen. Leider werden nicht alle wirtschaftlich verwertbaren Erfindungen auch realisiert. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW Köln) hat 2008 in einer Studie ermittelt, dass ca. 25 % aller im Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA) angemeldeten Erfindungen, ob-wohl wirtschaftlich verwertbar, nicht umgesetzt werden, weil die entsprechenden Vorausset-zungen fehlen. Es handelt sich dabei größtenteils um Erfindungen von privaten Erfindern und Kleinunternehmen. Das IW Köln bezeichnet diese ungenutzten Erfindungen als Innovations-reserve, die es zu nutzen gilt.

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Einige Bundesländer haben das erkannt und landesspezifische Förderprogramme entwickelt. Auch in EU-Ländern, wie Dänemark hat man bei der Förderung von Erfindungen von priva-ten Erfindern und Kleinunternehmen große Erfahrungen gesammelt. Es sind in diesen (Bun-des-) Ländern, Erfinderzentren aufgebaut worden. Berlin gehört zu den Bundesländern mit besonders hoher Arbeitslosenrate. Es hat sich ge-zeigt, dass das alleinige Setzen auf Wissenschaft, Hightech und ausgewählte Technologien dieses Problem nicht löst. Durch das Potential der „vernachlässigten“ Erfindungen könnten wettbewerbsfähige Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe und im produzierenden Hand-werk entstehen. Ziel ist auch in Berlin ein Erfinderzentrum aufzubauen.

Klaus Lemmnitz, Vorsitzender der Genossenschaft Gewerbehof Saarbrücker Str. eG begrüßte die Teilnehmer. In seinem Beitrag machte er vor allen Dingen deutlich, welche Chancen für innovati-ve Kleinunternehmen auf einem Gewerbehof in genossenschaftli-chen Besitz bestehen. Im Weiteren wies er darauf hin, dass für diesen Gewerbehof bereits ein Konzept als Zentrum zur Förderung von Erfindungen entwickelt wurde, das sich noch nicht durchset-zen ließ. Im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten besteht nach wie vor Interesse, ein Erfinderzentrum auf dem Gewerbehof anzu-siedeln.

Moderiert wurde der Innovationsshop von Dieter Burmeister , Mitglied des Erfinderclub Berlin. Der Er-finderclub besteht seit 1997 und tagt zur Förderung des erfinderischen Schaffens im 4-wöchigen Turnus auf dem Gewerbehof.

Im Rahmen des Workshops wurden fünf Modelle von Erfindungen vorgestellt. Diese Erfindungen wurden durch den Erfinderclub Berlin bewertet, durch das IW Köln gefördert und in Zusammenarbeit mit den Erfin-dern und einem Beschäftigungsträger bis zum Proto-typ entwickelt. Bisher fehlt es an Möglichkeiten, diese Erfindungen bis zur Marktreife bzw. Produktionsreife zu entwickeln und dann in Berlin zu produzieren. Vier von diesen fünf Erfindungen wurden auf der Erfinder-messe IENA 2009 in Nürnberg als besonders wertvoll und marktfähig ausgezeichnet.

Peter Cordsen vom Dänischen Technologischen Insti-tut (DTI), einem Institut für Kreativität und Erfindungen, hielt den ersten Fachvortrag. Dieses Institut besteht seit 1973 und ist gerade auf die Förderung von Erfin-dungen aus dem Bereich der Einfachtechnologien spezialisiert. Herr Cordsen konnte deutlich machen, welche wirtschaftliche Bedeutung auch diese Erfin-dungen haben.

Beratung: Die Erstberatung bzw. Erstbewertung einer Erfindung erfolgt mittlerweile über das Internet. Bei positiver Bewertung wird der Kontakt zu entsprechenden Unternehmen oder Kooperati-onspartnern zur Realisierung der Erfindung hergestellt. Das Institut unterstützt den/die Erfin-

Dieter Burmeister, Erfinderclub Berlin

und Klaus Lemmnitz (sitzend)

Pete Cordsen DTI Kopenhagen

Klaus Lemmnitz, Vorsitzen-

der der Genossenschaft

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der(in) auch bei der Finanzierung und begleitet fachlich die Realisierung von der Bewertung bis zur Produktion.

Erfahrungen: Ca. 60 % der geförderten Erfindungen kommen von Erfindern ohne akademische Ausbildung und ca. 40 % der geförderten Erfinder(innen) sind über 50 Jahre alt. Beide Gruppen hätten in Deutschland unter den gegenwärtigen Bedingungen keine Chance. Peter Cordsen hat zugesichert, den Aufbau eines Berliner Erfinderzentrums mit seinen Er-fahrungen zu unterstützen. Zwischen dem Erfinderclub Berlin und dem DTI besteht seit vie-len Jahren ein reger Erfahrungsaustausch. ESA Magdeburg: Herrn Weigt vom Erfinderzentrum Sachsen-Anhalt Magdeburg (ESA) war es leider nicht möglich, am Innovationsshop teilzunehmen. Sein Redebeitrag wurde in Abstimmung von Dieter Burmeister vorgetragen: Das ESA arbeitet seit 1993 und fördert besonders Erfindungen der Innovationsreserve im Land Sachsen Anhalt, www.esa-md.de. Erfindungen werden in zwei Stufen gefördert: 1. Stufe Bewertung der Erfindung und Förderung bis zur Patentierung und erster Prototypenbau, 2. Stufe Entwicklung der Erfindung bis zur Produktionsreife, dazu auch das Marketing. Das Programm ist in Sachsen-Anhalt sehr erfolgreich. Es werden jährlich bis zu 80 Erfindun-gen bis zur Marktreife gefördert. Das ESA ist eine Beratungseinrichtung und arbeitet mit der landeseigenen Investitionsbank zusammen. ZfE Berlin: Durch Herrn Burmeister wurde das Konzept des Zentrums für Erfindungen Berlin (ZfE), siehe auch www.zfe-berlin.de, vorgestellt. Seitens der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen sowie erfinderisch Begabter besteht großes Interesse, ein ähnliches Erfinderzentrum wie in Sachsen-Anhalt oder in Kopenhagen auch in Berlin aufzubauen. Ein entsprechendes Gutachten über die volkswirtschaftliche Bedeutung von Einzelerfindungen wurde an die Humboldt-Universität Berlin in Auftrag gegeben und liegt vor. Ebenfalls wurde Ende 2009 vor der Senatsverwaltung gemeinsam mit der Handwerkskammer Berlin und der Technologiestiftung Berlin (TSB) ein Modellvorschlag unterbreitet, nachzulesen unter www.zfe-berlin.de/html/vortraege.html.

Es wird vorgeschlagen, in einem Modellversuch mit Evaluation und wissenschaftlicher Begleitung ein Erfinderzentrum aufzubauen. Die Finanzierung ist noch unklar. Die weiteren Schritte zum Auf-bau eines Erfinderzentrums Berlin werden in nächster Zeit bera-ten. Entsprechende Anträge zur Vorbereitung eines Modellver-suchs sind in Vorbereitung.

Unternehmererfinder: Johann Dudek stellte in seinem Referat sein Unternehmen (Me-tallbau in Weißensee) und eine seiner Erfindungen, ein Hilfsmittel für die Rehabilitation mobilitätsbeeinträchtigter Menschen vor. Für diese Erfindung erhielt er auf der Erfindermesse IENA 2009 eine Goldmedaille. Es handelt sich um ein Dreirad zur Therapie von durch Unfall oder Schlaganfall verlorene motorische Fähigkeiten.

Johann Dudek – Unter-nehmererfinder

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Obwohl für seine Erfindung großer Bedarf besteht, bestehen große Schwierigkeiten bei der Vermarktung der Erfindung.

Zusammenfassung Ein besonderer Dank gilt Rudi Höntzsch, dem Sprecher des Arbeitskreises Zukunftsfähiges Wirtschaften der Lokalen Agenda Pankow 21. Durch den Dialog konnte das Thema „Förde-rung von Erfindungen der Innovationsreserve“ öffentlich dargestellt werden. An der Reso-nanz der Teilnehmer der Tagung war festzustellen, dass ein großes Interesse darin besteht, Innovationserfahrungen kennenzulernen und Erfindungen aus der Einfachtechnologie auch in Berlin wirtschaftlich zu verwerten, um daraus neue wirtschaftliche Chancen u entwickeln.

Herr Ziemann, Dozent an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), wies da-rauf hin, dass für Erfinder(innen) als auch in der Ausbildung von zukünftigen Ingenieur(inn)en eine besondere Verantwortung in der zukunftsfähigen und nachhaltigen Entwicklung und Umsetzung von Erfindungen liegt. Außerdem sollte in der Ausbildung auch die Fähigkeit zum gezielten Erfinden angeboten werden.

Im Dialog wurden Modelle von Erfindungen vorge-stellt, die auf einer internationalen Messe ausge-zeichnet wurden, einen Markt haben, aber derzeit in Berlin nicht realisiert werden können, da die Voraus-setzungen fehlen. Durch die „Vernachlässigung“ die-ser Erfindungen gehen in Berlin nicht nur wettbe-werbsfähige Arbeitsplätze verloren gehen, sondern entstehen oftmals erst gar nicht.

Empfehlungen:

1. Es bestehen zwar schon Netzwerke zur Förderung von Erfindungen, diese sollten aber weiter konsolidiert und vorhabenorientiert ausgebaut werden. 2. Der innovationsfördernde Fachdialog zum Aufbau und zur Begleitung des Erfinder zentrums sowie zur Ausprägung der erfinderischen Talente sollte fortgeführt werden. 3. Der Arbeitskreis Zukunftsfähiges Wirtschaften der Lokalen Agenda Pankow 21 sollte die weitere Entwicklung eines Erfinderzentrums in Berlin unterstützen.

v.l.n.r.: Johann Dudeck, Dr. Frank Roßner (Beckmann-Akademie),

Gerd Ziemann (Dozent HTW)

Ausstellung von Erfindungen

Rudi Höntzsch, AK Zukunftsfähiges Wirtschaften

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AP 4 2. Innovationsworkshop: Unterstützung des Net zwerks Green-IT - Reduzierung des Energieverbrauchs in Pankower IT-Z entren gemeinsam mit der TimeKontor AG Ausgangssituation Die Wirtschaft im Bezirk Pankow ist mit ca. 35.000 Gewerbebetrieben, darunter in den Ge-werbegebieten - Pankow – Park (u.a. Sitz der ALSTOM Power Service GmbH), - DGZ Business Life Park, - Gewerbegebiet Pankow-Nord, - Campus Berlin-Buch, - Gewerbegebiet Darßer Bogen (u.a. Sitz der ARXES Berlin GmbH), - Pfefferberg (u.a. Sitz der TimeKontor AG), - Weißensee/Prenzlauer Berg – Kreative Kulturwirtschaft/Design. angesiedelt. Daraus kann sich ein beachtliches Potential an Einsparungseffekten im IT-Bereich von Pankower Unternehmen und Institutionen ergeben. Hiervon sowie aus den Ergebnissen des 5. Netzwerksforums der Lokalen Agenda 21 Pan-kows abgeleitet, wurde das Teilziel „Umwelt- und Ressourcenschonung im IT-Bereich“ kon-zipiert. Ein erster Schritt zu diesem Ziel war die Vorbereitung und Durchführung eines Work-shops mit relevanten Unternehmen, Einrichtungen und Einzelpersonen am 29. September 2010 im Rathaus Pankow mit 60 Teilnehmern. Ergebnisse Folgende Schwerpunkte standen im Mittelpunkt der Veranstaltung, die sich vor allem an kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch an Gewerbe und Verwaltung in Pan-kow richtete: - Energieeffizienz verbessern, - Ressourcen schonen, - Nachhaltigkeit fördern Den Unternehmen wurde ein Überblick über die Möglichkeiten energiesparender und um-weltschonender Informations- und Kommunikationstechnik gegeben. Die gesellschaftlichen Dimensionen des Energieverbrauchs im IKT-Bereich und der damit gegebenen Einsparungsmöglichkeiten zeigten sich in folgenden Größenordnungen: - 10,5 % des deutschen Stromverbrauchs (2007), - 70% des Energieverbrauchs bei IKT entstehen beim Geräteleerlauf, - 85% der Unternehmen kennen nicht ihre Energiekosten für die IKT, - die Energiekosten eines Servers übertreffen die Gerätekosten bis zum 4- bis 5– fa chen. Ywes Israel verwies darauf, dass die Rechenzentren weltweit mehr CO2 ausstoßen als der Flugverkehr. Das sind Daten, die zu denken geben und die Frage nach einem effektiven E-nergieeinsatz bzw. nach Energieeinsparung besonders hervorheben. Thomas Leitert stellte in seinem Vortrag die Schwerpunkte der Arbeit der TimeKontor AG vor, die sich seit 10 Jahren mit Innovationen beschäftigt. Sie organisieren Netzwerke als Ex-pertenrunde, zum Austausch und zur Entwicklung innovativer Projekte, die Kunden helfen mit anderen Unternehmen in Kontakt zu kommen, um von guten Beispielen zu profitieren.

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Ywes Israel, TimeKontor AG Eine der wesentlichen Motivationsanstöße für Green IT ist bei den beteiligten Unternehmen die Kostenreduzierung. Dazu kommt auch die politisch verpflichtende Vorgabe zur Reduzie-rung des CO2 –Ausstoßes um 40% bis zum Jahr 2030. Beispielgebend zeigt nachfolgende Abbildung von Thomas Leitert (TimeKontor AG) aus sei-nem Vortrag die Herangehensweise und die Ergebnisse bei der Anwendung von Effizienz-werkzeugen.

Vergleich mit aktuellen Daten von Benchmarking-Partnern

Abb. 3: Grafiken aus dem Vortrag von Thomas Leitert (TimeKontor AG)

Da die Mehrheit der Unternehmen wenig weiß über Umfang und Art ihres Stromverbrauchs, wurde von TimeKontor eine Benchmarking-Methode für Rechenzentren entwickelt, die es ermöglicht, bestimmte Punkte vergleichbar zu machen und Verbesserungspotentiale aufzu-schließen. Dabei konzentrieren sie sich auf das technische Benchmarking, d.h. auf die Ana-lyse von technischen Parametern bei Green IT. Ausgehend von einer Studie der TU Berlin wurden praktische Anwendungsbereiche für Optimierungspotentiale erschlossen und Indika-toren entwickelt, die als Stellschrauben für die Optimierung und für die Vergleichbarkeit in den Prozessen dienen. Damit können konkrete Einsparpotentiale aufgezeigt werden. Die

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Unternehmen haben so die Möglichkeit zu prüfen, wo sie mit ihren IT-Komponenten bezüg-lich des Energieverbrauchs stehen. Das Verfahren mit den sensiblen Daten wird anonym ausgewertet. Dennoch haben die Unternehmen die Möglichkeit, sich mit anderen zu verglei-chen und Best–Practice-Beispiele darzustellen. Nach der Auswertung kann man mit be-stimmten Instrumenten erkennen, wo sich Verbesserungspotentiale befinden, was geändert werden kann und welche Ergebnisse damit erreicht werden können. Insgesamt haben sich bislang 67 Unternehmen beteiligt. Bechmarking ist auch für kleine Unternehmen interessant, da hier die gleichen Methoden verwendet werden können. Aufga-be des Netzwerkes ist es, die guten Beispiele transparent zu machen. Dabei geht es um drei Kategorien: Wie bekomme ich meine Technik energieeffizient? Wie bekomme ich meine Geschäftspraktiken energieeffizient? Welche neuen Ideen für die Energieversorgung gibt es? In diesen Kategorien gab es am 3. 11.10 eine Preisverleihung. Prämierung und Präsentation sind gute Gelegenheiten, sich mit erfolgreichen Beispielen vertraut zu machen und mit den Anwendern ins Gespräch zu kommen. Es wurden nachahmenswerte Erfahrungen der Firmen ALSTOM Power Service GmbH, Ti-meKontor AG und ARXES Berlin GmbH - bei der Einsparung von Produktions- und Betriebsenergie vorgestellt, deren Über- tragung auf weitere Pankower Rechenzentren sowie Kleinunternehmen mit grö ßerer Rechenleistung planmäßig vorbereitet werden soll und - zur Unterstützung beim Auf- und Ausbau des Netzwerkes Green-IT zur Verbreitung ressourceneffizienter Informationstechniken (Komponenten) zur Reduzierung des wachsenden Energiebedarfs und zur Wiederverwendung von Abwärme vorgestellt. Im Impulsbeitrag von Hendrik Metz (ALSTOM Power Service GmbH) wurden ausgehend von der zentralen Unternehmensstrategie Einsparmöglichkeiten durch die Reduzierung der Leer-laufzeiten bei der IT-Technik sowie durch den Einsatz energiesparender Geräte und eines einheitlichen Druckersystems aufgezeigt. Hendrik Metz verwies darauf, dass auch ein großer Kraftwerksausstatter wie ALSTOM, sich zunehmend Gedanken um kostengünstige energie-effiziente IT-Anwendung macht. Für 180 IT-Nutzer im Unternehmen wurde beispielsweise das Modell eines Energiesparrechners entwickelt, mit dem die Einsparungspotentiale geplant und erfasst werden. Damit ist kalkulierbar, welche Einsparungen durch bestimmte Einstel-lungen bzw. Anwendungen erzielt werden können, z. B. durch Ausschalten, Veränderungen von Standby-Einstellungen etc. Dazu zählen auch die Optimierung der Druckerstandorte, die Harmonisierung der Druckerlandschaft, ein bewusster Umgang mit dem Drucken, das Ein-sparen von Kopien und die Veränderung im Nutzererhalten. Am Beispiel des neu errichteten Firmengebäudes der ARXES Berlin GmbH (für 120 Mitarbei-ter) hat Ralf Berndt über den Einsatz von Green IT referiert. Das neue Gebäude wurde kon-sequent nach den Maßstäben eines Niedrigenergiehauses errichtet. Dabei wurden unter anderen folgenden technisch-organisatorischen Aufgaben gelöst: - Reduzierung der Rechnerfläche um 40% brachte erhebliche Energieeinsparung, - Abschalten der Beleuchtung im Gebäude nach Feierabend (bei Bedarf Nutzung von Bewegungsmeldern), - Gutes Energieeinsparverhalten der Mitarbeiter als Unternehmensvorgabe, - Sicherung von sauberen Räumen, - Integration eines hohen Sicherheitssystems für Technik und andere Bereiche. In der nachfolgenden anregenden Diskussion wurde von den Tagungsteilnehmern die weite-re Umsetzung der bisherigen Erfahrungen und ihrer Weiterentwicklung mit Unterstützung versierter Erfahrungsträger als wünschenswert bezeichnet. Durch die Bildung einer bran-

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chenübergreifenden Arbeitsgruppe zur Motivierung und Mitarbeit kompetenter Informations-techniker soll der Austausch bester IKT-Erfahrungen sowie die Erarbeitung von Handlungs-empfehlungen für kleine und mittelständische Unternehmen mit dem Schwerpunkt IT-Einsatz in KMU gefördert werden. AP 5 Besichtigung von Unternehmen, die Chancen für nachhaltiges Wirt- schaften nutzen Im Zeitraum von April bis September 2010 wurde ein Besichtigungsprogramm zum Aufgrei-fen, Bewerten und Weitergeben nachahmenswerter Erfahrungen des nachhaltigen Wirt-schaftens durchgeführt. Die Auswahl der Unternehmen sowie die Besichtigungsvorbereitung erfolgte anhand geeig-neter Nachhaltigkeitskriterien, die in den Netzwerkforen und kontinuierlichen Kontakten des Arbeitskreises zukunftsfähiges Wirtschaften der Lokalen Agenda Pankow 21 während der Arbeit der vergangenen Jahren kommuniziert wurden. Prämisse war die Einbeziehung von Unternehmen in die Fortführung des begonnenen Nachhaltigkeitsdialogs zur Anbahnung leistungsfördernder Netzwerke im Bezirk Pankow. Im Focus standen besonders die Best-Practice-Beispiele im Bereich Ressourceneffizienz be-züglich Energie und Material sowie Beschäftigungsförderung. Im Zeitraum von April bis September wurden drei Unternehmen in Pankow und eine Verwal-tungseinrichtung im Land Brandenburg besucht: - ALSTOM Power Service GmbH, - Baufachfrau Berlin e.V. (HIKK-Netzwerk), - AUCOTEAM GmbH, - Verwaltung des Landkreises Barnim. Dabei fiel die besondere Dialogbereitschaft der Firmen auf. Bei allen Treffen kam zum Aus-druck, dass die besuchten Unternehmen bereit sind, im Bezirk eine positive Vorreiterrolle bei der Entwicklung des nachhaltigen Wirtschaftens vor allem zur Unterstützung kleiner Unter-nehmen zu übernehmen und sich durch Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch für die nachhaltige Entwicklung im Bezirk einzusetzen.

Dr. Martyna Voß von INBITEC e. V. und Dr. Otto, Fa. Umweltbüro Otto

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Der Landkreis Barnim wurde besucht, um die Umsetzung der Nullemissionsstrategie, die 2008 vom Landkreis beschlossen wurde, kennenzulernen. Handlungsgrundlage für die Um-setzung dieser Strategie ist dort der Masterplan „Stoffstrommanagement Landkreis Barnim“. Beeindruckend ist, wie der Umsetzungsprozess mit seinen Bestandteilen in hoher Ge-schwindigkeit voranschreitet und durch ein großes Netzwerk der Akteure aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens (Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Bürger) vehe-ment vorangetrieben wird. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Besichtigungen vorgestellt: Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum Barnim Thema: Energieeffizientes Gebäude mit geringen Energieaufwand und hohem Nutzungskomfort und Nullemissionsstrategie des Landkreises Barnim Wann: 22.04.2010 Wo: Paul-Wunderlich-Haus (Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum von Eberswalde, Am Markt 1,16225 Eberswalde Teilnehmer: Empfang durch Herrn Aßmann (Verwaltung des Landkreises Barnim) Insgesamt 15 Teilnehmer/innen Inhalt und Ergebnis - Kennenlernen des Planungs- und Umsetzungsprozesses des prämierten Dienstleistungs- und Verwaltungszentrums Barnim (Architektur, städtebauliche, ökologische, energetische und finanzielle Rahmenbedingungen), - Erläuterung des Konzeptes des „Gläsernen Büros", - Vorstellung der ständigen Ausstellung von Gemälden, Grafiken, Skulpturen und Objekte des in Eberswalde geborenen Künstlers Paul Wunderlich, - die Teilnehmer waren von der Energieeffizienz begeistert und werden das Projekt für eigene Projektideen verwerten und Interessenten weiterempfehlen.

Herr Aßmann, Projektleiter des Paul-Wunderlich-Hauses

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BAUFACHFRAU Berlin e. V. Thema: Vorstellung des Projekts „HiKK – Holz im Kreativkreislauf“ Wann: 14.07.10, 16.00 Uhr – 18.00 Uhr Wo: BAUFACHFRAU Berlin e. V., Lehderstr. 108, 13086 Berlin Teilnehmer: Empfang durch Frau Mai (Projektleiterin BAUFACHFRAU Berlin e. V.) und Frau Lindner (Werkstattleiterin Baufachfrauen), Insgesamt 9 Teilnehmer/innen Inhalt und Ergebnis Nach der Werkstattbesichtigung der Tischlerei von BAUFACHFRAU wurden erste Ergebnis-se des Netzwerks HiKK für die Wiederverwendung von Holz und Holzwerkstoffen (Restholz) vorgestellt und diskutiert. Schwerpunkte der Betrachtung waren: - Kurzstudie der Restholzpotenziale in Pankow, - Klimaschutzpotenziale durch Restholz-Wiederverwendung, - Produktgestaltung aus Restholz, - Entwicklung von innovativen Werterhaltungskreisläufen, - Beschäftigungspotenziale durch „Null Abfall Geschäftsmodelle“, - Wieder- und Weiterverwendungs-Netzwerke. In der sehr angeregten Diskussion wurden in erster Linie Potenziale des Wiederverwen-dungsnetzwerkes festgehalten. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung für die Re-gionalökonomie und für den Bildungsbereich (sowohl in der Schulbildung, Stichwort: nach-haltiger Konsum) als auch in der beruflichen Bildung (nachhaltiges Design und nachhaltiger Möbelbau durch Verschnittoptimierung und Wiederverwendung).

Besichtigung der Holzwerkstatt der BAUFACHFRAU Berlin e. V

Empfohlen wurde eine stärkere Verknüpfung des Netzwerks mit der Forschung: - IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH in Berlin, - Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachbereich Holztechnik,

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- Technische Universität Berlin, kubus. In Kooperation mit einer Forschungseinrichtung können spezielle Fragen vertieft werden, z.B. Holz-Stoffkreisläufe, maschinelle Sortierung von Restholz. Fördermöglichkeit über Transferbonuspreis – Technologietransfer für kleine und mittlere Unternehmen; Weitere Informationen unter: www.transfercafe.de. Die Anregungen und Impulse werden für die weitere Netzwerkarbeit HiKK aufgenommen. Der Austausch und die Unterstützung durch den AK Zukunftsfähiges Wirtschaften werden fortgesetzt. ALSTOM Power Service GmbH Thema: Vorstellung des Engagements für die Durchführung von Kraftwerks- Serviceleistungen zur Energieeffizienz Wann: 15.09.10, 16.00 Uhr - 19.30 Uhr Wo: ALSTOM Power Service GmbH, Hertzstraße 70, 13158 Berlin Teilnehmer: Empfang durch Herrn Wonka, Standortleiter, Herrn Fiedler, Leiter Servicefabrik und Herrn Metz, Leiter Quality & Process Improvement

Herrn Kaltwasser , Leiter Personal Insgesamt 15 Teilnehmer/innen Inhalt und Ergebnis Nach Vorstellung des umfangreichen Leistungsangebotes der aus dem ehemaligen VEB Bergmann-Borsig hervorgegangenen Firma ALSTOM erläuterte Standortleiter Herr Wonka, unterstützt durch leitende Mitarbeiter des Unternehmens, insbesondere die Nutzung vielfälti-ger nachahmenswerter Erfahrungen des nachhaltigen Wirtschaftens für die: - Verbesserung der Energieeffizienz bei der Durchführung von Kraftwerks-Ser- vice-leistungen und Senkung der CO2 -Emissionen durch fabrikspezifische Energieeinsparun-gen; - Senkung des eigenen Energieverbrauchs im IT-Bereich. Im Mittelpunkt standen BEST-Practice-Beispiele zur: Verbesserung des nachhaltig orientierten Umwelt- und Arbeitsschutzes Bewährt hatte sich die jährliche Vorgabe betrieblicher Ziele im Rahmen einer Roadmap durch die Firmenzentrale zur Reduzierung des Energieverbrauchs, des Betriebslärms, der Schadstoffemissionen, des Abwassers und zur Asbestbeseitigung. Effizienzanalysen erga-ben, dass im Ergebnis vielfältiger Energieeinsparinitiativen trotz Erhöhung der Produktion und deren Verfügbarkeit der Energieverbrauch im Wesentlichen konstant gehalten werden konnte. Im Dialog wurde eingeschätzt, dass dieses schöpferische Herangehen an die Ener-gieeffizienz auch auf andere Unternehmen übertragen werden kann. Energieeinsparung im IT-Bereich Positive Ansätze bei der Reduzierung des Energieverbrauchs gäbe es auf Grund einer be-trieblichen Strategie im IT-Bereich durch die Senkung der Stillstandzeiten (stand-by), Einsatz Energie sparender Geräte, Durchsetzung eines einheitlichen Druckersystems u.a. sowie

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durch die Einführung der optischen, rechnergestützten Archivierung betrieblicher Dokumen-tationen. Eine anschauliche Bereicherung erfuhr der Dialog durch eine Begehung der Produktionshal-le. Dort waren in Reparatur befindliche Turbinenläufer und weitere Kraftwerkskomponenten zu besichtigen, die in ihrer Größenordnung beeindruckend waren. Im Ergebnis des Fachdialogs wurde eine Fortführung der Zusammenarbeit insbesondere auf dem Gebiete der Verbesserung der Energieeffizienz zwischen dem Agenda-Arbeitskreis “Zukunftsfähiges Wirtschaften“ und der Firma ALSTOM vereinbart. Der Firma ALSTOM wurde der Dank für die langjährige Unterstützung der Pankower Agen-da-Arbeit im Rahmen von Initiativen des Panke Parks ausgesprochen.

Blick in die Produktionshalle Quelle ALSTOM

AUCOTEAM GmbH Thema: Vorstellung der Firma „AUCOTEAM“ mit ihren vielfältigen Geschäftsfeldern durch einen Vortrag der Geschäftsführung sowie eine Betriebsbesichtigung Wann: 22.09.2010 16:00 - 18:30 Uhr Wo: AUCOTEAM GmbH, Storkower Straße 115 a, 10407 Berlin Teilnehmer: Empfang durch Herrn Dembek, Herrn Röding und Herrn Schuhmann (AUCOTEAM)

Insgesamt 7 Teilnehmer/innen Inhalt und Ergebnis Den Teilnehmern des Treffens wurden am Beispiel der Entwicklung eines Diagnoseverfah-rens zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Abwassersystemen nachahmenswerte Erfahrun-gen zu verschiedenen industriellen Anwendungsbereichen vermittelt: - zur Bildung eines leistungsfähigen flexiblen Netzwerkes mit Partnern von der For schung bis zur marktfähigen Realisierung der Ergebnisse, - zur Entwicklung einer engen Zusammenarbeit zwischen der Technischen Universität Berlin mit ihrem bedeutsamen Forschungsvorlauf und der Ingenieurgesellschaft

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AUCOTEAM mit ihren reichen Erfahrungen bei der ingenieurtechnischen Umsetzung der Forschungsergebnisse, - zum Aufbau eines Expertenteams aus den beteiligten Partnerunternehmen sowie die Systemintegration. Nachahmenswert für die Netzwerkbildung sind die vertrauensvolle Verständigung über die gemeinsamen Netzwerkziele, die schöpferische Substanz der Netzwerkpartner, die Vertrau-ensbasis der Mitwirkenden sowie die Findung einer gemeinsamen Sprache. Die Vorberei-tung solcher Netzwerke bedürfe daher intensiver fachlicher Dialoge zur Klärung der anzu-strebenden Ziele, möglichst anhand von Szenarien. Das gelte auch gerade für die themati-sierte Förderung von Netzwerken aus Klein- und Kleinstunternehmen durch die Lokale A-genda. Der Dialog fand eine weitere wertvolle Bereicherung durch die Besichtigung der Labore mit ihren vielfältigen Prüfdienstleistungen, Prüfstandentwicklungen sowie eines leistungsfähigen Montageautomaten. Der Agenda-Arbeitskreis „Zukunftsfähiges Wirtschaften“ bedankte sich für die von der Firma AUCOTEAM erhaltenen konstruktiven Anregungen hinsichtlich der Innovationsförderung. Ausgehend davon wurde die Fortführung der vorteilhaften Zusammenarbeit auch im Interes-se der regionalen Entwicklung vereinbart. Folgende Ergebnisse der Gespräche sind hervorzuheben: - Kennenlernen der Geschäftsfelder der Firma AUCOTEAM Automatisieren, Prüfen, Fertigen und Qualifizieren, - Kennenlernen des Dienstleistungsspektrums (Prüf- und Fertigungsleistungen). - Aufnahme von AUCOTEAM in das Netzwerk der Lokalen Agenda 21, um mit den anderen Firmen Synergieeffekte sowie Erfahrungsaustausch zu generieren und Neukunden zu akquirieren. Herr Dembek verwies einleitend darauf, dass die 1991 gegründete Ingenieurgesellschaft AUCOTEAM auf fast 20 Jahre erfolgreiches Schaffen mit einem breit gefächerten wissen-schaftlich-technischen Dienstleistungs- und Produktionsangebot zurückblicken kann.

v.l.n.r.: Herr Dr. Otto, Herr Röding, Herr Schuhmann, Herr Dembek, Herr Höntzsch, Infolge wirkungsvoller Managementmaßnahmen hat das Unternehmen auch die Wirtschafts-krise im Wesentlichen gut überstanden. Besonderen Anteil daran hatten die wissenschaft-lich-technischen Dienstleistungen, die Computertechnik, das Prüfwesen sowie die Be-rufsausbildung. Stärken des Unternehmens sind die hohe Fachkompetenz (160 Mitarbeiter mit einem hohen Anteil von Hoch- und Fachschulingenieuren), die Kreativität, die kurzen

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Reaktionszeiten und der hohe Anteil von Eigenleistungen. Eine ständige Personalverjüngung sowie vielfältige Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen stär-ken die kreative Basis des Unternehmens. Bewährt hat sich die Unternehmensstrategie „Wachstum durch Innovation“ mit den Schwer-punkten Entwicklung und Vermarktung von Produktinnovationen, Erhöhung des Wertschöp-fungsanteils in Kundenprojekten, Gewinnung von Schlüsselkunden durch Leistungsangebote als „Türöffner“ sowie durch die Entwicklung kreativer „Werkzeuge“ zur Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung. Von entscheidender Bedeutung ist die Vernetzung mit innovativen Unternehmen und wis-senschaftlichen Einrichtungen im Rahmen von FuE-Verbänden, Netzwerken und Partner-schaften. AP 6 Ergebnisse des LSK-Projektes mit Schlussfolger ungen für die Weiterfüh-rung der Pankower Agenda-Netzwerkforen, insbesonder e zur Vorbereitung des 6. Netzwerkforums der Lokalen Agenda Pankow Im Mittelpunkt der Realisierung des LSK-Projektes stand die Vertiefung des nachhaltigkeits-fördernden Netzwerkdialoges mit über 200 Akteuren, vor allem aus kleinen Unternehmen. Damit wurden wichtige Impulse für die schrittweise Umsetzung der „Green-Economy“ als Quelle von Innovationen, Beschäftigung, Klimaschutz und Ressourcenschonung auch in Klein- und Kleinstunternehmen ausgelöst. Die regelmäßig stattfindenden, thematisch orien-tierten Pankower Netzwerkforen haben mit ihren spezifischen Dialogformen erneut ihre Bes-tätigung als wirksame Diskussionsplattform für die Motivierung, Orientierung, Qualifizierung und Mobilisierung von Akteuren und für die Vernetzung ihrer Aktivitäten erfahren: - Geschärft wurde der Blick der Akteure für die Nutzung der Vorzüge des nachhaltigen Wirtschaftens zur Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssi- cherung ihrer Klein- und Kleinstunternehmen. Die damit verbundene schöpferische Kommunikation zwischen Kommunalpolitik, Wirtschaft und bürgerschaftlichem Enga- gement förderte die Regionalökonomie. (Innovation brauche Belebung des Dialogs – Dialog braucht mehr Kreativität – Kreativität braucht mehr Visionen). - Mit der Vertiefung des ressourcenbewussten Denkens und Handelns wurden im

Sinne der „Green-Economy“ sowohl Materialeffizienz steigernde Modellprojekte angestoßen als auch die Übertragung nachahmenswerter Best-Practice-Beispiele ge-fördert. Dies zeigte sich in der Hinwendung zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und Steigerung der Energie- und Materialeffizienz sowie Verbesserung des Klimaschut-zes.

Insgesamt jedoch reicht der problembezogene Dialog bei Weitem noch nicht aus, um damit einen wirkungsvollen Einfluss auf die Bündelung der Kräfte der Klein- und Kleinstunternehmen für eine stabile nachhaltige regionale Entwicklung auszuüben.

1. Schlussfolgerungen für die Vorbereitung und Durchführung des 6. Netzwerkforums Angesichts der zunehmenden Verknappung energetischer und mineralischer Ressourcen, Steigerung der Rohstoffpreise, Zunahme des Klimawandels sowie fehlender Arbeitsplätze gilt es, mit dem 6. Netzwerkforum den mit dem LSK-Projekt initiierten Nachhaltigkeitsdialog nutzbringender und verbindlicher fortzuführen. Mit Blick auf die Vorbereitung der UNO-Veranstaltung „Rio + 20“ 2012 wird diese Debatte besonders auf die schrittweise Umsetzung der „Green-Economy“ als zukunftsträchtige

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Wachstumsquelle und neuer nachhaltiger Orientierungspunkt für die Industrie gerichtet. In den Mittelpunkt des Dialogs werden die gemeinsamen Bemühungen von Wirtschaft, kom-munaler Politik und bürgerschaftlichem Engagement zum Erhalt der Umwelt, der Beschäfti-gungsförderung und der Steigerung der Ressourceneffizienz gestellt: - Stärkung der Technologieführerschaft für ressourceneffektives, CO2-neutrales Wirt schaften in innovativer Vielfalt der Wertschöpfungs- bzw. -erhaltungsketten von der Entwicklung bis zur produktiven Realisierung bzw. Entsorgung. Schlüsselfrage: Stei- gerung der Energie- bzw. Materialeffizienz und Schaffung neuer Arbeitsplätze. - Förderung sozial und ökologisch geprägter Green-Tech-Innovationen, insbesonde re zur Entwicklung „angepasster“ und „kleinräumiger“ ressourcensparender Techno- logien und Produktionen für die Stärkung der lokalen Ökonomie durch gemeinwohl- orientierte, flexible Kooperationen sozialer und privater Unternehmen. - Beharrliches Umdenken für mehr zukunftsfähiges, verantwortungsbewusstes, ökoef- fizientes Handeln. Ziel: Verfolgung der Null-Emissionsstrategie, Langlebigkeit, Wie der- und Weiterverwendung, Rückbau u.a., Nutzenoptimierung, statt Produktionsver- mehrung, Modernisierung statt Neubau, Anpassung von Technologien an die indivi- duellen Erfordernisse und Bedürfnisse der Nutzer. - Statt Einzelförderung von Innovationstransfer: Bildung von Infrastrukturen (z.B. in

Form von Kompetenz- und Technologie-Netzwerken sowie Entwicklungswerkstätten) für den Zugang von KuK.-Unternehmen zu Know-How, Innovation, Marketing und Be-triebsberatung.

- Aufbau und Verstetigung der Netzwerke für die Findung, Aktivierung und Anbahnung von Kooperationen von Akteuren, Multiplikatoren und Initiatoren aus unterschiedli- chen Bereichen für die Gestaltung optimaler Lösungen. Thematisierung der Vorbereitung und Durchführung des 6. Netzwerkforums In Auswertung der Ergebnisse des LSK-Projektes und anknüpfend an die Erfahrungen bishe-riger Netzwerkforen sowie aktueller Erfordernisse der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie wird folgender Themenvorschlag unterbreitet:

„Grüne Technologien steigern die Materialeffizienz und schaffen neue Arbeits-plätze – Erfolg versprechender Weg in die Zukunft o der Fiktion?“ Zielgruppe: Akteure von Kleinst-, kleinen und mittl eren Unternehmen

Thematische Untergliederung für die Dialoge: - Ökologische Modernisierung – Schlüssel zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Entwicklung umweltverträglicher Produkte sowie Produktionen; - Grüne Technologien – Steigerung der Energieeffizienz im IT-Bereich (Fortführung des 2. Innovationsworkshops); - Zukunftssicherung des ökologischen und materialsparenden Bauens, Sanierens und Rückbaues durch Verbundprojekte zwischen sozialen und privaten Unternehmen (Fortsetzung des 5. Netzwerkforums); - Wirtschaftliche Verwertung und innovative Begleitung marktnaher Erfindungen zur Erschließung neuer Arbeitsplätze und Verbesserung der Materialeffizienz (Fortführung des 2. Innovationsworkshops);

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- Netzwerke für die bedarfsgerechte Entwicklung, Anpassung und Umsetzung von niedrigschwelligen Technologien und Produkten durch den Übergang von der Einzel- förderung zur nachhaltigen Infrastrukturstimulierung; - Nutzung der vielfältigen Förderinstrumente zur Motivierung, z.B. zur Veränderung in den Köpfen, Qualifizierung und Mobilisierung von Akteuren für die Steigerung der Energie- und Materialeffizienz. Ziele und Form des Dialogs: Im Interesse einer breiteren Diskussionsbeteiligung ist bei Beibehaltung von 2 - 3 Einstiegs-inputs eine breit gefächerte Aufgliederung in 8 - 10 kleinere Diskussionsgruppen zu zusam-menhängenden Teilthemen vorgesehen. Damit soll eine aufgelockerte, breitere Erkenntnis-gewinnung erreicht werden. Den Diskussionsleitern erwächst dabei besondere Verantwor-tung. Das 6. Netzwerkforum wird im Ergebnis der vielfältigen Diskussionsgruppen mit einer Podi-umsveranstaltung als strategischem Ausblick mit Umsetzungsaktivitäten abschließen.

Ort und Zeitpunkt des 6. Netzwerkforums:

Rathaus Pankow,

3. November-Dekade 2011 2. Ansätze eines langfristigen Konzeptes zur Weiterführung von Netzwerkforen Die thematischen Ziele und Zielgruppen künftiger Netzwerkforen zur Anbahnung und Förde-rung von Netzwerken sind stärker als bisher auf die Zukunftssicherung sowie die aktuellen Ansprüche der Unternehmen und der Region orientieren. Für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, der ökonomischen Verantwortung, des sozialen Zusammenhalts und Stärkung der Innovationskraft soll daher mit der Fortführung und Wei-terentwicklung der Pankower Netzwerkforen der Nachhaltigkeitsdialog noch konkreter auf die unmittelbaren Innovationsbelange der Klein- und Kleinstunternehmen ausgerichtet werden. Die Material- und Energieeffizienz soll dabei als Schlüsselressource für die nachhaltige regi-onale Entwicklung am Beispiel von Best-Practice-Beispielen im Dialog vorgestellt werden. Mit einem neuen konzeptionellen Herangehen an die Erhöhung der Leistungsfähigkeit ist zu bekräftigen, dass künftig nicht wie bisher nur die Steigerung der Arbeitsproduktivität im Fo-kus steht, sondern vor allem die Hebung der zurückgebliebenen Ressourcenproduktivität. Entlang der Lebenszyklen von Produkten gilt es dabei, die möglichen wesentlichen Ressour-ceneinsparungen anschaulich herauszustellen. Agenda-Akteure sollen damit noch stärker als Promotor für mehr Ressourceneffizienz in den Unternehmen befähigt werden. In vorbereitenden Gesprächen (Workshops, Werkstattgesprächen, Material-effizienzberatungen und Betriebsdiskussionen u.a.) werden dazu künftig gemeinsam mit fachkompetenten Akteuren aus Unternehmen die thematischen Schwerpunkte der Netzwerk-foren vorbereitet und festgelegt. Folgende kreative Wege sind dabei zu verfolgen:

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- Bewertung und Verbereitung von Best-Practice-Beispielen zur Steigerung der Mate rial- und Energieeffizienz, Verbesserung der Innovationsfähigkeit und des Technolo- gietransfers. - Kommunikation von Entwicklungstrends und Schaffung von Motivationen – Förderung des Denkens in Wertschöpfungsketten. - Intensivierung des branchenbezogenen bzw. übergreifenden Dialogs. - Integration der Erfordernisse zur Ressourceneffizienz in die nachhaltige Unterneh- mensverantwortung „vor Ort“. - gemeinwohlorientierte Kooperationen zwischen sozialen und privatwirtschaftlichen Unternehmen – effektiver Weg zur Wiedereingliederung älterer Fachleute in den Arbeitsprozess (Verbundprojekte). In Fortführung der bewährten Praxis werden weiterhin die Pankower Netzwerkforen in der Regel jährlich durchgeführt. Als weiter zu untersetzende Arbeitsthemen werden für den Zeitraum bis 2015 mit Blick auf die Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts zunächst vorgeschlagen: - Zukunftsfähige Innovationen, nachhaltiges Unternehmensmanagement, Grüne Technologien breit nutzen - Wege zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung“. - Ausbau und Nutzung von Werterhaltungsketten sowie Gestaltung ökoeffizienter Recyclingprozesse (Neue Anforderungen aus der Novellierung des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes). - Öko-Design – Kreative Vielfalt für die Steigerung der Materialeffizienz (Verbundpro- jekt: Soziale Unternehmen und privatwirtschaftliche Unternehmen). - Erfindungsförderung im Handwerk. - Null-Emissionsstrategie – Weg zu einem energieeffizienten und klimafreundlichen Wohnstandort - Demografischer Wandel – neue Herausforderungen an Innovationen, Regional- entwicklung und Infrastruktur - Regionalisierung der Stoff- und Energiekreisläufe sowie Kommunalisierung von Dienstleistungen, - sozial-ökologische Transformationen und gesellschaftliche Innovationen. - Steigerung der Ressourceneffizienz , Entwicklung klimaneutraler Produkte und Pro duktionen. - Ressourcen-Management für die Intensivierung des Wachstumsmarktes IT (Server) als treibende Kraft des Klimaschutzes und Senkung des Energieverbrauchs. - Weiter- und Wiederverwendung recyclingfähiger Produkte – Neue Produktphilosophie - Förderung von Erfindern bei der Entwicklung und Verwertung von Einfach- Neuerungen in kleinen Unternehmen (Handwerk).

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3. Öffentlichkeitsarbeit Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit wurden folgende Instrumente der Kommunikation konzipiert, gestaltet und umgesetzt: Flyer zum 1. Innovationsworkshop Pankow Zur wirtschaftlichen Verwertung marktnaher Erfindungen Flyer zum 2. Innovationsworkshop Pankow Green-IT – Energieeffizienz Ressourcen schonen Nachhaltigkeit förder Flyer zum LSK-Projekt Erfolgreiche Netzwerke für die nachhaltige Entwicklung in Pankows Homepage für das LSK-Projekt Erfolgreiche Netzwerke für die nachhaltige Entwicklung in Pankows www.inbitecev.de/lsk/index.html Broschüre zum LSK-Projekt mit den Inhalten, Ergebnissen und Schlussfolgerungen für die Fortführung der Aktivitäten des Arbeitskreises zukunftsfähiges Wirtschaften des Lokalen Agenda 21 Pankow zur nach-haltigen Entwicklung Pankows Der Druck der Broschüre erfolgt nach Auswertung des LSK-Projektes im Dezember 2010. Danksagung Wir bedanken uns beim wissenschaftlichen Beirat des LSK-Projekts für die wertvolle Unter-stützung, vertreten durch Herrn Lothar Kühne, Geschäftsführer, Netzwerk Wäschereimaschinen, Spezialentwicklun- gen für automatisierte Wäschereien, Berlin, Herrn Reinhard Schubert, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Herrn Gerd Ziemann, Ober-Ing., Erfinder, Dozent an der HTW u. a. für methodisches Erfin- den, Berlin, Herrn Dr. Günther Lorenz, Technologie-Netzwerk Berlin e.V. Ein besonderer Dank geht an die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigun-gen, an Herrn Andreas Buchwald vom Innovationsnetzwerk Berliner Metall- und Elektroin-dustrie sowie an Frau Kotchi vom Projektträger Jülich in Berlin für die Vermittlung von Pan-kower Unternehmen. Ebenso gilt unser Dank allen Mitarbeitern, Gesprächspartnern, Referenten und Moderatoren für Ihr Engagement bei der Durchführung des Projekts.


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