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empCARE Pflege für Pflegende - GQMG · Im Mittelpunkt jeder unternehmerischen Aktivität stehen...

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11.04.2018 1 www.empcare.de empCARE Pflege für Pflegende 1 Ludwig Thiry Universitätsklinikum Köln Leiter Bildungszentrum Andreas Kocks Universitätsklinikum Bonn Stabstelle Pflegewissenschaften www.empcare.de www.empcare.de Ludwig Thiry Universitätsklinik Köln Andreas Kocks Universitätsklinik Bonn Universität Duisburg-Essen Univ.-Prof. Dr. Marcus Roth Dr. Tobias Altmann Dipl.-Psych. Victoria Schönefeld Marius Deckers, MSc Universitätsklinikum Bonn Andreas Kocks, MScN Dipl.-Psych. Karoline Kaschull Universitätsklinikum Köln Vera Lux, Pflegedirektorin / Vorstand Ludwig Thiry, M.A. Erwachsenenbildung Dr. rer. medic. Barbara Strohbücker Aaron Intensivpflege Köln GmbH Daniela Roling, Diplom- Medizinökonomin Michaela Greguric, stellv. Pflegedienstleitung Das empCARE-Team: Heute vertreten durch:
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11.04.2018

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www.empcare.de

empCARE

Pflege für Pflegende

1

Ludwig ThiryUniversitätsklinikum KölnLeiter Bildungszentrum

Andreas KocksUniversitätsklinikum BonnStabstelle Pflegewissenschaften

www.empcare.de

www.empcare.de

Ludwig ThiryUniversitätsklinik

Köln

Andreas KocksUniversitätsklinik

Bonn

Universität Duisburg-Essen

• Univ.-Prof. Dr. Marcus Roth• Dr. Tobias Altmann• Dipl.-Psych. Victoria Schönefeld• Marius Deckers, MSc

Universitätsklinikum Bonn

• Andreas Kocks, MScN• Dipl.-Psych. Karoline Kaschull

Universitätsklinikum Köln

• Vera Lux, Pflegedirektorin / Vorstand• Ludwig Thiry, M.A.

Erwachsenenbildung• Dr. rer. medic. Barbara Strohbücker

Aaron Intensivpflege Köln GmbH

• Daniela Roling, Diplom-Medizinökonomin

• Michaela Greguric, stellv. Pflegedienstleitung

Das empCARE-Team: Heute vertreten durch:

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Hintergrund

ISO 9001:2015

Beschäftigte eines Unternehmens sind „interessierte Partei“

QM-Prinzip Einbeziehung von Personen

Auf allen Ebenen bestimmen die Mitarbeiter das Wesen eines Unternehmens. Nur wenn diese anerkannt, befähigt und gefördert werden, sind sie auch motiviert, ihre Fähigkeiten im Dienste des Unternehmens einzusetzen.

QM-Prinzip Kundenorientierung

Im Mittelpunkt jeder unternehmerischen Aktivität stehen die Kunden. Sie entscheiden über Erfolg und Misserfolg. Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und dafür zu sorgen, dass ihre Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern möglichst übertroffen werden.

empCARE zielt auf die Gesundheit der Beschäftigten und den Erhalt ihrer Motivation.

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Hintergrund

• Besondere Leistungsanforderungen in der Pflege

• Fachwissen

• Kompetenzen

• Förderliche Beziehungen aufbauen

• Intensive Auseinandersetzung mit Leid, Hoffnung, Schmerz und Glück

• Hohes Belastungserleben

• Wunsch den Beruf zu verlassen (Borchart et al., 2011; Hasselhorn, Trackenberg & Müller, 2003)

• Emotionale Erschöpfung (Borchart et al., 2011; Hasselhorn, Trackenberg & Müller, 2003, Fischer & Schaarschmidt, 2003; Jenull et al., 2008; Poncet et al., 2007;

Potter, 2010)

• Psychische Belastungsfaktoren (Chou, Li & Hu, 2014)

• Entstehungsfaktoren - Interaktionsarbeit als Risikofaktor für die emotionale Gesundheit der Pflegenden

• Overcommitment (Chou, Li & Hu, 2014)

• Fehlende Akzeptanz eigener Emotionen (Krey, 2003)

• Unkontrollierte Empathie (Altmann, Schönefeld & Roth, in Begutachtung; Gleichgerrcht & Decety, 2013; O’Connor, Berry, Weiss & Gilbert, 2002; Thoma et al.,

2011; Thomas, 2013)

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Hintergrund

• Besondere Leistungsanforderungen in der Pflege

• Fachwissen

• Kompetenzen

• Förderliche Beziehungen aufbauen

• Intensive Auseinandersetzung mit Leid, Hoffnung, Schmerz und Glück

• Hohes Belastungserleben

• Wunsch den Beruf zu verlassen (Borchart et al., 2011; Hasselhorn, Trackenberg & Müller, 2003)

• Emotionale Erschöpfung (Borchart et al., 2011; Hasselhorn, Trackenberg & Müller, 2003, Fischer & Schaarschmidt, 2003; Jenull et al., 2008; Poncet et al., 2007;

Potter, 2010)

• Psychische Belastungsfaktoren (Chou, Li & Hu, 2014)

• Entstehungsfaktoren - Interaktionsarbeit als Risikofaktor für die emotionale Gesundheit der Pflegenden

• Overcommitment (Chou, Li & Hu, 2014)

• Fehlende Akzeptanz eigener Emotionen (Krey, 2003)

• Unkontrollierte Empathie (Altmann, Schönefeld & Roth, in Begutachtung; Gleichgerrcht & Decety, 2013; O’Connor, Berry, Weiss & Gilbert, 2002; Thoma et al.,

2011; Thomas, 2013)

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DIE Definition von Empathie lautet…

• gleiche oder ähnliche Gefühle fühlen, wie die beobachtete Person(Hatfield et al., 1994; Hoffman, 2000; Ickes, 1993)

• sich in eine eine andere Person einfühlen im Sinne einer stellvertretenden Introspektion (Kohut, 1959, 1984; Rosenberg, 2003, 2012)

• die Emotionen und Gedanken verstehen, ohne die Qualität des „als ob“ bzw. die Selbst-Andere-Differenzierung zu verlieren (Lamm, Batson & Decety, 2007; Rogers, 1951, 1957)

• emotionaler Vorgang, bei man am Gefühl oder der Intention einer anderen Person teilhat und sie dadurch versteht (Bischof-Köhler, 2009)

• sowohl ein kontrollierbarer (kognitiver) als auch automatischer (affektiver) Prozess (Manera et al., 2013; Preston & de Waal 2002; Rameson & Liebermann, 2009; Rempala, 2013; Vignemont & Singer, 2006)

• stabiles Persönlichkeitsmerkmal mit einer kognitiven und einer emotionalen Dimension (Davis, 1980, 1983, 1994)

• Fähigkeit, den emotionalen Zustand einer anderen Person zu verstehen und zu teilen(Cohen & Stayer, 1996 Richter & Kunzmann, 2010; Vreeke & van der Mark, 2003)

• (professionelle) Fertigkeit zur Vereinfachung der menschlichen Kommunikation durchwahrnehmen, verstehen und rückmelden der Emotionen und Intentionen(Corcoran, 1982; Winefield & Chur-Hansen, 2000)

• kreisförmiger Interaktionsprozess der zwischenmenschlichen Kommunkation mitWahrnehmung, Resonanz, Rückmeldung, Wahrnehmung der Rückmeldung und Reaktiondarauf(Barrett-Lennard, 1981; Kunyk & Olsen, 2001)

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DIE Definition von Empathie lautet…

• gleiche oder ähnliche Gefühle fühlen, wie die beobachtete Person(Hatfield et al., 1994; Hoffman, 2000; Ickes, 1993)

• sich in eine eine andere Person einfühlen im Sinne einer stellvertretenden Introspektion (Kohut, 1959, 1984; Rosenberg, 2003, 2012)

• die Emotionen und Gedanken verstehen, ohne die Qualität des „als ob“ bzw. die Selbst-Andere-Differenzierung zu verlieren (Lamm, Batson & Decety, 2007; Rogers, 1951, 1957)

• emotionaler Vorgang, bei man am Gefühl oder der Intention einer anderen Person teilhat und sie dadurch versteht (Bischof-Köhler, 2009)

• sowohl ein kontrollierbarer (kognitiver) als auch automatischer (affektiver) Prozess (Manera et al., 2013; Preston & de Waal 2002; Rameson & Liebermann, 2009; Rempala, 2013; Vignemont & Singer, 2006)

• stabiles Persönlichkeitsmerkmal mit einer kognitiven und einer emotionalen Dimension (Davis, 1980, 1983, 1994)

• Fähigkeit, den emotionalen Zustand einer anderen Person zu verstehen und zu teilen(Cohen & Stayer, 1996 Richter & Kunzmann, 2010; Vreeke & van der Mark, 2003)

• (professionelle) Fertigkeit zur Vereinfachung der menschlichen Kommunikation durch wahrnehmen, verstehen und rückmelden der Emotionen und Intentionen (Corcoran, 1982; Winefield & Chur-Hansen, 2000)

• kreisförmiger Interaktionsprozess der zwischenmenschlichen Kommunkation mit Wahrnehmung, Resonanz, Rückmeldung, Wahrnehmung der Rückmeldung und Reaktion darauf (Barrett-Lennard, 1981; Kunyk & Olsen, 2001)

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Arbeitsdefinition Empathie

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Empathie wird definiert als Fähigkeit, die emotionale Situation

eines anderen Menschen zu erkennen, zu verstehen und

mitzufühlen. Gefühlswahrnehmung und Perspektivübernahme

gehen bei der Empathie also Hand-in-Hand mit dem Teilen bzw.

dem Mitfühlen der Emotionen der anderen Person.

Damit man von Empathie und nicht nur von reiner

Gefühlsansteckung sprechen kann, muss gleichzeitig ein

Bewusstsein dafür bestehen, dass die mitgefühlten Emotionen

empathisch übertragen sind, also der Ursprung dieser Emotionen

in der anderen Person liegen.

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Auswirkungen von Empathie: empirische Studien

Mit mehr Empathie erzeugt bei den Pflegenden …

• mehr Altruismus bzw. helfendes Verhalten

• mehr Lebenszufriedenheit

• weniger Aggressivität

• weniger gefühlter Stress

• …

und bei Patienten …

• mehr Offenbarung von relevanten Symptomen

• mehr Compliance

• mehr Zufriedenheit mit der Behandlung

• mehr Übernahme von Eigenverantwortung

(z.B. Batson, 1997; Batson, Early & Salvarani, 1997; Carrera et al., 2013; Davis, 1980, 1983; Decety & Lamm, 2009; Eisenberg et al. 1989; Lamm, Batson, & Decety, 2007; Paulus, 2012a, 2012b, 2012c, 2014)

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Konsequenz für Interventionen

logische Konsequenz:

Training für mehr Empathie

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Und mehr …

Und MEHR …

Und MEHR …

Und MEHR … ?

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Auswirkungen von Empathie: weitere Studien

Denn mit MEHR Empathie erzeugt auch…

• HÖHERES berufliches Burnout

• STÄRKERE Irritation (nicht „abschalten“ können)

• HÖHERE berufliche Überforderung

• HÖHERE Depressivität

• HÖHERE Ängstlichkeit

• HÖHERE emotionale Erschöpfung

• STÄRKERE Ablehnung emotionaler Botschaften

• z.B. von Werbung (für Hilfe für hungernde Kinder in Afrika)

• z.B. von emotionalen Äußerungen von Patienten

• …

(z.B. Altmann, Schönefeld & Roth, 2015; Figley, 2012; Gleichgerrcht & Decety, 2013; Halpern, 2012; Neumann et al., 2011)

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Intervention/Ziele

Übergeordnetes Ziel

• Entwicklung eines empathiebasiertenEntlastungskonzeptes

Inhaltliche Ziele

• Reflektierte, bewusste Gestaltung empathischer Momente

• Gleichgewicht eigener und fremder Bedürfnisse (Empathie für Andere – Selbstempathie)

Wirksamkeit

• Reduzierung des emotionalen Belastungserlebens der Pflegenden in Interaktionen mit Patienten

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Umfang der Intervention

• 2 Tage Training, ggf. plus Mentorenworkshop

• 4 Stunden Coaching, ggf. plus Mentorencoaching

• Idealerweise 2 Trainingsleitungen

• Zielgruppe berufserfahrene Pflegende

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Urfassung4-Tage-Training nach Roth & Altmann (2014) Einsatz in der Ausbildung

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Kontakt bricht ab

Foto: MedizinFotoKöln

Theoriebaustein: empathische und pseudoempathische Interaktionen

Kontakt gehalten

Bedürfnisse beider Personen erfüllt.Beide Personen empfinden

ZufriedenheitLangzeitfolge:

Berufsmotivation und Gesundheit gestärkt.

Pflegepersonnimmt intuitiv

die Emotion der Patientin wahr.

Emotion belastet die Pflegeperson.

Sie versucht sie zu vermeiden.

Empathisches VerhaltenPfleger teilt Wahrnehmung und Deutung

mit, reflektiert mit der Patientin, ermittelt die Bedürfnisse und klärt, ob und wie sie

erfüllt werden können.

Pflegeperson erkennt und akzeptiert die fremden und die

eigenen Gefühle und Bedürfnisse.

Patientinmit unerfülltemBedürfnis hat...

…verhält sich entsprechend(klingelt, ruft, beschwert sich,

weint)

...eine negative Emotion und…

Bedürfnisse beider Personen unerfüllt.

Patientin verstärkt Verhalten.Langzeitfolge:

Negierung der Berufsmotivation & Stresssymptome

Empathischer KurzschlussBei Bedürfnis nach schneller Stabilisierung der eigenen Emotionen: Kopf hoch-Sätze,

Ratschläge, Belehrungen, vorschnelles Handeln.

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Theoriebaustein: Variante Gewaltfreier Kommunikation

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n. M. Rosenberg

Bearbeitung der Kernelemente entlang der kausalen Zusammenhänge von Bedürfnissen, Emotionen und Verhalten

• Unterscheidung von Wahrnehmung und Bewertung (Emotion)

• Unterscheidung von Strategie (Verhalten) und Bedürfnis

• Aushandeln zukünftiger Strategien zur beiderseitigen Zufriedenheit

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Methodik

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Entwicklung der Inhalte• Vortrag• Erleben und Abstraktion

Reflexion des eigenen und fremden Verhaltens • Bearbeitung authentischer

Fallkonstellationen• Gespräch, Diskussion• Rollenspiel • Gedankenexperiment, Imagination

Erproben neuen Verhaltens• aktive Gesprächsführung zur Analyse von

Situationen• abwartende Gesprächsführung zum Finden

von Lösungen

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Inhalte durch Erleben entwickeln

Zentraler Inhalt: „Empathischer Kurzschluss“

Methode: Imagination

• Empathische Kurzschlüsse bewusst machen• Prinzip emotionaler Dissonanz erfahren• Anknüpfen an Lebenswelt der Teilnehmenden

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Was denkt / fühlt Peter Müller?

Warum muss das auch noch passieren?

Wütend / wütend auf sichGenervt

Kein Bock auf so wasNicht jetztWarum – warum ich?Das war‘s mit meiner Pause

Stress AngstFrustriert

Wo ist der Schüler?

HilflosÜberfordert

Was sagt oder macht Peter Müller?

Durchatmen und los

„Bitte früher melden!“

Rausgehen – loslegen

„(Ist) nicht so schlimm“„Ist mein Job“

„Kann ja jedem passieren“

„Was ist denn los?“

Beruhigen, Fahrplan geben, anpacken

Leviten lesen

Taschentücher anbieten

„Machen Sie mal mit!“

Einbeziehen und aufmuntern

Laut werden „Reiß Dich zusammen!“

Was sagt oder macht Peter Müller?

Durchatmen und los

„Bitte früher melden!“

Rausgehen – loslegen

„(Ist) nicht so schlimm“„Ist mein Job“

„Kann ja jedem passieren“

„Was ist denn los?“

Beruhigen, Fahrplan geben, anpacken

Leviten lesen

Taschentücher anbieten

„Machen Sie mal mit!“

Einbeziehen und aufmuntern

Laut werden „Reiß Dich zusammen!“

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Reflexion eigenen und fremden Verhaltens

Nacherleben einer Situation

Die Perspektive wechseln

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„Ich hatte

Schwierigkeiten,

eine passende

Situation zu

finden.“

„Na ja, wir haben

eigentlich mehr

über die Situation

diskutiert.“

„Mir ist klar

geworden, was der

eigentlich von mir

wollte.“

„Da habe ich erst

gemerkt, wie ich

auf andere wirke!“

O-Töne von Teilnehmenden

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Neues Verhalten erproben

Kompetenz erläutern, Kompetenz einüben

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Grundhaltung Trainingsleitung

Wertfreie Haltung der Trainerinnen und Trainer.

Vertrauen herstellen:

• Einstiegsübung „Small Talk“

• Übungen mit „abwesendem“ Trainer

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„Ich gehe aber

nur mit Petra

dahin.“

„Manche Patienten

sind eben auch

einfach dumm!“

„Der kam aus

irgend ‘nem

Mittelmeerland.

Da kann man eh‘

nix machen.“

O-Töne von Teilnehmenden

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Coachings

• Änderung der Einstellung bei Konflikten und „herausforderndem Verhalten“ – sowohl mit Patienten und Patientinnen als auch im Team

• Veränderung der Selbstwahrnehmung

• Erprobung der empCARE-Instrumente oder Teilen davon

• Differenzierte Wirkungen je nach Teamzugehörigkeit

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„Ich achte jetzt

genauer auf mich und

reagiere nicht sofort!“

„Und dann hab ich zu

meinen Kolleginnen

gesagt: Ich probier‘ das

jetzt mal!“

„Wir reden nicht anders

mit den Patienten, aber

anders über sie.“

„Im Team sagen viele:

‚Machen wir doch alles

schon‘ wenden das aber

gar nicht an.“

O-Töne von Teilnehmenden

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Free trial - empCARE

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Free trial - empCARE

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Mein wichtigstes Bedürfnis am Arbeitsplatz ist…

Schritt 1:

Schritt 2:

Schritt 3:

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Free trial - empCARE

Erkenntnisse (der Teilnehmerinnen und Teilnehmer) aus der Übung

Verlustangst beim Streichen - Auswahl von Bedürfnissen ist qualvoll - Verzicht auf Bedürfnisse ist wie ein Angriff

Bedürfnisse aufgeben ist Gewohnheit (und löst aus)• Gleichgültigkeit, Resignation• Wut• Widerwillen• Angst• Stress, Ablehnung

Erfüllte Bedürfnisse machen zufrieden, sie werden aber nicht unwichtiger

Unbefriedigte Bedürfnisse steigen in der Priorität

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Evaluation – erste Ergebnisse 2017

• Akzeptanz (formative Evaluation)

• Wirksamkeit (summative Evaluation)

• Selbsteinschätzung

• Fremdeinschätzung

• Umsetzbarkeit in der Praxis

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Evaluation – erste Ergebnisse 2017

• Akzeptanz (formative Evaluation)

• Wirksamkeit (summative Evaluation)

• Selbsteinschätzung

• Fremdeinschätzung

• Umsetzbarkeit in der Praxis

• Wissen zum Konzept

• Befindlichkeit, Gesundheit, Belastung

• Empathie, Emotionserkennung, emotionale Intelligenz, Perspektivübernahme

• Kommunikative, soziale, emotionale Fähigkeiten

• Kontrollmaß (soziale Erwünschtheit)

• Auswirkungen auf das Umfeld (Team & Patienten)

• Demographische Daten und Beruf

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Das „wie“ der Messung: am Beispiel Empathie

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s

abstraktes Konstrukt,

nicht direkte beobachtbar

(„latent“)

Wie gut kann ich Gefühle

bei anderen erkennen?

Wie gut kann ich mich in

andere Eindenken?

Wie reagiere ich in

emotionalen Situationen?

Wie sehr „schwinge ich

emotional mit“?

EMPATHIE

Weine ich selbst auch,

wenn jemand weint?

Operationalisierungen,

beobachtbar & messbar

(„manifest“)

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Messinstrumente am Beispiel der Empathie

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s

Wie gut kann ich Gefühle

bei anderen erkennen?

Wie gut kann ich mich in

andere Eindenken?

Wie reagiere ich in

emotionalen Situationen?

Wie sehr „schwinge ich

emotional mit“?

Weine ich selbst auch,

wenn jemand weint?

Geneva Emotion Recognition Test(GERT; Schlegel et al., 2014)

Social Mindfulness Paradigm(SoMi; Van Lange & Van Doesum, 2015)

Toronto Empathy Questionnaire(TEQ; Spreng et al., 2009)

Implicit Positive & Negative

Affect Test (IPANAT; Quirin et al., 2009)

Emotional Contagion Scale(ECS; Doherty, 1997)

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Messinstrumente am Beispiel der Empathie

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s

Geneva Emotion Recognition Test(GERT; Schlegel et al., 2014)

Emotional Contagion Scale(ECS; Doherty, 1997)

Implicit Positive & Negative

Affect Test (IPANAT; Quirin et al., 2009)

Toronto Empathy Questionnaire(TEQ; Spreng et al., 2009)

Social Mindfulness Paradigm(SoMi; Van Lange & Van Doesum, 2015)

Empathic Agent Paradigma (EAP; Hellwig, 2016)

Selbstauskunft zu

empathischen Fähigkeiten

Wissenstest zu (un)-

empathischem Verhalten

Subjektives Empathie-

konzept (Palenga & Schönefeld, 2014)

Selbst-Andere-

Differenzierungs-Skala (Schönefeld, in Vorb.)

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Verschiedene Quellen der Messung

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1. TeilnehmerInnen des Trainings

2. Kontrollgruppe (kein Training)

Für TrainingsteilnehmerInnen und Kontrollgruppe:

Quelle I: Selbstauskunft der TN

3. „InformantInnen“

4. Arbeitsteams

5. PatientInnen

Quelle II: Fremdauskunft über TN

Quelle III: Selbstauskunft des Teams

Quelle IV: Fremdauskunft über Team

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Evaluationszeitraum

�Arbeitsteams (~ 48 Teams, 400 Pers.)�PatientInnen (~ 400 Personen)� “InformantInnen” (~ 700 Personen)

• 5 Erhebungen über einen Zeitraum von einem Jahr• TeilnehmerInnen des empCARE-Trainings (~ 280 Personen)• Kontrollgruppe (kein Training) (~ 180 Personen)

von allen Studienteilnehmenden, Trainings- und Kontrollgruppe

Ziel: Evaluation der Wirksamkeit des Trainings und Feststellung der Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit

prä4

Monate4

Monate4 Monate follow-up 3follow-up 2follow-up 1

prä4

Monate4

Monate4

Monatefollow-up 3post follow-up 2follow-up 1empCARE-

Training

Das Studiendesign

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Zufriedenheit

Kompetenzen

Einstellungen

Wissen

Belastung

Beschwerden

Handlungsunfähigkeit

Belastung

Beschwerden

Handlungsunfähigkeit

s

TN-Bewertung des

Trainings

Umsetzbarkeit in

der Praxis

Akzeptanz des

Trainings

Summative Evaluation Formative Evaluation

Wann ist das Training erfolgreich?

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Ergebnisse -

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s

Formative Evaluation

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Ergebnisse -

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s

Formative Evaluation

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Ergebnisse -

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s

Formative Evaluation

Nt1 = 277

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Ergebnisse -

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s

Formative Evaluation

Nt2 = 227

: 4 Monate später

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Ergebnisse -

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s

Formative Evaluation: 8 Monate später

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� Praxisanwendbarkeit des Trainings sichtbar

� ABER: Trainingserfolg muss langfristig gesichert

werden

�Bestätigt Konzept der Kombination aus Training

plus Coaching

�Herausforderung für die Gesamtrevision

Ergebnisse -

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Formative Evaluation

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Erfahrungen in der Praxis

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empCARE Erfahrungen in der Praxis

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Ausblick…..Ergebnisse zur Wirkung von empCARE

Abschlusstagung empCARE

4. Oktober 2018

Am Universitätsklinikum Bonn

Anmeldung und Informationen

www.empCARE.de

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Universitätsklinik Bonn 4. Oktober 2018

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Wenn Sie mehr erfahren wollen…

Fragen Sie JETZT uns!

oder später…

www.empcare.de oderfacebook.com/empcare

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Literatur I

Altmann, T. (2015). Empathie in sozialen und Pflegeberufen. Wiesbaden: Springer

Altmann, T. & Roth, M. (2014). Mit Empathie arbeiten – gewaltfrei kommunizieren: Praxistraining für Pflege, Soziale Arbeit und Erziehung. Stuttgart: Kohlhammer

Arnold, R. (2005). Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit. Baltmannsweiler: Schneider Verlag

Deckers, M., Altmann, T., & Roth, M. (2018). Conceptualizing and Measuring Group Openness and Cohesion as Dimensions of Group Personality. Psychology, 9(01), 80. DOI: 10.4236/psych.2018.91006

Doherty, R. W. (1997). The emotional contagion scale: A measure of individual differences. Journal of nonverbal Behavior, 21(2), 131-154.

Gieseke, W. (2009). Lebenslanges Lernen und Emotionen. Wirkungen von Emotionen auf Bildungsprozesse aus beziehungstheoretischer Perspektive. Bielefeld: Bertelsmann

Hellwig, S. (2016). Die Erfassung von Emotional Understanding mit dem Empathic Agent Paradigma (Dissertation). Bergische Universität Wuppertal.

Kocks, A., & Kaschull, K. (2017): Pflege für Pflegende: Empathie in der Care-Arbeit. Pflegenetz - Das Magazin für Pflege, 02, 15-16. doi: 10.4236/

Kocks, A., Roth, M., & Kaschull, K. (2017): Empathie in der Pflege: Entlastung durch Zuwendung und Selbstpflege, Projektatlas Arbeit 4.0 präventiv gestalten. Heidelberg: Karlheinz Sonntag. verfügbar über http://gesundearbeit-mega.de/mediathek/publikationen

Kocks, A., & Kaschull, K. (2016): Empathie in der Pflege: Sich in andere und sich selbst einfühlen. Pflegezeitschrift, 69(08), 455-457.

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