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Einweihung des Viessmann Technikums mit Bundeskanzlerin ... · Familienunternehmen des Tages...

Date post: 12-Sep-2019
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Einweihung des Viessmann Technikums mit Bundeskanzlerin Angela Merkel SONDERBEILAGE
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Page 1: Einweihung des Viessmann Technikums mit Bundeskanzlerin ... · Familienunternehmen des Tages Familienunternehmen des Tages 1 1 OSTERN 13. BIS 17. APRIL 2017, NR. 74 OSTERN 13. BIS

Einweihung des Viessmann Technikums mit Bundeskanzlerin Angela Merkel

SONDERBEILAGE

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Ankunft und Festaktmit der Bundeskanzlerin

Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des hessischen Ministers für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Tarek Al-Wazir hat Viessmann am 12. April 2017 das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum Technikum eingeweiht. Die Investition von 50 Millionen Euro setzt einen Meilenstein für die inter disziplinäre Entwicklung von Innovationen.

Auszug aus der Rede von Dr. Angela Merkel:„Der Volksmund mahnt uns: ‚Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.‘ Sie aber haben es immer geschafft, mit der Zeit zu gehen; und Sie haben das auch weiter vor. 100 Jahre sind eine beeindruckende Etappe. Sie haben sich immer angepasst – an die Kun-denwünsche und an die technischen Möglichkeiten. Deshalb gratuliere ich Ihnen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von ganzem Herzen zu 100 Jahren Erfolg. Ich verbinde das natürlich auch mit guten Wünschen für die nächste Zeit.

Ich freue mich, mit Ihnen feiern zu können, weil uns vonseiten der Politik und von Ihrer Seite, vom Unternehme-rischen her, ein Kernthema verbindet. Ob politisch oder betriebswirtschaftlich – Energieeffizienz ist uns immer ein ganz besonderes Anliegen.“

Lesen Sie hier die komplette Rede der Bundeskanzlerin:http://bit.ly/Rede_Merkel

„Respekt vor dem Weg in diesen 100 Jahren“Angela Merkel Bundeskanzlerin

Bei ihrer Ankunft in Allendorf wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel herzlich empfangen. In ihrer Rede bezeichnete Sie Viessmann in Allendorf als „Insel“, auf der das für Deutschland insgesamt anvisierte Ziel zur CO2-Minderung für 2050 schon heu-te erreicht werde. Nach der symbolischen Schlüsselübergabe standen ein Rundgang durch das Werk sowie eine Besichtigung des Technikums auf dem Programm.

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„Energiewende braucht Unternehmen mit Tradition“Andreas Kuhlmann Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur (dena)

„Viessmann ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Hessen“Tarek Al-Wazir Hessischer Wirtschaftsminister

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Rundgang durch das Technikum

Auszug aus der Rede von Prof. Martin Viessmann:„Im Jubiläumsjahr 2017 ist unser Familienunternehmen einmal mehr im Aufbruch. Bestes Zeichen dafür ist das neue Viessmann Technikum, das wir heute einweihen.

Mit dem Technikum geben wir unserer Innovationskraft ein neues Zuhause. Denn Raum für Ideen, für Forschung und Entwicklung ist die zentrale Vor-aussetzung, um die Herausforderun-gen von heute und morgen erfolgreich bewältigen zu können.

Hier im Technikum leisten wir unse-ren Beitrag dazu, dass Heizen immer effizienter wird und die Welt in einigen Jahrzehnten ohne fossile Energie auskommt.“

Im Rahmen des Rundgangs informierte sich die Kanzlerin unter anderem über digitale Lösungen in der Produktion und die modernen Prüfstände im Technikum. Dabei führte sie viele Gespräche mit Mitarbeitern. Die promovierte Physikerin interessierte sich besonders für innovative Technologien mit Zukunftspotenzial, wie zum Beispiel die Brennstoffzelle. Zahlreiche Pressevertreter berichteten von dem Besuch.

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Familienunternehmen des Tages Familienunternehmen des Tages

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OSTERN 13. BIS 17. APRIL 2017, NR. 74OSTERN 13. BIS 17. APRIL 2017, NR. 7468 69

Maximilian Viessmann (l.), Angela Merkel, Martin Viessmann: Die Kanzlerin besuchte einen Vertrauten in Sachen Energiewende.

dpa

Kai Renchen

Der Duft der ProvinzIm schwäbischen Pfedelbach hat der Unternehmersohn den zweitgrößten deutschen Internet-Parfumhändler aufgebaut.

E igentlich dürfte es so ein Unter-nehmen wie Parfumdreams gar nicht geben – schon gar

nicht im Provinznest Pfedelbach zwi-schen Heilbronn und Schwäbisch Hall.

Aber die Onlinetochter der regiona-len Parfümeriekette Akzente ist hinter dem Branchenriesen Douglas der zweitgrößte Online-Parfumhändler in Deutschland, noch vor dem hippen Berliner Start-up Flaconi, das aber seit der Übernahme durch Pro Sieben Sat 1 keinen Umsatz mehr veröffentlicht.

Wie es aussieht, behauptet der 33-jährige Firmenchef Kai Renchen

diese Position: 2016 steigerte das Fa-milienunternehmen den Umsatz um 31 Prozent auf 72 Millionen Euro. 400 Mitarbeiter hat das Unternehmen be-reits. Auch 2017 erwartet die Online-parfümerie ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Wachs-tumsträger sollen unter anderem der Ausbau der Eigenmarke „Glamfume“ und die fortschreitende Internationa-lisierung des Onlinekanals sein. In-zwischen liefern die Renchens nach ganz Europa.

„Unser Credo lautet, den Kunden in den Mittelpunkt aller Geschäftsak-tivitäten zu setzen und ihm den best-möglichen Service zu bieten“, er-klärt Jungunternehmer Renchen. Das klingt etwas nach Aufarbeitung der Marketingvorlesung seines BWL-Studiums, das er nebenher absol-vierte. Aber Renchen meint es auch so. Er hat in der Branche ein einzig-

artiges 180-tägiges Rückgaberecht eingeführt, gesetzlich vorgeschrie-ben sind nur 14 Tage. Zudem bietet er aktuell 14 unterschiedliche Be-zahlvarianten und seit über einem Jahr die kostenlose Beratung per WhatsApp.

Die Geschichte des Familienunter-nehmens beginnt 1994. Mutter Chris-tina, gelernte Krankenschwester, be-schließt, in der schwäbischen Pro-vinz eine Parfümerie zu gründen. Inzwischen gibt es 26 Filialen, sogar eine in Westerland auf Sylt. Vater Jür-gen arbeitete bei Coty, Hersteller ed-ler Marken wie Chloé, Joop oder Marc Jacobs, ehe er ins Familienge-schäft einstieg. Vor zwölf Jahren dann bastelte Sohn Kai am ersten On-lineauftritt mit eigenen Programmen für den Versandhandel. Der Junior drängte so lange, bis die Familie sich einen eigenen Onlineshop zutraute. Denn im Internet trat sie auf einmal gegen Riesen wie Douglas an, die dank größerer Einkaufsmengen güns-tigere Preise kalkulieren können. „Beim Preis hätten wir keine Chance. Es geht um den besten Service“, sagt Renchen.

Aber nicht jeder will mit dem Newcomer zusammenarbeiten. Der Parfumindustrie stinkt der digitale Wandel nämlich gewaltig. Mal gibt es Streit, weil Parfumdreams seine Pro-dukte nicht nur auf der eigenen Sei-te, sondern auch über einen Ama-zon-Shop vertreibt, mal, weil ein Her-steller Parfumdreams generell nicht beliefern will. Die Auseinanderset-zung mit dem Hersteller Chloé, der den Verkauf über Plattformen verbie-ten will, liegt nach der mündlichen Anhörung Ende März sogar beim Eu-ropäischen Gerichtshof.

Dem Erfolg der Renchens tun die juristischen Kämpfe aber bislang kei-nen Abbruch. Und die Familie will sich auch so unabhängiger von den großen Marken machen. „Glam -fume“ war unter seinen nach eige-nen Angaben zwei Millionen Online-kunden im Weihnachtsgeschäft bes-ser als alle fremden Marken. Am Ende bleibt auch hier der Erfolg in der Familie: Kai Renchens Schwester Stefanie hat als gelernte Parfumfach-frau den neuen Duft entwickelt. Martin-W. Buchenau

Antoine de Saint-Affrique

Der Liebling der Jacobs-FamilieDer Chef des Schokoladen-Produzenten Barry Callebaut überrascht mit guten Halbjahreszahlen.

D ass Schokohasen und -eier schon mehrere Wochen vor dem Osterfest in den Super-

marktregalen stehen, ist ein allseits beliebter Small-Talk-Aufreger. Antoi-ne de Saint-Affrique gehört zu den Leuten, die genau das freut. Der Chef des Schweizer Schokoladenherstel-lers Barry Callebaut präsentierte am Mittwoch stolz einen Gewinnsprung. Der Schweizer Weltmarktführer in der Produktion von Schokoladen- und Kakaoprodukten verzeichnete in der ersten Hälfte seines Geschäfts-jahrs 2016/17 einen Anstieg des Rein-gewinns um 31,7 Prozent auf 142,1

Millionen Franken. Die Hamburger Familie Jacobs darf sich freuen: Die Mehrheitsbeteiligung an dem Schweizer Konzern ist das größte Investment ihrer Fa-milienholding.

Schon bei der Nominie-rung des Franzosen schwärmte Andreas Ja-cobs, damals Verwal-tungsratschef bei Barry Callebaut, vom „strategi-schen Geschick und Moti-vationstalent“ de Saint-Af-friques. Diese Fähigkeiten dürfte der 52-Jährige aus dem Militär mitgebracht haben. De Saint-Affrique diente nach seinem Studium an einer Pariser Wirtschafts-hochschule mehrere Jahre als Flagg -leutnant in der Marine.

Einen Großteil seiner Karriere hat

de Saint-Affrique beim Nahrungsmit-telgiganten Unilever verbracht – als

Produzent des „Magnum“-Eises einer der größten Kunden

von Barry Callebaut. Zuletzt verantwortete er vier Jahre lang Unilevers Lebensmit-telbereich. Dort verant-wortete er 12,4 Milliarden Euro Umsatz. Für die Zu-kunft hat sich der Mana-ger hohe Ziele gesteckt.

Mittelfristig soll Barry Cal-lebaut beim Verkauf um

vier bis sechs Prozent und beim Betriebsergebnis sogar

deutlich stärker wachsen. Inves-toren dürften keine Probleme ha-

ben, ihm zu vertrauen: Während der weltweite Markt für Schokolade 2016 leicht schrumpfte, feierte de Saint-Af-frique Zuwächse. Ozan Demircan

Pieter van der Does

Adyen-Umsatz verdoppeltDer niederländische Zah-lungsabwickler Adyen hat seinen Umsatz 2016 auf 659 Millionen Euro ver-doppelt. Das Amsterda-mer Start-up hilft interna-tionalen Unternehmen wie Spotify oder Flixbus, Zahlungen in verschiede-nen Währungen elektro-nisch abzuwickeln. „Das verzeichnete Wachstum zeigt, dass globale Unter-nehmen eine bessere Zah-lungsplattform verlan-gen“, sagte Mitgründer Pieter van der Does. Zu Adyens Investoren zählt Iconiq Capital, das Family-Office von Silicon-Valley-Größen wie Mark Zucker-berg oder Twitter-Chef Jack Dorsey. ade

De Saint-Affrique: Gewinn steigt beim Schoko-Hersteller.

Beim Preis hätten wir

keine Chance.

Es geht um den besten

Service.Kai Renchen

Gründer Parfumdreams

Busch

Angebotsfrist bis 1. JuniDer Vakuumpumpenher-steller Busch hat sein ver-bessertes Angebot für den Wettbewerber Pfeiffer Va-cuum offiziell vorgelegt. Dessen Aktionäre haben nun bis zum 1. Juni Zeit, ihre Papiere dem Busch-Investmentvehikel Pangea für 110 Euro je Stück anzu-dienen, zusätzlich zur Di-vidende von 3,60 Euro je Aktie für 2016. Das Pfeif-fer-Management will auch dieses Angebot den Aktio-nären nicht empfehlen. Der Preis liege unter dem aktuellen Aktienkurs von derzeit 119 Euro. HB

Rachel Whetstone

Uber verliert ManagerinEine weitere Topmanage-rin verlässt die Fahr-dienst-Plattform Uber. Ra-chel Whetstone, bislang verantwortlich für Politik und Pressekommunikati-on, verlässt das mit knapp 70 Milliarden Dollar Inves-torenbewertung teuerste Start-up der Welt. Mehre-re US-Medien berichten, häufiger Streit mit Uber-Chef Travis Kalanick und die Skandale der vergan-genen Monate hätten zu der Trennung geführt. Un-ter anderem wegen einer Kultur des Sexismus ge-gen Mitarbeiterinnen steht Uber in der Kritik. A

FP/

Get

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Parfumdreams-Gründer Renchen: Gegen Douglas und Flaconi behauptet.

parfum

drea

ms.de

Ayd

en

Offenbar schätzt die

Kanzlerin den direkten

Kontakt mit echten Unter -

nehmern.Martin ViessmannVerwaltungsrats -

präsident Viessmann-Group

Anja Müller Allendorf

Für Viessmann nimmt sich die Kanzlerin Zeit. Sie be-grüßt die Mitarbeiter, macht Selfies mit ihnen, begrüßt die Familie. Und

auch ihr Gastgeber, Martin Viessmann, glänzt. Der langjährige Chef und heuti-ge Verwaltungsratschef des Heizungs-spezialisten kann sich auf die Kanzle-rin verlassen und sie sich auf ihn. Im-mer wieder haben sich der Familien-unternehmer und die CDU-Politikerin bei Fachrunden rund um den Energie-gipfel getroffen. „Offenbar schätzt sie den direkten Kontakt mit echten Un-ternehmern“, sagt der 63-Jährige.

So eine Botschaft kann Merkel im Wahljahr gut gebrauchen. Die Verbin-dung von Tradition und Moderne, die Viessmann vorlebt, muss auch die CDU verkörpern, will sie Merkel noch einmal für vier Jahre ins Kanzleramt befördern. Auf 16 Jahre an der Regie-rung könnte es Merkel dann bringen. An die 24 Amtsjahre ihres Gastgebers wird wohl selbst sie nicht mehr ran-kommen.

Als Viessmann die Kanzlerin dann auf der Bühne vor rund 400 Gästen noch einmal begrüßt, bebt seine Stim-me ein wenig, aber nicht vor Aufre-gung. Gerade hat er einen berühren-den Film über die Zukunft gesehen, in dem die noch gar nicht geborene En-kelin Johanna Post von seinem Sohn Maximilian bekommt. Es geht darin um das Wichtigste für einen Familien-

unternehmer. Die Enkelfähigkeit. Ob-wohl Viessmann das Tagesgeschäft des Unternehmens mit 2,25 Milliar-den Euro Umsatz an Joachim Janssen übergeben hat, ist er weiterhin ein begehrter Gesprächspartner. Viele wollen wissen, wie er es schafft, den Heizungsbauer so zu positionieren, dass er heute als Pionier der Famili-enunternehmen in Sachen Digitalisie-rung gilt.

Der Autor und Axel-Springer-Mana-ger Christoph Keese war schon da, um für sein Buch „Silicon Germany“ zu beschreiben, wie Martin Viessmann lernte, von Perfektionismus auf Feh-lerkultur umzuschalten. Die Fachwelt schaut seinen Mitarbeitern im Tech-nikzentrum beim Arbeiten zu. Auch die Kanzlerin würde nicht jedes Fami-lienunternehmen besuchen, das 100 Jahre alt wird. „Viessmann verkörpert den Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft“, sagt sie.

Disruptives DenkenUnd um die Ecke von Berlin ist der Ort im Nordhessischen auch nicht. Aber gerade hier in einer struktur-schwachen 6000-Seelen-Gemeinde, zwischen Hügeln und geduckten Häu-sern, wird nicht nur das Technikum als neues Forschungs- und Entwick-lungszentrum von Viessmann eröff-net, sondern auch disruptiv gedacht. Hier kann die Kanzlerin besehen, wie gleich drei Probleme des deutschen

Mittelstands unternehmerisch ange-packt werden. Die Energiewende, die die Kanzlerin selbst 2011 einleitete, die Digitalisierung, die viele Geschäftsmo-delle radikal verändert, und der Gene-rationswechsel, der in anderen Fami-lienunternehmen oft so schiefläuft, dass sie sich selbst disruptieren.

Es ist nun schon fast drei Jahre her, dass Martin Viessmann richtig nach-denklich wurde. Damals kaufte Goo-gle die Firma Nest, einen Hersteller in-telligenter Thermostate und Rauch-melder, für 3,2 Milliarden Euro. Plötzlich drohte der Weltkonzern aus dem Valley dem Familienunterneh-men aus der hessischen Provinz auf die Pelle zu rücken. Seitdem macht Viessmann vieles anders. Er hat sich kluge Berater zugelegt, hat seinen Sohn Maximilian als Chief Digital Of-ficer in den Vorstand geholt und mit Vito-Ventures einen eigenen Venture-Capital-Arm geschaffen.

Wer in Allendorf den Überblick be-halten will, dem hilft der Blick von oben. Wenn Martin Viessmann, der wie auch seine Kinder über eine Flug-lizenz verfügt, seine Maschine Rich-tung Wolken lenkt, kann er regelmä-ßig sehen, wie groß das Unternehmen geworden ist und doch zugleich sehr verletzlich wäre, würde er nicht weit vorausblicken. Wie so oft in Familien-unternehmen sprechen Eltern mit ih-ren Kindern auch über Geschäftsmo-delle. Meist dozieren die Eltern, die

Kinder hören zu oder eben nicht. Nicht so bei Viessmann: „Die Digitali-sierung führt dazu, dass wir Alten von den Jungen mehr lernen können als umgekehrt“, sagt der Vater.

„Wer fragt, gewinnt“Der Sohn, 28, studierter Wirtschafts-ingenieur, arbeitet zunächst bei Bos-ton Consulting und als Business An-gel, er sieht viel von der Welt und sieht auch, was Viessmann mögli-cherweise fehlt: digitale Geschäfts-modelle. Vater und Sohn diskutieren. Am Ende ist klar: Ohne Digitalisie-rung wäre die Vergangenheit von Viessmann länger als die Zukunft.

Martin Viessmann hat auch noch ei-nen anderen Grund, frühzeitig seine Kinder einzubeziehen. Sein Vater Hans, ein Patriarch durch und durch, hielt lange an seinem Posten fest, erst als sich dieser nach Bayern zurückzog, konnte Martin 1992 selbst durchstar-ten. „Er ist ein Kämpfer“, sagt sein Jagd- und Flugfreund Ulrich Better-mann. Der Verwaltungsratschef des gleichnamigen Sauerländer Elektroin-stallationsunternehmens kennt Viess-mann seit 30 Jahren und auch dessen nachdenkliche Seite. „Wer fragt, ge-winnt“, laute Viessmanns Motto.

Der heute 63-Jährige vervielfachte den Auslandsumsatz, setzte auf Um-weltfreundlichkeit und blieb Allendorf an der Eder aber treu. Mittlerweile setzt Viessmann 54 Prozent im Aus-land um, zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, im Inland wächst das Geschäft um fünf Prozent. 12 000 Mit-arbeiter beschäftigt das Unterneh-men, das längst der Heizungsbranche entwachsen ist. Zum Glück, denn die stagniert seit Jahren.

In den vergangenen Jahren ist bei Viessmann viel passiert, auch wenn sich das noch nicht gleich in den Zah-len niederschlägt, 2016 stieg der Um-satz nur um 1,4 Prozent. Das Geschäft mit Heizkesseln geht schwerer als frü-her. Der Markt ist gesättigt, Hei- zungen werden nur selten moderni-siert. Investiert hat Viessmann aber reichlich. Insgesamt 130 Millionen Eu-ro fließen in das heute eröffnete Tech-nikum, ein neues Werk im russischen Lipetsk, das im Frühsommer einge-weiht wird, und in die digitalen Ge-schäftsmodelle.

An ihnen arbeiten Vater und Sohn gemeinsam, ebenso wie an einem tief-greifenden Kulturwandel. Dass sie den auch mit einer Portion Selbstironie an-gehen, zeigt der neue Imagefilm. An dessen Schluss kommt Maximilian in Papas Büro. „Du wolltest mich spre-chen?“ Vater Martin antwortet: „Ich habe einen Brief an die Mitarbeiter ge-schrieben.“ Der Sohn: „Und jetzt hast du ein Problem mit dem Mail-Pro-gramm?“ Der Vater blickt auf zig gelbe Kisten von der Post, gefüllt mit weißen Briefen und fragt: „Wieso Mail-Pro-gramm?“ Martin Viessmann weiß, wann die Zeit für eine neue Generati-on gekommen ist. Vielleicht hat er das seinem Gast sogar voraus.

Martin und Maximilian Viessmann

Allendorfer Avantgarde Zum 100. Geburtstag des Heizungsspezialisten empfangen Vater und Sohn die Bundeskanzlerin. An dem Familienunternehmen lässt sich studieren, was Tradition und Moderne verbindet.

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Familienunternehmen des Tages Familienunternehmen des Tages

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Maximilian Viessmann (l.), Angela Merkel, Martin Viessmann: Die Kanzlerin besuchte einen Vertrauten in Sachen Energiewende.

dpa

Kai Renchen

Der Duft der ProvinzIm schwäbischen Pfedelbach hat der Unternehmersohn den zweitgrößten deutschen Internet-Parfumhändler aufgebaut.

E igentlich dürfte es so ein Unter-nehmen wie Parfumdreams gar nicht geben – schon gar

nicht im Provinznest Pfedelbach zwi-schen Heilbronn und Schwäbisch Hall.

Aber die Onlinetochter der regiona-len Parfümeriekette Akzente ist hinter dem Branchenriesen Douglas der zweitgrößte Online-Parfumhändler in Deutschland, noch vor dem hippen Berliner Start-up Flaconi, das aber seit der Übernahme durch Pro Sieben Sat 1 keinen Umsatz mehr veröffentlicht.

Wie es aussieht, behauptet der 33-jährige Firmenchef Kai Renchen

diese Position: 2016 steigerte das Fa-milienunternehmen den Umsatz um 31 Prozent auf 72 Millionen Euro. 400 Mitarbeiter hat das Unternehmen be-reits. Auch 2017 erwartet die Online-parfümerie ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Wachs-tumsträger sollen unter anderem der Ausbau der Eigenmarke „Glamfume“ und die fortschreitende Internationa-lisierung des Onlinekanals sein. In-zwischen liefern die Renchens nach ganz Europa.

„Unser Credo lautet, den Kunden in den Mittelpunkt aller Geschäftsak-tivitäten zu setzen und ihm den best-möglichen Service zu bieten“, er-klärt Jungunternehmer Renchen. Das klingt etwas nach Aufarbeitung der Marketingvorlesung seines BWL-Studiums, das er nebenher absol-vierte. Aber Renchen meint es auch so. Er hat in der Branche ein einzig-

artiges 180-tägiges Rückgaberecht eingeführt, gesetzlich vorgeschrie-ben sind nur 14 Tage. Zudem bietet er aktuell 14 unterschiedliche Be-zahlvarianten und seit über einem Jahr die kostenlose Beratung per WhatsApp.

Die Geschichte des Familienunter-nehmens beginnt 1994. Mutter Chris-tina, gelernte Krankenschwester, be-schließt, in der schwäbischen Pro-vinz eine Parfümerie zu gründen. Inzwischen gibt es 26 Filialen, sogar eine in Westerland auf Sylt. Vater Jür-gen arbeitete bei Coty, Hersteller ed-ler Marken wie Chloé, Joop oder Marc Jacobs, ehe er ins Familienge-schäft einstieg. Vor zwölf Jahren dann bastelte Sohn Kai am ersten On-lineauftritt mit eigenen Programmen für den Versandhandel. Der Junior drängte so lange, bis die Familie sich einen eigenen Onlineshop zutraute. Denn im Internet trat sie auf einmal gegen Riesen wie Douglas an, die dank größerer Einkaufsmengen güns-tigere Preise kalkulieren können. „Beim Preis hätten wir keine Chance. Es geht um den besten Service“, sagt Renchen.

Aber nicht jeder will mit dem Newcomer zusammenarbeiten. Der Parfumindustrie stinkt der digitale Wandel nämlich gewaltig. Mal gibt es Streit, weil Parfumdreams seine Pro-dukte nicht nur auf der eigenen Sei-te, sondern auch über einen Ama-zon-Shop vertreibt, mal, weil ein Her-steller Parfumdreams generell nicht beliefern will. Die Auseinanderset-zung mit dem Hersteller Chloé, der den Verkauf über Plattformen verbie-ten will, liegt nach der mündlichen Anhörung Ende März sogar beim Eu-ropäischen Gerichtshof.

Dem Erfolg der Renchens tun die juristischen Kämpfe aber bislang kei-nen Abbruch. Und die Familie will sich auch so unabhängiger von den großen Marken machen. „Glam -fume“ war unter seinen nach eige-nen Angaben zwei Millionen Online-kunden im Weihnachtsgeschäft bes-ser als alle fremden Marken. Am Ende bleibt auch hier der Erfolg in der Familie: Kai Renchens Schwester Stefanie hat als gelernte Parfumfach-frau den neuen Duft entwickelt. Martin-W. Buchenau

Antoine de Saint-Affrique

Der Liebling der Jacobs-FamilieDer Chef des Schokoladen-Produzenten Barry Callebaut überrascht mit guten Halbjahreszahlen.

D ass Schokohasen und -eier schon mehrere Wochen vor dem Osterfest in den Super-

marktregalen stehen, ist ein allseits beliebter Small-Talk-Aufreger. Antoi-ne de Saint-Affrique gehört zu den Leuten, die genau das freut. Der Chef des Schweizer Schokoladenherstel-lers Barry Callebaut präsentierte am Mittwoch stolz einen Gewinnsprung. Der Schweizer Weltmarktführer in der Produktion von Schokoladen- und Kakaoprodukten verzeichnete in der ersten Hälfte seines Geschäfts-jahrs 2016/17 einen Anstieg des Rein-gewinns um 31,7 Prozent auf 142,1

Millionen Franken. Die Hamburger Familie Jacobs darf sich freuen: Die Mehrheitsbeteiligung an dem Schweizer Konzern ist das größte Investment ihrer Fa-milienholding.

Schon bei der Nominie-rung des Franzosen schwärmte Andreas Ja-cobs, damals Verwal-tungsratschef bei Barry Callebaut, vom „strategi-schen Geschick und Moti-vationstalent“ de Saint-Af-friques. Diese Fähigkeiten dürfte der 52-Jährige aus dem Militär mitgebracht haben. De Saint-Affrique diente nach seinem Studium an einer Pariser Wirtschafts-hochschule mehrere Jahre als Flagg -leutnant in der Marine.

Einen Großteil seiner Karriere hat

de Saint-Affrique beim Nahrungsmit-telgiganten Unilever verbracht – als

Produzent des „Magnum“-Eises einer der größten Kunden

von Barry Callebaut. Zuletzt verantwortete er vier Jahre lang Unilevers Lebensmit-telbereich. Dort verant-wortete er 12,4 Milliarden Euro Umsatz. Für die Zu-kunft hat sich der Mana-ger hohe Ziele gesteckt.

Mittelfristig soll Barry Cal-lebaut beim Verkauf um

vier bis sechs Prozent und beim Betriebsergebnis sogar

deutlich stärker wachsen. Inves-toren dürften keine Probleme ha-

ben, ihm zu vertrauen: Während der weltweite Markt für Schokolade 2016 leicht schrumpfte, feierte de Saint-Af-frique Zuwächse. Ozan Demircan

Pieter van der Does

Adyen-Umsatz verdoppeltDer niederländische Zah-lungsabwickler Adyen hat seinen Umsatz 2016 auf 659 Millionen Euro ver-doppelt. Das Amsterda-mer Start-up hilft interna-tionalen Unternehmen wie Spotify oder Flixbus, Zahlungen in verschiede-nen Währungen elektro-nisch abzuwickeln. „Das verzeichnete Wachstum zeigt, dass globale Unter-nehmen eine bessere Zah-lungsplattform verlan-gen“, sagte Mitgründer Pieter van der Does. Zu Adyens Investoren zählt Iconiq Capital, das Family-Office von Silicon-Valley-Größen wie Mark Zucker-berg oder Twitter-Chef Jack Dorsey. ade

De Saint-Affrique: Gewinn steigt beim Schoko-Hersteller.

Beim Preis hätten wir

keine Chance.

Es geht um den besten

Service.Kai Renchen

Gründer Parfumdreams

Busch

Angebotsfrist bis 1. JuniDer Vakuumpumpenher-steller Busch hat sein ver-bessertes Angebot für den Wettbewerber Pfeiffer Va-cuum offiziell vorgelegt. Dessen Aktionäre haben nun bis zum 1. Juni Zeit, ihre Papiere dem Busch-Investmentvehikel Pangea für 110 Euro je Stück anzu-dienen, zusätzlich zur Di-vidende von 3,60 Euro je Aktie für 2016. Das Pfeif-fer-Management will auch dieses Angebot den Aktio-nären nicht empfehlen. Der Preis liege unter dem aktuellen Aktienkurs von derzeit 119 Euro. HB

Rachel Whetstone

Uber verliert ManagerinEine weitere Topmanage-rin verlässt die Fahr-dienst-Plattform Uber. Ra-chel Whetstone, bislang verantwortlich für Politik und Pressekommunikati-on, verlässt das mit knapp 70 Milliarden Dollar Inves-torenbewertung teuerste Start-up der Welt. Mehre-re US-Medien berichten, häufiger Streit mit Uber-Chef Travis Kalanick und die Skandale der vergan-genen Monate hätten zu der Trennung geführt. Un-ter anderem wegen einer Kultur des Sexismus ge-gen Mitarbeiterinnen steht Uber in der Kritik. A

FP/

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Parfumdreams-Gründer Renchen: Gegen Douglas und Flaconi behauptet.

parfum

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ms.de

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Offenbar schätzt die

Kanzlerin den direkten

Kontakt mit echten Unter -

nehmern.Martin ViessmannVerwaltungsrats -

präsident Viessmann-Group

Anja Müller Allendorf

Für Viessmann nimmt sich die Kanzlerin Zeit. Sie be-grüßt die Mitarbeiter, macht Selfies mit ihnen, begrüßt die Familie. Und

auch ihr Gastgeber, Martin Viessmann, glänzt. Der langjährige Chef und heuti-ge Verwaltungsratschef des Heizungs-spezialisten kann sich auf die Kanzle-rin verlassen und sie sich auf ihn. Im-mer wieder haben sich der Familien-unternehmer und die CDU-Politikerin bei Fachrunden rund um den Energie-gipfel getroffen. „Offenbar schätzt sie den direkten Kontakt mit echten Un-ternehmern“, sagt der 63-Jährige.

So eine Botschaft kann Merkel im Wahljahr gut gebrauchen. Die Verbin-dung von Tradition und Moderne, die Viessmann vorlebt, muss auch die CDU verkörpern, will sie Merkel noch einmal für vier Jahre ins Kanzleramt befördern. Auf 16 Jahre an der Regie-rung könnte es Merkel dann bringen. An die 24 Amtsjahre ihres Gastgebers wird wohl selbst sie nicht mehr ran-kommen.

Als Viessmann die Kanzlerin dann auf der Bühne vor rund 400 Gästen noch einmal begrüßt, bebt seine Stim-me ein wenig, aber nicht vor Aufre-gung. Gerade hat er einen berühren-den Film über die Zukunft gesehen, in dem die noch gar nicht geborene En-kelin Johanna Post von seinem Sohn Maximilian bekommt. Es geht darin um das Wichtigste für einen Familien-

unternehmer. Die Enkelfähigkeit. Ob-wohl Viessmann das Tagesgeschäft des Unternehmens mit 2,25 Milliar-den Euro Umsatz an Joachim Janssen übergeben hat, ist er weiterhin ein begehrter Gesprächspartner. Viele wollen wissen, wie er es schafft, den Heizungsbauer so zu positionieren, dass er heute als Pionier der Famili-enunternehmen in Sachen Digitalisie-rung gilt.

Der Autor und Axel-Springer-Mana-ger Christoph Keese war schon da, um für sein Buch „Silicon Germany“ zu beschreiben, wie Martin Viessmann lernte, von Perfektionismus auf Feh-lerkultur umzuschalten. Die Fachwelt schaut seinen Mitarbeitern im Tech-nikzentrum beim Arbeiten zu. Auch die Kanzlerin würde nicht jedes Fami-lienunternehmen besuchen, das 100 Jahre alt wird. „Viessmann verkörpert den Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft“, sagt sie.

Disruptives DenkenUnd um die Ecke von Berlin ist der Ort im Nordhessischen auch nicht. Aber gerade hier in einer struktur-schwachen 6000-Seelen-Gemeinde, zwischen Hügeln und geduckten Häu-sern, wird nicht nur das Technikum als neues Forschungs- und Entwick-lungszentrum von Viessmann eröff-net, sondern auch disruptiv gedacht. Hier kann die Kanzlerin besehen, wie gleich drei Probleme des deutschen

Mittelstands unternehmerisch ange-packt werden. Die Energiewende, die die Kanzlerin selbst 2011 einleitete, die Digitalisierung, die viele Geschäftsmo-delle radikal verändert, und der Gene-rationswechsel, der in anderen Fami-lienunternehmen oft so schiefläuft, dass sie sich selbst disruptieren.

Es ist nun schon fast drei Jahre her, dass Martin Viessmann richtig nach-denklich wurde. Damals kaufte Goo-gle die Firma Nest, einen Hersteller in-telligenter Thermostate und Rauch-melder, für 3,2 Milliarden Euro. Plötzlich drohte der Weltkonzern aus dem Valley dem Familienunterneh-men aus der hessischen Provinz auf die Pelle zu rücken. Seitdem macht Viessmann vieles anders. Er hat sich kluge Berater zugelegt, hat seinen Sohn Maximilian als Chief Digital Of-ficer in den Vorstand geholt und mit Vito-Ventures einen eigenen Venture-Capital-Arm geschaffen.

Wer in Allendorf den Überblick be-halten will, dem hilft der Blick von oben. Wenn Martin Viessmann, der wie auch seine Kinder über eine Flug-lizenz verfügt, seine Maschine Rich-tung Wolken lenkt, kann er regelmä-ßig sehen, wie groß das Unternehmen geworden ist und doch zugleich sehr verletzlich wäre, würde er nicht weit vorausblicken. Wie so oft in Familien-unternehmen sprechen Eltern mit ih-ren Kindern auch über Geschäftsmo-delle. Meist dozieren die Eltern, die

Kinder hören zu oder eben nicht. Nicht so bei Viessmann: „Die Digitali-sierung führt dazu, dass wir Alten von den Jungen mehr lernen können als umgekehrt“, sagt der Vater.

„Wer fragt, gewinnt“Der Sohn, 28, studierter Wirtschafts-ingenieur, arbeitet zunächst bei Bos-ton Consulting und als Business An-gel, er sieht viel von der Welt und sieht auch, was Viessmann mögli-cherweise fehlt: digitale Geschäfts-modelle. Vater und Sohn diskutieren. Am Ende ist klar: Ohne Digitalisie-rung wäre die Vergangenheit von Viessmann länger als die Zukunft.

Martin Viessmann hat auch noch ei-nen anderen Grund, frühzeitig seine Kinder einzubeziehen. Sein Vater Hans, ein Patriarch durch und durch, hielt lange an seinem Posten fest, erst als sich dieser nach Bayern zurückzog, konnte Martin 1992 selbst durchstar-ten. „Er ist ein Kämpfer“, sagt sein Jagd- und Flugfreund Ulrich Better-mann. Der Verwaltungsratschef des gleichnamigen Sauerländer Elektroin-stallationsunternehmens kennt Viess-mann seit 30 Jahren und auch dessen nachdenkliche Seite. „Wer fragt, ge-winnt“, laute Viessmanns Motto.

Der heute 63-Jährige vervielfachte den Auslandsumsatz, setzte auf Um-weltfreundlichkeit und blieb Allendorf an der Eder aber treu. Mittlerweile setzt Viessmann 54 Prozent im Aus-land um, zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, im Inland wächst das Geschäft um fünf Prozent. 12 000 Mit-arbeiter beschäftigt das Unterneh-men, das längst der Heizungsbranche entwachsen ist. Zum Glück, denn die stagniert seit Jahren.

In den vergangenen Jahren ist bei Viessmann viel passiert, auch wenn sich das noch nicht gleich in den Zah-len niederschlägt, 2016 stieg der Um-satz nur um 1,4 Prozent. Das Geschäft mit Heizkesseln geht schwerer als frü-her. Der Markt ist gesättigt, Hei- zungen werden nur selten moderni-siert. Investiert hat Viessmann aber reichlich. Insgesamt 130 Millionen Eu-ro fließen in das heute eröffnete Tech-nikum, ein neues Werk im russischen Lipetsk, das im Frühsommer einge-weiht wird, und in die digitalen Ge-schäftsmodelle.

An ihnen arbeiten Vater und Sohn gemeinsam, ebenso wie an einem tief-greifenden Kulturwandel. Dass sie den auch mit einer Portion Selbstironie an-gehen, zeigt der neue Imagefilm. An dessen Schluss kommt Maximilian in Papas Büro. „Du wolltest mich spre-chen?“ Vater Martin antwortet: „Ich habe einen Brief an die Mitarbeiter ge-schrieben.“ Der Sohn: „Und jetzt hast du ein Problem mit dem Mail-Pro-gramm?“ Der Vater blickt auf zig gelbe Kisten von der Post, gefüllt mit weißen Briefen und fragt: „Wieso Mail-Pro-gramm?“ Martin Viessmann weiß, wann die Zeit für eine neue Generati-on gekommen ist. Vielleicht hat er das seinem Gast sogar voraus.

Martin und Maximilian Viessmann

Allendorfer Avantgarde Zum 100. Geburtstag des Heizungsspezialisten empfangen Vater und Sohn die Bundeskanzlerin. An dem Familienunternehmen lässt sich studieren, was Tradition und Moderne verbindet.

Waldeck-Frankenberg

Seite 2

Donnerstag, 13. April 2017

Merkel weiht Technikum bei Viessmann ein

mann und Vorstandschef Joa-chim Janssen vor dem Gebäu-de begrüßt. Hier nimmt sichdie Kanzlerin noch Zeit, mitMitarbeitern und Zuschauernzu plaudern, Hände zu schüt-teln und Selfies mit sich ma-chen zu lassen, ehe sie obenim Saal von den 380 gelade-nen Gästen mit Applaus emp-fangen wird.

13.59 Uhr: Eine Minute frü-her als geplant kann der zwei-te Teil des Programms mitMerkel und der Premiere desneuen Viessmann-Films „Aufin ein neues Jahrhundert“beginnen.

13.20 Uhr: Kaum ist siegekommen, ist sie auch wie-der verschwunden. Der Hub-schrauber startet in RichtungAllendorf.

13.47 Uhr: Während dasoffizielle Programm mit denersten Reden im Sitzungssaalder Firma Viessmann bereitsläuft, landet der Helikopteraus Richtung Frankenberg aufdem Allendorfer Flugplatz.13.52 Uhr: Nach kurzer

Fahrt mit dem aus Sicherheits-gründen extra aus Berlin ge-kommenen Dienstwagen wirdMerkel von Familie Viess-

V O N G R E G O R Y D A U B E RU N D J Ö R G P A U L U S

ALLENDORF/CALDEN. Mitwelchem Verkehrsmittel wirdAngela Merkel nach Allendorfanreisen? Diese Frage habensich vor Mittwochmittag nichtnur wir Journalisten, sondernauch Bürger gestellt, die hoff-ten, die Bundeskanzlerin aufdem Weg zur Firma Viess-mann selbst live zu sehen. DieAntwort: Merkel kam mitFlugzeug, Helikopter undihrem Dienstwagen. Aber derReihe nach.

12.40 Uhr: Merkels Besuchin Nordhessen beginnt aufdem Flughafen Kassel-Calden.Der Motor des bereitstehen-den Helikopters – Typ Super-puma von der BundespolizeiFuldatal – läuft schon seit eini-ger Zeit, von der Kanzlerin istaber noch nichts zu sehen.Das Rollfeld ist zur Sperrzoneerklärt worden. Eine kurzfris-tige Anfrage unserer Zeitung,für Fotos in den innerenBereich zu kommen, wird ab-gelehnt – auf Anweisung desKanzleramts.

13.10 Uhr: Es ist so weit: AusRichtung Osten nähert sichein Flugzeug der Flugbereit-schaft des Verteidigungs-ministeriums. Nach kurzemRangieren geht alles ganzschnell. Die Treppe des Bom-bardier-Fliegers wird ausge-fahren, eine Fotografin derKanzlerin bringt sich in Positi-on, und dann ist sie da: AngelaMerkel. Begleitet von ihrerGefolgschaft schreitet siezügig über den Asphalt. Dernordhessische Wind zerzaustihr das Haar. Dann gibt es einkleines Händewinken in Rich-tung der Fotografen – es sindzwei – und ein paar nette Wor-te für die wartenden Polizis-ten. Für die fünf anwesendenZaungäste ist Merkel 30Sekunden lang zu sehen.

Die Kanzlerin kam aus der Luft

Von Berlin nach Allendorf: Angela Merkel reiste mit Flugzeug, Helikopter und ihrem Dienstwagen an

14.13 Uhr: Merkel beginntihre Festrede. Im Publikumwerden unzählige Handysgezückt, um Fotos von dembesonderen Gast zu machen.14.35 Uhr: Merkel beendet

ihre 22-minütige Rede undbegibt sich mit Familie Viess-mann auf einen Rundgangdurch die Fertigung und dasneue Technikum. Auch hier

nimmt sie sich Zeit, um sichvon Mitarbeitern deren Arbeiterklären zu lassen.

15.12 Uhr: Die Kanzlerinmacht sich auf den Heimweg:mit dem Dienstwagen zumAllendorfer Flugplatz, mitdem Helikopter nach Kassel-Calden und von dort mit demFlugzeug zurück nach Berlin.SEITE 3/WIRTSCHAFT

Kaum da, schon wieder weg: Bundeskanzlerin Angela Merkel

(oberes Foto, ganz rechts) stieg am Kassel-Airport in einen Hub-

schrauber der Bundespolizei Fuldatal, der sie nach Allendorf

brachte. Aus Berlin war Merkel mit einer Bombardier-Maschine

der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums gekommen

(Foto rechts).

Fotos: Dauber/Kolle/nh

beteiligt, für einen reibungs-losen und auf die Minutegeplanten Ablauf des Festak-tes zur Einweihung des Tech-nikums zu sorgen. Dazugehört auch ein Sitzplan fürdie 380 Ehrengäste. Für diePresse sind im Saal und späterfür den Rundgang durch denBetrieb Podeste aufgebaut, umdie Kanzlerin fotografierenund filmen zu können.

an die Bundeskanzlerin herandürfen. „Es wäre toll, wennwir das hinkriegen“, sagt vonTruchseß, der hinterher sagenwird: „Es hat alles bestensfunktioniert.“

Alles ist genau geplantHinter den Kulissen sind andiesem Tag und schon Tagevorher in der Vorbereitungunzählige Menschen daran

V O N J Ö R G P A U L U SALLENDORF/EDER. Wenn ei-ner der politisch bedeutend-sten Menschen der Welt ir-gendwo auftritt, dann werdenbesondere Sicherheitsvorkeh-rungen getroffen. Ganz beson-ders, wenn dieses Irgendwodas kleine Allendorf/Eder ist.

Anders als sonst, wenn manbei der Firma Viessmann zuGast ist, werden alle Gäste desFestaktes am Mittwochmittagam Eingang des Firmengebäu-des kontrolliert. Für die etwa40 Journalisten von Zeitung,Radio und Fernsehen heißtdas: Taschen und Ausrüstungvorzeigen. Alle Gepäckstückewerden durchgesehen. Waskontrolliert ist, wird mit ei-nem orangen Kontrollbänd-chen markiert.Im Presseraum geht es wei-

ter: Während die Journalistendraußen warten, schnupperndrinnen Spürhunde des Bun-deskriminalamtes an Taschen,Foto- und Filmausrüstung.Alles in Ordnung. Diesmalgibt’s ein gelbes Bändchen.

„Es gibt in Deutschlandheute keinen sichereren Ort“,sagt Albrecht von Truchseß,Leiter der Unternehmenskom-munikation bei Viessmann,als er den Journalisten denAblauf erklärt, wann sie woFotos machen und wie nah sie

„Der sicherste Ort in ganz Deutschland“

Beim Besuch der Bundeskanzlerin in Allendorf galten besondere Sicherheitsbestimmungen

Immer präsent, aber dezentim Hintergrund: Polizistenund Sicherheitsleute von An-gela Merkel. Mitarbeiter derBetriebsfeuerwehr von Viess-mann helfen auf dem Park-platz als Einweiser und stellenim Gebäude den Brandschutzsicher. Auch ein Rettungswa-gen steht für alle Fälle bereit.

Wer das alles augenschein-lich am entspanntesten sieht,

ist Angela Merkel selbst. Beiihrer Ankunft auf demFirmengelände und später beider Betriebsbesichtigungnimmt sich die Kanzlerin Zeitfür die Menschen, schütteltHände, plaudert und lässt sichfotografieren. Merkel gibt sichlocker, kein Anzeichen, derBesuch hier auf dem Landkönnte eine Pflichtaufgabe fürsie sein.

Bitte recht freundlich: Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm sich bei ihrer Ankunft

in Allendorf Zeit für die Menschen, die vor dem Firmengebäude auf sie warteten.Foto: Frederik Dulay/nh

Sicherheitskontrolle: Auch der Fotorucksack von

HNA-Redaktionsleiter Jörg Paulus (links) wurde

untersucht.

Foto: Fischer

FRANKENBERG. Immer mehrErwachsene und Jugendlicheim Alter von 14 bis 18 Jahrenleiden unter einer Essstörung.Über deren Ursachen und Be-handlungsmöglichkeiten in-formiert eine öffentliche Vor-trags- und Diskussionsveran-staltung am Mittwoch, 19.April, von 18 bis 20 Uhr in derEderberglandhalle in Franken-berg. Veranstalter sind dieSchön Klinik Bad Arolsen undder Ärztliche Kreisverein Fran-kenberg. Der FrankenbergerArzt Dr. Christopher Wihl mo-deriert die Veranstaltung. Fol-gende Themen werden kon-kret zur Sprache kommen: dasVerstehen von Magersucht,Bulimie und anderen Essstö-rungen; Therapieangebote fürJugendliche und Erwachsene;was können Familie undFreunde tun? Beratungsstelle,Klinik, Therapie – welche Be-handlung ist wann die richti-ge? (mjx)

Essstörung –Ursachen undBehandlung

WALDECK-FRANKENBERG.Ein spannendes Wochenendenur für Jungen bietet derLandkreis vom 9. bis 11. Juniim Sport-, Natur-, und Erleb-niscamp Edersee in Harbshau-sen an. Jungen im Alter von elfbis 15 Jahren können hier er-lebnisreiche Tage verbringen.

Übernachtet wird in Kanzel-häusern auf Stelzen am Steil-hang. Ganz Wagemutige kön-nen auch eine Nacht in einemHolzunterschlupf im Wald ver-bringen. Die Kosten betragen40 Euro pro Person. Informa-tionen und Anmeldung beimFachdienst Jugend, AndreasGreif, Tel. 05631/954461, oderMartina Fresen, Tel. 05631/954458, E-Mail: [email protected] sowie in den Ju-gendhäusern Bad Wildungenund Korbach. Zum Betreuer-team gehören hauptamtlicheSozialarbeiter, ein Ergothera-peut sowie erfahrene ehren-amtliche Mitarbeiter. (r)

Abenteuer-Campfür Jungenam Edersee

KASSEL. Einen Sprechtag zumThema Unternehmensnach-folge bietet die IHK am Mitt-woch, 19. April, 8 bis 16 Uhr,in der Kurfürstenstraße 9 inKassel an. Die Veranstaltungist kostenfrei und richtet sichan Existenzgründer, die imRahmen einer Unternehmens-nachfolge den Schritt in dieSelbstständigkeit durch Fir-menkauf gehen möchten.Eine Anmeldung ist unbe-dingt erforderlich: Tel. 0561/7891276, E-Mail: [email protected]. (r)

Sprechtag fürFirmenkäufer

WALDECK-FRANKENBERG.Die Metall-Innung lädt ihreMitgliedsbetriebe zur Jahres-hauptversammlung ein. Siebeginnt am Donnerstag, 20.April, 17 Uhr, mit einer Füh-rung durch das Wolfgang-Bon-hage-Museum in Korbach. An-schließend eröffnet Obermeis-ter Gerhard Scheele die Ver-sammlung um 18.30 Uhr imGasthaus „Zum DalwigkerTor“. Eingeladen sind auch dieEhepartner/Lebensgefährtender Innungsmitglieder. DerAbend klingt mit einemAbendessen aus. Anmeldun-gen: Tel. 05631/9535100. (r)

Metall-Innungtagt in Korbach

Frankenberger LandSeite 3

Donnerstag, 13. April 2017

Merkel weiht Technikum bei Viessmann ein

zweier Berufsschulen lobt dieKanzlerin ausdrücklich.„Das hat richtig gut getan“,bekennt ein bewegter Firmen-chef Martin Viessmann in sei-nen Dankesworten.

„Ich brauche hier in Ih-rer Kirche nicht zu pre-digen.“A N G E L A M E R K E LB U N D E S K A N Z L E R I N

Anschließendgeht es mit Tech-nik-Vorstand Dr.Klaus-Peter Kegeldurch die Produk-tion und schließ-lich zum neuenForschungs- undEntwicklungszen-trum Technikum,dessen Einwei-hung – zusammenmit dem 100-jäh-rigen Bestehendes Unterneh-mens Viessmann– der Anlass fürden ersten Besucheiner deutschenBundeskanzlerinim Oberen Edertalist.

„Ein besseres

Omen für den Start unseresTechnikums und den Auf-bruch in ein neues Jahrhun-dert kann es kaum geben“,hatte Joachim Janssen, Chefdes Verwaltungsrats der Viess-mann-Gruppe, zur Begrüßungdes „großen und erlesenenKreises“ gesagt.„Viessmann ist eine ganz,ganz große Firma in Hessen,auf die wir sehr stolz sind“, be-kannte WirtschaftsministerTarek Al-Wazir, der nach eige-nen Worten sehr gern die Ver-tretung des urlaubenden Mi-nisterpräsidenten VolkerBouffier für diesen Termin inAllendorf übernommen habe.

„Die richtigen Pfade fehlen“„Bei der Reduzierung vonTreibhausgasen kommen wirnicht so recht vom Fleck“, be-klagte Andreas Kuhlmann,Sprecher der Geschäftsfüh-rung der Deutschen Energie-Agentur. Technische Lösun-gen seien vorhanden. „Aber esfehlen die richtigen Pfade, siezum Einsatz zu bringen.“

Mehr auf WIRTSCHAFT

und damit die klimapoliti-schen Ziele der Bundesregie-rung für 2050 bereits heuterealisiert. „Hier haben wireine kleine Insel. Glück-wunsch dazu“, sagt AngelaMerkel und fügt hinzu: „Ichbrauche hier in Ihrer Kirchenicht zu predigen.“Als „Paradebeispiel desdeutschen Mittelstandes“ wür-digt Merkel die Familie Viess-mann. Auch die Nachwuchs-förderung und Unterstützung

wirtschaft“, sagt sie an dieAdresse von Prof. Viessmann.Und sogar dessen Wort vom„schlafenden Riesen“, demimmer noch wenig genutztenPotenzial zu modernisieren-der Heizungen, greift Merkelauf: „Wir müssen Anreize fürden Bestand schaffen undbrauchen eine steuerliche För-derung“, sagt die Kanzlerin.In Allendorf habe Viess-mann die CO2-Emissionen be-reits um 80 Prozent reduziert

V O N T H O M A S H O F F M E I S T E R

ALLENDORF/EDER. Pünktli-cher geht’s gar nicht: Es ist13.57 Uhr, als Bundeskanzle-rin Angela Merkel, an der Sei-te von Prof. Dr. Martin Viess-mann, am Mittwoch den gro-ßen Saal des Allendorfer Info-Centers betritt. Dort wartenbereits 380 prominente Gäste.„Sie verleihen unserer Feier-stunde einen ganz besonderenGlanz“, schmeichelt MartinViessmann der Kanzlerin.Angela Merkel hält keineRede „von der Stange“. Sie istgut vorbereitet. „Man kannmit Sparen erfolgreich sein.Energiesparen hat Sie groß ge-macht“, sagt die Bundeskanz-lerin über das 100 Jahre alteAllendorfer Unternehmen.Schon der erste Kessel von Jo-hann Viessmann habe sichdurch geringen Verbrauchausgezeichnet; Energieeffi-zienz sei auch heute ein Kern-thema.

„Gelebte Marktwirtschaft“Lobend äußert sich dieKanzlerin über Erfindungs-reichtum und Verantwor-tungsbewusstsein für die Regi-on. „Wir haben mit Ihnen eingutes Beispiel gelebter Markt-

„Paradebeispiel des Mittelstands“Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigt Unternehmen Viessmann auch für die Nachwuchsförderung

Schlüsselübergabe: (von links) Architekt Thomas Frauenkron, Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Bundeskanzlerin Angela

Merkel und Firmenchef Prof. Dr. Martin Viessmann gaben symbolisch das neue Viessmann-Technikum frei. Foto: Frederik Dulay/nh

Kanzlerin zum Anfassen: Bei einem Rundgang durch die Produktion gab AngelaMerkel mehreren Viessmann-Mitarbeitern die Hand.

Foto: Fischer

Das Video der Merkel-Redeund weitere Fotos gibt es aufhttp://zu.hna.de/viessmann1204

Zitate„Im neuen Technikum wach-sen Lösungen für die Märktevon morgen zusammen.“Dr. Klaus-Peter Kegel, Technolo-gie-Vorstand im Verwaltungsratder Viessmann-Gruppe.

„Ein besseres Omen für unserTechnikum und den Aufbruchin ein neues Jahrhundertkann es kaumgeben.“Joachim Jans-sen, Vorsitzen-der des Verwal-tungsrats (CEO)der Viessmann-Gruppe, überden Merkel-Be-such.

„Das ist ja quasi wie Urlaub,wenn man da arbeiten darf.“Hessens Wirtschaftsminister Ta-rek Al-Wazir über das neue For-schungs- und Entwicklungszen-trum

„Die Ortsumgehung Wetter-Lahntal istweiter in Ar-beit.“Tarek Al-Wazirüber die Ver-kehrsanbin-dung des Fran-kenberger Lan-des.

„Smart Metering, Smart Grid,Smart Home – schade, dass esdafür kein deutsches Wortgibt. Aber Sie werden verste-hen, dass es um etwas Gutesgeht.“Bundeskanzlerin Angela Merkelüber die Digitalisierung in derHeizungsbranche.

„Das hat richtig gut getan.“Prof. Dr. Martin Viessmann nachder Ansprach von Bundeskanzle-rin Angela Merkel.

„So etwas er-lebt man nichtalle Tage. Daswar ein schö-nes Gefühl,daran werdeich mich nochlange erin-nern.“Niklaas Wester-mann (27), Versuchsingenieurim Viessmann-Technikum, mitdem sich Merkel spontan unter-halten hat. (off/jpa) Fotos: Fischer

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Tiere fürviele heiligTHERESA NOVAK über

weiße Hirsche

Die weißen Hirsche des

Reinhardswaldes sind

für viele heilig. Selbst ei-

nige Jäger, die sonst keine Pro-

bleme damit haben, Tiere zu er-

legen, würden einen weißen

Hirsch ziehen lassen. Einen

stichhaltigen Grund gibt es da-

für nicht. Es ist vielmehr die

Mystifizierung, die auch ande-

ren weißen Tieren anhaftet. So

sagt ein alter Aberglaube zum

Beispiel, dass ein Jäger, der ei-

nen weißen Hirsch erlegt, in-

nerhalb eines Jahres stirbt.

Auch das Einhorn ist weiß, ein

Fabelwesen, das als besonders

rein und gut gilt.Der Forstamtschef sieht das

Thema pragmatischer: Ein wei-

ßer Hirsch unterscheide sich

biologisch nicht von einem

braunen und sollte deshalb

auch nicht völlig von der Beja-

gung ausgenommen werden.

Doch warum auf den Ab-

schussplänen für das neue Jagd-

jahr unbedingt drei weiße Hir-

sche stehen sollen, leuchtet

trotzdem nicht ein. Ja, Jäger

müssen ihre Arbeit machen

und den Wildbestand regulie-

ren. Doch bei einem geschätz-

ten Rotwildbestand von 1000

Tieren, wovon nur 40 weiß

sind, fragt man sich, warum

das sein muss. [email protected]

ZUM TAGE

Grenzen Hessens hinaus be-

kannt und ein Alleinstellungs-

merkmal der Region. Das

Forstamt schätzt ihre Zahl im

Reinhardswald auf 40. Bisher

durften die Tiere nicht bejagt

werden.Das wird sich offenbar auch

in Zukunft nicht ändern.

Denn der Landkreis Kassel als

Untere Jagdbehörde hat auf

Anfrage der HNA mitgeteilt,

dass auf den Abschussplänen

für das neue Jagdjahr kein

weißes Rotwild steht. „Natür-

lich muss Wild geschossen

werden, um den Verbiss im

Wald einzudämmen“, sagt

Sprecher Harald Kühlborn.

„Doch weißes Rotwild ist et-

was besonderes, und das wol-

len wir auch besonders behan-

delt wissen.“ Wenn das Forst-

V O N T H E R E S A N O V A K

REINHARDSWALD. Das Forst-

amt Reinhardshagen will drei

weiße Hirsche im Reinhards-

wald zum Abschuss freigeben.

Einen entsprechenden Antrag

hatte Forstamtschef Dr. Mar-

kus Ziegeler vor kurzem im

Jagdbeirat gestellt.„Wir betrachten das weiße

Rotwild nicht anders als nor-

males Rotwild“, erklärt Ziege-

ler. „Trotzdem ist mir klar,

dass die Befindlichkeiten in

Bezug auf weißes Rotwild ex-

trem hoch sind und der Aber-

glaube weit verbreitet ist.“

Deshalb wolle man es auch

nicht besonders scharf beja-

gen, sondern eher schonen.

Die weißen Hirsche des

Reinhardswaldes sind über die

Weiße Hirsche weitervor Abschuss sicherForstamt Reinhardshagen wollte drei Tiere bejagen lassen

amt damit nicht einverstan-

den sei, könne es klagen. Der

Abschussplan für das neue

Jagdjahr (1. April 2017 bis 31.

März 2018) werde in Kürze

veröffentlicht.Der Antrag, drei weiße Hir-

sche bejagen zu dürfen, hatte

bei einigen Jägern für Unmut

gesorgt. „Die Tiere sind ein

Kulturgut und sollten unbe-

dingt geschützt werden“, sagt

der Kulturwissenschaftler und

Jäger Professor Gerd Roh-

mann aus Gieselwerder. Forst-

amtschef Ziegeler sieht „kei-

nen triftigen Grund, weißes

Rotwild vollständig von der

Bejagung auszunehmen“. Bei

den Tieren handele es sich le-

diglich um eine Farbvariation

vom Rotwild.ZUM TAGE, SEITE 3

CALDEN. Bundeskanzlerin An-

gela Merkel ist am gestrigen

Mittwochmittag auf dem Roll-

feld des Kassel-Airports umge-

stiegen. Auf ihrem Weg nach

Allendorf/Eder, dort eröffnete

sie ein neues Forschungszen-

trum des Heizungsbauers

Viessmann, wechselte die

Kanzlerin am Flughafen Cal-

den ihr Fortbewegungsmittel.

Merkel war um 13.10 Uhr

mit einem Bombardier-Flug-

zeug der Luftbereitschaft ge-

kommen. Weiter Richtung

Ederbergland ging es für sie

mit einem Hubschrauber der

Bundespolizei aus Fuldatal.

Auch auf dem Rückweg

stoppte die Bundeskanzlerin

kurz in Calden, um vom Heli-

kopter wieder in den Flieger

zu steigen.Mehr zu Merkels Besuch in

Nordhessen lesen Sie im In-

nenteil. (gda) SEITE 2War nur kurz zu sehen: Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte) bei

ihrer Ankunft am Kassel-Airport. Foto: Dauber

Merkel auf dem RollfeldKanzlerin stieg auf dem Weg nach Allendorf in Calden um

HOFGEISMAR. Nach einem

Frontalzusammenstoß musste

gestern am frühen Abend die

Beberbecker Allee zwischen

Hofgeismar und dem Abzweig

Hombressen für längere Zeit

komplett gesperrt werden.

Bei dem Unfall wurden

sechs Personen verletzt, zwei

davon schwer. Zur Rettung

waren auch zwei Hubschrau-

ber sowie zahlreiche Feuer-

wehrleute eingesetzt.

Nach Angaben der Polizei

hatte eine aus Richtung Rein-

hardswald kommende junge

Autofahrerin einen anderen

Pkw überholt und verlor nach

dem Wiedereinscheren die

Kontrolle über ihr Fahrzeug,

das daraufhin mit einem ent-

gegenkommenden Auto kolli-

dierte. An beiden Autos ent-

stand Totalschaden. Der Ver-

kehr wurde vorübergehend

über Hombressen umgeleitet.

(tty) SEITE 4

Schwerer Unfallmit sechsVerletzten

IMMENHAUSEN. Der Lehrer

und Kunsthistoriker Friedrich-

Karl Baas aus Immenhausen

wird heute 80 Jahre alt. Der

1955 aus der DDR nach Nord-

hessen übergesiedelte und für

seinen Einsatz vielfach (unter

anderem mit dem Bundesver-

dienstkreuz) ausgezeichnete

Forscher hat zahlreiche wich-

tige Beiträge für die Erfor-

schung der Stadtgeschichte

von Immenhausen sowie Pas-

sow (Brandenburg) geliefert.

Der streitbare Pädagoge und

Schulleiter hat für seine The-

sen gestritten und solange ge-

forscht, bis er genug Beweise

hatte. Sein spektakulärster Er-

folg war nach zwölfjähriger

Forschung und gegen den Wi-

derstand von Experten der Be-

leg, dass eine in Immenhausen

gefundene Bibel tatsächlich

vom Buchdruck-Erfinder Gu-

tenberg stammt. (tty) SEITE 4

Immenhäuserstritt fürGutenberg-Bibel

Laut Bundesanwaltschaft wurde

ein verdächtiger Iraker aus Wup-

pertal festgenommen.• Weiteres Spiel: FC Bayern -

Real Madrid 1:2. Foto: dpa

BLICKPUNKT, SPORT

Raphael Guerreiro. Die ersten Er-

mittlungen nach dem Spreng-

stoffanschlag auf den BVB-

Mannschaftsbus vom Dienstag-

abend deuten auf einen islamis-

tischen Hintergrund der Tat hin.

brachten Monaco den Sieg ein.

Für den BVB verkürzten Ousma-

ne Dembélé (57.) und Shinji Ka-

gawa (84.). Das Bild zeigt Mona-

cos Thomas Lemar (links) im

Kopfballduell mit Dortmunds

Die Fußballer von Borussia Dort-

mund haben das Nachholspiel in

der Champions League gegen AS

Monaco 2:3 verloren. Kylian

Mbappé (19., 79.) und Sven Ben-

der (35.) mit einem Eigentor

Nach Anschlag: Dortmund unterliegt Monaco 2:3

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US-Minister Tillersonin heikler MissionDer Militäreinsatz der Vereinig-

ten Staaten in Syrien macht den

Besuch von US-Außenminister

Tillerson (Foto) in Moskau zu ei-

nem Drahtseilakt. Die Beziehun-

gen zu den USA sind nach russi-

scher Einschätzung die schlech-

testen seit dem Ende des Kalten

Krieges. Daran ließ auch

Kremlchef Putin keinen Zweifel.

Mehr darüber auf POLITIK

Nachrichtenkompakt

Liebe Leserinnenund Leser,wegen der Feiertage erhalten Sie

ihre nächsten Ausgaben am

Samstag und am Dienstag nach

Ostern. Verlag und Redaktion

Schalke gastiert heutebei Ajax AmsterdamSchalke 04 tritt heute ab 21.05

Uhr (Sport 1 und Sky) im Euro-

pa-League-Viertelfinale bei Ajax

Amsterdam an. Ein Wiedersehen

mit Heiko Westermann wird es

vermutlich nur am Rande des

Spiels geben, denn der Ex-Schal-

ker gehört nicht zu der Stammelf

des Tabellenzweiten der Nieder-

lande. SPORT

Richter entscheidet:Baby soll sterbenEin Londoner Richter erlaubt

Ärzten, die lebenserhaltenden

Apparate für ein acht Monate al-

tes Baby abzuschalten. Der

Säugling leidet an einer seltenen

genetischen Krankheit. Experten

halten eine Heilung für ausge-

schlossen. Die Eltern reagierten

bei der Urteilsverkündung fas-

sungslos. MENSCHEN

Nahles: Deutschlandist sozial gespaltenInsgesamt geht es in Deutsch-

land wirtschaftlich aufwärts.

Doch beim ärmeren Teil der Ge-

sellschaft kommt davon wenig

an: Viele Beschäftigte verdien-

ten 2015 real sogar weniger als

Mitte der 90er-Jahre. Zu diesem

Ergebnis kommt der neue Ar-

muts- und Reichtumsbericht,

den Sozialministerin Andrea

Nahles vorlegte. POLITIK

Wirtschaftsforscher:Aufschwung ist stabilDie Wirtschaft legt seit Jahren ei-

nen gemäßigten, aber stabilen

Aufschwung hin. Die Beschäfti-

gung steigt, und die Sozialkassen

sind voll. Die führenden Wirt-

schaftsforschungsinstitute er-

warten für das laufende Jahr ein

Plus von 1,5 Prozent. POLITIK

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LokalesSeite 2 Donnerstag, 13. April 2017

FULDABRÜCK. Eine besonde-re Premiere findet am Wo-chenende nach Ostern in Fuld-abrück statt. Vom 21. bis 23.April gibt es im Bürgerhaus inBergshausen die ganze Vielfaltdes dokumentarischen Filmszu sehen. Erstmals wird Fuld-abrück zum Standort des Bun-desfilmfestivals Doku. An dendrei Tagen werden 43 Filmemit einer Gesamtspielzeit von526 Minuten laufen.

Die Filme, die zwischen dreiund 20 Minuten lang sind, bie-ten ein großes Spektrum anThemen. Neben Familiendo-kumentationen gibt es auchFilme zu sehen, die Sportartenoder interessante Hobbys the-matisieren – so wie beispiels-weise im Film „RadrennbahnSingen – Oldtimer und mehr“.

Ausrichter der Veranstal-tung ist der BundesverbandDeutscher Film-Autoren(BDFA) in Zusammenarbeitmit dem Film- und VideoclubFuldabrück. Nach Fuldabrückgeholt hat das Festival NorbertLippe, der Vorsitzende desLandesverbands BDFA Hessenund Clubleiter des Fuldabrü-cker Film- und Videoklubs.

Viele ReisereportagenEin großer Anteil der Wett-

bewerbsbeiträge seien Reise-reportagen, verriet er im Ge-spräch mit der HNA. So wer-den unter anderem Reporta-gen über Teneriffa und La Pal-ma gezeigt. Alle Filme werdenvon einer Fachjury öffentlichdiskutiert. Fünf Juroren, dieaus ganz Deutschland nachFuldabrück kommen, bewer-ten dabei die Beiträge und ent-scheiden anschließend überdie Vergabe von Teilnahmeur-kunden, Bronze-, Silber- undGoldmedaillen. (pth)

FuldabrückStandort fürFilmfestival43 Dokumentationenwerden im April gezeigt

und Sebastian S. zu demSchluss, dass es sich beim Tä-ter nur um einen Waschbärhandeln konnte. Bei der er-neuten Durchsuchung fandensie den Eindringling schließ-lich im Keller. „Der kleineWaschbär saß völlig zusam-mengekauert und dehydriertin der Ecke“, sagt Sebastian S..Das Tier sei so fertig gewesen,dass es sich ohne Widerstandhabe fangen lassen. „Das istfür Waschbären schon unge-wöhnlich.“

Er ist sich fast sicher, dassdas Tier verdurstet wäre,wenn er erst einen Tag späterdas Haus seiner Eltern aufge-

sucht hätte, sagt Sebas-tian S. Seine Eltern sei-en natürlich sehr er-schrocken gewesen, alssie von der Verwüstungerfahren hätten. „Frü-her sind Waschbärensporadisch auf demDach gewesen.“ SeinVater habe aber ver-schiedene Sicherheits-vorkehrungen getrof-fen und deshalb auchdie Bäume geschnitten.

Die Ermittlungen der Poli-zei ergaben dann, dass sichder Waschbär offenbar zu-nächst durch das Gitter einesLichtschachts eines Keller-fensters gequetscht hatte undanschließend durch einenschmalen Lüftungseinlass inder Hauswand in den Kellerdes Hauses eingestiegen war,so Mänz. Die Polizisten nah-men den Waschbären zwarnicht fest, aber mit.

Seine Eltern hättenzwar einen Hund, von demkonnten die Spuren aber nichtstammen.

Den Polizisten habe sich beider genaueren Betrachtungder Spuren immer mehr derVerdacht aufgedrängt, dasshier kein Profi-Einbrecher,sondern eher ein seinen In-stinkten folgender Täter amWerk gewesen ist, sagt Mänz.Letztlich kamen die Beamten

Haus umstellt, zehn weiteresind rein.“ Nachdem die Be-amten keinen Einbrecher ent-deckt hätten, sei auch er insHaus gegangen.

Tatzenspuren am Fenster„Ein Polizist hat dann Tat-

zenspuren am Fenster ent-deckt und gefragt, ob hier einHund lebt“, sagt der 29-Jährige.

V O N U L R I K E P F L Ü G E R - S C H E R B

KASSEL. Einen tierischen Poli-zeieinsatz gab es am Dienstag-abend im Kasseler StadtteilKirchditmold: Mehrere Stei-fen der Polizei waren wegeneines Wohnungseinbruchsausgerückt. Letztlich nahmendie Polizisten aber keinen ge-wöhnlichen Einbrecher fest,sondern stellten einen rechtpossierlich anmutenden Tä-ter: einen Waschbären.

Der 29-jährige Sebastian S.war gegen 20.45 Uhr in dasHaus seiner Eltern gekom-men, die gerade im Urlaubsind. Eigentlich wollte er dortFußball auf dem Sender „Sky“gucken. „Als ich reinkam, hates geraschelt, als ob sich je-mand versteckt.“ Nachdem ereinen Blick ins Wohnzimmergeworfen habe, habe er einenSchreck bekommen. Die Rol-los waren zerrissen, sodass Se-bastian S. davon ausging, dassjemand das Fenster eingewor-fen hatte. CDs lagen rum, derFernseher war umgeworfen,die Sky-Kabel aus der Wandgerissen. „Das sah nach Ein-bruch aus. Ich bin direkt rausund habe die Polizei gerufen.“

Nach Angaben von Polizei-sprecher Matthias Mänzschickte die Leitstelle mehre-re Streifen, um den offenbarnoch in dem Wohnhaus be-findlichen Täter dingfest ma-chen zu können.

Die Polizei sei schnell undmit einem Großaufgebot ge-kommen, sagt Sebastian S..„Zehn Polizisten haben das

Einbrecher war WaschbärWas war denn da los? Polizei umstellte Haus, Spuren führten in den Keller

Wohnzimmer war verwüstet: NachdemSebastian S. das zerrissene Rollo gesehenhatte, war er zunächst davon ausgegan-gen, dass Einbrecher das Fenster einge-schlagen haben. Tatsächlich trieb einWaschbär sein Unwesen. Das Foto rechtszeigt jedoch einen anderen Waschbä-ren. Foto: Privat (nh) /dpa

NORTHEIM. Dem Projektstartsteht nichts mehr im Wege:Das Konsortium Via Nieder-sachsen mit seinen Gesell-schaftern Vinci Concessionsund Meridiam Investmentshat die Finanzierungsverein-barung für die Autobahn 7 inder Region unterzeichnet. Da-mit beginnt in dem Abschnittzwischen Bockenem und Göt-tingen am 1. Mai die vom Bun-desverkehrsministerium an-gestrebte Öffentlich-PrivatePartnerschaft (ÖPP) über 30Jahre.

Das Konsortium über-nimmt die Planung, den Aus-bau, die Modernisierung undden Betrieb des 60 Kilometerlangen Autobahnabschnittes.Darin enthalten ist auch derAusbau des bislang noch vier-streifigen Abschnittes auf ei-ner Länge von 29,2 Kilometer,teilt das Unternehmen mit.Den Zuschlag dafür gab es be-reits am 17. Februar vom Bun-desministerium für Verkehrund digitale Infrastruktur(BMVI).

Der sechsspurige Ausbauder A7 soll laut Via Nieder-sachsen bis 2021 abgeschlos-sen sein. Gebaut werden au-ßerdem 170 Bauwerke, darun-ter zwei Großbrücken, neunAnschlussstellen, zwölf Park-und WC-Anlagen, zwei Tank-und Rastanlagen sowie 40 000Quadratmeter Lärmschutz-wände und Wälle. Das Ge-samtvolumen des Projektes in-nerhalb der nächsten 30 Jahrebeläuft sich auf rund eine Mil-liarde Euro. (kmn)

Eine MilliardeEuro für A 7in 30 Jahren

den Asphalt. Der nordhessi-sche Wind zerzauste das Haar.Dann gab es ein kleines Hän-dewinken in Richtung der Fo-tografen – es waren zwei –und ein paar nette Worte fürdie wartenden Polizisten.

Kaum war sie gekommen,schon war sie wieder ver-schwunden. Mit dem Hub-schrauber ging es weiter nachAllendorf, wo sie bereits er-wartet wurde.

Während das offizielle- Programm mit den ersten Re-den im Sitzungssaal der FirmaViessmann bereits läuft, lan-det der Helikopter auf dem Al-lendorfer Flugplatz.

WIRTSCHAFT

stehenden Helikopters – TypSuperpuma von der Bundespo-lizei Fuldatal – lief ab und zuheiß, von der Kanzlerin waraber noch nichts zu sehen.

Alles ging ganz schnellUm 13.10 Uhr war es dann

soweit: Aus Richtung Ostennäherte sich ein Flugzeug derFlugbereitschaft des Verteidi-gungsministeriums. Nach kur-zem Rangieren ging dann allesganz schnell. Die Treppe desBombardier-Fliegers wurdeausgefahren, eine Fotografinder Kanzlerin brachte sich inPosition, und dann war sieschon da, die Kanzlerin.

Begleitet von ihrer Gefolg-schaft schritt sie zügig über

V O N G R E G O R Y D A U B E R

ALLENDORF/CALDEN. Dasnennt man wohl einen Kurz-besuch: Auf dem Weg zur Fir-ma Viessmann in Allendorf/Eder ist Bundeskanzlerin An-gela Merkel am Mittwochmit-tag auf dem Airport Kassel-Cal-den umgestiegen.

Für die fünf anwesendenZaungäste war sie 30 Sekun-den zu sehen. Das Rollfeld warvorher zur Sperrzone erklärtworden, eine Anfrage derHNA, um für Fotos in den in-neren Bereich zu kommen,war abgelehnt worden – aufAnweisung des Kanzleramts.

Erstmal tat sich längere Zeitnichts. Der Motor des bereit-

Merkel auf dem RollfeldKanzlerin war kurz am Kassel-Airport – Zwischenstopp auf Weg nach Allendorf/Eder

Kaum da, schon wieder weg: Bundeskanzlerin Angela Merkel (oberes Foto, ganz rechts) stieg am Kassel-Airport in einen Hubschrauberder Bundespolizei Fuldatal, der sie nach Allendorf brachte. Aus Berlin war Merkel mit einer Bombardier-Maschine der Flugbereitschaftdes Verteidigungsministeriums gekommen. Fotos: Dauber/Kolle/nh

Freundliche Geste: KanzlerinAngela Merkel.

SCHWALMSTADT/MAR-BURG. In der Nacht zum 17.November vergangenen Jah-res haben vier junge Männereinen fünften in seiner Woh-nung überfallen und verprü-gelt. Dafür gab es nun Haft-strafen bis zu vier Jahren vomMarburger Landgericht.

Angeklagt waren vier jungeMänner aus Schwalmstadt, diebei der Tat zwischen 19 und27 Jahre alt waren. Sie sollenan besagtem Tag gegen 0.15Uhr zu der Wohnung eines da-mals 21-Jährigen gefahrensein, der von einem der Vier1400 Euro für Drogen erhaltenhaben soll, die er dann nichtgeliefert habe. Deshalb wollteder betrogene Käufer sich dasGeld zurückholen, notfalls inSachwerten.

Man habe sich geeinigt, denals Nebenkläger auftretendenWohnungsinhaber „abzurip-pen“, berichtete der jüngsteAngeklagte. Ein damals 20-jähriger Freund des geprelltenDrogenkäufers hatte über Fa-cebook seinen 19-jährigenCousin aufgefordert, bei derSache mitzumachen. Auch derdamals 27-jährige Schwagerdes Geprellten schloss sichdem geplanten Überfall an, erbrachte eine geladeneSchreckschusspistole mit.

Geschossen wurde dannzwar nicht, aber der Woh-nungsinhaber und seine Le-bensgefährtin, die ebenfalls inder Wohnung war, wurden er-heblich verletzt. Sie traten vorGericht als Nebenkläger aufund berichteten von Platz-wunden, Prellungen und seitdem Überfall anhaltendenSchlafstörungen.

Der Verteidiger des Geprell-ten beantragte ein weiterespsychiatrisches Gutachten, dasein Mandant möglicherweisenicht voll schuldfähig sei. DasGericht trennte daraufhin dasVerfahren gegen den heute 27-Jährigen ab. (ky)

Überfall:Vier JahreHaft für TrioDrei Schwalmstädterin Marburg verurteilt

ZIERENBERG / KASSEL. Bei ei-nem Auffahrunfall am Diens-tagabend auf der Autobahn 44gab es zwei Schwerverletzte.Ein 35-Jähriger aus Peine (Nie-dersachsen) hatte sich zwi-schen den AnschlussstellenZierenberg und Kassel beimSpurwechsel verschätzt undkrachte in einen Sattelzug,teilte die Autobahnpolizeimit.

Er und sein 32-jähriger Bei-fahrer wurden in Krankenhäu-ser gebracht. Der Lkw-Fahrerblieb unverletzt. Der Schadenbeläuft sich auf 19 000 Euro.Die A 44 in Richtung Kasselmusste gesperrt werden, esstaute sich auf rund fünf Kilo-metern. Auch die FeuerwehrHabichtswald war im Ein-satz. (Hessennews)

A 44: ZweiSchwerverletztebei Unfall

Ergebnis eines Auffahrunfalls:Der Fahrer wurde bei dem Un-fall schwer verletzt.

Foto: Hessennews

Waldeck-FrankenbergSeite 2 Donnerstag, 13. April 2017

Merkel weiht Technikum bei Viessmann ein

mann und Vorstandschef Joa-chim Janssen vor dem Gebäu-de begrüßt. Hier nimmt sichdie Kanzlerin noch Zeit, mitMitarbeitern und Zuschauernzu plaudern, Hände zu schüt-teln und Selfies mit sich ma-chen zu lassen, ehe sie obenim Saal von den 380 gelade-nen Gästen mit Applaus emp-fangen wird.

13.59 Uhr: Eine Minute frü-her als geplant kann der zwei-te Teil des Programms mitMerkel und der Premiere desneuen Viessmann-Films „Aufin ein neues Jahrhundert“beginnen.

13.20 Uhr: Kaum ist siegekommen, ist sie auch wie-der verschwunden. Der Hub-schrauber startet in RichtungAllendorf.

13.47 Uhr: Während dasoffizielle Programm mit denersten Reden im Sitzungssaalder Firma Viessmann bereitsläuft, landet der Helikopteraus Richtung Frankenberg aufdem Allendorfer Flugplatz.

13.52 Uhr: Nach kurzerFahrt mit dem aus Sicherheits-gründen extra aus Berlin ge-kommenen Dienstwagen wirdMerkel von Familie Viess-

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ALLENDORF/CALDEN. Mitwelchem Verkehrsmittel wirdAngela Merkel nach Allendorfanreisen? Diese Frage habensich vor Mittwochmittag nichtnur wir Journalisten, sondernauch Bürger gestellt, die hoff-ten, die Bundeskanzlerin aufdem Weg zur Firma Viess-mann selbst live zu sehen. DieAntwort: Merkel kam mitFlugzeug, Helikopter undihrem Dienstwagen. Aber derReihe nach.

12.40 Uhr: Merkels Besuchin Nordhessen beginnt aufdem Flughafen Kassel-Calden.Der Motor des bereitstehen-den Helikopters – Typ Super-puma von der BundespolizeiFuldatal – läuft schon seit eini-ger Zeit, von der Kanzlerin istaber noch nichts zu sehen.Das Rollfeld ist zur Sperrzoneerklärt worden. Eine kurzfris-tige Anfrage unserer Zeitung,für Fotos in den innerenBereich zu kommen, wird ab-gelehnt – auf Anweisung desKanzleramts.

13.10 Uhr: Es ist so weit: AusRichtung Osten nähert sichein Flugzeug der Flugbereit-schaft des Verteidigungs-ministeriums. Nach kurzemRangieren geht alles ganzschnell. Die Treppe des Bom-bardier-Fliegers wird ausge-fahren, eine Fotografin derKanzlerin bringt sich in Positi-on, und dann ist sie da: AngelaMerkel. Begleitet von ihrerGefolgschaft schreitet siezügig über den Asphalt. Dernordhessische Wind zerzaustihr das Haar. Dann gibt es einkleines Händewinken in Rich-tung der Fotografen – es sindzwei – und ein paar nette Wor-te für die wartenden Polizis-ten. Für die fünf anwesendenZaungäste ist Merkel 30Sekunden lang zu sehen.

Die Kanzlerin kam aus der LuftVon Berlin nach Allendorf: Angela Merkel reiste mit Flugzeug, Helikopter und ihrem Dienstwagen an

14.13 Uhr: Merkel beginntihre Festrede. Im Publikumwerden unzählige Handysgezückt, um Fotos von dembesonderen Gast zu machen.

14.35 Uhr: Merkel beendetihre 22-minütige Rede undbegibt sich mit Familie Viess-mann auf einen Rundgangdurch die Fertigung und dasneue Technikum. Auch hier

nimmt sie sich Zeit, um sichvon Mitarbeitern deren Arbeiterklären zu lassen.

15.12 Uhr: Die Kanzlerinmacht sich auf den Heimweg:mit dem Dienstwagen zumAllendorfer Flugplatz, mitdem Helikopter nach Kassel-Calden und von dort mit demFlugzeug zurück nach Berlin.

SEITE 3/WIRTSCHAFT

Kaum da, schon wieder weg: Bundeskanzlerin Angela Merkel(oberes Foto, ganz rechts) stieg am Kassel-Airport in einen Hub-schrauber der Bundespolizei Fuldatal, der sie nach Allendorfbrachte. Aus Berlin war Merkel mit einer Bombardier-Maschineder Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums gekommen(Foto rechts). Fotos: Dauber/Kolle/nh

beteiligt, für einen reibungs-losen und auf die Minutegeplanten Ablauf des Festak-tes zur Einweihung des Tech-nikums zu sorgen. Dazugehört auch ein Sitzplan fürdie 380 Ehrengäste. Für diePresse sind im Saal und späterfür den Rundgang durch denBetrieb Podeste aufgebaut, umdie Kanzlerin fotografierenund filmen zu können.

an die Bundeskanzlerin herandürfen. „Es wäre toll, wennwir das hinkriegen“, sagt vonTruchseß, der hinterher sagenwird: „Es hat alles bestensfunktioniert.“

Alles ist genau geplantHinter den Kulissen sind an

diesem Tag und schon Tagevorher in der Vorbereitungunzählige Menschen daran

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ALLENDORF/EDER. Wenn ei-ner der politisch bedeutend-sten Menschen der Welt ir-gendwo auftritt, dann werdenbesondere Sicherheitsvorkeh-rungen getroffen. Ganz beson-ders, wenn dieses Irgendwodas kleine Allendorf/Eder ist.

Anders als sonst, wenn manbei der Firma Viessmann zuGast ist, werden alle Gäste desFestaktes am Mittwochmittagam Eingang des Firmengebäu-des kontrolliert. Für die etwa40 Journalisten von Zeitung,Radio und Fernsehen heißtdas: Taschen und Ausrüstungvorzeigen. Alle Gepäckstückewerden durchgesehen. Waskontrolliert ist, wird mit ei-nem orangen Kontrollbänd-chen markiert.

Im Presseraum geht es wei-ter: Während die Journalistendraußen warten, schnupperndrinnen Spürhunde des Bun-deskriminalamtes an Taschen,Foto- und Filmausrüstung.Alles in Ordnung. Diesmalgibt’s ein gelbes Bändchen.

„Es gibt in Deutschlandheute keinen sichereren Ort“,sagt Albrecht von Truchseß,Leiter der Unternehmenskom-munikation bei Viessmann,als er den Journalisten denAblauf erklärt, wann sie woFotos machen und wie nah sie

„Der sicherste Ort in ganz Deutschland“Beim Besuch der Bundeskanzlerin in Allendorf galten besondere Sicherheitsbestimmungen

Immer präsent, aber dezentim Hintergrund: Polizistenund Sicherheitsleute von An-gela Merkel. Mitarbeiter derBetriebsfeuerwehr von Viess-mann helfen auf dem Park-platz als Einweiser und stellenim Gebäude den Brandschutzsicher. Auch ein Rettungswa-gen steht für alle Fälle bereit.

Wer das alles augenschein-lich am entspanntesten sieht,

ist Angela Merkel selbst. Beiihrer Ankunft auf demFirmengelände und später beider Betriebsbesichtigungnimmt sich die Kanzlerin Zeitfür die Menschen, schütteltHände, plaudert und lässt sichfotografieren. Merkel gibt sichlocker, kein Anzeichen, derBesuch hier auf dem Landkönnte eine Pflichtaufgabe fürsie sein.

Bitte recht freundlich: Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm sich bei ihrer Ankunftin Allendorf Zeit für die Menschen, die vor dem Firmengebäude auf sie warteten.

Foto: Frederik Dulay/nh

Sicherheitskontrolle: Auch der Fotorucksack vonHNA-Redaktionsleiter Jörg Paulus (links) wurdeuntersucht. Foto: Fischer

FRANKENBERG. Immer mehrErwachsene und Jugendlicheim Alter von 14 bis 18 Jahrenleiden unter einer Essstörung.Über deren Ursachen und Be-handlungsmöglichkeiten in-formiert eine öffentliche Vor-trags- und Diskussionsveran-staltung am Mittwoch, 19.April, von 18 bis 20 Uhr in derEderberglandhalle in Franken-berg. Veranstalter sind dieSchön Klinik Bad Arolsen undder Ärztliche Kreisverein Fran-kenberg. Der FrankenbergerArzt Dr. Christopher Wihl mo-deriert die Veranstaltung. Fol-gende Themen werden kon-kret zur Sprache kommen: dasVerstehen von Magersucht,Bulimie und anderen Essstö-rungen; Therapieangebote fürJugendliche und Erwachsene;was können Familie undFreunde tun? Beratungsstelle,Klinik, Therapie – welche Be-handlung ist wann die richti-ge? (mjx)

Essstörung –Ursachen undBehandlung

WALDECK-FRANKENBERG.Ein spannendes Wochenendenur für Jungen bietet derLandkreis vom 9. bis 11. Juniim Sport-, Natur-, und Erleb-niscamp Edersee in Harbshau-sen an. Jungen im Alter von elfbis 15 Jahren können hier er-lebnisreiche Tage verbringen.

Übernachtet wird in Kanzel-häusern auf Stelzen am Steil-hang. Ganz Wagemutige kön-nen auch eine Nacht in einemHolzunterschlupf im Wald ver-bringen. Die Kosten betragen40 Euro pro Person. Informa-tionen und Anmeldung beimFachdienst Jugend, AndreasGreif, Tel. 05631/954461, oderMartina Fresen, Tel. 05631/954458, E-Mail: [email protected] sowie in den Ju-gendhäusern Bad Wildungenund Korbach. Zum Betreuer-team gehören hauptamtlicheSozialarbeiter, ein Ergothera-peut sowie erfahrene ehren-amtliche Mitarbeiter. (r)

Abenteuer-Campfür Jungenam Edersee

KASSEL. Einen Sprechtag zumThema Unternehmensnach-folge bietet die IHK am Mitt-woch, 19. April, 8 bis 16 Uhr,in der Kurfürstenstraße 9 inKassel an. Die Veranstaltungist kostenfrei und richtet sichan Existenzgründer, die imRahmen einer Unternehmens-nachfolge den Schritt in dieSelbstständigkeit durch Fir-menkauf gehen möchten.Eine Anmeldung ist unbe-dingt erforderlich: Tel. 0561/7891276, E-Mail: [email protected]. (r)

Sprechtag fürFirmenkäufer

WALDECK-FRANKENBERG.Die Metall-Innung lädt ihreMitgliedsbetriebe zur Jahres-hauptversammlung ein. Siebeginnt am Donnerstag, 20.April, 17 Uhr, mit einer Füh-rung durch das Wolfgang-Bon-hage-Museum in Korbach. An-schließend eröffnet Obermeis-ter Gerhard Scheele die Ver-sammlung um 18.30 Uhr imGasthaus „Zum DalwigkerTor“. Eingeladen sind auch dieEhepartner/Lebensgefährtender Innungsmitglieder. DerAbend klingt mit einemAbendessen aus. Anmeldun-gen: Tel. 05631/9535100. (r)

Metall-Innungtagt in Korbach

Page 8: Einweihung des Viessmann Technikums mit Bundeskanzlerin ... · Familienunternehmen des Tages Familienunternehmen des Tages 1 1 OSTERN 13. BIS 17. APRIL 2017, NR. 74 OSTERN 13. BIS

Fotos, Videos, Hörfunk

�HNA http://bit.ly/hna_merkel

�Hessenschau http://bit.ly/hessenschau_merkel

�Oberhessische Presse http://bit.ly/oberhessische_presse

�SHK-TV http://bit.ly/shk-tv

�SAT 1 http://bit.ly/sat1_merkel

�FFH http://bit.ly/ffh_merkel

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Als Abschiedsgeschenk überreicht Prof. Viessmann der Kanzlerin eine gusseiserne Ofenplatte.

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