Einführung von Forschungsdaten-Management als Service-Angebot Thomas Eifert, Stephan Muckel, Dominik Schmitz
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Agenda
• Vorstellung RWTH • Einstieg FDM • Einführungs-Initiative
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Die RWTH in Zahlen (WS15)
43721 Studierende 6480 Absolventen
5230 WM 2722 BTV 538 Professoren
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Naturwissenschaften
57%23%
7%
13%
Medizin
Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften
Ingenieurwissenschaften
42.298Studierende
Verteilung nach Wissenschaftsbereichen im WS 14/15
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Hintergrund
• Projektgruppe zum Themenbereich „Forschungsdaten-Management“ (FDM), bestehend u.a. aus Bibliothek, IT Center, Hochschulverwaltung ( 3 zentrale IT-Dienstleister)
• Unscharfes Start-Szenario mit vielen Fragen: − Was ist das? − Wer fordert es? − Wem nutzt es? − Wem könnte es nutzen? − Wie stehen andere Unis zu dem Thema? − Wie könnten wir starten?
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Gründe für FDM
• Inhaltliche Nachvollziehbarkeit („gute wissenschaftliche Praxis“) Beleg der eigenen Arbeit
• Drittmittelprojekte: − Anforderung seitens Projektgeber − Nachweis gegenüber Projektgeber/-Partner (Pflichten, Prioritäten, ..) -
Nachweismöglichkeiten − Forschungsergebnisse als Intellectual Property als schutzwürdiges Gut.
Für Verwertung von Ergebnissen sind Schutz und Nachweismöglichkeit gleichermassen wichtig.
• Nachnutzung − Durch Nachfolger (im selben Team) − Durch andere Teams
Potenzial intensiverer Datenverwertung
Impulse für neue wissenschaftliche Erkenntnisse
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Bedarf an FDM
• Schon die angeführten Gründe sind geeignet und hinreichend, um Zustimmung durch Management / Hochschulleitung zu erhalten.
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Bedarf an FDM
• Ansatz unserer Projektgruppe: Den Wissenschaftlern nicht nur Pflichten auferlegen, sondern auch einen direkten Nutzen stiften.
• Warum? − Forschung ist eine der Kernaufgaben einer Hochschule verdient bestmögliche
Unterstützung durch IT
− Nur durch direkten Nutzen kann der einzelne Wissenschaftler dazu motiviert werden, „reiche“ Metadaten in nützlichem Umfang zu pflegen
• Herausforderung: − Der direkte Nutzen entsteht primär durch möglichst enge Integration von FDM in den
jeweiligen wissenschaftlichen Arbeitsprozess − Enge Integration setzt Anpassung an spezifische Bedarfe voraus.
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FDM: Das Domänen-Modell
• Domänen, die den Daten-Bearbeitungs-Lebenszyklus beschreiben
• In der Domänen: Unterschiedliche Interaktionen
Wissenschaftler Daten Wissenschaftler
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Kontext-Diagramm
Interaktionen Wissenschaftler Daten Wissenschaftler
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Aktivitäten
• Wissenschaftler − Erfasst/erstellt Daten − Ergänzt beschreibende Informationen („Metadaten“) − Wertet Daten und Metadaten aus − Kommuniziert mit anderen; Daten als Kollaborationsgegenstand
• Wissenschaftler (extern) − Kollaborationspartner − Gleichzeitig Partner und Konkurrent
• Wissenschafts-Manager − Initiiert Projekte − Fügt Projekte in Anforderungs-Rahmen ein Wem gehören welche Daten? Wer hat welchen Zugriff? Wie lange müssen / dürfen die Daten aufbewahrt werden?
• Leser − Greift auf publizierte ( öffentliche) Daten und Ergebnisse zu
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Anforderung in unserem Projekt
• S.o.: Den Wissenschaftlern nicht nur Pflichten auferlegen, sondern auch einen direkten Nutzen stiften möglichst enge Integration von FDM in den jeweiligen wissenschaftlichen Arbeitsprozess
• Abbildung zwischen Interaktionsformen und Domänen-Modell − Verstehen der Anforderungen und Implikationen aus den unterschiedlichen
Interaktionsformen
• Die Domänen unterscheiden sich • In der Art des Datenaustauschs und der • Im Kreis der Austauschpartner • In der Art der Nutzung
Ein wichtiger Aspekt ist die Durchgängigkeit zwischen den Domänen Aufbau von Lösungsmodulen für Private und Gruppen-Domäne
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Herausforderungen
• Erheblich ausgeprägtere Varianzen abh. von Fach, Einrichtung, Kooperationen (öffentlich / privat), persönliche Vorlieben im Vergleich zur dauerhaften und Publikations-Domäne
• Viel näher an wissenschaftlichen Kernprozeß unmittelbare Interaktion mit Wissenschaftlern (kein „Backend-Service“)
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Wie bekommt man die Bedarfe heraus?
Wir haben gefragt • Basierend auf Projekten und Arbeiten an anderen Hochschulen entwickelter
Interview-Leitfaden
• Gesprächspartner: Stichprobe, die Pole unterschiedlicher Dimensionen abdeckt − Alter ( IT-technische „Sozialisation“) − Geschlecht − Fachdisziplin
• Alle bestätigen, lokale Lösungen für die Handhabung von Forschungsdaten zu
haben, dass aber eine entsprechende zentral bereitgestellte Infrastruktur sehr begrüßt würde.
Bedarfe: Funktional / nicht funktional / quantitativ
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Funktionalität der privaten Domäne
• Datenablage und Datenabgleich • Bequemes und sicheres Teilen von Dateien und Ordnern
(auch mit externen Personen)
• Erleichterte, möglichst intuitive Beschreibung der Daten
• Export der Dateien eines Nutzers in die Gruppendomäne der virtuellen Forschungsumgebung oder in ein Archiv
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Funktionalität der Gruppen-Domäne
• Unterstützung des gesamten Forschungsdatenlebenszyklus
• Unterstützung von Projektvorbereitung und –management
• Modularer Aufbau und flexible Konfiguration einer Plattform mit entsprechender Verwaltung von Zugangsrechten
• Zugriff auf Informationen unter Einbeziehung unterschiedlicher Informationstypen aus verteilten Quellen
• Unterstützung des Datenaustausches zwischen den Forschenden sowie mit externen Quellen und Systemen
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Herausforderungen
• Eignung für die tägliche Arbeit des Wissenschaftlers − Einfach nutzbar − Direkter Nutzen durch die Entlastung der Wissenschaftler − Verfügbar und Performant (Vergleich: lokaler Arbeitsplatz)
• Eignung für die Arbeit des „Wissenschafts-Managers“ − Einfach nutzbar − Direkter Nutzen für Wissenschaftler und WissMgr hinsichtlich Datenzugriff / -Nutzung − Zugesicherte Dienstgüte, Vertraulichkeit für unveröffentlichte oder NDA-Informationen Verfügbarkeit
− Anbindung an Verzeichnisdienste (Identitäten und Rollen) für Zugriffskontrolle und -Steuerung
• 2 Perspektiven mittel-/langfristig zur Deckung bringen − Bedarfe der Wissenschaftler − Realisierungsmöglichkeiten
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Was gibt es heute schon?
• Beratung (UB + IT Center)
• Basisdienste für Aspekte von Datenhaltung und –Management − Archiv − Datensicherung − Datenbanken − Identity-Management − Webdienste (Plattformen, Toolboxen,…) − Sciebo
• Die aufgezählten Dienste gibt es schon lange. Sie wurden in der Vergangenheit ohne FDM-Bezug „vermarktet“
• Derzeit noch keine Lösung, die diese Bausteine integriert
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Wie arbeiten die Wissenschaftler bislang?
• Für den Umgang mit Forschungsdaten waren Wissenschaftler gezwungen, lokale Lösungen (ggf. unter Nutzung o.a. Angebote) zu realisieren. Dialog Wissenschaftler IT-Dienstleister auf der Ebene technischer Lösungen
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Was soll es geben?
• Schon realisiert: Beratungsangebot, dass die Wissenschaftler bei ihren Bedarfen abholt und mit Blick auf die äußeren Anforderungen beim Erarbeiten von spezifischen Ansätzen für FDM hilft (Bsp.: Zusammenarbeit mit einem SFB im Bereich des Proben- und Messungs-Mgmt)
• Auf den Bausteinen aufbauendes, integrierendes Angebot zur Unterstützung des
Umgangs mit Forschungsdaten • Langfristig eine Ergänzung des zentralen Angebots für Wissenschaftler für den
Umgang mit ihren Inhalten
• Modulares Angebot (Bausteine, Schnittstellen) und Unterstützung für die Wissenschaftler bei Einbeziehung der Module in lokal angepasste, fachspezifische Lösung
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Technische Umsetzung
„ Durchgängigkeit zwischen den Domänen“ bedingt eine Implementierung von Metadaten, so dass einmal erfasste Metadaten durchgereicht werden können. Zwei essentielle Basis-Informationen: − Handelnde Personen: Erzeuger und Nutzer (ausgenommen: Publikation) müssen
eindeutig identifizierbar sein.
− Datenobjekt: Kopien müssen sicher als solche erkannt werden können Referenzen in Metadaten-Systemen müssen Speicherort-unabhängig sein
Informations-Infrastrukturen IdM und PID
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Pilot-Implementierung
• Testbed in der Archiv-Domäne
• Szenario: Ablegen von Daten, die Grundlage einer Dissertation bilden
• „Ansätze“ heute: − Archiv-Account des Wissenschaftlers ( im Anschluss verwaist) − Platte im Regal des Oberrats
• Ansatz im Testbed: − Projekt-bezogene Archive − Diss.-Daten werden in Container zusammengefasst − Container erhalten referenzierbare PID (Service der GWDG)
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Abläufe im Testbed
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Kongruenz Testbed Ziele
• Ziel ist, die unmittelbare Unterstützung für Wissenschaftler zu stärken
• Keine Möglichkeit, ad hoc eine Lösung zu realisieren
• Umsetzung in Schritten • Ersten Nutzen schaffen • Erfahrung / Feedback für die folgenden Schritte
• Als nächstes geplant: Aufbau einer an den Bedarfen und Randbedingungen von
FDM orientierten mehrstufigen Speicherinfrastruktur
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!