Date post: | 06-Apr-2015 |
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DR. A. SCHNITZLER
UpDate Nephro 2011
Prof. Floege: ASN-Nachlese 2011
Umsetzung in der Praxis (erster Versuch)
Empfehlung in der Klinik ...
... und was dabei heraus kam:
Umsetzung in der Praxis
THERAPEUTISCHE Kochsalzreduktion (<3 g/die)!
Konkrete Umsetzung: modifizierte „Apfel-Reis-Diät“ WICHTIG: NORMOKALORISCH !!!
(konkrete Ratschläge mitgeben) KERNPUNKT =
Niedriger Salzgehalt plus: „salzlose“ ZUBEREITUNG
„Apfel“ => ALLE Obst-/Gemüsesorten „Reis“ => ALLE „Sättigungsbeilagen“, salzfrei
zubereitet
Vorläufige eigene Erfahrungen
keine „Wunderwaffe“Ein Versuch lohnt sich!Unsere „Sorgenkinder“ (therapieresistent!):
2x „sehr gut“: 6g->0,9, 5g->2 2-3x wenig bis gar kein Effekt (> ½ Jahr) Bislang keine relevanten Nebenwirkungen
Einzelfälle sprechen erst nach ~ ½ Jahr an
Hypertonie
Limitationen
NICHT bei Niereninsuffizienz (<45 ml/min)...
Harnwegsinfekte
Renale Folgekrankheiten
ANV
Transplantation
Dialysebeginn
Frühe Überweisung
Hämodialyse
PD
Katheterblockung
Zu guter Letzt ...
Empfehlungen der DGE (u.a. Fachgesellschaften)
FRAGEN dazu:
1. Das Klima in „Lower Blue Mountain“, Australien, liegt im Mittel bei ca. 23,5 °C (16° im Winter und 29°C im Sommer; Quelle: Internet).
2. In der Publikation ergaben sich für nahezu alle erfassten Ernährungsparameter (Mg, Ca, Po4, KH, Fols) dieselben Trends, außer Fett (+/-) und Eiweiß (n.s.).
3. NICHT angegeben wurde die „Trinkmenge“, sondern die GESAMTE Flüssigkeitszufuhr (incl. Nahrung!); normalerweise ist also ca. 1 Liter abzuziehen.
Trinkmenge (ca.)
800 ml (0...999)
1200 ml (1000-1350)
1500 ml (= Median)
1700 ml (1600-1950)
2200 ml
MEINE Schlussfolgerung (1)nach Durchsicht der Originalpublikation ;-)
1. „Vielfraße“ (bspw. „Bauarbeiter“) haben bessere Nierenwerte als „Hungerhaken“ (bspw. Alte und Kranke).
=> „Gesunde sind gesünder als Kranke.“
2. Auch in Australien findet sich – trotz des erheblich wärmeren Klimas – eine mittlere Trinkmenge von „nur“ 1.500 ml (>50J.).
Ziemlich genau wie in Deutschland (=> DGE: 1300 ml).
3. Selbst unter diesen Bedingungen ist jedoch eine Trinkmenge von mehr als 1000 ml offensichtlich nicht nötig (1000-1950 ml n.s. !).
MEINE Schlussfolgerung (2)nach Durchsicht der Originalpublikation ;-)
4. Dass „viel trinken“ die „Nieren spült“ (niedrigere Kreatininwerte => Laborkosmetik) wissen wir (=> „Erfordernishochdruck“).
Ob das aber positive Langzeiteffekte hat, ist aus einer Querschnittsstudie (!) nicht ablesbar.
5. ODER: waren die Leute mit einer schlechteren Nierenfunktion so klug, weniger zu trinken (bspw. weil sie sonst nur dicke Füße bekommen…)?
6. Ist das Märchen vom „vielen Trinken“ nicht doch eine Erfindung der Getränkeindustrie ? Wird es von der Presse nicht schlichtweg aus Angst vor Verlust von Anzeigenkunden verbreitet ?
In diesem Sinne:
Glauben Sie nicht immer alles unbesehen,
was man so erzählt...
... das schließt auch diesen Vortrag ein ;-)