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Dienstleistungsbericht 2011 - uni-hamburg.de...Frühjahr 2011 abzeichnete. Für die Kosten-träger...

Date post: 07-Feb-2021
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Dienstleistungsbericht 2011 Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
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  • Dienstleistungsbericht 2011Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord

  • Auf einen Blick − Das Jahr 2011 ............................................................4

    Versicherungsfälle ..............................................................................7

    Bemerkenswerte Unfälle 2011 ........................................................... 10

    Jahresrechnung 2011 ......................................................................... 13

    Prävention ........................................................................................ 15

    Öffentlichkeitsarbeit ......................................................................... 21

    Selbstverwaltung .............................................................................23

    Geschäftsführung und Verwaltung .................................................... 25

    Ausblick ...........................................................................................26

    Impressum .......................................................................................27

    Inhaltsverzeichnis

  • Dienstleistungsbericht 2011

    Im Jahr 2011 war erneut ein Todesfall zu beklagen. Auf dem Weg zur Sprechfunke-rausbildung kam ein Mannschaftstrans-portwagen der Freiwilligen Feuerwehr K. von der Straße ab und prallte seitlich gegen einen Baum. Das Unfallgesche-hen forderte auch mehrere Verletzte. Die Zahl der Versicherungsfälle ist 2011 mit annähernd 2.000 angezeigten Unfällen und Berufskrankheiten nahezu konstant geblieben. Dies gilt insbesondere für die Leistungsausgaben. Auch wenn die Auf-wendungen insgesamt gut fünf Prozent unter den geplanten Haushaltsansätzen liegen, sind die Aufwendungen in Teilbe-reichen wie Zahnersatz, stationäre Heilbe-handlung oder Verletztengeld weiter mas-siv angewachsen. Wie beschlossen und geplant schlugen auch höhere Mehrleis-tungen in 2011 zu Buche. Die Beiträge zum Spitzenverband DGUV steigen weiter. Eine erfreuliche Entwicklung zeigen hingegen die Dienstleistungskosten der HFUK Nord. Sie blieben wie in den Vorjahren unter den Ansätzen des Haushaltsplanes.Der Einsatz- und Übungsdienst in der Frei-willigen Feuerwehr zählt im Bereich des öffentlichen Dienstes zu den gefahrvolls-ten Tätigkeiten. Deshalb haben Prävention und gesundheitliche Prävention bei der

    HFUK Nord einen hohen Stellenwert. Auf der Grundlage der Prävention-Konzeption 2012 wurde ein neuer Mitarbeiter (Bache-lor of Science) für die Landesgeschäfts-stelle Hamburg eingestellt. Nach der zwei-jährigen Ausbildung zur Aufsichtsperson sollen von Hamburg aus auch die Kreise Pinneberg, Segeberg und Hzgt. Lauenburg betreut werden.

    Ein Schwerpunkt des Jahres 2011 bildete die Sozialwahl am 1. Juni. Regelmäßig nach sechs Jahren werden die Gremien der Selbstverwaltung bei sämtlichen Sozial-versicherungsträgern neu gewählt, so auch bei der HFUK Nord. Schon vor dem Wahl-tag konnte der Wahlausschuss der Kasse jedoch feststellen, dass die eingereichten Vorschlagslisten der kommunalen Kosten-träger und auch der Landesfeuerwehrver-bände und der übrigen Versicherten nicht mehr Wahlbewerber enthielten als nach der Satzung zu wählen wären. Deshalb konnte der Wahlausschuss vorzeitig feststellen, dass eine echte Wahlhandlung entfällt und dem Bundeswahlbeauftragten eine „Friedenswahl“ zu melden war. Die kons-tituierenden Sitzungen der neu gewählten Vertreterversammlung und des Vorstandes fanden am 25. August 2011 in Kiel statt.

    Eine eigene Feuerwehr-Unfallkasse in Mecklenburg-Vorpommern hatten sich die Feuerwehren nach der Wende auf die Fah-nen geschrieben. 20 Jahre danach lud die HFUK Nord für den 11. Mai 2011 nach Schwerin, um Bilanz zu ziehen. Rückwir-kend zum 1. Januar 1991 wurde die Feuer-wehr-Unfallkasse Mecklenburg-Vorpom-mern derzeit vom Sozialministerium errichtet; der Geschäftsbetrieb startete offiziell am 1. Juni 1991 in der jungen Lan-deshauptstadt Schwerin. Diese Aufbau-leistung wurde im Rittersaal des Finanzmi-nisteriums nicht nur von der deutschen Feuerwehrspitze, sondern auch von Ver-tretern des Bundessozialministeriums (BMAS) und der Landesregierung Meck-lenburg-Vorpommern gewürdigt.

    Mit dem FUK-Forum Sicherheit „Faktor Mensch vs. Faktor Technik“ rufen sich die Feuerwehr-Unfallkassen in der Fachwelt wieder als Spezialisten der Prävention in Erinnerung. Gut 250 Teilnehmer aus der Bundesrepublik sind Gäste des FUK-Forums in der Handelskammer Hamburg. Als Mit-glied der Arbeitsgemeinschaft der Feuer-wehr-Unfallkassen hat die HFUK Nord die Federführung für Organisation und Durch-führung der renommierten Fachtagung.

    Das Unfallgeschehen verharrte im Berichts-jahr weiter auf hohem Niveau. Das lag einerseits am Einsatzgeschehen der Feuer-wehren im Geschäftsgebiet, andererseits erneut an den schlechten Witterungsbe-dingungen. Die Wintermonate mit Eis und Schnee forderten mit vielen Unfällen ihren Tribut. Der HFUK Nord wurden 2011 insge-samt 2.042 Versicherungsfälle (Arbeitsun-fälle und Berufskrankheiten) angezeigt. Bedauerlicherweise verunglückte ein

    Feuerwehrangehöriger bei einem Unfall mit einem Mannschaftstransportwagen tödlich. Die Mitarbeiter der Kasse waren bereits am gleichen Tag an der Unfallstel-le und leiteten das Feststellungsverfahren ein. Noch vor der Beisetzung des Feuer-wehrmannes konnte der Rentenbescheid an die Hinterbliebenen überbracht wer-den. Auch ein Stück Solidarität.

    Nach den steigenden Kosten der Vorjah-

    re kam es im Leistungsbereich insgesamt zu einer Entspannung. Obwohl in Teilbe-reichen weiter höhere Ausgaben getätigt werden mussten, blieben die Gesamtauf-wendungen der Kasse unter den Ansätzen der angepassten Haushaltsplanung 2011. Bei den Kosten für Zahnersatz, stationäre Heilbehandlung und Verletztengeld reich-ten die Haushaltsansätze allerdings auch in 2011 nicht aus. Höhere Aufwendungen sind bei den Waisenrenten und den Mehr-

    Auf einen Blick

    Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord stellt für die Feuerwehrangehörigen in den Bundesländern Freie und Hansestadt Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein einen soliden gesetzlichen Unfallversicherungsschutz bereit. Dar-über hinaus zählt die Kasse bei den Mehrleistungen und ergänzenden Leistungen zur Spitzengruppe unter den öffentlichen Unfallversicherungsträgern. Besonderes Augenmerk richtet die Kasse auf eine maßgeschneiderte Prävention im Feuerwehr-dienst. Dabei geht sie auch neue Wege, die Beachtung finden. Die Mitarbeiter der Kasse zählen hier bundesweit zu gefragten Fachleuten.

    Das Jahr 2011

    leistungen zu Verletztengeld und Renten zu verzeichnen. Als erfreuliches Ergebnis ist festzuhalten, dass die Dienstleistungs-kosten (Personal- und Verwaltungskosten) im Berichtsjahr erneut unter den Haus-haltsansätzen blieben. Einziger Wermuts-tropfen waren die steigenden Beiträge zum Spitzenverband DGUV.

    Während die Haushaltsplanung 2011 von einer Betriebsmittelentnahme in Höhe von rund 260.000 € zum Ausgleich der Jahresrechnung ausgegangen war, sah die tatsächliche Kostenentwicklung güns-tiger aus. Das Rechnungsergebnis zum 31.12.11 sieht keine Entnahme, sondern eine Zuführung in Höhe von 226.000 € vor. Zu diesem guten Ergebnis haben auch die gesteigerten Regresseinnahmen bei-getragen. In einem Fall konnte die Kasse rund 174.000 € vom Versicherer des Schä-digers vereinnahmen. Diese Einnahmen sind zwar erfreulich, jedoch nicht planbar. Dennoch versetzen höhere Einnahmen und geringere Ausgaben die Kasse in die Lage, die Betriebsmittel nicht in der Höhe abschmelzen zu müssen, wie sich noch im Frühjahr 2011 abzeichnete. Für die Kosten-träger bleiben die Beiträge zur HFUK Nord damit planbar und ohne Überraschungen.Angesichts der weiter geführten Diskussi-on um die Finanz- und Eurokrise ist auch für das Jahr 2011 darauf hinzuweisen, dass die HFUK Nord keine Wertberichtigungen bei Kapitalanlagen vornehmen oder Aus-

    fälle hinnehmen musste. Oberste Maxime ist weiterhin der Grundsatz „Sicherheit vor Rendite“.

    Positive Bilanz nach 20 JahrenDer 11. Mai 2011 war der Tag, an dem in Schwerin Bilanz gezogen wurde. Unter der Überschrift „Zeitenwende – 20 Jahre Feu-erwehr-Unfallkasse in Mecklenburg-Vor-pommern“ hatte die HFUK Nord in den Rit-tersaal des Finanzministeriums nach Schwerin eingeladen, um mit Feuerwehr-führern, Ministerialen, Aufsicht, Mitarbei-tern und Weggefährten eine Rückschau zu halten. Hierfür wurden nicht nur Redner eingeladen, sondern auch eine kleine Erin-

    nerungsschrift bereit gelegt. Obwohl die Feuerwehr-Unfallkasse Mecklenburg-Vor-pommern nur sechs Jahre als eigenständi-ger Versicherungsträger existierte, sah es die Selbstverwaltung schon als sinnvoll an, zu prüfen, ob das „Experiment Feuer-wehr-Unfallkasse“ in Mecklenburg-Vor-pommern auch nach 20 Jahren noch gelun-gen ist und von den derzeit Beteiligten Wort gehalten wurde.

    Wie sollte es anders sein: die Bilanz war positiv. Als Zeitzeugen traten Ehren-Lan-desbrandmeister Rolf Schomann, der Ehren-Präsident des Deutschen Feuer-wehrverbandes Hinrich Struve, DFV-Präsi-dent Hans-Peter Kröger und der ehemalige Vorstandsvorsitzende Konsul a.D. Klaus R. Uschkoreit auf. Verstärkt wurde die Erinne-rung von Ltd. Branddirektor Dieter Baguhn aus der Sicht des Innenministeriums Meck-lenburg-Vorpommern. Auch der damalige Leiter der Aufsicht, Theodor Bogenstätter, der die Feuerwehr-Unfallkasse wegen man-gelnder Liquidität schon mal am Abgrund sah, wohnte der Feierstunde bei. Nicht zuletzt zollte Dr. Thomas Molkentin, Refe-rent für die gesetzliche Unfallversicherung im Bundesministerium für Arbeit und Sozi-ales, der Arbeit der Feuerwehr-Unfallkasse Respekt. Bereits am Vorabend hatte Innen-minister Lorenz Caffier dem Vorstand der Feuerwehr-Unfallkasse seine Hochachtung ausgesprochen.

    Gesamtzahlen aller Versicherungsfälle

    2007 2008 2009 2010 2011

  • Dienstleistungsbericht 2011

    Rechnungsergebnisse zum 31.12.2011

    Verwendung

    Leistungen

    Prävention

    Aufwen. f. Verm. der RL

    VermögensaufwandUmlageunwirksam

    VermögensaufwandUmlagewirksam

    ZuführungenVerwVermögenAltersrückstellungen

    Sonst. VermAufwand

    Persönliche Verwaltungskosten

    Allg. Sachkosten

    Kosten der Gebäude u. der bewegl. Einrichtung

    Aufwand f. d.Selbstverwaltung

    Vergütungen fürVerwaltungsarbeiten

    Kosten der Rechtsverfolgung

    Kostender Unfalluntersuchung

    Aufwand Erstattungender Entgeltfortzahlung

    Konto

    40-58

    59

    60

    61

    63

    67

    69

    70-71

    72

    73

    74

    75

    76

    77

    810/811

    31.12.11EUR

    4.656.295

    850.805

    0

    6.121

    6.892

    300.593

    577

    604.410

    94.149

    98.879

    35.495

    56.839

    225

    0

    295.404

    AnsatzEUR

    4.870.900

    912.250

    0

    5.600

    1.000

    58.000

    1.500

    598.700

    110.400

    102.400

    31.000

    78.400

    2.100

    1.500

    278.000

    AbweichungEUR

    -214.604

    -61.444

    0

    521

    5.892

    242.593

    -922

    5.710

    -16.250

    -3.520

    4.495

    -21.560

    -1.875

    -1.500

    17.404

    Abweichungin %

    -4,41

    -6,74

    9,31

    589,23

    418,26

    -61,48

    0,95

    -14,72

    -3,44

    14,50

    -27,50

    -89,29

    -100,00

    6,26

    2011 verlief günstiger als erwartetMit geringeren Aufwendungen im Leis-tungsbereich, konstanten Dienstleis-tungskosten und höheren Regresseinnah-men entwickelte sich das Geschäftsjahr 2011 günstiger als erwartet. Lediglich bei der Erstattung der Entgeltfortzahlung an private Arbeitgeber stiegen die Ausgaben dermaßen, dass die veranschlagten Haus-haltsmittel für 2011 nicht ausreichten, obwohl noch Mittel aus 2010 eingesetzt wurden.

    Differenzierte KostenentwicklungBei näherer Betrachtungsweise ergibt sich bei den Leistungen ein differenziertes Bild. Während die Kontengruppen 40 bis 58 insgesamt mit 214.604 € (95,61 %) unter dem Planansatz lagen, ergaben sich in Teilbereichen erhebliche Mehrausgaben. So lagen die Kosten für Zahnersatz bei 156,73 %, die Kosten für Stationäre Heilbe-handlung bei 114,97 % und die Ausgaben für Verletztengeld bei 101,15 %. Gestiegen sind auch die Aufwendungen für die Mehr-leistungen zum Verletztengeld (Kto. 560 = 130,60 % und Kto. 568 = 103,35 %). Dies sind jedoch gewollte Kostensteigerungen, die mit den beschlossenen Mehrleis-tungsbestimmungen zusammenhängen. Hier sind die Haushaltsansätze entspre-chend anzupassen. Die neu eingeführte Mehrleistungen zu den Sachleistungen („Upgrading“ bei Stationärer Heilbehand-lung) hat sich bei den Kosten noch nicht ausgewirkt.

    Der Euro stand 2011 im Mittelpunkt der Politik Europas

    Versicherungsfälle

    *) PTBS = Posttraumatische/s Belastungsstörung / -syndrom

    Zahlen in Klammern sind Werte des Vorjahres

    Zahl derVersicherungs-fälle

    36 (44)

    1.578 (1.325)

    14 (6)10 (13)

    404 (154)

    Art derVerletzung

    Brillen-schadenKörper-schadenPTBS*)Zahn-schädenAbgaben

    Davon VSFmit Todes-folge

    --

    1 (1)

    ----

    --

    Aufwand für Versicherungsfälle weiter auf hohem Niveau Die Annahme, dass die gestiegene Zahl der Versicherungsfälle und die gestiege-nen Kosten im Leistungsbereich „Aus-reißer“ seien, wurde im Berichtsjahr 2011 endgültig widerlegt. Obwohl von der HFUK Nord mehr angezeigte Unfälle an andere Unfallkassen oder Berufsge-nossenschaften wegen Unzuständigkeit abgegeben werden konnten, verblie-ben 1.�8� Versicherungsfälle, für die die HFUK Nord einzutreten hatte. Die Zahl der Schwerfälle stieg auf 213.

    Kostensteigerungen durch Sparmaßnah-menEs ist weiterhin zu beobachten, dass die Zahl der Versicherungsfälle im langjährigen Mittel weitgehend konstant bleibt (Quan-tität der VSF), der von der Verwaltung zur erbringende Aufwand (Qualität der Reha) jedoch kontinuierlich steigt. Dies hat ver-schiedene Ursachen, die von Jahr zu Jahr mehr bei den Leistungsträgern kumulieren. So werden von den Spitzendverbänden der Leistungserbringer und der Leistungs-träger Verträge abgeschlossen, vielfach jedoch nicht eingehalten. Auf Effizienz und Gewinn ausgerichtete Kliniken schaffen es heute häufig nicht mehr, eine vereinbarte,

    fristgerechte Berichterstattung an den Unfallversicherungsträger sicher zu stel-len. Damit leidet natürlich auch die Heil-verfahrenssteuerung der HFUK Nord. Die für die Berechnung der Entschädigungs-ansprüche notwendigen Gutachten der Ärzte lassen Monate lang auf sich warten, obwohl maximal sechs Wochen vereinbart sind. Weiter ist zu beklagen, dass für die festvereinbarten Gutachtergebühren viel-fach nichts mehr läuft. Dies führt auch hier zu Kostensteigerungen.

    Aufgeklärte Versicherte – hoher Bera-tungsaufwandDie Rehabilitation Unfallverletzter ist ein zusammenhängendes System mit ver-schiedenen Akteuren, die – um den Erfolg der medizinischen Rehablitation und der beruflichen Teilhabe zu sichern – zielge-richtet zusammen arbeiten müssen. Ver-liert einer dieser Akteure – insbesondere am Anfang der Kette – an Tempo oder Qua-lität, kippt die gut gedachte Rehabilitation wie eine Reihe Domino-Steine. Dies spü-ren auch die Feuerwehrangehörigen, die heute aufgeklärter sind, als vor 20 Jahren. Jede ärztliche Diagnose wird im Internet „gegoogelt“ und „Wikipedia“ zu Rate gezo-gen. So kann es vorkommen, dass der oder die Unfallverletzte der HFUK Nord schon

    telefonisch eine Behandlung oder eine Spezialklinik vorschlägt, obwohl der Unfall-sachbearbeitung noch gar kein Arztbericht vorliegt. Dies sind sicherlich noch Ausnah-men, aber die Tendenz ist steigend. Schon gar kein Verständnis haben die ehrenamt-lich Tätigen für lange Wartezeiten in Unfal-lambulanzen mit ständig wechselnden Ansprechpartnern oder für die schon ange-sprochenen endlos langen Laufzeiten der notwendigen Gutachten. Dies zwingt die Sachbearbeitung ständig dazu, Unzuläng-lichkeiten zu erklären, deren Ursachen sie letztlich nicht abstellen kann. Soll heißen: ein Teil wertvoller Zeit geht damit verloren, den Versicherten die aktuellen Unzuläng-lichkeiten des Systems zu erläutern.

    Zahl der Schwerfälle gestiegenDie Zahl der im Berichtszeitraum ange-zeigten „Schwerfälle“ ist gegenüber den Vorjahren erheblich gestiegen. Waren es im gesamten Jahr 2009 noch 158 Schwer-fälle, wurden in den ersten neun Monaten 2011 bereits 173 schwere Unfälle gemel-det. Gut ein Drittel sämtlich angezeigter Versicherungsfälle zog eine Arbeitsunfä-higkeit von mehr als drei Tagen nach sich. Die angezeigten Versicherungsfälle vertei-len sich wie folgt:

  • 8 �

    Dienstleistungsbericht 2011

    Versicherungsfälle der Berichtsjahre 200�-2011

    Alle Leistungen – alle ProblemeAls Quasi-Haftpflichtversicherung der Unternehmer (Städte und Gemeinden) leistet die HFUK Nord bei Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren nicht nur für sämt-liche Körperschäden, sondern auch für die Wiederherstellung von Körperersatz-stücken wie beispielsweise Brillen, wenn sie zum Unfallzeitpunkt vom Versicherten getragen und durch das Unfallereignis zerstört wurden. Wie die vorstehende Übersicht zeigt, halten sich diese Schä-den jedoch in Grenzen. Dies gilt auch für die Anzahl der Zahnschäden, wobei diese wesentlich kostenträchtiger sind. Neben den reinen Kosten der medizinischen Rehabilitation übernimmt die HFUK Nord natürlich auch die Gewährung von Verletz-ten- und Übergangsgeldern, die Kosten

    der Teilhabe am Arbeitsleben (Berufshilfe / Umschulung) sowie die Gewährung von Renten an Versicherte oder deren Hinter-bliebene. Damit ist die HFUK Nord in den drei großen Bereichen der Sozialversiche-rung (Krankenversicherung, Rentenversi-cherung und Arbeitslosenversicherung) tätig und muss zwangsläufig das Fachwis-sen vorhalten und mit den Problemen die-ser Bereiche fertig werden. Dies erfordert ein ausgefeiltes Reha-Management mit gut geschulten Fachkräften.

    „Upgrading“ für SchwerverletzteWer schläft auswärts im Hotel nicht lieber eine Klasse besser? Dies gilt nochmehr für den zwangsweisen Aufenthalt in einem Krankenhaus. Aus diesem Grunde hat die HFUK Nord zum 1. Januar 2011 ein „Upgra-

    ding“ für Schwerverletzte als Sachleistung in die Mehrleistungsbestimmungen auf-genommen. Diese in der Vergangenheit im Ausnahmefall mögliche Besserstellung der Verletzten ist jetzt bei der HFUK Nord über die Mehrleistungen zur „Regelleis-tung“ geworden. Während Versicherte nor-malerweise Anspruch auf die „allgemeine Pflegeklasse“ in Kliniken und Krankenhäu-sern haben, werden Schwerverletzte künf-tig gleich eine Stufe besser untergebracht. Damit soll der freiwillige und ehrenamt-liche Einsatz der Feuerwehrleute bereits am Krankenbett honoriert werden. Da die Städte und Gemeinden bekanntermaßen es nun auch nicht „so dicke“ haben, gilt diese Regelung vorerst nur für Schwerver-letzte mit einer Verletzung nach dem Ver-letzungsartenverzeichnis (VAV-Fälle).

    Das Unfallgeschehen im FocusDie HFUK Nord will beim Unfallgeschehen künftig näher hinsehen. Ab dem Jahr 2012 sollen nicht nur die acht großen Blöcke von „Brandeinsatz“ über „Abwehr sonstiger Gefahren“ bis hin zu „Dienstlichen Veran-staltungen“ oder „Sonstiges“ betrachtet werden. In Kooperation mit der FUK Mitte soll die Verschlüsselung derart verändert werden, dass nicht nur die Frage bei wel-cher Tätigkeit ein Unfall „passiert“ ist, son-dern auch welche Randfaktoren mitgespielt haben, beantwortet werden. Die bisherige Aufschlüsselung des „zeitlich-organisato-rischen Zusammenhangs“ in insgesamt 43 Untergruppen soll mit Beginn des nächs-ten Jahres so erweitert werden, dass sie auch über die IT-Fachanwendung GUSO² weiter verarbeitet werden kann.

    Der „gefühlte Unfall“ und die FaktenSchon heute zeigt sich, dass der „gefühlte Unfall“ in Feuerwehrdienst anders aus-sieht, als der tatsächliche. Und während gutmeinende Beobachter die meisten Unfälle im Einsatzgeschehen vermuten, sind für die Kritiker Feuerwehrbälle und bis in den frühen Morgen andauernde Kameradschaftsabende die Unfallschwer-punkte. Wie immer liegt die Wahrheit eher in der Mitte (siehe Grafik auf Seite 20). Gut ein Viertel aller Unfälle passiert im Einsatzgeschehen, bei der Brandbekämp-fung, der Technischen Hilfeleistung und der sonstigen Gefahrenabwehr. Also dort, wo es zur Sache geht. Die höchste Zahl aller Unfälle wird der HFUK Nord jedoch im Zusammenhang mit dem Übungs- und Schulungsdienst angezeigt. Bei ausgewer-teten 1.541 Unfällen waren es immerhin 497. Erst dann kommen die „Dienstlichen Veranstaltungen“ mit 273 Unfällen, von denen allerdings 129 der Jugendfeuerwehr zuzuordnen sind. Nächster Block sind die „Einsatzunfälle“ mit insgesamt 414, gefolgt von 272 Unfällen beim Dienstsport. Die „Rote Laterne“ wird vom Arbeits- und Werkstattdienst mit 68 Unfällen gehalten. Damit zeigt sich, dass geplante Arbeiten ohne Hektik und ohne Witterungseinflüs-se relativ sicher erledigt werden.

    angezeigt

    zuständig

    entschädigt

    Aufteilung der Versicherungsfälle in Leicht- und Schwerfälle

    Leichtfälle (nicht entschädigungspflichtig)�

    Schwerfälle (meldepflichtig) Leichtfälle (nicht meldepflichtig)

    Leichtfälle (meldepflichtig)

    1.03828�

    213

    200� 2010 20110

    �00

    1.000

    1.�00

    2.000

  • 10

    Dienstleistungsbericht 2011

    11

    Dienstleistungsbericht 2011

    Bemerkenswerte Unfälle 2011

    Eisglätte: Erster Unfall 2011 – Erster SturzAm 02.01.2011 führte die Freiwillige Feuer-wehr H., Lenzarbeiten durch. Beim In-Stel-lung-Bringen“ der Tragkraftspritze rutschte ein Feuerwehrmann auf gefrorenem Unter-grund aus und knickte mit dem linken Sprunggelenk um. Dabei zog er sich eine Sprunggelenks- und Wadenbeinfraktur zu. Es erfolgte der Transport mit dem Ret-tungswagen in das Universitätsklinikum Kiel. Dort wurde er versorgt und stationär aufgenommen.Der Unfallverletzte ist selbständiger Segel-macher. Die im März begonnene Arbeits- und Belastungserprobung musste zum 24.03.11 abgebrochen werden, da es zu einer Ermüdungsfraktur im Verletzungsbe-reich kommen war. Nach konservativer Behandlung und der erneuten Durchfüh-rung einer dreiwöchigen stundenweisen beruflichen Wiedereingliederung trat zum 27.06.11 volle Arbeitsfähigkeit ein. Eine Minderung der Erwerbsfähigkeit ist zu erwarten. Das Rentenfeststellungsverfah-ren dauert zurzeit an.

    Unfallkosten: 18.��� €

    Zwei Brandverletzte forderten psychoso-ziale Notfallversorgung Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Janu-ar 2011, in den Morgenstunden, zu einem Brandeinsatz in ein Industrieobjekt geru-fen. Die Feuerwehrangehörigen W. und P. waren als Angriffstrupp eingesetzt. Sie gin-gen im Kriechgang zu einem Produktionso-fen vor, der als Ursache für die starke Ver-qualmung vermutet wurde. Nachdem W. den Hauptschalter des elektrisch betrie-benen Ofens ausgeschaltet hatte, öffnete er die Tür, um nach dem Fehler zu suchen. Obwohl W. sofort versuchte, die Tür zu schließen, erfasste beide Feuerwehrmän-ner eine heftige Stichflamme. Verbren-nungen 1. bis 2. Grades im Gesicht- und Halsbereich, Oberarmen und Rücken waren die Folge. Glücklicherweise war nur eine vier- und vierzehntätige stationäre Behandlung erforderlich. Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) hat schwerere Verletzungsfolgen verhindert. Nach zwei- bzw. siebenwöchiger Arbeitsunfähigkeit konnten beide Unfallverletzte ihre beruf-liche Tätigkeit wieder aufnehmen. Renten-leistungen mussten nicht festgestellt wer-den.

    Unfallkosten: 18.��� €

    PSNV gefordertDie Situation, dass die eigenen Kame-raden brennend aus dem Gebäude gelau-fen waren und sich die Schutzkleidung vom Körper gerissen hatten, versetzte einige Einsatzkräfte in einen emotionalen Schockzustand. Das Team der „Feuerwehr-

    seelsorge / Psychosoziale Notfallversor-gung“ des Landes Schleswig-Holstein leis-tete umfangreiche Konfliktbewältigung in Form von Einzel- und Gruppengesprächen. Die Unfallverletzten selbst bedurften die-ser Betreuung wider Erwarten nicht.

    Unglücklicher Sturz ließ beide Handge-lenke brechenIm April 2011 nahm die Feuerwehrangehö-rige N. am wöchentlichen Sportdienst ihrer Wehr teil. Beim Rückwärtslaufen geriet sie ins Stolpern und bewegte reflexartig beide Arme nach hinten, um sich abzufangen, stürzte jedoch trotzdem zu Boden. Beim Aufprall knickte Sie mit beiden Handgelen-ken um, was zu beidseitigen Radiusfrak-turen führte. Die ärztliche Erstversorgung erfolgte durch den Notarzt. Die weitere Behandlung erfolgte im Krankenhaus. Dia-gnose: Distale dislozierte Radiusextensi-onsfrakturen beidseits. Während der stati-onären Behandlung vom Unfalltag bis zum 01.05.11 wurden beide Handgelenke mit winkelstabilen Platten versorgt. Da der Ehemann berufstätig ist und der Unfallver-letzten beim An-/Auskleiden, Haarwäsche, Ganzkörperwäsche sowie bei den Aufga-ben des täglichen Haushaltes (Waschen, Bügeln Putzen etc.) nicht helfen konnte, wurde der Verletzten eine Haushaltshilfe zur Seite gestellt und die Kosten hierfür übernommen. Die ärztliche Behandlung wurde am 09.08.11 abgeschlossen.

    Unfallkosten: 1�.�00 €

    Auf dem Heimweg mit dem Fahrrad auf Eisglätte ausgerutschtDer Unfallverletzte O. ist aktives Mitglied und Jugendfeuerwehrwart seiner Wehr. Nach dem Dienstschluss am 18.02.11 fuhr er mit dem Fahrrad nach Hause. Infolge von Eisglätte geriet er mit dem Fahrrad ins Rutschen und stürzte zu Boden. Festge-stellt wurde zunächst eine Verstauchung des rechten Kniegelenks. Das erste Rönt-genergebnis zeigte keinen Anhalt für eine frische knöcherne Verletzung. Die wegen der anhaltenden Schmerzen am 02.03.11 durchgeführte Magnetresonanztomogra-phie (MRT) des geschädigten Knies zeigte eine Partialruptur des hinteren Kreuz-bandes mit hochgradiger traumatischer Schädigung. Zunächst folgte für drei Monate eine intensive krankengymnasti-sche Übungsbehandlung zur Stabilisie-rung des Kniegelenkes (konservative Behandlung / EAP). Da der Unfallverletzte O. seine berufliche Tätigkeit als Maurer noch nicht wieder aufnehmen konnte und weiterhin eine Instabilität mit Belastungs-beschwerden bestand, erfolgte eine Nach-untersuchung im BG-Unfallkrankenhaus zur Abklärung der Beschwerden. Ab dem 21.06.11 erfolgte stationäre Aufnahme mit erneuter intensiver Krankengymnastik. Gut zwei Wochen später wurde eine Arthroskopie des Knies mit anschlie-ßender intensiver Mobilisation durchge-führt. Später erfolgte eine hintere Kreuzb-andersatzplastik rechts mit anschlie-ßender KSR-Maßnahme (komplexen stati-onären Rehabilitation).

    Unfallkosten: 3�.0�� €

    Sturz vom Schwebebalken führte zu schwerwiegender VerletzungIm Juni 2011 nahm der Unfallverletzte M. am Sportdienst seiner Feuerwehr teil. Es wurden Übungen auf dem Schwebebalken absolviert. Beim Sprung vom Schwebebal-ken landete der Feuerwehrangehörige mit dem linken Fuß nur halb auf der Matte, knickte um und verdrehte sich das linke Bein. Nach der Erstversorgung wurde er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert. Diagnostiziert wurde eine ver-

    schobene Wadenbeinschaftfraktur mit Ruptur des Syndesmosebandes links und Fraktur des hinteren Volkmann‘schen-Drei-ecks. In der Zeit vom 10.06.11 bis 18.06.11 erfolgte stationäre Heilbehandlung. Die verschobenen Brüche wurden reponiert und Osteosynthesematerial (12-Loch-Plat-te mit Stell- und Zugschrauben versorgt. Die ärztliche Behandlung wurde am 27.09.11 vorerst abgeschlossen. Arbeitsun-fähigkeit bestand vom 10.06.11 bis ein-schließlich 28.09.11. Die Minderung der Erwerbsfähigkeit beträgt nach vorläufiger Schätzung über die 26. Woche nach dem Unfall hinaus 20 %.

    Unfallkosten ohne Rentenzahlung:�.088 €

    Beim Kugelwurf auf einer nassen Plane ausgerutschtDer Feuerwehrangehörige L. nahm mit sei-ner Wehr am Amtsfeuerwehrfest zur 125-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehren teil. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Ver-anstaltung wurden Geschicklichkeitsü-bungen durchgeführt. Bei einer dieser Übungen rutschte der Feuerwehrangehö-rige L. beim Wurf einer Kugel auf einer nas-sen Plane aus und stürzte dabei auf die rechte Schulterseite. Diagnostiziert wurde

    zunächst eine Verstauchung des rechten Schultergelenks mit Bluterguss und Zei-chen eines Teilrisses der Supraspina-tussehne. Während der stationären Behandlung vom 13.07.11 bis 20.07.11 wur-de eine Arthroskopie der rechten Schulter durchgeführt, die einen Riss der Supraspi-natussehne rechts und eine Verrenkung der langen Bizepssehne rechts zeigte.

    Unfallkosten: 13.110 €

    Stichverletzung führt zu teilweiser Hand-versteifungDer Feuerwehrangehörige F. hatte im Jahr 2009 während eines Brandeinsatzes in einen rostigen Nagel gegriffen und sich eine Stichverletzung in der linken Hand zugezogen. Nach stationär versorgter Infektarthritis kam es drei Monate später zur Ausheilung.

    Nach erneut starker Schmerzbildung im Verletzungsbereich im Jahr 2011 wurde im Mai die Heilbehandlung wieder aufgenom-men. Arbeitsunfähigkeit besteht seitdem durchgängig. Nach Beurteilung der Verlet-zungszeichen durch verschiedene Hand-chirurgen, wurde von den Ärzten eine teil-weise Handgelenksversteifung vorge-schlagen. Mitte Juni 2011 erfolgte der chir-urgische Eingriff. Eine MdE wurde nach Ausheilung der Verletzung mit 30 % einge-schätzt.

    Unfallkosten: 12.��� €

    Massenunfall auf der A 1�Am 08.04.2011 kam es zu einem Massen-verkehrsunfall mit Toten und Verletzten. Viele der gerufenen Einsatzkräfte der Feu-erwehren konnten die schrecklichen Bil-der nicht verarbeiten. Von dem Einsatz wurden der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord drei Unfälle mit Körper-schäden und drei Posttraumatische Belas-tungsstörungen gemeldet.

    Unfallkosten: 2.3�� €

    Hier wurde die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zum Lebensretter!

    Das lange Winterwetter führte auch 2011 zu vielen Unfällen

    Der Bruch des Volkmann’schen Dreiecks ist deutlich zu sehen

  • 12

    Dienstleistungsbericht 2011

    13

    Jahresrechnung 2011

    Unsachgemäßer Umgang mit der Motor-säge: In den Daumen geschnittenDer Unfall ereignete sich am 27.06.2011 mit-tags im Rahmen der Vorbereitung zur 125-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr. Feuer-wehrmann E. wollte Eichenlaub für eine Girlande schneiden. Hierzu hatte sich E. auf einen landwirtschaftlichen Anhänger unter einer Eiche gestellt und hob die Säge an, um einen Ast abzusägen. Beim Durch-sägen eines Astes hatte sich die Motorsä-ge zunächst kurz verhakt und schlug dann zurück. Infolge des unvermuteten Rück-schlages rutschte E. mit der linken Hand vom Griff der Säge ab. Beim Zurückfallen der Säge auf den Ast, berührte er mit dem linken Daumen die Oberseite der auslau-fenden Sägenkette. Nur weil die Säge vom Holz des durchgesägten Astes gestoppt wurde, durchtrennte sie den Daumen nicht vollständig.

    Die Behandlung der ausgedehnten Weich-teilverletzung mit kompletter Durchtren-nung des kurzen Daumenstreckers sowie teilweiser Durchtrennung des langen Dau-menstreckers und Eröffnung des Grundge-lenkes wurde notfallmäßig im Krankenhaus durchgeführt. Nach stationärer Behand-lung erfolgte die Anlage einer Spezialdau-menschiene und mehrwöchige ambulante Behandlung. Der Arbeitsaufnahme nach gut acht Wochen schloss sich noch eine

    krankengymnastische Übungsbehandlung an. Eine Minderung der Erwerbsfähigkeit resultierte nicht. Die Behandlung ist abge-schlossen.

    Unfallkosten: 8.8�� €

    Brandbeschleuniger führte zu Brandver-letzungenAnlässlich eines Dorffestes im August 2011 sollte ein Lagerfeuer entzündet werden. Der Feuerwehrmann W. hatte die Aufgabe die Feuerstelle vorzubereiten. Beim Anzün-den des Lagerfeuers kam es zu einer Stich-flammenbildung. W. zog sich eine Verbren-nung II. Grades im gesamten Gesicht und im Ohrbereich zu. Arbeitsunfähigkeit bestand bis zum 26.08.2011. Durch den technischen Aufsichtsdienst wurde ermit-telt, dass Brandbeschleuniger zum Ent-zünden des Feuers verwendet wurde. Der Wehrführer und die Feuerwehr sind noch-mals eindringlich darauf hingewiesen wor-den, dass Brandbeschleuniger zum Ent-zünden von Lagerfeuern o.ä. verboten sind. Erst unlängst hatte die HFUK Nord

    mit einer Plakataktion und verschiedenen Vorträgen auf die Gefahren beim Umgang mit Brandbeschleunigern hingewiesen.

    Unfallkosten: 2.2�� €

    Streben nach SicherheitDas Jahr 2011 war geprägt durch das Streben nach Sicherheit. Erstmals in der Geschich-te der Bundesrepublik gingen Menschen auf die Straße, weil die gemeinsame Wäh-rung, der Euro, von Monat zu Monat an Stabilität verlor und die Diskussionen der Experten und „Weisen“ kein Ende neh-men wollte. Entscheidungen auf höchster Ebene werden von Mal zu Mal vertagt. Bis Ende Oktober 2011 nahm die Nervosität an den Finanzmärkten zu. Selbst die seriöse und solide Anlagepolitik der Sozialversi-cherungsträger geriet ins Wanken, wenn der Wert des Euro an sich in Frage gestellt wurde. Schließlich lauten fast sämtliche Schuldverschreibungen auf Euro. Der von der Politik dargestellte „Domino-Effekt“ wurde zum Risiko, zumindest dann, wenn die Garantien für Rettungsschirme einge-fordert werden.

    Verlässliche PartnerIn Zeiten wie diesen sind verlässliche Part-ner notwendig. Im „magischen Dreieck“ Unfallversicherungsträger, Geldinstitute, Kostenträger geht es nicht ohne Vertrauen in den Bestand, das Handeln und die Prin-zipien der Partner. Der Vorstand der HFUK Nord hat aktuell „Grundsätze für die Anlage und die Verwaltung des Vermögens sowie der Rücklage“ beschlossen. Sie spiegeln im Wesentlichen die bisherigen Grundsätze der Anlagepolitik wieder; bekräftigen jedoch erneut den Grundsatz „Sicherheit vor Rendite“. Neu ist, dass vom Prinzip der „Hausbank“ abgewichen wurde. Die Kapi-talanlagen wurden nunmehr auf mehrere Kreditinstitute, die den Einlagensiche-rungsfonds und vergleichbaren Einrich-tungen angehören, verteilt. Dies erhöhte zwar den Verwaltungsaufwand, minderte jedoch das so genannte Klumpenrisiko.

    Kostenentwicklung günstigerMit geringeren Aufwendungen im Leis-tungsbereich, konstanten Dienstleistungs-kosten und höheren Regresseinnahmen

    entwickelte sich das Geschäftsjahr 2011 günstiger als bei den Haushaltsberatungen in 2010 erwartet. Lediglich bei der Erstat-tung der Entgeltfortzahlung an private Arbeitgeber stiegen die Ausgaben derart an, dass die veranschlagten Haushaltsmit-tel für 2011 nicht ausreichten. Hier fielen Mehrausgaben in Höhe von 17.404 € an.

    Dem Haushaltsansatz von 6.773.750 € steht ein Rechnungsergebnis von 6.711.283 € gegenüber. Die geplante Entnahme aus den Betriebsmitteln in Höhe von 259.150 € musste nicht erfolgen.

    Mehrausgaben Bei näherer Betrachtungsweise ergibt sich bei den Leistungen ein differenziertes Bild. Während die Kontengruppen 40 bis 58 mit insgesamt mit 214.605 € unter dem Planansatz lagen, ergaben sich in Teilbe-reichen erhebliche Mehrausgaben. So lagen die Kosten für Zahnersatz um 9.644 €, die Kosten für Stationäre Heilbehand-lung um 71.277 € und die Ausgaben für Verletztengeld um 4.485 € höher. Gestie-gen sind auch die Aufwendungen für die Mehrleistungen zum Verletztengeld um 9.947 € bzw. 7.036 €. Dies sind jedoch Motorsägenketten werden auch Hobelzahnketten genannt. Aus gutem Grund!

    Wer nicht hören will … Trotz intensiver Infor-mation der HFUK Nord, werden immer wieder Brandbeschleuniger eingesetzt.

    Der Euro bekam in Frankfurt Besuch. „Occupy Frankfurt!“, hieß die Parole der Menschen, die gegen die europäische Finanzkrise und die Macht der Banken demonstrierten. Die Staatsschulden wurden zur zweiten Belastungsprobe für den Euro. Renditestarke Staatsanleihen mussten in Mil-liardenhöhe von Banken und Versicherungen abgeschrieben werden.

    gewollte Kostensteigerungen, die mit den beschlossenen Mehrleistungsbestimmun-gen zusammenhängen. Hier sind die Haushaltsansätze entsprechend anzupas-sen. Die neu eingeführte Mehrleistungen zu den Sachleistungen („Upgrading“ bei Stationärer Heilbehandlung) hat sich bei den Kosten noch nicht ausgewirkt.

    Entwicklung der HeilbehandlungskostenJahr Ambulant Stationär2008 520.434 € 489.859 €2009 568.117 € 514.821 €2010 576.715 € 581.185 €2011 554.262 € 547.277 €

    Aufgrund der Unfallentwicklung sind die Haushaltsansätze für die Jahre 2009, 2010 und 2011 angepasst worden. Die beiden letzten langen Winter haben auch zu einer Vielzahl schweren Verletzungen geführt, die zu entschädigen waren. Obwohl die Differenz zwischen Haushaltsansatz und Rechnungsergebnis im Bereich der Heil-behandlung geringer ausfiel, darf nicht übersehen werden, dass die Kosten weiter auf hohem Niveau verharren.

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    Dienstleistungsbericht 2011

    Prävention

    Mit allen geeigneten MittelnGesetzlicher Auftrag der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord) ist es, mit allen geeigneten Mitteln für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufs-krankheiten und arbeitsbedingten Gesund-heitsgefahren und für eine wirksame Erste Hilfe zu sorgen. Aufgabe der Unfallversiche-rungsträger ist es auch, den Ursachen von arbeitsbedingten Gefahren für Leben und Gesundheit nachzugehen (Forschungsauf-

    trag). Darüber hinaus nimmt die HFUK Nord mit Einführung des Unfallversicherungsmo-dernisierungsgesetzes (UVMG) auch an der Entwicklung, Umsetzung und Fortschrei-bung der gemeinsamen deutschen Arbeits-schutzstrategie (GDA) nach den Bestim-mungen des Arbeitsschutzgesetzes teil. Für Prävention und Arbeitsschutz besteht somit ein bunter Strauß von Rechten und Pflichten.

    Untersuchungen von Unfällen im Feuer-wehrdienstNicht nur die statistische Auswertung sämtlicher Unfälle, sondern auch die gezielte Untersuchung einzelner spekta-kulärer Unfälle kommt den Präventions-maßnahmen zu Gute. Der technische Auf-sichtsdienst führte 10 (2 S-H), (5 TAD-Mit-te), (3 TAD-Ost) Unfalluntersuchungen durch. Auszugsweise Darstellung:

    • Im Rahmen der Vorbereitung einer dienstlichen Veranstaltung sägte sich der UV beim Schneiden von Ästen mit der Motorsäge in den linken Daumen.

    • Auf der Fahrt mit einem 30 Jahre alten MZF ohne Lenkunterstützung streifte der Fahrer einen Kantstein und verriss die Lenkung. Danach konnte der Fahrer das Fahrzeug nicht wieder unter Kontrolle bringen und fuhr in eine Gartenmauer. Zwei Feuerwehrkameraden wurden hier-bei gegen das Fahrzeugarmaturenbrett geschleudert.

    geleiteten Maßnahmen aus medizinischen Gründen (z.B. Wiedererkrankung) sowie abgebrochenen oder unterbrochenen Maßnahmen wegen psychischer Erkran-kung. Die Haushaltsmittel für stationäre Heilbehandlung reichten nicht. Sie waren bereits Ende Oktober 2011 mit 97,68 % nahezu erschöpft. Die Aufwendungen für Verletztengeld sowie für die Kalendertäg-lichen Mehrleistungen zum Verletztengeld überschritten ebenso die Planzahlen. Dies lagt u.a. an mehreren Arbeitsunfällen mit langwierigen Verletzungsfolgen, die auf Unfälle aus den Jahren 2009 und 2010 zurück zu führen sind.

    Den Steigerungen in den Ausgaben für Leistungen bei Heilbehandlung und Ver-letztengeldzahlungen standen Minder-ausgaben im Bereich Teilhabe am Arbeits-leben und Rentenzahlungen unter Plan gegenüber. Insgesamt schließt der Leis-tungsbereich (Kontengruppen 40 bis 58) mit einem positiven Saldo ab. Gleiches gilt für den Bereich Prävention sowie für die Personal- und Sachkosten. Einzig bei der Erstattung der Entgeltfortzahlung wur-den die Planzahlen zum 31.12.11 um gut 17.000 € überschritten.

    Auch hat die HFUK Nord „zum Anfassen“ ihren Preis. Der Verzicht auf Call-Center, die Präsenz an vier Standorten in drei Bundesländern sowie eine Prävention mit Augenmaß und innovativen Projekten for-dert einerseits die Kostenträger. Anderer-seits gibt die HFUK Nord den Städten und Gemeinden diesen Vertrauensvorschuss auch zurück. Die Sicherheitsbeauftragten sämtlicher Freiwilligen Feuerwehren wer-den ausgebildet. Die Kasse ergänzt die Lehrgänge für Leiter einer Feuerwehr und Jugendfeuerwehrwarte an den Landes-feuerwehrschulen. Darüber hinaus bringt sich die HFUK Nord mit ihren Mitarbeitern auf Bundesebene in Experten- und Nor-mungsgremien ein, um Sicherheit schon bei der Konstruktion einfließen zu lassen. Die Kooperation mit der Feuerwehr-Unfall-kasse Mitte sowie die Fortführung der Projekte in der Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen trägt zur Mini-

    Entwicklung der Betriebsmittel

    Bestand am 01.01.2011 2.3�0.281 €

    Entnahme 0 €Zuführung 22�.000 €

    Bestandam 31.12.11 2.�8�.2�0 €

    Entwicklung der Rücklagen

    Bestand am 01.01.11 1.3��.��� €

    Entnahme 0 € Zuführung 2.�03 €

    Bestandam 31.12.11 1.382.2�� €

    Entwicklung des Verwaltungsvermögens

    Bestand am 01.01.11 1�0.�3� €

    Entnahme �.121 €Zuführung 30.��3 €

    Verbindlichkeiten Bestandam 31.12.11 202.2�� €

    Entwicklung der Rückstellung für Altersversorgung

    Bestand am 01.01.11 2��.�8� €

    Entnahme 0 €Zuführung �3.�31 €

    Bestand am 31.12.11 303.�1� €

    Prävention „mit allen geeigneten Mitteln“ heißt nicht, mit Kanonen auf Spatzen schie-ßen: Augenmaß ist gefragt.

    Beratung durch FachleuteDer für alle Versicherungsträger gleichermaßen geltenden Forderung des Gesetzgebers, Aufsichtspersonen in angemessener Zahl einzustellen, ist die HFUK Nord vollständig nachgekommen. Das Sachgebiet Prävention ist mit vier Diplom-Ingenieuren besetzt, die die Versicherten und die Mitgliedsgemeinden regelmäßig beraten sowie Besichti-gungen feuerwehrtechnischer Einrichtungen in den Gemeinden durchführen. Von Chris-tian Heinz, Diplom-Gesundheitswirt, werden im Rahmen des erweiterten Präventi-onsauftrages für arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren u. a. die Projekte „Fit for Fire“ und „JF-Fit“ initiiert und betreut.

    Das Geschäftsgebiet der HFUK Nord ist in fünf Betreuungsgebiete eingeteilt:

    Kreise und kreisfreie Städte

    Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Flensburg

    Rendsburg-Eckernförde, Plön, Osthol-stein, Segeberg, Steinburg, Pinneberg, Stormarn, Kiel, Neumünster

    Landkreis Rostock, Nordwestmeck-lenburg, Ludwigslust-Parchim, Herzog-tum-Lauenburg, Lübeck

    Mecklenburgische Seenplatte, Vorpom-mern-Rügen, Vorpommern-Greifswald, Rostock , Schwerin

    Hamburg

    BetreuungsGebiet

    Nord-West

    Nord

    Mitte

    Ost

    Hamburg

    (Kreisfreie Städte kursiv)

    Aufsichtsperson

    Dipl.-Ing. Jürgen KalweitLeiter PräventionLandesgeschäftsstelle (LGST)Kiel

    Dipl.-Ing. Anne JugertLGST KielAb 04/2011 in Mutterschutz/Erziehungsurlaub

    Dipl.-Ing. Ingo PiehlLGST Schwerin

    Dipl.-Ing. Ulf HellerTechnisches Büro Rostock

    Dirk Rixen B.Sc.

    Dienstleistungskosten bleiben „im Plan“ Die Personal- und Sachkosten blieben ins-gesamt auch 2011 im vorgegebenen Rah-men des Haushaltsplans. Nach den Rech-nungsergebnissen lagen die Personalkos-ten mit 7.561 € über der Jahresplanung, bei den allgemeinen Sachkosten wurden zum 31.12.11 16.250 € eingespart. Infolge der Sozialwahl 2011 fielen die Kosten für die Selbstverwaltung in diesem Jahr etwas höher aus. Die Vergütungen an andere für Verwaltungsarbeiten gingen in diesem Jahr spürbar um 21.560 € zurück. Dies ist dem Abschluss des Projektes GUSO² (IT-Fachanwendung) geschuldet. Die Entwick-lungskosten konnten auf die notwendigen Vorhalte- und Supportkosten reduziert werden. Einzig die Entwicklung der Beiträ-ge zum Spitzenverband DGUV trüben das Bild. Während die HFUK Nord 2008 noch gut 55.000 € als Verbandsbeitrag zu ent-richten hatte, waren es 2011 gut 85.000 € mit steigender Tendenz.

    Positive Bewertung zum 31.12.2011Zum positiven Geschäftsverlauf des Jahres 2011 trugen entscheidend die Einnahmen aus Ersatzansprüchen nach § 116 SGB X bei. Mit gut 214.000 € wurde die Haus-haltsplanung bei den Einnahmen um 152.000 € überschritten. Zusammen mit den Minderausgaben in anderen Teilberei-chen musste deshalb keine Entnahme aus den Betriebsmitteln in 2011 erfolgen.

    Die gemeldeten Versicherungsfälle blei-ben weiter auf hohem Niveau. Damit ein-her gehen die Leistungen für medizinische Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsle-ben (berufliche Reha). In beiden Berei-chen ist das Agieren für die HFUK Nord nicht einfacher geworden. Die Steuerung der Heilverfahren sind arbeitsintensiver und die Begleitung der Unfallverletzten bei beruflicher Anpassung und Umschu-lung zeitintensiver geworden.

    Die Aufwendungen für die Teilhabe am Arbeitsleben blieben unter den Haus-haltsplanungen für das Jahr 2011 mit rund 66.000 € zurück. Dies liegt an weniger ein-

    mierung der Präventions- und Dienstleis-tungskosten bei.

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    Dienstleistungsbericht 2011

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    Dienstleistungsbericht 2011

    andererseits die Chance genutzt werden, die Sicherheit für die Feuerwehrangehö-rigen zu erhöhen. Die HFUK Nord mit ihren Fachleuten ist für die Gemeinden und deren Bauämter, aber auch für Architekten, Projektanten und Planer zur „ersten Adres-se“ geworden. Wenn öffentliche Mittel für die nächsten zwanzig oder vierzig Jahre ausgegeben werden sollen, ist die Erfah-rung der Aufsichtspersonen gefragt.

    Es wurden 41 (19 S-H), (10 TAD-Mitte), (12 TAD-Ost) schriftliche Stellungnahmen abgegeben. Ferner wurden durch die tech-nischen Aufsichtspersonen der Kasse ins-gesamt 91 (29 S-H), (30 TAD-Mitte), (32 TAD-Ost) Feuerwehrhäuser auf ihren sicher-heitstechnischen Zustand hin überprüft und dem Unternehmer Besichtigungsbe-richte zugestellt.

    Sicherheitsbriefe Nr. 2� und 30

    Mit ihren Sicherheitsbriefen hält die HFUK Nord Verbindung zu den über 2.000 ehren-amtlichen Sicherheitsbeauftragten, sowie Ausbildern und Führungskräften der Frei-willigen Feuerwehren. Damit werden die regelmäßigen Schulungsveranstaltungen und persönlichen Beratungen ergänzt. Im Geschäftsjahr 2011 wurden die Sicherheits-briefe Nr. 29 und Nr. 30 herausgegeben. Auf jeweils 24 Seiten informiert die Kasse über sicherheitsrelevante Themen wie bei-

    spielsweise „Elektrische Gefahren bei der Brandbekämpfung“, „PSA als Lebensret-ter“, „Anbauteile an Feuerwehrhelmen“ oder des „FUK-Forum Sicherheit“. Beige-legt wurde das Plakat „Risiko raus“ sowie eine Wandzeitung.

    Dem Sicherheitsbrief wurde bereits der Wandkalender für das Jahr 2012 beigelegt. Die Sicherheitsbriefe hatten jeweils eine Auflage von 12.520 Exemplaren und wurden den Sicherheitsbeauftragten sowie den Führungskräften im Geschäftsgebiet als Zielgruppe zugeschickt. Die hohe Auflage hat ihren Grund durch die Kooperation mit der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte.

    Wir melden uns zu Wort: Veröffentlichungen in der Zeitschrift„Feuerwehr“ Seit dem Jahr 2002 meldet sich die Hanse-atische Feuerwehr-Unfallkasse Nord in der Fachzeitschrift „Feuerwehr – Retten, Löschen, Bergen“ regelmäßig zu Wort, wenn es um Prävention im Feuerwehr-dienst geht. Seit Mai 2010 werden wieder-um auch hier in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte kurz und knapp, auf einer Seite, aktuelle Themen zur Unfallverhütung angesprochen und den Einsatzkräften die richtigen Verhal-tensregeln mit auf den Weg gegeben. Doch nicht nur das: auch für die „Beschaffer“ in den Ämtern und Gemeinden werden wert-volle Tipps aus der Praxis kommuniziert.

    Informationen aus erster Hand:Schulungsveranstaltungen Im Zwei-Jahres-Rhythmus finden in jedem Stadt- und Kreisfeuerwehrverband Schu-lungen für Sicherheitsbeauftragte und Füh-rungskräfte statt. Damit erhalten die Teil-nehmer von der HFUK Nord Informationen aus erster Hand. Im Berichtsjahr wurden 1.056 Feuerwehrangehörige in 19 Veran-staltungen geschult. Das Hauptschulungs-thema ist derzeit die Anforderungen an die Einsatzschutzkleidung HuPF/EN 469. Daneben wird in weiteren Vorträgen auf die Schwierigkeiten bei der Gefährdungser-

    geschlossene System Feuerwehrseelsorge und psychosoziale Unterstützung für die Feuerwehreinsatzkräfte. Am zweiten Semi-nartag standen die Übungen zur Fahrsi-cherheit und Unfallverhütung im Atem-schutzeinsatz auf dem Programm. Weiter angesprochen wurden die Spiele ohne Grenzen in der Feuerwehr. Außerdem erfolgte die Vorstellung des Medienpa-ketes „Sicherer Transport von Mannschaft und Geräten“.

    mittlung, Aussonderungskriterien für die PSA sowie zum Thema „Sicherheit am Feu-erwehrhaus“ und „Amtsfeuerwehrtage und andere Veranstaltungen – Wettbewerbe oder Volksbelustigung“ eingegangen.

    Investition in die Zukunft – 13� Jugend-feuerwehrwarte ausgebildetDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei-der Landesgeschäftsstellen beteiligten sich 2011 mit Referaten über Unfallverhü-tung und Versicherungsschutz an der Aus-bildung der Jugendfeuerwehrwarte. Insge-samt 6 Lehrgänge ( 4 x MV und 2 x SH 2011) fanden im Jugendfeuerwehrzentrum Schleswig-Holstein und an der an der Lan-desschule für Brand- und Katastrophen-schutz Mecklenburg-Vorpommern in Mal-chow statt. Ausgebildet wurden 139 (86 TN MV und 53 TN SH in 2011) Jugendfeuer-wehrwarte. Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord hält es für besonders wichtig, die angehenden Jugendfeuer-wehrwarte über die Grundsätze der Prä-vention zu unterrichten.

    Seminare für Sicherheitsbeauftragte und FührungskräfteIm Frühjahr und Herbst führt die HFUK Nord regelmäßig Seminare für Bereichs-, Kreis- und Stadt-Sicherheitsbeauftragte sowie für die Bereichs-, Stadt- und Kreiswehrführer durch. Eingeladen werden ebenfalls die Sicherheitsbeauftragten der Berufsfeuer-wehren, die Schulleiter der Landesfeuer-wehrschulen und die Landesbrandmeister sowie Vertreter der Innenministerien.

    Schwerpunkte des Frühjahrsseminars waren hauptsächlich die Rettungswesten und Auftriebsmittel, Ergebnisse aus der Auswertung der Unfallstatistik, das Deut-sche Feuerwehr Fitness-Abzeichen DFFA und der neue Leitfaden Feuerwehrsport. Der zweite Seminartag galt wieder der Unfallverhütung mit Themen über die War-tung der persönlichen Schutzausrüstung, die Probleme mit den Normen und der Gefährdungsbeurteilung der PSA, die Erfahrungen mit der neuen Schutzklei-

    dung nach DIN EN 469, alternative Ein-satzschutzkleidung für Nicht-Atemschutz-geräteträger und die neue Einsatzschutz-jacke der FF Hamburg.Die Themen des Herbstseminars in der Sparkassenakademie Kiel und der LSBK Malchow konzentrierten sich auf den außergewöhnlichen Feuerwehreinsatz beim Massenunfall auf der BAB A 19, Halb-weisheiten und -wahrheiten rund um die Themen „Sport und Ernährung“ und das

    • Beim Anzünden eines Lagerfeuers anlässlich eines Dorffestes kam es unter Zuhilfenahme eines Brandbeschleuni-gers dazu, dass sich austretende Gase stichflammenartig entzündeten. Der Unfallverletzte musste aufgrund seiner Verletzungen einen Tag auf der Intensiv-station und danach noch einen weiteren Tag stationär betreut werden.

    • Aufgrund eines monsunartigen Starkre-gens war das Reetdach eines Hauses stark undicht geworden. Der Unfallver-letzte begab sich mit Hilfe einer Feuer-wehrleiter (4-teilige Steckleiter) und zwei Reetdachleitern auf das Dach um den First mit Folie abzudecken. Beim Heruntersteigen kam der UV aus dem Gleichgewicht, rutschte von den Spros-sen ab und fiel aus etwa 4 Metern Höhe von der Leiter herab. Er kam mit den Füßen auf, fiel aber nach hinten auf den Kopf, dabei verlor er seinen Helm.

    Beratung und Besichtigungen als Ser-viceleistungAufgrund der bekannten schlechten finan-ziellen Lage der Gemeinden werden zuneh-mend Ausnahmeanträge oder Abwei-chungen von den gültigen Normen regis-triert, wenn es um den Neubau, Um- und Ausbau von Feuerwehrhäusern geht. Natür-lich ist hier die Flexibilität der Kasse gefor-dert. Einerseits sollen Kosten gespart,

    Die einen freuen sich, die anderen ziehen die Augenbrauen hoch. Gewiss, sie laufen noch. Doch welchen Sicherheitsstandard haben 50 Jahre alte Löschfahrzeuge?

    Veranstaltungsort

    Feuerwehr-Service-Zentrum in HagenowFeuerwehr-Service-Zentrum in HagenowKFZ SegebergFF SassnitzKFZ ElmenhorstKFZ ElmenhorstGaststätte UpahlFTZ FTZ NützschauFH Hanerau-HademarschenFH NortorfFH EckernfördeFH BüdelsdorfFH Westerland Gaststätte Herrngabe, Breklum

    Kreis / Stadt

    Ludwigslust

    Ludwigslust

    SegebergRügenHerzogtum-LauenburgHerzogtum-LauenburgNordwestmecklenburgStormarnRendsburg-Eck./Neumünster

    Gesamt:

    Teilnehmer

    66

    29

    151437471

    103120339

    60

    3�1

    Monat 2011

    Januar

    Februar

    AprilMai

    AugustSeptember

    OktoberNovemberNovember

    Dezember

    Anzahl

    2

    1

    2111324

    2

    1�

  • 18

    Dienstleistungsbericht 2011

    1�

    Dienstleistungsbericht 2011

    Erfolgreiche Ausbildung der Sicherheits-beauftragtenDie Gemeinden und Städte haben unter Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr einen Sicherheitsbeauftragten für diesen Bereich zu bestellen. Damit soll die Durch-führung der Prävention in diesem spezi-ellen kommunalen Bereich sachverständig unterstützt werden.

    Die Ausbildung der Sicherheitsbeauftrag-ten erfolgt durch die Hanseatische Feuer-wehr-Unfallkasse Nord im Jugendfeuer-wehrausbildungszentrum Rendsburg und an der Landesschule für Brand- und Katas-trophenschutz in Malchow. In den dreitä-gigen Ausbildungslehrgängen konnten insgesamt 230 Sicherheitsbeauftragte geschult werden.

    Die Sicherheitsbeauftragten sind das zweite Paar Augen des Wehrführers. Sie beraten ihn bei Fragen der Unfallverhü-tung und des Arbeitsschutzes. Ein wich-tiger Punkt ist hierbei die persönliche Schutzausrüstung (PSA).

    Plakat „Risiko raus“Im Rahmen der Kampagne „Risiko Raus“ erschien ein neues Plakat mit Feuerwehr-Motiv. Unter der Überschrift „Mein Kopf ist schon am Einsatzort“ wird darauf hinge-

    wiesen, dass die Einsatzfahrt mit dem Feuerwehrfahrzeug oft risikoreich ist und volle Konzentration erfordert, um Besat-zung und Technik sicher an die Einsatz-stelle zu bringen. Die bundesweite Kam-pagne „Risiko Raus“ der gesetzlichen Unfallversicherung will auf die Gefahren beim Fahren und Transportieren aufmerk-sam machen und so das Unfallrisiko sowohl im Straßenverkehr als auch beim innerbetrieblichen Transport und Verkehr verringern. Auf allen Plakatmotiven der Kampagne sind Personen zu sehen, die

    symbolisch „kopflos“ handeln und somit eine Unfallgefahr heraufbeschwören.

    Medienpaket und Wandzeitung

    Das Thema „Sicherer Transport von Mann-schaft und Gerät wurde mit einem Medien-paket und einer Wandzeitung in die Feuer-wehren gebracht. Damit unterstützte die HFUK Nord auch die Dachkampagne „Risi-ko raus“ der DGUV. Das Medienpaket besteht aus einer DVD und einem Begleit-heft. Es geht auf das sichere Führen von Fahrzeugen ein, behandelt aber auch den Materialtransport. Damit kann ein Unter-richt in jeder Feuerwehr durch den Sicher-heitsbeauftragten gehalten werden. Die Wandzeitung erinnerte die Feuerwehran-gehörigen an diese Thematik und bietet die Möglichkeit Details „im Vorüberge-hen“ nachzulesen.

    Anleitung für FahrübungenAls einfache und praktische Möglichkeit die Fahrer von Feuerwehrfahrzeugen mit den Ausmaßen der Fahrzeuge vertraut zu machen und Ihnen ein besseres Gefühl und mehr Sicherheit im Umgang mit dem Fahrzeugen vermitteln zu können, hat die HFUK Nord auf ihrer Homepage eine Sammlung von Fahrübungen zum Herun-terladen und Ausdrucken zur Verfügung gestellt. Damit kann jede Feuerwehr ohne große Risiken und ohne finanziellen Auf-wand die Fahrermaschinisten für ihre Tätigkeit schulen und so zum sicheren Fahrzeugeinsatz beitragen.

    Sitzerhöhungen für die Jugendfeuerwehren

    Als Hinweis auf die gesetzliche Verpflich-tung für den Einsatz von Sitzerhöhungen zum Transport von Kindern unter 12 Jahren und 1,5 m Körpergröße wurde durch eine Aktion der HFUK Nord in den Jugendfeuer-wehren aufmerksam gemacht. Insgesamt wurden in Kooperation mit der FUK Mitte 3.200 Sitzerhöhungen mit dem Aufdruck „Sicher in der Jugendfeuerwehr“ ausgege-ben. Damit wurden auch Zeichen für die allerorts wachsenden Kinderfeuerwehren gesetzt, sich um den sicheren Transport von Kindern Gedanken zu machen.

    Kühltaschen für Einsatzgetränke wurden zum „Renner“Die Feuerwehr-Unfallkassen Nord und Mit-te haben für Lagerung und Transport von Einsatzgetränken eine äußerst robuste

    Veranstaltungsort

    RendsburgRendsburgRendsburgRendsburgMalchowMalchowMalchowMalchow

    RendsburgRendsburgMalchowMalchow

    Grundlehrgänge / Lehrgangsnr. u. Zeitraum

    Nr. 103 07.-09. Februar 2011Nr. 10� 09.-11. Mai 2011Nr. 10� 26.-28. September 2011Nr. 10� 07.-09. November 2011Nr. �0 21.-23. Januar 2011Nr. �1 14.-16. März 2011Nr. �2 04.-06. Oktober 2011Nr. �3 24.-26. Oktober 2011

    Fortbildungslehrgänge

    Nr. 2� 28. Februar - 02. März 2011Nr. 2� 12.-14. September 2011Nr. 1� 07.-09. März 2011Nr. 1� 02.-04. November 2011Insgesamt:

    Teilnehmer

    2424202416112519

    25201012

    230

    Tasche entwickelt und den Feuerwehren im Geschäftsgebiet zum Selbstkosten-preis angeboten. Mit der Kühltasche kön-nen die Getränkeflaschen – vorwiegend für Atemschutzgeräteträger - sicher und hygienisch in den Feuerwehrfahrzeugen verlastet werden. Den Einsatzkräften steht damit sofort die vorgeschriebene Getränkemenge zur Verfügung. Fazit: Nichts fliegt mehr herum, keine lose Fla-sche wird zur Stolperfalle. Erfreulich: Die beschaffte Menge war sehr schnell vergrif-fen. Über eine neue Beschaffungsaktion in 2013 wird nachgedacht.

    Internet-Videoclip – Abspecken nicht fest-steckenMit einem zweiten Internet-Videoclip ermunterte die HFUK Nord die Feuerwehr-angehörigen mehr für ihre eigene körper-liche Fitness und gegen Übergewicht zu tun. Es ist kein Schulungsfilm mit beleh-rendem Charakter sondern eine spaßige Darstellung des Sachverhaltes, die gerne von vielen Feuerwehrangehörigen betrach-tet werden soll. Das Medium Internet ist ein idealer Platz, diese Botschaft zu ver-breiten. Gerade für Atemschutzgeräteträ-ger ist die Verarbeitung der Botschaft wich-tig, um Einsatz-Risiken zu minimieren.

    Die Feuerwehr startet durchDie Info- und Motivationsbroschüre „Die Feuerwehr startet durch! Bist Du dabei?“ wurde von der HFUK Nord neu aufgelegt und erweitert. Sie informiert über die umfangreichen Unterstützungspakete der Feuerwehr-Unfallkasse für die Planung und Durchführung sportlicher Fitness-Akti-vitäten in den Freiwilligen Feuerwehren. Das Heft eignet sich hervorragend, um in der Feuerwehr auf das Thema Fitness und Gesundheit aufmerksam zu machen, zu

    Internet-Videoclip – Abspecken nicht feststecken

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    Öffentlichkeitsarbeit

    Zeitenwende – Ein Grund zu feiernIm Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit stand zweifellos die Feierstunde anlässlich der Errichtung einer Feuerwehr-Unfallkas-se in Mecklenburg-Vorpommern vor 20 Jahren. Schon kurz nach der Wende und als einer der ersten Unfallversicherungs-träger nahm die damalige Feuerwehr-Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern ihren Dienstbetrieb im Juni 1991 in der jun-gen Landeshauptstadt Schwerin auf. Nach-dem die Kasse rückwirkend zum 1. Januar 1991 errichtet worden war, erschien der Mai 2011 als geeigneter Jubiläumstermin. In den Rittersaal des Schweriner Finanzmi-nisteriums hatte allerdings die Hansea-tische Feuerwehr-Unfallkasse Nord einge-laden. Sie ist heute Länder übergreifend tätig und aus den Feuerwehr-Unfallkassen Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hervorgegangen. „Brei-te Schultern bringen eben doch mehr Sicherheit. Dies gilt es zu feiern“, war in der Einladung für die Feierstunde am 11. Mai 2011 zu lesen. Obwohl im Lande noch kommunale Parallelveranstaltungen lie-fen, konnte sich die HFUK Nord über ein „volles Haus“ freuen. Zu den Gästen zähl-ten u.a. der Präsident des Deutschen Feu-erwehrverbandes, Hans-Peter Kröger, sein Amtsvorgänger Ehrenpräsident Hinrich Struve, sowie der langjährige Vorstands-vorsitzende der Feuerwehr-Unfallkasse, Konsul i.R. Klaus R. Uschkoreit. Im Rahmen der Feierstunde sprachen zu den Gästen Ministerialrat Dr. Thomas Molkentin, Bun-desministerium für Arbeit und Sozialord-

    nung (BMAS) und DFV-Präsident Kröger. Beide gingen auf den Erhalt der optimalen sozialen Absicherung der Feuerwehrange-hörigen und die Sicherung der Mehrleis-tungen im Sozialgesetzbuch (SGB) ein.

    Zeitzeugen zur ZeitenwendeInformationen aus erster Hand sind die interessantesten. Geschäftsführer Lutz Ket-tenbeil befragte den Ehrenpräsidenten des DFV, Hinrich Struve, Ehren-Landesbrand-meister Rolf Schomann, Dieter Baguhn als Mitarbeiter des Innenministeriums, den damaligen Vorstandsvorsitzenden Klaus R. Uschkoreit und nicht zuletzt Gabriela Kirstein, die erste Mitarbeiterin der Feuer-wehr-Unfallkasse Mecklenburg-Vorpom-mern zu ihren Erinnerungen aus jenen Tagen. In launiger Form wurde berichtet über das Zusammenwachsen der Feuer-wehren in Ost und West, das Schmieden von Allianzen, um mit den Ministerien schnell ans Ziel zu gelangen und natürlich über die schlechten Verkehrsverbindungen, die auch die Schnellen zur Langsamkeit zwangen. Heraus kam auch, dass die anste-henden Bewerbungsgespräche für beide Seiten unbekanntes Terrain und damit spannend waren.

    Zeitenwende − Zwei AuszügeBekanntlich hatten „Runde Tische“ nach der Wende Hochkonjunktur in den neuen Bundesländern. Diese gab es bei der Feuer-wehr zwar nicht – dennoch herrschte groß-

    er Gesprächsbedarf. Wie wird die Feuer-wehrorganisation aussehen, wie viele Kreis- und Stadtfeuerwehrverbände wird es geben. Welche Feuerwehrführer sollen in die Vertreterversammlung der FUK, wer wird in den Vorstand der Kasse gewählt? Wohin soll die Geschäftsstelle der Feuer-wehr-Unfallkasse? Wird Rostock oder Schwerin Landeshauptstadt? Wer sind die unmittelbaren Ansprechpartner der FUK in den Ministerien? Wo residieren die kom-munalen Spitzenverbände?

    Verständlicherweise kamen die Antworten nur tröpfchenweise. Die neuen Bundesbür-ger waren erst einmal damit beschäftigt, sich vom alten System zu verabschieden und das neue System mit den vollkommen anderen Strukturen zu verstehen. Und wäh-rend rundherum die volkseigenen Betriebe und Kombinate zusammenbrachen, streck-ten zarte Pflänzchen wie die Feuerwehr-Unfallkasse ihren Kopf aus dem Boden.

    Büroräume, Postfach, Gummistempel, Visi-tenkarten, Bankkonto, Briefpapier, Büro-ausstattung, Computer, Software und Dru-cker, alles musste beschafft werden. Aus-schreibung: Fehlanzeige. Bei Lieferzeiten für Büromöbel von bis zu einem halben Jahr konnte man nicht wählerisch sein, weder beim Preis noch bei der Qualität. Überall war Goldgräberstimmung; bei den Auto-händlern, den Versicherungsvertretern und auch bei den Büromöbelherstellern. Zumin-dest im Westen. Es galt die Vorgabe: im Juni muss die Geschäftsstelle öffnen.

    informieren und für‘s Mitmachen bei sportlichen Aktivitäten zu werben.

    ∙ FitForFire-Anschubkurse, ∙ FitForFire-Trainer- und Aufbauseminare, ∙ Leitfäden „Feuerwehrsport“ und „Sport

    in der Jugendfeuerwehr“, ∙ T-Shirts und Sweat-Shirts, ∙ Feuerwehrläufe sowie die ∙ „Aktion Fitnessabzeichen“

    Handlungsanleitung BrandübungsanlagenIn den vergangenen Jahren sind etliche Brandübungsanlagen neu entstanden. Je nach Ausbildungsziel und technischen

    Möglichkeiten sind Anlagen, z.B. als Wär-megewöhnungsanlagen (holzbefeuert), Rauchdurchzündungsanlagen (holzbefeu-ert) und Brandsimulationsanlagen (gasbe-trieben) in Betrieb. Es gibt auch kombi-nierte Anlagen, die sowohl gasbetrieben als auch holzbefeuert sind.

    Ergebnis der Kooperation mit der FUK Mitte ist u.a. die neue Handlungsanleitung

    „Brandübungsanlagen“. Sie richtet sich in erster Linie mit Sicherheitshinweisen an die Betreiber der Anlagen sowie an die Aus-bilder. Die Handlungsanleitung soll helfen, die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen in Brandübungsanlagen jeglicher Art weiter zu erhöhen. Zu bestellen ist die Handlungs-anleitung für Fach- und Führungskräfte bei der jeweilig zuständigen Geschäftsstelle der Feuerwehr-Unfallkasse.

    Körperschäden nach Tätigkeit 2011

    BrandbekämpfungTechn. HilfeleistungAbwehr sonst. GefahrenÜbungs- undSchulungsdienst

    Arb.- undWerkstättendienst

    DienstsportDienstl. VeranstaltungenSonstiges

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    Dienstleistungsbericht 2011

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    Dienstleistungsbericht 2011

    Unterkünfte: Mehr schlecht als rechtIm Juni 1991 war es geschafft. Die Geschäfts-stelle der selbständigen Feuerwehr-Unfall-kasse eröffnete offiziell ihren Dienstbetrieb in der Landeshauptstadt. Büroraum wurde in der jungen Landeshauptstadt wie Gold-staub gehandelt. Der Not entsprechend wurden die abenteuerlichsten Büroge-meinschaften eingegangen. Die Feuer-wehr-Unfallkasse fand sich als Untermieter in einem Archivraum in der Lübecker Stra-ße 142 wieder, den der im Aufbau befind-liche Gemeindeunfallversicherungsver-band Mecklenburg-Vorpommern von der Landesversicherungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern (LVA) gemietet hatte, weil diese als Alteigentümer des Gebäudes galt. Das Archivgebäude hatte niedrige Decken und sehr schmale Treppen aus Gusseisen. Der Arbeitsschutz hätte hier nicht vorbeischauen dürfen!

    Die Geschäftsstelle wurde nach 14-tägiger Renovierung in Eigenleistung am 15. Juni 1991 eröffnet. Sie befand sich im zweiten Obergeschoss des Seitenflügels des LVA-

    Selbstverwaltung

    In den ehrenamtlichen Selbstverwaltungsorganen Vorstand und Vertreterversammlung werden alle wichtigen Entscheidungen der Feuerwehr-Unfallkasse getroffen. Die Selbstverwaltungsorgane setzen sich zu je einem Drittel aus Vertretern der Bundesländer Freie und Hansestadt Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zusammen. Die paritätische Vertretung von Kostenträgern (Kommunen) und Versicherten (Feuerwehrangehörigen) ist ebenfalls berücksichtigt. Der hauptamtliche Geschäfts-führer gehört dem Vorstand mit beratender Stimme an.

    Vorstand

    Gruppe

    Vertreterder Versicherten

    Vertreterder Kostenträger

    Hamburg

    Hermann JonasLandesbereichsführer a.D.

    Dr. Peer RechenbachLtd. Branddirektor

    Mecklenburg-Vorpommern

    Heino KalkschiesLandesbrandmeister

    Ralf GeskOberbrandrat

    Schleswig-Holstein

    Detlef RadtkeLandesbrandmeister

    Roland ReimeDirektor i.R., Vorsitzender

    Gruppe

    Vertreterder Versicherten

    Vertreterder Kostenträger

    Hamburg

    Sebastian StrussBereichsführer Marschlande

    Dr. Holger de VriesMitglied Freiw. Feuerwehr

    Andre WronskiLandesbereichsführer

    Hans-Detlev WarnerBranddirektor

    Thomas CordesRegierungsdirektor

    Dr. Hans-Hermann ZahnRegierungsdirektor

    Mecklenburg-Vorpommern

    Gerhard LienauStadtwehrführer

    Edwin MörerMitglied Freiw. Feuerwehr

    Hannes MöllerStadtwehrführer

    Peter ModemannVerwaltungsdirektor, FBL

    Jörg JankeAmtsleiter

    Thomas RosenfeldtLeiter des Bürgeramtes

    Schleswig-Holstein

    Walter BehrensKreiswehrführer a.D.

    Hans-Jürgen BernerKreiswehrführer

    Bernd AffeldtKreiswehrführer

    Horst-Dieter LorenzenBürgermeister

    Gerd KrämerLandrat

    Udo WachholzVerwaltungsdirektor

    Vertreterversammlung

    Das Haus der Kommunalen Selbstverwaltung in Schwerin beherbergt heute auch die HFUK Nord

    Gebäudes und beherbergte auch den Lan-desfeuerwehrverband.

    Dennoch dauerte das Glück nur wenige Monate. Dann meldete die LVA Eigenbe-darf an und die FUK musste als Erste wie-der ausziehen. Welch‘ ein Glück, dass die Landesbank Schleswig-Holstein ihre eige-ne Niederlassung in Schwerin beziehen konnte. Am 17. Dezember erfolgte der Umzug der Geschäftsstelle in die Franz-Mehring-Straße 9. Die FUK und ein Bezirks-kommissariat der Provinzial sowie der Landesfeuerwehrverband Mecklenburg-Vorpommern zogen nun in die ehemalige Repräsentanz der Bank in die Franz-Meh-ring-Straße. Ob des geringen Platzes arran-gierte man sich. Draußen fuhr rumpelnd die Straßenbahn und nahm keine Rück-sicht auf die empfindliche West-Technik. Computer? Pah, dann wackelt das Bild eben mal alle paar Minuten; Programmab-sturz inbegriffen.

    Fünf Jahre FUK-DIALOGMit der März-Ausgabe 2011 erscheint die Informationsschrift „FUK-DIALOG“ im fünf-ten Jahr. Sie ist somit keine „Eintagsfliege“ sondern hat sich zu einer verlässlichen Publikation entwickelt, die ihre Zielgruppe vorwiegend in den Verwaltungen der Städ-te und Gemeinden sieht. Mit „FUK-DIALOG“ wird Transparenz für die Kostenträger geschaffen. Die drei beteiligten Feuerwehr-Unfallkassen berichten über Verände-rungen im Leistungsrecht, Aktivitäten der Kassen, die Meldewege bei Unfällen genauso wie über Gesetzesinitiativen auf Bundesebene oder der EU, die die Feuer-wehren oder Kommunen berühren. Weiter wird auf Fachtagungen und Kongresse auf-merksam gemacht, Gerichtsurteile bespro-chen oder über schwere Unfälle und deren Ursachen berichtet. Die Kostenträger der Feuerwehr-Unfallkassen in den Bundes-ländern Brandenburg, Hamburg, Meck-lenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen bekom-men so Informationen aus erster Hand und wissen, dass die Beiträge zur Feuerwehr-Unfallkasse gut angelegtes Geld sind.

    Das Archivgebäude der LVA von der Schiller-straße aus gesehen

    Federführung und Redaktion liegen eben-falls seit fünf Jahren bei der HFUK Nord.

    Beitrag der Kieler Nachrichten zu unseren FilmaktivitätenSeit dem Jahr 2010 produziert die HFUK Nord auch erfolgreich Videoclips zur Unfall-verhütung im Feuerwehrdienst. Kooperati-onspartner sind dabei die FUK Mitte sowie die Fachhochschule Kiel bei der Realisie-rung der Clips. Kurz und knapp soll eine junge Zielgruppe im Internet über Unfallge-fahren im Feuerwehrdienst informiert wer-den. Die „Botschaft“ der HFUK Nord soll sich dann, als Anhang zu E-Mails, virusar-tig in der Feuerwehr-Community verbrei-ten. Der in 2011 in Kooperation mit der FUK Mitte produzierte Videoclip wurde rund 50.000 Mal angesehen.

    Auszug aus der Feuerkassen-Ordnung von 1���. Schon damals wurde für Löschkräfte gesorgt.

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    Sozialwahlen 2011In der jungen Geschichte der Hansea-tischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord erfolgte 2011 die erste Wahl für die Mit-glieder der Vertreterversammlung und des Vorstandes im Rahmen der allgemeinen Wahlen in der Sozialversicherung. Bei der Fusion der Feuerwehr-Unfallkasse Ham-burg und der Feuerwehr-Unfallkasse Nord im Jahre 2006 waren die Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane von der Auf-sichtsbehörde, dem Sozialministerium Schleswig-Holstein, berufen worden. Nun-mehr waren die Versicherten aufgerufen, ihr Kreuz zu machen. Allerdings stellte der Wahlausschuss der Kasse schon im November 2010 fest, dass eine echte Wahlhandlung nicht notwendig sei, da auf den Listen der Vorschlagsberechtigen nicht mehr Wahlbewerber benannt wor-den waren, als es zu wählen galt.

    Die konstituierenden Sitzungen fanden am 25. August 2011 traditionsgemäß in der Kieler Hauptverwaltung der Provinzial Nord Brandkasse AG statt. Bevor Lutz Ket-tenbeil als Vorsitzender des Wahlaus-schusses die Sitzung eröffnete, begrüßte Vorstand Michael Schütze die alten und neuen Organmitglieder sowie die gela-denen Gäste als Hausherr und verwies auf die lange Partnerschaft mit der Feuerwehr-Unfallkasse.

    Anschließend ging es zwar sehr formell aber „Schlag auf Schlag“ von statten. Der

    neue Vorsitzende der Vertreterversamm-lung wird diesmal aus den Reihen der Feu-erwehren gestellt. Mit Kreiswehrführer Hans-Jürgen Berner steht nun ein erfah-rener Feuerwehrmann in der Spitze der Vertreterversammlung. Sein gewählter Stellvertreter, Jörg Janke, ist Amtsleiter in der Hansestadt Stralsund und vertritt die Gruppe der Kostenträger.

    Der Vorstand der HFUK Nord blieb in seiner Spitze unverändert. Roland Reime ist als Beauftragter weiterhin Vorsitzender und vertritt die Kostenträger. Landesbereichs-führer a.D. Hermann Jonas, Hamburg, bringt sich für die Feuerwehrleute in die Arbeit des Vorstandes ein. Neu im Vor-stand sind Dr. Peer Rechenbach, Behörde für Inneres und Sport, Hamburg, sowie Brandrat Ralf Gesk, Rostock.

    Aus dem Vorstand wurden Antonia Aschen-dorf, Hamburger Feuerkasse, und Ltd. Branddirektor Wilfried Behncke, Rostock, verabschiedet. Ihnen wurde für ihre lang-jährige, ehrenamtliche Arbeit vom Vor-standsvorsitzenden gedankt. Aus der Ver-treterversammlung schieden aus: der bis-herige Vorsitzende Lothar Schmidt, Neubrandenburg, die Kreiswehrführer Hans Lohmeyer, Rendsburg-Eckernförde, und Hugo Heitmann, Kreis Hzgt. Lauenburg, sowie Dr. Hartwig Essert, Vorstand der Hamburger Feuerkasse. Er hatte schon der Vertreterversammlung der Feuerwehr-Unfallkasse Hamburg seit 1986 angehört.

    Zu den Gästen der konstituierenden Sit-zungen zählten die Feuerwehr-Referenten der Innenministerien Dieter Baguhn und Gerhard Brüggemann sowie der Geschäfts-führer der Unfallkasse Nord, Jan Holger Stock. Das Schleswig-Holsteinische Sozi-alministerium, gleichzeitig Aufsicht der HFUK Nord, wurde vom stellvertretenden Staatssekretär Andreas Fleck und Ober-amtsrat Thorsten Zwick vertreten.

    Volles Haus bei der Provinzial zu den konstituierenden Sitzungen der HFUK Nord

    Geschäftsführung und Verwaltung

    Der bisherige Vorsitzende der Vertreterver-sammlung, Lothar Schmidt, überreicht KBM Hans-Jürgen Berner, einen Kompass, damit er immer klaren Kurs halten kann.

    Der alte und neue Vorsitzende des Vorstandes, Rolande Reime, verabschiedet Antonia Aschendorf, die frühere Vorstandssprecherin der Hamburger Feuerkasse

    Wochen später in der Ostsee-Akademie in Lübeck-Travemünde. Neben den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern der HFUK Nord zählten zu den Gästen: Landesbrandmeis-ter Heino Kalkschies, Landesbereichsfüh-rer Andre Wronski, Oberbranddirektor Klaus Maurer, Konsul a.D. Klaus R. Usch-koreit, Dr. Hartwig Essert, viele Feuerwehr-führer und Weggefährten. Die Glückwün-sche der HFUK Nord sowie der Provinzial Versicherungen überbrachte der Vor-standsvorsitzende Roland Reime.

    Richtungsweisende EntscheidungenDas Geschäftsjahr 2011 war durch zahl-reiche Aktivitäten geprägt, die für die Steuerung und Verwaltung der HFUK Nord in den nächsten Jahren richtungsweisend sind. Für die Vorbereitung und Durchfüh-rung der Sozialwahl 2011 waren zusätzliche Sitzungen des Wahlausschusses notwen-dig. Mit der konstituierenden Sitzung am 25.08.11 wurden in der Selbstverwaltung die Weichen für weitere sechs Jahre gestellt. Wegen der vorherrschenden Unsicherheit auf den Kapitalmärkten beschäftigte sich der Vorstand der Kasse bereits in seiner ers-ten Sitzung mit der Vermögensanlage und erließ erstmals entsprechende Richtlinien, um etwaige Risiken weiter zu minimieren.

    Mehr Einfluss der Informations-TechnologieDie Einführung der neuen IT-Fachanwen-dung GUSO² wirkte noch bis ins Jahr 2011 nach. Obwohl Wirtschaft und Verwaltung unter der Last der Statistik-Meldungen lei-den, wird der „Datenhunger“ immer größer. Es reichen auch keine „runden Zahlen“, sondern nur die exakten. Dies gilt insbe-sondere für die einheitliche Eingabe statis-tischer Daten für jeden Unfall. Manchmal muss für mehrere Jahre nachgearbeitet werden. Für die interne Datenabfrage setzt die HFUK Nord auf den Einsatz von Data-Warehouse unter GUSO². Der vorgesehene Zwischenschritt „Doku-Scan“ auf dem Weg zum optischen Archiv wurde Mitte 2011 zurück gestellt. Für 2012 ist die Einführung eines optischen Archivs vorgesehen, um die Vorteile der neuen IT-Fachanwendung auch vollständig nutzen zu können.

    Feierstunden und FachforenIm Mai 2011 hatte die HFUK Nord zu einer Feierstunde in die Landeshauptstadt Schwerin eingeladen, um an die Anfänge der Feuerwehr-Unfallkasse in Mecklenburg-Vorpommern vor 20 Jahren zu erinnern. Damals war die Kasse einer der ersten Unfallversicherungsträger, die sich gegenü-ber der „Überleitungsanstalt Sozialversi-

    cherung“ für arbeitsfähig erklärten. Dem verklärten Blick der Verwaltung in die Ver-gangenheit folgte der Blick der Prävention in die Zukunft des sicheren Feuerwehr-dienstes. Die HFUK Nord organisierte zum dritten Mal das FUK-Forum Sicherheit in der Handelskammer Hamburg. Mit über 250 Teilnehmern fand das Forum der Arbeitsge-meinschaft bundesweit Beachtung.

    Prüfer gaben sich die Klinke in die HandIm Berichtsjahr wurde die HFUK Nord nicht nur von den Unfallverletzten auf ihre Leis-tungsfähigkeit sondern von verschiedens-ten Institutionen auf korrekte Verwaltung hin geprüft. Die Geschäftsstellen sahen die Prüfer der Deutschen Rentenversicherung und des Finanzamtes. Weiter durchpflügten die Prüfer der DGUV und selbst beauftragte Wirtschaftsprüfer die Rechenwerke der HFUK Nord. Wie die Lebenserfahrung zeigt, finden die Prüfer auch etwas, wenn sie die Bücher für mehrere Jahre unter die Lupe nehmen. Die Geschäftsführung konnte gegenüber dem Vorstand jedoch „Entwarnung“ geben. Selbst die unvermutete Kassenrevision schloss mit einem positiven Bericht.

    Lutz Kettenbeil feierte seinen �0

    Der Geschäftsführer der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord, Lutz Ketten-beil, vollendete am 15. September 2011 sein 60. Lebensjahr und feierte dies zwei

    Gabriela Kirstein ausgezeichnetDer Präsident des Deutschen Feuerwehr-verbandes hat die stellvertretende Geschäftsführerin der Hanseatischen Feu-erwehr-Unfallkasse Nord am 11.05.11 in Schwerin mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Wie Hans-Peter Kröger im Rahmen der Feier-stunde „20 Jahre Feuerwehr-Unfallkasse in Mecklenburg-Vorpommern“ betonte, werde damit der engagierte Einsatz von Frau Kirstein für die Feuerwehrangehö-rigen gewürdigt. Sie selbst ist seit dem 16. Lebensjahr Mitglied der Freiwilligen Feuer-wehr ihrer Heimatgemeinde. Gabriela Kirstein war die erste Mitarbeiterin, die 1991 in Schwerin für die Feuerwehr-Unfall-kasse Mecklenburg-Vorpommern ver-pflichtet wurde.

    Roland Reime (li.) überbrachte nicht nur die Glückwünsche der HFUK Nord, sondern auch der Provinzial Versicherungen

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    Herausgegeben von der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse NordHopfenstraße 2d, 24097 Kiel, Tel. 0431 603-2113, Fax 0431 603-1395Unsere Präsenz im Internet: www.hfuk-nord.de

    Verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsführer Lutz Kettenbeil, Kiel

    Satz & Layout: gestaltung aus flensburg, Carola Döring, www.ausflensburg.deBildnachweis: Fotolia.com©: geldscheine (1) - fuxart, euro unter wasser - fuxart, blue eye in the dream - michal wajda; S. 11 wikipedia, common rights; S. 8, 9, 15, 17, 20, 21, 24, 25, 26 + Titelseite Holger Bauer, honorarfrei; Lutz Kettenbeil; S. 8, 12, 20 Feuerwehr Güstrow; S. 10 Ingo Piehl; S. 16 KN - Jan Köster; S. 19 Christian Heinz

    Unsere Partner seit mehr als 125 Jahren

    Ausblick

    Die jüngsten Versicherten stehen vor der TürFür die HFUK Nord ist es eine neue Entwick-lung: Kinder in der Feuerwehr. Nachdem die Deutsche Jugendfeuerwehr Anfang Oktober 2011 zu einem Bundeskongress „Kinder in der Feuerwehr“ eingeladen hat-te, steht das Thema offiziell auf der Tages-ordnung. Die Feuerwehren wollen die Altersgrenzen nicht nur am oberen Rand, sondern auch im Bereich der Jugendfeuer-wehren verschieben. Dabei wird die Alters-grenze �. Lebensjahr angepeilt. Als gesetz-licher Unfallversicherungsträger der Feu-erwehren hat sich die HFUK Nord auf diese Entwicklung einzustellen.So ganz neu ist die Situation nun auch wieder nicht. Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern hatte schon 2009 das Brand-schutzgesetz des Landes dahingehend ergänzt, dass auch für Sechsjährige zum Zwecke der Brandschutzerziehung eine Gruppe in der Jugendfeuerwehr eingerich-tet werden könne. Damit wollten die Politi-ker den Wünschen einzelner Feuerwehren entsprechen, die sich in der Konkurrenz zu anderen Vereinen und Verbänden mit der

    Kinder in der FeuerwehrAltersgrenze „10-Jahre“ benachteiligt sahen. Mit der Verbreiterung der Basis sollten auch wegen der demografischen Entwicklung keine Optionen für die Zukunft aus der Hand gegeben werden.Da die Länder mit ihren Brandschutzgeset-zen den Rahmen für versicherte Personen und versicherte Tätigkeiten setzen, gelten für die länderübergreifende HFUK Nord damit zurzeit die Altersgrenzen: 6-10-10. Dabei kann getrost davon ausgegangen werden, dass sich die Feuerwehrverbände in den beiden anderen Bundesländern auch Gedanken über die Ausweitung der Altersgrenzen bei den Jüngsten Gedanken machen werden. Dies ist nach Ansicht der HFUK Nord nur noch eine Frage der Zeit.

    Keine Probleme mit den JüngstenDie HFUK Nord hat grundsätzlich keine Probleme mit dem Thema Kinder in der Feu-erwehr. Schließlich gibt es seit Beginn der 70er Jahre, also seit über 40 Jahren, die Schülerunfallversicherung. Die dafür zuständigen Unfallkassen übernehmen auch schon seit Jahrzehnten den Versiche-

    rungsschutz für Kindergartenkinder. Die Pfade für eine besondere Prävention, besondere Heilbehandlung, Kinderchirugie und -rehabilitation sind also schon „ausge-trampelt“. Dass ein erweiterter Versiche-rungskreis mit einer besonderen Betreuung auch höhere Kosten beim Versicherungs-träger nach sich zieht, dürfte nicht überra-schen. Aber nicht nur deshalb ist es selbst-verständlich, dass Städte und Gemeinden vor Veränderungen in den Altersgrenzen rechtzeitig gehört werden müssen. Schließ-lich sind sie es, die „Träger der Feuerwehr“ sind und alles zu bezahlen haben. Da wäre ein erhöhter Umlagebeitrag zur HFUK Nord noch das kleinste Übel.

    „Augen zu und durch“ geht nichtMit dem landläufigen Prinzip „Augen zu und durch“ ist es nicht getan. Für die gesetzliche Unfallversicherung müssen auch gesetzliche Grundlagen her. Hier sind die Feuerwehrverbände und die Par-lamente gefragt, wenn es denn so sein soll. Dies wäre jedoch nicht der erste Auf-gabenzuwachs, mit dem die HFUK Nord fertig zu werden hat.

    Präventionskonzepte neu schreibenSo wie die Feuerwehr die Ziele für die Arbeit mit Kindern in der Feuerwehr definieren und in Konzepte gießen muss, werden sich die Unfallversicherungsträger um eine Prä-vention „mit Augenmaß“ bemühen müs-sen. Wenn die Eltern ihre Jüngsten in die Obhut der Feuerwehr geben, dann muss auch Fach- und Sachverstand für die Betreu-ung der Sechsjährigen vorhanden sein. Nicht zuletzt übernehmen die Feuerwehr-angehörigen die Aufsichtspflicht für die Kinder während des „Feuerwehrdienstes“. Daher muss alles getan werden, um Unfall-gefahren von vorn herein auszuschließen. Bewegungsdrang, kindliche Logik und Unvernunft müssen einkalkuliert werden.

    Schon ab sechs Jahren sollen Kinder für die Feuerwehr begeistert werden

  • Die Feuerwehr in guten Händen.


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