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Die Welt ist eine Schwerpunkt Neue Medien Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien 2/12 Juni 2012 Take-Away » Cyberbullying » Filmstunde „Ben X“ Magazin » Abschiede » Ehrenamt Thema » Leben mit und ohne Medien » Social Media in der Jugendarbeit
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Die Welt ist eine

Schwerpunkt Neue Medien

Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien 2/12 Juni 2012

Take-Away » Cyberbullying » Filmstunde „Ben X“

Magazin » Abschiede » Ehrenamt

Thema » Leben mit und ohne Medien » Social Media in der Jugendarbeit

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Die Welt ist eine GOOGLE Nr. 2 / Juni 2012Weltkugel-Illustration-Cover: ©Anatoly Maslennikov – FotoliaMedieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, wien.kjweb.at, [email protected]&Layout: Marina Boulaxis | Chefredaktion: Saskia Bellem Stv. Chefredaktion: Rebecca Frank | Lektorat: Friedrich Bitzan;Redaktion: Marie-Luise Auer, Elisabeth Buchart, Teresa Dörflinger, Viktoria Eckert, Daniel Fürhapter, Alfred Jadavan, Gregor Jansen, Tan Nguyen, Martina Schlösinger, Udo Seelhofer, Maria Sigert-Kraupp, Bernhard Skritek, Simone Weiss MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Birgit Hager, Nina Högler, Constanze Huber, Theresa Kalantzis, Manuel Khittl, Mathilde Kraus, Andrea Mayer-Edoloeyi, Gerald Miedler, Terézia Ovčaríková, Wolfgang Paset, Gregor Ploch, Matthias Ruzicka, Richard Schallerbauer, Nina Sevelda-Platzl, Margit Solterer, Sabrina Szirch, Martin WeissDruck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 WienMit Ökostrom auf Ökopapier gedruckt. Offen legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen.Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück.Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und Adresse an [email protected] kommende Ausgabe erscheint voraussichtlich im Dezember 2012 zum Thema „Generationen“.Kontakt: [email protected] danken für die freundliche Unterstützung von:

Wir kommentieren, liken, updaten unseren Status und chatten jeden Tag mehrmals, aber ein Vorwort schreiben, die Ehre hatten wir bis heute noch nicht. Wir hoffen trotzdem, dass wir euren hohen Qualitätsanspruch (der sicher von unseren VorgängerInnen stammt) weiterhin erfüllen können. Oder vielleicht steigern? ; )

Aber zum Glück geht es in diesem Heft nicht um Vorwörter, sondern um Social Media. Da haben wir viel mehr Erfahrung. Oder? Was wir alle können: liken, anstupsen, kommentieren, twittern, chatten, sms-en, skypen, posten, verlinken, teilen. Aber was passiert im Hintergrund? Mit unseren Daten? Haben wir Rechte oder andere Personen Rechte im Internet, und wenn ja, welche? Was sind die Schattenseiten von Social Network (Cyberbullying,…)? Auf diese und viele andere Fragen bekommt ihr in dieser Ausgabe Antworten. Wir hoffen, dass einige interessante Neuigkeiten für euch dabei sind.

Zum Abschluss bleibt uns nur noch zu sagen, dass wir uns sehr auf die nächsten 2 Jahre und viele neue Freundschaftsanfragen (vor allem im „Real Life“) freuen.

Eure 2 neuen Vorsitzenden Désirée & Stefan

P.S.: Wir wollen uns auch noch von Margit und Wolfgang verabschieden und für die leider kurze, aber sehr nette Zusammenarbeit danken. Wir hoffen, unsere Freundschaften auf Facebook bleiben bestehen.

THEMA . . . . . . . . . . . . . 3Umfrage: Adde mich!? . . . . . . . . . 3Mein Leben ohne Social Media . . . . . 4Ein Tag ohne elektronische Medien . . . . 5Facebook vs . die Welt . . . . . . . . . 6Katholische Kirche und Social Media . . . 8 Was uns die Welt als eine Google bringt . 10Ziemlich beste Freunde . . . . . . . . 11”Those were the best days of my life!“ . . 12Hätte Jesus heute gebloggt? . . . . . . 14Leben in der Glas-Google . . . . . . . 15Kirche – in medias res . . . . . . . . . 16Kein „Happy End“ für Susi und Strolch . . 17TAKEAWAY . . . . . . . . . . . 17Cyberbullying . . . . . . . . . . . . 19Ben X . . . . . . . . . . . . . . . 20TERMINE . . . . . . . . . . . . . 22Stadt . . . . . . . . . . . . . . . 22Süd . . . . . . . . . . . . . . . . 22Weltdorf . . . . . . . . . . . . . 22NORD . . . . . . . . . . . . . 23Ein Haus für die Jugend feiert Geburtstag 23face to face in Wolkersdorf . . . . . . . 23DIÖZESAN . . . . . . . . . . . 24Tag des Lehrlings 2012 . . . . . . . . 24Palmsonntag in Assisi . . . . . . . . . 25JUGENDKIRCHE . . . . . . . . . 26Feuerfest 2012 . . . . . . . . . . . 26Jugendkirche goes School . . . . . . . 27Wie ein Rahmen um die Karwoche . . . 27Schatzsuche . . . . . . . . . . . . 28„und was glaubst du? . . . . . . . . 29STADT . . . . . . . . . . . . . 30O-Töne Dekanatsjugend-Wochenende . . 30Neuen Abenteuern entgegen . . . . . . 30Wir+1- Jesusgebet . . . . . . . . . . 31Wieso machst du das eigentlich? . . . . 31SÜD . . . . . . . . . . . . . . 32Dekanatsjugendkreuzweg . . . . . . . 32Das war’s . Aus . Ende . Schluss . Baba . . . . . 33Autobussegnung bei Jugend am Hof . . . 33MAGAZIN . . . . . . . . . . . . 34Abschied 1 . . . . . . . . . . . . . 34Abschied 2 . . . . . . . . . . . . . 35Frischling . . . . . . . . . . . . . . 36EHRENAMT . . . . . . . . . . . 37Mein Engagement . . . . . . . . . . 37

Inhalt

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Peter, 25; Religionslehrer:Ich würde ihn adden unter „enge Freunde“ und ich

würde ihm auf die Pinnwand schreiben:

„Mach weiter so.“

Leon, 16; Schüler:Ich adde ihn und dann schreibe ich ihm auf die Pinn-

wand: „jesus altes haus! wie gehts so?! du weißt alles

über mich, aber über dich hör ich nie was... erzähl

mal, was geht ab?! wie gehts deinem papi? und der

mama? was machen die jünger so?“

Florian, 26; Geschichtelehrer:Ich würde seine Anfrage akzeptieren, weil ich Leute

hinzufüge, die ich persönlich kenne.

Auf die Pinnwand würde ich ein youtube-Video

posten, wie z.B.: „What if god is one of us“ von Joan

Osborne.

Christina, 33; Pharmazeutin: Ich habe keinen facebook-Account, aber wenn ich

einen hätte, würde ich im ersten Moment glauben,

dass es ein Scherz ist. Wenn sich aber herausstellen

würde, dass der Account doch echt wäre, würde ich

Jesus auf die Pinnwand posten: „Hab dich lieb.“

Stefanie, 24; Studentin:Ich würde es eigentlich nicht glauben, dass Jesus

Christus wirklich einen facebook-Account hätte.

Auf jeden Fall wäre da eine gute Recherche not-

wendig, um herauszufinden, ob der Account auch

wirklich echt ist. Im ersten Schritt würde ich ihn

daher nicht adden und auch nichts auf die Pinnwand schreiben.

Viki, 15; Schülerin:Also, ich würde mich einmal sehr wundern und es

voll komisch finden. Mein erster Gedanke wäre, dass

es ein Fake-Profil ist. Ich würde zögern beim Anneh-

men, denn wer weiß, was dahintersteckt. Wenn ich

aber überzeugt davon wäre, dass es wirklich Jesus ist,

würde ich auf seine Pinnwand posten: Wieso bist du so weit weg?

Umfrage: Adde mich!?

Jesus Christus ist nun mir DIR befreundet. Mir und 100 Millionen anderen gefällt das. Man loggt sich nichtsahnend auf facebook ein und plötzlich: eine Freundschaftsanfrage von Jesus Christus. Kann es das wirklich geben? Jesus auf facebook? Soll ich ihn adden? Und was schreibe ich ihm bloß auf seine Pinnwand? Hier einige mögliche Hilfestellungen für den Fall der Fälle.

Theresa Kalantzis

SOL — Sommerkurs OberLeis 2012

Von 26. bis 31. August findet im Geistlichen Jugendzentrum Oberleis SOL, der Kurs für Jugendgruppen-LeiterInnen der KJ Wien, statt.

Unter dem Motto „lerne – lebe – leite“ erwirbst du inhaltliche und methodische Grundlagen für die Jugendarbeit, Wissen über rechtliche Grundlagen und das nötige Know How um eine Gruppe gut leiten zu können. Darüber hinaus hast du Zeit, dich mit

Glaubensfragen auseinanderzusetzen, mit anderen auszutauschen und das schöne Ambiente von Oberleis zu genießen. Nähere Informationen und Anmeldung unter: http://wien.kjweb.at/sol

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A Thema

Mein Leben ohne Social Media

Vor ein paar Monaten kam mir spontan der Wunsch, mich der Online-Welt zu entziehen. Kurzerhand ent-schloss ich mich, mein Konto für 14 Tage zu deaktivie-ren, da das Reaktivieren des Kontos in diesem Zeitraum noch möglich ist. Meinen Freunden und der guten Freundin, die mich damals zu Netlog lockte, erzählte ich von meinem Vorhaben nichts, denn ich wollte heraus-finden, wer sich von ihnen meldete. Außerdem wollte ich wissen, ob sich mein Leben ohne Netlog verändern würde.

Alfred Jadavan

Ein Großteil meiner Freunde sind, so wie ich, in Sozialen Netzwerken wie Facebook oder MySpace aktiv. Damals wurde ich von einer guten Freundin eingeladen, mich bei Netlog zu registrieren. Sie erzählte mir von den Men-schen, die man dort scheinbar schnell und einfach ken-nen lernen konnte, so dass ich gleich herausfinden wollte, ob dies so ist. Ich wurde schnell zu einem begeisterten Netlogger.

Bereits am zweiten Tag, nachdem ich mein Konto de-aktiviert hatte, bekam ich von einem Freund, der auch dort registriert war, eine SMS. Er war ganz verwundert darüber, dass ich meinen Account, ohne ihn zu benach-richtigen, deaktivierte. I ch schrieb ihm zurück, dass ich wiederkommen würde, und erzählte ihm von meinem Vorhaben. Er war nicht sehr begeistert darüber, denn er verbrachte sehr viele Stunden in Netlog. Kurze Zeit später rief mich die gute Freundin an, die mich damals zu Netlog brachte. Auch sie wollte wissen, was los war, und auch ihr erzählte ich von meinem Plan.

Nach ein paar Tagen merkte ich, dass mir etwas fehlte. Ich vermisste die Gespräche mit Freunden aus dem Internet und musste mich dazu überwinden, mein Konto nicht vor den 14 Tagen zu reaktivieren.

Mein Vorhaben hatte positive Effekte: Erst zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich, wieviel Zeit ich eigentlich in der Online-Welt verbrachte. Der zweite positive Effekt meines Vorhabens war, dass ich wieder viel mehr Zeit für meine Freunde außerhalb des Internets hatte. Außerdem gestaltete ich meine Freizeit ganz anderes. Ich hatte mehr Zeit für mich selbst.

Mir gefiel die Zeit ohne Netlog so gut, so dass ich be-schloss, komplett ohne Online-Welt mein Leben zu ver-bringen. Kurz zweifelte ich an mir selbst, ob ich so stark wäre, mein Vorhaben durchzuziehen. Mit jedem Tag, den ich mich nicht einloggte, verstärkte sich mein Entschluss.

Gegen Ende der 14 Tage reaktivierte ich das Konto noch einmal und erzählte meinen Freunden von dem Ent-schluss, auszusteigen, und dass dies ursprünglich für nur 14 Tage geplant war. Bevor ich mein Konto zum letzten Mal deaktivierte, tauschte ich mit ein paar virtuellen Freunden E-Mail-Adresse und Handynummer aus, um auch weiterhin in Kontakt zu bleiben.

Nachdem ich meinen Account endgültig deaktivier-te, machte sich auch die Freundin, die mich damals zu Netlog einlud, Gedanken über ihr Online-Leben. Nach kurzer Zeit schloss sie sich mir an und löschte ebenfalls ihr Konto.

Nun bin ich froh, den Ausstieg aus der virtuellen Welt geschafft zu haben. Mir geht Netlog so gut wie gar nicht mehr ab. Auch die Freundin von damals kam zum selben Entschluss wie ich. Wir hofften nun, dass auch andere Freunde unserem Entschluss folgen würden. Neue Leute kennen zu lernen ist ohne Social Media oft viel einfacher und macht auch viel mehr Spaß! Qu

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Ein Tag ohne elektronische Medien

Die Zeiten, in denen die Leute ohne Internet auskommen mussten, sind schon lange vorbei. Das Netz ist nicht nur Informationsquelle Nummer Eins, es wird auch immer mehr zur Unterhaltungsmaschine. Wie würde ein durch-schnittlicher Tag wohl aussehen, wenn es Computer, das Internet, Fernsehen und Handys plötzlich nicht mehr gäbe? Ein Selbstversuch.

Udo Seelhofer, KMA-Absolvent

Das Frühstück schnappen, den Computer einschalten und erst einmal nachschauen, ob es auf Facebook etwas Neu-es gibt. Dann noch schnell mit dem letzten Schluck Kaffee ein Blick auf die abonnierten YouTube-Kanäle, während man sich selbst für die Arbeit fertig macht. So oder so ähnlich sieht wohl der Tagesbeginn von vielen Menschen aus, die Tag für Tag online sind.

BLOSS NICHT EINSCHALTEN

Zunächst einmal ist die Versuchung, den Computer vor dem Beginn des Selbstversuches noch ein letztes Mal einzuschalten, ziemlich groß. Aber: Inkonsequenz ist hier absolut fehl am Platz. Sonst werden aus den fünf Minuten gleich wieder zwei Stunden. Wer unbedingt etwas lesen will, sollte hier lieber zur Zeitung greifen.

PURE LANGEWEILE

Die Frau eine Reihe weiter vorne in der Straßenbahn be-merkt die neidvollen Blicke nicht, die sich in ihren Rücken bohren. Dabei macht sie gar nichts Außergewöhnliches. Sie schreibt lediglich eine SMS. Dass die Kontaktaufnah-me unterwegs mit den eigenen Freunden gar nicht so leicht ist, wenn man heutzutage kein Handy hat, fällt erst so richtig ins Gewicht, wenn man dringend einen Anruf erledigen muss. Also beim Westbahnhof raus aus der Straßenbahn und rein in die nächste Telefonzelle. In Wien

kann man diese immerhin noch an einigen größeren Plät-zen finden. Dennoch wird das Telefonieren bei einem Tarif von etwas mehr als einem Euro pro Minute sehr schnell zu einem teuren Spaß. Da ist ein Anruf von Zuhause aus um einiges günstiger.

WER BRAUCHT SCHON GOOGLE

Wer etwas recherchieren möchte, tut sich ohne Hilfsmit-tel wie Google heutzutage besonders schwer, vor allem, wenn die eigenen Lexika die gewünschte Information nicht hergeben wollen. Ein Ausflug in die nächste Biblio-thek ist dann unumgänglich.Dort fangen die Probleme aber erst so richtig an, denn in allen größeren Büchereien Wiens sind sämtliche Bücher, die ab einem gewissen Zeit-punkt gekauft wurden, nur noch digital erfasst. Wer gezielt eine ältere Publikation sucht, kann natürlich in den fast schon antik wirkenden Zettelkatalogen danach forschen, falls diese noch verfügbar sind. Bei neueren Werken ist aber die Hilfe eines wohlmeinenden Bibliothekars/einer wohlmeinenden Bibliothekarin notwendig. Sonst kann die Suche nach einem einzigen Buch gut und gerne mehrere Stunden dauern.

ZEITFRESSER INTERNET UND FERNSEHEN

Wieviel Zeit für das Surfen im Web und das Sitzen vor dem Fernseher jeden Tag wirklich verschwendet wird, merkt man erst, wenn man beides nicht mehr machen kann. Dann allerdings werden Stunden zu Ewigkeiten und manch einer sitzt dann Däumchen drehend im Wohn-zimmer und weiß nicht, was er mit der neu gewonnenen Freiheit anfangen soll. Schließlich kann leider gerade heute kein Kumpel mit in die nächste Bar gehen, und alleine dort herumzusitzen macht auch keinen Spaß. So kreisen einem alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Das geht so lange, bis es endlich „Klick!“ macht. Ein seit mehr als zehn Jahren ungelesen im Regal stehendes Buch wird zur Hand genommen, und während man sich beim Lesen amüsiert, wird einem klar, wie wenig man das Internet oder das Fernsehen daheim eigentlich vermisst.

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A Thema

Facebook vs. die Welt

Samstag Abend. Eine Feier im Pfarrkeller. Martin trifft das Mädchen seiner Träume. Sie kommen ins Gespräch und sie ist es. Die eine. Doch sie muss schon nach Hau-se und Martin hat weder Telefonnummer noch Emmas vollständigen Namen. Er muss sie wiedersehen.

Tan Nguyen

„Hast du Facebook?“, fragt Martin. „Nein, aber Google+“. „Oh, da bin ich noch nicht. Wie sieht es denn mit StudiVZ aus?“ „Das habe ich leider schon abgemeldet. Aber ich bin noch auf Mein VZ.“ „Hm, das kenn ich gar nicht. Was ist mit Uboot?“ „Was meinst du? Uboot? Keine Ahnung. Aber ich bin auf ICQ.“ „Und wie sieht es mit Yahoo Mesenger aus?“ „Sorry, tut mir schrecklich leid, aber ich muss los! Ruf mich doch einfach an!“

Facebook / VZIn der heutigen Zeit ist es kaum denkbar, keinen Face-book-Account zu haben, aber vor fünf oder gar zehn Jahren war Facebook ziemlich rar in Österreich. Da beherrschte die Plattform Studi VZ oder Schüler VZ die Soziale Netzwerk Landschaft. Als ein für den deutsch-sprachigen Raum begonnenes Projekt verbreiteten sich die VZ Netzwerke weit über den europäischen Konti-nent. Das Ende dieser Netzwerke läutet Facebook 2011 ein und überholte sie in Mitgliederzahl und Besuchsdauer um ein Vielfaches.

WkWWenn wir noch einige Jahre zurückgehen, können wir das soziale Netzwerk „Wer-kennt-wen“ finden, das haupt-sächlich in Deutschland bekannt ist und nicht auf eine spezielle Usergruppe abzielt.

MySpaceDoch die erste Plattform, die sich durchgesetzt hat, war MySpace. Gegründet 2003 und noch immer nicht von Facebook überrannt. Wer Bands sucht oder Musik von sich selbst hochladen will, tut dies noch immer über MySpace. Über eine Partnerschaft mit Facebook können die angehörten Titel auch an die Facebook-FreundInnen weitergegeben werden.

twitterTwitter ist aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen und dient derzeit nicht nur mehr als Plattform für junge IdealistInnen, sondern wird als eine ernstzunehmende In-formationsquelle angesehen. Tweets, die nicht länger sind als eine SMS, können den Followern – Personen, die den Tweet beobachten – per Handy zugesandt werden.

XING / LinkedInEin anderes Soziales Netzwerk, das sich um die geschäft-lichen oder beruflichen Dinge des Lebens kümmert, ist XING. XING bietet eine Plattform, sich persönlich als zukünftigeR MitarbeiterIN eines Betriebes zu profilie-ren und durch dieses Netzwerk ins Visier interessierter ArbeitgeberInnen zu kommen. Ebenfalls in diese Sparte fällt LinkedIn, welches mehr in den USA bekannt ist als hier in Europa.

Google+Als größter Konkurrent zu Facebook wird derzeit Goog-le+ gehandelt. Obwohl es erst 2011 gestartet ist, hat es bereits mehr als 170 Millionen NutzerInnen weltweit1. Trend: steigend.

DiasporaDie letzte Plattform, die in diesem Zusammenhang zu erwähnen ist, ist Diaspora. Eine wirkliche Neuerung im Konzept und in der Technologie. Leider ist diese derzeit noch immer nicht ausgereift, aber es wird daran gearbei-tet und könnte die Zukunft in diesem Bereich verändern. Wie der Name schon sagt, verteilt dieses Netzwerk seine Daten. Sie werden nicht wie bei Facebook oder Google auf einem bestimmten Rechner abgelegt, son-dern können von jedem/jeder NutzerIn selbstbestim- Fo

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mend auf ihrem/seinem eigenen Webserver oder einem sogenannten fremden Pod gespeichert werden. Dies bedeutet, dass der/die BesitzerIn der Daten jederzeit die Kontrolle darüber behält, was in unserer heutigen Zeit als sehr wichtig betrachtet werden kann.

Als kleine Nebenanmerkung oder einfach als unnützes Wissen zu sehen: es gab schon im 17. Jahrhundert soziale Netzwerke, die per Brief (keine E-Mail) funktionierten. Vielleicht sollten wir diese wieder auferstehen lassen.

Und nun zu unserem Liebespaar vom Anfang des Artikels. Martin hat es ganz einfach ohne elektronische soziale Netzwerke geschafft, mit seiner Liebe Kontakt zu halten: Er hat einfach einen Freund nach Emmas Telefon-nummer gefragt. Manchmal geht es eben auch auf die altmodische Weise.

INFOS

1 Stand April 2012, Quelle Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Google+Foto

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A Thema

Katholische Kirche und Social Media

Die sympathische Social-Media-Managerin aus Oberös-terreich erzählte connectU, wie sich die Kirche von heute im Web 2.0 kommunizieren, sehen und auch erleben lassen kann. Ihre Erfahrungen im Kontakt mit jungen Menschen über Social-Media-Kanäle schilderte sie auch – und ein kleines „Glossar 2.0“ gab es noch dazu.

Mathilde Kraus im Gespräch mit Andrea Mayer-Edoloeyi

connectU (cU): Andrea, du bist in Österreich die erste Social-Media-Managerin, die für die katholische Kirche arbeitet. Glaubst du, dass ihr in der Diözese Linz dadurch einen besseren Zugang zu jungen ChristInnen finden konn-tet als andere Diözesen? Andrea Mayer-Edoloeyi (AME): Über http://kirche20.at unterstützt die katholische Kir-che in Oberösterreich einzelne ChristInnen, Pfarren und kirchliche Einrichtungen bei der Kommunikation im Social Web und sagt damit implizit, dass es gut ist, auch diesen Weg der Verkündigung der Botschaft Jesu Christi zu wählen. Ich erlebe es so, dass das ermutigend wirkt. Es ist auch für die Jugendarbeit hilfreich, so einen Infopool zu haben und sich ver-netzen zu können. Die eigentliche Kommunikation zwischen den Menschen im Social Web findet aber dezentral und personal statt. Da tummeln sich die unterschiedlichsten Menschen, die die verschiedensten Kommunikationswege nützen. Ob die jetzt in Oberöstereich, Tirol oder Wien zu Hause sind, macht da überhaupt keinen Unterschied.

cU: Wie, wo und in welcher Art kommunizieren denn Jugendliche in Social-Media-Kanälen?

AME: Für sehr viele Jugendliche ist das Social Web mittlerweile alltagsbegleitend und alltagsprägend. Auch

wenn sich das Freizeitverhalten von Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten in Wahrheit nicht wesentlich geän-dert hat. Selbst das Musikhören ist „social” geworden, indem die Musik mit den FreundInnen jetzt eben digital und online statt durch CD- oder – noch steinzeitlicher – Kassetten-Tausch geteilt wird. Fast alle Jugendlichen in Österreich über 13 sind auf facebook und pflegen dort mit ihren facebook-FreundInnen Kontakt. Identitätsent-wicklung findet immer stärker im Social Web statt, auch deswegen, weil dort Beziehungen gelebt werden. Wobei nicht befürchtet werden soll, dass junge Menschen heutzutage nur noch über facebook kommunizieren und sich nicht mehr face-to-face treffen. Social communities dienen in erster Linie der Kommunikation untereinander. Treffen, die früher über E-Mails oder am Telefon aus-gemacht wurden, regeln die Jugendlichen jetzt einfach vermehrt über facebook. Gemeinsame Unternehmungen finden natürlich nach wie vor außerhalb von Social Media statt.

cU: Was rätst du jungen Menschen, die sich in Social Communities tummeln? Es ist ja immer wieder vom unverantwortlichen Umgang mit persönlichen Daten, aber auch von überzogener Selbstdarstellung die Rede. Wo liegen deiner Meinung nach Potenzial und Risiko von facebook & Co.? AME: Eine große Portion Neugierde, einen langen Atem, den Mut zur personalen Kommunikation und - als Sahnehäubchen - Gottvertrauen, dass es gelingen wird. Hilfreich ist es, das Social Web als Lernfeld für die Zu-kunft zu sehen und von denen zu lernen, die bereits dort angekommen sind: den anderen Jugendlichen. Wichtig ist es auch, sich im Internet immer bewusst zu machen, dass nur bedingt kontrolliert werden kann, wer Inhalte lesen kann. Statusmeldungen können beispielswei-se einfach weiterkopiert werden. Darum nichts posten, was einem drei Tage oder drei Jahre später peinlich sein könnte. Daten, die facebook nicht hat, können auch nicht für zielgruppengerechte Werbung verwendet werden. Du musst nicht alle Felder ausfüllen, für den Kontakt mit deinen facebook-FreundInnen reicht auch nur der Name und vielleicht der Wohnort. Und beschäftige dich regel-mäßig mit den Privatsphäre-Einstellungen auf facebook, damit lässt sich eine Menge regulieren. Ansonsten rate Bil

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ich allen, einfach Spaß dabei zu haben und täglich Neues entdecken zu können, vielleicht auch abseits von face-book, über einen Blog, zum Beispiel? Das Social Web wird in der (Arbeits-)welt der Zukunft nicht mehr wegzuden-ken sein, wer sich da gut auskennt, hat in jedem Fall einen guten Startvorteil! cU: Ist denn „Cybermobbing“ unter Teenagern auch ein Thema? Erklärst du uns bitte kurz worum es dabei genau geht und wie man sich davor schützen kann?

AME: Cybermobbing ist Mobbing im Internet und besonders gefährlich, weil das Internet nicht vergisst. Gerade für Jugendliche ist es keine Alternative da auszu-steigen, wenn alle Konnektivität übers Netz organisiert ist. Cybermobbing ist kein Massenphänomen, aber dann, wenn es auftritt, ein Anlass, Betroffene aktiv zu unterstüt-zen. Saferinternet.at liefert dafür hilfreiche Infos. Mein Tipp für betroffene Jugendliche ist, sich an Vertrauenspersonen zu wenden und sich Unterstützung zu organisieren. Du bist nicht allein!

Infobox zur Person:

Andrea Mayer-Edoloeyi ist die Social-Media-Managerin des Kommunikationsbüros der Katholischen Kirche der Diözese Linz und der Katholischen Aktion Oberösterreich. In dieser – in der österreichischen Kirche einzigartigen – Position bearbeitet sie den Blog und Infopool zum Thema Kirche und Social Media kirche20.at und vernetzt christliche BlogerInnen in Oberösterreich auf www.thematisch.at. Die 1971 geborene, quirlige Innviertlerin ist freiberuflich als Kulturarbeiterin und Erwachsenenbildnerin tätig und darüber hinaus in den Endzügen ihres Theologiestudiums. In ihrer Diplomarbeit beschäftigt sie sich aktuell im weitesten Sinne mit der Rolle Gottes in der postsäkularen Gesellschaft. Im engeren Sinn schreibt sie über Glaubenskommunikation via Social Media. Zusätzlich gibt die fleißige Powerfrau Social-Media-Weiterbildungen in ganz Österreich.

KLEINES SOCIAL MEDIA GLOSSAR

Ein HasHtag ist ein Schlagwort, das in Blog-Einträgen oder auf Twitter eingesetzt wird, um Themen besser auffindbar zu machen. Du stellst dann auf twitter einfach # vor dein posting, damit dein Kommentar zu einer laufenden Diskussion automatisch von allen anderen TeilnehmerInnen gesehen werden kann. sHitstorm nennt sich die massenhafte öffentliche Entrüstung im Internet. Betroffen sind davon beispielswei-se facebook-Seiten von Konzernen, die mit postings und Nachrichten bombardiert werden. Ein WHistle BloWer ist jemand, der/die interne Informationen aus einer Organisation öffentlich wei-tergibt. Das gab‘s natürlich schon vor dem Internet, allerdings wurde die Verbreitung der Informationen durch das Internet um einiges leichter. Bekannt geworden ist zum Beispiel Wikileaks, das es nur gibt, weil es Whistle Blowers gibt, die beispielsweise Informationen über Menschenrechtsverletzungen im Irak-Krieg weitergeben.Eine CloUd sind z. B. Datenspeicher, Netzwerke oder auch fertige Software, die dynamischen an den Bedarf angepasst sind. Die Nutzung dieser Dienste passiert über Schnittstellen und Protokolle, das heißt die Hardware ist auf Nutzerseite nicht mehr selbst zu bedienen oder physisch vorhanden, son-dern bei einem oder mehreren Anbietern als Dienst gemietet. Die Anwendungen und Daten befinden sich dann nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern irgendwo in einer sogenannten Wolke. Die dropbox beispielsweise ist Speicherplatz im Internet.roflmao heißt nix Anderes als: roll on the floor laughing my ass off...Bil

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CU-Artikel von

Andrea Mayer-Edoloeyi

auf Seite 14!

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Liken, anstupsen oder ignorieren? Was uns die Welt als eine Google bringt

Cybermaus7 hat einen ihrer Tage-bucheinträge zur Verfügung gestellt. Er zeigt uns eine Auswahl des Social-Network-Angebotes. Willst du diesen Beitrag teilen?

Teresa Dörflinger

„Des nennt ma App, und wer des ned kennt is a …“ Die Werbung lässt mich, dank meines Radioweckers, aus dem Bett hochfahren und reißt mich aus meinem Traum. Was für ein Start in den Tag! Na wenigstens laufe ich nicht Gefahr, wieder einzuschla-fen. Auf dem Weg ins Bad wird der Schreck in einem Update meines Facebook-Status über mein Smart-phone verarbeitet.

Meine 1372 Freunde sollen wissen, was sich in meinem Leben tut. Während des Frühstücks bringe ich im Internet mein Wissen über das heutige Wetter auf den neuesten Stand. Nebenbei: Schon 13 Freunden gefällt mein Status, 2 Kommentare, 1x angestupst. Ich stupse zurück, freue mich über die „Gefällt-mirs“ und beschließe, heute, trotz des Sonnenscheins, eine Jacke überzuziehen. Nun geht’s zur Uni. Da ich noch keine Studentenkarte für dieses Semester habe, ver-

wende ich die „Schwarzkappler-App“. Glück gehabt! Die treiben sich heute nicht auf meinem Uniweg herum. Die 2 Euro spar ich mir. Im Hörsaal angekommen, packe ich meinen Lap-top aus und checke, mit Hilfe des Uni W-LAN Systems, noch schnell meine Mails. Während der Vorlesung wird von einem Wort gesprochen, das ich nicht kenne. Ich traue mich nicht aufzuzeigen und nachzufragen, also google ich es schnell. Gleich kenne ich die Bedeutung des Wortes und kann wieder zuhören.

Nach der Vorlesung mache ich mich auf den Weg zur Bibliothek. Nach vier Stunden lernen fällt mir ein, ich könnte wiedermal den Blog meiner Freundin lesen, die in Rumänien ein Kindergartenprojekt aufbaut. Wow! Seit drei Tagen hat sie viel erlebt…

Mein Status hat schon 152 „Gefällt-mirs“ und 36 Kommentare! Wow, ich glaube, ich bin beliebt! Da fällt mir ein, ich muss auch noch nachsehen, wie‘s beim Onlinespiel läuft. Hoffentlich sind meine Kühe und Schweine nicht verhungert, ich habe sie seit gestern Abend nicht ge-füttert! Ich kann die Nutztiere gerade noch retten und meine überreifen Karotten ernten. Es wird weiterge-lernt, bis ein Chatfenster aufblinkt und ich eine Stunde mit einer Kollegin chatte.

Abends mache ich mich auf den Heimweg und höre über mein Smartphone Radio. Da hat tatsächlich jemand ein verschimmeltes Chicken-Nugget, das aussieht wie ein ameri-kanischer Präsident, auf eBay teuer versteigert. Cool, mach ich auch mal!

Da ist was los in der Welt!

Müde daheim angekommen, telefoniere ich noch mit ein paar Bekannten. 1000 Frei-minuten im Monat müssen verbraucht werden, wenn man sie schon zahlt! Dann drehe ich den Fernseher auf, mache es mir im Bett gemütlich und schlafe nach den ersten Minu-ten von „Saturday Night Fever“ erschöpft ein. Anderen Leuten beim Partymachen zuschauen ist entspannender, als selber fortzugehen

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Ziemlich beste Freunde. Facebook in der pädagogischen Arbeit

was is denn heut abend so los? new haircut :o) good morning @ all! mag heut nicht! Kaum auf Face-book eingeloggt, warten Erlebnisse, Launen, Einladungen und Fotos von Freuden. Oder sind es Menschen, die sich nur vom Sehen kennen und auf der Straße kein Wort wechseln würden? Maresi Böhm, pädagogi-sche Referentin im Don Bosco Haus Wien und ehemalige ehrenamtliche Diözesanvorsitzende der KJ, arbeitet täglich mit Jugendlichen und erlebt, wie sie mit Facebook umgehen.

Martina Schlösinger, ehemalige Diözesanvorsitzende

Sind durch die Veranstaltungseinladun-gen auf Facebook mittlerweile Flyer und Plakate nicht mehr not-wendig?Auf Facebook ist es einfach, Veranstal-tungseinladungen schnell an seinen Freundeskreis auszuschicken. Es wird nicht überlegt, ob sie für den Empfän-ger interessant ist. Die User werden mit Einladungen überflutet, auf die sie selten reagieren. Einladungen funktionieren über persönliche Werbung. Kenne ich die Person, von der ich eine Einladung bekomme, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich zu einer Veranstaltung eingeladen werde, die mich interes-siert. Einer solchen Einladung werde ich folgen oder zumindest absagen. Facebook-Einladungen sind ein netter Zusatz, das Ergebnis darf nicht für wahr angenommen werden. Es dient zur Orientierung, sagt dir aber bis zum Schluss nicht, wie viele Jugendli-che kommen werden.

Viele Statusmeldungen drehen sich um „Guten Morgen!“, „Gute Nacht!“, „Ich bin krank.“. Sind das Hilferufe gegen die eigene Einsamkeit?Facebook beseitigt nicht die Einsam-keit oder das Alleinsein. Habe ich in der realen Welt keine engen Freunde, bekomme ich sie durch Facebook auch nicht. War ich vorher einsam, bin ich auch mit Facebook einsam. Innere Leere kann Facebook nicht füllen. Es gibt Jugendliche, die brauchen viel Aufmerksamkeit. Um diese zu be-kommen, posten sie besonders viel. Das Schlimmste für sie ist, in diesen Momenten ignoriert zu werden. Sie warten darauf, dass jemand nach-fragt. Freundschaft ist keine Leistungsschau. Über 500 Freunde auf Facebook bedeuten nicht einmal annähernd so viele gepflegte Freundschaften. Jugendliche können auch mit 800 Freunden auf Facebook vereinsamen.

Wieviel Privatsphäre hat Facebook?Gar keine! Facebook ist ein öf-fentlicher Raum. Auch wenn ich in meinem Zimmer sitze, wenn ich poste – sobald ich mich einlogge, betrete ich einen öffentlichen Raum. Das ist vielen Nutzern nicht bewusst. Sobald ich mit Jugendlichen oder mit meinem Chef befreundet bin, bin ich im öffentlichen Raum. Jedes geschrie-bene Wort und jedes Foto wird von vielen Augen gesehen. Vielleicht auch vom zukünftigen Arbeitgeber.

In der Jugendarbeit gibt es immer wie-der Menschen, die meinen, sie müssen mit ihren Statusmeldungen absichtlich provozieren. Dürfen Jugendbegleiterin-nen und Jugendbegleiter auf Facebook allen Emotionen freien Lauf lassen?

Wir dürfen Menschen ruhig zum Denken anregen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Ich stelle mir die Frage, ob Provokation die richtige Methode dafür ist. Wir können und sollten dieses Medium nutzen, um Menschen nicht oberflächlich und mit plumpen Aussagen zu provozieren, sondern um sie positiv zu berühren. Wir haben ständig die Jugendarbeit zu verteidigen, an der Basis in den Pfarren und in den verschiedensten Ebenen innerhalb und außerhalb der kirchlichen Strukturen. Nutzen wir das Medium Facebook, um unsere Arbeit zu zeigen. Wir schaffen viel Positives, aber davon bekommen die Menschen recht wenig mit. Wir sollen nicht anfangen auf Facebook zu missionieren, doch die Jugendlichen sollen spüren, dass wir Jugendverantwortlichen eine loyal-kritische Haltung zur katholischen Kirche haben. Und eine Tiefe, die eine gemeinsame Wurzel hat: Jesus Christus.

Maresi Böhm hat keine 500 Face-book-Freunde. Sie pflegt wertvolle Freundschaften in der realen Welt.

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”Those were the best days of my life!“

Bryan Adams wusste, dass 1969 ein gutes Jahr war. Etwas Großes wurde geboren, etwas, das eines Tages die ganze Welt vernetzen und – nach einigen Ver-schwörungstheorien – beherrschen sollte. Vorerst blieb das Internet auf Universitäten und Forschungseinrich-tungen beschränkt. Seine Erfindung ließ die Welt kalt. Vorerst.

Simone Weiss

„Operator, please connect me with 1982“ (Randy Travis)Der Sprung nach Europa gelang nach 13 Jahren. In einem vom Kalten Krieg verstörten Europa etablierte sich – langsam - das „EUnet“ (European Unix Network). Japan zog 1984 mit dem „JUnet“ (Japan Unix Network) nach und schloss die UdSSR an das Internet an. Die erste überpolitische Vernetzung hatte begonnen.

„A couple days later, on April 19th, 1993!“ (Asphyxiated Waco)Genauer gesagt war es der 15. Oktober, als der damalige US-Vizepräsident Al Gore das Internet erstmals zur „Grundlageninfrastruktur“ für Kultur und Wirtschaft er-klärte. Damit war der Weg frei für die Vermarktung des Internets – und weil „Money makes the world go round“ („Cabaret“), begann auch der endgültige Siegeszug um die Welt.

Der steigende Einfluss, den das Web auf das Leben Jugendlicher hat, wird schon seit 1998 jedes Jahr in Deutschland durch die JIM-Studie (Jugend, Information, Multi-Media) belegt.Die Zahlen geben Al Gore Recht:65% Prozent gaben 2001 an, das Internet zumindest einmal im Monat zu nutzen. 65% waren es auch im Jahr 2011 – die das Internet täglich nutzen.Auch die „Wichtigkeit“ des Mediums steigt: Knapp 20% befanden das Internet im Jahr 2001 als wichtigstes

1969 Hippie-Käfer

Informations- und Kommunikationsmittel. Heute sind es rund 87%.

In Deutschland geht man mittlerweile davon aus, dass jeder Haushalt zumindest einen Computer mit Internet-zugang hat. 3% der Jugendlichen verbringen mindestens 4 Stunden pro Tag davor. Entgegen seiner ursprünglichen Funktion als Werkzeug für die Forschung, nutzen die meisten User das Internet vor allem, um soziale Kontakte zu pflegen. Nicht erst seit Facebook an der Börse ist, haben sich das zahlreiche Firmen und Institutionen zunutze gemacht. Wenn sich rund 87% aller Jugendlichen in Online-Com-munities bewegen, liegt es nahe, sie dort anzusprechen.

2005 wird „Jugendkirche Wien“ Facebook-Mitglied und sammelt 455 „Freunde“, seit 2009 ist sie auch auf twitter vertreten. Im selben Jahr tritt die Katholische Jugend Facebook (1855 Fans) bei, 2011 folgt die Erzdiözese Wien (1050 Fans).

Zum Vergleich: Die inoffizielle BZÖ-Fanpage kann 1272 „Gefällt mir’s“ verzeichnen, die „Trackshittaz“ 53.093.

Überraschend ist die hohe Popularität des Internets nicht – schon in der Studie von 2001 waren rund 27% überzeugt, dass durch das Netz andere Medien und per-

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sönliche soziale Kontakte in den Hintergrund gedrängt wurden.

Jugendliche stehen der multimedialen Welt nicht so kritiklos gegenüber, wie es in den mittlerweile üblichen Horrorszenarien dargestellt wird: 42% empfinden Freundschaften als oberflächlicher, seit sie auch im Internet entstehen können – das Mehr an Freunden, von dem 29% denken, es im Internet zu finden, kann also die Qualität nicht ersetzen.Ähnlich sieht es mit den Steinen aus, die Jugendlichen in den Weg gelegt werden: 44% meinen, dass das Internet das Leben für Jugendliche leichter macht – 48% sind der Meinung, dass sie dadurch aber auch mehr Probleme haben.

Das Internet als globaler Garten Eden also - auf keinen Fall. Die Nützlichkeit dieses Mediums zu verleugnen, wäre aber ebenso sinnlos.Im „Päpstlichen Rat für soziale Kommunikationsmittel“, herausgegeben 2002, steht die Kirche dem Internet so gegenüber, wie es alle Eltern ihren Kinder eintrichtern, wenn sie zum ersten Mal für eine Hausübung recher-chieren müssen – vorsichtig positiv heißt es da: »Mögen Katholiken, die sich in der Welt der sozialen Kommunika-tionsmittel engagieren, die Wahrheit Jesu immer uner-schrockener und freudiger von den Dächern verkünden, so daß [sic!] alle Männer und Frauen von der Liebe

hören, die das Herzstück der Selbstmitteilung Gottes in Jesus Christus ist, der derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit«.

Quellen:

JIM-Studie 2011. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

http://www.mpfs.de/fileadmin/Studien/JIM2005.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Internets

http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf11/JIM2011.pdf

http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/pccs/documents/

rc_pc_pccs_doc_20020228_church-internet_ge.html

Alle Statistiken, sofern nicht anders angegeben, beziehen sich auf das

Jahr 2011.

1969 Mondlandung

erster Webserver

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A Thema

Hätte Jesus heute gebloggt?

WEB 2.0 & JUGEND-PASTORAL

Jesus hat nur Face-to-Face kommuniziert. Doch schon die ersten Zeugen/Zeuginnen haben ihre Erfahrungen mit Jesus aufgeschrieben, erst wie Paulus in Briefen und dann in den Evangelien. Sie haben sich der sozialen Kommunikationsmittel ihrer Zeit bedient. Weil der Ver-kündigungsauftrag der Kirche universal ist und wir eine gute Botschaft für alle Menschen haben, muss Kirche die Medien der heutigen Zeit aktiv nutzen.

Andrea Mayer-Edoloeyi

KOMMUNIKATION WANDELT SICH

Das Internet ist heute zum Leitmedium der Gesellschaft geworden, Jugendliche sind fast alle online und wenn sie das sind, sind sie bevorzugt in Social Communities aktiv. Darum wird auch von Social Media gesprochen – es geht um die Person und die Beziehungen untereinander, weitgehend hierarchiefrei. Dass sich damit die Kirche als Institution nicht immer leicht tut, ist klar. Doch die „Zei-chen der Zeit“ (GS – Gaudium et Spes) sind erkannt, selbst der Vatikan ruft schon zu aktiven Nutzung von Social Media auf.

JUGENDPASTORAL WANDELT SICH

Jugendleiter/innen berichten, dass sie ohne Facebook kei-ne Veranstaltung mehr organisieren können und dass die spontan entstandene Seelsorge via Chat eine besondere Qualität entwickeln kann. Jugendprojekte kommen ohne YouTube-Videos nicht mehr aus und je interaktiver, partizipativer und projekto-rientierter, desto besser. „72 Stunden ohne Kompromiss“ sei hier nur als ein Beispiel genannt, wie es durch

eine kluge Social-Media-Strategie gelingen kann, den Effekt von Offline-Projekten im Social Web zu multiplizieren. Fast noch entscheidender scheint aber der „Alltag“ der Jugendarbeit. Gerade auch via Facebook haben Seelsor-ger/innen die Chance, die „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ (GS) der Menschen in ihrem Netzwerk wahrzunehmen. Und sie tun es auch - mitten im All-tagstratsch über Schule, Beruf, Musik und Klamotten. So stiftet Online-Kommunikation Beziehung und kann, wenn sie gelingt, auch der „Türöffner“ für mehr sein. Bedacht werden muss dabei, dass primär postmoderne Milieus (vgl. Die Sinusstudien) Social Media aktiv nutzen und die-se von traditionelleren Formen der Pastoral nicht oder schwer angesprochen werden können.

JUGENDLEITER/INNEN 2.0

Jugendleiter/innen erzählen auch von den Herausfor-derungen dieser schnellen Entwicklung. Wer bei den neuesten Apps für Iphone nicht mitreden kann, ist 1.0 und out und wer Facebook verweigert, schließt sich aus der Kommunikationswelt heutiger Jugendlicher selbst aus. Eine lebensweltorientierte und mitgehende Jugendpas-toral braucht pastorale Mitarbeiter/innen, die genauso souverän wie die Jugendlichen mit Social Media umgehen können und die diese als gemeinsames Lernfeld begrei-fen. Kirchliche Jugendarbeiter/innen sind immer auch Vorbild für kompetente, verantwortliche Kommunikati-on und können besonders auch eine Nachdenklichkeit über die Schnelllebigkeit der Medien, 24/7-Verfügbarkeit, neue Ausschlüsse und Themen wie Datenschutz und Privatsphäre einbringen. Denn Social Media sind keine neue Religion, wohl aber ein nicht mehr rückgängig zu machender Kulturwandel. Heutige Jugendliche zeigen vor, wie bald fast alle miteinander kommunizieren werden. Insofern kann die Erwachsenenpastoral von der Jugend-pastoral viel lernen.

Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von der

KJ Salzburg, Magazin „Servus“, 18/Sept. 2011, S7.

BUCHTIPPS DAZU:

Pelzer, Jürgen: „Gehet hin und bloggt!“. In: Stimmen

der Zeit 12/2010 (online verfügbar)

euangel – Magazin für missionarische Pastoral 1/2011,

in: http://tinyurl.com/kamperfurt

MDG-Trendmonitor „Religiöse Kommunikation 2010“

(Sinusstudien)

Blog Kirche 2.0 http://www.thematisch.at/kirche2null

http://kirche20.at/blog/zeit

schrift-lebendige-seelsorge-p

astoral-

und-neue-medien

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Bei Gewinnspielen mitmachen und „die“ haben dann meine Adresse, meine Handynummer: Ich bin doch nicht doof. Den lang ersehnten Flug nach Paris im Internet mit der Kreditkarte zahlen. Und meine Daten alle hergeben: Ohne mit der Wimper zu zucken. Warum wir in einem Zwiespalt mit dem Umgang mit unserer Identität in der Öffentlichkeit leben und Teil eines neuen Trends sind, der „public privacy“.

Viktoria Eckert

Ein Mann in der U-Bahn mit einer weißen Maske. Er gehört zu der Gruppe „Anonymous“, die sich für den Datenschutz einsetzt. Wir alle kennen diese Aktion, die durch die Medien gegangen ist und fragen uns: Ist da was dran? Und was ist schlimm, wenn wir unsere Daten hergeben? Wir haben doch nichts zu verbergen? Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl. Geben Acht, wem wir unsere Daten geben, filtern zwischen vertrauenswürdigen und unseriösen Anfragen.

Vollkommen anders: Sich vor 300 Leute stellen und erzählen, was ich heute morgen gefrühstückt habe: sicher nicht. Geht niemanden etwas an. Aber dafür den 292 Facebook-Freunden mitteilen, dass ich gestern Abend ewig lange weg war. Einerseits haben wir Angst, dass unsere Daten missbraucht werden, andererseits stellen wir bereitwillig Details aus unserem Privatleben zur Schau. Wir leben in einem Zwiespalt.

Wir wollen unsere Anonymität nicht verlieren, weil wir nicht wissen kön-nen, was mit unseren Daten passiert. Der Brief, der damals den Betrof-fenen des Hackerangriffs bei dem GIS, dem Gebührenservice des ORF, geschickt wurde, war beunruhigend: Anonymous wollte bewusst machen, wie unsicher Datenverwaltung ist, das GIS wies daraufhin hin, dass man sein Konto beobachten soll, um sicherzugehen, dass im Falle eines Missbrauches nicht allzu viel Geld verschwindet und man sich nicht so tief in den roten Zahlen befindet, bis einem schwarz vor Augen wird. Das ist eine Horrorvorstellung: Seine Daten hergeben, seinen Namen auf einer Rechnung lesen, obwohl man nichts bestellt hat, ein geschröpftes Konto und das nur, weil man irgend-wann irgendein Formular ausgefüllt hat.

Wie weitreichend die Angabe von Name und Adresse gehen könnte, wird humorvoll in einer Szene von den „Gilmore Girls“ angegeben, eine Idee, die direkt dazu verlockt, sie in die Tat umzusetzen: Die Haupt-darstellerin Lorelai sortiert Ver-sandkataloge aus, zählt auf, an wen sie adressiert sind, unter anderem an „Squeechy Beckenheim“, weil sie wissen wollte, an wen sie ihren Namen „verhökern“, und erzählt: „Offenbar ist mein Name für Ver-sandhäuser so wertvoll wie ein Foto von Brooke Shields für chinesische Restaurants,“ weil er an insgesamt sieben Firmen weitergereicht wurde. Datenschutz lässt grüßen. Doch wo wir bei diesem Punkt so vorsichtig sind, unser Leben in der Öffentlichkeit anonym halten wollen

und über Serien wie „Big Brother“ über den Selbstinszenierungstrieb lästern und uns für die Aufgabe jeg-licher Privatsphäre fremdschämen, machen wir unser Leben bereitwillig aus freien Stücken publik. Wir erstel-len Profile auf Facebook, die selbst die Person, die wir vielleicht einmal flüchtig getroffen haben, an unseren Geburtstag erinnern, erzählen aus unserem Alltag und kränken uns so-gar, wenn es unkommentiert bleibt. Wie singen die Wise Guys so schön: „Bevor ich morgens schnell bei Facebook reinguck, hab ich keine Ahnung, wie‘s mir geht. Bevor ich morgens schnell bei Facebook rein-guck, weiß ich nicht, ob sich die Welt noch dreht.“ Auch wenn wir es nicht gerne zugeben wollen, wir machen unsere Privatsachen öffentlich. Wir leben in einer Zeit der „public privacy“.

Wie es so weit kommen konnte? Diese Frage dreht sich um ein gesellschaftliches Phänomen, das wir alle erleben. Fakt ist allerdings, dass wir uns immer wieder bewusst werden sollten, dass sich Facebook alles merkt (wie ja die medial groß behandelte Klage des Studenten Max Schrems zeigte) und wir Vor-sicht walten lassen sollten, wem wir wann unsere Daten geben. Und dass wir bei Facebook nur das posten, was wir unseren Freunden erzählen würden, von Angesicht zu Angesicht. Bewusstseinsschaffung lautet das Stichwort, diese kann im Großen stattfinden bei Gruppierungen wie eben Anonymous oder bei ACTA-Demonstrationen, aber auch im Klei-nen: bei uns selbst. Und das verdient sogar einen Post auf Facebook.

Leben in der Glas-GoogleDAS PHäNOMEN „PUBLIC PRIVACy“

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A ThemaKirche – in medias res

Kirche und Web, Kirche und Innovation, das müssen kei-ne Gegensätze sein. Eine kleine Kostprobe an Kuriosem, Innovativem und Mutigem gefällig?

Rebecca Frank

JESUS ADDEN?

Pfarrer Dietmar Heeg feierte heuer am Palmsonntag mit einer kleinen Gemeinde in Köln Gottesdienst. Das Be-sondere war, dass die Andacht über Live-Stream auf Fa-cebook miterlebt werden konnte. Gläubige und Interes-sierte hatten die Möglichkeit, via Facebook-Live-Chat und Twitter sofort Rückmeldung zur Predigt zu geben und eine direkte Stellungnahme zu erhalten. Auch Fürbitten und Gebetsanliegen wurden online gesammelt. Wo Men-schen sind, bilden sich Gemeinschaften, so Pfarrer Heeg, so sei auch die Internet-Community eine Gemeinschaft. Und Jesus hätte vermutlich ein Facebook-Profil, wenn er heute leben würde, so seine Vermutung. Obwohl bei der Premiere stellenweise die technische Umsetzung noch Mätzchen machte, wurde die Innovation von Medien und KommentatorInnen im Internet gleichermaßen positiv aufgenommen und eine Wiederholung gefordert. Durch die Möglichkeiten der Mitsprache sowie den weltwei-ten Zugang könnten Facebook-Gottesdienste durchaus einen „Markt“ haben.[katholisch.de] – Facebook[Katholischer Facebook-Gottesdienst] – Youtube

GEBEN SIE IHRE NEUE SüNDE EIN

Um wohlfeile $ 1,99 kann man im App Store das bischöflich genehmigte „Confession: A Roman Catholic App“ erwerben, ein Beicht-App, das User nach Eingabe von Geschlecht, Alter und „Berufung“ (verheiratet, unver-heiratet, religiös, Priester) durch eine personalisierte Ge-wissenserforschung anhand der Zehn Gebote führt. Per Fragebogen wird der User auf die Beichte vorbereitet.

Das kann zum Beispiel so aussehen: „1. Gebot: Widme ich Gott nicht täglich Zeit im Gebet? Habe ich aber-gläubische Praktiken oder Okkultismus praktiziert?“ Es wird betont, dass das App das Sakrament nicht ersetzen kann und soll. Als Extra wird eine Auswahl aus sieben verschiedenen Bußmöglichkeiten geboten.[http://itunes.apple.com/us/app/confession-roman-catholic/id416019676?mt=8]

HABEMUS TWITTER

Unter dem Account @news_va_en sandte Benedikt XVI am 28. Juni 2011 seine erste Twitter-Botschaft: „Liebe Freunde, ich habe gerade www.news.va [neue Plattform für Öffentlichkeitsarbeit des Vatikan, Anm.] gestartet. Gelobt sei unser Herr Jesus Christus. Mit meinem Gebet und Segen. Benediktus XVI.“ Damit möchte der Papst seinen Aufruf zur Nutzung von Social Media unterstrei-chen.[www.news.va][http://twitter.com/news_va_en]

WERDEN SIE ZUM APP-OSTEL!

Not macht erfinderisch. Um dem Priestermangel entge-genzuwirken, entwickelte die irische Kirche das „Vocation App“, das kostenlos im Apple iPhone App Store her-untergeladen werden kann. Durch Persönlichkeitstests sollen interessierte junge Männer an den Beruf Priester herangeführt werden bzw. herausfinden, ob sie für den Job geeignet sind. In den Tests werden Empathiefähigkeit, Disziplin und Opferbereitschaft abgefragt. Zitate be-rühmter Kirchenmänner zur Inspiration, FAQ zur irischen Kirche und geistlichen Berufen sowie ein Gebets-Zähler komplettieren das App. [http://itunes.apple.com/ie/app/vocation-app/id464321885?mt=8]

Neugierig geworden?

Im Paradies des Absurden, Lustigen und Faszinierenden,

dem Internet, warten noch viele Anwendungen und Angebote

darauf, entdeckt zu werden.

connectU freut sich über interessante Funde.

[www.facebook.com/kjwien]

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Kein „Happy End“ für Susi und Strolch wegen facebook

Eine erfundene, aber realistische Geschichte, die teilwei-se auf wahren Begebenheiten beruht – für einen bewuss-teren Umgang mit facebook.

Bernhard Skritek, ehem. diözesaner Vorsitzender

Freitagabend: Susi lernt beim Fortgehen Strolch kennen. Man versteht sich, man tanzt, man trinkt. Strolch flüstert ihr Zärtlichkeiten ins Ohr und möchte sie näher kennen lernen, doch Susi verlässt das Lokal schon bald.

Samstag: Susi versucht ihren Strolch auf facebook zu finden, was aufgrund seines Namens sich als leichte Übung herausstellt. „Woher kennen sich denn Tom und Strolch?“, denkt sie sich. Susi kann einen Status von Strolch lesen, Laika und 90 andere Freunde haben Strolchs Status von gestern geliked und so Susi zu einer von rund 10 000 Personen gemacht, die Strolchs Status „Gestern eine tolle Frau kennen gelernt“ sehen können. Das schmeichelt Susi, sie added Strolch und postet ein romantisches Foto aus dem Internet auf seine Pinnwand. Sie unterhalten sich noch über ihr Lieblingsgetränk, das sie gestern getrunken haben, und verabreden sich am Dienstag ins Kino. Alles gut, oder?

Sonntag: Die beiden chatten ständig. Sie sehen mittler-weile ständig Werbung für ihr Lieblingsgetränk eingeblen-det [8] – klar, irgendwie muss facebook ja einen Gewinn von einer Milliarde Dollar erreichen [1].

Montag: Die Stimmung wird schlechter, weil Strolch am Montag eine Abmahnung von einem Anwalt erhält. Das Bild, das Susi gepostet hat, ist geschützt und Strolch soll eine Strafe zahlen, weil es illegalerweise auf seiner Pinn-wand zu sehen ist – es geht um bis zu 10 000 Euro [6,7].

Dienstag: Der Streit fängt wirklich an, als Strolch von einer Freundin Lassie auf einem Bild markiert wird, wo er eine andere Frau umarmt. Susi wird sauer, sie fühlt sich hintergangen. Kino ist abgesagt, sie blockiert ihn auf face-book. Er bekommt nicht einmal mehr eine Chance, ihr zu erklären, dass es sich um seine Schwester gehandelt hat.

Am nächsten Tag erzählt Strolch dies seinem Freund Beethoven. „Jetzt weißt du, warum ich dir immer sag, du sollst lustige Fotos nur teilen oder den Link posten und nicht als eigenes Foto hochladen. Zugegeben, auch das ist nach österreichischem Recht nicht wirklich ausreichend, aber hilft zumindest in vielen Situationen.“ [3]

Beethoven wundert sich, wie Susi überhaupt seinen Status lesen konnte, ohne dass sie befreundet waren. Er untersucht Strolchs Privatsphäreneinstellungen und findet die Ursache: Die Einstellung „Freunde von Freun-den“ hat dazu geführt. Mit Tipps aus dem Internet [4, 5] überarbeitet er die Einstellungen. Und von jetzt an klickt Strolch bei manchen Posts zusätzlich auch noch auf das Zahnrädchen bei seinen Status-Updates, um individuell die Privatsphäre einzustellen.

Bleibt nur noch ein Hühnchen zu rupfen: mit Lassie, die das Foto online gestellt hat. Rechtlich hat Lassie eindeutig falsch gehandelt – sie hat das „Recht am eigenen Bild“ verletzt. Zum Veröffentlichen der Bilder benötigt sie das Einverständnis der abgelichteten Personen. Strolch ist sauer, er verlangt von ihr nicht nur, die Markierung zu entfernen, sondern sogar, das Bild zu löschen. Lassie kommt der Aufforderung dann endlich nach, da Strolch sogar einen Rechtsanspruch darauf hat. Dennoch lässt sich Strolch jetzt nur noch die wichtigsten Ereignisse von

Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien 2/12 Juni 2012

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Lassie anzeigen – vielleicht ändert er das später wieder auf „alle“. Susi sieht er allerdings nie wieder.

Rechtlich am wenigsten Probleme hat man, wenn man einfach nicht auf facebook aktiv ist. Es bleibt aber auch niemand zu Hause sitzen, nur weil es sicherer ist, als auf der Straße zu sein. Etwas Vorsicht ist jedoch geboten, oder weißt du welche Information facebook speichert? Mach doch einmal das Experiment und lade diese Daten herunter – bei den Kontoeinstellungen gibt es ganz unten einen Link zum Download des Archivs.

Der Selbstversuch: Nach ein paar Stunden kann ich das Archiv herunterladen und es ist recht spannend, wie viele Informationen facebook hat. Markierungen auf Fotos bleiben erhalten, selbst wenn diese bereits gelöscht wurden. Das erweiterte Archiv offenbart, dass sogar die

IP Adresse gespeichert wird. Dadurch kann facebook mich im Internet zu identifizieren versuchen und so he-rausfinden, auf welchen anderen Internetseiten ich surfe. Durch die vergangenen Veranstaltungen und Nachrichten bekommt man einen ganz guten Einblick in mein Leben. Wenn ich ein bisschen aufpasse, bin ich mir aber sicher, dass es mich nicht den Job kostet [2]… [1] http://tinyurl.com/kjcufb1 [2] http://tinyurl.com/kjcufb2[3] http://tinyurl.com/kjcufb3[4] http://tinyurl.com/kjcufb4 [5] http://tinyurl.com/kjcufb5 [6] http://tinyurl.com/kjcufb6 [7] http://tinyurl.com/kjcufb7[8] Erlebnis des Autors

Hast auch du schon negative Erfahrungen

mit facebook gemacht?

Oder deine Susi/deinen Strolch über

facebook gefunden? Schreib uns!

Obwohl der Autor mit keiner der beiden Personen befreundet ist, kann der den Beitrag sehen, weil eine gemeinsame Freundin ihn geliked hat! Vielleicht doch zu viel Info, die man so erhält.

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Cyberbullying. Was es ist und was man dagegen tun kann

Gehänselt wurden wir alle irgendwann, weil wir die falsche Hose hatten, nicht die neueste x-box oder nicht die richtige Musik hörten. Wenn die Aggression über das Maß steigt, die Witze nicht mehr lustig sind und Gemeinheiten zum Alltag gehören, wissen wir, dass wir es mit Mobbing zu tun haben. Durch die „neuen Medi-en“ entsteht derzeit aber eine neue „Bashing“-Kultur: Cyberbullying.

Viktoria Eckert

Die Website stopcyberbullying.org nennt verschiedene Beispiele: Cyberbullying kann direkt stattfinden, durch eine SMS auf dem Handy von einer anonymen Nummer mit den Worten „Ich hasse dich. Jeder hasst dich.“ Es kann aber – indirekt – eine Website sein, wo man das dickste, hässlichste Kind wählen kann. Oder auf Facebook erscheint eine Drohung von einem Fantasie-Account mit den Worten „Ich krieg dich, ich mache dich fertig.“ Unangenehm, verunsichernd, aber keinesfalls Dinge, die man unter den Tisch kehren sollte. Leider ist Cyberbully-ing keine Seltenheit mehr.

Wie man erkennt, dass man es damit zu tun hat, zeigt der untenstehende Test.

  Erhalt von anonymen SMS, Mails oder Nachrichten, die den Empfänger attackieren.

  Auf der Facebook-Seite erscheinen auf einmal Posts, in denen sich der/die Account-InhaberIn selbst niedermacht, vielleicht sogar eine Sperre von den Site-Inhabern verursacht wegen vulgären Inhalts.

  Es werden unpassende Fotos von Betroffenen ins Internet gestellt, mit Mail oder SMS versendet.

  Betroffene erhalten eine SMS-Bombe mit tausenden Nachrichten.

  In einem Blog wird öffentlich über die Betroffenen hergezogen.

  Es finden Internet-Umfragen statt, bei dem über den „Wert“ einer Person abgestimmt wird.

  Dem Betroffenen werden absichtlich Viren geschickt.

  Über die Kommunikationsplattformen interaktiver Spiele wird ein Spieler gemobbt.

  Die Daten der Betroffenen werden öffentlich gemacht, Telefonnummer, Wohnort werden ohne Zustimmung im Internet publiziert.

Doch wie kann man sich gegen diese Angriffe wehren? Was kann man einem/einer Betroffenen raten, wie ist Unterstützung möglich?

  Zunächst sollte festgehalten werden, dass generell ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Computer und dem Internet wichtig ist.

  Je mehr man sich im Internet aufhält, desto mehr Angriffsfläche bietet sich. Private Informationen soll-te man für sich behalten, diese können als Grundlage für Cyberbullying verwendet werden.

  Eigenes Passwort schützen, gegebenenfalls regelmä-ßig ändern, damit sich niemand unter dem Namen einloggen kann.

  Zudem sollte man sich regelmäßig selbst googeln, den Namen und Nachnamen eintippen, auch in umgekehrter Reihenfolge, unter Anführungszeichen.

  Man sollte sich nicht selbst dazu hinreißen lassen, an einer öffentlichen Lästerattacke teilzunehmen.

  Auf Facebook kann man Gebrauch von der Blo-ckierfunktion machen.

  Persönliches Gespräch suchen, einerseits mit einer Ansprechperson, andererseits – eventuell durch Unterstützung anderer – mit dem Angreifer/der Angreiferin.

Gesetzlich gesehen ist Cyberbullying im Übrigen strafbar, im Falle eines Schuldspruches kann es mit einer Geld- oder auch Freiheitsstrafe geahndet werden.

Quellen und weiterführende Links:www.stopcyberbullying.orgwww.saferinternet.at

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Ben X Anleitung für Jugendstunde/Workshop

Rebecca Frank

INHALT

Die belgisch-niederländische Produktion „Ben X“ (2007) stellt den Außenseiter Ben in den Mittelpunkt des Geschehens. Er leidet am Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus, wodurch jegliche soziale Interaktion wie auch Alltagskommunikation zur Hür-de wird. Für Bens Mitschüler ist sein Anders-Sein eine unüberwindbare Barriere – auf dem Schulweg, in der Pause und während des Unterrichts wird er gequält. Im Computerrollenspiel „Archlord“ hingegen ist Bens Avatar „Ben X“ ein Held. Er findet hier einen wich-tigen Rückzugsort sowie in Scarlite eine Verbündete für seine Offline-Probleme. Die Lehrer, die es gut meinen, betonen zu alldem noch Bens Sonderstellung und sind mitbeteiligt an der Eskalation:

Eines Tages wird Ben in der Schule grausam gedemütigt und die ganze Klasse filmt am Handy mit. Das Video verbreitet sich in Windeseile über das Internet, Ben ist verzweifelt, kann sich aber niemandem anvertrauen und denkt sogar an Selbstmord. Scarlite ist es schließlich, die ihn Mut schöpfen lässt und ihm einen Weg zeigt, wie die Täter unkonventionell und öffentlichkeitswirksam angeprangert werden können und Ben gestärkt aus der Situation gehen kann. Der Film verknüpft mehrere jugendrelevante Themen: Cyber-/Mobbing, Selbstmord, erste Liebe, Leben mit Behinde-rung, Anders-Sein, virtuelle Realitäten, Drogenmissbrauch, …

ABLAUF

  Aufbau für die Vorführung (einheizen, Beamer, Laptop, Sound-System, Abdunkelung des Raumes, gemütliche Sitzgelegenheiten, Knabbereien und Getränke, …)

  Begrüßung – evt. Platzkarten austeilen

  Ablauf klären (Gibt es eine Pause? Voraussichtliche Länge des Films.)

  Kurze (!) Einführung ins Thema: Was ist Autismus? Was ist Mobbing? Bildq

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  Vorführung

  Aufarbeitung: — Stimmung einfangen – kurzer Austausch — Gemeinsames Rekapitulieren des Inhalts — Sammeln von angesprochenen Themen — Diskussionsfragen Mobbing:

• Was ist der Unterschied zwischen Mobbing und Cyber-Mobbing?• Wie geht man damit um, wenn jemand einfach anders ist?• Wie kann man eingreifen, wenn jemand gemobbt wird? Erzählen aus eigener Erfahrung.• Könnten Maßnahmen wie ein Handy-Verbot an Schulen Derartiges verhindern?

— Vorschläge zum Verhindern von Mobbing sammeln und ein Wandplakat gestalten — Diskussionsfragen Selbstmord/Neubeginn

• Unterschied Tod im Rollenspiel und in der Realität• Welche religiösen Symbole sind aufgefallen? Am Ende wird Bens Auferstehung inszeniert – wie kann

man diesen Neubeginn verstehen?• Welche Argumente bringt Scarlite vor, um Ben vom Selbstmord abzuhalten?

— Darstellen einer Szene aus dem Film in Kleingruppen: Dabei ist viel Sensibilität gefragt. Es wäre kontraproduk-tiv, die Peiniger zu Helden zu machen und Beschimpfungen und Demütigungen attraktiv darzustellen.

  Feedback – ein Gedanke, den ich mir mitnehme (evt. Festhalten auf kleinen Zetteln mit Denkblasen)

  Gemeinsames Wegräumen

TIPPS

  Hinweise über den Einsatz von Filmen im Rahmen der Firmvorbereitung (analog in Jugendstunden) finden sich auf www.firmung.at (siehe Linkliste)

  Als Jugendleiterin/Jugendleiter sollte man sich DIESEN Film auf jeden Fall vorab ansehen, um auf aufkommende Fragen vorbereitet zu sein.

FILM-INFOS

Ben X. Belgien/Niederlande 2007. 93 Minuten. Regie und Buch: Nic Balthazar. Darsteller : u. a. Greg Timmermans, Maarten Claeyssens, Titus De Voogdt, Marijke Pinov, Laura Verlinden. Freigegeben ab 12 Jahren. Verleih: studiocanal.de

WEITERFüHRENDE LINKS

  www.firmung.at Rahmenbedingungen für den gelungenen Einsatz von Filmen in der Firmvorbereitung

  Institut für Kino und Filmkultur www.film-kultur.de/glob/kc_2008_benx.pdf (ausführliche Besprechung und Literaturliste zum Weiterarbeiten)

  www.kinofenster.de/filme/filmdesmonats/ben_x_film (pädagogisches Material)

  Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de (Filmheft) Bildq

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StadtÖkumenischer gottesdienst

26.06.2012, 19:00-20:30 Uhr SiJu, Ort: Seelsorgezentrum St. Josef (Pfarre Altsimmering), St. Josef auf der Haide, 1110 Wien, Bleriotgasse 50

dekX-closing

27.06.20.12, 19:00-23:00 Uhr DEKX, Antonsplatz 17/K4, 1100 Wien

SüdFirmsplash 2012

06.07.12 – 07.07.2012 Jugend am Hof, Grametschlag

Weltdorf

„auF stey(i)len Wegen unterWegs“

von So, 08. Juli bis Sa, 14. Juli 2012 Fußwallfahrt mit den Steyler MissionarInnen nach Oies/ Gadertal auf den Spuren des hl. Josef Freinademetz. Für junge Erwachsene bis 35 Jahre. Anmeldung bis 25. Juni 2012 unter [email protected] oder 0664 93 49 94

BiBelWanderWoche in den Bergensüdtirols

Sa, 28. Juli bis Sa, 04. August 2012 In der Heimat des Hl. Josef Freinademetz den Weg, die Rast, die Gipfel, die Bibel, den Glauben teilen! Für junge Erwachsene bis 35 Jahre. Anmeldung bis 16.Juli 2012 unter [email protected]

Weitere Informationen www.weltdorf.at

Alle Jugendgottesdiensteauf einen Blick:

wien.kjweb.at/jugendgottesdienste

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Ein Haus für die Jugend feiert Geburtstag20 JAHRE JUGENDZENTRUM OBERLEIS

Gerald Miedler, Leiter des JZ Oberleis

Am 5.5.2012 fanden sich ehemalige MitarbeiterInnen, FreundInnen des Hauses sowie viele aktive haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Katholischen Jugend in Oberleis ein. Gemeinsam mit Kabarettist Manfred Linhart blickten die Gäste auf ihre Geschichte mit dem Jugendzentrum zurück. Von prägende Erfahrungen und wichtigen Begegnungen war da zu hören. Orientierung für das eigene Leben bekommen und mit einer Gemeinschaft, die aus dem Glauben lebt, in Kontakt kommen – das waren für viele der Anwesenden wichtige Erfahrungen, die sie mit Oberleis verbinden. Der Gottesdienst mit Bischofsvikar Mathias Roch bildete den Höhepunkt der „Geburtstagsfeier“. Im Evangelium hörten wir vom Bleiben, auch wenn es schwierig wird: In Verbindung bleiben mit Gott, denn getrennt von ihm können wir nichts vollbringen. Das gilt auch für das Jugendzentrum Oberleis. Aus der Verbindung mit Gott den Alltag zu gestalten, bleibt die Basis für die Ausstrahlung des Jugendzentrums mitten im Weinviertel. So werden jungen Menschen auch in Zukunft prägende Erfahrungen an diesem Ort ermöglicht.

face to face in Wolkersdorf

Gerald Miedler, Projektleitung

Eine Woche Begegnung, Reden, Essen und Trinken und die Frage nach Gott ins Wort bringen. Am Vormittag wurde die Pfarrkirche von rund 25 Schulklassen erkundet. Abends gab es Film, Spiele, Diskussionsrunden und am Freitag die abschließende Jugendmesse. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Dekanatsjugend Wolkersdorf konnten die Jugendlichen und alle PassantInnen viele positive Eindrücke aus dieser Begegnungswoche mitnehmen. Danke für jeden Augen-blick – face to face.

20 Jahre Oberleis

face to face Wolkersdorf

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Tag des Lehrlings 2012

Am 15. Mai 2012 fand der 24. Tag des Lehrlings an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule (KPH) in Krems, bei dem auch die Katholische Jugend vertreten war, statt. über 400 Lehrlinge aus Niederösterreich und Wien nahmen an der Veranstaltung, die eine Kooperation der Schulämter der Erzdiözese Wien und der Diözese St. Pölten ist, teil.

Saskia Bellem

Jedes Jahr im Frühling fahren hunderte von Jugendlichen verschiedenster Berufsschulen Niederösterreichs und Wiens zum Tag des Lehrlings, um dort eine gute Zeit

außerhalb von Arbeit und Ausbildung zu verbringen. Heuer waren sie zu einer Begegnung mit Rapid-Spielern eingeladen, die ihre Erfahrungen zum Thema „Gemein-sam schaffen wir es!“ mit den Jugendlichen teilten. Außer-dem konnten sie den Nachmittag in der Chillout-Zone im Freien, bei verschiedenen Aktivitäten oder bei einem alkoholfreien KJ-Cocktail an der Maquilabar der KJ genießen. „Wir haben gemeinsam mit der Katholischen ArbeiterInnen Jugend der Diözese St. Pölten einen Infostand mit einer Maquilabar errichtet, der von den Lehrlingen zahlreich besucht wurde. Nächstes Jahr, wenn die Veranstaltung im Stephansdom stattfinden soll, sind wir sicher wieder dabei.“, berichtet Marie-Luise Auer, Bildungsreferentin der Katholischen Jugend Wien, über den Tag. Ein Höhepunkt des Tages war der gemeinsame Wortgottesdienst mit dem St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried. Für musikalischen Schwung sorgte die KJ-Band der KJ Wien.

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Palmsonntag in Assisi

Da fährt man knapp 1000 km, um sich in Ruhe und Abge-schiedenheit auf Ostern vorzubereiten, zu beten, meditie-ren, Stunden in der absoluten Stille und Abgeschiedenheit zu verbringen; und dann das …

Daniel Fürhapter

Neben unserer bunt zusammen gewürfelten Gruppe aus Weltdorf St. Gabriel und Katholischer Jugend Wien hatten auch noch andere die Idee, ein paar Tage in dem traumhaft schönen Mittelalter-Städtchen zu verbringen.

Gut, zugegeben: Bei uns war es die erste derartige Reise. Andere unternahmen diese Fahrt bereits zum 15. Mal in Folge. Und stimmt schon, die Palmweihe mit anschließender Prozession vom Dom S. Rufino zur Basilika Santa Chiara wäre alleine nur halb so eindrucksvoll gewesen. Und der von Ehrenamtlichen der KJ Salzburg gestaltete Kreuzweg, an dem wir netterweise teilnehmen durften, hat, wenn wir ehrlich sind, auch ganz gut in unser Pro-gramm gepasst.

Und wenn wir ganz ehrlich sind: Wir haben es ja trotz des Trubels geschafft, uns für ein paar Stunden zurück zu ziehen, um dem Spirit vom Hl. Franziskus und der Hl.

Clara nachzuspüren. Überall taten sich Orte der Stille auf. Sei es in einem ma-lerischen Olivenhain nahe S. Damiano (Berufungsstätte des Hl. Franziskus), in dem wir gemeinsam Gottesdienst feierten und zu Mittag aßen, in der Eremo delle Carceri (Einsiedelei, Rückzugsort des Hl. Franziskus), in der wir uns jeweils alleine für drei Stunden in die Einsamkeit zurück zogen, oder mitten im Lärm der Stadt im kleinen Kirchlein Santa Maria degli Portiuncula.

So gesehen war´s ja dann doch ok, so, wie´s war. Die Anreise mit drei Kleinbussen, die uns die Möglichkeit bot, unsere Mitreisenden besser kennen zu lernen. Der Aufenthalt im besten Hotel von Assisi. Die Begegnungen mit so vielen verschiedenen und ein-zigartigen Menschen. Die stimmungsvoll gestalteten Gebets- und Meditations-zeiten. Der Kraft gebende Abschlussgottesdienst in S. Stefano, …

So gesehen war´s eigentlich eine super Sache. Eine eindrucksvolle Reise auf den Spuren zweier bewun-dernswerter Heiliger. Eine gute Möglichkeit, tolle, neue Menschen kennen zu lernen.

Für uns war es die erste Fahrt dieser Art. Aber ganz sicher nicht die letzte! Denn eigentlich war´s der Hammer! Fo

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Feuerfest 2012

über 600 begeisterte Mitfeiernde beim österlichen Jugendgottesdienst für FirmkandidatInnen

Gregor Jansen

Tatort Jugendkirche, 21. April 2012: Das „CSI Jerusalem“-Team ist mit einem Aufsehen erregenden Fall konfron-tiert – ein leeres Grab, ein Erdbeben, ein weggerollter schwerer Grabstein, angebliche übernatürliche Botschaf-ten durch Engel und das Gerücht um eine Auferstehung.

Am Beginn wird mit Plastikbändern der Tatort abge-sperrt und die Spurensicherung macht sich an die Arbeit. Was sich wie eine spannende Krimi-Folge anhört, wird zum roten Faden des Gottesdienstes. Gibt es „Beweise“ für die Auferstehung? Kann man – vielleicht mit kriminalistischen Techniken – den Glauben beweisen? Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Als Zeuginnen und Zeugen werden die Jüngerinnen und Jünger Jesu sowie ein gewisser Paulus aus Tarsus befragt, der einer Gruppe in Korinth gegenüber fest davon überzeugt ist: Gäbe es keine Auferstehung, wäre euer Glaube sinnlos – aber Christus ist auferstanden. Jugendseelsorger Gregor Jansen, der gemeinsam mit der Laienassistentin Johanna Cancura den Gottesdienst leitete, führte in seiner Predigt aus, dass es tatsächlich keine wasserdichten „Beweise“ für die Auferstehung Jesu gibt. Hat der christliche Glaube also letztlich keine wissenschaftlich haltbaren Gründe? „Glauben heißt mehr als bloßes Vermuten oder das Hören auf mehr oder we-niger glaubhafte Gerüchte – Glauben ist mehr als reines Wissen, es ist Gewissheit. Und das heißt: Ich kann mich darauf verlassen.“ Auch der Auferstandene hat seinen Jüngern zugesagt: „Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

Am Ende der von der Jugendband der Pfarre Allerhei-ligen-Zwischenbrücken mitreißend gestalteten Messe mussten die beiden „CSI-Ermittler“ eingestehen, dass sie in ihrem Fall keine Beweise finden konnten. Gegen diese resignative Einsicht erhob Jugendseelsorger Jansen heftig Protest: Jede und jeder einzelne überzeugte ChristIn ist ein lebender Beweis der Auferstehung. Und er rief die jugendlichen Mitfeiernden dazu auf, in ihrer Umgebung glaubwürdige Zeugen der Auferstehung und des Glaubens zu sein. Schon am Nachmittag hatten 450 FirmkandidatInnen an mehr als 20 Workshops teilgenommen, deren inhaltliche Palette breit gestreut war: Vom „biblischen Kochen“ über „hl. Geist.com“ bis zum „Überlebenstraining für Kirchgän-gerInnen“ wurden viele spannende Themen bearbeitet. Und so ist jetzt schon sicher, dass auch das nächste Feu-erfest im Frühjahr 2013 für viele Pfarren zum Fixpunkt in ihrer Firmvorbereitung werden wird.

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Jugendkirche goes School – Module mit Schulklassen

Wenn durchs Schulhaus laute Musik spielt, Sessel durch die Klasse geworfen werden und Schüler einander mob-ben… dann ist nicht das totale Chaos ausgebrochen, sondern wir befinden uns mitten in einer Jugendkirchen-Schulstunde.

Nina Högler, Sozialpädagogin & Manuel Khittl, Organisationsreferent

Auch wenn es manchmal chaotisch und scheinbar planlos zugeht – dahinter steckt noch viel mehr: denn die Musik wird einmal aus einem anderen „Blickwinkel“ gehört, die Sessel ergeben ein Muster und der Streit in der Klasse wird im Wechsel von Opfer und Täter genau-er angesehen. Auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, aber die Musik erschließt Jugendlichen ihr persönliches Gebet, Comics regen dazu an, die eigene Traum-Kirche zu entwerfen, im Rollenspiel kann zivilcouragiertes Verhalten geübt und dann im Leben umgesetzt werden und mit ein bisschen Kommunikation und Einfühlungsvermögen entsteht aus den Sesseln ein gemeinsames Bild.

Die JugenDkirchen-SchulmoDule konkret

musik als geBet: Musik im Gottesdienst und Musik in der Freizeit –

gar kein so großer Unterschied?

Jugend macht kirche: Wie stellt ihr euch Kirche vor –

wie ist sie meistens – und wie würdet ihr sie euch

wünschen?

Zivilcourage konkret: wozu Zivilcourage da ist –

und was das mit dir zu tun hat!

versÖhnung statt geWalt: von Streit und Konflikt und den verschiedenen

Arten, damit umzugehen!

meet a priest: Alles, was ihr einen Priester schon immer mal fragen

wolltet, euch aber nie getraut habt!

Bei interesse:Diese fünf Module sind unter

[email protected] buchbar.

Dauer: 1-2 Stunden, für SchülerInnen ab 14 Jahren.

Bei diesem Angebot fallen keine Kosten an.

Wie ein Rahmen um die Karwoche

Gregor Jansen, Jugendseelsorger

Jedes Jahr sind sie „special“ – die Kartage

und das österliche Triduum. Und jedes Jahr

werden sie von zwei come2stay[special]-

Gottesdiensten eingerahmt: Auch heuer

haben wir in der Jugendkirche den Beginn

der Karwoche mit einer sehr besinnlichen Ju-

gendmesse, in deren Mittelpunkt die Passion

stand, begangen und uns acht Tage darauf am

Abend des Ostersonntags wieder getroffen,

um in das österliche Halleluja einzustimmen.

Zwischen Kreuz und Auferstehung, zwischen

Tod und der Begegnung mit dem Lebenden,

ist diese Woche angesiedelt. Und der Weg

Jesu, den wir am Palmsonntag in acht Statio-

nen mitgegangen sind, ist auch als Kreuzweg

immer ein Weg des Lebens, ganz nah an der

Lebensrealität vieler Menschen auch heute.

So haben wir auch in der Freude des Os-

terfestes das Leid und das Kreuz im Leben

vieler Menschen nicht ausgeblendet. In den

Fürbitten am Ostersonntag dachten wir da-

her besonders an Menschen, die Kreuzeser-

fahrungen machen oder diese verursachen:

„Wir denken an die Menschen, die mit dem

Tod ihre Geschäfte machen, über Leichen

gehen und keine Rücksicht kennen – wir

bitten dich: Verwehre ihnen, das Leben mit

Füßen zu treten.“

„Wir legen dir die Menschen ans Herz, die

politische und militärische Strategien entwi-

ckeln, über Waffen gebieten und die Pro-

paganda beherrschen - Wir bitten dich: Hilf

ihnen, den Ausgleich zu suchen.“

„Wir bitten für die Menschen, die in Hei-

men, Krankenhäusern und Hospizen Kranke

pflegen, Sterbende begleiten und Angehöri-

ge trösten – Wir bitten dich: Gib ihnen Kraft,

auch schmerzhafte Wege mitzugehen.“

Ostern blendet das Leid und das Kreuz nicht

aus. Aber es wird ins Licht des neuen Lebens

gestellt. Jedes Jahr neu.

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Jugendkirche

Schatzsuche – Klausur des Jugend- kirchen-Teams

Vom 11. bis 13. Mai 2012 haben sich einige VertreterIn-nen des Haupt- und Ehrenamtlichen-Teams der Jugend-kirche Wien zu ihrer jährlichen Klausur zurückgezogen. Dieses Mal an den Neusiedlersee nach Rust.

Birgit Hager, Projektleiterin

Gestartet sind wir gleich mit einer „Mondschein-Pad-deltour“. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten sind wir zu neunt mit teilweise über 10 km/h und unter Einsatz all unserer Kräfte im Paddel-Gleichklang durch den Schilf-gürtel des Neusiedlersees „geschossen“. Mit voller Kraft voraus ging es dann auch die nächsten zwei Tage weiter. So begaben wir uns auf die Suche nach den offensichtlichen und verborgenen Schätzen in der Jugendkirche und des Jugendkirchen-Teams.

In Partnerinterviews und später in der Gesamtgruppe stellten wir uns den Fragen: Was ist das Spezielle, die Erfolgsgeschichte der Jugendkirche; was schätzen wir an der Jugendkirche und was macht auch das Besondere an unserem Einsatz aus; was gibt uns Kraft und Motivation und wie kann Gemeinde- und Gemeinschaftsbildung in der Jugendkirche passieren? Im Spiel „Schatzsuche“ begaben wir uns – unter er-schwerten Bedingungen (nicht sehen, nicht reden) – auf die Jagd nach einem solchen. Es war gar nicht so einfach diesen Schatz zu „bergen“ – aber zum Schluss wurden wir doch noch gemeinsam fündig.

Auch bei Nachforschungen hinsichtlich unserer persönli-chen Talente und Stärken wurden zum Teil noch unge-ahnte Schätze freigelegt: von Cocktailmixen, Facebook-Präsenz über Plakate gestalten, Organisieren, Zuhören bis hin zum Tanzen, Kochen und Rechtschreibfehler

ausbessern. Die Wertschätzung für die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzelnen und auch der Gruppe stand hier im Mittelpunkt.

Besonders spannend wurde es dann bei der „Zukunfts-werkstatt“. Ein Feuerwerk der Ideen, welche wir kreativ, z. B. in Form eines „Utopie-Activity-Spiels“, den anderen KlausurteilnehmerInnen präsentierten.In einem weiteren Schritt überprüften wir dann unsere Einfälle und Geistesblitze auf ihre Realisierungsmöglich-keiten für das Arbeitsjahr 2012/2013 und gingen schon zu konkreten Überlegungen über.

So können wir nach diesem Wochenende verraten: Auch das kommende Arbeitsjahr in der Jugendkirche wird wieder spannend und gemäß unserem Motto „besser mehr als weniger“ werden wir wieder viele interessante und bewegende Veranstaltungen anbieten. So wird es heuer z. B. jeden Monat einen Abend zu einem bestimmten Thema geben, zu dem alle jungen Erwachsenen und MultiplikatorInnen herzlich eingeladen werden; die wöchentlichen come2stay-Gottesdienste gehen weiter ; der 21. Dezember 2012 wird unter dem Titel „Final Prayer“ zelebriert und die Bibelausstellung „Expedition Bibel“ ist im Advent wieder in der Jugendkir-che…Aber mehr verraten wir jetzt noch nicht: lasst euch überraschen und entdeckt auch ihr die Schätze der Jugendkirche!

Wir freuen uns über viele bekannte und unbekannte Gesichter im neuen Arbeitsjahr!

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... den Schatz gemeinsam gefunden.

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„und was glaubst du? – Ein Abend mit den Religionen der Welt“

Ins Gespräch kommen, Fragen stellen, Antworten bekommen war am Abend des 26. März Thema in der Jugendkirche. VertreterInnen von vier Weltreligionen stellten sich dazu zur Verfügung: Sarah Egger (liberale Jüdin), Gerhard Geisler (tibetischer Buddhist), Gre-gor Jansen (Jugendseelsorger der Jugendkirche) und Mohamed Abdel Keream von der Muslimische Jugend erzählten an interaktiven Ausstellungsständen von ihrer Religion.

Nina Sevelda-Platzl, pädagogische Mitarbeiterin

Rund 30 MultiplikatorInnen der verschiedenen konfessi-onellen Jugendorganisationen folgten den Ausführungen und nützten bei jedem Stand die Gelegenheit, selbst Fra-gen zu stellen. Warum werden in buddhistischen Tempeln Zuckerln geopfert? Macht Weihrauch high? Wie betet ein Muslim, wenn er Rückenschmerzen hat? Was macht die Orange am jüdischen Sederteller? - Alle Fragen waren will kommen und wurden kompetent beantwortet.

Nach den intensiven Gesprächen im Rahmen dieser „Reise“ zu den einzelnen Religionen folgten die Teilneh-merInnen der Einladung, der eigenen Spiritualität mit

Hilfe von Impulsen einer Symbol erlebniswelt auf den Grund zu gehen.

Der Abend setzte sich dann im gemütlichen Beisammen-sein fort. Die Gespräche waren auch dabei noch sehr intensiv. Es ging um den einen Gott und die Dreifaltigkeit, um Märtyrer und Religions wissenschaft. Diskutiert wurde bis in die Nacht.

An diesem Abend hat echte Begegnung stattgefunden. Lernen voneinander, Verständnis füreinander entwickeln, Diskutieren und Lachen miteinander, all das hatte Platz in der Jugendkirche.

Mohamed Abdel Keream (Referent Islam, Muslimische Jugend Österreich):„Der Abend war sehr inspirierend – getragen von viel Neugier und Interesse. Ich bin mir sicher, dass er für alle ein starker Impuls war, noch mehr Fragen zu stellen.“

Sarah Egger (Referentin Judentum, liberale Jüdin):„Ich habe das freundschaftliche Klima und den boden-ständigen Austausch sehr genossen. Beein druckt hat mich die respekt- und liebevolle Atmosphäre. Ich hoffe, es gibt bald wieder die Mög lichkeit zu so einer Begegnung!“

Gregor Jansen (Referent Christentum, Jugendseelsorger Jugendkirche und Vikariat Stadt, KJ Wien):„Mir hat gefallen, dass es an diesem Abend nicht um Gleichmacherei ging. Unterschiede wurden benannt und auch ausgehalten. Der Austausch war getragen von ge-genseitigem Respekt, Wert schätzung und Ehrlichkeit.“ Fo

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VertreterInnen der muslimischen Jugend Österreichs

Interessierte ZuhörerInnen

VertreterInnen des Islam, Judentums und Buddhismus

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O-Töne vom Dekanatsjugend- Wochenende

Bernhard Skritek, Ehrenamtlicher im Dekanat Liesing

Der Wald: „Normalerweise ist es so ruhig hier, Fuchs und Hase sagen sich früh ‚Gute Nacht‘. Höchstens sonntags kommen so ein paar Leute und versammeln sich in dem Gebäude, Kirche nennen sie es. Aber in der Nacht des 14. Aprils? Da rennen so verrückte Gestalten durch mich hindurch und jagen sich und das Licht. Echt verrückt!“

Die Küche: „Ja, die kenn‘ ich auch. Sind in der Früh schon angekommen. Haben die außer Essen echt noch was anderes gemacht? Sie waren so oft bei mir und haben gekocht und gefuttert!“

Die Mägen: „Rülps!“ Das Mordwerkzeug: „Zuerst lieg ich ‘nen halben Tag herum, und dann bin ich im Dauereinsatz. Ich dachte, das wär‘ ein Spiel – keine Arbeit!“

Schuld an der Aufregung sind Jugendliche aus vier Pfarren, die am 14./15. April im Jugendzentrum Oberleis zusammen ein Wochenende verbracht haben – gemein-sam gespielt, noch mehr gespielt, gegessen und gebetet haben. Zum Abschluss haben sie noch das Musical „Jesus Christ Superstar“ in der Pfarre Liesing besucht…

Neuen Abenteuern entgegen

Martin Weiss, Jugendleiter DEKX

Eigentlich war heuer, wie in jedem Mai, ein Wochenende zum Verschnaufen geplant. Auf Grund einiger Umstände ergab es sich jedoch, dass wir für die geplante Veranstal-tung kein Quartier gefunden haben. Daher wollten die Verantwortlichen der Regionaljugend-stelle DEKX dieses erholsame Beisammensein ausfallen lassen.

Die Jugendlichen, die sich für das Wochenende inter-essiert haben, wollten jedoch etwas gemeinsam unter-nehmen und nach längerem Überlegen fällten sie den Entschluss, gemeinsam Action in der Natur zu erleben. Ihre Wahl fiel auf einen Ort nahe Bruck an der Leitha, an dem sie nach Lust und Laune toben und herumlaufen konnten. Sie entschieden sich für die moderne Form von „Räuber und Gendarm“ – Paintball.

Also machten wir uns am zwölften Tag des Wonnemo-nats auf und fuhren nach Pachfurth. Dort angekommen, marschierten wir zwanzig Minuten entlang der Straße, um das Paintball-Gelände zu errei-chen. Nach einer kurzen Einweisung ging es dann los. Aufgeteilt in zwei Teams spielten wir, stets mit dem Ziel vor Augen, gewinnen zu wollen, den ganzen Tag im Wald. Aus diversen Verstecken heraus wurden MitspielerInnen des jeweils anderen Teams gezwungen, auszuscheiden.

Bilanz dieses Tages: manch buntes Gesicht, schmutziges Gewand, eine Menge blauer Flecken und Muskelkater bei allen TeilnehmerInnen – ich gebe zu, wir sind diese Art der Bewegung anscheinend nicht mehr gewohnt.Dazu kam zuletzt noch eine einstündige Wanderung von Pachfurth nach Bruck an der Leitha zum Bahnhof. Schon jetzt besteht bei jenen, die diesmal mit waren, der Wunsch, ein Abenteuer dieser Art noch einmal zu erleben. Fo

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Wieso machst du das eigentlich? KURZBERICHT EINER „PGR-NOVIZIN“

Sabrina Szirch, PGR-Mitglied Pfarre St. Josef-Reinlgasse

Erstkommunionvorbereitung in unsere Pfarre gekommen bin, habe ich hier auch meine geistige Heimat gefunden. Und nicht nur das, ich habe auch eine zweite Familie gefunden, in der ich mich wohl fühle und mich auch engagiere. Seit zehn Jahren bin ich Ministrantin und leite mittlerweile auch selbst eine MinistrantInnengruppe.

Als mich mein Pfarrer P. Erich vor einem halben Jahr gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, mich für den PGR aufstellen zu lassen, habe ich mich zwar geschmeichelt gefühlt, aber ich habe es nicht in Betracht gezogen. Schon allein wegen der vielen Arbeit, die auf mich zukommen würde, war ich anfangs eher zurückhaltend.

Schlussendlich habe ich mich dann doch über-reden lassen. Ich habe mir einfach gedacht, wenn Gott will, dass ich in den PGR komme, dann werde ich auch genug Stimmen bekom-men, und wenn nicht, dann soll es einfach nicht sein.

Als ich das Ergebnis erfahren habe, war ich zunächst überrascht, aber auch ein bisschen besorgt. Ich hatte

nicht mit so vielen Stimmen gerechnet und fühlte mich von der Verantwortung leicht überfordert. Aber trotz der anfänglichen Zweifel und Sorgen,, bin ich nun froh, gewählt worden zu sein. Ich denke nämlich, dass ich als jüngstes Pfarrgemeinderatsmitglied etwas neuen Schwung in das Pfarrleben bringen kann.

Obwohl in unserer Pfarre schon sehr viel für Kinder ge-macht wird, finde ich es traurig, dass nur wenige Jugend-

liche nach der Firmung weiterhin in die Kirche kommen. Ich hoffe, dass sich auch für diese Jugendlichen ein ansprechendes Programm finden lässt, wodurch sie wieder zum Glauben finden und unsere Familie noch ein Stück größer machen.

Wir hatten bisher zwar erst eine einzige richtige PGR-Sitzung, aber man sieht schon jetzt, dass die neuen Pfarrgemeinderäte sehr engagiert sind und viel bewirken möchten.

Auch wenn es sicher nicht immer so einfach sein wird, freue ich mich schon auf die kommenden fünf Jahre und auf die Hürden, die es gemeinsam zu bewältigen gilt.

Wir+1. JesusgebetTerézia Ovčaríková, Jugendleiterin Dekanat Liesing

Am 21. März fand für alle MitarbeiterInnen des Vikariats Stadt und ihre +1-Begleitung, das zweite Wir+1-Treffen zum dem Thema: Kontemplation-Jesusgebet statt (Anm.: kurzes inneres Gebet, bei dem der Name Jesu oft wiederholt wird). Als Referentin wurde Angie Simek eingeladen, die langjährige Exerzitienbegleiterin ist und derzeit auch als interne Leiterin der Gesprächsinsel arbeitet. Es herrschte ein angenehmes Klima und man hat kaum bemerkt, dass das Treffen zwei Stunden gedauert hat. Das Ziel, wie bereits beim ersten Treffen, war es, ein

spirituelles Angebot für alle Anwesenden bereitzustellen, aus dem sie etwas Neues für ihr eigenes Leben mitneh-men können. Angie Simek hat in einer kurzen Einleitung die kontemplative Form des Jesusgebets vorgestellt und dann zusammen mit allen Anwesenden dieses auch praktisch ausprobiert. JedeR hat hautnah erlebt, wie man Körper und Meditation zusammenbringen und damit auch das Gebet am intensivsten erleben kann. Nach der Veranstaltung gab es noch einen gemütlichen Ausklang im „Inigo“ (Lokal der Caritas in der Bäckerstraße).

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Dekanatsjugend- kreuzweg „CRUZIFIX NOCH EINMAL – LEIDEN SCHAFFT“

Rebecca Frank

Man nehme über 100 Jugendliche und Firmlinge des De-kanats Wiener Neustadt, einen lauen Märzabend, einen Jugendbischof und das Kreuz auf sich. So geschehen am 23. März 2012, als sich junge und jung gebliebene Men-schen im Wiener Neustädter Bürgermeistergarten auf den Weg machten, um das Leiden Jesu und das eigene Leben in Zusammenhang zu setzen.

Bei den Stationen, welche von Jugendlichen aus unter-schiedlichen Pfarren des Dekanats vorbereitet wurden, ging es um den Umgang mit Schicksalsschlägen, Un-gerechtigkeiten und Demütigungen, wie sie jeder von

uns kennt. „Am meisten betroffen hat mich der Begriff ‚Außenseiter’. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Mehr als der klassische Kreuzweg, den man kennt“, resü-miert Lukas aus Sollenau.

Bis heute gebe es Leid und die Welt sei nicht so, wie wir sie uns wünschen. Doch Jesus sei gekommen, um uns in unserem Dunkel zu helfen, so Weihbischof Turnovs-ky. Apropos „dunkel“ – der Dekanatsjugendkreuzweg endete mit dem Gedanken an die Auferstehung und der Erinnerung an die positiven Dinge, die das Leben lebenswert und hell machen. Und finster war es beim anschließenden Chillout mit Lagerfeuer im Neukloster-garten überhaupt nicht.

  cU0212-Süd-Dekanatsjugendkreuzweg cruzifix-01.jpg: Jugendliche nehmen das Kreuz auf sich (Foto: Marcelo Bubniak)

  cU0212-Süd-Dekanatsjugendkreuzweg cruzifix-02.jpg: Gemeinsam gegen das Dunkel beim Chillout am Lagerfeuer (Foto: Marcelo Bubniak)

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Das war’s. Aus. Ende. Schluss. Baba.

Rebecca Frank

Das Vikariatsleitungsteam vom Vikariat Süd – im Juni 2010 gewählt – verab-schiedet sich. Unsere Zeit ist abgelaufen. Es waren intensive, großartige, mühsame, moti-vierende, spannende, aber sicher nie-

mals langweilige Zeiten. Wir haben uns selber, gegenseitig, das Vikariat in vielen Facetten und jede Menge engagier-

ter Leute kennengelernt. Bei all dem Planen, Kritisieren, Reflektieren, Organisieren sind glücklicherweise auch der Spaß und das gemeinsame Feiern oder einfach nur Zuhören nicht zu kurz gekommen. Danke und vergelt’s Gott (das gilt auch für unsere hauptamtlichen „Buddys“ und alle, die uns begleitet, zugehört, motiviert haben).

UND WEITER GEHT’S.

Aber: Unseren Nachfolgerinnen und Nachfolgern (aktu-elle Namen siehe wien.kjweb.at/ehrenamt), die sich im Juni 2012 der Wahl gestellt haben, wünschen wir genauso viel Freude am Werken mit und für junge Menschen und wir bedanken uns jetzt schon für ihre Bereitschaft, sich für unsere Kirche zu engagieren.

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Autobus-segnung bei Jugend am Hof

Im Rahmen der Aktion „Autofasten“ wurde bei Jugend am Hof am 25. März 2012 ein Autobus gesegnet.

Gemeinsam mit Jugendlichen wurde ein ausgemusterter Linienbus liebevoll um- und ausgebaut. Dieser dient nun als Schlafmöglichkeit am Campingplatz.

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AZIN

MagazinAbschied 1Mit Freude und Dankbarkeit darf ich auf sechs spannende Jahre hauptamtlicher Tätigkeit für die Katholische Jugend der Erzdiözese Wien zurück-schauen. Die Arbeit der KJ konnte ich schon im Zuge meines ehrenamtlichen Engagements kennen lernen, etwa als Vorsitzender der KJ Süd. 2006 wurde ich als Jugendleiter für das Dekanat Wiener Neustadt in das Hauptamtlichen-Team aufgenommen. Im Jahr 2010 übernahm ich als Karenzvertretung die Fachbereichs-

leitung in der KJ Wien. Ab August 2012 wechsle ich in die Leitung der Abteilung Kirchenbeitrag und verlasse die KJ – zu-mindest in beruflicher Hinsicht.

Ich gehe – auch wenn das abgedroschen klingen mag – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Zeit bei der KJ werde ich als sehr bereichernd in Erinnerung behalten. Vor allem die vielen Begegnungen mit Jugendlichen und in der Jugendpastoral Engagierten werden mir im Gedächtnis bleiben. Dafür bin ich auch Gott dankbar, der mich bis hierher geführt hat. Im Ver-trauen auf Ihn gehe ich mit Zuver-

sicht an meine neue Aufgabe heran. Freilich weiß ich, dass ich auch viele(s) vermissen werde. An dieser Stelle tauchen viele Gesichter vor meinem inneren Auge auf.

Liebe KollegInnen, liebe ehrenamtlich Engagierte, ich wünsche Euch, ich wünsche der KJ Wien von ganzem Herzen Gottes reichen Segen für die Zukunft. Mit Seiner Hilfe – und mit Un-terstützung der VerantwortungsträgerInnen in der Erzdiözese – möge es Euch auch weiterhin gelingen, für Jugendliche Seine Liebe und Nähe erfahrbar zu machen.

Euer Wolfgang

Wolfgang Paset,

Fachbereichsleiter KJ

seinen typischen „Chef-Blick“...

exzellenten Hutmode-Geschmack...

Wolfgang zeichnet sich aus durch...

eine enorme Hemd-Sammlung

(das dritte Muster allein auf

dieser Seite)...

und ein starkes Team!

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AZIN

Abschied 2

Ich bin dann mal weg ...

Nach über 1000 kontrollierten Zeitaufzeichnungen, 5 FeuerFesten und einer Wachs-Entfernaktion im strömenden Regen am Heldenplatz ist es soweit: nach 8 Jahren bei der KJ (Jugendleiterin im Naïn, Organisationsreferentin im Vikariat Stadt und stv. Fachbereichsleiterin) bleibe ich zwar der Erzdiözese Wien treu (ich werde im August ins Personalreferat wechseln), verlasse aber die KJ als hauptamtliche Mitarbeiterin.

In diesen 8 Jahren ist für die KJ und mich viel passiert:

2007 und 2010 war ich, gemeinsam mit Erich Amann, für den Infopoint in Mariazell verantwortlich (Jugend-wallfahrten „aufbrechen“ und „Voll Leben“) 2006 und 2008 habe ich 2200 TeilnehmerInnen zu 170 Projekten im Rahmen von 72Stunden ohne Kompromiss zugeteilt, in denselben Jahren sind wir zweimal mit dem KJ-Büro übersiedelt (Stephansplatz-Alserstraße-Stephansplatz) und ich war bei 4 KJ-Kon-gressen dabei.

In all diesen Jahren bin ich vielen engagierten Men-schen begegnet, die sich für Jugendliche in Pfarren, Gemeinden und Bewegungen einsetzen.Ich möchte nicht behaupten, dass alles nur schön und gut war, es hat auch Durststrecken und mühsame Zeiten gegeben, aber die Zeit bei der KJ war für mich sehr prägend und hat auch gute und intensive Freund-schaften mit sich gebracht.

Der KJ und allen, die sich für sie engagieren, wünsche ich weiterhin ein gutes Werken am Reich Gottes sowie verantwortungsvolle und wohlwollende Leitungspersonen. Möget ihr das Leben in Fülle haben!

Eure Margit

Margit Solterer, OR Stadt, stv. Fachbereichsleiterin

Punschstand 2007

Planungsklausur 2011, Tulln: Beim Begutachten des (alkoholfreien) KJ-Cocktails

Nikoloaktion 2005: als schokiausteilender Engel unterwegs

Sommerkurs, Oberleis 2007: Alle Jahre wieder als Köchin dabei

Mariazell 2010: beim leicht entnervten Sortieren von TeilnehmerInnen-Listen

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Magazin

FrischlingName Gregor Ploch

Alter 35

e-mail [email protected]

Funktion Organisationsreferent für das Vikariat Stadt

Tätigkeit, Beruf Theologe, Kirchenhistoriker und Übersetzer

Wohnort Wien

Freizeit Radfahren, Skifahren, Segeln, Reisen, viel Lesen, nette Men-schen treffen, eine gute Melange trinken, Wien erkunden

Das spiele ich gerne

Schach

Diese Person beeindruckt mich

Kazimierz Kardinal Świątek, ehem. Erzbischof von Minsk (Weißrussland). In der Zeit der sowjetischen Diktatur verbrach-te er mehrere Jahrzehnte in Gulags (Schwerstarbeitslager) und Gefängnissen. Das einzige, was ihn noch am Leben hielt, war sein unerschüt-terlicher Glaube an Gott

WORDRAP

jugendlich… ist die Phase vor „jung geblieben“

Musik Ohne sie wäre das Leben fad

BibelDie spannendste Lektüre, die das Leben zu bieten hat

KJ Nette junge Menschen

(er)wachsenWill jeder werden, doch nicht alle sind es

was ich sonst noch sagen möchte

Ich freue mich, dabei zu sein

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Liedertipps Constanze Huber

Add me – Chumbawamba

Mein neues Handy – wise guys

Facebook – wise guys

PCdenzfall – Bodo Wartke

Brief an Steve – Bodo Wartke

the google+ song – Ashley Pitman

you‘re noone if you‘re not on Twitter – Ben Walker

The iphone song – Mikkel Christiansen

2 Stunden-Party für frisch Gefi rmte 2011/2012

2 8 2 HochneukirchenGrametschlag 11

06. – 07. Juli 2012

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Anmeldung bis 01.06.2012 unter wien.kjweb.at/fi rmsplash2012

facebook.com/fi rmsplash

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BUCHreZeNsioN

„Schreiben fürS Web.

Konzeption – text – nutzung“

Lisi Buchart

Wieland Melanie; Spielkamp Matthias:

Schreiben fürs Web. Konzeption – Text – Nutzung

2003. [TL/7.081]

Dieses Buch Brief an Steve - Bodo Wartkeeigt, wie Informa-

tionen für das Online-Medium strukturiert und geschrieben

werden müssen, damit sie InteressentInnen finden und genutzt

werden.

Außerdem wird darin anhand von Beispielen aus der Praxis

erklärt, wie ein unverwechselbarer, zielgruppengerechter

Internet-Auftritt funktionieren kann.

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EHRE

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T Ehrenamt

Mein Engagement für eine bunte, lebendige Kirche

An schöne Erlebnisse denkt man doch gerne zurück, oder? Genauso ist es bei mir, als ich den lebendigen und bunten katholischen Glauben für mich entdeckte und beschloss, diesen aktiv und mit anderen gemeinsam zu teilen und zu leben.

Matthias Ruzicka, BAKIP-Schüler und Ehrenamtlicher in der Pfarre Winzendorf sowie im Dekanat Wiener Neustadt

Es war 2009 in Eisenstadt bei find•fight•follow ,,so und so“, als mir die Erleuchtung kam. Als ich sah, wie hunder-te von Jugendlichen in einer einzigen Kirche so lebendig eine Messe feiern konnten, da war ich anfangs sprachlos. Ich weiß nicht, wie oder wieso, aber von diesem Moment an war ich fasziniert. Fasziniert einerseits von dem Enga-gement, das sich im Hintergrund abspielte, andererseits von all dem, was viele andere Jugendliche und ich dort erlebt haben: Bunte, lebendige Kirche!

Ab diesem Zeitpunkt wusste ich ganz genau, dass ich diese „Welt“ der bunten Kirche mit anderen teilen und erleben will! Ab diesem Moment habe ich, ganz un-bewusst, angefangen ehrenamtliches Engagement zu zeigen. Angefangen hat dann alles in meiner Heimatpfarre Winzendorf, als ein paar Jugendliche und ich eine katholische Jugendgrup-pe gründen wollten. Es gab natürlich einige Skeptiker in der Pfarre, aber unser Pfarrer Christoph wusste ganz genau: Jugendliche sind die Zukunft unserer Kirche. Wir veranstalteten Jugendmessen,

hielten viele lustige und interessante Gruppenstunden, gestalteten Messen mit oder machten Ausflüge. Von Anfang an war ich motiviert, in unserer Pfarre mitzu-wirken, neuen Wind hineinzubringen, die Leute wachzu-rütteln. Mittlerweile leite ich so gut ich kann die Jugend-gruppe und unternehme mit ihnen vieles, bin mehr oder weniger für die Ministranten zuständig und seit kurzem im PGR und dort für Jugendarbeit zuständig. Aber ich schau auch über den Tellerrand! Es macht einfach Spaß, mit anderen Jugendlichen zusammen Kirche zu erleben!

Ich glaube, es ist wie ein Hobby, mit Jugendlichen ehren-amtlich zu arbeiten. Viel Zeit steckt in den Vorbereitun-gen, in den vielen Stunden, wenn man mit ihnen eine große Sache plant. Ehrenamtliches Engagement ist heute nicht mehr wegzudenken! Freudentränen, Herzblut, viele Ideen und vieles mehr flie-ßen, wenn sich Jugendliche mit einer Sache beschäftigen. Und das schönste an dem ganzen ist, wenn Jugendliche dann beim Ergebnis ihrer Arbeit stolz auf sich sind, lachen und Freude haben. Dies ist, glaub ich, Motivation und Lohn genug als ehren-amtlicher Mitarbeiter, das ist mehr wert als alles Geld der Welt! :)

Das Bild zeigt: Ehrenamt macht Spaß! (Matthias hier rechts im Bild)

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P.b.b. GZ 02Z034286Verlagspostamt: 1010 WienErscheinungsort: Wien

Seminare für FirmbegleiterInnen 2012Die ideale Vorbereitung auf den Einsatz als FirmbelgeiterIn!

• Theologische und methodische Grundlagen für die Firmvorbereitung• Praktische Tipps für die thematische Arbeit mit Firmlingen • Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch• Termin-Angebote in jedem Vikariat

VonEndeSeptemberbisAnfangDezemberfindeninjedemVikariatFirmbe-gleitseminare, mit jeweils unterschiedlichen Terminangeboten, statt. Die TeilnehmerInnen können sich frei für eine Kursvariante entscheiden und müssen nicht in ihrem eigenen Vikariat bleiben. Neben den Grundkursen wird auch ein Aufbaukurs für FirmbegleiterInnen, die den Grundkurs schon absolviert haben, angeboten.

Termine und nähere Informationen unter:

http://wien.kjweb.at/firmbegleitseminare

miteinander LEBEN

Mit dem Smartphone ist ein Telefonat

problemlos fast immer und überall

möglich.

Wer erinnert sich noch an die Zeit, als

man dazu das nächste »Telefonhütterl«

aufsuchen musste? Oder an die

Vierteltelefonanschlüsse und die

Apparate mit Wählscheibe?

Erinnert sich jemand an die erste selbst

gekaufte Schallplatte und wie man den

Plattenspieler bedienen musste, um

Musik zu hören? Für den Musikgenuss,

ob für zu Hause oder für unterwegs,

lädt man heute MP3s aus dem Internet

herunter. Heirateten früher die Paare

relativ früh, so leben die meisten heute

schon einige Jahre vor der Hochzeit

zusammen, viele heiraten gar nicht.

An scheinbar banalen Beispielen

wie diesen wird sichtbar, wie

verschieden die Lebenserfahrungen

der Generationen sind und wie

unterschiedlich ihr Blick auf ein und

dieselbe Gesellschaft ist.

Das Zusammenleben der Generationen

war nie ohne Spannungen. Unabhängig

davon, wie die familiären Beziehungen

heute im Konkreten gestaltet sind, ob

Verwandtschaft oder »Wahlfamilie«, ob

Patchwork oder alleinerziehend etc. –

für den familiären Bereich gilt, dass das

Zusammenleben der Generationen von

Sympathie und Solidarität geprägt ist.

So ist in vielen Familien zum Beispiel

der Besuch von Oma und Opa eine

Bereicherung.

Denn die Jungen freuen sich darüber

und die Eltern sind dadurch entlastet.

Eine finanzielle Unterstützung ab und

zu ist außerdem immer willkommen.

Dafür wenden sich die Älteren an die

Jüngeren, wenn sie sich mit Handy und

Computer nicht auskennen.

Sie rechnen mit der Hilfe der Jüngeren,

wenn die Selbständigkeit im Alter

nachlässt.

Ein anderes Bild zeigt sich, wenn wir

auf die gesamtgesellschaftliche bzw.

außerfamiliäre Situation schauen.

Hier sind Polarisierungen und

Konkurrenz zwischen den Generationen

nicht zu übersehen.

Wer bestimmt das politische Geschehen?

Wer gibt den Ton an?

Welche Werte gelten?

Wo finden die Jungen ihren Platz in

einer Gesellschaft, die zunehmend

älter wird? Wie werden die Ressourcen

verteilt? Gibt es die Bereitschaft und Möglichkeit,

unvoreingenommen aufeinander

zuzugehen?

Gibt es in Zukunft nur Gewinner oder

Verlierer oder einen Weg für alle?

Wo liegt hier der Auftrag für die Kirche?

Die Beziehungen der Generationen

müssen heute ganz bewusst neu

gestaltet werden. Dies beginnt mit dem

Abbau von Vorurteilen und Halbwissen.

Ein Schritt dazu ist der Fachtag

»Miteinander leben – voneinander

lernen«.

Er möchte Stärken und Ressourcen

der Generationen aufzeigen, zum

gegenseitigen Lernen motivieren

und Impulse für die Pastoral in ihren

unterschiedlichen Bereichen geben.

Veranstalter

Abteilung Generati onenKategoriale Seelsorge Erzdiözese Wien

www.kategoriale-seelsorge.at/generati onen

Fachbereich Ehevorbereitung

www.kirchliche-hochzeit.at

Fachbereich Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung

www.begegnungbewegt.at

Fachbereich Kontaktstelle für Alleinerziehende

htt p://alleinerziehende.at

Fachbereich Kinderseelsorge/Katholische Jungschar

htt p://wien.jungschar.at

Fachbereich Jugendseelsorge/Katholische Jugend

htt p://wien.kjweb.at

Fachbereich Ministrantenseelsorge

www.minifundus.net

Fachbereich Seniorenpastoral

www.seniorenpastoral.at

WIGE - Plattf orm für Geschiedene und Wiederverheiratete in der Kirche

www.wige.kategoriale-seelsorge.at

Veranstaltungsort

JUFA Wien CityMautner-Markhof-Gasse 50

1110 Wien

Anreise mit öff entlichen Verkehrsmitt eln:

U-Bahn nur 200 m entf ernt (U3, Enkplatz)

Anreise mit dem Auto:

Parkplätze vorhanden

Anmeldung

online unterhtt p://wien.jungschar.at/generati onen

postalisch; mit umseiti gem

Anmeldeabschnitt

telefonisch: 01 51552 3396

Fachtag zum Dialog der Generati onen im JUFA Wien City

10. November 2012

voneinander

LERNEN

Infos und Anmeldung auf:

wien.jungschar.at/generationen


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