Paper 1-33des
HWWI-KompetenzbereichesHamburg und regionale Entwicklungen
HWWI Research
Die Struktur der Landwirtschaft in der Metropolregion Hamburg
Julia Kowalewski, Sven Schulze
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) | 2010ISSN 1861-504X
Julia KowalewskiHamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)Heimhuder Str. 71 | 20148 HamburgTel +49 (0)40 34 05 76 - 673 | Fax +49 (0)40 34 05 76 - [email protected]
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Redaktion:Thomas Straubhaar (Vorsitz)Silvia Stiller
© Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) | Juli 2010Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes oder seiner Teile ist ohne Zustimmung des HWWI nicht gestattet. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmung, Einspeicherung und Verarbei-tung in elektronischen Systemen.
Die Struktur der Landwirtschaft in der Metropolregion Hamburg
Dipl.-Vw. Julia Kowalewski
Dr. Sven Schulze
unter Mitarbeit von Stephan Schuster
1
Gliederung
Problemstellung ………………………………………………………………………………………………………………………………………..2
1 Einführung ………………………………………………………………………………………………………………………………………….3
2 Ökonomische Bedeutung der Landwirtschaft in der Metropolregion Hamburg ……………………4
2.1 Arbeitsmarkt Landwirtschaft …………………………………………………………………………………………………. 4
2.2 Bruttowertschöpfung ……………………………………………………………………………………………………………… 8
2.3 Preisentwicklungen ………………………………………………………………………………………………………………. 10
2.4 Gewinne ……………………………………………………………………………………………………………………………………11
3 Bodennutzung ………………………………………………………………………………………………………………………………… 13
3.1 Landwirtschaftlich genutzte Fläche ……………………………………………………………………………………. 13
3.2 Landwirtschaftlich genutzte Fläche nach Fruchtarten ……………………………………………………. 15
3.3 Obstanbau im Alten Land …………………………………………………………………………………………………….. 17
3.4 Erträge ……………………………………………………………………………………………………………………………………… 17
3.5 Wasser ……………………………………………………………………………………………………………………………………… 19
4 Strukturen der landwirtschaftlichen Betriebe ……………………………………………………………………………20
4.1 Betriebe und ihre Rechtsform ……………………………………………………………………………………………….20
4.2 Betriebsgröße …………………………………………………………………………………………………………………………. 22
4.3 Betriebswirtschaftliche Ausrichtung ………………………………………………………………………………….. 23
4.4 Landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung ………………………………………………………………….25
4.5 Ökologischer Landbau ……………………………………………………………………………………………………………27
4.6 Biogasanlagen ……………………..………………………………………………………………………………………………….28
5 Zusammenfassng und Ausblick ……………….…………………………………………………………………………………..30
Literatur …………………………………………………………………………………………………………………………………………………....32
Anhang …………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 35
2
Problemstellung
Die Zusammenhänge zwischen der Agrarwirtschaft und dem Klimawandel sind offensichtlich:
Einerseits wird die Landwirtschaft mit verantwortlich für einen anthropogenen Klimawandel
gemacht und entsprechend käme ihr eine wesentliche Rolle im Klimaschutz zu. Andererseits
haben in keinem anderen Sektor die Wetterbedingungen einen größeren Einfluss auf den
wirtschaftlichen Erfolg, so dass ein etwaiger Klimawandel mit großen
Anpassungserfordernissen einher geht.
In einer über einen längeren Zeitraum angelegten Reihe von Studien setzt sich das HWWI im
Rahmen des Projektes KLIMZUG NORD – Strategische Anpassungsansätze zum Klimawandel in
der Metropolregion Hamburg – mit den Folgen des Klimawandels für den landwirtschaftlichen
Sektor in der Metropolregion Hamburg auseinander. In dem vorliegenden ersten Arbeitspapier
wird die Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor in der Metropolregion Hamburg beleuchtet.
Dabei wird ihre regionale Bedeutung auf der Grundlage kreisbezogener ökonomischer Daten
analysiert. Ziel ist es, eine Arbeits- und Diskussionsgrundlage für spätere Untersuchungen zu
schaffen, in denen die (ökonomischen) Konsequenzen des Klimawandels und resultierende
Anpassungsmöglichkeiten identifiziert werden sollen.
Im Folgenden wird nach einer kurzen Einführung zunächst die ökonomische Bedeutung der
Landwirtschaft für die Metropolregion Hamburg herausgearbeitet. Es wird beleuchtet, welche
Rolle der Landwirtschaft auf dem Arbeitsmarkt und bei der Wertschöpfung in der Region
zukommt und wie sich diese in der jüngeren Vergangenheit entwickelt hat. Im dritten
Abschnitt folgt eine detaillierte Auswertung der Daten zur Bodennutzung. Hier wird
untersucht, wie die landwirtschaftlichen Flächen der Metropolregion genutzt werden, welche
Feldfrüchte angebaut werden und wie sich ihre Ertragsraten in der Vergangenheit dargestellt
haben. Der anschließende Abschnitt geht auf die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe
ein. Neben den Betriebsgrößen und ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung wird auch die
Entwicklung des ökologischen Landbaus beschrieben. Der Bericht schließt mit einer
Zusammenfassung und einem Ausblick.
3
1 Einführung
Die Land- und Forstwirtschaft und die Fischerei trugen im Jahre 2007 zusammen nur
annähernd 1 % zur Bruttowertschöpfung in Deutschland bei und beschäftigten lediglich 2 %
der Arbeitskräfte. Allerdings zählt Deutschland mittlerweile zu den größten Agrarproduzenten
der EU. Die deutschen Agrarexporte haben sich von 1990 bis 2008 mehr als verdoppelt,
gegenüber 1980 sogar vervierfacht. Mit etwa 17 Millionen Hektar (ha) wird mehr als die Hälfte
der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt und Land- und Forstwirtschaft prägen
das Bild der ländlichen Regionen. Ebenso stellt sich das Bild in der Metropolregion Hamburg
dar, in der 1,08 Millionen ha – das sind 55 % der Fläche – landwirtschaftlich genutzt werden. In
einzelnen Landkreisen sind die Wirtschaftsstrukturen allerdings noch wesentlich stärker auf die
Landwirtschaft ausgerichtet. Diesen ländlichen Regionen kommt eine besondere Bedeutung
zu. Denn Landwirtschaft kann nicht nur als Teil der Wirtschaft sondern auch als ein Teil der
Gesellschaft, der Kultur und der Umwelt gesehen werden. Sie nutzt die natürlichen Ressourcen
und wirkt aktiv an ihrer Gestaltung und Bewahrung mit, so dass der Landwirtschaft auch beim
Klimaschutz eine wichtige Rolle zukommt.
Weiterhin ist zu bedenken, dass die Landwirtschaft für viele andere Wirtschaftsbereiche eine
bedeutende Rolle spielt. Viele vor- und nachgelagerte Bereiche sind von ihr abhängig (vgl.
Tabelle 1).
Tabelle 1
Vorgelagerter Bereich Futtermittel-, Pflanzenschutz- und Düngemittelindustrie; Hersteller von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen; Bauwesen; Handel mit Grundstoffen, Maschinen und Geräten
Nachgelagerter Bereich
Engere Betrachtung: Produzierendes Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung
Weitere Betrachtung: Nahrungsmittelhandel; Gastgewerbe (ohne Beherbergungsleistung)
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2008), S. 7.
Vor- und nachgelagerte Bereiche der Landwirtschaft
Die folgenden Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Jahre 1999 bis 2007. Die
letzte Agrarstrukturerhebung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wurde für das
Jahr 2007 veröffentlicht. Daten zu Erwerbstätigen und zur Bruttowertschöpfung auf
4
Kreisebene sind ebenfalls bis zum Jahr 2007 verfügbar. Die Beschäftigtenzahlen liegen zwar bis
zum Jahr 2009 vor, doch wurden im Zuge der Umstellung der Wirtschaftszweigklassifikation
von WZ2003 auf WZ2008 einige wirtschaftliche Tätigkeiten, die ursprünglich der
Landwirtschaft zugeordnet waren, in den Dienstleistungssektor verlegt. Damit sind die
Beschäftigtenzahlen in der Landwirtschaft von 2007 auf 2008 formal stark gesunken, doch
spiegeln diese Rückgänge keine realen Beschäftigungsrückgänge wider. Um die
Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, werden daher auch die Beschäftigtenzahlen
ausschließlich bis 2007 betrachtet.
2 Ökonomische Bedeutung der Landwirtschaft in der Metropolregion Hamburg
2.1 Arbeitsmarkt Landwirtschaft
Der längerfristige Trend des Rückgangs der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft hat
sich auch in jüngster Vergangenheit fortgesetzt, sowohl in Deutschland insgesamt als auch in
der Metropolregion Hamburg im Speziellen. So sind im Jahr 2007 in der Metropolregion
Hamburg 2,4 % aller Erwerbstätigen, das heißt 50 600 Personen1, in der Land- und
Forstwirtschaft tätig, was annähernd dem bundesweiten Durchschnitt entspricht (2,1 %). Wie
in Tabelle 2 zu sehen ist, sind allerdings nicht alle Kreise der Metropolregion gleichermaßen
betroffen. So kann in den niedersächsischen Kreisen Harburg und Stade sogar ein Anstieg der
Erwerbstätigenzahlen von 13,8 beziehungsweise 7,5 % zwischen 1999 und 2007 beobachtet
werden. Absolut gesehen sind dies 400 beziehungsweise 300 Arbeitsplätze, die in acht Jahren
geschaffen wurden. Die Kreise Segeberg (+2,9 %) und Stormarn (+4,3 %) im schleswig-
holsteinischen Teil der Metropolregion hatten immerhin einen Zuwachs von jeweils 100
Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft zu verzeichnen.
Die enorme Freisetzung von Arbeitskräften ist vor allem auf den technischen Fortschritt
zurückzuführen, wodurch der Arbeitszeitbedarf zur Herstellung einer bestimmten Menge an
Nahrungsmitteln drastisch gesunken ist (vgl. Heissenhuber 2008). So belegen zahlreiche
Studien beispielsweise, dass der Einsatz automatischer Melksysteme den Arbeitszeiteinsatz
durchschnittlich um 7,4 bis 10,8 Arbeitskräftestunden je Kuh und Jahr reduziert (vgl. Trilk et al.
2006, S. 106). Allerdings muss in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, dass zur
Bereitstellung der Technologie und für die Betreuung und Wartung der Technik zusätzliche
Arbeitskräfte benötigt werden. Insofern hat sich die Art der Tätigkeit verändert und die
Arbeitsplätze sind teilweise nicht mehr in der ursprünglichen Umgebung angesiedelt (vgl.
Heissenhuber 2008).
1 Aus Gründen der Datenverfügbarkeit sind die Erwerbstätigen in der Fischerei in den Zahlen enthalten.
Da dieser Wirtschaftszweig allerdings in fast allen Kreisen der Metropolregion eine untergeordnete Rolle spielt, spiegeln die Auswertungen die Entwicklungen in der Land- und Forstwirtschaft zufriedenstellend wider. Die Kreise, in denen der Fischerei eine relativ bedeutende Rolle zukommt, sind Cuxhaven und Dithmarschen. Hier sind elf beziehungsweise sechs Prozent der Erwerbstätigen aus Land -und Forstwirtschaft und Fischerei in der Fischerei tätig.
5
Eine andere statistische Größe zur Bewertung der Arbeitsmarktentwicklung ist das Konzept der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Sie sind per Definition in den Erwerbstätigenzahlen
enthalten. Allerdings beinhalten sie keine Selbstständigen, Beamte und geringfügig
Beschäftigte. In der Landwirtschaft machen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte einen
eher geringen Anteil aus, da viele Landwirte selbstständig sind. Während in anderen
Wirtschaftsbereichen der Metropolregion durchschnittlich 67 % der Erwerbstätigen in einem
Beschäftigungsverhältnis stehen, sind dies in der Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2007
lediglich 36 %. Ihr Anteil ist in der jüngeren Vergangenheit nahezu konstant geblieben. Damit
entzieht sich die Metropolregion dem bundesweiten Trend. Denn im Durchschnitt ist die
Bedeutung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agrarsektor eher
zurückgegangen. So waren hier 2007 in Deutschland nur noch ein Viertel der Erwerbstätigen in
einem Beschäftigungsverhältnis.
Im Stadtstaat und seinen umliegenden Kreisen sind in den vergangenen acht Jahren rund 280
neue Beschäftigungsverhältnisse entstanden, was einen Zuwachs von 1,5 % bedeutet.
Spitzenreiter ist – wie schon bei den Erwerbstätigenzahlen - der Landkreis Stade mit einem Plus
von 213 Beschäftigten. In Hamburg, Lüchow-Dannenberg und Rotenburg (Wümme) ist die
Anzahl der Beschäftigten sogar trotz rückläufiger Erwerbstätigenzahlen gestiegen (vgl. Tabelle
2).
6
Tabelle 2
Anzahl der Beschäftigten
Anzahl der Erwerbs-
tätigen
Landkreis Arbeitsort 2007 absolut % 2007 absolut %
Deutschland 214.000 -50.207 -13,9 845.000 -101.000 -10,7
Metropolregion Hamburg 18.346 278 1,5 50.600 -700 -1,4Cuxhaven 1.064 -54 -4,8 4.800 -400 -7,7Dithmarschen 1.044 -28 -2,6 3.600 0 0,0Hamburg 2.921 105 3,7 5.300 -200 -3,6
Harburg 1.301 188 16,9 3.300 400 13,8Herzogtum Lauenburg 976 -39 -3,8 2.800 0 0,0Lüchow-Dannenberg 474 29 6,5 1.600 -100 -5,9Lüneburg 853 -100 -10,5 2.100 -200 -8,7Pinneberg 2.553 -302 -10,6 4.500 -300 -6,3Rotenburg (Wümme) 1.222 129 11,8 4.600 -200 -4,2
Segeberg 1.282 82 6,8 3.500 100 2,9Soltau-Fallingbostel 876 52 6,3 2.700 0 0,0Stade 1.103 213 23,9 4.300 300 7,5Steinburg 748 18 2,5 2.600 0 0,0
Stormarn 1.094 63 6,1 2.400 100 4,3
Uelzen 835 -78 -8,5 2.500 -200 -7,4
Ludwigslust 2.068 -506 -19,7 3.400 -300 -8,1
Quellen: Bundesagentur für Arbeit (2009); Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009a);
Berechnungen HWWI.
Erwerbstätige und Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft 1999-2007
Veränderung der sv Beschäftigten
gegenüber 1999
Veränderung der Erwerbstätigen
gegenüber 1999
Eine Betrachtung der Arbeitskräftestruktur zeigt, dass Familienarbeitskräfte auch 2007 noch
einen Großteil der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte ausmachen. Doch ihre Bedeutung wurde
im Laufe der Zeit durch den Zuwachs familienfremder Arbeitskräfte geschmälert. Besonders
familienfremde Arbeitskräfte, die nicht ständig beschäftigt sind, haben an Bedeutung
gewonnen. Diese Entwicklung erklärt unter anderem den Anstieg der Beschäftigten in der
Metropolregion trotz sinkender Erwerbstätigenzahlen. In Schleswig-Holstein ist ihr Anteil um
14,7 % und in Niedersachsen um 23,7 % gewachsen. Dagegen hat sich in Hamburg die Anzahl
familienfremder Arbeitskräfte, die ständig beschäftigt sind, von 1999 bis 2007 stark erhöht.
Mecklenburg-Vorpommern – mit Ludwigslust als Partnerkreis der Metropolregion Hamburg –
weist eine andere strukturelle Entwicklung auf. Die Anzahl der Familienarbeitskräfte ist um
11 % gewachsen, wobei das Wachstum vorrangig bei den Vollzeitbeschäftigten stattgefunden
hat. Den größten Bedeutungszuwachs haben allerdings auch in Mecklenburg-Vorpommern die
Saisonarbeitskräfte erfahren. Ihr Anteil stieg um 58,1 % (vgl. Tabelle 3).
7
Tabelle 3
Nichtständig
familienfremde
Arbeitskräfte
Jahr Bundesland insgesamt
Vollzeit-
beschäftigte insgesamt
Vollzeit-
beschäftigte insgesamt
Vollzeit-
beschäftigte insgesamt
1999 Hamburg, Freie und Hansestadt 5.200 1.500 3.200 1.000 600 500 1.500
Schleswig-Holstein 55.700 19.900 36.200 14.000 8.000 6.000 11.600
Niedersachsen 184.200 56.300 121.300 40.800 22.000 15.500 40.900
Mecklenburg-Vorpommern 28.000 17.400 5.500 1.300 18.100 16.100 4.300
2007 Hamburg, Freie und Hansestadt 4.100 1.400 2.000 800 900 500 1.200
Schleswig-Holstein 50.000 16.000 29.000 11.000 7.600 5.000 13.300
Niedersachsen 168.200 44.200 95.500 32.000 22.100 12.200 50.600
Mecklenburg-Vorpommern 28.100 13.600 6.100 1.700 15.200 11.900 6.800
1999-2007 Hamburg, Freie und Hansestadt -1.100 -100 -1.200 -200 300 0 -300
Schleswig-Holstein -5.700 -3.900 -7.200 -3.000 -400 -1.000 1.700
Niedersachsen -16.000 -12.100 -25.800 -8.800 100 -3.300 9.700
Mecklenburg-Vorpommern 100 -3.800 600 400 -2.900 -4.200 2.500
Quellen: Statistisches Bundesamt (2009a); Berechnungen HWWI.
Arbeitskräfte in allen Unternehmensformen
Arbeitskräfte insgesamt Familienarbeitskräfte
Ständig familienfremde
Arbeitskräfte
Auffallend ist, dass der Frauenanteil in der Saisonarbeit besonders hoch ist. In Schleswig-
Holstein und Niedersachsen sind über 40 % der Saisonarbeitskräfte Frauen. An den
Arbeitskräften insgesamt beträgt der Anteil der Frauen 36 beziehungsweise 38 %. Allerdings ist
die Teilzeitarbeit bei Frauen, die im eigenen Familienbetrieb arbeiten, wesentlich ausgeprägter
als bei Männern. Diese Beobachtung erklärt sich daraus, dass sie mehr als die Hälfte ihrer
Arbeitszeit den Kindern, dem Haushalt, der Seniorenbetreuung und dem Garten widmen,
womit weniger Zeit für Arbeiten auf dem Hof bleibt. Zudem hat die Bedeutung der
außerbetrieblichen Erwerbstätigkeit und der Tätigkeiten in landwirtschaftlichen
Nebenbetrieben, zum Beispiel Direktvermarktung, Urlaub auf dem Bauernhof, Hofcafé oder
Partyservice, bei Frauen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dies zeigt eine
repräsentative Untersuchung der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG), in der Frauen in
landwirtschaftlichen Betrieben in Niedersachsen zu ihrer Arbeits- und Einkommenssituation
befragt wurden. Sie macht deutlich, dass die Stellung der Frau in landwirtschaftlichen
Betrieben einem sozialen Wandel unterliegt. Die jungen Landfrauen verfügen tendenziell über
eine bessere Schul- und Berufsbildung und tragen durch ihre Arbeiten außerhalb der
Landwirtschaft wesentlich zum Familieneinkommen bei. Die Zahl der Frauen, die einer
außerbetrieblichen Erwerbstätigkeit nachgehen, hat sich laut der Studie zwischen 2000 und
2008 fast verdoppelt. Auch weiterhin ist der überwiegende Teil der Befragten für die
Buchführung im Betrieb zuständig. Immer seltener fällt dagegen die Stallarbeit in den
Arbeitsbereich der Frau, denn die außerbetrieblichen Tätigkeiten verlangen einen hohen
Arbeitseinsatz der Landwirtinnen (vgl. Agrarsoziale Gesellschaft 2009, S. 53-55).
8
2.2 Bruttowertschöpfung
Die Metropolregion trägt mit 1,3 Mrd. Euro rund 6,5 % zur Bruttowertschöpfung (BWS)2 in der
Landwirtschaft in Deutschland bei – der Anteil an der deutschen BWS insgesamt beträgt 6 %.
Der Anteil an der landwirtschaftlichen BWS ist seit 1999 nahezu konstant geblieben.
Wesentliche Beiträge dazu leisten die Kreise Cuxhaven (10,8 %) und Rotenburg (Wümme)
(9,1 %). Wie in fast allen Kreisen ist ihr Anteil an der landwirtschaftlichen BWS in der
Metropolregion wesentlich höher als ihr Anteil an der gesamten BWS der Metropolregion
insgesamt, was ein Vergleich von Karte 1 und Karte 2 verdeutlicht. Sie zeigen, dass der
Landwirtschaft in den Kreisen der Metropolregion eine besondere Bedeutung zukommt.
Karte 1: Anteile der Kreise an der Bruttowertschöpfung in der Metropolregion, 2007
Quellen: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ (2008); Berechnungen HWWI.
2 Aus Gründen der Datenverfügbarkeit ist ebenso wie bei den Erwerbstätigenzahlen die Fischerei in den
Angaben zur Bruttowertschöpfung enthalten.
9
Karte 2: Anteile der Kreise an der Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft in der
Metropolregion, 2007
Quellen: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ (2008); Berechnungen HWWI.
Die BWS wird zu knapp 60 % in Hamburg erwirtschaftet. Aber auch zu der landwirtschaftlichen
BWS trägt die Hansestadt (103 %) nach Cuxhaven den zweitgrößten Anteil bei (vgl. Tabelle 4).
Obwohl Hamburg im Vergleich zu seinen Umlandkreisen mit relativ wenig landwirtschaftlich
nutzbarer Fläche ausgestattet ist, kann die Stadt durch ihre Spezialisierung auf den hoch
produktiven Gartenbau und den Obstanbau im Vergleich zu den Kreisen eine
überdurchschnittlich hohe Wertschöpfung erzielen.
10
Tabelle 4
BWS insgesamtBWS Land- und Forstwirtschaft
landwirtschaftliche Nutzfläche
2007 2007 insgesamtin Land- und
Forstwirtschaft 2007
Landkreis in Mio. € % % in ha
Deutschland 2.171.210 20.020
Metropolregion Hamburg 129.470 1.305
Cuxhaven 3.093 141 2,4 10,9 53.659
Dithmarschen 2.784 115 2,2 8,9 56.661
Hamburg 77.122 133 59,6 10,3 5.673
Harburg 3.670 76 2,8 5,9 37.164
Herzogtum Lauenburg 3.308 62 2,6 4,8 56.558
Lüchow-Dannenberg 886 50 0,7 3,8 49.575
Lüneburg 3.295 54 2,5 4,2 48.293
Pinneberg 7.600 96 5,9 7,4 14.633
Rotenburg (Wümme) 3.535 119 2,7 9,2 80.012
Segeberg 5.483 76 4,2 5,8 54.970
Soltau-Fallingbostel 3.253 74 2,5 5,7 48.023
Stade 4.654 115 3,6 8,9 40.220
Steinburg 3.165 71 2,4 5,5 32.940
Stormarn 5.755 46 4,4 3,5 37.692
Uelzen 1.866 77 1,4 6,0 66.407
Quellen: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ (2008); Berechnungen HWWI.
Anteile an der BWS der Metropolregion
Bruttowertschöpfung in der Metropolregion
2.3 Preisentwicklungen
Für die Beurteilung der Lage der Landwirtschaft spielen Preise und Kosten eine wichtige Rolle.
In der Statistik wird ihre Entwicklung anhand von Preisindizes erfasst. Der Erzeugerpreisindex
gibt die am Markt erzielten Verkaufserlöse für landwirtschaftliche Produkte wie beispielsweise
Getreide, Obst oder Schlachtvieh wider. Auf der anderen Seite zeigt der Einkaufspreisindex die
Entwicklung der Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel wie beispielsweise
Futtermittel, Dieselkraftstoff oder Maschinenunterhaltung.
Seit je her sind die Landwirte mit Preisschwankungen konfrontiert, so auch in jüngster
Vergangenheit. Abbildung 1 zeigt, dass sich der Erzeugerpreisindex bei nicht unerheblichen
Schwankungen von 1991 bis 2005 von 115,0 auf 98,8 nach unten entwickelt hat. Gleichzeitig
ist in diesen und auch in den Folgejahren der Preisindex für Betriebsmittel von 91,2 (1991) auf
108,0 (2005) kontinuierlich gestiegen. Nach dem Jahr 2005 erlebten die Landwirte einen
Preisauftrieb. Der Erzeugerpreisindex stieg bis auf 121,2 im Jahr 2008. Allerdings war in den
letzten Monaten des Jahres 2008 schon wieder ein sinkender Preisindex zu verzeichnen; dieser
Trend hielt bis Oktober 2009 an. So schwankt der Index in den Berichtsmonaten 2009 zwischen
100,8 und 106,7 (vgl. Statistisches Bundesamt 2009d).
11
Abbildung 1 zeigt, dass die Landwirte in den letzten neun Jahren durchschnittlich 2,4 % pro Jahr
mehr für ihre Produkte erhielten, während der Aufwand für landwirtschaftliche Betriebsmittel
um durchschnittlich 4,4 % pro Jahr gestiegen ist.
Für den Anstieg des Einkaufspreisindex für Betriebsmittel, der sich im Jahr 2008 noch einmal
verstärkt hat, ist unter anderem der Preisanstieg bei Düngemitteln verantwortlich.
Hauptursache dafür ist der Rohölpreisanstieg. Der Preisanstieg bei Düngemitteln betrug
zwischen Herbst 2006 und Januar 2008 bis zu 100 % bei Phosphordüngern, 55 bis 60 % bei
Stickstoffdüngern und rund 75 % bei Kalidüngern (vgl. Hoenle 2008). Durch den Rückgang des
Rohölpreises bis Anfang 2009 zeigt sich in jüngster Zeit wieder eine leichte Entspannung. So
ging der Einkaufspreisindex für Betriebsmittel von seinem Höchststand von 147,2 (Juli/Oktober
2008) bis Oktober 2009 bereits auf 133,1 zurück (vgl. Statistisches Bundesamt 2009d).
Abbildung 1
Preisindizes Deutschland (2000=100)
70
80
90
100
110
120
130
140
150
1991 … 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Einkaufspreisindex landwirtschaftlicherBetriebsmittel
Erzeugerpreisindex landwirtschaftlicherProdukte
Quellen: Statistisches Bundesamt (2009d); Berechnungen HWWI.
2.4 Gewinne
Zur Erfolgsmessung landwirtschaftlicher Unternehmertätigkeit wird als wichtigste Größe der
Gewinn herangezogen. Der Gewinn umfasst bei Einzelunternehmen und
Personengesellschaften das Entgelt für die nicht entlohnte Arbeit der Unternehmer sowie
deren mitarbeitende Familienangehörige, für das Eigenkapital und für die unternehmerische
12
Tätigkeit. Aus dem Gewinn muss der Unternehmer seine Privatentnahmen (Lebenshaltung,
Krankenversicherung, Alterssicherung, private Steuern usw.) und die Eigenkapitalbildung des
Unternehmens (Nettoinvestitionen, Tilgung von Fremdkapital) finanzieren (vgl. BMELV, S. 2).
Da die Verteilung der Betriebe nach Betriebsform und Größenklassen regional sehr
unterschiedlich ist, ergeben sich zum Teil abweichende Einkommensentwicklungen in den
einzelnen Ländern (vgl. BMELV, S. 7). Zudem ist auch die Spezialisierung eines Betriebs
ausschlaggebend für die Höhe des betrieblichen Einkommens. Die Betriebe sind dabei stark von
den Entwicklungen auf den Weltmärkten abhängig. Beispielsweise zeigt sich, dass eine
Spezialisierung auf Veredelung mit Schwerpunkt Schweinemast und Schweineaufzucht den
durchschnittlichen Gewinn im Geschäftsjahr 2007/2008 aufgrund geringerer Erlöse für Ferkel
und stark gestiegener Aufwendungen für Futtermittel niedriger ausfallen ließ (vgl. BMELV, S. 5).
Doch haben bessere Preise auf dem Ferkelmarkt seit Mitte des Jahres 2008 die Lage wieder
deutlich entschärft. Da zahlreiche Sauenhalter aufgrund der fallenden Preise aus der
Produktion ausgestiegen sind, ist das Angebot zurückgegangen und für die Landwirte besteht
wieder die Chance auf kostendeckende Preise. Landwirtschaftliche Betriebe, die auf Ackerbau
oder Milchviehhaltung spezialisiert sind, gehörten im Geschäftsjahr 2007/2008 noch zu den
Gewinnern. Drastische Preisrückgänge für Getreide, die auf das hohe Marktaufkommen
zurückzuführen sind, und fallende Milchpreise machten den Landwirten im folgenden
Geschäftsjahr deutlich zu schaffen (vgl. Proplanta 2009).
In Schleswig-Holstein und Niedersachsen liegen die Gewinne je Unternehmen über dem
Bundesdurchschnitt. Auch wenn man den Personalaufwand je Arbeitskraft abzieht, bleibt ein
deutlicher Vorsprung bestehen. Im Vergleich sind die schleswig-holsteinischen Betriebe im
Durchschnitt besser aufgestellt als diejenigen aus Niedersachsen. Zudem konnten sie ihre
Gewinne wesentlich stärker steigern, insbesondere wenn man den Gewinn zuzüglich
Personalaufwand betrachtet (vgl. Tabelle 5).
Tabelle 5
absolut
Veränderung
gegenüber
Vorjahr absolut
Veränderung
gegenüber
Vorjahr
Bundesland € % € %
Deutschland 49,844 21,2 30,097 18,5
Schleswig-Holstein 59,729 18,9 36,207 20,6
Niedersachsen 53,732 12,4 32,791 11,6
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-
schutz (2008) , S. 7; Darstellung HWWI.
Gewinn je Unternehmen Gewinn abzüglich Personalkosten
Einkommen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe 2007/2008
13
3 Bodennutzung
3.1 Landwirtschaftlich genutzte Fläche
Die Fläche der Metropolregion beträgt 1,98 Mio. ha. Zum Stichtag 31.12.2004 wurde über die
Hälfte der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Rund ein Viertel der Fläche ist von Wald- und
Wasser bedeckt, während lediglich 13 % als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt werden (vgl.
Abbildung 2).
Abbildung 2
Gesamtfläche der Metropolregion: 1,98 Millionen Hektar, Stand 2004
61,9%
18,8%
3,1%
12,9%
3,4%
landwirtschaftlichgenutzte Fläche
Waldfläche
Wasserfläche
Siedlungs- undVerkehrsfläche
sonstige Fläche
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009c); Berechnungen HWWI.
Die Verteilung ist nicht repräsentativ für die Stadt Hamburg. Hier werden 59 % der Fläche für
Siedlungs- und Verkehrsflächen beansprucht und 25 % entfallen auf die Landwirtschaft. Hier
zeigt sich die Problematik des Flächenverbrauchs für die Landwirtschaft besonders deutlich.
Durch zunehmende Versiegelung für Siedlungs- und Verkehrszwecke gehen zumeist
landwirtschaftlich genutzte Flächen unwiederbringlich verloren. In Deutschland betrifft dies
täglich etwa 100 ha Land (Deutscher Bauernverband et al. 2006, S. 3).
Von der landwirtschaftlich genutzten Fläche insgesamt entfällt ein Großteil in der
Metropolregion auf Ackerland3 (vgl. Abbildung 3). Etwas über ein Drittel der Fläche wird als
Dauergrünland bewirtschaftet. Dieses dient vor allem zur Futtergewinnung oder zum
Abweiden. Nur ein sehr geringer Anteil wird für den Anbau von Dauerkulturen verwendet.
3 Zum Ackerland zählen alle Flächen, auf denen Getreide, Hülsenfrüchte, Hackfrüchte, Handelsgewächse,
Feldfutterpflanzen, Gemüse, Erdbeeren und sonstige Gartengewächse als Hauptfrüchte angebaut werden sowie gegen Entgelt stillgelegte Ackerflächen und Brache (vgl. Blumöhr et al. 2006, S. 520).
14
Hierzu zählen unter anderem Obst- und Beerenobstanlagen sowie Rebanlagen (Blumöhr et al.
2006, S. 520).
Abbildung 3
Landwirtschaftlich genutzte Fläche der Metropolregion: 1,08 Millionen Hektar, Stand 2007
63,3%
1,7%
35,0%
Ackerland
Dauerkulturen
Dauergrünland
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
Karte 3 verdeutlich allerdings, dass in der Nutzung der landwirtschaftlichen Fläche zwischen
den Kreisen der Metropolregion erhebliche Unterschiede bestehen. So wird in den Kreisen
Steinburg und Cuxhaven über die Hälfte der Fläche für Dauergrünflächen beansprucht.
Dauerkulturen machen dagegen lediglich in den Kreisen Stade, Pinneberg und in der Stadt
Hamburg einen signifikanten Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche aus.
15
Karte 3: Landwirtschaftlich genutzte Fläche nach Nutzungsarten in den Kreisen der
Metropolregion, 2007
Ludwigslust
Dithmarschen
Herzogtum Lauenburg
Pinneberg
SegebergSteinburg
Stormarn
Hamburg
Cuxhaven
Harburg
Lüchow-Dannenberg
LüneburgRotenburg (Wümme)
Soltau-Fallingbostel
Stade
Uelzen
landwirtschaftlich genutztelandwirtschaftlich genutztelandwirtschaftlich genutztelandwirtschaftlich genutzte
Fläche nach Kulturarten, 2007Fläche nach Kulturarten, 2007Fläche nach Kulturarten, 2007Fläche nach Kulturarten, 2007
Ackerland
Dauerkulturen
Dauergrünland
Anteil der landwirtschaftlich genutztenAnteil der landwirtschaftlich genutztenAnteil der landwirtschaftlich genutztenAnteil der landwirtschaftlich genutzten
Fläche an der Gesamtfläche, 2007Fläche an der Gesamtfläche, 2007Fläche an der Gesamtfläche, 2007Fläche an der Gesamtfläche, 2007
<= 40 %
<= 50 %
<= 60 %
<= 70 %
<= 75 %
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
3.2 Landwirtschaftlich genutzte Fläche nach Fruchtarten
Die gesamte Ackerfläche der Metropolregion hat zwischen 1999 und 2007 um 5,6 %, das heißt
rund 36 000 ha, zugenommen, so dass sie nun mehr als 682 000 ha beträgt. Dies sind knapp
über 4 % der deutschen Ackerfläche insgesamt.
Die größten Flächenanteile entfallen dabei auf die niedersächsischen Kreise Cuxhaven (13,4 %)
und Rotenburg (Wümme) (13,8 %). Auf knapp der Hälfte der Fläche (45 %) wird von 72 % der
Betriebe Getreide angebaut. Allerdings zeigen die jüngsten Entwicklungen des Anbaus
wichtiger Feldfrüchte eine deutliche Zunahme des Anteils von Silomais zu Lasten von Getreide.
So werden 2007 bereits 21 % der Fläche für dessen Anbau genutzt und damit ist sein
Flächenanspruch heute doppelt so hoch wie noch 1999. Die wachsende Bedeutung des
ursprünglich als Futterpflanze verwendeten Silomais’ resultiert aus der besonderen Eignung als
nachwachsender Rohstoff (Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2007, S. 10). Diese
Entwicklung offenbart sich ebenfalls bei dem Winterrapsanbau, der sich in jüngster Zeit zu
einem wichtigen Bioenergieträger entwickelt hat. Hier zeigt sich sogar ein Zuwachs an
Betrieben, die diese Anbauform betreiben, während die Betriebszahlen aller übrigen
Fruchtarten zurückgegangen sind.
16
Flächenmäßig haben sich zudem die Getreidearten Weizen (+26 %) und Roggen (+4 %) sowie
die weniger stark verbreitete Art Triticale (+28 %), eine Kreuzung zwischen Roggen und Weizen,
ausgebreitet (vgl. Tabelle 6).4 Diese Getreidearten werden unter anderem auch für die
Herstellung von Bioethanol genutzt. Allerdings ist der Anbau von Triticale in den letzten Jahren
bereits wieder rückläufig. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass die Getreideart durch
die Anbauausdehnung von Mais zur Biogasgewinnung gerade auf diesen Flächen verdrängt
wird. Zum anderen gab es im Jahr 2006 eine Ankündigung des Handels, wonach für zu
vermarktende Triticale zukünftig nicht mehr der Futterweizenpreis gezahlt werden sollte.
Damit beschränkt sich der Triticalebedarf überwiegend auf die Eigenverfütterung im
Veredelungsbetrieb. In den Vorjahren wurde das Futteraufkommen allerdings zunehmend
durch den Anbau von leistungsfähigen Weizensorten, welche sichere Standfestigkeit und ein
geringeres Auswuchs- und Fusariumrisiko aufweisen, auf den klassischen Triticalestandorten
gesichert (vgl. Obenauf 2009).
Tabelle 6
genutzte
Fläche
2007
Ackerlfäche nach Fruchtarten ha % absolut
Ackerland zusammen 682.480 5,6 36.117
Getreide zusammen 308.082 0,3 821
Weizen 125.123 25,7 25.574
Roggen 66.374 3,9 2.475
Wintergerste 57.916 -1,2 -685
Sommergerste 20.535 -56,8 -26.956
Hafer 8.834 -37,2 -5.222
Triticale 23.193 28,4 5.135
Hackfrüchte zusammen 66.506 -16,4 -13.064
Kartoffeln 42.346 -11,3 -5.388
Zuckerrüben 23.428 -15,9 -4.436
Futterpflanzen zusammen 174.581 44,4 53.701
Silomais 141.838 51,5 48.232
Handelsgewächse zusammen 77.460 13,4 9.150
Winterraps 71.259 31,8 17.204
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche nach angebauten Fruchtarten in der Metropolregion Hamburg
Veränderungen
1999-2007
4 Die Ergebnisse auf Kreisebene befinden sich im Anhang in Tabelle A1 und A2.
17
3.3 Obstanbau im Alten Land
Das Obstanbaugebiet Niederelbe, das sogenannte „Alte Land“, nimmt mit seiner
Apfelproduktion überregionale Bedeutung ein. Das Gebiet erstreckt sich am niedersächsischen
und Hamburger Elbufer. Die Marschböden bieten hier optimale Bedingungen für den
Obstanbau. Andere Teile der Region sind durch Geestböden geprägt, die eine Nutzung durch
Ackerbau oder Weideflächen erfordern. In den niedersächsischen Kreisen Stade, Harburg und
Cuxhaven befinden sich 8 391 ha des Alten Landes, in Hamburg 1 102 ha. In Niedersachsen
stehen nur 6 % der Marktobstflächen außerhalb der Niederelbe-Region. Im Alten Land sind 88
% der Baumobstfläche Apfelflächen. Dies entspricht einem Viertel der gesamten Apfelflächen
in Deutschland. Auf dieser Fläche werden 29 % der deutschen Apfelernte erzeugt. Allerdings
liegt der Anteil an den verkauften Äpfeln in Deutschland lediglich bei 17 %, was auf die große
Konkurrenz aus Italien, den Niederlanden und Baden-Württemberg zurückzuführen ist. Der
Apfelimportanteil liegt für das Jahr 2004 bei rund 50 %, was einer Menge von rund 760 000 t
entspricht. Exportiert wurden dagegen lediglich 70 000 t. Das Mengenpotenzial in der Region
ist seit 30 Jahren etwa gleich hoch. Die Fläche ist aufgrund steigender Hektarertäge seit 1972
um 24 % zurückgegangen. Allerdings sind auch die Obstbauern starken Schwankungen bei den
Erträgen ausgesetzt. In den letzten 15 Jahren variierten sie zwischen 150 und 400 Dezitonnen
pro ha (vgl. Keckl 2005, S. 4-7).
Im Obstanbau zeigt sich der strukturelle Wandel, den die gesamte Landwirtschaft seit
geraumer Zeit durchläuft: Die Betriebe wachsen, die Zahl von Familienarbeitskräften geht
zurück und diese werden teilweise durch Saison- und Fremdarbeitskräfte ersetzt. Das Alte Land
ist allerdings durch diesen Wandel ein sehr modernes Anbaugebiet und wettbewerbsfähig
gegenüber in- und ausländischer Konkurrenz (vgl. Keckl 2005, S. 4 und 8).
Da sich die Einkaufsstätten der Abnehmer für Äpfel auf Discounter und Verbrauchermärkte
konzentrieren – 44 % der Einkaufsmenge werden in Discountern gekauft, 26 % in
Verbrauchermärkten – sind auch die Strukturen der Erzeuger dementsprechend ausgerichtet.
Die Belieferung der Großabnehmer bedingt eine Konzentration auf wenige, gut gängige Sorten
und das disziplinäre Zusammenwirken vieler Erzeuger oder sehr große Einzelerzeuger. Die
Apfelsorten Elstar und Jonagored erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und nehmen mit 29
beziehungsweise 17 % die höchsten Flächenanteile im Alten Land ein (vgl. Keckl 2005, S. 5-7).
3.4 Erträge
Die Erträge der landwirtschaftlichen Feldfrüchte sind von wetterbedingten Schwankungen
geprägt. Die Metropolregion ist dabei ebenso betroffen wie das gesamte Bundesgebiet. Die
Erträge pro ha für Getreide wie Weizen, Roggen und Hafer in der Metropolregion Hamburg sind
seit 1999 zurückgegangen (vgl. Abbildung 4). In den Jahren 2002 bis 2004 konnte wieder ein
leichter Anstieg verzeichnet werden, doch seitdem sind die Erträge weitgehend rückläufig. Die
18
starken Ertragseinbrüche haben dazu geführt, dass die Erträge für Winterweizen und
Wintergerste im Jahr 2007 unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen. 1999 konnten die
Landwirte mit dem Anbau dieser Getreidearten noch überdurchschnittliche Erträge erzielen.
Sommergerste, Roggen und Hafer werden in der Metropolregion allerdings weiterhin mit
überdurchschnittlichen Ertragsraten angebaut.
Abbildung 4
Erträge wichtiger Feldfrüchte
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1999 2001 2003 2005 2007
dt/haWinterweizen
Roggen
Hafer
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009d); Berechnungen HWWI.
Etwas andere Ertragsentwicklungen zeigen sich bei den Hackfrüchten und bei Silomais (vgl.
Abbildung 5). Auch sie unterliegen wetterbedingten Schwankungen. Allerdings befinden sich
die Erträge pro ha im Jahr 2007 auf einem höheren Niveau als noch acht Jahre zuvor. Da sich
diese Entwicklung im gesamten Bundesgebiet vollzogen hat, bleiben die Ertragsraten im Jahr
2007 ebenso wie acht Jahre zuvor hinter dem Bundesdurchschnitt zurück.
19
Abbildung 5
Erträge wichtiger Feldfrüchte
250
300
350
400
450
500
550
600
1999 2001 2003 2005 2007
dt/ha
Kartoffeln
Zuckerrüben
Silomais
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009d); Berechnugen HWWI.
3.5 Wasser
Für landwirtschaftliche Betriebe spielt die Verfügbarkeit von Wasser eine bedeutende Rolle
sowohl für die Feldberegnung als auch für die Aufzucht von Tieren. Die benötigten
Wassermengen sind allerdings sehr unterschiedlich. Für die Erzeugung von einem Kilogramm
Getreide wird im Schnitt 1,5 m3 Wasser verbraucht. Im Gegensatz dazu wird für die Herstellung
von einem Kilogramm Rindfleisch die zehnfache Wassermenge benötigt. Auch die Erzeugung
von Geflügel-, Schaf- und Lammfleisch ist im Vergleich zum Anbau von Hülsen-, Wurzel- oder
Knollenfrüchten wesentlich wasserintensiver (vgl. UNESCO 2003, S. 17). Allerdings macht die
Herstellung landwirtschaftlicher Erzeugnisse lediglich 1,1 % an dem gesamten
Wasserverbrauch in Deutschland aus. Der Großteil von knapp 56 % wird in dem
Produktionsbereich der Strom- und Gaserzeugung verbraucht (vgl. Statistisches Bundesamt
2009c, S. 33).
Die Feldberegnung ist für landwirtschaftliche Betriebe ein unverzichtbares Betriebsmittel
geworden. Insbesondere Landwirte, die auf leichten Böden wirtschaften müssen, sichern
dadurch ausreichende Erträge und die Erhaltung der geforderten Qualität ab. Langjährige
Beregnungsversuche der Landwirtschaftskammer Hannover (ab 2006 Landwirtschaftskammer
Niedersachsen) haben gezeigt, dass die Ertrags- und Erlösunterschiede bei allen angebauten
Kulturen zwischen beregneter und unberegneter Variante hoch sind. Allerdings ist die Effizienz
der Beregnung je nach Kultur unterschiedlich. Diejenigen mit der höchsten
Beregnungswürdigkeit waren in der Vergangenheit die Hackfrüchte, da diese im Wesentlichen
20
zum positiven Betriebsergebnis der Betriebe beitrugen. Doch aufgrund sinkender Preise für
Zuckerrüben und stark steigender Preise für Getreide in der Vergangenheit haben sich die
Beregnungspräferenzen deutlich verschoben. Die Feldversuche ergaben eine durchschnittliche
beregnungskostenfreie Leistung von 406 Euro/ha. Am besten schnitt dabei immer noch die
Kartoffel mit 663 Euro/ha ab, gefolgt von der Braugerste mit 482 Euro/ha. Der Mehrerlös je
Millimeter Zusatzwasser ist bei der Braugerste mit 8,83 Euro am höchsten, an zweiter und
dritter Stelle folgen Kartoffeln (7,90 Euro) und Zuckerrüben (6,06 Euro). Letztendlich muss aber
jeder Landwirt seine begrenzten Zusatzwassermengen bei der Kultur einsetzen, die es am
besten verwertet (vgl. Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2008, S. 36f.).
Die Wasserverfügbarkeit und der Wassereinsatz haben nicht nur wirtschaftliche Implikationen,
sondern sie haben auch Einfluss auf die Kulturlandschaften. Grundwasserneubildung tritt vor
allem unter Ackerflächen auf leichten Standorten ein, welche im nördlichen Niedersachsen zu
finden sind. Um die Grundwasserneubildung sicherzustellen, müssen diese bewirtschaftet und
das bedeutet gegebenenfalls mit ausreichenden Mengen Wasser beregnet werden. Auch die
Trinkwasserversorgung der Metropolregion Hamburg sowie die Qualität des Grundwassers
hängen von der Bewirtschaftung ab. Denn durch die Art der Bewirtschaftung und das Ausmaß
der Beregnung werden Nährstoffaufnahme und Nährstoffaustrag aus ackerbaulich genutzten
Böden beeinflusst und können auch gezielt gesteuert werden (vgl. Landwirtschaftskammer
Niedersachsen 2008, S. 37f.).
4 Strukturen der landwirtschaftlichen Betriebe
4.1 Betriebe und ihre Rechtsform
Insgesamt gab es im Jahre 2007 in der Metropolregion 19 674 landwirtschaftliche Betriebe. Seit
1999 ist die Anzahl der Betriebe allerdings kontinuierlich rückläufig, so dass in der
Metropolregion innerhalb von acht Jahren ein Rückgang von 20 % verzeichnet werden musste.
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist dabei annähernd konstant geblieben. Die damit
einhergehende Konzentration der landwirtschaftlichen Tätigkeit ist eine Entwicklung, die nicht
nur in der Metropolregion zu beobachten ist, sondern auch den Bundesdurchschnitt
widerspiegelt. Eine abweichende Entwicklung zeigt sich im Kreis Ludwigslust, dem Partnerkreis
der Metropolregion. Hier entstanden in der gleichen Zeit 31 neue Betriebe, was einen Zuwachs
von 4,4 % bedeutet. Im Vergleich zu den Kreisen der Metropolregion ist hier allerdings immer
noch die geringste Anzahl an Betrieben zu verzeichnen.
Selbst über 15 Jahre nach dem Beginn des Transformationsprozesses in den ostdeutschen
Ländern bestehen noch starke Unterschiede in den landwirtschaftlichen Strukturen der west-
und ostdeutschen Regionen. Der mecklenburgische Landkreis Ludwigslust und heutige
Partnerkreis der Metropolregion war vor der Wende geprägt von Großbetrieben und einer
starken Konzentration sowie strikter Spezialisierung in Pflanzen- und Tierproduktionsbetriebe.
21
Erst der Übergang von sozialistischer Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft brachte den
Wandel von spezialisierten, übergroßen Einheiten zu integrierten, überschaubaren und
wirtschaftlich orientierten Unternehmen (vgl. Jaster/Filler 2003).
In allen Landkreisen sind mit deutlich über 90 % Einzelbetriebe trotz leichter relativer
Rückgänge die vorrangige Betriebsform. Allein in Hamburg ist der Anteil der Einzelbetriebe im
Jahre 2007 auf 88,7 % gesunken (vgl. Tabelle 7). Die Auswahl der Rechtsform hängt in erster
Linie von den längerfristigen Zielvorstellungen der Beteiligten und dem rechtlichen
Mindestrahmen (Haftung, steuerrechtliche Auswirkungen) ab (vgl. Statistisches Bundesamt
2009b, S. 7). In den Agrarstrukturerhebungen seit 1997 werden Betriebe nach der Rechtsform
unterschieden. Landwirtschaftliche Betriebe können in der Hand von natürlichen Personen
oder in der Hand von juristischen Personen sein, das heißt, Personen des privaten Rechts wie
beispielsweise eingetragene Genossenschaften, Länder oder Gemeinden. Die Rechtsform
„natürliche Personen“ wird unterschieden in Einzelunternehmen und Personengesellschaften/-
gemeinschaften. Einzelbetriebe sind in der Landwirtschaft die Familienbetriebe. Sie werden
vorrangig von Familienarbeitskräften bewirtschaftet und unterhalten teilweise sehr kleine
landwirtschaftliche Flächen. Diese Betriebe werden weiterhin in Haupt- und
Nebenerwerbsbetriebe, sogenannte Soziotypen, unterschieden. Die Grundlagen der Zuordnung
sind der Umfang der geleisteten Arbeitszeit des Betriebsinhabers und der im Betrieb
beschäftigten Familienangehörigen sowie der Anteil des Erwerbseinkommens aus dem
landwirtschaftlichen Betrieb am Gesamteinkommen des jeweiligen Inhabers. Diese Daten
machen deutlich, inwieweit Familienbetriebe ihren eigenen Lebensunterhalt erwirtschaften
können beziehungsweise ein außerbetriebliches Einkommen den Lebensunterhalt zusätzlich
sichert (vgl. Keck/Krahl 2001, S. 17-18).
In der Metropolregion wurden 2007 rund 59 % der Einzelbetriebe im Nebenerwerb geführt.
Damit kommt dieser Betriebsform hier eine etwas größere Bedeutung zu als im
Bundesdurchschnitt mit 45 % (vgl. Statistisches Bundesamt 2009b, S. 8). Ludwigslust weicht
wiederum stark von den westdeutschen Strukturen ab. Hier sind die Nebenerwerbsbetriebe
wesentlich bedeutender. Zudem sind Betriebe der Rechtsform Personengesellschaft oder
Betriebe juristischer Personen deutlich stärker vertreten.
22
Tabelle 7
Anzahl der
Betriebe
Anteil der
Einzelbetriebe
an allen
Betrieben
Anteil der
Haupterwerbs-
betriebe an
allen
Einzelbetrieben
Anzahl der
Betriebe
Anteil der
Einzelbetriebe
an allen
Betrieben
Anteil der
Haupterwerbs-
betriebe an
allen
Einzelbetriebe
n
Landkreis 1999 % % 2007 % %
Metropolregion insgesamt 24.519 95,9 59,0 19.674 94,3 58,7
Cuxhaven 3.244 94,9 63,2 2.467 92,5 64,9
Dithmarschen 2.073 98,3 59,8 1.777 97,1 55,5
Hamburg 1.262 99,4 61,8 980 88,7 66,4
Harburg 1.442 95,1 48,4 1.136 94,3 48,8
Herzogtum Lauenburg 1.144 97,4 59,8 994 94,5 57,8
Lüchow-Dannenberg 989 94,4 58,5 759 93,4 59,5
Lüneburg 946 92,6 53,8 747 92,0 56,6
Pinneberg 1.388 95,7 60,6 1.174 93,7 57,3
Rotenburg (Wümme) 2.919 96,2 56,6 2.218 94,3 57,0
Segeberg 1.795 97,1 55,3 1.525 95,6 52,0
Soltau-Fallingbostel 1.436 94,0 54,4 1.180 92,7 54,7
Stade 2.213 96,8 60,6 1.684 95,2 64,9
Steinburg 1.570 98,6 68,0 1.323 97,1 66,4
Stormarn 1.017 96,3 55,2 851 94,9 52,5
Uelzen 1.081 91,9 67,4 859 90,5 70,1Ludwigslust 702 75,1 29,2 733 77,1 28,3
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
Betriebe nach Rechtsform 1999 und 2007
20071999
4.2 Betriebsgröße
Die Entwicklung der Betriebsgrößen in den vergangenen Jahren verdeutlicht die Konsequenzen
geringer Gewinnmargen und steigender Betriebsmittelkosten (vgl. Tabelle 8). Allein durch eine
Steigerung der Produktion und die Realisierung von Skaleneffekten können die Landwirte
sinkende Erlöse pro Einheit kompensieren.
Die Betriebe mit mehr als 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche machen mit einer Anzahl
von 3 396 im Jahr 2007 einen Anteil von 17 % in der Metropolregion aus. Diese 17 %
bewirtschaften allein über 50 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Seit 1999 ist ihre
Anzahl zu Lasten der kleineren Betriebe um 23,1 % gestiegen. Ihre landwirtschaftlich genutzte
Fläche ist sogar um über 30 % angewachsen. In den überwiegend von Großbetrieben
dominierten Kreisen bildet Hamburg eine Ausnahme. Hier beträgt der Anteil der Betriebe mit
2 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche 48 %. Relativ ausgeglichene Betriebsgrößenstrukturen
zeigen sich in den Kreisen Segeberg, Soltau-Fallingbostel und Stade.
23
Tabelle 8
Anzahl der
Betriebe 2007
Anteil der
Betriebe 2007
Anteil der
Fläche 2007
Veränderung
Betriebe
1999-2007
Veränderung
Fläche
1999-2007
Größenklasse der
landwirtschaftlich
genutzten Fläche absolut % % % %
unter 2 ha 1.064 5,4% 0,1% -36,3% -36,1%
2 bis unter 5 ha 2.688 13,7% 0,8% -25,5% -23,7%
5 bis unter 10 ha 2.206 11,2% 1,4% -17,6% -17,4%
10 bis unter 20 ha 2.351 11,9% 3,2% -18,5% -18,7%
20 bis unter 30 ha 1.278 6,5% 2,9% -25,7% -26,1%
30 bis unter 50 ha 2.163 11,0% 7,9% -34,8% -34,9%
50 bis unter 75 ha 2.485 12,6% 14,3% -28,5% -27,9%
75 bis unter 100 ha 2.043 10,4% 16,3% -15,2% -14,7%
100 und mehr ha 3.396 17,3% 53,0% 23,1% 32,6%
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
Entwicklung der Betriebsgrößenklassen in der Metropolregion Hamburg
Im Zuge dieser Entwicklung kommt Pachtflächen eine immer größere Bedeutung zu. Seit 2005
übersteigt beispielsweise in Schleswig-Holstein die gepachtete landwirtschaftlich genutzte
Fläche mit 51 % knapp die des selbstbewirtschafteten Eigenlandes (vgl. MLUR 2009).
4.3 Betriebswirtschaftliche Ausrichtung
Über die Hälfte der Betriebe in der Metropolregion sind auf Weidevieh spezialisiert. Sie
benötigen auch annähernd die Hälfte der insgesamt landwirtschaftlich genutzten Fläche,
welche in den vergangenen fünf Jahren um rund 9 % gewachsen ist (vgl. Tabelle 9). Die
Bedeutung der Weideviehwirtschaft in den Kreisen variiert enorm. Die stärksten
Spezialisierungen finden sich in dem niedersächsischen Kreis Cuxhaven (82 % der Betriebe,
86 % der Fläche) sowie im schleswig-holsteinischen Teil in Steinburg (74 % der Betriebe, 71 %
der Fläche), in Dithmarschen (66 % der Betriebe und 52 % der Fläche) und Segeberg (63 % der
Betriebe und 44 % der Fläche). Im Landkreis Uelzen sind dagegen lediglich 18 % der Betriebe
auf die Viehwirtschaft ausgerichtet.
Ein weiteres wichtiges Produktionsverfahren ist der Ackerbau. Rund 18 % der Betriebe
bewirtschaften so 30 % der Fläche in der Metropolregion. Einzelne Kreise sind überproportional
stark auf den Ackerbau ausgerichtet. In Uelzen betreiben 59 % der Betriebe diese
Produktionsform und nehmen dafür sogar 79 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in
Anspruch. Auch der Großteil der Betriebe in den Kreisen Lüchow-Dannenberg (40 %), Lüneburg
(37 %) und Herzogtum Lauenburg (34 %) ist auf den Ackerbau spezialisiert (vgl. Karte 4).
24
Die Viehhaltungsverbundbetriebe5, in denen die tierische Produktion, das heißt Futterbau und
Veredelung, im Vordergrund steht, aber zusätzlich pflanzliche Produktion betrieben wird,
haben in der Metropolregion in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Zahlreiche
Betriebe haben sich aus diesem Bereich zurückgezogen und die Fläche ist nach den
Dauerkulturen am stärksten gesunken (-18 %).
Den stärksten relativen Bedeutungszuwachs haben die Pflanzenbauverbundbetriebe6 erfahren.
Ihre Fläche ist zwischen 2003 und 2007 um 28 % angestiegen. Pflanzenbauverbundbetriebe
sind Betriebe, in denen die pflanzliche Produktion (Ackerbau, Gartenbau oder Dauerkulturen)
im Vordergrund steht, aber zusätzlich Futterbau und Veredelung betrieben wird.
Herausragende und sogar zunehmende Bedeutung kommt den Dauerkulturbetrieben in Stade
zu. Die Obstanbauflächen sind seit 2003 um 11 % gewachsen. Und auch wenn die Anzahl der
Betriebe um 20 % zurückgegangen ist, so waren 2007 immer noch 33 % rein auf Dauerkulturen
spezialisiert.
Pflanzenbau-Viehhaltungsbetriebe – also Betriebe, die Pflanzenbau und Viehhaltung in etwa
gleichem Maße betreiben – sind in der Metropolregion ebenfalls weit verbreitet (vgl. Tabelle 9).
Tabelle 9
Anteile der
Betriebe
Anteile der
Fläche
Veränderung
der Betriebe
Veränderung
der Fläche
Betriebswirtschaftliche Ausrichtung % % % %
Ackerbaubetriebe 17,6 29,1 -11,5 -0,7
Gartenbaubetriebe 6,7 0,9 -13,9 -2,8
Dauerkulturbetriebe 4,8 1,4 -12,3 -20,4
Weideviehbetriebe 53,1 45,8 -13,7 8,8
Veredlungsbetriebe 2,6 1,8 -9,1 1,9
Pflanzenbauverbundbetriebe 1,6 1,7 -13,3 28,3
Viehhaltungsverbundbetriebe 2,7 3,4 -27,4 -18,0
Pflanzenbau - Viehhaltungsbetriebe 10,9 16,0 -9,6 7,5
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
2007 2003-2007
Betriebe nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung in der Metropolregion Hamburg
5 Weidevieh > 1/3, aber < 2/3 oder Veredelung > 1/3, aber < 2/3 kombiniert mit Ackerbau < 1/3, Gartenbau < 1/3 und Dauerkulturen <1/3 6 Ackerbau > 1/3, aber < 2/3 oder Gartenbau > 1/3, aber < 2/3 oder Dauerkulturen > 1/3, aber <2/3 kombiniert mit Weidevieh < 1/3 und Veredelung <1/3
25
Karte 4: Betriebswirtschaftliche Ausrichtung der landwirtschaftlichen Betriebe in den Kreisen
der Metropolregion, 2007
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
4.4 Landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung
In der Metropolregion sind 5,5 % der deutschen Betriebe mit Tierhaltung angesiedelt. Der
prozentuale Anteil der Großvieheinheiten (GV)7 liegt sogar bei 8,2 %. Um den Viehbesatz
bezogen auf die Fläche in der Metropolregion im Vergleich zum deutschen Durchschnitt
betrachten zu können, werden die Vieheinheiten je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche
berechnet. Abbildung 6 zeigt die Ergebnisse. In der Metropolregion ergibt sich für das Jahr 2007
bezogen auf alle Vieharten ein Besatz von 101,7 GV pro 100 ha landwirtschaftlich genutzter
Fläche. Im Vergleich liegt die Intensität der Viehhaltung damit deutlich über dem
bundesweiten Durchschnitt (78,6 GV/100 ha). Dieses Ergebnis ist insbesondere auf die
intensive Rinder- und Milchkuhhaltung zurückzuführen. Aber auch bei den Schafen und
Mastschweinen liegt die Anzahl der GV pro ha über dem Bundesdurchschnitt.
Seit 1999 ist die Anzahl an GV im gesamten Bundesgebiet rückläufig gewesen. Besonders stark
zurück gegangen ist die Anzahl der Rinder und Milchkühe. Auch in der Metropolregion ist dieser
7 Die GV stellt einen Umrechnungsschlüssel verschiedener Nutztierarten dar. Sie ist definiert als 500 kg Lebendgewicht der Tiere bei ganzjähriger Stallhaltung (zum Beispiel Rinder über 2 Jahre = 1,0 GV, Mastschweine ab 50 kg = 0,16 GV) (vgl. Krause 2002, S. 40).
26
Trend zu beobachten. Erklären lässt sich die Abnahme durch den Fortschritt in der Züchtung
und den daraus resultierenden Milchleistungssteigerungen. Da eine Ausweitung der
Milcherzeugung aufgrund der Milchreferenzmengenregelung nicht möglich ist, werden mit
immer weniger Kühen die Quoten erfüllt. Damit einher geht die Entwicklung, dass Milchkühe
in steigender Anzahl in immer weniger Betrieben gehalten werden. Heute befinden sich bereits
die meisten Kühe (46 %) in Beständen mit 50 bis 99 Kühen. Mit der Abnahme der Zahl der
Milchkühe geht auch der gesamte Bestand an Rindern zurück, da entsprechend weniger Kälber
geboren werden (vgl. Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2007, S. 12).
Abbildung 6
Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Anzahl der Schafe um 5,6 % angestiegen. Zudem
sind die Tierbestände an Schweinen (+4,0 %) und Mastschweinen (+9,3 %) gewachsen. Die
stärksten Zuwächse wurden im Landkreis Stade verzeichnet. Der Bestand an Mastschweinen
hat sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Auffallend ist, dass trotz zunehmender Zahl der
insgesamt gehaltenen Schweine, immer weniger Zuchtsauen gehalten werden. Allein im Kreis
Ludwigslust ist hier eine deutliche Zunahme von 13 % zu verzeichnen. Aufgrund dieser
Entwicklung müssen Ferkel zunehmend importiert werden. Diese stammen dabei überwiegend
aus Dänemark, den Niederlanden und Baden-Württemberg (vgl. Landwirtschaftskammer
Niedersachsen 2007, S. 12).
27
Auch bei den Legehennen gab es – außer im Kreis Soltau-Fallingbostel (+ 19 %) – rückläufige
Bestandszahlen. Der Bestand in den übrigen Kreisen der Metropolregion ist im Schnitt um
30 000 Tiere zurückgegangen. Starke Konzentrationen finden sich in den Kreisen Segeberg und
Cuxhaven.
4.5 Ökologischer Landbau
Der Ökolandbau erfährt seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Die Anzahl ökologisch
bewirtschafteter Betriebe ist bis 2007 auf 570 Betriebe angewachsen. Sie bewirtschaften
insgesamt 43 000 ha. Damit hat sich ihr Anteil seit 1999 an den Betrieben in der
Metropolregion von 1,1 auf 2,9 % erhöht, ihr Flächenanteil ist von 1,7 auf 4 % angewachsen
(vgl. Tabelle 10).
Hinter dem ökologischen Landbau steht das Ziel Nahrungsmittel und andere
landwirtschaftliche Erzeugnisse auf der Grundlage möglichst naturschonender
Produktionsmethoden herzustellen. Er basiert auf den Richtlinien, die seit 1993 in der EG-Öko-
Verordnung festgeschrieben sind. In der ökologischen Landwirtschaft sind demnach keine
synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel erlaubt. Der Öko-Landwirt ist daher stärker als
ein konventioneller Landwirt auf die Nutzung von Nährstoffkreisläufen und die
Regelungskräfte der Natur angewiesen. Außerdem ist die Anzahl der Tiere, die ein Betrieb
halten darf, grundsätzlich flächengebunden. Die Tiere müssen generell Auslauf erhalten und
bekommen keine Wachstums- oder Leistungsförderer. Diese hohen Anforderungen schlagen
sich im Preis für Öko-Produkte nieder. Denn ein Öko-Landwirt erntet in der Regel weniger, ist
einem erhöhten Anbaurisiko ausgesetzt und hat gleichzeitig einen höheren Arbeitsaufwand
auch bei der Weiterverarbeitung der Lebensmittel (vgl. Landwirtschaftskammer Niedersachsen
2007; Dreesmann 2009).
Besonders bedeutend ist der Ökolandbau in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Lüneburg
und Soltau-Fallingbostel. In Lüchow-Dannenberg und Lüneburg bewirtschaften neun
beziehungsweise 7 % der Betriebe jeweils 8 % der Fläche nach ökologischen Standards. In
Soltau-Fallingbostel sind es dagegen nur 3 % der Betriebe, die über 10 % der
landwirtschaftlichen Fläche des Kreises innehaben. Im östlichen Partnerkreis der
Metropolregion, Ludwigslust, sind die betrieblichen Strukturen etwas stärker auf den
ökologischen Landbau ausgerichtet. Hier machen diese Betriebe bereits einen Anteil von über
13 % an allen Betrieben aus. Es handelt sich hierbei um relativ kleine Betriebe, was sich an dem
etwas geringeren Flächenanteil im Vergleich zu den übrigen Kreisen ablesen lässt.
28
Tabelle 10
Landkreis Anzahl % ha %
Metropolregion Hamburg 284 99,6 24.256 130,0
Cuxhaven 39 156,0 1.527 122,5
Dithmarschen 17 89,5 2.292 142,6
Hamburg 6 30,0 -227 -19,1
Harburg 34 425,0 2.216 403,6
Herzogtum Lauenburg 13 72,2 1.381 111,6
Lüchow-Dannenberg 40 125,0 3.057 146,4
Lüneburg 27 117,4 2.358 87,6
Pinneberg 4 44,4 294 106,5
Rotenburg (Wümme) 15 100,0 950 130,1
Segeberg 23 115,0 890 53,9
Soltau-Fallingbostel 16 80,0 6.079 537,5
Stade 25 86,2 1.387 108,4
Steinburg 3 37,5 210 46,0
Stormarn 10 76,9 906 80,0
Uelzen 12 46,2 936 67,1
Ludwigslust 35 56,5 3.433 37,1
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
Veränderungen in der ökologischen Landwirtschaft 1999-2007 in der Metropolregion
Veränderung der Betriebe Veränderung der Fläche
4.6 Biogasanlagen
Durch veränderte Rahmenbedingungen aufgrund der Selbstverpflichtung Deutschlands zur
Senkung des CO2-Ausstoßes und zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien sowie durch
technische Weiterentwicklungen gewinnt Biogas immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der
Umwelt- und Klimaverträglichkeit hat es auch gesellschaftliche Akzeptanz erlangt und trägt
bereits zur Erzeugung von Wärme und elektrischer Energie bei. Gerade Landwirte erhoffen sich
durch den Bau von Biogasanlagen eine zusätzliche Einnahmequelle. Das Erneuerbare-Energien-
Gesetz (EEG), in dem ein erhöhtes Entgelt für die in das Stromnetz eingespeiste Energie auf 20
Jahre festgeschrieben ist, gibt den Anlagenbetreibern gewisse Planungssicherheit. Gleichzeitig
verbessern Investitionsförderprogramme kombiniert mit zinsgünstigen Darlehen die
Rentabilität solcher Anlagen (vgl. aid 2003, S. 4).
In der Metropolregion Hamburg gibt es im Jahr 2009 bereits 245 Biogasanlagen (Leistung >100
kWel), die eine Gesamtleistung von 157 420 kWel erbringen (vgl. Tabelle 11). Durch Kraft-
Wärme-Kopplung wird ungefähr in gleichem Maße thermische Leistung erzeugt. Der Trend in
der Entwicklung der Biogasanlagen ist in allen Kreisen steigend. Aufgrund der EEG-Novelle
29
2009 werden derzeit auch viele kleinere Anlagen gebaut. Doch in einigen Landkreisen erreichen
neuere und im Genehmigungsverfahren befindliche Anlagen teilweise auch über 2 MWel (vgl.
aid 2003, S. 7).
Tabelle 11
Anzahl Leistung
Landkreis >100kWel Gesamt kWel
Metropolregion Hamburg* 245 157.420
Cuxhaven 12 5.320
Dithmarschen 13 8.717
Hamburg 1 1.050
Harburg 9 7.430
Herzogtum Lauenburg 6 9.150
Lüchow-Dannenberg 22 11.657
Lüneburg 22 17.617
Pinneberg 2 1.100
Rotenburg (Wümme) 65 28.000
Segeberg 8 3.029
Soltau-Fallingbostel 47 34.000
Stade 11 5.156
Steinburg 3 1.500
Stormarn 5 3.016
Uelzen 19 20.678
Anmerkungen: kWel: Kilowatt elektrisch; Angaben zur thermischen Energie
sind unvollständig und werden daher nicht ausgewiesen.
*Die Werte zur Metropolregion Hamburg ergeben sich aus der Summe der
Kreiswerte und enstammen nicht der angegebenen Quelle.
Quelle: AG Klimaschutz Metropolregion Hamburg (2009), S. 6.
Biogasanlagen in der Metropolregion Hamburg, 2009
Vorwiegend werden zurzeit noch nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft für die
Energieerzeugung eingesetzt. Diese sogenannten NawaRo-Anlagen können zusätzlich auch mit
wirtschaftseigenem Dünger wie Gülle, Stallmist oder Trockenkot betrieben werden. Im
Gegensatz dazu dürfen in sogenannten Konferment-Anlagen zusätzlich Abfälle oder
Rückstände, wie zum Beispiel Fette oder Kartoffelschalen aus der Lebensmittelindustrie,
eingesetzt werden. In der Metropolregion findet dieser Anlagentyp zunehmende Verbreitung.
Eingesetzt werden dabei Bioabfälle und Grünschnitt aus urbanen und Naturschutzräumen (vgl.
Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2007, S. 21; aid 2003, S. 7-9).
Die Potenziale der einzelnen Kreise für die Nutzung von Biogas sind sehr unterschiedlich und
lassen sich nicht pauschal an der landwirtschaftlichen Fläche ablesen. Der Kreis Dithmarschen,
in dem ein Großteil der Fläche zur Weideviehhaltung verwendet wird, hat beispielsweise einen
Anteil landwirtschaftlich genutzter Fläche von 77 %, erbringt aber lediglich eine Leistung von
0,07 kWel pro ha. Dagegen erzeugt der Kreis Soltau-Fallingbostel mit 42 % Agrarfläche
30
0,43 kWel pro ha. So wird auch in Zukunft die Entwicklung in den Kreisen sehr unterschiedlich
verlaufen. Zwar wird erwartet, dass sich die Effizienz der Biogasanlagen bis 2020 um 100 %
erhöht, wodurch auch das Potenzial in der Metropolregion steigen wird. Doch steht der Anbau
nachwachsender Rohstoffe zur Energieerzeugung in Konkurrenz mit der Produktion von
Nahrungsmitteln, der Naherholung gerade im stadtnahen Raum oder vielfältigen anderen
Flächenfunktionen wie beispielsweise dem Naturschutz (vgl. aid 2003, S. 7-9).
5 Zusammenfassung und Ausblick
In der Metropolregion Hamburg nimmt die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle ein. In fast
allen Umlandkreisen der Stadt Hamburg werden über die Hälfte der Fläche landwirtschaftlich
genutzt. Zudem weisen die Kreise gerade in der Landwirtschaft eine hohe
Bruttowertschöpfung aus, was die wirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors verdeutlicht. Doch
auch innerhalb der urbanen Strukturen der Stadt Hamburg wird eine hohe Wertschöpfung in
der Landwirtschaft erzielt, da sie sich auf den weniger flächenintensiven, aber hoch
produktiven Gartenbau und den Obstanbau spezialisiert hat.
Etwas über ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Metropolregion wird als
Dauergrünland bewirtschaftet und dient so der Futtergewinnung sowie der Weidehaltung. Der
Anbau von Dauerkulturen ist dagegen lediglich in den Obstanbaugebieten des Alten Landes
von signifikanter Bedeutung. Der Großteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche entfällt auf
Ackerland, welches vor allem dem Getreideanbau dient. Die Getreidearten Weizen und Roggen
dominieren und verzeichnen sogar steigende Flächenanteile. Andere Getreidesorten wie
Sommer- und Wintergerste sowie Hafer wurden dagegen vom zunehmenden Anbau von
Silomais und Winterraps verdrängt.
Wie im gesamten Bundesgebiet ist die Landwirtschaft in der Metropolregion von einem
strukturellen Wandel geprägt. Dieser macht sich zum einen auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.
So ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Metropolregion Hamburg von 1999 bis 2007 um 700
Personen zurückgegangen. Im Jahr 2007 sind damit 50 600 Erwerbstätige (2,4 %) in der Land-
und Forstwirtschaft tätig, was annähernd dem bundesweiten Durchschnitt (2,1 %) entspricht.
Mit dieser Entwicklung ging zudem eine Veränderung der Arbeitskräftestrukturen einher.
Während die Bedeutung von Saisonarbeitskräften deutlich angestiegen ist, ist der Anteil der
Familienarbeitskräfte stark zurückgegangen. Ein weiterer Wandel vollzieht sich in den
Betriebsstrukturen. In den vergangen Jahren ist die Anzahl der Großbetriebe aufgrund
geringerer Gewinnmargen und steigender Betriebsmittelkosten kontinuierlich zu Lasten
kleinerer Betriebe angestiegen.
Die detaillierte Darstellung der landwirtschaftlichen Strukturen in der Metropolregion
Hamburg dient als Grundlage für weiterführende Analysen. Die Faktoren, welche die
Entwicklung der Landwirtschaft in Zukunft beeinflussen werden, sind zahlreich. Hierzu
31
gehören die Entwicklungen auf den Weltmärkten, politische und ökonomische
Rahmenbedingungen genauso wie technologische Weiterentwicklungen, beispielsweise bei
Pflanzenschutz- und Düngungsmitteln sowie der Kulturtechnik. Eine große Unsicherheit, der
sich die Landwirte gegenübersehen, ist zudem der erwartete Klimawandel. Da regionale
Klimaszenarien mit Unsicherheiten behaftet sind, lässt sich keine genaue Vorhersage der
Veränderungen bestimmen. Doch zeigt der allgemeine Trend, dass sich auch die
norddeutschen Landwirte in der mittleren bis langen Frist auf wärmere und trockenere
Sommer einstellen müssen. Klimatischen Veränderungen werden unter anderem Einfluss auf
die Bodenbeschaffenheit und den Wasserhaushalt haben und die Produktivität der
Landwirtschaft verändern. Da sich die Kreise der Metropolregion teilweise stark in ihren
landwirtschaftlichen Strukturen und der Ausstattung mit natürlichen Ressourcen
unterscheiden, werden sich auch die Auswirkungen des Klimawandels unterschiedlich
darstellen. Die Durchführung einer differenzierten Betroffenheitsanalyse ist daher
Vorraussetzung für die Entwicklung von geeigneten Anpassungsstrategien für die
Landwirtschaft.
32
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35
Anhang
Tabelle A1
Landkreis Ackerland
zusammen % Weizen % Roggen % Wintergerste % Sommergerste % Hafer % Triticale % zusammen %
Metropolregion insgesamt 682,480 5.6% 308,082 25.7% 125,123 3.9% 66,374 -1.2% 57,916 -56.8% 20,535 -39.7% 8,834 28.4% 23,193 0.3%
Cuxhaven 53,659 22.5% 10,527 49.3% 2,341 83.0% 2,320 3.0% 804 -66.0% 1,133 -41.4% 1,254 12.2% 18,692 13.4%
Dithmarschen 56,661 15.0% 21,895 15.0% 1,192 0.4% 1,157 44.4% 1,712 -26.6% 1,154 28.5% 165 129.2% 27,300 12.1%
Hamburg 5,673 -3.9% 1,289 30.6% 354 13.5% 551 12.2% 85 -66.8% 250 5.9% 142 491.7% 2,670 14.7%
Harburg 37,164 -0.1% 4,888 37.1% 4,987 15.5% 3,593 -14.4% 1,341 -60.6% 716 -42.2% 1,062 -10.8% 17,048 -7.0%
Herzogtum Lauenburg 56,558 1.6% 16,874 21.3% 1,868 -37.5% 8,064 0.6% 363 -51.5% 729 -1.9% 545 58.0% 29,106 8.1%
Lüchow-Dannenberg 49,575 1.9% 5,044 38.7% 8,455 -10.5% 4,858 -16.3% 1,434 -54.6% 679 -33.9% 3,466 9.9% 24,423 -8.6%
Lüneburg 48,293 -1.4% 6,667 7.1% 5,852 10.4% 3,673 -13.6% 1,446 -67.9% 393 -41.6% 850 -31.9% 19,268 -14.2%
Pinneberg 14,633 5.2% 3,214 29.6% 847 40.0% 604 42.5% 700 -42.9% 0 -100.0% 488 16.5% 6,178 7.6%
Rotenburg (Wümme) 80,012 12.0% 3,829 104.3% 15,394 23.9% 6,167 18.8% 2,955 -69.0% 622 -61.2% 3,543 66.4% 34,654 -0.7%
Segeberg 54,970 5.7% 11,136 31.6% 4,554 -2.7% 5,531 -3.5% 1,247 -31.6% 806 -25.9% 2,593 25.0% 25,955 8.4%
Soltau-Fallingbostel 48,023 -0.1% 2,081 49.1% 9,769 -3.1% 3,881 -16.1% 2,452 -59.8% 727 -43.5% 3,116 35.8% 22,891 -13.2%
Stade 40,220 7.2% 8,907 26.3% 3,591 -5.1% 2,453 10.7% 318 -76.1% 348 -69.8% 1,752 117.1% 17,690 5.9%
Steinburg 32,940 14.9% 7,147 16.6% 1,628 8.9% 2,266 102.1% 2,245 -22.0% 206 -32.7% 678 152.0% 14,171 15.7%
Stormarn 37,692 -0.7% 11,811 16.7% 954 -46.8% 5,922 -3.9% 198 -64.0% 458 -34.1% 996 82.1% 20,497 2.5%
Uelzen 66,407 -1.4% 9,814 28.7% 4,588 9.1% 6,876 -6.0% 3,235 -55.6% 248 -61.8% 2,543 7.5% 27,539 -7.4%
Ludwigslust 101,610 0.2% 12,594 38.0% 15,540 -11.3% 9,398 10.2% 816 -78.5% 1,177 -33.6% 3,783 -22.2% 44,770 -4.1%
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
Veränderung der landwirtschaftlich genutzte Fläche in ha nach angebauten Fruchtarten in den Landkreisen (1999 - 2007)
Getreide
36
Tabelle A2
Landkreis
Kartoffeln % Zuckerrüben % zusammen % Silomais % zusammen % Winterraps % zusammen %
Metropolregion insgesamt 66.506 -10,8% 42.346 -13,8% 23.428 -16,4% 174.581 51,5% 141.838 44,4% 77.460 -7,4% 71.259 13,4%
Cuxhaven 403 -43,5% 0 -100,0% 501 -43,9% 27.139 45,6% 30.181 41,9% 2.592 91,6% 2.666 43,6%
Dithmarschen 2.248 5,6% 2.143 -23,1% 4.422 -15,4% 10.007 60,1% 12.836 45,2% 4.591 118,5% 4.713 109,2%
Hamburg 15 -34,8% 0 0,0% 31 -32,6% 434 12,1% 925 -10,0% 655 59,8% 762 -9,8%
Harburg 2.269 -4,0% 995 -26,4% 3.342 -13,5% 5.108 27,0% 7.064 39,9% 4.028 20,2% 4.359 -7,1%
Herzogtum Lauenburg 608 10033,3% 1.441 385,2% 2.092 -6,0% 4.680 24,7% 6.684 25,7% 0 -100,0% 14.875 -2,6%
Lüchow-Dannenberg 6.379 5,1% 2.441 -24,3% 8.903 -5,1% 5.678 132,6% 6.712 117,1% 4.688 106,9% 5.095 34,5%
Lüneburg 5.543 -13,0% 2.196 -24,3% 7.821 -17,4% 6.331 113,2% 8.111 97,9% 5.455 27,7% 5.870 -1,0%
Pinneberg 62 -63,3% 0 -100,0% 67 -69,1% 4.455 23,9% 6.079 2,0% 1.328 55,1% 1.357 43,6%
Rotenburg (Wümme) 3.475 -43,2% 630 -30,3% 4.184 -42,4% 30.193 51,9% 33.441 51,5% 4.028 149,7% 4.253 79,7%
Segeberg 876 26,2% 822 -16,2% 1.731 0,0% 10.234 28,8% 14.501 22,1% 9.251 11,1% 9.447 0,2%
Soltau-Fallingbostel 3.720 -25,0% 1.410 -30,7% 5.225 -27,5% 9.976 124,1% 11.835 120,4% 2.502 38,5% 3.487 -10,2%
Stade 1.945 -28,2% 969 -31,2% 2.945 -29,9% 11.548 33,4% 14.015 35,8% 3.352 33,2% 3.370 20,4%
Steinburg 216 -* 686 -* 919 -25,0% 8.594 40,9% 11.988 23,2% 3.950 73,8% 3.966 55,7%
Stormarn 172 -9,0% 284 -36,3% 493 -32,6% 3.684 23,7% 5.728 19,0% 0 -100,0% 9.236 0,6%
Uelzen 14.415 -3,6% 9.379 -12,8% 23.830 -8,0% 3.777 145,7% 4.481 118,3% 3.636 253,0% 4.004 59,1%
Ludwigslust 3.223 21,2% 414 -40,7% 3.673 8,3% 16.141 62,5% 24.096 61,2% 16.815 26,5% 17.212 -14,6%
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009b); Berechnungen HWWI.
* kein Anbau in 1999
Veränderung der landwirtschaftlich genutzte Fläche in ha nach angebauten Fruchtarten in den Landkreisen (1999 - 2007)
Futterpflanzen HandelsgewächseHackfrüchte
HWWI Research Papersder HWWI-Kompetenzbereiche“Wirtschaftliche Trends” und “Hamburg und regionale Entwicklungen”
32. Local Human Capital, Segregation by Skill, and Skill-Specific Employment
Growth
Friso Schlitte, Hamburg, July 2010
31. Who Cares? Determinants of the Fathers‘ Use of Parental Leave in Germany
Nora Reich, Hamburg, June 2010
30. Women and work: what role do social norms play?
Andreia Tolciu, Ulrich Zierahn, Hamburg, March 2010
29. Mind the gap! The amount of German mothers’ care bill and its game
theoretical issues
Christina Boll, Hamburg, March 2010
28. Specialisation and Employment Development in Germany – Analysis at
regional level –
Julia Kowalewski, Hamburg, February 2010
27. Die deutschen Ausbauziele für erneuerbare Energien: Eine Effizienzanalyse
Sebastian Schröer, Ulrich Zierahn, Hamburg, August 2009
26. Climate Change Impacts in Computable General Equilibrium Models:
An Overview
Sebastian Döll, Hamburg, August 2009
25. Methodology of the Input-Output Analysis
Julia Kowalewski, Hamburg, August 2009
24. What a Difference Peers Can Make: The Impact of Social (Work) Norms on
Unemployment Duration
Andreia Tolciu, Hamburg, May 2009
23. The wage impact of immigration in Germany − new evidence for skill groups
and occupations
Max Friedrich Steinhardt, Hamburg, April 2009
22. Der Faktor Zufall im Fußball. Eine empirische Untersuchung für die
Saison 2007/08
Jörn Quitzau, Henning Vöpel, Hamburg, März 2009
21. Should I Stay or Should I Go? Regional Mobility and Social Capital
Michael Bräuninger, Andreia Tolciu, Hamburg, February 2009
20. Creative Cities and the Concept of Diversity
Jan Wedemeier, Hamburg, January 2009
19. Lohneinbußen durch geburtsbedingte Erwerbsunterbrechungen − fertilitäts-
theoretische Einordnung, Quantifizierung auf Basis von SOEP-Daten und fa-
milienpolitische Implikationen
Christina Boll, Hamburg, Januar 2009
18. Do Institutions Affect Sustainability?
Jana Stöver, Hamburg, January 2009
17. What Drives Innovation? Causes of and Consequences for Nanotechnologies
Ingrid Ott, Christian Papilloud, Torben Zülsdorf, Hamburg, October 2008
16. EU Enlargement and Convergence – Does Market Access Matter?
Annekatrin Niebuhr, Friso Schlitte, Hamburg, June 2008
15. Is Unemployment a Consequence of Social Interactions? Seeking for a Common
Research Framework for Economists and other Social Scientists
Andreia Tolciu, Hamburg, April 2008
14. Reform der schwedischen Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik
Ulrich Zierahn, Hamburg, April 2008
13. Beschäftigungseffekte durch den Ausbau der erneuerbaren Energien in
Norddeutschland
Norbert Kriedel, Hamburg, März 2008
12. Inequality of Learning Amongst Immigrant Children in Industrialised
Countries
Sylke Viola Schnepf, Hamburg, February 2008
11. Regional Income Inequality and Convergence Processes in the EU-25
Tiiu Paas, Friso Schlitte, Hamburg, October 2007
10. Governmental activity, integration, and agglomeration
Ingrid Ott, Susanne Soretz, Hamburg, July 2007
9. Wie innovationsfähig ist Deutschland? – Ein Gesamindikator zur Messung
der Innovationsfähigkeit
Henning Vöpel, Hamburg, Juli 2007
8. CDM potential of wind power projects in India
Pallav Purohit, Axel Michaelowa
Hamburg, June 2007
7. Ein makroökonometrisches Modell für Hamburg
Norbert Kriedel, Hamburg, Mai 2007
6. Managementstrategien im Fußball: „Big Push“ oder Kontinuität?
Ein dynamisches Modell zum sportlichen Auf- und Abstieg von Vereinen
Henning Vöpel, Hamburg, Februar 2007
5. Ein Transfermarktmodell und Implikationen für die strategische Transferpolitik
der Vereine in der Fußball-Bundesliga
Henning Vöpel, Hamburg, November 2006
4. Gender Equality in the Labour Market: Attitudes to Women’s Work
Sylke Viola Schnepf, Hamburg, Oktober 2006
3. Ein „ZIDANE-Clustering-Theorem“ und Implikationen für den Finanzausgleich
in der Bundesliga
Henning Vöpel, Hamburg, Juli 2006
2. Doping im Radsport als kollektives Gleichgewicht
Henning Vöpel, Hamburg, Juli 2006
1. Long Waves of Economic Development and the Diffusion of General-Purpose
Technologies – The Case of Railway Networks
Norbert Kriedel, Hamburg, Januar 2006
Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Think Tank mit den zentralen Aufgaben:
• die Wirtschaftswissenschaften in Forschung und Lehre zu fördern,• eigene, qualitativ hochwertige Forschung in Wirtschafts- und Sozialwis- senschaften zu betreiben,• sowie die Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und die interessierte Öffent- lichkeit über ökonomische Entwicklungen unabhängig und kompetent zu beraten und zu informieren.
Das HWWI betreibt interdisziplinäre Forschung in den folgenden Kompetenz-bereichen: Wirtschaftliche Trends, Hamburg und regionale Entwicklungen, Weltwirtschaft sowie Migration Research Group.
Gesellschafter des im Jahr 2005 gegründeten Instituts sind die Universität Hamburg und die Handelskammer Hamburg.
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