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Die Stadtteilzeitung aus dem Reuterkiez · AG Wohnumfeld sind alle interessier-ten BewohnerInnen...

Date post: 28-Jul-2020
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Seite 4 „Ohne Kunst ist die Gesellschaft seelenlos.“ Für Claudia Simon von kunstreuter international ist das Grund genug, auch ohne „Soziale Stadt“-Förderung weiterzumachen. Seite 5 „Wieso machst du so viel, verdienst du damit wenigstens Geld?“ In Sachen Engagement hat Ahmet Sözen ein großes Vorbild: seinen Vater. Noch mehr Freiwillige braucht das Land. Was umtreibt Menschen, die viel Zeit investieren, sich zu kümmern und einzumischen? Zeichnung: Ulrike Jensen, www.ulrikejensen.de Die Stadtteilzeitung aus dem Reuterkiez Dezember / Januar 2012/13
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Page 1: Die Stadtteilzeitung aus dem Reuterkiez · AG Wohnumfeld sind alle interessier-ten BewohnerInnen und Akteure aus dem Reuterkiez herzlich eingeladen. Die Termine und Protokolle finden

Seite 4„Ohne Kunst ist die Gesellschaft seelenlos.“ Für Claudia Simon von kunstreuter international ist das Grund genug, auch ohne „Soziale Stadt“-Förderung weiterzumachen.

Seite 5„Wieso machst du so viel, verdienst du damit wenigstens Geld?“ In Sachen Engagement hat Ahmet Sözen ein großes Vorbild: seinen Vater.

Noch mehr Freiwillige braucht das Land. Was umtreibt Menschen, die viel Zeit investieren, sich zu kümmern und einzumischen?

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Die Stadtteilzeitung aus dem ReuterkiezDezember / Januar 2012/13

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2 kurz & neu

macht Helfen glücklich? Wahrscheinlich schon, sonst würden es nicht 36 Prozent der Deutschen tun. Die meisten engagieren sich im Bereich Sport, dicht gefolgt von den Ehrenamtlichen im Bereich Kindergarten/Schule und Kirche/Religion. Neben dem sozialen Engagement gibt es auch noch das politische, das weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Im Interview und auf den Schwerpunktseiten 3 und 4 stellen wir die Arbeit einiger Ehrenamtlicher im Quartier und darüberhinaus vor. Mit dem Fazit: Ehrenamtliche sind vor allem dann motiviert, wenn ihre Arbeit geschätzt und ihre Vorschläge gehört werden.

Die Fensterbeleuchtungen und die Regale im Supermarkt kündigen es seit Wochen an: Weihnachten steht vor der Tür. Im Gegensatz zu vielen anderen Quartieren gibt es im Reuterkiez nicht einen der üblichen Weihnachtsmärkte, sondern etwas ganz Eigenes: den Advents-Parcours, der mit Mitteln des Programms Soziale Stadt gefördert wird. Viele Galerien und Ateliers, die Kunst herstellen und verkaufen, haben am 9., 15. und 22. Dezember ab 13 Uhr ihre Türen geöffnet. Auf diesem Weg kann man neue, künstlerische Seiten des Reuterkiezes kennen lernen und erledigt nebenbei auch den Geschenkeeinkauf.

Das nächste Redaktionstreffen des Reuter findet am Dienstag, den 8. Januar im Café Rita, Pannierstraße 12 statt. Alle, die den Reuter mitgestalten wollen, sind herzlich eingeladen. Wir suchen auch IllustratorInnen und GrafikerInnen für die Titelseite und freuen uns über Ihre und Eure Mail an: [email protected].

Bis bald im Februar und frohes Fest!

Die Redaktion

BILDuNG, INtEGRAtION, BEWOhNERAKtIVIERuNG

Projekte für den Reuterkiez

Das Quartiersmanagement Reuter-platz hatte BewohnerInnen, Vereine und Initiativen aufgerufen, bis zum 26. Oktober 2012 Vorschläge für Pro-jekte einzureichen. Gesucht wurden Projektideen für den Zeitraum ab 2013 bis maximal 2015, die aus dem Quar-tiersfonds 2 mit einem Kostenvolumen bis 10.000€ und aus dem Quartiers-fonds 3 mit einem Kostenvolumen ab 10.000€ gefördert werden.

Im Jahr 2013 werden dabei QF2 und QF3 Projekte mit einem Gesamtvolu-men von 240.000€ umgesetzt.

Grundlage für die Beurteilung der Projekte sind die Förderbedingungen des Programms Soziale Stadt sowie das mit dem Quartiersrat abge-

stimmte Integrierte handlungs- und Entwicklungskonzept mit seinen Arbeitsschwerpunkten Bildung, Inte-gration und Bewohneraktivierung.

Der Quartiersrat hat in der Sitzung am 20. November 2012 über folgende Projekte beraten und positiv abge-stimmt: „KiezBücher“, „Mittendrin. Ein theaterparcours“ und Kiezfest 2013.

Aus der AG Bildung wurden die Quartiersfonds 3-Projekte „Forschen-des Lernen in Deutsch und Mathe-matik“ und „Schule im Wald“ sowie die Quartiersfonds 2-Projekte „Cool bleiben und Respekt zeigen“ und „Lernwerkstatt an der Elbe-Schule“ befürwortet. Das von März 2006 bis Dezember 2012 finanzierte Projekt „Lokaler Bildungsverbund Reuter-quartier“ hat mit weniger als zwei Dritteln der Ja-Stimmen keine Förder-würdigkeit mehr erreicht.

Zu den öffentlichen Sitzungen des

Quartiersrats, der AG Bildung und der AG Wohnumfeld sind alle interessier-ten BewohnerInnen und Akteure aus dem Reuterkiez herzlich eingeladen. Die Termine und Protokolle finden Sie auf der letzten Seite des Reuter, unter www.reuter-quartier.de/Bewohner-beteiligung oder im Schaufenster des Quartiersbüros. cm

Neue Fahrradparkplätze

Was so alles als Parkplatz herhalten muss: Bäume, Gerüste, hauswände, Bänke. Die Liste lässt sich je nach Loka-lität erweitern, dahinter steht aber in der Regel die Sehnsucht nach einem richtigen, also sicheren und leicht zugänglichen Gegenstand, an den man sein Fahrrad anschließen kann. Die AG „Wohnumfeld“ hatte vor Monaten überlegt, wie sie am sinnvollsten die knapper gewordenen Fördermittel im

Quartiersgebiet einsetzen könnte und ist bei dem Fahrrad-Parkplatzprob-lem gelandet. Ergebnis: An mehreren neuralgischen Punkten wurden nun 99 Fahrradbügel aufgestellt. Sie sind die einfachste und sicherste Form von Fahrradständer, außerdem nehmen sie wenig Platz in Anspruch. mh

Liebe LeserInnen,

Die Titelillustration dieser Ausgabe stammt von der Grafikerin und Illustratorin Ulrike Jensen. Weitere Arbeiten und Infos: www.ulrikejensen.de und www.musenstube.de.

NeueS VOM CAMPuS RuTli – CR²

Einweihung der Quartiers halle auf dem Campus Rütli – CR² Am Mittwoch, den 28.11.2012 um 11 uhr wurde die neue Quartiershalle mit einem Festakt in Anwesenheit von Schirmherrin Christina Rau, Bildungssenatorin Sandra Scheeres, Staatssekretär für Stadtentwicklung Ephraim Gothe, Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und Stifter Fried-rich Graf von der Groeben eingeweiht. Die Quartiershalle wird für den Schul- und Vereinssport sowie mit dem Foyer auch für die Anwohner aus dem Stadtteil ein Ort der Begegnung sein.

Die Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey, übergab anschließend den „goldenen Schlüssel“ an die hausher-rin, Schulleiterin Cordula heckmann.

Anschließend gab es für die Besu-cher die Gelegenheit, sich bei einem

Rundgang mit den Architekten der halle vom Büro plus 4930 den Bau erläutern zu lassen.

um 13 uhr begann die Veranstal-tung der Friedrich-ebert-Stiftung unter dem thema „Ist Campus Rütli – CR² übertragbar?“ eine Frage, die offensichtlich viele Menschen inte-ressierte. Als Fazit kann festgehal-ten werden: Den erfolg des Projektes machen vor allem die Menschen mit ihrem Engagement und ihrer gemein-samen Vision aus, die sie konsequent umsetzen. Daraus folgt aber auch, wie Dr. Volker hassemer in seiner Zusam-menfassung formulierte: „Erfolg verpflichtet!“ Das Modell kann man daher wegen unterschiedlicher Rah-menbedingungen nicht 1:1 überall hin

übertragen, aber man kann die Erfah-rungen weitergeben an andere, die sich auf den Weg gemacht haben.

5 Jahre Projektleitung PädagogikZum Jahresende wird Klaus Lehnert

seine Tätigkeit als Projektleiter für den Bereich Pädagogik im Campus Rütli beenden. Fünf Jahre und damit von Anbeginn an hat er das Modell-projekt wesentlich mitgestaltet und damit zu seinem Erfolg beigetragen. Zum Jahresende wird er sich in den verdienten Ruhestand begeben. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er uns auch weiterhin ab und zu mit Rat und tat zur Seite stehen wird.

Ilse Wolter, QMSchirmherrin Christina Rau hielt die EröffnungsredeFoto: Mathias Hühn

99 Fahrradbügel machen jetzt das Parken im Kiez leichter. Foto: L. Weber

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3 schwerpunkt

GutES tuN

Die Gute TatIn der Datenbank der Neuköllner Ehrenamtsagentur BIG

BeN findet man alle erdenklichen Tätigkeiten, angefangen vom Begleitdienst bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. „Die meisten wissen, mit wem sie arbeiten wollen, die wenigs-ten haben aber eine Idee, was genau sie tun wollen“ berich-tet Jürgen Grotz, der seit 13 Jahren jeden Donnerstag mit zwei weiteren Freiwilligen im BIG BEN-Büro Interessierte berät. Neulich hatte eine Dame konkret nach hospizdienst gefragt, doch das ist eher eine Seltenheit. Auch Jüngere kommen vorbei, von ihnen derzeit besonders nachgefragt sind Patenmodelle wie beispielsweise die „Neuköllner Talente“, bei dem Mentoren für Grundschulkinder gesucht werden. Generell, so Jürgen Grotz, könne man jedoch nicht von einer zunehmenden Bereitschaft, sich zu engagieren, sprechen, auch wenn die Presse diesen Anschein vermittelt.

Werben für DemokratieDas Beteiligungsbüro „Mitreden in Neukölln“ des Nach-

barschaftsheims Neukölln setzt gezielt beim politischen Verantwortungsgefühl an. Zum einen soll ein generelles Interesse an Mitbestimmung geweckt werden, zum ande-ren sollen die bereits Aktiven unterstützt und weiterqua-lifiziert werden. „Wir werben für Demokratie“ erklärt die Politologin Annette Wallentin. „Wir wollen in erster linie Mut machen und den Menschen sagen, es lohnt sich, sich einzusetzen, eure Stimme zählt. ihr habt etwas zu sagen!“

Ihr habt etwas zu sagen!Besonders die Neuköllner ZuwandererInnen stehen im

Fokus. Dies ergab sich aus der Beobachtung, dass diese prozentual zu einem nur geringen Anteil in den demo-kratischen Enscheidungsgremien vertreten sind. um die Zielgruppe auch sprachlich zu erreichen, gehören ein arabischstämmiger Kollege und eine türkischstämmige honorarmitarbeiterin zum team. Regelmäßig besuchen sie migrantische Treffpunkte, Vereine, initiativen, Pro-jekte, stellen wichtige lokale Entscheidungsgremien wie Quartiersrat, Mieterbeirat, Seniorenbeirat und Gesamt-elternvertretung (GEV) vor und informieren über the-men wie z.B. Landtagswahl, Abgeordnetenhauswahl sowie BVV-Wahl. Zu Schuljahresbeginn besuchten sie die GEV-Sitzungen der Neuköllner Grundschulen und infor-mierten über die Aufgaben und Rechte von Elternvertre-terInnen nach dem Berliner Schulgesetz. Dabei stellten sie erfreut fest, dass in den Schulgremien durchaus viele MigrantInnen sitzen.

Engagement kostet vor allem Zeit: Wer mehrere Kinder hat und abends zu verschiedenen Elternabenden gehen muss, setzt vermutlich andere Prioritäten. Zu diesem Ergebnis kamen auch Annette Wallentin und ihr team: „Politische Beteiligung kann eben erst dann eine Rolle spie-len, wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind.“

Oft sei das Muster, nach dem Gremiensitzungen ablaufen, für Menschen, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind,

befremdlich. MigrantInnen, die im Quartiersrat aktiv sind, störten sich beispielsweise oft daran, wie über Zuwander-innen pauschal als Problemgruppe gesprochen werde. Auf einer Fachtagung im Nachbarschaftsheim Neukölln wur-den daher Vorschläge gesammelt, um die Gremien auch für ZuwanderInnen einladend zu gestalten.

Neukölln im Kleinen zu gestaltenBei der Beteiligungssprechstunde können sich Interes-

sierte zu konkreten Anliegen beraten lassen. Zum Beispiel wegen eines nicht nachvollziehbaren Parkverbots vor der haustür, Annette Wallentin überlegt dann, welcher Schritt zum richtigen Adressaten in der Verwaltung führt. „Auch hier geht es darum, Neukölln im Kleinen zu gestalten.“ Auf kommunalpolitischer Ebene gebe es einige Bürgerbeteili-gungsinstrumente, die kaum einer kenne: die Einwohner-versammlung beispielsweise oder den Einwohnerantrag.

Zur unterstützung ihrer Arbeit wünscht sich Annette Wallentin weiterhin viel Offenheit von allen Seiten. in einer Schule, in der normalerweise fast ausschließlich Mütter anzutreffen sind, bildete sich nach einem Besuch von „Mit-reden in Neukölln“ jetzt eine Vätergruppe.

Auch die Politik verfolgt InteressenWenn von Seiten der Politik das vergangene Jahr zum

Jahr des Ehrenamts ausgerufen wurde, wenn goldene Ehrenamtskarten in den Quartieren verteilt werden, ist das natürlich eine Wertschätzung.

Doch nur wenige Freiwillige haben einen langen Atem. Erst, wenn das Engagement Früchte trägt, wenn sich die eigenen Vorschläge und Meinungen auch im Alltag wieder-finden, ist man neu motiviert, weiterzumachen.

Claudia Mattern

Warum Engagement so groß geschrieben wirdMitmischen und Gutes tun hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. ehrenamtliche Helfer-Innen sind überall gern gesehen, sie übernehmen soziale Verantwortung und unterstützen kostenlos die Arbeit der Hauptamtlichen. Fragt man nach der Motivation, steht die soziale Verantwortung für das eigene umfeld bei vielen im Vordergrund. Vor allem bei Rentnerinnen kommt häufig der Wunsch nach sinnvoller Freizeitgestaltung und sozialen Bindungen hinzu. 2011 engagierten sich laut „Zeit Online“ 11,5 Millionen Deutsche freiwillig im Dienste der Allgemeinheit. Ein Großteil der Menschen scheint die ehrenamtliche Betätigung als Bereicherung zu empfinden, egal, ob sie als Trainer im Sportverein, als Lesepaten in Grundschulen oder im Quartiersrat aktiv sind.

Freiwilligenbörse 2011 mit Aktiven vor dem Rathaus Neukölln Foto: Haus des älteren Bürgers

BIG BEN – Ehrenamtsagentur Neukölln im Haus des älteren Bürgers Werbellinstr. 42, 12053 Berlin Do 9.30–12 Uhr Tel. 6882 2011 bzw. 681 8062 www.alter-nativ.org/index.php/big-ben [email protected]

Mitreden in NeuköllnGlasower Str. 67, 12051 Berlin Tel. 2847 [email protected]

Neuköllner TalentePatenschaftsprojekt der Bürgerstiftung Neukölln Emser Str. 117, 12051 BerlinTel. 6273 8014 [email protected]

Onlineportal für Bürgerschaftliches Engagement in Berlin: bürgeraktiv Berlinwww.berlin.de/[email protected]

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4 schwerpunkt

Ehrenamtliche Tätigkeiten im Bildungs-bereich, in Sportvereinen oder im sozi-alen Bereich gehören der Normalität an. Für diese Betätigungsfelder gilt, dass Ehrenamtliche eine wichtige, gesell-schaftlich „nützliche“ Aufgabe über-nehmen. Aber gilt dies auch für das Ehrenamt in der Kunst?

Für Claudia Simon ist dies keine Frage. Die Betreiberin des Ladens arm und sexy in der Reuterstraße engagiert sich für Kunst und Kultur im Kiez. Seit 2008 ist sie ein kunstreuter. Der geflü-gelte Reiter ist das öffentlichkeitswirk-same Symbol für das künstlerische Leben im Kiez und kann von allen Kul-turakteurInnen als Erkennungszeichen verwendet werden.

Seit 2006 fanden über das Quartiers-management geförderte Kulturpro-jekte unter der Dachmarke kunstreuter

statt, regelmäßig flossen Projektgelder für die event-Organisation, aber auch Vernetzungsprojekte, Studien u.a. Seitdem die Mittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ für den Reuterkiez gekürzt wurden, konzentriert sich das QM auf die Kernbereiche Bildung und Integration. Für die Kultur im Kiez bedeutet das, zukünftig ohne Förde-rung auskommen zu müssen. Claudia Simon sieht diese Entwicklung ohne Bedauern und ist rückblickend dank-bar für die Förderung. „Wir haben alle davon profitiert, aber es gibt eben eine Förderungshöchstdauer. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass mit dem Wegfall des Geldes auch alle Ange-bote verschwinden könnten.“ Claudia Simon macht deshalb ehrenamtlich weiter, jetzt im gemeinnützigen Ver-ein kunstreuter international, dessen

Vorsitzende sie ist. Sie macht weiter, weil sie in der Kunst eine wichtige gesellschaftliche Kraft sieht. „Ohne Kunst ist die Gesellschaft seelen-los. Sie ist der Bereich, in dem das Leben verarbeitet wird und sie ist der Schmierstoff, der alles am laufen hält. In der Kunst existiert die Möglichkeit, über das Jetzt hinauszudenken und Neues zu entwickeln.“

Große Veranstalungen wird es nicht mehr gebenGroße Veranstaltungen wie „Früh-

lingserwachen“ oder „Advents-Par-cours“ wird es ohne die Förderung aus der „Sozialen Stadt“ in Zukunft wohl nicht mehr geben. Jedenfalls nicht in den bekannten Ausmaßen. „Es ist nicht so, dass sich im Verein jetzt eine handvoll Leute ehrenamtlich krumm-legen, um dem Kiez das Gleiche bieten

zu können wie früher“ , sagt Simon. Viele ihrer Mitstreiter seien selbst Künstler, die in Projekten oder einem Zweitjob aktiv seien und allein schon durch ihre eigene Arbeit am Limit agierten. „Selbst wenn wir wollten, könnten wir da nicht einfach so ein Monsterprojekt obendrauf setzen.“

Der kunstreuter international e.V. soll eher eine Plattform sein, die den Kulturschaffenden im Kiez vor allem für gemeinschaftliche Projekte zur Verfügung steht. Wenn jemand etwas machen wolle und genügend unterstützerinnen fände, so Simon, könne sie oder er das unter dem Dach des kunstreuter international e.V. umsetzen.

Mathias Hühn

www.kunstreuter.de

EhRENAMtLICh IM KuLtuRBEREICh

Die Seele der Gesellschaft

Gordon Wichmann hilft im Unterricht aus. Foto: Mathias Hühn

Die Kinder- und Jugendarbeit ist traditionell ein Bereich, in dem viel von ehrenamtlichem Engagement abhängt. Früher betraf dies vor allem Tätigkeiten in Kultur- und Sportvereinen, mittler-weile sind Aufgaben im engsten Bildungsbereich wie Nachhilfe oder Unterrichtsbegleitung hinzugekommen. Die Ehrenamtli-chen werden zunehmend zu wichtigen Partnern von staatlichen Institutionen.

„Nur mal so hingehen, das ist mittlerweile vorbei“, ezählt Waltraud huber von der „Elterninitiative Reuter-

kiez e.V.“, einem vielgefragten Zusammen-schluss ehrenamtlich engagierter Eltern im Quartier. Am Anfang sei es weniger verbindlich zugegangen, so huber, es habe keine Vereinsstrukturen gegeben, lediglich den Willen, im Kiez etwas zu verändern. Die Initiative entstand 2004 an der ehemaligen Franz-Schubert-Schule (jetzt 1. Gemein-schaftsschule Neukölln), und war eine Reak-tion auf die katastrophalen Zustände im Bildungsbereich. Die Initiative sollte das Anliegen der eltern auf eine Plattform brin-gen. Seitdem hat sich der Verein zunehmend professionalisiert, steht als Ansprechpart-ner zur Verfügung und kann Aktionen und Angebote wie „Kunst am Kiosk“ oder den

Winterspielplatz mitorganisieren. in der Praxis bedeutet das: mit vielen Kindern bauen, spielen und malen oder in einer turnhalle regelmäßig sonntags Spiel angebote und eine Aufsicht organisieren.

Ohne die Eltern gibt es keine positive VeränderungDa im Bildungsbereich ohne die Eltern keine positiven

Veränderungen zu erreichen sind, sehen viele Projekt-träger und Institutionen in der Elterninitiative einen wichtigen Partner: „Bei professionellen Kontakten merkt man aber, wie man als Ehrenamtliche zeitlich ins Keu-chen kommt“, erzählt Waltraud huber. Mittlerweile werde die Elterninitiative aber nicht mehr bei jeder Kleinigkeit gerufen, sondern laufend informiert und zu wichtigen Treffen eingeladen.

Gefragt nach dem persönlichen Gewinn, den sie aus ihrem Ehrenamt zieht, nennt Waltraud huber die Erfahrungen, die sie in der Elterninitiative macht: „Die Nationalität spielt hier keine Rolle. Gleichwohl ist die Gruppe ausdifferenziert und man kommt in Diskussionen zu ganz vielen Gründen, warum etwas gut oder schlecht läuft. Das sind erkenntnisse, die man nur im direkten Kontakt gewinnt.“

Eine gute Mischung aus persönlichem Einsatz und Gewinn sieht auch Gordon Wichmann, der einmal pro Woche für zwei Stunden an der 1. Gemeinschaftsschule im unterricht aushilft. er hatte sich auf eine Zeitungsanzeige von Jugendwohnen im Kiez beworben, in der Ehrenamtli-che gesucht wurden. Wichmann ist 31 Jahre alt, steht kurz vor dem 2. juristischen Staatsexamen, ist kinderlos und hat vor allem eine gesamtgesellschaftliche Motivation, ehrenamtlich zu arbeiten. „Bildung ist das A und O. Ich wollte nicht nur schwätzen, sondern etwas tun.“ Im unter-richt übernimmt er eine begleitende Funktion, erklärt den Kindern die Aufgaben und unterstützt sie bei der Lösungs-findung. Die Klasse ist eine Jul-Klasse, d.h. , es sitzen Kinder aus drei Jahrgangsstufen zusammen und lernen. Für Gordon Wichmann war dieses System neu und seine vorurteilsfreie Sichtweise ist mittlerweile etwas kritischer geworden. „Wenn man Klassen zusammenfasst, ohne dies personell zu flankieren, dann ergeben sich engpässe. Die kleinen Kinder trauen sich nicht so viel zu und brauchen mehr individuelle unterstützung.“ Gerade hier könnten Ehrenamtliche eine wichtige Rolle übernehmen, so Wich-mann. Die Schulen hätten einfach zu wenig Mittel und „für das, was ich mache, würde hier niemand eingestellt.“

Jede Unterrichtsstunde ist ein ErfolgserlebnisTrotz der Kritik ist jede unterrichtsstunde für ihn „ein

Erfolgserlebnis“, weil es einfach schön sei, mit Kindern zusammen zu arbeiten. Der zeitliche Aufwand falle nicht ins Gewicht, zwei Stunden pro Woche seien gut zu ver-kraften. und beruflich bringe das ehrenamt auch etwas: „Man erntet überall Anerkennung, unabhängig vom poli-tischen Lager.“ Mathias Hühn

EhRENAMtLIChE IM BILDuNGSBEREICh

„Nicht nur schwätzen, sondern etwas tun“

www.elterninitiative-reuterkiez.de

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5 interview

INtERVIEW MIt AhMEt SöZEN

Herr Sözen, wann haben Sie begonnen, ehrenamtlich zu arbeiten?

Ahmet Sözen: Es hat mit meinen Kin-dern um das Jahr 1998 angefangen, als mein Ältester in die Kita gekommen ist. Da wurde ich zum zweiten Vorsitzen-den der Elterninitiativ-Kita gewählt. Ich wollte die Nähe zu meinem Kind, wollte wissen, wie es mit ihm dort wei-tergeht. Jetzt bin ich immer noch zwei-ter Vorsitzender. Ich werde regelmäßig eingeladen, gebe meine Ideen weiter und werde immer wieder gewählt. Zum Glück unterstützt mich die Firma, in der ich arbeite. Ich bekomme frei, wenn ich es brauche oder kann mir auch mal den transporter ausleihen, den wir als Mannschaftsbus nutzen. Die Firma hat sogar eine Klasse mit Möbeln aus-gestattet und Trikots für die Schul-mannschaft der Gemeinschaftsschule [ehemalige Franz-Schubert-Schule] gesponsert. . .

. . .die Sie ebenfalls trainieren?Sözen: Ja, seit 2006. Das kam auch

über meine Söhne zustande. Erst habe ich ausgeholfen in der Fußball-AG, später habe ich die Mannschaft kom-plett übernommen. Wir hatten schnell große Erfolge, zum Beispiel den 4. Platz beim Straßenfußball – deutsch-landweit. unsere Jungs haben damals dem Gegner aus Spaß Angst einge-jagt: Sie sind hingegangen und haben sich vorgestellt mit „hey, wir kommen aus der Rütli-Schule!“, obwohl sie mit denen nicht viel zu tun hatten.

Wie haben die Eltern auf die Diskussion über die Rütli-Schule reagiert?

Sözen: Wir haben an der Schule aus der Elternvertretung heraus eine „Elternrunde Reuterkiez“ gegrün-det, um uns nicht nur für die Belange der Schule, sondern auch für unsere Belange im ganzen Kiez einzusetzen. Wir wollten grundsätzlich etwas ver-ändern, nicht nur in den Schulen, son-dern auch in anderen Institutionen. Wir haben uns an der AG Bildung und im Quartiersrat beteiligt, denn 2005 wurde für viel Geld durch das Quar-tiersmanagement der Schulhof der damaligen Franz-Schubert-Schule saniert und wir haben festgestellt, dass man hier etwas bewegen kann.

Was haben Sie als Elternrunde Reuter-kiez konkret gemacht?

Sözen: Das Wichtigste war Anfang 2008 die Veranstaltung „Eltern-

konferenz“, ein Workshop für die Eltern, bei dem ermittelt wurde, wie sich die Eltern die Schule wünschen. Zu der Zeit gab es schon umfragen unter Schülern und Lehrern über die Zukunft der Schule, und wir eltern waren der Meinung, dass unsere Vor-stellungen ebenfalls gehört werden sollten. es kamen ungefähr 100 eltern ins Ballhaus Rixdorf. Christina Rau, die Witwe des ehemaligen Bundesprä-sidenten Johannes Rau, kündigte dort ihre Schirmherrschaft für den Cam-pus-Rütli an, was uns sehr beflügelte. Die Ergebnisse haben wir dann in ver-schiedenen Gremien und zuletzt im Quartiersrat vorgestellt. Im Wesentli-chen ging es darum, dass wir uns ein Elternzentrum an der Schule wünsch-ten, damit die Eltern im Schulkomplex verortet sein können. Vor allem an den Wochenenden, an denen norma-lerweise Schulen geschlossen sind, wollen wir, dass die Schule lebendig bleibt. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem sich die unterschiedlichsten Familien willkommen fühlen.

Und dabei ist die Quartiersporthalle her-ausgekommen?

Sözen: Sie soll die Vorstufe zu einem elternzentrum sein. in den Planungen zum Campus-Rütli ist das Elternzen-trum vorgesehen, aber aus Kosten-gründen wird es erst später realisiert. Bis dahin können wir das Foyer in der neuen halle und die ehemalige haus-meisterwohnung nutzen. Zudem steht die Quartiershalle für die Öffnung des Campus in den Kiez.

Hatten Sie Vorbilder für Ihre ehrenamt-liche Tätigkeit?

Sözen: Vor allem mein Vater. Er hatte sich schon in der türkei in den Gewerkschaften engagiert. in Deutschland angekommen, konnte er zwar nicht gut Deutsch, war aber offen gegenüber anderen Menschen, und hatte vor allem den Mut, etwas zu machen. ich höre von anderen oft „Wieso machst du so viel, verdienst du damit wenigstens Geld?“ Aber wenn man Geld bekommt, ist man nicht frei und muss die Vorgaben erfüllen. ich bin natürlich regelmäßig da, aber nur freiwillig macht es mich glücklich. Wenn du etwas für Geld machst, fühlst du dich klein. Als Ehrenamtlicher bist du hingegen der Größte.

Wir haben mit unserem Fußball-

verein den 2. Integrationspreis 2009 des Deutschen Fußballbundes gewon-nen. Ich war stolz, zur Feier kamen viele Promis, u.a. auch der türkische Botschafter. ich habe ihn angeberisch geduzt „Na, wie findest du das Ganze hier?“ Als Ehrenamtlicher hat man irgendwann solche Freiheiten.

Es hat sich viel getan im Kiez. Würden Sie sagen „Jetzt ist es gut!“?

Sözen: Nein, im Gegenteil, es moti-viert einen, mehr zu tun. Ich wünsche mir zum Beispiel, dass die Menschen im Kiez mehr füreinander tun. es heißt ja „Aus dem Kiez für den Kiez“ und „kein Kind soll verloren gehen“. Man sollte die Potenziale im Kiez mehr nutzen. Die Möglichkeiten, die aus Kooperationen entstehen könn-ten, sind nirgendwo sonst gegeben.

es sollte für eltern deshalb leichter sein, bezuschusste Projekte im Kiez anzubieten. Bei den Entscheidungen stehen sie immer im Wettstreit mit professionellen Projektträgern und ziehen meistens den Kürzeren. Dabei haben die Eltern einen engen emo-tionalen, und nicht nur monetären Bezug zum Kiez. Würde die Eltern-initiative als ein Vergabegremium für solche Belange fungieren, könnte meiner Meinung nach unser schöner Kiez mehr von sich für sich tun.

Die Fragen stellten Mathias Hühn und Claudia Mattern

„Als Ehrenamtlicher bist du der Größte“Ahmet Sözen ist 40 Jahre alt und wuchs im Wedding und in Neukölln auf. Er ist Vater von drei Kindern im Alter zwischen 6 und 16 Jahren und zählt vermutlich zu den aktivsten Ehrenamtlichen im Kiez: er trainierte Jugendmannschaften im Fußballclub NFC Rot-Weiß, bei dem er jetzt Geschäftsführer ist, hat die Elterninitiative Reuterkiez mit gegründet, organisiert den Winterspielplatz und ist nach wie vor 2. Vorsitzender einer Elterninitiativ-Kita, obwohl seine Kinder längst in der Schule sind. Er ist leiden-schaftlicher Sportler, hat in der Fußball-landesliga gespielt und war Ringer in der 2. Bundesliga.

Ahmet Sözen, immer sonntags auf dem Winterspielplatz Foto: Mathias Hühn

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6 nachbarn im kiez

Kleine Spielräume nutzenANDREAS BERG

In den späten Siebzigern, als die hipness noch nicht erfunden und der Reuterkiez eine bodenständige Arbei-

tergegend mit zünftigen eckkneipen war, lag man als zuge-zogener junger Student altersmäßig weit unterhalb des Durchschnitts.

Den Reuterkiez als Wohngegend hatte sich Andreas Berg damals nicht aus freien Stücken ausgesucht, aber die Miete war nun mal schön billig, 90 Mark im Monat. Bis heute ist er im haus wohnen geblieben, zog nur einmal über den hof. Nach 33 Jahren fühlt er sich dem Quartier wie einer Heimat verbunden, doch manchmal macht ihn die Veränderung, die er hier miterlebt, ein bisschen melancholisch. Dabei war es früher bestimmt nicht besser, nur anders.

Seit knapp sechs Jahren kommt er regelmäßig zum Quar-tiersrat und hat die Arbeit des Quartiersmanagements schätzen gelernt. „ich finde es wichtig, als Anwohner kleine Spielräume zu nutzen und bei der Vergabe von Mitteln mit-zubestimmen“ erklärt der gebürtige Rheinländer. Zur Frage, ob sich das Engagement denn lohne, hat er dennoch eine ambivalente haltung. Der enge Rahmen, in dem der Quar-tiersrat handlungsfähig sei, werde sich wohl nicht so ohne Weiteres ausdehnen lassen. Gelegentlich verpuffe energie durch zu wenig Anwesende, wodurch der Quartiersrat dann nicht beschlussfähig ist. Außerdem arbeiteten kaum junge Leute und zu wenig Migranten mit.

Bis vor knapp zwei Jahren hatte eine vom QM unab-hängige Geschäftsstelle die Koordination im Quartiersrat unterstützt. Als die Finanzierung wegfiel, organisierten sich viele Akteure außerhalb des Quartiersrats. „Das war eine Zäsur. Früher war die Beteiligung größer, viele Leute sahen große Perspektiven in der Quartiersratsarbeit, auch die AGs waren lebendiger. Vielen fehlt jetzt ein bisschen der Biss.“

Als vielseitig politisch Aktiver sind Andreas Berg Bür-gerbeteiligung, Vernetzung und Mobilisierung ein großes Anliegen, das er auch auf nationaler und internationaler Ebene bei verschiedenen Friedens- und umweltpolitischen Organisationen verfolgt. Lokal engagiert er sich bei den „Freien Neuköllnern“ bei der Bürgerplattform Neukölln, an der sich rund 30 Projekten und initiativen beteiligen. Mit

dem „Aktionsteam Fahrradwege“ setzt er sich für eine neue Fahrradroute durch den Reuterkiez ein. Fahrradwege seien nicht nur an sich wichtig, sondern auch ein strategisch gutes thema, erklärt er, weil man damit viele unterschiedliche Menschen, junge und ältere, erreichen und an einen tisch holen kann.

Als freiberuflicher Softwareent-wickler arbeitet er u.a. am Redakti-onssystem der taz. Auch in seinem lokalpolitischen Engagement hinter-fragt er Zusammenhänge und arbei-tet strategisch an Zielen. So nahm er gerade an einem Qualifizierungs-kurs der VhS von „Mitreden in Neu-kölln“ teil, um mehr über Moderation, Finanzierung und Öffentlichkeitsar-beit bei bürgerschaftlichem engage-ment zu erfahren.

handlungsbedarf sieht er noch in vielen Bereichen: Mietentwicklung, Nutzung des öffentlichen Raums z.B. durch Geschäfte und Cafés, Förderung kleinteiliger Gewer- be, Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum durch hostels, Lärmschutz, Schutz vor allem sozial schwacher Gruppen vor Verdrängung durch Gentrifizierung, weniger Autoverkehr — die Liste ist lang. Auch müssten die älte-ren Neuköllner mit Angeboten mehr einbezogen werden. „Wenn die jungen leute hier derart das öffentliche Bild dominieren, ziehen sich viele der Alteingesessenen natür-lich zurück, sie haben ja nicht so eine Lobby.“

Zehn Jahre Quartiersmanagent haben dem Reuterkiez definitiv etwas gebracht, sagt er, vor allem in den Bereichen Bildung, kleine Aktionen, Vernetzung und Information. Der Gentrifizierung könne das QM zwar kaum etwas ent-gegensetzen, doch Andreas Berg ist zuversichtlich, dass der Reuterkiez seinen eigenen Weg geht. Eine Edelhip-Gegend wolle schließlich keiner hier, die Alteingesessenen werden sich weiterhin gehörig einmischen.

Claudia Mattern

NEuKöLLNER NÄChtE SIND LANG

Wie ein paar Kultur-schaffende das Neuköllner Leben in einem Online magazin abbilden

Es ist kalt im hinterzimmer des Ida Nowhere an einem Dienstagabend im November. in dem kargen Projekt-raum sitzen etwa zehn Leute um die 30 – in dicke Daunenjacken, Woll-schals oder Mützen gepackt. hitzig diskutieren sie über das gerade auf Neuköllner.Net erschiene Interview mit Buschkowsky, dem Bezirksbür-germeister. Wir befinden uns auf der Redaktionssitzung des Onlinemaga-zins über Neuköllner Alltagskultur. Die Anwesenden arbeiten größten-

teils freiberuflich im Medienbereich. In ihrer Freizeit schreiben sie Artikel für den Blog oder diskutieren diese. Zu positiv fand die Literaturredak-teurin Cara Wuchold den Grundtenor des interviews. Viele offensichtliche Kritikpunkte seien gar nicht ange-sprochen worden. „Wenn du sein Buch liest, merkst du, dass Buschkowsky die meisten Kritikpunkte dazu entkräf-tet“, sagt Patrick Schirmer Sastre. er ist für die Gesellschaftsthemen zuständig und verteidigt seinen Beitrag. Der Rest der Gruppe beschwichtigt. Gut wäre das Interview insgesamt, aber klar würden nicht alle Aspekte abgedeckt. Damit wendet sich die Redaktion dem nächsten kontroversen Thema zu – nicht umsonst heißt der tagesord-nungspunkt „Blogkritik“.

Nach der dreieinhalbstündigen Sitzung leert sich der Besprechungs-raum schlagartig. Verwunderlich ist

die hast nicht, schlägt es doch bald Mitternacht. Nur zwei Frauen bleiben erschöpft am Tisch sitzen. Trotz der gelegentlichen Nachtschichten macht ihnen die Arbeit für den Neuköllner Blog Spaß. „Gerade, dass man über alles berichten kann und zwar so, wie man es will“, gefällt Regina lechner. Sie ist für die Kunstthemen zustän-dig. „Ja, die Freiheit, die man hier hat, ist reizvoll“, pflichtet ihr die Grafike-rin Katrin Friedmann bei, „außerdem der soziale Aspekt, dass man ande-ren etwas bietet.“ Auf Facebook hat das Magazin inzwischen 1.800 Likes und auch die Kommentare der Lese-rInnen geben positives Feedback. Es ist das Gefühl, ein Teil des kulturel-len Lebens in Neukölln zu sein, was motiviert. und das wiegt die Arbeits-stunden auf, die sie ehrenamtlich auf den Redaktionssitzungen verbringen, Veranstaltungen im Kiez besuchen,

interviews führen und Beiträge pro-duzieren.

Das Projekt eines Onlinemagazins für und von Neukölln gibt es nun bereits zwei Jahre. Alles begann an der Berliner universität der Künste. „Leider hatten wir beim Studium diese blöde Idee und jetzt funktioniert das Ganze auch noch“, sagt Max Büch und versucht zerknirscht auszusehen. Das misslingt. Er ist der Letzte, der geht, und sammelt noch den restlichen Müll und die leeren Bierflaschen ein. Als Chefredakteur arbeitet er etwa 16 Stunden die Woche unentgeltlich für das Projekt. „Aber es macht Spaß und ist schön zu sehen, dass die Seite läuft und gut ankommt“. Er lächelt zufrie-den und diesen Gesichtsausdruck nimmt man ihm schon eher ab.

Nora Kusche

www.neukoellner.net

Hält es für eine wichtige Sache, sich einzumischen: Andreas Berg Foto: Claudia Mattern

Die nächste Sitzung des Quartiersrats Reuterplatz findet am 28. Januar 2013 um 19 Uhr im elele Nachbarschaftszentrum e.V., Hobrechtstr. 55 statt. Neue Mitglieder sind immer gern gesehen.

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7 querbeet

Am 30. Oktober startete das neue Seniorenprojekt im Reuterquartier, das vom Quartiersmanagement Reu-terplatz gefördert wird, mit einer gut besuchten Auftaktveranstaltung. Achtzehn Senior/innen zwischen 60 und 95 Jahren waren in die Galerie R31 gekommen, um sich über die von dem Projekt angebotenen „Dienstags-Ausflügen und -Treffen“ zu informie-ren und es kennenzulernen. Es stellte sich heraus, dass die meisten, die gekommen waren, ein großes Interesse gerade an Besuchen und Ausflügen zu interessanten Orten im Reuterkiez selbst haben. Das zeigte sich gleich am 13. November, als der Besuch in der offenen Siebdruckwerkstatt SDW in der Pflügerstraße auf dem Programm stand. Viele kamen und wollten erfah-ren, was in diesem kreativen Ort in der eigenen Nachbarschaft passiert und wie der Siebdruck funktioniert.

Einige der Senior/innen probierten das Verfahren auch gleich selbst aus und bedruckten sich Stofftaschen. Auch der Ausflug zum Museum Neukölln und insbesondere die Filmvorführung von Bernd Wirths über Neuköllner Stra-ßenzüge in den 1960er Jahren fanden großen Anklang. Viele der Zuschau-enden konnten eigene Erinnerungen an die Karl-Marx-Straße von früher beitragen und berichteten zum Bei-spiel über das „Haus der Stoffe“ an der spitzen Ecke von Karl-Marx- und Richardstraße, von Geschäften wie „Koffer-Panneck“ oder Kajot, vom ein-kaufen mit „ABC-Coupons“ und vom AKI-Kino, in dem die Filme in Dauer-schleife liefen.

Alle Senior/innen aus dem Reuter-kiez sind eingeladen, an den folgenden kostenlosen „Dienstags-Ausflügen und –Treffen“ des interkulturellen Senio-renprojektes teilzunehmen. Das Pro-gramm für die nächsten fünf Treffen findet sich im Veranstaltungskalender dieser Ausgabe.

Ursula Bach

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie bei Ursula Bach, Tel. 611 9611 und Meral Cendal, Tel. 623 6092 (Mo–Fr 15–18 Uhr).

Dienstags-Ausflüge und -TreffenGuTeR START DeS SeNiOReNPROJeKTS iM ReuTeRKieZ

Sehr geehrter Herr Buschkowsky,sehr geehrte Mitglieder aller Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln,

der Quartiersrat des QM Reuterplatz und die UnterzeichnerInnen dieses offenen Briefes fordern Sie dringend auf, ein Handlungskonzept gegen die Verdrängung vieler einkom-mensschwacher Nachbarn aus unserem Lebensquartier in Neukölln zu erarbeiten und nachhaltig zu realisieren. Laut aktuellster Studie „Sozialstrukturentwicklung in Nord-Neukölln“ von TOPOS Stadtforschung (12/2011) im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung „zeigt sich im Gebiet Reuterplatz in den letzten Jahren eine deutliche Gentrifizierungsentwick-lung.“ 1 (…) Die Entwicklungsrichtung des Gebiets zeigt sich auch in der starken Zuwan-derung von Gentrifiern.2

Wir erleben die Ergebnisse der Studie täglich: Der Umzugswagen ist in unserem Quartier die Regel und nicht die Ausnahme. Langjährige Nachbarn ziehen fort, die Wohnung wird schnell saniert, viel teurer vermietet oder verkauft als Eigentumswohnung mit Quadrat-meterpreisen von über 3000 €/m².„Die enorme Dynamik der Mietenentwicklung zeigt sich in den Mietpreisen, die bei Neuvermietung gefordert werden. Diese übersteigen in den verschiedenen Kategorien die Mietspiegelmittelwerte um 15% bis zu 35%.“ 3 „Erhöhungen der Bestandsmieten ohne Wohnwertverbesserungen – in der Regel mit Bezug auf den Mietspiegel – hat es für 40% aller Wohnungen während der letzten drei Jahre gegeben.“ 4 Das hat zur Folge, dass viele Menschen mit niedrigem Einkommen aus dem Reuter-quartier verdrängt werden!

„Aber wenn der Prozess so weiterläuft, wenn von der Politik nicht eingegriffen wird, werden die Bewohner die Leidtragenden sein. Zurzeit steigen nur die Mieten bei Neuvermietung. Aber es wird nicht lange dauern, bis auch die Bestandsmieten steigen. Gut möglich, dass sich schon in 2, 3 Jahren viele die Gegend nicht mehr leisten können. Das ist aber kein auto-matischer Prozess: Den könnte man etwa durch Mietobergrenzen politisch regulieren.“ 5

„Ghetto Neukölln“ schrieb 1997 der Spiegel. Der Notruf aus der Rütlischule riss 2006 die Verantwortlichen endgültig aus dem „Nichthandeln“. Mittlerweile gilt das Reuterquartier als very hip. In unser Quartiersgebiet Reuterplatz flossen in den letzten Jahren viele Millionen Euro aus Soziale Stadt, EU-Förderung, Bundesförderung, u.a. Viele BürgerInnen haben sich langjährig für die Verbesserung des Lebens im Reuterquartier engagiert. Durch die anhaltende Verdrängung droht dies alles zunichte gemacht zu werden. Unser Quartier ist für alle da!Wir erinnern an Ihre Verantwortung, sich nach den Richtlinien der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für unser Quartier einzusetzen: „Die Stadt als Rahmen für eine solidarische Gesellschaft zu qualifizieren, ist das programmatische Ziel des Schwerpunkt-programms „Soziale Stadt“(…).“Wir fordern Sie nochmals dringend auf, ein Handlungskonzept gegen die Verdrängung vieler BewohnerInnen mit niedrigem Einkommen aus unserem Reuterquartier zu erarbeiten und nachhaltig zu realisieren!Wir arbeiten und entscheiden gerne mit.Mit nachbarschaftlichen Grüßen

Quartiersrat Reuterplatz

Offener Brief des Quartiersrates Reuterplatz

Aktionsteam FahrradwegeDurch den Zuzug vieler junger Leute in den letzten Jahren ist der Radver-kehr im Reuterkiez stark angestie-gen, viele RadfahrerInnen nutzen die Gehwege und behindern die Fußgän-gerInnen. Mittlerweile verteilt das Ordnungsamt ständig Bußgelder.

Das Aktionsteam Fahrradwege der Bürgerplattform Neukölln evaluiert derzeit, ob die Möglichkeit besteht, durch den Reuterkiez eine neue Fahr-raddroute zu legen. Interessierte, gerne auch Jüngere und Neuankömmlinge im Kiez, können sich gerne melden unter: [email protected].

Weitere Infos zur Bürgerplattform Neukölln gibt es unter: www.plattform-win.de.

Claudia Mattern

SeniorInnen beim Besuch in der Siebdruckwerk-statt SDW Foto: Hilla Stute

Informationen über das Reuterquartier:„Bevölkerung: 18.920 Einwohner; 37,1% der Bewohner sind zwischen 18 und 35 Jahre alt (Statisti-sches Landesamt Berlin-Brandenburg 30.6.2011) 27% Bewohner ohne deutschen Pass (neuköllnweit 21,5%, berlinweit 13,7%). Bewohner mit Migrationshintergrund 43,3% (Statistisches Landesamt Berlin-Brandenburg 30.6.2011). Bis zu 95% Kinder nicht-deutscher Herkunftssprachen in den Schulen. Sozialdaten: Bezieher von Transferleistungen 5.221 bzw. 27,3% (Gebietsmonitoring 2010). Ca. 75% der SchülerInnen sind von Lernmittelzuzahlung befreit. Arbeitslose 1.841 bzw. 9,62%; die Arbeits-losenquote liegt nicht gebietsscharf vor, aufgrund der Bewohnerzusammensetzung ist eine deutlich höhere Quote als der Berliner Durchschnitt von 18% wahrscheinlich, besonders betroffen sind Migranten, Langzeitarbeitslose und Jugendliche. Rang 343 von 434 LOR (Monitoring 2010 durch Prof. Häußermann)“ 6

Quellenangaben:1 „Sozialstrukturentwicklung in Nord-Neukölln“ TOPOS Stadtforschung (12/ 2011), Seite 492 ebenda S. 493 ebenda S. 304 ebenda S. 335 Stadtsoziologin Olivia Reber, über "Politisch initiierte Verdrängung im Berliner Reuterkiez?

Zum Verhältnis von Stadterneuerung und Gentrification", TAZ 26.5.20126 http://www.reuter-quartier.de/Unser-Quartier.154.0.html

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IMPREssuM Der Reuter erscheint sechs Mal im Jahr und liegt an vielen Orten im Reuterkiez aus. | Herausgeber: Quartiersmanagement Reuterplatz, Hobrechtstr. 59, 12047 Berlin, [email protected] | Redaktion: Mathias Hühn (mh), Claudia Mattern (cm), [email protected] | Autoren dieser Ausgabe: Ursula Bach, Nora Kusche, Ilse Wolter | V.i.S.d.P.: Mathias Hühn, Claudia Mattern | Layout: Marie Bauer, www.mariebauer.de | Auflage: 3.000 | Druck: Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Potsdam | Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Februar 2013. Redaktionsschluss: 22. Januar 2012

8 kalender

XS (unbekannte Größen) Arbeiten von 23 KünstlerInnen im Format »20x20«Galerie R31, Reuterstraße 31, www.r31.suchtkunst.de

Treffen der Literaturlesegruppe: Malcolm Lowry - »Unter dem Vulkan« (an jedem 1. Do im Monat)Nikodemus-Gemeinde, Nansenstr. 12/13 Kontakt: Tel. 6273 4375, [email protected]

Vernissage: Kirill Agranovsky: Die MarschroutenGrafische Arbeiten aus St. Petersburg (Ausstellung bis 3.1.)Galerie Pflüger68, Pflügerstraße 68 www.pflueger68.de/agranovsky.html

Berufswege – Berufsbrüche – BerufswünscheWorkshop zur Erkundung von Zusammenhängen zwischen sexueller Gewalterfahrung in der Kindheit und der Berufs-wegeentwicklung (mit Wildwasser e.V.)KOBRA, Kottbusser Damm 79

Führung mit Reinhold Steinle; 10 €/7 € Start: Café und Galerie Klötze und Schinken, Bürknerstraße 12Anmeldung: [email protected], Tel. 85732361

Kinderlesung mit Cally Stronk: Willkommen im Zoo.mit Malaktion auf 3m Krickel-Krackel-Rolle für alle Kinder! Die Buchkönigin, Hobrechtstraße 65 www.buchkoenigin.de/veranstaltungen

Seniorenprojekt: Ausflug zum Naturkunde-Museum mit Führung (begrenzte Teilnehmerzahl, bitte anmelden, Tel. 6119611)Treffpunkt: Galerie R31, Reuterstraße 31

Eine InitiativbewerbungEin Workshop in zwei TeilenKOBRA, Kottbusser Damm 79

Flohmarkt mit Plätzchen backen, Kaffee, Tee und Kinderpunsch, Kuchen...Der Erlös kommt der Arbeit des Kiosks zugute.Kiosk am Reuterplatz

Seniorenprojekt: Treffen vor Ort: Lesung mit Ursula Reinhold aus ihrer Autobiografie »Gemütlichkeit, …« über ihre Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit an der Grenze zwischen Treptow und NeuköllnGalerie R31, Reuterstraße 31

Familien-Weihnachtskonzert mit »The Playfords« 12/8 €, Kinder bis 12 Jahre Eintritt freiNikodemus-Gemeinde, Nansenstraße 12/13

6. Do

8. Sa

9. So

11.Di

Dezember 201215–19h

18h

19h

9.45–18h

15–16.30h

14h

11h

16.30–20h

15–18h

11h

Treffen der AG BildungElbe-Schule, Elbestraße 11

AG WohnumfeldRestaurant Blaue Tische, Friedelstr. 56

Seniorenprojekt: Besuch der DITIP-Moschee »Merkez Camii« in der Wiener Straße in KreuzbergTreffpunkt: Galerie R31, Reuterstraße 31

Sitzung des Quartiersrateselele Nachbarschaftszentrum, Hobrechstraße 55 a

18h

19h

11h

19h

6.–22.Do-Sa

Mi

Di

WöchentlichVortrag und Diskussion »Gesundheit, Ernährung, Frauen« Verein iranischer Flüchtlinge e.V., Reuterstraße 52

Mieter stärken Kostenlose Erstberatung für Mieter des Reuterquartiers QM Reuterplatz, Hobrechtstr. 59

Kreativkunstangebot für Eltern und Kinderelele Nachbarschaftszentrum, Hobrechtstraße 55a

Lösen statt streiten – Stadtteilmediation QM Reuterplatz, Hobrechtstr. 59

Tanz-Laboratorium Zeitgenössischer Tanz, Improvisation, KompositionRicarda Schuh, Lenaustr. 4 (2.OG), www.ricarda-schuh.de

Regelm. Programm »Theater im Keller«: Travestieshow »cAmP« zusätzlich: Mo, 31.12., 19.30 und 23h, Neujahrspause: 11. und 12.1.2013Theater im Keller, Weserstr. 211 www.tikberlin.de, Tel. 623 14 52

Winterspielplatz Quartiersporthalle, Rütlistraße 35–36

12–14h

16–18h

16–17.30h

17–19h

18–20h

15–18h

Mo

Fr 20.30h

Sa 19.30; 22.30h

So

Januar 2013

12.Mi

15.Sa

18.Di

22.Sa

14.Mo16.Mi

22.Di

8.Di

11.Fr

Seniorenprojekt: Besuch der Werkstatt des KOBALT Figurentheaters in der SanderstraßeTreffpunkt: Galerie R31, Reuterstraße 31

Offenes Treffen der KiezredaktionRita, Pannierstraße 12

Ursel Arndt – Branding & StitchingWas geschieht, wenn feiner Organza mit Lötkolben, Schere und Nadel bearbeitet wird (bis 17.2., Do–Sa 15–19h)Führung mit der Künstlerin Fr 19h u. So 16hGalerie R31, Reuterstraße 31, www.r31.suchtkunst.de

11h

18h

19h

Gefördert durch die EU und das Land Berlin im Rahmen des Programms „Zukunftsinitiative Stadtteil“ Teilprogramm „Soziale Stadt“ – Investition in die Zukunft.

Fr –Sa

28.Mo

Advents-Parcours

Sonntag, 9.12., Samstag, 15.12. und 22.12.2012Infos unter: www.kunstreuter.de/events/advents-parcours-2012


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