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Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Date post: 22-Jul-2016
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Die Zeitung der LK NÖ.
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SIE ARBEITEN MIT QUALITÄTSPROGRAMMEN Rindermastprofis Wann sich Rindermast wirtschaftlich rechnet, Tipps für die Rationsgestaltung und mehr aus der Praxis der Stier-, Kalbinnen- und Ochsenmast ab SEITE 35 VOLLVERSAMMLUNG Chancen aktiv anpacken BUDGET & FACHTHEMEN DISKUTIERT Die Vollver- sammlung der LK NÖ in der Bildungswerkstatt Mold stand im Zeichen der schwierigen finanziellen Lage in EU, Bund und Land wie deren Auswirkungen auf die Landwirtschafts- kammer Niederösterreich. Man will der angespannten Budgetsituation offensiv begegnen und die Weichen für langfristige Rechtssi- cherheit stellen. SEITE 6 www.noe.lko.at DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH LEBEN 58 Almfeste: Die Hits im Sommer Juli 2015 Ausgabe 7 PFLANZENBAU 23 Zwischenfrüchte für Bienentracht MILCHKUH 26 Körperkondition schnell beurteilen P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Adressänderungen bitte an: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 29300 | [email protected] Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Förderungen Junglandwirte werden über Fris- ten, Fördervoraussetzungen und die notwendigen Unterlagen für die Antragstellung informiert. Außerdem gibt es Neues zum 31. Juli, dem Stichtag des Auswahl- verfahrens für Existenzgrün- dung und Invest ab SEITE 10 Stromschlag Wir gehen so selbstverständlich mit Strom um, dass Gefahren wie Stromschlag und Brand zu wenig ernst genommen werden. Wo die Gefahren lauern und wie Sie sich davor schützen können, erklärt Walter Horzynek von der Bildungswerkstatt ab SEITE 30 Kontrollflut bremsen Gegen die derzeit vorherrschende Kontrollflut für Landwirt spra- chen sich Bundesminister Andrä Rupprechter, Landesrat Stephan Pernkopf und Bauernbund-Präsi- dent Jakob Auer aus. Eine Verein- fachung ist in den kommenden Jahren geplant. SEITE 5
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Page 1: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Sie arbeiten mit QualitätSprogrammen

RindermastprofisWann sich Rindermast wirtschaftlich rechnet, Tipps für die Rationsgestaltung und mehr aus der Praxis der Stier-, Kalbinnen- und Ochsenmast ab Seite 35

VOllVeRSammlung

Chancen aktiv anpackenbudget & Fachthemen diSkutiert Die Vollver-sammlung der LK NÖ in der Bildungswerkstatt Mold stand im Zeichen der schwierigen finanziellen Lage in EU, Bund und Land wie deren Auswirkungen auf die Landwirtschafts-kammer Niederösterreich. Man will der angespannten Budgetsituation offensiv begegnen und die Weichen für langfristige Rechtssi-cherheit stellen. Seite 6

www.noe.lko.at

Die Zeitung Der LanDwirtschaftskammer nieDerösterreich

leben 58Almfeste: Die Hits im Sommer

Juli 2015 ausgabe 7

pFlanzenbau 23Zwischenfrüchte für Bienentracht

milchkuh 26Körperkondition schnell beurteilen

P.b.b. | 11Z039072m | landwirtschaftskammer nÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. PöltenRetouren an Postfach 555, 1008 Wienadressänderungen bitte an:landwirtschaftskammer niederösterreichWiener Straße 64 | 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300 | [email protected]

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FörderungenJunglandwirte werden über Fris-ten, Fördervoraussetzungen und die notwendigen Unterlagen für die Antragstellung informiert. Außerdem gibt es Neues zum 31. Juli, dem Stichtag des Auswahl-verfahrens für Existenzgrün-dung und Invest ab Seite 10

StromschlagWir gehen so selbstverständlich mit Strom um, dass Gefahren wie Stromschlag und Brand zu wenig ernst genommen werden. Wo die Gefahren lauern und wie Sie sich davor schützen können, erklärt Walter Horzynek von der Bildungswerkstatt ab Seite 30

Kontrollflut bremsenGegen die derzeit vorherrschende Kontrollflut für Landwirt spra-chen sich Bundesminister Andrä Rupprechter, Landesrat Stephan Pernkopf und Bauernbund-Präsi-dent Jakob Auer aus. Eine Verein-fachung ist in den kommenden Jahren geplant. Seite 5

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| 2 | Die Landwirtschaft

LK Aktuell Juli 2015

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Inhalt Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!Alles aufgeben, in ein fremdes Land gehen, die Sprache nicht kennen und auch nicht wissen, wo man wohnen wird, das kann ich mir als Bauer mit einem eigenen Hof und dem Leben im Dorf gar nicht vorstellen. Und trotzdem wäre das in unserem Haus beinahe passiert. Im Jahr 1945 zogen Menschen aus Rumänien und Serbien mit ihren Habseligkeiten durch unser Dorf an der slowakischen Grenze. Sie fürchteten die Rote Armee und die angekündigten Gräuel. Armselig waren die Kolonnen und traurig die Aussichten. Als die Front näher kam, gab es auch bei uns die Aufrufe und die Bereitschaft, das Dorf zu verlassen und nach dem „Endsieg“ wieder zurückzukehren. Pater Adolf Riedel war unser Pfar-rer und Melker Benediktiner. Er hat sich dagegengestellt, die Menschen zusammengehalten und ermutigt, im Dorf zu bleiben. Nach schlimmen Zeiten haben alle zusammen wieder ein neues Gemeinwesen aufgebaut und die furchtbaren seelischen Wunden, die aus der Nazizeit im Dorf geblieben sind, traten langsam in den Hintergrund. Heute ist unser Dorf ein guter Platz zum Leben. An Pater Riedel habe ich bei den 70 Jahre-Gedenken dankbar gedacht. Viele Menschen flüchten jetzt nach Mittel-europa. Sie haben wohl dieselben Gründe woanders einen neuen Anfang zu suchen, wie das meine Großeltern überlegt haben. Sie hatten bloß keinen Pater Riedel. Dafür will ich keinen verurteilen. Wir werden eine Antwort auf diese Flüchtlingsströme erarbeiten müssen. Mehr werden kommen. Weder Zäune noch Gewehre werden sie fernhalten. Entweder diese Menschen werden von der Hoffnung auf eine Zukunft im eigenen Land gehalten oder sie werden aufbrechen. Wir leben nicht im „Wünsch dir Was“. Erst wenn wir wirklich diese neue Welt mit Klimawandel und Völkerwanderung verstehenlernen, werden wir die richtigen Antworten finden. Erst wenn wir in Österreich wissen, was zu tun ist, werden wir auch von anderen verlangen können, dass sie ebenfalls aktiv werden und ernsthafte Anstrengungen unternehmen. Mit der einfachen Position „De miass ma nua schnö loswerden“ werden wir uns nur in der Sackgasse eingraben. Weder Zäune noch Gewehre werden jene abhalten, die vor den Halsabschneidern der ISIS Islamisten flüchten. Es geht auch um wirksame Schlepperbekämpfung. Da ist Härte ange-sagt. Wenn aber Menschen vor dem Krieg fliehen und dann berechtigt hier sind, sind wir uns einen menschenwürdigen Umgang auch selber schuldig. Jeder hat für sich selbst und seine Familie nach all seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu arbeiten und zur Gemeinschaft bei-zutragen. Flüchtling ist kein Beruf und keine Lebensaufgabe. Aber es kann in einem Menschenleben ein Schicksal sein, das möglichst rasch zu bewältigen ist. Wer zu Recht bei uns bleiben darf, der braucht eine faire Chance. Wir schaffen das, so wie wir auch unter schwierigen Wetterver-hältnissen die Ernte bringen.

Ich wünsche uns allen eine gute Ernte!Herzlichst, Ihr

ÖKr Ing. HermAnn ScHuLteS

Leben SeIte 49Tipps und Tricks für den Garten 49

Jakobstag: Legenden und Pilgerschaft 50

Brotbotschafterinnen ab Herbst auf Tour 52

Tipps für Kräuterliebhaber 54

Welches Almfest ist das nächste? 54

Frauenrollen am Bauernhof 56

Landjugend aktuell 58

Bildung im Überblick 59

Impressum 63

Schwerpunkt SeIte 35Die Joker für wirtschaftliche Rindermast 35

Tipps zur Fütterungsstrategie 38

Reportage AMA Gütesiegelstier 40

Rinderbörse – gemeinsame Vermarktung 41

Reportage Kalbin à la carte 42

Reportage Donaulandrind für Gastronomie 43

Reportage Murbodner Ochsenmast 44

Reportage AMA GS Ochsenmast im Grünland 45

Vollspaltenbuchten richtig planen 46

Strohsysteme – Tiefstreu bis Tretmist 47

Invekos und Markt SeIte 15

Produktion SeIte 23Zwischenfruchtanbau für Bienenweiden 23

Kälber – Guter Start mit Biestmilch 25

Kühe – Körperkondition rasch beurteilen 26

Kuhherden mobil managen 28

Waldbautag – Gemeinsam für den Wald 29

Tipps zum Schutz vor Stromschlag 30

Wohnhaus – Energiesparen planen 32

Erlebnisbauernhof 34

LK Aktuell SeIte 4

Ernte 2015: Prognosen und Herausforderungen 4Kontrollflut für Landwirte bremsen 5

Bauernparlament tagte 6

60 Jahr Weinköniginnen in NÖ 8

Förderungen: Daten, Fristen, Fakten 10

Juli 2015 Vorwort

Die Landwirtschaft | 3

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Foto: LK NÖ/Eva Posch

Foto: LK NÖ/Heidegger

Foto: LK NÖ/Eva Posch

Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

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LK Aktuell

Schon im Vorjahr wurde er ange-kündigt – der neue Pflanzenschutz-Warndienst der Landwirtschafts-kammern. Heuer im Frühjahr konnte das Projekt realisiert wer-den und trägt bereits erste Früchte, wie LK-Präsident Hermann Schul-tes weiß: „Prognosen und Befalls-erhebungen von Schädlingen und Krankheiten helfen den Bäuerin-nen und Bauern dabei, den Pflan-zenschutzmittel-Einsatz noch effizienter durchzuführen und so den Nutzen zu optimieren.“ Die Information selbst ist firmenun-abhängig und bietet ein Werkzeug, dass für traditionell nachhaltig wirtschaftende Betriebe und Bio-

bauern gleichermaßen wichtig ist. „Der Klimawandel bringt vermehrt neue Schädlinge und Pflanzen-krankheiten mit sich. Hier ist es mit einem simplen ‚Alles verbieten‘ nicht mehr getan. Da braucht es intelligenten Schutz für die Pflan-zen“, so Schultes. Forschungspro-jekte und Prognosemodelle sind laut den Experten wichtiger denn je und auch der Warndienst bringt Vorteile in der Risikoabschätzung. In Niederösterreich wird aus heu-tiger Sicht eine durchschnittliche Erntemenge erwartet. Insgesamt wird das hohe Ertragsniveau des Vorjahres voraussichtlich nicht er-reicht. Chancen sieht LK NÖ-Vize-

präsident Otto Auer vor allem in der Qualitätsproduktion: „Die Ab-rechnung des letzten Jahres hat ge-zeigt: Die Qualität, welche unsere Bäuerinnen und Bauern auf ihren Feldern wachsen lassen, ist gefragt und sichert ihre Position am Markt. Die Spanne zwischen Qualitätsge-treide und internationaler Massen-ware macht deutlich, dass wir mit unserer Qualitätsproduktion auf dem richtigen Weg sind.“ Hier gilt es die Produzenten bestmöglich vor Wettereinflüssen zu schüt-zen. Risikoversicherungen sollen ausgebaut werden und Anreize zur Eigenvorsorge mittels Zu-schüssen geschaffen werden.

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LK Aktuell Juli 2015

ernte 2015 PROGNOSEN uND HERAuSFORDERuNGEN

Risiken minimieren

LoKALAugenScHeIn In HAgenbrunn LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer, LK Wien-Präsident Franz Windisch, LK-Präsident Hermann Schultes, LK Burgenland-Präsident Franz Stefan Hautzinger und RWA-Bereichsleiter Ernst Gauhs stellten die Herausforderungen für das Erntejahr 2015 in den Mittelpunkt. Foto: LK NÖ/Posch

obmAnnwecHSeL LK-Präsident Her-mann Schultes und Landesrat Stephan Pernkopf gratulierten Karl Grundböck und seinem Nachfolger Leopold Buch-egger. Foto: NÖ Genetik

NÖ Genetik wählte neuen ObmannLeopold Buchegger wurde bei der Generalversammlung von NÖ Genetik zum neuen Rinderzucht-obmann gewählt. Damit folgt er Karl Grundböck nach. Grundböck erhielt bei dieser Gelegenheit die Große Goldene Kammermedail-le überreicht. Buchegger möchte künftig den Weg seines Vorgängers fortsetzen und als Ansprechpart-ner für alle Rassen und Züchter zur Verfügung stehen. Dabei steht ein

kalkulierbares Zahlungsziel eben-so im Mittelpunkt seiner Tätigkeit wie gute Preise und Sicherheit für jedes Mitglied. Beim Geschäftsbe-richt zeigte Geschäftsführer Gernot Ruth, dass es trotz schwieriger Ver-markungslage gelungen ist, wieder positiv zu bilanzieren. Aufgeteilt auf die drei Standorte Bergland, Zwettl und Warth konnten knapp 7.500 Rinder und 23.000 Kälber vermarktet werden.

Zitat des MonatsWir wollen die Kontroll-flut eindämmen. Aus dem Land der Hämmer darf nicht das Land der Hemmnisse werden.

Landesrat Stephan Pernkopf setzt ge-meinsam mit bun-desminister Andrä

rupprechter auf eine Verwaltungs-

vereinfachung

Abenteuer WaldGroß war der Besucheransturm beim diesjährigen Waldfest in Raabs an der Thaya. Grund dafür war ein actionreiches Programm für Groß und Klein. Dabei stand die Gemein-de gleich an zwei Tagen im Zeichen der Forstwirtschaft und man zeigte, was der Wald für Bewirtschafter und Bevölkerung alles zu bieten hat. Neben einer Forstmaschinen-ausstellung und Vorführungen warteten auch Beratungsstände zu den Themen Sicherheit, Energie oder auch Jagd auf die Interessier-ten. Auch der künstlerische Aspekt kam nicht zu kurz und so konnten sich die Gäste an Kunstwerken aus Holz erfreuen. Eine eigene Kinder-holzwelt ermöglichten es Kindern, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. „Mit dem Waldfest schaffen wir es, Forstwirte und Konsumenten gleichermaßen anzusprechen und beiden Zielgruppen entsprechende Angebote bereitzustellen“, erklärt Vizepräsidentin Theresia Meier und ist stolz auf das Fest, welches den Wald zu einem wirklichen Aben-teuer macht.

Die Weizenfläche verändert sich nur gering. Vergangene Preisrelationen lassen vermuten, dass Hartweizen und Tritikale ausgeweitet, Roggen dagegen eingeschränkt wurden. Die schwierige Vermarktung und ein er-höhtes Bewusstsein für Fruchtfolge wirken sich rückläufig auf die Mais-fläche aus. Änderungen im Agrar-umweltprogramm und der Wegfall wichtiger Schädlingsbekämpfungs-mittel ergaben Einschränkungen beim Raps. Flächenzunahme durch günstige Nachfrage und Vertrags-modelle verzeichnet der Ölkürbis.

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157.000 tonnen an hochwertigen Lebensmitteln landen pro Jahr in Österreich im müll. Das heißt, dass jeder einzelne 300 euro pro Jahr in den restmüll schmeißt. Also aufgepasst!

Abschied von Wilhelm LilgeFamilienangehörige, Freunde und Weg-begleiter nahmen Abschied von Wilhelm Lilge. Der 79-Jährige eroberte sich mit seinen Fähig-keiten, seiner Sachkenntnis und seinem persönlichen Einsatz einen fixen Platz in der Agrarwelt. Seinen beruflichen Werdegang begann er als Sekretärsprakikant bei der Bezirksbauernkammer Langenlois. Von da an sollte die heimische Landwirtschaft privat und beruflich eine wichtige Rolle im Leben des engagierten Trägers des großen goldenen Ehren-zeichens für die Verdienste um das Bundesland Niederösterreich spielen. 10 Jahre später über-nahm Lilge wesentliche Aufgaben in der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer Öster-reich. 1977 kehrte Lilge schließ-lich in die Niederösterreichische Landwirtschaftskammer zurück. Als Präsidialsekretär und ab 1982 als Direktor der Präsidialabteilung begleitete er zahlreiche Projekte auf deren Weg zur Realisierung. Bis zuletzt lagen ihm die Land-wirtschaftskammer, ihre Mitglie-der und Mitarbeiter am Herzen.

Aus dem Land

Lebensmittel sind kostbarBewusster umgang gefragt

QuELLE: BAuERNBuND NÖ GRAFIK: LK NÖ/MITMASSER

Landwirtschaftskammer unterstützt Bauen mit HolzDie österreichische Bundesregierung hat im Zuge der Steuerreform ein Konjunkturpaket vorgelegt, das unter anderen eine breite Wohnbauoffensive beinhaltet. Damit verknüpft sind die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wachstumsimpulse für Betrie-be und eine Stärkung des ländlichen Raumes. Bauen mit Holz kann diese positiven Effekte verstärken und ist ein sichtbares Signal für die Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzpolitik. LK-Präsident Hermann Schultes, LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer und Waldverband-Obmann Franz Fischer bekannten sich öffentlich zum vermehrten Einsatz von Holz und unterstützten die FHP-Charta für Holzbau. Werden auch Sie unterstützer unter www.wald-in-oesterreich.at/holzbaucharta. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

Juli 2015 LK Aktuell

Die Landwirtschaft | 5

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Verwaltungsvereinfachung hieß das Schlagwort bei der Landesag-rarreferenten-Konferenz in Krems. Unter dem Vorsitz Niederöster-reichs diskutierte man, wie man künftig der Kontrollflut Herr wer-den kann. „In 160.000 landwirt-schaftlichen Betrieben österreich-weit gibt es 400.000 Vorort-Kont-rollen pro Jahr“, führt Vorsitzender Landesrat Stephan Pernkopf an. Die Ziele für die Zukunft sind für die Politik klar gesteckt: „Wir wollen dem sinnlosen Kontroll-tourismus Einhalt gebieten.“ Eine Reduktion und Zusammenlegung einzelner Kontrollmaßnahmen soll Zeit- und Kostenersparnis für Bäuerinnen und Bauern bringen. Als Beispiel für eine derartige Ver-einfachung führte Pernkopf die Kombikontrollen bei Legehennen ins Feld: „Hier hat die AMA Vor-arbeit geleistet.“ Eine Pionierleis-tung, die Pernkopf gemeinsam mit Bundesminister Andrä Rupprech-ter nun auch in anderen Bereichen umsetzen möchte.

weitere themen diskutiert

Doch nicht nur die Kontrollflut, ,mit welcher sich Landwirte derzeit konfrontiert sehen, stand bei der

AgrArreferenten trAfen SIcH In KremS Zahlreiche Herausforderungen wurden bei der Agrarreferenten-Konferenz besprochen. unter anderem die Ver-waltungsvereinfachung, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Kontrollabbau geht in die umsetzung

Konferenz im Mittelpunkt. Auch Themen wie die ländliche Ent-wicklung, Gentechnikfreiheit und Pflanzenschutz wurden eingehend unter die Lupe genommen. Be-sonders im Bereich des Pflanzen-schutzes wurde mit einem Strate-gieprozess „Zukunft Pflanzenbau“ auf die mediale Berichterstattung reagiert. Dieser soll Sicherheit für Bauern, Konsumenten und Um-welt bringen und die Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene

bringen. Ein zehn Punkte Pro-gramm, das mit entsprechenden Forschungsarbeiten untermauert wird, soll der Bevölkerung mehr Einblick in die Thematik ermögli-chen. Fruchtfolge, naturnahe Pro-duktionsmethoden, Öffentlich-keitsarbeit oder auch eine stärkere Vernetzung mit der Forschung sind nur einige der Schwerpunkte im Strategieprozess. Näheres dazu finden Sie im beigelegten Bauern-journal auf Seite III.

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pro Kopf

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LK Aktuell Juli 2015

Die Welt im Blick

Gesund bleiben im SystemWie bringen wir unsere Budgets in den Griff? Diese Frage ist ab-gesehen von Hypo und Griechen-land eine, die alle Ausgaben des Staates beleuchten muss – auch die Kosten und Leistungen des Gesundheitssystems. Für die bäuerliche Sozialversicherung war ich bei einer Konferenz der europäischen Krankenversiche-rungen. Dass wir den Vergleich nicht scheuen müssen, wurde mir dort bewusst. So ist etwa Groß-britannien weit abgeschlagen, aber auch Deutschland bei den Leistungen der bäuerlichen Kran-kenversicherung unter unserem Niveau. Der Feind des Guten ist das Selbstverständliche. Wir nei-gen häufig zum Schlechtreden. Aber: Wie können wir eine gute Krankenversorgung erhalten? Das geht nur durch eine Politik, die Kosten im Griff hält und das System nicht überbeansprucht. Eigenverantwortung ist ein zu-tiefst bäuerlicher Wert. Dieser zählt bei der Bewirtschaftung unserer Betriebe genauso wie bei der Gesundheitssicherung. Früh vorsorgen statt teuer reparieren ist eine Devise am Hof. Sie muss es auch bei der Erbringung öf-fentlicher Gesundheitsleistungen sein. Sie sollen sich langfristig auf eine gute Grundversorgung ver-lassen können. Diese wird nicht alle Kosten decken, aber für alle die zentralen Aufgaben erfüllen. Gleichzeitig sind wir aufgerufen unsere Gesundheit ernst zu neh-men. PS: Denken Sie an die jähr-liche Vorsorgeuntersuchung.

LK nÖ- Vizepräsidentin theresia meier

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aus der weiten Welt sichtbar werden“.

forderungen zur gAP und Vorschläge zur Vereinfachung

Das erste Jahr der Umsetzung der GAP 14-20 – gleichzeitig mit dem Umstieg auf den Online-Antrag – zeigt die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung des Gesamt-systems auf. Insbesondere ist auch der Prozess der Vereinfachung der GAP, wie von Kommissar Phil Ho-gan eingeleitet, voranzutreiben und in jenen Bereichen, wo Ergeb-nisse vorliegen, auch national um-zusetzen. Die von der EU-Kommis-sion eingeleitete Änderung bei der Grünlandwerdung ist in Österreich rasch umzusetzen, um zu gewähr-leisten, dass die in NÖ vorhande-nen 56.000 ha Wechselgrünland und Ackerfeldfutter auf den 12.000 Betrieben nicht zu Dauergrünland werden und ökologische Vorrang-flächen bis zu einem Ausmaß von 10 Prozent je Betrieb von der Grün-landwerdung ausgenommen sind.

Weitere Themen der Vollversammlung in der Resolution unter noe.lko.at.

werden und selbst Veränderun-gen zu gestalten. Das betrifft auch geplante Ausgabenkürzungen seitens des Landes NÖ bei den Kammermitteln. Hier bringen wir uns als Kammer mit Vorschlägen ein, wo und wie wir am besten unsere Mittel effizient einsetzen“, erklärt Schultes und möchte mit dem Land NÖ Maßnahmen ent-wickeln und umsetzen, die eine gute Entwicklung der Landwirt-schaft auch künftig gewährleisten. Auf den Märkten müssen laut Kammerpräsident gerade jetzt Qualitätsstrategie noch intensi-ver verfolgt werden. „Wir können und wollen nicht zu den Billigs-ten gehören. Neben dem Handel nehmen wir auch die öffentli-che Hand noch deutlicher in die Pflicht, beim Einkauf auf Öster-reich zu schauen. Als Bauern geht es uns darum, mit unserem 3,5 Prozent Bevölkerungsanteil 100 Prozent Vertrauen unserer Kun-den zu erarbeiten“, so Schultes. Dieses Vertrauen muss allerdings auch in einer Preisdifferenz zu Produkten beliebiger Herkunft

Der angespannten Budgetsitu-ation möchte die LK NÖ offen-siv begegnen. Darüber hinaus wurden die aktuelle Umsetzung der Ländlichen Entwicklung hin-sichtlich Investitionsförderung und Projektmaßnahmen, die GVO-Freiheit im Anbau, Kon-sumenteninformationsschwer-punkte sowie Branchenthemen debattiert. Der Rechnungsab-schluss 2014 wurde präsentiert und einstimmig angenommen. Außerdem fassten die Landes-kammerräte einen Beschluss, Überlegungen für Änderungen beim Landwirtschaftskammer-gesetz als Vorschlag an das Land Niederösterreich weiterzuleiten. LK-Präsident Hermann Schul-tes verwies in seinem Bericht auf vielfältigste Herausforderungen – von der angespannten geopoliti-schen Situation durch Kriege und Terror, die offene Griechenland-Frage, über die schwierigen Pro-duktmärkte bis hin zu nationalen Budgetzwängen. „Wenn das Geld rundherum knapp wird, ist es unsere Pflicht rechtzeitig aktiv zu

Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer NÖ in der Bildungswerk-statt Mold stand im Zeichen der schwierigen finanziellen Lage in EU, Bund und Land sowie deren Auswirkungen auf die Landwirtschaftskammer.

VoLLVerSAmmLung ANGESPANNTER BuDGETSITuATION OFFENSIV BEGEGNEN

Bauernparlament tagte

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Juli 2015 LK Aktuell

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AuSgAbenKürzungen Gemeinsam mit dem Land NÖ möchte man Maßnahmen entwickeln und umsetzen, die eine gute Entwicklung der Landwirtschaft trotz ange-spannter Budgetsituation auch künftig gewährleisten. Im Bild (v.l.): LK NÖ-Vizeprä-sident Otto Auer, Leiterin der Abteilung Agrarrecht im Amt der NÖ Landesregierung Susanne Gyenge, LK-Präsident Hermann Schultes, Landesrat Stephan Pernkopf, LK NÖ-Vizepräsidentin Theresia Meier und Kammerdirektor Franz Raab.

Die Regelungen der Steuerreform zeigen wie wichtig die rechtzeiti-ge Neufestsetzung der Einheits-werte – auf Basis von Ertrags-werten – als pauschale Bemes-sungsgrundlage für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe ist. Die LK NÖ begrüßt die im Rah-men der Steuerreform 2015/16 vorgesehenen Entlastungsmaß-nahmen – insbesondere beim Einkommensteuertarif. Ein wesentlicher Punkt im Ent-wurf zur Steuerreform 2015/2016 ist aber auch die Registrierkas-senpflicht. Nach dem Gesetzes-entwurf haben Betriebe ab 15.000 Euro Jahresumsatz künftig die Bargeldumsätze einzeln mittels elektronischer Registrierkasse zu erfassen, wenn in überwiegender Anzahl Barumsätze erfolgen.In vielen land- und forstwirt-schaftlichen Betrieben (insbes. bei Direktvermarktung) überwie-gen – nach der Anzahl betrach-tet – die Verkäufe mit Barzahlung (zB Ab-Hof-Verkauf von Kartof-feln, Milch, Eiern und Marme-lade). Umsatzmäßig handelt es sich hingegen oft nur um unter-geordnete Bagatellbeträge - im Vergleich zu den übrigen Wirt-schaftsvorgängen (zB Getreide und Viehverkauf).

Weil es wirtschaftlich nicht zu-mutbar ist, dass zum Beispiel eine Bäuerin, die völlig unterge-ordnet auch um ein paar hundert Euro im Jahr Marmelade ver-kauft, bereits eine elektronische Registrierkasse braucht, fordert die Landwirtschaftskammer Ab-änderungen im Entwurf. Für das Erfordernis von elektronischen Registrierkassen ab 2017 sollte – isoliert betrachtet – auf die Höhe der Umsätze aus Bargeschäften und nicht auf die Anzahl der Ge-schäftsfälle abgestellt werden. In gleicher Weise wird eine Be-legerteilungspflicht ohne Aus-wirkungen auf die Zahllast der Betriebe (zB Direktvermarktung von Urprodukten durch vollpau-schalierte Landwirte) als bloße Schikane abgelehnt.

Vor einem überstürzten Kauf einer elektronischen Registrier-kasse rät die Landwirtschafts-kammer Niederösterreich derzeit aus folgenden Gründen ab:

Der Gesetzesentwurf mit den Bagatellgrenzen ist noch in Verhandlung und soll im Juli im Parlament beschlossen werden.

Die Vorgaben zur Sicherung

der elektronischen Registrier-kasse werden in einer eigenen Verordnung des Finanzminis-ters festgelegt, deren Inhalt ebenfalls noch nicht feststeht.

Die Anschaffung der elektro-nischen Registrierkasse (ein-schließlich Einschulung) ist mit hohen Kosten (zumin-dest ca. 1.000 Euro pro Kasse) verbunden.

Aus den Erläuterungen zur Übergangsregelung geht über-dies hervor, dass die Verpflich-tung zur Nutzung von gesi-cherten Registrierkassensys-temen erst ab 1. Jänner 2017 bestehen soll. Das Gleiche soll gelten, wenn die Losungser-mittlung bisher ohne elektro-nische Registrierkasse erfolgt ist und eine Neuanschaffung notwendig ist.

Sobald die konkreten Vorausset-zungen für Registrierkassenpflicht und die Anforderungen an die technische Sicherheitseinrich-tung endgültig feststehen, wird die Landwirtschaftskammer ent-sprechend darüber informieren.

Mag. RoMan PRein und Mag. ChRistine KRaFt Ref. steuer

Mitglieder im Mittelpunkt„Maschinenring-Mitglieder ha-ben es gut“ unter diesem Motto fand die diesjährige Generalver-sammlung des Maschinenrings in der Bildungswerkstatt Mold statt. Dabei blickte man auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Nach wie vor zählen die Agrardienst-leistungen zu den Kernberei-chen. Fast ebenso stark sind die Bereiche Service und Personal-Leasing aufgestellt. „uns ist es wichtig, Bäuerinnen und Bauern ein Zusatzeinkommen zu ermög-lichen“, erklärt Geschäftsführer Christian Wildeis.

Aus dem Land

Gut Streitdorf setzt auf Regionalität„Wir kennen die Bedürfnisse unserer Konsumenten“, erklärt Obmann der Erzeugergemein-schaft Gut Streitdorf Josef Hieger. Deshalb setzt man auch in Zu-kunft auf den Ausbau regionaler Markenprogramme und Gütesie-gel. Denn der Wunsch nach Re-gionalität und Frische ist laut Hie-ger so groß wie nie. Dabei spielt die Gastronomie eine wesentliche Rolle. „Hier haben wir Zeit und Geld in die Aufklärungsarbeit in-vestiert“, so Hieger. Eine schwie-rige Marktlage machte es den Tierhaltern bis dato nicht leicht. Die Suche nach neuen Absatz-partnern soll Abhilfe schaffen.

Keine vorschnelle Anschaffung einer elektronischen Registrierkasse empfohlen

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LK Aktuell Juli 2015

Weinviertler Flair in HamburgElisabeth Lust-Sauberer, Semi-narbäuerin aus Hollabrunn und Obfrau der Seminarbäuerinnen NÖ, kochte hochkarätige deut-sche Food-Journalisten ein. Die AMA bat zu einem kulinarischen Österreichabend in Hamburg. Das gemeinsame Kochen machte auf die hohe Qualität heimischer Lebensmittel auf-merksam. Nach dem gemeinsa-men Kochen wurde eine typisch österreichische Brettljause mit Käse, Speck und Wurst kredenzt, um Werbung für die heimischen Exportklassiker zu machen.

Langjähriger Obmann geehrtJosef Schrefel wurde für sei-ne langjährige Tätigkeit als Obmann des NÖ Alm- und Weidewirtschaftsvereines aus-gezeichnet. „Wir wollen damit einen Menschen, der sein Le-ben der Landwirtschaft und im Besonderen der Almwirtschaft gewidmet hat vor den Vorhang bitten“, erklärt Almwirtschaft-Bundesobmann Erich Schwärz-ler. unter den Gratulanten waren Agrarlandesrat von Oberösterreich Max Hiegelsber-ger, Obmannstellvertreter der Almwirtschaft Österreich Josef Obweger und Josef Lanzinger, Marianne und Josef Schrefel, Obmann des Almwirtschafts-vereines Oberösterreich Johann Feßl und Bundesgeschäftsfüh-rerrin Susanne Schönhart.

und der Sektkellerei in der Öffent-lichkeit zuständig. „Wir sind alle drei mit Wein groß geworden und wissen wovon wir reden“, gibt Vic-toria Gottschuly zu bedenken. Jung oder naiv, mit diesen Vorurteilen, die mit dem Image der Weinköni-gin manchmal verbunden werden, räumen die drei also ganz klar auf.

dass sie nicht nur eine Krone tra-gen, sondern auch Unternehme-rinnen von heute sind. So ist bei-spielsweise der Heurige von Fami-lie Kohl Vizeweinkönigin Dagmars ganzer Stolz. Victoria übernimmt das Marketing und die Events am Betrieb. Weinkönigin Christina ist für die Präsentation des Weingutes

Es war nicht die Zeit von Vicky, Slime und Piper. Auch die legen-däre Hippie-Bewegung sollte erst über ein Jahrzehnt später ins Le-ben gerufen werden. Und dennoch brachten die 50-er Jahre einen Kult hervor, der sich bis heute erhal-ten hat. Denn im Jahr 1955 wurde die erste Weinkönigin gekrönt. Es war Eleonore Selitsch aus Königs-brunn, die sich die Krone sicherte. Damit nahm die erste Hoheit von bis dato insgesamt 32 ihr Zepter in die Hand und vertrat ganz offiziell den Wein in all seinen Facetten. Damals wie heute keine leichte Aufgabe wie die derzeit amtieren-de Weinkönigin Christina Hugl zu berichten weiß: „Es reicht nicht, einfach nett zu lächeln und hübsch auszuschauen. Man muss auch viel Fachwissen mitbringen, um das Amt der Weinkönigin erfüllen zu können.“ Eine Tatsache, der sich auch ihre Stellvertreterinnen Vic-toria Gottschuly und Dagmar Kohl anschließen. Alle drei sind mit Leib und Seele am Weinbaubetrieb ihrer Familien beteiligt und zeigen,

Am 3. Juni wurden sie gekrönt – die derzeit amtierenden Weinköniginnen. Christina Hugl und ihre Stellvertreterinnen Dagmar Kohl und Victoria Gottschully setzen damit eine 60 Jahre alte Tradition fort und zeigen, wie modern das Amt tatsächlich ist.

JubILäum 1955 NAHM DIE ERSTE WEINKÖNIGIN IHR ZEPTER IN DIE HAND

Kult erwacht zum Leben

weInKÖnIgIn Christina Hugl bringt sich am Weinbaubetrieb und in der Sektkellerei ihrer Familie bei der Öf-fentlichkeitsarbeit ein.

VIze-weInKÖnIgIn Victoria Gott-schuly hat am elterlichen Betrieb im Bereich Marketing und Eventmanage-ment die Zügel in der Hand.

Foto: Alm- und Weidewirtschaft

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Juli 2015 LK Aktuell

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Fotos: LK NÖ/Eva Posch

VIze-weInKÖnIgIn Dagmar Kohl hat nicht nur im Weingarten und bei der Kellerarbeit das letzte Wort auch der Heurige ist ihr Ressort.

„Das Amt hat sich positiv entwi-ckelt. Es sind immer kompetente Frauen an vorderster Front gestan-den. Sie waren es, die es auch erst so richtig populär gemacht haben und die Lust an der Krone ver-mittelt haben“, sind sich Christina und Victoria einig. Vor allem das gesteigerte Qualitätsbewusstsein von Produzenten und Konsumen-ten hat sich hier positiv bemerk-bar gemacht. „Unter den Jungen ist Weintrinken beliebter gewor-den. Damit ist das Publikum jün-ger und fachlich sehr kompetent“, so Christina weiter. Hier bilden die Weinköniginnen eine wich-tige Schnittstelle zwischen Win-zern und Konsumenten. Da hilft es, dass die drei Powerfrauen am

Betrieb in Entscheidungen ein-gebunden sind und somit wissen, was es heißt, Winzer zu sein und welche Investitionen von Nöten sind, um am Puls der Zeit zu blei-ben. „Früher ließ man die Jungen einfach weniger ans Ruder. Jetzt sind wir quasi die Ideenschmie-de und bekommen von unseren Eltern die Möglichkeit, unsere Ideen umzusetzen und darin zu investieren“, meint Dagmar. Eben-so wie ihre Kolleginnen ist sie Mit-glied im Familienrat, wenn es um große Entscheidungen geht. Denn schließlich sind sie es, die mit den Investitionen am Betrieb auch in Zukunft leben müssen. Doch in den kommenden zwei Jah-ren sind sie mehr denn je auf die Unterstützung ihrer Eltern ange-wiesen. Mussten sich die drei bis dato ausschließlich mit betrieb-lichen Herausforderungen ausei-nandersetzen, dürfen sie sich nun auch Fragen wie „Dürfen Wein-königinnen auch Biertrinken?“ stellen. Bei unzähligen Veranstal-tungen, Verkostungen und Festen werden sie zu Gast sein und diese charmant und mit Know how be-gleiten. Dass dies mit Verantwor-tung verbunden ist, davon können wohl alle Weinköniginnen der letz-ten 60 Jahre ein Lied singen. Und trotzdem: Macht es nicht jedem Spaß, einmal in seinem Leben eine Kultfigur zu sein?

eva PosCh

Beste TOP-Heurige ausgezeichnetDie besten Top-Heurigen Nie-derösterreichs stehen fest. Gleich sechs Betriebe überzeugten eine Fachjury von ihrer Weinqualität. Die Auszeichnungen gingen in die Bezirke Baden, Hollabrunn, Krems-Land, St. Pölten Land und Tulln. Für die Ausgezeich-neten ist ein Leitsatz tatsächlich Programm: Der Weg zum Ge-nuss führt ausschließlich über Qualität und das vor allem wenn es um erstklassige edle Tropfen geht. Das stellten die nun schon 131 Top-Heurigenbetriebe auch heuer wieder bei der NÖ Landes-weinprämierung unter Beweis. Das Ergebnis: Spitzenweine, die sich sehen lassen können. Rund 560 Weine haben die Top-Heuri-gen zur Bewertung eingereicht. „Unsere Top-Heurigen schaffen es, Genuss und Erlebnis mitein-ander zu verbinden. Mit der Qua-

lität, die sie ihren Gästen bieten, unterstreichen sie einmal mehr die Bedeutung unseres Bundes-landes als Top-Weinregion Euro-pas“, freut sich LK NÖ-Vizeprä-sident Otto Auer und steht auch in Zukunft voll und ganz hinter dieser Qualitätsoffensive.

QuALItätSPreIS VerLIeHen Bei der Verleihung mit dabei (v.l.): Obmann des Landesverbandes für bäuerliche Direktvermarkter Johann Höfinger, Claudia Aumann, Karl und Bernd Baumgartner, Ingrid Mayer, Andreas urban, Landesrat Stephan Pernkopf, LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer, Martina Hro-matka-Erber, Jochen Hromatka und Stefan Müller. Foto: LK NÖ/Marschik

Bezirk Baden: Weingut Leo Aumann, TribuswinkelBezirk Hollabrunn: Weinbau & Heuriger Schüttkastenstüberl urban, WullersdorfBezirk Krems-Land: Heuriger zum Baumbart, ZöbingHeuriger Müller, KrustettenBezirk St. Pölten-Land: Win-zerhof Erber, OberwölblingBezirk Tulln: Heuriger Mayer-Hörmann, Feuersbrunn

die Preisträger

wAcHStumS- unD bLüteStÖrungen nAcH eInSAtzDie Firma Bayer CropScience untersucht aktuell untypische Symptome bei Weinreben und einen möglichen Zusammenhang mit dem Einsatz des Produktes Luna Privilege im Jahr 2014. An den Gescheinen kam es zu einer deutlichen Verzögerung der Blüte und nur zu einem teilweisen Aufblühen der Blütenanlagen. Besonders geschädigt sind die Spitzen der Gescheine. Bis eine klare Einschätzung der Situation möglich ist, wird von Firma Bayer empfohlen, aus vorerst Luna Privilege nicht im Weinbau einzusetzen und sich bei Verdachtsfällen mit den jeweils zuständigen Bayer-Regionalbera-tern in Verbindung zu setzen. Die Durchführung einer Schadensbewertung erfolgt nur nach direkter Meldung bei Firma Bayer. unabhängig von dieser Vorgehensweise, möchte sich die LK NÖ einen Überblick über den umfang der in NÖ geschädigten Weingärten verschaffen. Es werden daher alle Winzer mit Schadensfällen gebeten, diese mittels Formular zu melden. Es ist auf der Startseite noe.lko.at downloadbar und bei den BBK´s erhältlich.

info für Winzer zu Luna Privilege

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| 10 | Die Landwirtschaft

förderung Juli 2015

jede Betriebsnachfolge zwischen Ehepartnern oder Partnern von Lebensgemeinschaften oder zwischen Geschwistern bezie-hungsweise die Teilnahme an einer Kooperation, die von Ehe-partnern oder Partnern von Le-bensgemeinschaften oder von Geschwistern geführt wird. Die Betriebsnachfolge ist in diesem Zusammenhang im Sinne des Rechtsgeschäfts zu verstehen, auf dem die Betriebsführung ba-siert, zum Beispiel Pacht. Nicht gemeint ist die Nachfolge in der Bewirtschaftung!

entspricht bewirtschaftung den bestimmungen?

Zum Antragszeitpunkt müssen bereits mindestens drei Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet werden. Handelt es sich um Betriebe des Garten-, Feldgemüse, Obst-, Wein- oder Hopfenbaues oder der Bienen-haltung, so können die drei Hekt-ar landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) auch unterschritten wer-

Liegt erste niederlassung im Sinne der richtlinie vor?

Als erste Niederlassung gilt die erstmalige Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebs im eigenen Namen und auf eigene Rechnungaufgrund eines Erwerbs durch

Erbschaft, Kauf, Pacht oder durch sonstige Übernahme

bei Betrieben im Eigentum einer eingetragenen Perso-nengesellschaft oder einer ju-ristischen Person durch Über-nahme der Geschäftsanteile

aufgrund einer Neugründung eines Betriebs oder

einer Teilnahme an einer neu zu gründenden oder einer bestehenden Betriebskooperation.

Maßgeblich für den Zeitpunkt der erstmaligen Bewirtschaftung ist die erste Anmeldung bei der Sozialversicherung. Die ist meist die Sozialversicherungsanstalt der Bauern.Nicht als erste Niederlassung gilt

Als Förderwerber kommen Jung-landwirte in Betracht. Jungland-wirte sind natürliche Personen, die zum Zeitpunkt der Antragstel-lung höchstens 40 Jahre alt sind und über die erforderliche beruf-liche Qualifikation verfügen oder diese fristgerecht nachholen.

Langfristige und wirksame Kontrolle ist entscheidend

Auch bei der Betriebsführung von eingetragenen Personenge-sellschaften, juristischen Perso-nen oder Personenvereinigungen kann ein Junglandwirt die Förde-rung erhalten, wenn dieser die langfristige und wirksame Kon-trolle über die Betriebsführung des landwirtschaftlichen Betriebs ausübt.

Bei eingetragenen Personenge-sellschaften und juristischen Per-sonen ist die Kontrolle über die Betriebsführung erfüllt, wenn der Junglandwirt die Mehrheit der Geschäftsanteile hält. Handelt es sich um eine Gesellschaft ohne eingetragene Geschäftsanteile, so ist eine entsprechende vertrag-liche Vereinbarung zu treffen, in der festgehalten wird, dass der Junglandwirt die betriebliche Kontrolle innehat.

Nicht ausreichend ist, dass Ge-winn und Verlust zu über 50 Pro-zent vom Förderwerber getragen werden, da dadurch alleine noch nicht die betriebliche Kontrolle im Sinne von Entscheidungsbe-fugnissen gewährleistet ist.Ehepartner oder Partner einer Lebensgemeinschaft können die Existenzgründungsbeihilfe nur einmal erhalten, auch wenn zwei getrennte Betriebe bewirtschaftet werden.

den, wenn ein eigener Einheits-wert oder ein Zuschlag zum Ein-heitswert vorliegt. Eine weitere betriebliche Untergrenze sind die erforderlichen Arbeitskraftstun-

Im Folgenden wird auf die Bestimmungen der am 21. Februar veröffentlichten Sonderrichtlinie näher einge-gangen, damit wichtige Fristen und Fördervoraussetzungen nicht übersehen werden.

AKtueLLer StAnD ExISTENZGRÜNuNGSBEIHILFE FÜR JuNGLANDWIRTE

Fristen und Fördervoraussetz ungen beachten

SeIt VerÖffentLIcHung Der SonDerrIcHtLInIe am 21. Februar 2015 liegen alle wichtigen rechtlichen Voraussetzun-gen für die Abwicklung der Anträge auf Existenzgründungsbeihilfe vor. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Ziel der Förderung ist die Er-leichterung der ersten Nie-derlassung und damit der erstmaligen Aufnahme einer landwirtschaftlichen Tätigkeit von jungen Landwirten unter besonderer Berücksichtigung der Qualifikation. Im Vergleich zur Vorperiode gilt die unter-stützung verstärkt auch jenen, die mit der Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Be-triebes beginnen, ohne bereits Eigentümer zu sein. um jedoch auch weiterhin einen Anreiz zu schaffen, das Eigentum an den jungen Bewirtschafter zu übertragen, ist ein Zuschlag zur Prämie vorgesehen.

Ziele

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Juli 2015 förderung

Die Landwirtschaft | 11 |

ximal zehn Prozent, höchs-tens jedoch drei Hektar des ursprünglichen Betriebes zurückbehalten.

Betriebsteilung – der ur-sprüngliche Betrieb hat einen Arbeitsbedarf von min-destens drei betrieblichen Arbeitskräften und die ent-stehenden Betriebe haben beide jeweils einen Arbeits-bedarf von mindestens 1,5 betrieblichen Arbeitskräf-ten. Der Junglandwirt be-wirtschaftet den Betrieb im Haupterwerb.

Bei Nachweis einer Meisteraus-bildung oder einer einschlägi-gen höheren Ausbildung wird ein Zuschlag zur Pauschalzah-lung von 4.000 Euro gewährt.

Die (Nach)-Beantragung der Zuschläge zu Eigentumsüber-gang und Meisterausbildung kann nur innerhalb eines Jahres

Betrieben ab 0,5 bis unter 1 bAK (1.000 bis unter 2.000 Arbeitsstunden pro Jahr)

1. Teilbetrag 1.000 Euro 2. Teilbetrag 1.500 EuroBetriebe ab 1 bAK (bAK im

Zieljahr, spätestens drei Jah-re nach erster Niederlassung)

1. Teilbetrag 4.000 Euro 2. Teilbetrag 4.000 Euro

Bei vollständigem Eigentums-übergang wird zuzüglich zur Pauschalzahlung ein Zuschlag von 3.000 Euro gewährt. Der Nachweis ist innerhalb von vier Jahren nach erster Niederlas-sung zu erbringen.

für den zuschlag gilt

Beim Eigentumsübergang hat die Übernahme grundsätzlich den gesamten Betrieb zu umfas-sen mit folgenden Ausnahmen:

der Übergebende kann einen Betriebsteil von ma-

re alt sein. Die Antragstellung ist bis einen Tag vor dem 41. Ge-burtstag möglich.Der Förderwerber darf die Gren-ze für das außerlandwirtschaft-liche Einkommen nicht über-schreiten. Er muss unterhalb des zweifachen Referenzeinkom-mens bleiben. Dieser Wert lag für 2014 bei 90.750 Euro, der Wert für 2015 wird geringfügig darü-ber liegen, wurde jedoch noch nicht festgesetzt. Bei unselbst-ständig Beschäftigten ist der Jah-reslohnzettel für das Jahr vor der Antragstellung die Basis für die Einkommensermittlung. Heran-gezogen werden die sogenann-ten bereinigten Bruttobezüge (Code 210 – Code 215 laut Jah-reslohnzettel). Bei selbstständig Erwerbstätigen sind die außer-landwirtschaftlichen Einkünfte gemäß letztgültigem Einkom-menssteuerbescheid zu Grunde zu legen.

Der Förderwerber muss ein Be-triebskonzept vorlegen, das sich mit den betrieblichen Gegeben-heiten in der Ausgangssituation und den Entwicklungsmöglich-keiten des Betriebes beschäftigt.

Welche Auflagen sind zu beachten?

Die Bewirtschaftung des Be-triebs ist bis zur Letztzahlung aber für mindestens fünf Jah-re ab der ersten Niederlassung zu gewährleisten. Mit der Um-setzung des Betriebskonzeptes muss innerhalb von neun Mo-naten ab der Genehmigung des Förderungsantrags begonnen werden. Es ist ein Bericht über die Umsetzung des Betriebs-konzepts vorzulegen.

wie hoch ist die förderung?

Die Förderung wird in zwei Teil-beträgen ausbezahlt. Je nach Be-triebsumfang beträgt diese bei

den für die Bewirtschaftung. Spä-testens drei Jahre nach der ersten Niederlassung muss der Arbeits-bedarf des Betriebes mindestens 0,5 betriebliche Arbeitskräfte betragen. Dies entspricht 1.000 Arbeitskraftstunden pro Jahr.Ein neu gegründeter Betrieb muss im Haupterwerb und mit einem Arbeitsbedarf von mind. 1,5 betrieblichen Arbeitskräften (bAK) bewirtschaftet werden. Der Nachweis ist spätestens drei Jah-re nach erfolgter Niederlassung zu erbringen. Eine Neugründung liegt vor, wenn die Gebäude un-abhängig von den Flächen erwor-ben oder neu errichtet werden.Es müssen eigenständige Be-triebsgebäude zur Verfügung stehen, im Eigentum oder zu-mindest für fünf Jahre gepachtet. Die Gebäude dürfen sich nicht im Verband mit einem anderen Be-trieb befinden, sie müssen zum Beispiel über eine eigene Grund-stücksnummer und eigene An-schlüsse verfügen.Zumindest die Hälfte des am Betrieb anfallenden Stickstoffs aus Wirtschaftsdünger wird auf selbstbewirtschafteten Flächen ausgebracht. Die gesetzeskonfor-me Ausbringung des übrigen An-teiles kann mit Düngerabnahme-verträgen nachgewiesen werden. Für viehhaltende Betriebe ohne Flächenausstattung ist keine För-derung möglich.

welche bedingungen muss der förderwerber erfüllen?

Der Förderungswerber muss eine für die Bewirtschaftung des Betriebs geeignete Facharbeiter-prüfung oder eine einschlägige höhere Ausbildung oder einen einschlägigen Hochschulab-schluss nachweisen, spätes-tens zwei Jahre nach der ersten Niederlassung.Der Junglandwirt darf zum An-tragszeitpunkt höchstens 40 Jah-

AKtueLLer StAnD ExISTENZGRÜNuNGSBEIHILFE FÜR JuNGLANDWIRTE

Fristen und Fördervoraussetz ungen beachteninvestitionsförderung und existenzgründungsbeihilfe

31. Juli ist der nächster Stichtag für das Auswahlverfahren

Der nächste Stichtag für vollständige Anträge wird der 31. Juli 2015 sein. Bis zum Jahresende sind noch zwei weitere Stichtage geplant.um die Budgetverfügbarkeit von Fördergeldern bis zum Ende der Förder-periode sicherstellen zu können, muss aufgrund zwingender Eu-Vor-gaben in periodischen Abständen eine Projektauswahl auf der Basis national einheitlicher Kriterien vorgenommen werden. Diese soll sicher-stellen, dass die für die Förderperiode zur Verfügung stehenden Mittel mit den bewilligten Projekten in Einklang gebracht werden können, ohne dass es wie in der Vergangenheit frühzeitig zu einem Förderstopp kommen muss. Alle bis zu einem fixen Stichtag vollständig bei der För-derstelle eingelangten Anträge werden hinsichtlich der Fördervorausset-zungen beurteilt. Von diesen Anträgen können jene für das nächste Aus-wahlverfahren berücksichtigt werden, die sowohl vollständig waren als auch sämtliche für die Bewilligung erforderlichen Richtlinienbedingun-gen erfüllen. Vorhaben, die zwar die für die Bewilligung erforderlichen Mindestpunkte im Auswahlverfahren erreichen, jedoch aus budgetären Gründen nicht berücksichtigt werden können, kommen automatisch noch einmal ins nächste Auswahlverfahren. Werden im zweiten Aus-wahlverfahren, das ein Vorhaben durchläuft, wieder die budgetbeding-ten Punktegrenzen nicht erreicht, kann es nicht mehr bewilligt werden.

di astRid BiedeR, tel. 05 0259 25203, [email protected]

Page 12: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 12 | Die Landwirtschaft

förderung Juli 2015

Da die notwendigen Antragsformulare und die Verpflichtungserklärung vorliegen und inzwischen bekannt ist, welche Beilagen erforderlich sind, spricht nichts mehr gegen eine vollständige Antragseinreichung. Welche Unterlagen dafür erforderlich sind, erklärt LK-Expertin Astrid Bieder.

lichung am 21.2.2015 gestellt wurde, und jetzt um die notwen-digen Unterlagen ergänzt wird, wurde bereits eine Antragsnum-mer zugeteilt. Diese Antrags-nummer ist im „Betreff-Feld“ des Entgegennahme-Schreibens zu finden und im vorgesehenen Feld des neu ausgefüllten An-tragsformulars einzutragen. An-sonsten kann man einen neuen Entgegennahme-Stichtag be-kommen, da nicht ersichtlich ist, dass es sich um die Ergänzung des Antrags handelt. Dadurch läuft man Gefahr, dass wich-tige Fristen für die Antragstel-lung durch das neue Eingangs-

gebenen Feldern anzukreuzen. Zu beachten ist, dass der Antrag so lange nicht bearbeitet wird, bis die angegebenen Unterlagen nachgereicht werden.

Bei neu gestellten Anträgen ab Richtl inienveröffentl ichung (21.2.2015), die noch keine An-tragsannahme mit der Bekannt-gabe eines Stichtages erhalten haben, werden die Mindestin-halte für die Antragsannahme geprüft und die Entgegennah-meschreiben binnen weniger Wochen versendet.Einem vorläufigen Antrag, der vor der Richtlinienveröffent-

Für die endgültige Entschei-dung, ob ein Antrag auf Exis-tenzgründungsbeihilfe bewilligt werden kann, müssen der Ab-wicklungsstelle alle Unterla-gen vorliegen, um die Erfüllung sämtlicher Richtlinienvorgaben beurteilen zu können.

welche unterlagen sind un-bedingt erforderlich?

Antragsformular, Vorhabens-datenblatt und Verpflichtungs-erklärung müssen jedenfalls vollständig ausgefüllt sein. Sind noch nicht alle Unterlagen ver-fügbar und werden diese nach-gereicht, ist das bei den vorge-

exIStenzgrünDungSbeIHILfe für JungLAnDwIrte

Notwendige Unterlagen für die vollständige Antragstellung

nach der ersten Niederlassung berücksichtigt werden.

welche fristen gelten für die Antragstellung?

Der Förderungsantrag ist inner-halb eines Jahres nach der ers-ten Niederlassung bei der be-willigenden Stelle einzubringen. Als erste Niederlassung zählt die erste Meldung bei der Sozial-versicherung der Bauern laut Versicherungsdatenauszug.

Ausnahmen sind vorgesehen, wenn vor dem 8. April 2014 Be-triebe durch Pacht der Eltern oder Großeltern bewirtschaftet wurden. Für diese endet die An-tragsfrist am 21. Februar 2016. Spätestens bis dahin müssen die betroffenen Förderwerber den Antrag stellen, um für eine För-derung in Betracht zu kommen. Für alle Bestimmungen, die sich auf das Datum der ersten Niederlassung beziehen, gilt im

Rahmen dieser Sonderregelung für Pächter, die in der Vorperio-de von einer Förderung wegen Familienpacht ausgeschlos-sen waren, der Tag der Veröf-fentlichung der Sonderricht-linie, der 21. Februar 2015, als „Niederlassungsstichtag“.

wo gibt es unterstützung für die Antragstellung?

Die BBK unterstützt bei der An-tragstellung und informiert über

den Ablauf. Der Antrag wird bei der Landwirtschaftskammer ein-gereicht, und ein Bestätigungs-schreiben mit dem genauen Zeitpunkt des Einganges des An-trages folgt innerhalb weniger Wochen.

di astRid BiedeR Ref. Förderung tel. 05 0259 25203 [email protected]

Ein Antrag wurde dann voll-ständig abgegeben, wenn alle für die Beurteilung und Bewer-tung notwendigen unterlagen vorliegen. Stellt sich heraus, dass noch weitere unterlagen notwendig sind, werden diese nachgefordert. Mit dem Ein-gang der letzten notwendigen Informationen ist der Antrag tatsächlich vollständig. Dieses Datum entscheidet darüber, wann die eingereichten Anträge bewilligt werden können.

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Page 13: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 förderung

Die Landwirtschaft | 13 |

Nachweis innerhalb von vier Jah-ren ab der ersten Niederlassung erbracht werden.

Übergabs-, Pacht-, Kauf- und Schenkungsvertrag, Einantwor-tungsurkunde – Das dem jewei-ligen Rechtsgeschäft zugrunde liegende Schriftstück ist als Do-kumentation der Bewirtschaf-tungsgrundlage beizulegen.

Den Versicherungsdatenauszug mit Versicherungszeiten erhält man bei jeder Sozialversicherung spezifisch für die SV-Nummer. Er enthält alle Sozialversicherungs-zeiten der betroffenen Person.

welche unterlagen können erforderlich sein?

Eine Reihe von Unterlagen sind nur dann notwendig, wenn ge-wisse Voraussetzungen oder Situ-ationen vorliegen. Hier finden Sie eine Auflistung der häufigsten.

Firmenbuch/Vereinsregister-auszug/Organisationsstatut – Diese Unterlagen beschreiben den Förderwerber näher, falls es sich nicht um natürliche Per-sonen oder Ehegemeinschaften handelt. Um zu wissen, welche Personen bei der jeweiligen Ge-sellschaft oder Personenvereini-gung beteiligt sind und welche vertraglichen Vereinbarungen ge-troffen wurden, ist diese Unterlage erforderlich. Auch bei Personenvereinigun-gen zwischen Familienangehöri-gen, wie zum Beispiel zwischen Eltern und Kindern, muss ein Gesellschaftsvertrag vorgelegt werden. Besteht bisher eine mündliche Vereinbarung, so ist eine schriftliche Vereinbarung festzulegen.

Wird der Betrieb in Form einer Gesellschaft oder juristischen Person geführt, ist die Förder-voraussetzung für den Jungland-wirt nur gegeben, wenn dieser die langfristige und wirksame Kontrolle über die Betriebsfüh-rung ausübt. Dies ist im Gesell-schaftsvertrag festzuhalten oder

datum nicht mehr erfüllt werden können.An allen vorgesehenen Stellen müssen die notwendigen gülti-gen Unterschriften vorhanden sein, weil sonst der Antrag nicht angenommen werden kann.

Betriebskonzept – Der Antrag kann erst endgültig beurteilt und bewilligt werden, wenn auch ein Betriebskonzept vorgelegt wurde. Bei der Erstellung des Betriebskonzeptes ist der Be-triebswirtschaftsberater der Be-zirksbauernkammer behilflich. Im Betriebskonzept ist unter anderem die betriebliche Aus-gangssituation in Hinblick auf die betriebswirtschaftlichen und arbeitswirtschaftlichen Gege-benheiten zu beschreiben.Gibt es einen Handlungsbedarf bei der Einhaltung von Unions-normen und nationaler Nor-men im Bereich der landwirt-schaftlichen Erzeugung, ist dies festzuhalten. Das betrifft vor allem Umwelt, Hygiene, Tier-schutz und Arbeitssicherheit für Fremdarbeitskräfte. Ebenso ist die geplante Entwicklung des Betriebes für die nächsten Jahre darzustellen.

Im Maßnahmen- und Ablaufplan ist festzuhalten, wenn die fehlen-de Mindestqualifikation nachge-macht werden soll. Im Falle eines Handlungsbedarfs bei der Ein-haltung von Normen, ist außer-dem anzuführen, wann die vorge-schriebenen Normen eingehalten werden können.

Qualifikationsnachweis – Ein Nachweis über die Qualifikation im landwirtschaftlichen Bereich, wie zum Beispiel Facharbeiter, Meister oder eine höhere land-wirtschaftliche Ausbildung, ist beizulegen. Liegt keine Mindest-qualifikation vor, kann man die Ausbildungsbestätigung binnen zwei Jahren ab der ersten Nieder-lassung nachreichen. Wird der Zuschlag für die höhere Qualifi-kation, sie gilt ab der Meisteraus-bildung, beantragt, so muss der

Bienenhaltung und Hopfenan-bau, die unter dieser Mindestflä-che liegen, können die Mindest-bewirtschaftung auch mit einem eigenen Einheitswert oder einem Einheitswertzuschlag für den entsprechenden Betriebs-zweig nachweisen.Einheitwertbescheid des Vor-besitzers – Bei Bonus für den Eigentumsübergang gilt der Ein-heitswertbescheid des Vorbesit-zers zum Zeitpunkt des erstma-ligen Eigentumsübergangs. Mit diesem Einheitswertbescheid soll das Ausmaß der Eigentums-flächen nachgewiesen werden, das vor der Übertragung des Be-triebes an den Junglandwirt vor-handen war.Einkommensnachweis bei außerlandwirtschaftlichem Einkommen – Liegt eine außer-

es ist eine Zusatzvereinbarung zu treffen.Bei eingetragenen Personenge-sellschaften und juristischen Per-sonen ist die Kontrolle über die Betriebsführung erfüllt, wenn der Junglandwirt die Mehrheit der Ge-schäftsanteile hält.Vollmacht bei Vertretung – Ver-tritt man eine andere Person oder eine Gesellschaft, muss aus den vorzulegenden Unterlagen her-vorgehen, dass eine Vertretungs-befugnis vorliegt.

E i n h e i t s w e r t b e s c h e i d / Z u -schlag zum Einheitswert – Zum Zeitpunkt der Antragstellung müssen grundsätzlich mindes-tens drei Hektar landwirtschaft-liche Nutzfläche bewirtschaftet werden. Betriebe des Garten-, Obst- oder Weinbaues sowie

Jedenfalls erforderliche unterlagen sind ein vollständig ausgefüllter Förderungsantrag, das vollständig ausgefüllte Vorhabensdatenblatt 6.1.1, eine vollständig ausgefüllte Verpflichtungserklärung, ein unterschriebenes Betriebskonzept, auch elektronisch freigegeben, ein Qualifikationsnachweis, ein Übergabs-, Pacht-, Kauf-oder Schenkungsvertrag oder

Einantwortungsurkunde und ein Versicherungsdatenauszug mit Versicherungszeiten.

gegebenenfalls erforderliche unterlagen sind ein Firmenbuch- oder Vereinsregisterauszug, ein Organisationsstatut, zum Beispiel Gesellschafts-, ARGE-oder Ko-

operationsverträge, Vereinsstatuten und Satzung, eine Vollmacht bei Vertretung, ein Zuschlag zum Einheitswert/Einheitswertbescheid falls unter drei

Hektar Fläche bewirtschaftet werden. bei einem Bonus für Eigentumsübergang der Einheitswertbescheid

zum Zeitpunkt des erstmaligen Eigentumsübergangs, ein Einkommensnachweis, falls außerlandwirtschaftliches Einkom-

men vorhanden ist oder das Einkommen des Partners für die Finan-zierbarkeit des Betriebes erforderlich ist,

Düngerverträge und eine Schuldenbestätigung.

Die angeführten Unterlagen sind jene Beilagen, die am häufigsten not-wendig sind. Es kann aufgrund der spezifischen Anforderungen im Rahmen der Abwicklung notwendig sein, dass noch weitere unterlagen angefordert werden.

Überblick – erforderliche unterlagen und Beilagen

Page 14: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 14 | Die Landwirtschaft

förderung Juli 2015

dungen sind nicht erforderlich.Bei Fragen steht Ihnen der BW-Berater der BBK zur Verfügung.

landwirtschaftliche Erwerbstätig-keit vor, so sind die entsprechen-den Nachweise zu erbringen. Bei unselbstständig Erwerbstätigen ist dies der Jahreslohnzettel aus dem Jahr vor der Antragstellung, bei selbstständig Erwerbstätigen der letzte verfügbare Einkom-mensteuerbescheid. Bei juristi-schen Personen kann auch der Körperschaftsteuerbescheid not-wendig sein.

Düngerverträge – Ist es bei tier-haltenden Betrieben notwendig, dass Wirtschaftsdünger an ande-re Betriebe abgegeben wird, um die Voraussetzungen bezüglich des Stickstoffanfalles zu erfüllen, dann ist dies über Verträge nach-zuweisen. Die Voraussetzung muss sowohl in der Ausgangssi-tuation als auch im Zieljahr ein-gehalten werden.

Schuldenbestätigung – Falls in der Ausgangssituation Verbind-lichkeiten vorliegen, so sind die-se von der jeweiligen Bank zu bestätigen. Diese Daten werden vor allem für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Finan-zierbarkeit benötigt. Leermel-

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Beratungsort: telefonisch, Landwirtschafts-kammer NÖ, auf Wunsch in der BBK oder vor Ort am Hof

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Bauer/Bäuerin werden

broScHüre bIetet HILfreIcHe grunD-LAgenInformAtIon für AngeHenDe bAuern unD bäuerInnen

Zahlreiche Anfragen zum Thema Neugründung von landwirtschaftlichen Betrieben bei Beratern der Landwirtschaftskammer bestätigen, dass der Beruf Bauer/Bäuerin nach wie vor attraktiv ist. Zu diesem Thema wurde daher bereits 2006 die Broschüre „Bauer/Bäuerin werden – Bauer/Bäuerin sein“ erstmals aufgelegt und ist mitt-lerweile in der siebten vollständig überarbeiteten Auflage erhältlich.

Die Broschüre gibt einen ersten Einblick in die Rahmenbedingungen, unter denen Bäuerinnen und Bauern wirtschaften. Damit richtet sie sich nicht nur an Neueinsteiger, sondern auch an jene, die sich einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Bereiche ihres Berufsstandes verschaffen wollen.Da die meisten Anfragen allgemein rechtliche, steuerliche und sozial-versicherungsrechtliche Grundlagen der Betriebsführung betreffen, liegt hier der Hauptschwerpunkt der Beiträge. Außerdem wird ausführlich über diverse Förderungsbereiche und das umfassende Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot informiert. Beiträge über betriebswirtschaftliche Grundlagen und Betriebsmanagement runden das Angebot ab.

Die umfangreiche Broschüre ist zum Preis von 25 Euro in der Abteilung Betriebswirtschaft und Technik erhältlich. Tel. 05 0259 25000, [email protected]

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Beratung zur Investitionsförderung, Existenzgründungsbeihilfe, Konso-lidierung und Diversifizierung

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Ihre Situation: Sie sind davor eine Investition zu tätigen, oder einen Betrieb zu übergeben/grün-den. Hierbei stellt sich die Frage, ob es für diese Vorhaben eine Fördermöglichkeit gibt.Unser Angebot für Sie: Wir klären mit Ihnen Fördermöglichkeiten im Bereich der Investitions-förderung, Diversifizierung, Existenzgründungs-beihilfe und/oder Konsolidierung für Ihr Vorhaben ab und informieren über die Rahmenbedingungen.Ihr Nutzen: Sie wissen, welche Förderungen Sie für Ihr Vorhaben beantragen können, welche Rechte und Pflichten mit dieser Förderung einher-gehen und wo und wie man einen Antrag stellt.Kostenbeitrag: kostenfreiBeratungsort: Bezirksbauernkammer, NÖ LKIhr Ansprechpartner: Betriebswirtschaftsbera-ter Ihrer Bezirksbauernkammer oder DI Andrea Moldaschl (LK-NÖ), 05 0259 25000, [email protected]

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Page 15: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

MarktJuli 2015 Markt

Die Landwirtschaft

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KreditzinsenIm April 2015 betrugen die durchschnittlichen Zinsen für bestehen-

de EURO-Kredite von (nicht-finanziellen) Unternehmen mit

Laufzeit bis zu 1 Jahr 2,03 %

1 bis 5 Jahre 2,46 %

über 5 Jahre 2,23 %

neue Kredite bis 1 Mio. Euro 2,07 %

Bezugszinsätze 05/2015 3 Monats-EURIBOR -0,01 %

6 Monats-EURIBOR 0,06 %

AIK-Zinssatz 1.7.-31.12.2015Der Bruttozinssatz für die Agrarinvestionskredite beträgt 1,00 %.

Daraus ergibt sich zB ein Nettozinssatz für den Kreditnehmer von

0,640 % (36%iger Zinsenzuschuss)

0,500 % (50%iger Zinsenzuschuss)

0,250 % (75%iger Zinsenzuschuss)

Durch den genannten Bruttozinssatz sind Spesen (auch Entgelte

für die Kontoführung) durch den angeführten Zinssatz bereits

abgedeckt.

GetreIde

Die Schätzungen zur globalen Weizenernte wurden bei den letzten Prognosen im Juni von allen Analyseinstituten zurückgenommen. Für die EU wurden die Schätzungen aufgrund trockenheißer Bedingungen reduziert und eine in Westeuropa erwartete Hitzewelle dürfte zusätzlichen Stress für die Kulturen bedeuten. In den USA wird dagegen unter viel zu nassen Bedingungen geerntet. Entsprechend der „Wettermärkte“ schwankten die Notierungen in den letzten Wochen stark um Ende Juni einen lange nicht gekannten Höhenflug an die 200 €-Schwelle zu vollziehen. Auch wenn die EU-Ernte unter dem Vorjahresrekord liegt, wird sie um Lagerbestände ergänzt werden. Offen bleibt, ob sich Weizen 2015/16 erneut in Rekordmenge exportieren lässt. Unter den Vorjahren und unter früheren Prognosen lagen im Juni die Erwartungen zur EU-Gerstenernte. Dagegen könnte die EU-Durumernte gegenüber dem schwachen Vorjahr deutlich zulegen (+8 Prozent).

Ing. Julius SchauerhuberLandeskammerrat und Ackerbauer

Getreidejahr 2015 – von allem etwas!

Das Getreidejahr 2015 war von vielen Extremen ge-prägt. Sonne und Regen, Hitze, Hagel, Starkregen und Trockenheit – ein sparsamer Umgang mit der Winter-feuchtigkeit war heuer g`scheit. Stark zugesetzt hat den Getreidebeständen die kurze Hitzewelle im Juni. Die Abkühlung wurde aber nur in manchen Gebieten von einem erlösenden „Landler“-Regen begleitet. Zurzeit sehen die Bestände sehr unterschied-lich aus – je nach Gebiet und Bodenbonität. Ebenso wird sich die Qualität verhalten. Entscheidend wer-den die nächsten Tage, denn die Kornausbildung kann noch sehr viel bewegen. Mo-mentan sehe ich einer durch-schnittlichen Ernte entgegen, allerdings mit sehr großen Spreizungen bei Ertrag und Qualität. Der Betriebserfolg hängt aber nicht nur von der Menge, sondern auch vom Preis ab. Beide Variablen kön-nen wir Bauern nicht beein-flussen und kennen wir erst nach der Ernte. Wir müssen deshalb künftig trachten eine bessere Risikoabsicherung beim Ertrag wie auch beim Preis zu bekommen.

– wenn auch je nach Abnehmer unterschiedlich – bei 135 € je Tonne. Auf diese Akontierung wurden rund 30 bis 40 € je Tonne an Nachzahlungen geleistet. In ähnlicher Höhe liegen die Nach-zahlungen für Premiumweizen. Innerhalb der Qualitätssegmen-te werden von manchen Händ-lern noch qualitätsabhängige Preisstaffelungen vorgenom-men. Somit ergeben sich folgen-de Spannen für die endgültigen

Anhand der Notierung von Qualitätsweizen an der Wiener Produktenbörse lässt sich ein Rückblick über das Vermark-tungsjahr 2014/15 geben. Ende Juli notierte Qualitätsweizen aus der Ernte 2014 mit einem Groß-handelspreis von rund 180 € je Tonne netto. In der Folge legte die Notierung zu und erreich-te im Jänner 2015 mit rund 206 € je Tonne ihren Höhepunkt. Von Februar bis Ende Mai fiel die Notierung wieder auf rund 195 € je Tonne. Für die verblei-benden Mengen gab es im Juni noch leichte Aufschläge.

Die Anzahlungen für Landwir-te, die konventionellen Quali-tätsweizen mit mind. 14 Pro-zent Protein der Ernte 2014 im Poolsystem vermarkteten, lagen

Österreichisches Qualitätsgetreide konnte sich preislich deutlich von den inter-nationalen Notierungen absetzen. Futtergetreide blieb unter den Erwartungen.

NAchZAhlUNgEN IM ERwARtEtEN AUSMASS

Getreideabrechnung 2014

Erzeugerpreise: Premiumweizen 172 bis 185 €, Qualitätsweizen 160 bis 170 €, Mahlweizen 135 bis 142 € bei Nachzahlungen von rund 20 € und Durumweizen 275 bis 290 € (Nachzahlungen von rund 55 €). Mahlroggen kommt bei einer Anzahlung von 100 € in Summe auf 115 bis 120 €. Für Braugerste konnten in der Pool-vermarktung 135 bis 145 € er-reicht werden, bei Vertragspro-duktion auch deutlich mehr. Für Futtergerste liegt der endgültige Preis bei rund 105 €. Bei Raps sind in Summe ca. 280 € zu er-warten, bei Sonnenblume knapp über 260 €. Die Preise schwan-ken natürlich zwischen den Ver-marktern. Alle Werte sind Net-topreise (excl Ust.) nach Abzug diverser Kosten und Spannen.

Foto: LK NÖ/Archiv

Page 16: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

SchweinepreiseBasis 84-103 kg SG, 57 % MFAMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

Ferkelpreise30 kg FerkelMonatspreise in Euro pro Stück, netto

StierpreiseJungstiere R3, frei SchlachtstätteMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

bar sind. Auch international ist kaum Mengen- oder Preisdruck spürbar.

Aus den klassischen Frühkartof-felländern des Mittelmeerrau-mes sind heuer weniger Früh-kartoffeln nach Europa gekom-men. In Deutschland setzt man nun schon seit einigen Jahren mit wenigen Ausnahmen auf Festschaligkeit. Die Bestände dafür wurden bereits vor eini-gen Wochen reifegefördert. Die

hohen Bedarfs, früher als ge-plant, schon eine Woche später durch niederösterreichische Heurige ergänzt werden, ob-wohl die Erträge aufgrund von Trockenheit und zwischenzeit-licher Hitzeperiode noch be-scheiden waren. Die Flächen-räumung geht entsprechend schnell voran. Derzeit herrscht etwas Unruhe am Markt, da teil-weise zu Preisen gerodet wird, die in Anbetracht des knappen Angebotes nicht nachvollzieh-

30

354045505560657075

Bayern

Niederösterreich

5432112111098765

Bayern

Niederösterreich

1,2

1,3

1,4

1,5

1,6

1,7

1,8 Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

5432112111098765

Niederlande

ÖsterreichDeutschland

Dänemark

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0Italien

Tschechien

Bayern

Österreich

5432112111098765

Italien

Österreich

Bayern

Tschechien

ferKeL

Bis zur Monatsmitte zeigte sich der NÖ Ferkel-markt im Juni sehr stabil, dann musste dem starken Druck auf die Schweinepreise aber Rechnung getragen werden und die Preise gingen in den letzten beiden Wochen um 20 Cent zurück. Insgesamt steht einem saisonal steigenden Angebot nur eine verhaltene Nach-frage von Seiten der Mäster gegenüber. Für die entstehenden Überschüsse wird laufend nach Absatzmöglichkeiten im Export getrachtet, wobei sich die Zieldestinationen auf Südost-europa beschränken. Zu Monatsende lag der NÖ Ferkelpreis bei 1,95 je kg. Für Juli wird mit anhaltendem Druck auf den Ferkelmarkt gerechnet. Damit ist mit den Junipreisen der Boden noch nicht erreicht und es ist in den kommenden Wochen mit weiter rückläufigen Preisen zu rechnen.

SchweIne

Wie die Fahrt auf einer Achterbahn, so präsen-tierten sich die Schweinepreise im Juni. War der Monatsbeginn noch von übergroßem Angebot geprägt, konnten sich die Preise dann mit som-merlich verbesserter Nachfrage nach Grillartikeln verbessern. Ohne Vorwarnung hat sich der Markt zuletzt aber wieder eingetrübt. Begründet mit ungelösten Exportproblemen nach Russland und Asien wurden ausgehend von Deutschland die Notierungen stark zurückgenommen, obwohl das Angebot EU-weit keineswegs üppig ausfällt. Zu Monatsende lag der NÖ Basispreis mit 1,27 € je kg SG dort wo er gestartet war. Angesichts einer fast willkürlich anmutenden Preispolitik der deut-schen Schlachtbetriebe bleibt eine Einschätzung schwierig. Zwar sollten sommerliche Temperatu-ren den Absatz beleben, die Lager bleiben aber voll, und das Angebot wird nicht weniger.

rInder

Wenn auch teilweise nur knapp konnten die Stierpreise im Juni ihr Niveau dennoch be-haupten. Mittlerweile präsentiert sich der NÖ Markt wieder in allen Qualitäten ausgeglichen. Unterstützt wurde die Marktentwicklung von sehr kleinem Warenangebot und stabilen Preisen in Deutschland. Der Inlandsabsatz verlief in den ersten sechs Monaten sehr günstig, wobei derzeit besonders Edelteile und Steaks gefragt sind. Auch nach Deutschland kann exportiert werden. Im Juli wird mit weiter ruhiger Nachfrage gerech-net, wobei aber auch kein vergrößertes Angebot erwartet wird. So sollten sich die Preise weiter stabil entwickeln können und hätten damit wie im Vorjahr bereits im Juni ihre Talsohle erreicht. In den letzten Wochen lagen die Preise um ca. 15 Cent über 2014, bei allerdings gegenüber dem Vorjahr auch höheren Kälbereinstandspreisen.

| 16 | Die Landwirtschaft

Markt Juli 2015

dIe erdäpfeLSAISon 2015/16 hAt BeGonnen

Heurige in NÖDie Preise sollten sich demnächst stabilisieren, die Rahmenbedingungen für die diesjährige Vermarktungssaison sind positiv.

Das Erdäpfelvermarktungsjahr 2014/15 ging ohne Überra-schungen zu Ende. Restmengen alterntiger heimischer Ware ist im Zuge von Programmen be-reits vermarktet. Darüber hi-naus sind die Lager geräumt. Die Nachfrage nach heimischen Heurigen war zu Saisonstart da-her hoch. Ende Mai startete die Ernte für den LEH zunächst im Burgenland und in der Steier-mark. Das Angebot aus diesen Gebieten musste aufgrund des Fo

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Page 17: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

HolzpreiseFaser-/Schleifholz - MischpreisJahrespreise in Euro/FMO, netto

frühkartoffelalle Sorten, lose warewochenpreise in euro/100 kg, nettoMonatspreise in cent/kg, netto

MilchPreisentwicklung für Milch 4,2% Fett, 3,4% Eiweiß

0

10

20

30

40

50 Österreich

15141312111009080706050403

Österreich

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

23 24 25 26 27 28 29 30 31 32

Niederösterreich

Deutschland

202326293235384144

Neuseeland

EU-Durschnitt

Österreich

3211211109876543

Österreich

Neuseeland

EU-Durchschnitt

hoLZ

Die Standorte sind sehr gut mit Nadelsägerund-holz bevorratet, die Nachfrage verhalten. Die Abfuhr verläuft in NÖ schleppend. Die Preise sind nach dem Sturm „Niklas“ zum Teil deutlich gesun-ken; ein Nord-Süd-Gefälle ist zu beobachten. Das Preisband für das Fichten-Leitsortiment bewegt sich zwischen 85 und 97 € je FMO. In den Gebieten mit verzögerter Holzabfuhr wird weiterhin nur Schadholz aufgearbeitet. Die Lärche konnte ihr gutes Preisniveau halten. Nadelindustrierundholz wird ebenfalls verhalten nachgefragt. Aufgrund der Schadholzmengen und des Revisionsstillstan-des in Gratkorn und dem Kesselausfall in Pöls ist die Absatzsituation angespannt. Die Preise sind stabil. Die Situation bei Buchenfaserholz ist zum Vormonat unverändert. Aufgrund der sehr guten Versorgungslage ist die Nachfrage gering, die Ab-nahme kontingentiert.

erdäpfeL

Den NÖ Kartoffelmarkt bestimmt nun die Ver-marktung der Heurigen. Hier konnte in einen ge-räumten Markt gestartet werden. Wie auch schon in den Vorjahren lag der Startpreis für die Erzeu-ger bei 40 €/100kg. Sehr gute Hektarerträge von über 50 Tonnen vor allem in der Steiermark, die auch bei geringeren Preisen befriedigende Erlöse ermöglichen, ließen die Preise allerdings rasch nachgeben. Zum Leidwesen der NÖ Frühkartoffel-produzenten, für die das Preisniveau bei mäßigen Erträgen von 25 Tonnen je Hektar aufgrund von Niederschlagsdefiziten für auskömmliche Erlöse zu gering war. Ende Juni lag der Erzeugerpreis nur mehr bei 22 €/100kg. Durch die rasche Flächen-räumung bei den Frühsorten und geringerem Anbau wird auch bei den Anschlusssorten mit keinem Mengendruck gerechnet. Auch internatio-nal besteht kein Mengen- oder Preisdruck.

MILch

Mit 271.300 Tonnen lag die Ö Milchanlieferung im April um 2,2 Prozent unter dem Vorjahr, nachdem sie in den Monaten davor noch über drei Prozent hinter 2014 zurückgeblieben war. Anders als in den Vorjahren gab es im April auch keinen saiso-nalen Rückgang der Anlieferung. EU-weit übertraf die Anlieferung im April das Vorjahresniveau erstmals seit Jahresbeginn. In Summe waren es 0,8 Prozent mehr, wobei die Veränderungen von +15 Prozent in Irland bis -9 Prozent in Rumänien reichen. Für Mai wird mit einer weiteren Steige-rung der Anlieferung und so einem noch deut-licheren Mehraufkommen gegenüber dem Vorjahr gerechnet. In Folge des rückläufigen Milchpreises könnte die Anlieferung trotz Wegfall der Quote im Jahresverlauf aber zurückgehen, da weniger Kraftfutter eingesetzt wird und Betriebe aus der Produktion aussteigen.

Juli 2015 Markt

Die Landwirtschaft | 17 |

MilchpreiseMit 1. Juni bezahlten die in NÖ tätigen

Molkereigenossenschaften ihren

lieferanten folgende Milcherzeuger-

preise in cent pro Kilogramm:

Konventionelle Milch

Berglandmilch, netto 31,50

Milchgenossenschaft NÖ, netto 31,70

gmundner Milch, netto 30,64

Biomilch

Berglandmilch, netto 40,60

Milchgenossenschaft NÖ, netto 39,70

Änderungen beim Milcherzeuger-

preis werden jedem Milchlieferanten

aufgrund des Milchvertrages im

Milchgeldanlageblatt mitgeteilt.

Qualitätsergebnisse

Im April 2015 entsprachen 99,41%

der in NÖ angelieferten Milch der

1. güteklasse. Für 98,54 % der

angelieferten Milch wurde auch der

S-Zuschlag von bis zu 1,45 cent/kg

ausbezahlt.

DI MarIanne PrIPlata-Hackl DI MartIn ScHIlDböck

Biomilch im AufwärtstrendLange Zeit lag die Differenz konventioneller und biologischer Erzeugermilch-preise sehr konstant bei rund 6,5 Cent. Seit Anfang 2014 hat sich diese Differenz merklich vergrößert, wobei sich dieser Trend besonders seit dem Herbst verstärkt hat. Im Mai 2015 wurden im Österreichschnitt für Biomilch 9,85 Cent mehr ausbezahlt als für konventionelle Milch. Getragen wird diese Entwicklung von sehr hoher Nachfrage nach Biomilch vor allem aus Deutschland. In Österreich beträgt nach RollAMA-Angaben der Bioanteil bei Trinkmilch 17 Prozent, bei Fruchtjoghurts und Butter 10 Prozent und bei Käse 8 Prozent. Quelle: AMA

0

2

4

6

8

10

12

Jän.12 Apr.12 Jul.12 Okt.12 Jän.13 Apr.13 Jul.13 Okt.13 Jän.14 Apr.14 Jul.14 Okt.14 Jän.15 Apr.15

Angaben in Cent je kg

Ernte startete nun bei Preisen von über 50 €/dt. Generell ist in Mitteleuropa das Angebot eher knapp. Die Branche blickt daher optimistisch in die neue Saison. Man geht auch davon aus, dass speziell im frühen Bereich in den großen Kartoffelanbaulän-dern etwas weniger gepflanzt wurde als im Vorjahr.

Eine rasante Talfahrt wäre in Anbetracht der momentanen Rahmenbedingungen nicht not-wendig. Der Preis für Heurige sollte in den nächsten Tagen und Wochen nur behutsam ver-ändert werden und sich bald stabilisieren.

anIta kaMPtner ref. ackerbau und Grünland tel. 050 259 22141 [email protected]

Page 18: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

InVeKoS| 18 | Die Landwirtschaft

Invekos Juli 2015

580/ha reichen. Um den Biotop-typ bzw. die geschützte Art auf der Fläche zu sichern, sind jedenfalls gewisse naturschutzfachliche Min-deststandards hinsichtlich Dün-gung, Nutzungshäufigkeit oder Schnittzeitpunkt einzuhalten.

Wiesen: höchstens 2 Schnitte (jedenfalls Mahd - keine Still-legung), Schnittzeitpunktvorga-be, Düngungseinschränkung

Mähweiden: höchstens 2 Nut-zungen, erste Nutzung ist Mahd, keine Vorweide vor dem ersten Schnitt, keine zusätzliche Düngung, keine Zufütterung

Weiden: Beweidung bis max. 1 RGVE/ha (bzw. Hutweide 0,5 RGVE/ha), festgelegter Weide-zeitraum, keine Zufütterung

Acker mit Wiesen-/Weidenut-zung: mindestens eine Nutzung (Mahd und Abtransport des Mähgutes oder Beweidung), Schnittzeitpunktvorgabe, Düngungseinschränkung

Ackerstillegung: Düngungs-verbot, keine Nutzung des Auf-wuchses, Pflege in Form von Häckseln/Mulchen oder Grub-bern/Pflügen innerhalb eines festgelegten Zeitraumes.

Eine möglichst hohe und auf Ziele des Artenschutzes fokussierte Teil-nahme an der ÖPUL-Naturschutz-maßnahme ist wesentlich, um österreich- und niederösterreich-weit betrachtet einerseits damit verbundene Artenschutzziele zu erreichen und andererseits auch in Zukunft die Chance auf derartige Förderprogramme zu wahren.

DI SanDra klInGelHöfer, amt der nö landesregierung, abteilung naturschutz

Ab sofort ist die Anmeldung neuer Acker- oder Grünlandflächen zur Teilnahme an der Maßnahme Naturschutz ab Mehrfachantrag 2016 möglich.

NEUANMElDUNg vON FlÄchEN UND tEIlNAhME AB 2016

Öpul-Naturschutzmaßnahme

Die ÖPUL Naturschutzmaßnahme unterstützt die Erhaltung und Ent-wicklung von ökologisch wertvol-len landwirtschaftlich genutzten Flächen (WF) sowie die Sicherung der Lebensraum- und Artenviel-falt. Niederösterreich ist sowohl „Naturland“ als auch ein Agrar-land. Europaschutz-, Landschafts-schutz- und Naturschutzgebiete erstrecken sich auf etwa 30 % der Landesfläche. Im größten Agrar-bundesland bewirtschaften rund 41.500 Betriebe eine Gesamtfläche von 1,65 Millionen Hektar. Diese beiden Ausprägungen haben für die zukunftsfähige Entwicklung des Landes besondere Priorität. Viele Flächen, die für die Lebens-raum- und Artenvielfalt eine große Rolle spielen, sind durch umsich-tige Bewirtschaftung entstanden und können auch nur über eine solche gesichert werden. Um die Zielsetzungen im Lebensraum- und Artenschutz zu erreichen, ver-folgt Niederösterreich das Prinzip eines Anreizsystems über freiwil-lige Maßnahmen. Ein hoher Grad der Zielerreichung unterstützt (auf europäischer und nationaler Ebe-ne) die Bestrebungen, auch künf-tig derartige Förderprogramme anbieten zu können. Ab sofort ist die Anmeldung neuer Acker- oder Grünlandflächen zur Teilnahme an der Maßnahme Naturschutz ab Mehrfachantrag 2016 möglich.

welche flächen können angemeldet werden

Acker- und Grünlandflächen, die innerhalb von Europaschutzgebie-

ten (Natura 2000), in Artenschutz-gebietskulissen und entlang des Alpen-Karpaten Korridors liegen. Alle Gebiete, in denen neue WF-Flächen angemeldet werden kön-nen (N 2000, Gebietskulissen, …), sind bezirksweise in Karten grün dargestellt. Diese Gebietskarten liegen bei der zuständigen Bezirks-bauernkammer auf oder können im Internet auf der Homepage des Landes Niederösterreich unter www.noe.gv.at/Umwelt/Natur-schutz/Foerderungen/Foerderun-gen_OEPUL.html. nachgesehen werden.Es können nur Acker- und Grün-landflächen angemeldet werden, die die AMA als landwirtschaft-liche Nutzfläche bewertet hat („Heimgutreferenz“). Grünland muss überdies aktiv (keine Stillle-gung) bewirtschaftet werden. Flä-chen, die im Nationalpark Thayatal oder Donau-Auen liegen, können nicht angemeldet werden.

Anmeldung bis 31. Juli 2015

Feldstücke, die innerhalb der Kulisse (grüner Bereich) liegen, können mittels Anmeldeformu-lar „Anmeldung zur Bearbeitung von neuen Naturschutzflächen im Rahmen des ÖPUL 2015“ ange-meldet werden. Das Formular liegt bei der Bezirksbauernkammer auf oder kann über die Homepage des Landes Niederösterreich herunter-geladen werden http://www.noe.gv.at/Umwelt/Naturschutz/Foer-derungen/Foerderungen_OEPUL.html. Das Formular ist bis spätes-tens 31.07.2015 an das Amt der NÖ

Landesregierung, Abteilung Na-turschutz, Landhausplatz 1, 3100 St. Pölten zu übermitteln.

weiterer Ablauf

In den darauffolgenden Wochen werden von der Abteilung Natur-schutz beauftragte Naturschutz-expertInnen die angemeldeten Flächen bearbeiten und sich bei den betreffenden LandwirtInnen melden, eine Begutachtung vor Ort wird aber nicht in allen Fällen erforderlich sein.Spätestens bis Anfang Dezember erhalten die Antragsteller für ihre positiv beurteilten Naturschutz-flächen (NAFL) eine Projektbestä-tigung mit den konkreten Pflege-auflagen und Prämienhöhen. Für eine Teilnahme ist die Maßnahme Naturschutz im Herbstantrag bis spätestens 15.12.2015 anzukreu-zen, sofern nicht bereits im MFA 2015 daran teilgenommen wird. Die Anmeldung zur Begutachtung ist unverbindlich, erst durch Be-antragung der Naturschutzflächen im Mehrfachantrag 2016 wird eine Teilnahmeverpflichtung bis 31.12. 2020 eingegangen.

Auflagen und Prämienhöhen

Im Rahmen der Naturschutzmaß-nahme werden ein Mehraufwand bzw. auch Ertragsverluste abge-golten. Die Höhe der Naturschutz-prämie ergibt sich aus der Summe der einzelnen Auflagen und ist von mehreren Faktoren abhängig. Sie können bei Ackerflächen von ca. € 450/ha bis € 560/ha und für Grün-landflächen von ca. € 300/ha bis €

Page 19: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Invekos

Die Landwirtschaft | 19 |

Die ÖPUL-Naturschutzmaßnah-me soll zur Erhaltung und Ent-wicklung von landwirtschaftlich genutzten, naturschutzfachlich wertvollen Flächen und Struktu-ren im Hinblick auf die davon ab-hängigen Tier- und Pflanzenar-ten beitragen. Im Besonderen soll der Zustand landwirtschaftlich genutzter Lebensräume für jene Tier- und Pflanzenarten erhal-ten bzw. verbessert werden, die durch die Flora-/Fauna-Habitat- bzw. Vogelschutzrichtlinie ge-schützt sind. Diese auch künftig wichtigen Zielsetzungen, die von der Landwirtschaftskammer NÖ mitgetragen werden, sollen u.a.

in Form privatrechtlicher Verein-barungen (Verträge) zwischen Landwirt und Republik Öster-reich (BMLFUW) durch Teilnah-me an der ÖPUL-Naturschutz-maßnahme erreicht werden.Vertragsnaturschutz hat Vor-rang vor behördlich verordneten Naturschutz.Projektbestätigungsauflagen seitens der NÖ. Naturschutzab-teilung können als solche privat-rechtliche Festlegungen beurteilt werden. Derartige Festlegungen garantieren jedoch nicht, deren dauerhafte Umsetzung/Anwen-dung. Vertragsnaturschutzauf-lagen könnten künftig eventuell

zur behördlichen/gesetzlichen Vorschrift werden und damit als nicht entschädigbar betrachtet werden. Ob solche Sichtweisen rechtskonform sind, wird derzeit durch den Verfassungsgerichts-hof, gegebenenfalls durch den Verwaltungsgerichtshof, geprüft.

In Anbetracht dieser rechtlich nicht eindeutigen Situation, ist bei Flächenanmeldungen für die Naturschutzmaßnahme jeden-falls zu beachten: Ist man als Bewirtschafter Eigen-tümer der gegenständlich natur-schutzfachlich bedeutsamen Flä-che oder nur Pächter. Eventuelle

vermögensrechtliche Nachteile betreffen immer den Eigentümer. Demgemäß wird empfohlen, Pachtflächen nur dann als Natur-schutzfläche anzumelden bzw. zu beantragen, wenn der Eigen-tümer darüber informiert wurde und (schriftlich) zugestimmt hat.

Hofrat MaG. MartIn tScHulIk, aMt Der nö lanDeSreGIerunG, nö. naturScHutzabteIlunG

DI GeralD HoHenauer, lanDwIrtScHaftSkaMMer nö, InvekoS

Projektbestätigungsauflagen könnten zur gesetzlichen beziehungsweise behördlichen Vorschrift werden. Pachtflächen sollten nur mit Zustimmung des Eigentümers angemeldet werden.

ÖPUl-NAtURSchUtZMASSNAhME

Beachtenswertes aus rechtlicher Sicht

Der Herbstantrag 2015 bietet aufgrund der Mindestmaßnahmenzeit von 5 Jahren die letzte Möglichkeit zum Einstieg in die Maßnahme „Begrünung von Ackerflächen-Zwischenfruchtanbau“ im ÖPUL 2015.

ZwISchENFRUchtANBAU

Begrünung von Ackerflächen

Rund 13.000 NÖ Betriebe neh-men bereits seit Herbst 2014 an der Zwischenfruchtbegrünung teil. Im folgenden Artikel erfah-ren Sie alle Teilnahmevorausset-zungen, Informationen zu den verschiedenen Varianten sowie pflanzenbauliche Tipps zum Anbau.

Keine Kombinations- verpflichtung

Im Gegensatz zur höherwertigen Begrünungsmaßnahme „System

Immergrün“ gibt es bei der Maß-nahme „Zwischenfruchtanbau“ keine Kombinationsverpflichtung mit UBB oder BIO. Das heißt, sie kann auch als einzige ÖPUL-Maß-nahme beantragt werden.

Antragstellung – herbstantrag

Der spätest mögliche Beantra-gungstermin ist der Herbstantrag 2015, sprich der 15. Oktober 2015. Bei Beantragung ist die Maßnah-me dann 5 Jahre verpflichtend.

Einzig der Wechsel in die hö-herwertige Maßnahme „System Immergrün“ ist jährlich bis zum Herbstantrag 2018 möglich (auf-tretende Kombinationsverpflich-tung mit UBB / BIO beachten!).Weitere Informationen zum Sys-tem Immergrün finden Sie im AMA-Merkblatt zum ÖPUL 2015, das bei den Gemeindeinforma-tionsveranstaltungen zum MFA 2015 von den Bezirksbauernkam-mern verteilt wurde bzw. auf der Homepage der AMA unter Merk-

blätter aufgerufen werden kann. In der Augustausgabe der „Die Landwirtschaft“ wird ein Beitrag zu System Immergrün erscheinen.

teilnahmevoraussetzungen

Im ersten Teilnahmejahr müs-sen zumindest 2,00 ha Acker-fläche bewirtschaftet werden. Wenn in den Folgejahren we-niger Ackerfläche vorhanden ist, müssen trotzdem die För-derungsvoraussetzungen bis 2020 eingehalten werden.

Page 20: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 20 | Die Landwirtschaft

Invekos Juli 2015

InVeKoS

Begrünungsvarianten

variantePrämie

spätesteanlage

frühesterumbruch bedingungen Hinweise

1200 €/ha

31.7. 15.10.

Ansaat einer Bienenmischung aus mindestens 5 insektenblütigen (= von Insekten bestäubten) Mischungspartnern

Befahrungsverbot bis 30. 9. (ausgenommen das Über-queren der Fläche)

nachfolgend verpflichtender Anbau von Wintergetreide im Herbst

Saatgutnachweis über Rechnung oder Etikett

waren im MFA 2015 bis 15. Juni bekannt zu geben. Im Herbstantrag müssen sie bestätigt werden.

nach 15. Juni Wechsel zwischen beiden Varianten nicht mehr möglich - nur mehr Abmeldung im MFA und gegebenenfalls Beantragung von Variante 3 bis 6 im Herbstantrag

wenn Anlage bis 31. Juli nicht möglich, umgehend Abmeldung (Korrektur zum MFA) erforderlich. Nach Ankündigung einer Vorort-Kontrolle Abmeldung nicht mehr möglich.

nicht MZ-fähig

2160 €/ha

31.7. 15.10

Ansaat aus mindestens 3 verschiedenen Mischungspartnern

nachfolgend verpflichtender Anbau von Wintergetrei-de im Herbst

3160 €/ha

20.8. 15.11. Ansaat aus mindestens 3 verschiedenen Mischungspartnern

nicht MZ-fähig

4170 €/ha

31.8. 15.2. Ansaat aus mindestens 3 verschiedenen Mischungspartnern

MZ-fähig

5130 €/ha

20.9. 1.3. Ansaat aus mindestens 2 verschiedenen Mischungspartnern

MZ-fähig

6120 €/ha

15.10. 21.3.

Verpflichtender Einsatz folgender winterharter Kulturen oder deren Mischungen: Grünschnittroggen laut Saatgutgesetz, Pannonische Wicke, Zottelwicke, Wintererbse laut Saatgutgesetz oder Winterrübsen (inkl. Perko)

MZ-fähigKulturen müssen Zwischenfrüchte sein, daher nach dem 15. Mai 2016 nicht mehr zu ernten (= Hauptkultur)! Grünschnitt-roggensorten, die im Frühjahr 2016 für Biogasanlagen siliert werden: frühe Sorten (zB Protector) zu empfehlen.

Jährlich ist aktiv eine flächen-deckende Begrünung mit Zwi-schenfrüchten von zumindest 10 % der Ackerfläche gemäß der im Herbstantrag beantrag-ten Varianten anzulegen. Der Stichtag für das Ausmaß der Ackerfläche ist immer der 1. Oktober.

Bei der Berechnung des Ackerflächenausmaßes müs-sen Ackerflächen, mit denen an einer der folgenden Maß-nahmen teilgenommen wird, nicht mitgerechnet werden:

Naturschutz (WF)Weiterführung 20jähriger

Verpflichtungen (K20)Vorbeugender Oberflä-

chengewässerschutz (Ge-wässerrandstreifen = OG

bzw. zusätzliche Schutz-streifen = ZOG)

Auswaschungsgefährdete Ackerflächen (AG)

Diese Flächen zählen auch nicht als Begrünung – sie stel-len keine Zwischenfrüchte dar.Beispiel:Betrieb mit 30 ha Ackerland, davon 2 ha K20-Flächen, Ge-wässerrandstreifen o.ä.:Es müssen nur 2,8 ha (10 % von 28 ha) aktiv begrünt werden - die 2 ha „Stilllegung“ zählen nicht als Begrünung.

Verzicht auf mineralische Stickstoffdüngung vom Zeit-punkt der Anlage der Begrü-nung bis zum Ende des Begrü-nungszeitraums. Eine kombi-nierte Düngung im Rahmen

der Ansaat der Begrünung ist nicht zulässig.

Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vom Zeitpunkt der Anlage der Be-grünung bis zum Ende des Begrünungszeitraumes. Die Beseitigung von Zwischen-früchten darf nur mit mecha-nischen Methoden (Häckseln oder Einarbeitung) erfolgen.

Verzicht auf Bodenbearbei-tung (inkl. Tiefenlockerung) vom Zeitpunkt der Anla-ge der Begrünung bis zum Ende des Begrünungszeit-raumes (ausgenommen für Strip-Till-Verfahren).

Die Nutzung (Mahd und Ab-transport, Beweidung) und Pflege (z. B. Häckseln) der Begrünung ist erlaubt, sofern

eine flächendeckende Be-grünung erhalten bleibt. Ein Drusch ist nicht erlaubt.

Begrünungsvarianten und Kulturen

Die Begrünungsvarianten (siehe Tabelle) sind jährlich frei wähl-bar. Grundsätzlich sind auch die Begrünungskulturen frei wähl-bar, zu beachten sind aber die Einschränkungen auf insekten-blütige Kulturen bei Variante 1 und die Aussaat der zulässigen winterharten Kulturen bei Va-riante 6.

Achtung: Die Varianten 1 und 2 müssen aufgrund des frühen Anbauzeitpunktes immer schon im Mehrfachantrag beantragt werden, damit diese im darauf-

Page 21: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Invekos

Die Landwirtschaft | 21 |

herBStAnBAu 2015Wie jedes Jahr wird auch heuer ab Mitte Juli der Feldbauratgeber für den Herbstanbau in den Bezirks-bauernkammern aufliegen. Er stellt eine handliche, informative und kostenlose Unterlage über Sorten-eigenschaften von Hauptkulturen, Pflanzenschutz, Düngung und Zwischenfrüchten (Eigenschaften, Mi-schungen, Preise,…) dar.

7 SchritteInformationen einholenausreichend Begrünungsflächen einplanen (Sicherheitspolster

anlegen, nicht nur exakt 10 % begrünen)ordnungsgemäße Anlage (Bodenbearbeitung, Saatgutmenge, An-

bautechnik) – auf Variante 1 und 2 (waren im MFA zu beantragen) nicht vergessen

laufende Kontrolle begrünter Flächen (Entwicklung des Bestandes – falls Abmeldung, Korrektur erforderlich, umgehend durchführen. Nach Ankündigung einer Vorort-Kontrolle ist sie nicht mehr zuläs-sig)

bei Vorort-Kontrollen Teilnahme durch Bewirtschafter, Feststellungen erläutern lassen

Bei Erhalt des elektronischen Prüfberichtes umgehend Beratungstermin in BBK vereinbaren

Kein Umbruch vor zulässigem Termin

folgenden Herbstantrag als Be-grünung angerechnet werden können.

tipps zum Anbau

Abhängig vom Saatgut der ein-zelnen Mischungspartner und der Bodenbedingungen beim Anbau, ist die Aussaat-Technik darauf abzustimmen. Je grob-scholliger der Boden, desto sorg-fältiger die Saatbettbereitung zum Begrünungsanbau. Dies ist besonders bei trockenen Be-dingungen zu beachten. Nur flächendeckende Begrünungen sind prämienfähig. Nach dem 15. Oktober sind Änderungen der Varianten nicht mehr zulässig. Es sind nur mehr Streichungen bzw. Reduzierungen begrünter Flächen mittels einer Korrektur zum Herbstantrag möglich. Da-her sollte ein ausreichender Si-cherheitspolster miteingeplant werden.

Im Sinne der Artenvielfalt und aus pflanzenbaulicher Sicht spielt die Auswahl der Mi-schungspartner eine große Rolle. Besonders bei der „Bie-nenweide“ (Variante 1) gibt es Einiges zu beachten. Im Artikel „Zwischenfruchtanbau als Bie-nenweide“ auf Seite 23 finden Sie viele nützliche Anregungen zu diesem Thema.

unzulässige Begrünungskulturen

Nur aktiv angebaute Zwischen-früchte gelten als zulässige Be-grünungspflanzen. Somit sind Ausfallkulturen keine gültigen Zwischenfrüchte. Getreide und Mais in Reinsaat und Mischun-gen mit einem Anteil größer 50% sind ebenfalls unzulässige Be-grünungspflanzen. Ausgenom-men sind Grünschnittroggen-sorten gemäß Saatgutgesetz.

Feldbauratgeber

Mulch-/direktsaat (inkl. Strip-till)Durch die Teilnahme an der Maß-nahme „Zwischenfruchtanbau“ ist es auch möglich, im Herbst-antrag die Maßnahme „Mulch- und Direktsaat (inkl. Strip-Till)“ zu beantragen. Auf Schlägen mit den Varianten 4, 5 oder 6 kann zusätzlich der ÖPUL-Code „MZ“ vermerkt werden, wenn im Früh-jahr eine „erosionsgefährdete Kultur“ folgt. Die Liste der ero-sionsgefährdeten Kulturen ist im AMA Merkblatt ÖPUL 2015 zu finden. Eine Nachmeldung von MZ-Flächen ist bis zum 15. De-zember zulässig, danach sind nur mehr Streichungen bzw. Redu-zierungen möglich. Auf MZ-Flächen ist im Frühjahr eine Tiefenlockerung oder wen-dende Bodenbearbeitung ver-boten. Weiters darf der Zeitraum zwischen der ersten Bodenbe-arbeitung nach der Begrünung und dem Anbau der Folgekultur nicht mehr als 4 Wochen betragen.

Beantragung nur mehr onLIne

Mit MFA 2015 begann das Zeitalter der online-Antragstellung. Damit werden heuer auch erstmals der Herbstantrag, die begrünten Flä-chen, online zu beantragen sein. Online-Antragstellung bedeutet, dass die Lage und Größe der Be-grünungsvarianten im neuen GIS (GSC) eingezeichnet werden müs-sen. Um diesbezüglich den Auf-wand und damit das Risiko von Flächenabweichungen bei einer Vorort-Kontrolle so gering wie möglich zu halten, ist die Begrü-nung ganzer Feldstücke mit einer Variante zu empfehlen.

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Feldbauratgeber - Herbstanbau 2015Sorten-, Saatgut-, Pflanzenschutz- und Düngeinformationen

Erfolgreiche Begrünung

herbstantrag selbstständig online durchführen Schulungsangebot der BezirksbauernkammerSeit Anfang 2015 gilt die Online-Beantragung. Damit kann auch selbstän-dig ein Antrag gestellt werden. Um das Rüstzeug für die eigenständige Antragstellung zu erlangen, bietet die Landwirtschaftskammer gemein-sam mit dem LFI Schulungen zum Herbstantrag an.

Die Kurse werden in den Bezirksbauernkammern abgehalten (Anfang September). In Kleingruppe wird die Handhabung des Programmes ge-übt. Im Vordergrund stehen:Anwendung/Handhabung des GIS-Client Wie funktioniert die Digitalisierung (Schlagbildungen)? Beantragung von Begrünungsschlägen (Attributierung).

Ziel des Kurses ist, die eigenständige Beantragung zu schaffen. Anmel-dungen können bis spätestens Mitte August in den Bezirksbauernkam-mern erfolgen. Details dazu erfahren Sie in der BBK.

DI anDreaS ScHlaGer tel. 05 0259 22132, [email protected]

Page 22: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 22 | Die Landwirtschaft

Pflanzenbau Juli 2015

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Nicht nur schlechte Einsatzbedingungen, sondern auch Resistenzen führen zu Wirkungsverlusten bei Pflanzenschutzmitteln. Von den Unkräutern und Ungräsern können in Österreich vor allem Amarant, Gänsefuß, Hirsearten und Windhalm davon betroffen sein. Um Probleme wieder in den Griff zu bekom-men oder gar nicht erst entstehen zu lassen, ist eine kluge und vorausschau-ende Herbizidstrategie entscheidend.Unter der fachlichen Leitung der AGES wurde die Broschüre „Unkräuter mit Herbizidresistenz in Österreich – Strategien zur Vermeidung“ erstellt. Sie ent-hält eine kompakte Übersicht über Wirkung und Resistenzrisiko der Wirkstoffe und wie Unkräuter und Ungräser in der Fruchtfolge erfolgreich kontrolliert werden können. Gedruckte Exemplare sind kostenlos in der BBk erhältlich.

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Windhalm kann gegen mehrere Wirkstoffgruppen Resistenzenentwickeln. Foto: LK NÖ/Schmiedl

mit ihrem breiten angebot ist die SAATBAU seit über 65 Jahren er-folgreich und im internationalen Um-feld immer mehr beachtet und ge-schätzt. Foto: Saatbau Linz

Rückblick Feldbau-tag Saatbau LinzMehr als 2.000 Besucher infor-mierten sich am 17. Juni 2015 auf dem Gelände des SAATBAU Schauversuches in Weikendorf über sämtliche Facetten des mo-dernen Pflanzenbaus. Kunden und Partner aus 21 Nationen zeugen von der Internationalisierung des Unternehmens, die in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde.International renommierte Ex-perten referierten auf Einladung der SAATBAU PREISGUT zu den Themen Vermarktungsstrategien sowie betriebliche Vermarktungs-planung. Der Feldtag in Wei-kendorf ist für die SAATBAU ein besonderer Tag im Jahresablauf, stellt er doch mit einer Vielzahl an Kulturarten die große Bandbreite des Unternehmens eindrucksvoll in Szene. Auf insgesamt 4 ha mit ca. 600 Parzellen präsentierten sich 41 Kulturarten und 230 Sor-ten im internationalen und natio-nalen Rampenlicht.

Internationale Sortenschau„Unser Feldtag hat sich in den letz-ten beiden Jahrzehnten von einer regionalen Sortenübersicht kon-tinuierlich zu einer international nachgefragten Sortenschau entwi-ckelt, zeigt sich Josef Fraundorfer, Geschäftsführer der SAATBAU LINZ sichtlich stolz. Schwerpunkte der umfassenden Sortenschau lagen bei Winterraps, Wintergetreide, Soja, Mais und Zwischenfrüchte.

Der Schreinerhof in Weikendorf ist für die SAATBAU LINZ ein wichtiger Standort – hier wird an der Zukunft und am Fortschritt des Pflanzen-baus gearbeitet. Neben der Ent-wicklungsarbeit bei verschiedenen Kulturpflanzen dient er auch als Standort für Spezialversuche und bildet die Grundlage der Vorstufen-produktion. Am Stand der SAAT-BAU ERTNEGUT informierten sich zahlreiche Landwirte über aktuelle Projekte im Bereich der konventio-nellen und biologischen Vertrags-landwirtschaft.

Page 23: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

ProduktionOfficia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

HerbIzIdreSIStenzenneue Broschüre informiert SeIte 24

StIer deS MonatSmint bietet Komplettpaket SeIte 25

lKV nÖ herden mobil managen SeIte 28

eber deS MonatSBiton erfüllt alle anforderungen SeIte 28

bauern und JägerGemeinsam für den Wald SeIte 29

bäuerlIcHeS WoHnHauSenergiesparen vorher planen SeIte 32

Begrünungen können nicht nur vor Erosion schützen und auswaschungsgefährde-te Nährstoffe speichern – sie können auch bestäubende Insekten, wie die Honig-biene fördern. Wie das im ÖPUL 2015 funktioniert, erklären Martina Löffler und Leo Kirchmaier, LK NÖ.

Damit die Honigbienen kontinu-ierlich mit einem ausgewogenen Nahrungsangebot versorgt sind, dürfen bei der Aufeinanderfolge der einzelnen Blühzeiträume des Trachtangebotes keine abrupten Einbrüche oder Engpässe entste-hen. Imker sprechen dann von der Aufrechterhaltung des soge-nannten Trachtfließbandes wäh-rend des gesamten Jahres.

Maßnahme bienenweide

Diese Engpässe entstehen in unserer Kulturlandschaft haupt-sächlich im zeitigen Frühjahr so-wie ab der zweiten Sommerhälfte bis in den Herbst. Mit der Maß-nahme „Bienenweide“ können Landwirte dazu beitragen, das

zWIScHenfrucHtanbau aLS BienenweiDe

Mit Zwischenfrüchten das Trachtfließband sichern

KennzaHl deS MonatS

Guter Start mit Biestmilch SeIte 25

milchVieh

Körperkondition beurteilen SeIte 26

StroMScHlag/brand

So schützen Sie sich richtig SeIte 30

biodiversitätsflächen am acker bienen-schonend pflegen

Von den Biodiversitätsflächen auf Ackerflächen darf man 50 Prozent frühestens ab 1. Au-gust mähen oder häckseln. Zu diesem Zeitpunkt werden viele der angebauten Pflanzen be-reits verblüht sein. Abhängig vom Anlagezeitpunkt und der gewählten Kultur können ein-zelne Pflanzen noch blühen. Um einen blühenden oder teil-weise blühenden Bestand bie-nenschonend zu pflegen oder zu mähen, sollte man dies außerhalb der Bienenflugzeit, also morgens oder am Abend oder an kühlen, bedeckten Ta-gen ohne Bienenflug tun.

Man kann mit dem Mähen oder Häckseln zuwarten, bis der Bestand abgeblüht ist, es sei denn, der Unkrautdruck auf den Biodiversitätsflächen erfordert den Pflegeeingriff zum frühest möglichen Termin.

blÜHende zWIScHenfrÜcHte sorgen dafür, dass das Trachtfließband bis Ende September nie abreißt. Foto: Carnica Singer

erlebnISbauernHof

Initiative zum Mitmachen SeIte 34

Foto: LK NÖ

Page 24: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 24 | Die Landwirtschaft

Pflanzenbau Juli 2015

Als Bienenweide wird die Gesamtheit an beflogenen Trachtpflanzen durch die Bie-nen bezeichnet. Ob einzelne Pflanzenarten von den Bienen beflogen werden, entscheiden die Sammelbienen des Bienen-volkes aufgrund der Entfernung zum Stock und der Qualität und Ergiebigkeit der Tracht. Das Bienenvolk benötigt Nektar und Honigtau als Energielieferant beispielsweise für die Behei-zung des Volkes und Blüten-staub (Pollen) als Eiweiß- und Vitaminlieferant zur Aufzucht der Brut.

Bienenweide

Trachtfließband ab der zweiten Sommerhälfte durch eine reich-haltige Bienenweide zu schlie-ßen. Zur Überwinterung benötigt das Bienenvolk große Mengen an Nektar. Flächen, die eine große Anzahl nektarreicher Blüten bie-ten, können diesen Bedarf der Bienen vom Sommer bis zum Herbst decken. Fehlende Nektar-trachten muss der Imker durch teilweises Zufüttern von Zucker ausgleichen. Jeder noch so ge-ringe Nektareintrag wirkt sich je-doch besser auf das Bienenwohl aus als zugefüttertes Zuckerwas-ser.

Vielfalt der bienenweide ist wichtig

Neben der jahreszeitlichen Abfol-ge von Blühzeiten verschiedener Pflanzenarten müssen zeitgleich möglichst viele unterschiedliche Blütenpflanzen blühen. Denn für den Aufbau von kräftigen und ge-sunden Winterbienen ist eine gro-ße Pollenvielfalt entscheidend. Nur sie garantiert hochwertiges Eiweiß mit der erforderlichen Zu-sammensetzung an Aminosäu-ren. Menge und vielfältige Zusam-mensetzung des Pollenangebotes stärken die Abwehrkräfte der Ho-nigbienen. Aber gerade die zweite Sommerhälfte bietet oft ungenü-gend Pollenspender im Trachtan-gebot. Die vorgeschriebenen fünf insektenblütigen Mischungspart-

ner beim Anbau der Begrünungs-variante 1 „Bienenweide“ sollen diesem Mangel an Pollenvielfalt begegnen.

Insektenblütige begrünungskulturen

Die mindestens fünf Mischungs-partner für die Variante 1 müssen sich aus winterharten und/oder abfrostenden Begrünungskultu-ren zusammensetzen. Als unter-schiedlicher Mischungspartner gilt die botanische Art. Insekten-blütig sind Pflanzen, die von In-sekten bestäubt werden. Sie be-sitzen meist eine bunte, deutlich ausgeprägte Blüte.Viele der gängigen Begrünungs-kulturen sind gute Trachtpflan-zen für Bienen. Im Kasten sind beispielhaft einige der Kultu-ren angeführt. Die Aufzählung ist nicht vollständig und es sind auch nicht genannte zulässig.

anlage, Pflege und umbruch der begrünungsvariante 1

Der späteste Anlagetermin für die Variante 1 ist der 31. Juli. Eine flächendeckende Begrü-nung ist durch eine ordnungs-gemäße Anlage sicherzustellen (Saatbettbereitung, ausreichen-de Saatstärke).

Für die Variante 1 gilt ein Be-fahrungsverbot bis 30. Septem-ber. Bis dahin darf man die Be-grünungsfläche nicht bearbei-

DI marTIna löffler ref. ackerbau und Grünland Tel. 05 0259 22131 [email protected]

leo KIrchmaIer, BaKK.Techn. ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

*) meist Bestandteil von aufwändigeren Mischungen die speziell zur Bestäuber-förderung entwickelt worden sind

Beispiele

Einjährige Blühkulturen Phazelia, Buchweizen, Sonnenblume, Ram-tillkraut (Mungo), Ringelblume

Kleinkörnige Leguminosen Alexandrinerklee, Perserklee, Seradella, Kru-menklee, Inkarnatklee, Weißklee, Rotklee, Gelbklee, Hornklee, Schwedenklee, Luzerne

Großkörnige Leguminosen Lupinen, Wicken, Platterbse, Futtererbse, Ackerbohne

Kreuzblütler Senf, Ölrettich, Futterraps, Rübsen, Kresse, Leindotter

Doldenblütler * Dill, Kümmel, Koriander, Fenchel

Weitere Kulturen * Malve, Borretsch, Kornblume

,

Insektenblütige Begrünungskulturen ten, zum Beispiel nicht Häckseln oder Wirtschaftsdünger ausbrin-gen und nicht als Futter nutzen. Damit soll den Bienen und an-deren Insekten eine blühende Fläche zur Verfügung stehen, auf der sie ungestört sind.Ein Umbruch der Variante 1 ist frühesten am 15. Oktober zu-lässig. Von 1. bis 15. Oktober darf der Bestand dann gehäck-selt oder gemäht werden, da um diese Jahreszeit die Honigbienen ihr „Arbeitsjahr“ abgeschlossen und die Wintervorräte angelegt haben.Nach dem Umbruch der Varian-te 1 ist der Anbau von Winterge-treide verpflichtend.

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Page 25: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 tierzucht

Die Landwirtschaft | 25 |

Ein Kalb startet ohne eigene Im-munabwehr ins Leben und ist al-len Umwelterregern schutzlos aus-geliefert. Schon über eine einzige Biestmilchgabe nimmt das Kalb die Immunglobuline (IG) auf und ist geschützt. Doch in der Praxis gibt es einige Stolpersteine.

die ersten Stunden zählen am meisten

In den ersten Stunden nach der Geburt ist die Darmwand für Im-munglobuline noch sehr durch-lässig und das Kalb nimmt sie gut auf. Doch schon 24 Stunden nach der Geburt lässt die Darmwand keine IG mehr durch. Obwohl Ko-lostralmilch auch nach dieser Zeit getränkt, noch den Darm selbst vor lokalen Infektionen (Durch-fall) schützt. Gleichzeitig sinkt die IG Konzentration in der Milch und verringert sich neun Stunden nach der Kalbung bereits um 40 Prozent.Deshalb sollte das Kalb rasch nach der Geburt ausreichend Ko-

lostrum aufnehmen. Für Tiere, die unbemerkt in der Nacht zur Welt kommen, ist das Zeitfenster für eine rechtzeitige Biestmilchauf-nahme bereits sehr klein.Die Empfehlungen, wieviel IG ein Kalb aufnehmen sollte, schwan-ken je nach Studie von 150 bis 250 Gramm.Laut Kleinböhmer (1997) soll-te Kolostralmilch mindestens 50 Gramm je Liter IG enthalten. Da-her gilt als Empfehlung zur Trän-ke der neugeborenen Kälber min-destens zwei Liter Kolostralmilch und danach innerhalb der ersten sieben Lebensstunden nochmals rund zwei Liter. Untersuchungen zeigten, dass der IG Gehalt der Kolostralmilch extrem schwanken kann.

Steuerbare und nicht steuerbare einflussfaktoren

Manche Einflussfaktoren zur Biestmilchqualität sind steuerbar, andere nicht. Je höher die Lakta-tion, umso besser ist im Durch-

schnitt der IG Gehalt. Die Ausnah-me ist die zweite Laktation. Hier nimmt der Gehalt gegenüber der ersten ab. Die Kuh sollte für eine optimale Kolostralmilchqualität rund 60 Tage trockenstehen. Sinkt die Trockenstehzeit unter 40 Tage, ist der IG Gehalt bereits stark re-duziert. Sehr problematisch ist es, wenn die Kuh bereits vor der Kal-bung die Milch laufen lässt. Auch hier reduziert sich der IG Gehalt deutlich. Neigen die Kühe zu ho-hem Erstgemelk, ist der IG Gehalt ebenfalls tendenziell niedriger.

abwehrkraft ist stallspezifisch

Die Abwehrkraft der Kolostral-milch ist sehr stallspezifisch. Ein zugekauftes Tier sollte mindes-tens acht Wochen in einem Stall stehen, damit sich die Immunglo-bulinzusammensetzung an die im Stall vorhandenen Erreger ange-passt hat.Die Schutzwirkung der Kolost-ralmilch ist nach rund acht Wo-chen verschwunden. Zeitgleich

dazu baut das Kalb eine eigene Immunabwehr auf. Die proble-matischste Zeit ist im Alter von rund drei bis sechs Wochen. Hier ist die Schutzwirkung der Biest-milch schon deutlich reduziert und die eigene Immunabwehr noch nicht voll aufgebaut. Stress-situationen in dieser Zeit können leicht zu einer Erkrankung des Kalbes führen.

tgd und lKV unterstützen bei biestmilchuntersuchung

Es gibt vieles rund um die richti-ge Versorgung eines Kalbes mit Biestmilch zu beachten. Der Tier-gesundheitsdienst bietet als kos-tenloses Service eine Untersu-chung der Kolostralmilch auf den IG Gehalt an. Die Einsendung der Proben können Sie über Ihren LKV Kontrollassistenten durch-führen, der auch die notwendigen Probengebinde für Sie bereit hat.

InG. marTIn GehrInGer lKV niederösterreich

Haben Kalb und Kuh die Geburt gut bewältigt, beeinflusst die erste Tränke mit Ko-lostralmilch die Entwicklung im weiteren Leben eines Kalbes.

lKV Kennzahl Juli TGD unD LKV unTeRSTüTzen

Biestmilch – für einen guten Start ins Kälberleben

MINT – bietet das KomplettpaketMints genomische Zuchtwerte alleine erklären den hohen Preis noch nicht. Seine Wurzeln gehen auf eine überragende Kuhfamilie von Familie Anzenberger aus Schnaitsee in Oberbayern zurück. Eine Kal-bin wurde mit Repteit belegt. Sie brachte wieder ein Kuhkalb zur Welt – Iris, die Großmutter von Mint. Zusammen mit Tochter Inka (v. Rau), der Mutter von Mint, bildet sie heute das Fundament der Herde.Die genomischen Zuchtwerte von Mint können in allen Bereichen als sehr ausgeglichen bezeichnet werden. Besonders der sehr hohe Milchmengenzuchtwert, die Melkbarkeit sowie die Zellzahl und die Eutergesundheit stechen hervor. Im Exterieur sind das Fundament und das Euter besonders hoch ty-pisiert, letzteres ist für einen Manigo-Sohn sehr ungewöhnlich. Mints genomische Zuchtwerte weisen ihn als Allrounder mit Stärken in Milchmenge, Zellzahl, Melkbarkeit, Fundament und Euter aus, mit einer sehr tiefen und breiten Kuhfamilie im Hintergrund.

ernsT GraBner, nö GeneTIK

stier des monats

MInt Mutter InKa (Vater gS rau) Inka und ihre Mutter Iris wurden schon auf meh-reren Ausstellungen präsentiert, wo sie sich auf den vorderen Rängen platzierten. Foto: NÖ Genetik

bIeStMIlcH möglichst bald nach der Geburt anbieten. Foto: agrarfoto

Page 26: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

BodyConditionScore

Verbindungslinie Dorn- zu Querfortsätzen

1hochgradigabgemagert

2Knochvorsprünge sichtbar

3Knochenvorsprünge gut abgedeckt

4Knochenvorsprünge angedeutet

5hochgradigverfettet

SeitenansichtHinteransicht

HinteransichtHüftbeinhöcker

Seitenansicht der Verbindungslinie zw. Hüft- und Sitzbeinhöcker

Höhle zwischenSchwanzansatzund Sitzbeinhöcker

Verbindungslinie zwischen den Dorn- und Querfortsät-zen der Wirbelsäule

HüftbeinhöckerVerbindungslinie zwischen

Hüft- und SitzbeinhöckerHöhle zwischen Schwanzan-

satz und Sitzbeinhöcker (Ab-bildung 2)

hen von 1 bis 5 in Schritten von 0,25 Punkten zu bewerten. Die BCS Note 1,0 entspricht dabei einer hochgradig abgemagerten und die Note 5,0 einer hochgra-dig verfetteten Kuh. Die Noten werden durch Betasten und Be-trachten verschiedener Körper-regionen vergeben.

Man betastet die Sitzbeinhö-cker und die Querfortsätze im Lendenwirbelbereich. Zur Be-urteilung der Fettabdeckung an diesen Körperstellen kann man fünf Punkte der menschlichen Hand als Vergleich heranziehen (Abbildung 1). Optisch bewertet werden die folgenden Körperre-gionen

Der Ab- und Aufbau von Körper-kondition im Laufe der Laktation ist völlig normal und kommt bei den meisten Säugetieren vor. Fal-len die Schwankungen jedoch zu stark aus, kommt es zu einer Überbelastung des Stoffwechsels. Eine zu starke Mobilisierung von Körperreserven zu Laktationsbe-ginn, zum Beispiel weil die Fut-teraufnahme zu gering ist, endet oft in einer Ketose. Abnehmende Fruchtbarkeit, Milchleistungsein-bußen, Folgekrankheiten und Be-handlungskosten sind die Folgen.

Wie kann ich Körperkondition der Milchkühe bewerten?

Bei uns hat es sich bewährt, die Körperkondition von Milchkü-

Da zu Beginn der Laktation der Bedarf der Kuh für die Milchpro-duktion rascher steigt, als die Fut-teraufnahme, kommt es zu einem Energiedefizit. Die fehlende Ener-gie mobilisiert die Kuh aus ihren körpereigenen Reserven, indem sie Fettdepots einschmilzt. Da-her nimmt die Körperkondition im ersten Laktationsdrittel ab. Danach ist die Kuh in der Lage, die für die Erhaltung und Milch-bildung notwendige Energie über das Futter aufzunehmen und die Energiebilanz ist ausgewogen. Im letzten Laktationsdrittel geht die Milchleistung zurück und die Körperreserven werden wieder aufgefüllt, wodurch die Körper-kondition wieder zunimmt.

Die gezielte Beobachtung und Erfassung der Körperkondition, das so genannte Body Condition Scoring, kurz BCS, ist eine einfache und günstige Möglichkeit, den Ab- und Aufbau von Körperreserven zu beob-achten. Wie Sie dabei richtig vorgehen, erklärt LK-Experte Marco Horn.

KörPerKondItIonSbeurteIlung aLS ManaGeMenTweRKzeuG iM MiLchViehSTaLL

Einfach, schnell und günstig

| 26 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Juli 2015

Kurz gefasstDie Körperkonditionsbewertung ist eine schnelle, einfache und günstige Methode, um den Er-nährungszustand von Milchkü-hen zu bewerten. Gerade beim Erlernen der Methode empfiehlt es sich, die Ergebnisse immer wieder mit anderen Personen zu vergleichen, um den Blick zu eichen. Bei regelmäßiger Durch-führung und Aufzeichnung der Ergebnisse liefert die Körper-konditionsbewertung in Kombi-nation mit den Tagesberichten der Milchleistungsprüfung wichtige Informationen für das Herdenmanagement.

oPtIScHe beurteIlung der Körperkondition an bestimmten Körperregionen (Abbildung 2). Abbildung: Häusler 2006 nach Edmundson und Mitarbeiter 1989

Unter Body Condition Scoring (BCS) versteht man die Be-urteilung der Körperkondition durch Betasten und Betrachten bestimmter Körperregionen. Die Methode wurde in den 70er und 80er Jahren in den USA entwickelt, um den Ernährungs-zustand von Rindern zu bewer-ten. Neben der Beobachtung der Milchinhaltsstoffe bietet Body Condition Scoring eine Möglichkeit, die Fütterung der Herde zu kontrollieren.

Was ist Bcs?

Page 27: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 27 |

die besonders markanten Punk-te zu erfassen.

Was ist die optimale Körperkondition?

Die optimale Körperkondition einer Milchkuh ändert sich, wie in Abbildung 3 dargestellt, im Laufe der Laktation. Milch-betonte Kuhtypen liegen da-bei eher im unteren Optimalbe-reich, während Zweinutzungsty-pen eher im oberen Optimalbe-reich zu finden sind. Durch eine regelmäßige Kontrolle der Kör-perkondition, zum Beispiel bei

Die Tiere sollten grundsätzlich von hinten und von der rechten Seite betrachtet werden, um Ver-fälschungen durch unterschied-liche Pansenfüllungen vorzu-beugen. Außerdem ist es wich-tig, die Tiere immer zur gleichen Tageszeit zu bewerten, zum Bei-spiel nach der Morgenmelkung. Gerade am Anfang sollte man für die unterschiedlichen Körperre-gionen einzelne BCS-Noten ver-geben und diese danach mitteln. Mit mehr Übung geht die Bewer-tung zunehmend schneller und man bekommt ein Auge dafür,

beurteIlen durcH betaSten Beurteilen der Körperkondition durch Betas-ten der Sitzbeinhöcker und der Querfortsätze im Lendenbereich verglichen mit Druckpunkten an der menschlichen Hand (Abbildung 1).Abbildung: BCS Noten 1-5, Metzner und Mitarbeiter 1993

der Abkalbung, in der Hochlak-tation, in der Mitte der Laktation und vor dem Trockenstellen, kann der Ist-Zustand der Herde mit dem Optimalbereich vergli-chen und bei Abweichungen re-agiert werden.

Ziel sollte es sein, die Kühe bei optimaler Körperkondition tro-ckenzustellen (BCS-Note 3,25-3,75). Dies ist der Grundstein für eine problemlose Geburt und einen optimalen Start in die nächste Laktation. Um diesen Zielbereich zu erreichen, sollte man besonders in der zweiten Laktationshälfte auch die BCS-Note in die Rationsgestaltung mit einbeziehen.

Durch eine regelmäßige Körper-konditionsbewertung kann man aber auch die Mobilisation zu Laktationsbeginn überwachen. Idealerweise sollte die Körper-konditionsabnahme in den ers-ten Laktationswochen 0,50-0,75 BCS-Punkte nicht überschrei-ten. Ist die Mobilisation zu Lak-tationsbeginn höher, steigt das Risiko für Stoffwechselerkran-kungen und Fruchtbarkeitsstö-rungen stark an.

1,00

1,50

2,00

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-30 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330

BCS

-Not

e

Laktationstag

Abkalbung Trockenstellen

oPtIMaler Verlauf der Körperkondition während der Laktation (Abb. 3). Grafik: Horn 2015 nach Häusler 2006

Dr. marco horn, BeD Tel. 05 0259 23304 ref. milchwirtschaft [email protected]

Milcherzeuger, die ihre einzel-betriebliche Anlieferungsmenge (A-Quote) im letzten Quoten-jahr von 1. April 2014 bis 31. März 2015 überschritten haben, müssen eine Zusatzabgabe ent-richten, die über die Molkereien und die AMA verrechnet wird. Da das europäische Milchquo-tensystem mit 31. März 2015 ausgelaufen ist, ist auch die Zu-satzabgabe das letzte Mal fällig. Die Höhe der Zusatzabgabe für das Quotenjahr 2014/15 wurde am 12. Juni von der AMA ver-lautbart. Im Zuge der nationalen Saldierung ergibt sich ein Zu-weisungsprozentsatz von 5,7337 Prozent. Für Überlieferungen der einzelbetrieblichen A-Quote bis zu 5,7337 Prozent sind 9,040 Cent je Kilogramm überlieferter Milch zu zahlen.

Für Überlieferungen, die über 5,7337 Prozent der einzel-betrieblichen A-Quote hin-ausgehen, sind 22,599 Cent je Kilogramm zu entrichten. Für ganz Österreich beträgt die Superabgabe laut letzten Schätzungen der AMA ca. 46,76 Millionen Euro, was durch die Rekordüberlieferung von rund 5,8 Prozent (ca. 160.000 Tonnen) der nationalen Milchquote im Quotenjahr 2014/2015 bedingt ist. Für allfällige Anfragen stehen die Molkereien und die Milch-wirtschaftsberater der LK sowie die Tierhaltungsberater der BBK gerne zur Verfügung.

Dr. marco horn, BeD

Zusatzabgabe 2014/2015

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Page 28: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 28 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Juli 2015

bIton 5952 nPDer Eber des Monats Juli stammt aus der Zucht der Familie Topf bei Ja-pons. Mit Biton wurde ein Eber ausgewählt, der alle Anforderungen erfüllt. Sein Vater Bitumen, ebenfalls vom Zuchtbetrieb Topf, steht nun in einer Besamungsstation in Baden Würtemberg. Bitons Leistungsdaten in der Vollgeschwisterprüfung lassen ausgezeichnete Mastendprodukte erwarten, da er hohe Zunahmen und sehr viel Fleisch vererben dürfte.

P - BITon 5952 nP in der Blupzuchtwertschätzung: 109 Punkte

Tgz FV Mfa KL KaflVG: 819g 2,37 72,2 95 70,5

Weitere Infos unter www.besamung-hohenwarth.at oder www.gutstreitdorf.at

Eber des Monats

biton verkörpert einen sehr mus-kulösen, trockenen und wuchsbe-tonten Pietraintyp. Foto: Besamungsstation Hohenwarth

GeprüftezuchtwidderDie nächste, vom nö Schaftzucht-verband organisierte Bewertung mit Zuchttierverkauf findet am 11. Juli in der Berglandhalle am Gelände des NÖ Genetik Rinderzuchtverban-des statt. Mitglieder des TGD erhal-ten für bewertete Zuchtböcke der Zuchtwertklassen Ia, Ib, IIa und IIb beim Kauf eine Ankaufsförderung (40 Prozent, maximal 350 Euro). Der Katalog steht ab 6. Juli 2015 auch auf www.schafundziege.at zum Download bereit.

Diese Information wird auch am Tagesbericht der Milchleistungs-prüfung angedruckt.

Kolostralmilch zur Wiesel-burger Messe mitbringen

Für den erfolgreichen Start ins Leben braucht das neugebore-ne Kalb rasch und ausreichend qualitativ hochwertige Kolostral-milch. Daher bieten der TGD und der LKV eine kostenlose Quali-tätsbestimmung an. Diese wird normalerweise im Labor des TGD in Herzogenburg vorgenommen. Besucher der Wieselburger Mes-se können sich vor Ort in der Be-

Nach jeder Probemelkung bei Milchkühen und jeder Wiegung im Fleischrinderbetrieb liefert der LKV umfassende Auswertungen und Übersichten mit klaren Hin-weisen auf Tiere, die erhöhte Auf-merksamkeit brauchen. Im Paket dabei sind Empfehlungen für ers-te Managementschritte zur Opti-mierung des Betriebserfolges.Um diese Informationen rasch zur Verfügung zu stellen, untersucht das Qualitätslabor NÖ Milchpro-ben auf Fett, Eiweiß, Harnstoff und Zellzahl und die Ergebnisse werden im Rinderdatenverbund (RDV) verarbeitet. Die Mitglieder erhalten den Bericht sofort per E-Mail und zugleich ein SMS mit dem Hinweis, dass die neuen Er-gebnisse verfügbar sind. So kann jeder Bauer über RDV mobil am Smartphone die Ergebnisse abru-fen und auffällige Kühe erkennen.Als besonderes Angebot steht der Trächtigkeitstest „Milch“ zur Ver-fügung. Mit einer Milchprobe kann man ab dem 28. Tag nach der Belegung eine sichere Aussage über die Trächtigkeit treffen. Das Ergebnis kommt nach wenigen Tagen per SMS oder per E-Mail.

Der LKV NÖ liefert wertvolles Werkzeug zum Managen von Milch- und Fleisch-rinderherden. Einen Überblick gibt Geschäftsführer Karl Zottl.

lKV nö – MItten In der PraxIS

Herden mobil managen

ratungshalle der LK NÖ über die-se Untersuchung informieren und eine mitgebrachte Milchprobe, wenige Milliliter genügen, analy-sieren lassen.Über den TGD kann man außer-dem Erreger bei Durchfall- und Atemwegserkrankungen bestim-men lassen. Landwirte können über den LKV die Probenbehälter und Nasentupfer beziehen und kostengünstig die gezogenen Pro-ben in das TGD Labor über den LKV einsenden. Der LKV liefert auch die Grundlage für das NÖ Genetik Zuchtprogramm. Die Be-sucher der Wieselburger Messe

können sich über den Stand der Fleckviehzucht in NÖ aus erster Hand bei der Landesfleckvieh-schau informieren.

rdV4M und rdV mobil

RDV4M (Rinderdatenverbund für Mitglieder) und RDV mobil sind zwei kostenlose Mitgliederser-vices mit gewaltigem Nutzen. Die Internetplattform RDV4M bringt Ordnung in die Fülle an erhobe-nen Daten. Übersichtlich lassen sich Tiere nach beliebigen Krite-rien sortieren und bringen Stär-ken und Schwächen von Kühen zum Vorschein. Anhand grafi-scher Auswertungen mit Ampel-systemen können auch in großen Herden Problembereiche schnell identifiziert werden. Die mobile Ergänzung zum RDV4M ist RDV mobil. Durch übersichtliche Listen sind die wichtigsten Infos zur Herde stän-dig am Smartphone abrufbar. Und auch Besamungen, Beobachtun-gen oder Trächtigkeitsuntersu-chungen können ohne lästigen Papierkram sofort im RDV gemel-det und sicher gespeichert wer-den. In der Qualitätssicherung ist die Anerkennung der LKV Daten im AMA Gütesiegel Programm QS Kuh ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Absicherung von Tierwohl und Lebensmittelquali-tät in Österreich.

DI Karl ZoTTl lKV niederösterreich

daS breIte lKV angebot auf der Wieselburger Messe. Foto: LKV NÖ

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Juli 2015 forstwirtschaft

Die Landwirtschaft | 29 |

WWg obMann MartIn MayerHofer präsentierte in seinem Wald eine vorbildliche Fichten und Tannenverjüngung und die Ansätze eines Plenterwaldes. Wie ernst alle Beteiligten die Zusammenarbeit von Grundeigentümern und Jägern im Bezirk nehmen, zeigte die breite Teilnahme: unter anderen LK NÖ Forstdirektor Werner Löffler, BBK Obmann Reinhold Mader, BBK Forstberater Hans Haas, Landeskammerrat Daniel Heindl, Bezirksforsttechniker Roland Habenberger, BH Lilienfeld; Be-zirksjägermeister Martin Schacherl und sein Stellvertreter Ferdinand Heindl, Jagdbeiratsobmann Franz Zöchling. Foto: LK NÖ/Haas

Naturverjüngter Wald liegt be-triebswirtschaftlich vor der Auf-forstung, wenn Boden, Altbe-stand und Verbissdruck passen. Um den Verbissdruck niedrig zu halten, bringt nur ein Mitein-ander von Grundbesitzern und Jägern nachhaltigen Erfolg auf möglichen Naturverjüngungfslä-chen – so das Ergebnis des Wald-bautages.

Seit 40 Jahren naturverjüngung

Den Beweis dafür liefern die Flä-chen von WWG Obmann Martin Mayerhofer. Das letzte mal flächig aufgeforstet wurde 1976. Seit 40 Jahren verjüngt sich der Wald sel-ber sehr gut. Voraussetzung dafür ist die passende Bewirtschaftung. Im natürlich verjüngten Laub-holz hat Mayerhofer schon die Zukunftsstämme ausgezeigt und freigestellt sowie teilweise auch wertgeastet. Im Nadelwald will Mayerhofer die Tanne als Haupt-baumart mit der Fichte erhalten.

gelungene Verjüngung

Auf der ausgesteckten Fläche (siehe Bild) müssen sich laut angestrebter Baumartenmi-schung mindestens zwei Fichten und zwei Tannen finden lassen,

Waldbautag DeS FoRSTVeRBanDeS ST.VeiT an DeR GöLSen

Gemeinsam für den Wald

Unter dem Motto „naturnahe Waldwirtschaft im Einklang mit der Jagd“ lud kürzlich die WWG St.Veit zum Waldbautag. Betriebswirtschaftliche Zahlen und ein Lokalaugenschein zeigten, wie wichtig eine partner-schaftliche Zusammenarbeit zwischen Grundbesitzern, Jägern und Behörde ist.

die sich auf Grund ihrer Vitali-tät für den Endbestand eignen. Dieses Ziel erreicht Mayerhofer nur, wenn er die Tanne vor Ver-biss schützt. In diesem Fall war es möglich, die Tannen in einem kurzen Zeitraum zu verjüngen.

Verjüngung im altbestand schwierig aber machbar

Während in seinem naturver-jüngten Bestand der Verbiss der Tanne kein Problem ist, kann sich die Verjüngung im angren-zenden Altbestand nicht durch-setzen. Der Baumbestand ist mit rund 150 Jahre überaltert und die Fichten zeigen einen hohen Anteil an Braunfäule durch die Waldbeweidung in der Vergan-genheit. Hier hat Mayerhofer vor zehn Jahren begonnen, den Be-stand aufzulichten, weil Jung-wuchs vorhanden wäre. Doch die jungen Bäume kommen über die Äserhöhe des Rehwildes nicht hi-naus. Hier plant Mayerhofer eine Stammzahlreduktion mit dem Augenmerk auf die Tanne als Hauptbaumart.

Für Schutzmaßnahmen legt er jährlich rund 1.000 Euro aus, Ma-terialbedarf und Zeitaufwand zu-sammengerechnet.

alle zwei Seiten

Als Grundbesitzer hält er fest, dass es sich rechnen würde, die Jagdpacht leicht zu verringern, wenn eine entsprechende Beja-gung den Aufwand für die Jung-wuchspflege reduzieren würde. Als Jagdausübungsberechtigter ist er überzeugt, dass es vielmehr Zusammenarbeit mit den Grund-eigentümern braucht, um das ge-meinsame Ziel zu erreichen.Mayerhofer ist sich sicher, dass jeder, der die richtigen waldbau-lichen Schritte setzt, mit Natur-verjüngung belohnt wird. Um dieses Verjüngungspotenzial auch sicherzustellen, bedarf es der Jägerschaft, die in gemeinsa-men Gesprächen mit den Grund-eigentümern situationsbezogen handelt und zwar nicht kurzfris-tig, sondern immer wieder nach-kontrolliert.

bejagung erleichtern

Vorort ist die Wilddichte zu dezi-mieren, um den Verbissdruck zu minimieren. Einzelflächen kön-nen speziell behandelt werden. Wobei man laut Mayerhofer dem Jagdausübungsberechtigten auch die Möglichkeit zu einer leichte-ren Bejagung anbieten soll. Mar-tin Mayerhofer bedankt sich im

WWG Obmann Martin Mayer-hofer bewirtschaftet rund 25 Hektar Wald zwischen 640 und 780 Meter Seehöhe. Die Bonität liegt zwischen sechs und 14. Auf den Flyschböden stocken zu 50 Prozent Fichte, zu 40 Prozent Tanne und der Rest besteht aus Lärche, Kiefer und Laubholz. Er erntet jährlich etwa 300 Fest-meter, wobei er zirka die Hälfte zu Blochholz ausformt. Er setzt auf Einzelbaumentnahme beim Altholz.

Der mayerhofersche Wald

Namen des Forstverbandes bei der Kammer, der Behörde und der Jagd für die Bereitschaft, an dem Dialog mitzuarbeiten und gemeinsam konstruktiv zu han-deln. Alle Teilnehmer sind sich einig darüber, dass auch für die Zukunft die Jagd ein wichtiger und unverzichtbarer Partner für die Forstwirtschaft sein wird. Die große Beteiligung am Waldbautag zeigt, dass es Sinn macht, das Ge-meinsame zwischen den einzel-nen Partner zu fördern.

Paula Pöchlauer-KoZel

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beScHädIgte MantelleItung Aufgrund der beschädigten Isolierung kann bei Feuchtigkeit gefährliche Berührungsspannung nach außen gelangen. Foto: Bildungswerkstatt Mold/Horzynek

der Reichweite der Badewanne keine Elektrogeräte zu verwen-den oder aufzustellen.Gerade in der heißen Jahres-zeit sollte man dies ebenfalls bei Schwimmbecken beachten, da zum Beispiel bei Radios mit ein-

und es besteht Elektrisierungs-gefahr. Wasser ist daher von Elektroge-räten fernzuhalten und vor dem Reinigen von Elektrogeräten ist immer der Stecker zu ziehen.Ebenso gilt im Badezimmerer, in

sen ein Fachmann austauschen oder einbauen.Zusätzlich gibt es FI-Schutz-schalter in “mobiler“ Form als Zwischenstecker. Diese werden bei Arbeiten mit elektrischen Geräten im Freien eingesetzt, zum Beispiel bei Gartengeräten, um den Schutz vor einem elekt-rischen Schlag zu erhöhen.

Wasser und StromGerade im Freien, wo wir uns am Boden befinden, ist die Gefahr, dass Feuchtigkeit durch Spritz-wasser, Regen oder Unachtsam-keit in ein Elektrogerät gelangt, sehr groß.Wenn Wasser in Elektrogerä-te eindringt, zum Beispiel durch Lüftungsschlitze, kann das den Strom nach außen leiten. Die Iso-lierung wird durch Wasser über-brückt und dadurch unwirksam

In landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebsstät-ten werden als Zusatzschutz hochempfindliche 30 Milliam-pere FI-Schutzschalter für alle Steckdosenkreise vorgeschrie-ben.

fehlerstromschutzschalter

Diese Fehlerstromschutzschal-ter mit einem Auslösefehler-strom von 30 Milliampere und einer Auslösezeit von unter 200 Millisekunden gewährleisten größtmögliche Sicherheit.Um die Funktion zu gewähr-leisten, müssen diese monat-lich und nach jedem Gewitter durch Betätigen der Prüftaste auf Funktion getestet werden.Bei alten Anlagen, die mögli-cherweise noch keinen 30 Milli-maper (=0,03A) FI-Schutzschal-ter eingebaut haben, sollte die-

Wir gehen so selbstverständlich mit elektrischem Strom um, dass die damit verbundenen Gefahren, wie Stromschlag und Brand, oft unterschätzt und zu wenig ernst genommen werden. Wo die Gefahren lauern und wie Sie sich davor schützen können, erklärt Elektromeister Walter Horzynek, Bildungswerkstatt Mold.

SIcHerer uMgang MIt StroM Die unSichTBaRe GeFahR auS DeR STecKDoSe

So schützen Sie sich vor Stromschlag und Brand

| 30 | Die Landwirtschaft

technik Juli 2015

mobile FI-Schutzschalter setzt man bei Arbeiten mit elektrischen Geräten im Freien ein, zum Beispiel bei Gartengeräten. Foto: Bildungswerkstatt Mold/Horzynek

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gebautem Netzteil und ange-stecktem Gerät bei Feuchtigkeit eine gefährliche Berührungs-spannung auftreten kann. Le-bensgefahr besteht auch, wenn solche Geräte ins Wasser fallen.

brandgefahrZu den häufigsten Brandursa-chen zählen technische Defekte, Kurzschlüsse, beschädigte Lei-tungen oder Leuchten mit hoher Oberflächentemperatur durch fehlende Schutzgläser, wie zum Beispiel in Scheunen. In land-wirtschaftlichen und gartenbau-lichen Betriebsstätten muss man deshalb Fehlerschutzschalter mit einem Auslösefehlerstrom von 300 Milliampere als Brandschutz-schalter einbauen.

geräte, die heiß werden, nur unter aufsicht verwenden

Wärmegeräte wie Bügeleisen und Heizstrahler werden heiß – aber auch Lichterketten, Fernseher oder Monitore geben unter Um-ständen viel Wärme ab. Es ist da-rauf zu achten, dass sich in der Nähe von erhitzten Geräten kei-ne brennbaren Stoffe oder Mate-rialien befinden, die sich entzün-den könnten.

Juli 2015 technik

Die Landwirtschaft | 31 |

auSgebrannte Steckvorrichtung Foto: Bildungswerkstatt Horzynek

30 MIllIaMPere Fehlerstromschutz-schalter Foto: Bildungswerkstatt Horzynek

Strom und KinderKindern sollte man erklären, dass der Umgang mit Strom gefährlich ist. Verwenden Sie nur batterie-betriebene oder mit Schutzklein-spannung (maximal 24 Volt) be-triebene Spielzeuge.

Elektrogeräte müssen für Kinder unerreichbar sein. Das gilt vor al-lem in Küche und Bad.Steckdosen und Steckleisten soll-ten mit Einsätzen gesichert sein. Ein Stromschlag, ausgelöst durch eine in die Steckdose gesteckte Stricknadel, kann tödlich sein.Kinder sind am besten durch einen in der elektrischen Anla-ge eingebauten empfindlichen Fehlerstromschutzschalter ge-schützt.Kinder sollten keinen alleinigen Zugang in Werkstätten haben und deren Stromkreise sollten sicher-heitshalber mit einem Schlüssel-schalter ausgeschaltet sein.

elektrogeräte und betriebs-mittel regelmäßig prüfen

Sichtprüfung – Bei Beschädi-gung von Elektrogeräten be-steht die Gefahr der Berüh-rung spannungsführender Teile und somit Elektrisie-rungsgefahr. Vor jedem Ge-brauch eines Elektrogerätes sollten das Gehäuse, die An-schlussleitung und deren Ste-cker auf mögliche Beschädi-gungen untersucht werden. Bewegliche Mantelleitungen, meist Verlängerungsleitun-gen, sollte man mit Sorgfalt behandeln. Man darf sie nicht überfahren, da sonst die Iso-lierung beschädigt wird und

bei Feuchtigkeit eine gefähr-liche Berührungsspannung nach außen gelangt!

Wiederkehrende Prüfung – Wiederkehrende Überprüfun-gen sind in landwirtschaft-lichen und gartenbaulichen Betriebsstätten durch ein kon-zessioniertes Elektrounter-nehmen alle vier Jahre durch-zuführen.

Kurz gefasstNur wer sorgfältig mit

elektrischen Geräten und Betriebsmitteln umgeht und diese vor jedem Ver-wenden einer Sichtprüfung unterzieht, kann Schäden bemerken. Diese beschä-digten Geräte darf nur ein Elektrofachmann reparie-ren.

Elektrische Anlagen in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebs-stätten muss alle vier Jahre ein konzessioniertes Elekt-rounternehmen prüfen.

Empfindliche 30 Milliam-pere Fehlerstromschutz-schalter sollten in Strom-kreisen mit Steckdosen montiert sein.

Kinder sollten keinen Zu-gang zu Elektrogeräten haben.

Wasser und Strom zusam-men sind lebensgefährlich.

Wir können den elektrischen Strom weder hören, sehen oder riechen. Erst wenn Sie auf ein unter Spannung stehendes, defektes Gerät greifen, verspüren Sie einen schmerzhaften Stromschlag. Es kann so weit kom-men, dass Sie das Gerät nicht mehr loslassen können, da sich Hand- und Armmuskulatur unter Strombelastung verkrampfen. Eine solche Situa-tion kann tödlich ausgehen!

Bei der Einwirkung von elektrischen Wechselströmen bis fünf Milliam-pere entstehen nur geringe Einwirkungen, bis 15 Milliampere beginnt das Verkrampfen, bei 25 bis 50 Milliampere fangen Herzunregelmäßig-keiten an, über 50 Milliampere tritt Bewusstlosigkeit ein und ab 80 Milli-ampere setzt Herzkammerflimmern mit tödlicher Wirkung ein.Diese Wechselströme können beim Menschen ab 50 Volt und bei Tieren ab 24 Volt Berührungsspannung durch Körper gepresst werden.

rettungsvorgang1. Den Verunglückten aus dem Stromkreis befreien2. Erste Hilfe leisten3. Arzt oder Rettung verständigen4. Unfall bei der Polizei melden. Es besteht Meldepflicht

Wie wirkt stromschlag?

em WalTer horZyneK ref. Bildungswerkstatt mold Tel. 05 0259 29506 [email protected]

Herkömmliche Fehlerstromschutzschalter lösen nur bei Fehlerwechselströ-men sicher aus. Da in elektrischen Anlagen zunehmend immer mehr mo-derne Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik verwendet werden und diese wiederum immer mehr elektronische Bauteile in sich verbaut haben, können auch in bestimmten Situationen Fehlergleichströme zum Fließen kommen. Diese pulsierenden Fehlergleichströme bringen im Fehlerfall einen herkömmlichen FI-Schutzschalter nicht zum Auslösen. Darum sollten Fehler-stromschutzschalter eingebaut werden, die bei Fehlerwechselströmen und Fehlergleichströmen sicher abschalten! Ein konzessionierter Elektrotechniker kann Ihnen sicher bei der richtigen Auswahl behilflich sein.

richtige auswahl von fI-schutzschalter

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Wie Sie mit kompakter Bauweise, Warmebrückenfreiheit, der Gebäudehülle und der Ausrichtung des Gebäu-des Energie gezielt und sparsam nutzen können, erklärt LK-Experte Josef Moser.

Einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz eines Gebäudes hat die Kompaktheit eines Hau-ses. Je weniger Oberfläche und je mehr Volumen ein Gebäude hat, desto weniger Energie ist zum Beheizen notwendig. Deshalb sollte man Erker, Loggien, Vor- und Einsprünge in der Fassade vermeiden. Eine zweigeschossi-ge Bauweise ist günstiger als eine eingeschossige.

dämmung der außenbauteile

Sämtliche Außenbauteile müs-sen optimal gedämmt und Wär-mebrücken vermieden werden. Mit guter Wärmedämmung aller Außenbauteile spart man Heiz-energie, Geld und schafft ein be-hagliches Wohnklima durch die Erhöhung der inneren Oberflä-chentemperaturen der Außen-bauteile.Ist die Oberflächentempera-tur der Außenbauteile mit 18°C hoch, kann man die Raumtempe-ratur niedriger halten, um ein an-genehmes Raumklima zu schaf-fen. Das spart wiederum Ener-gie, da man mit der Absenkung

der Raumtemperatur um 1°C bis zu sechs Prozent weniger Energie verbraucht.

Wärmebrückenfreiheit

Wärmebrücken sind Schwach-stellen in Außenbauteilflächen, die man unbedingt vermeiden muss. Sie erhöhen den Wärme-verlust wegen mangelnder Wär-medämmung. Typische Wärme-brücken sind bei älteren Gebäu-den ungedämmte Deckenroste und auskragende Balkonplatten aus Stahlbeton ohne thermische Trennung vom Mauerwerk. Wär-mebrücken erhöhen nicht nur den Heizenergiebedarf, sie redu-zieren auch die innere Oberflä-chentemperatur der Außenbau-teile wie Wand und Decke. Da-durch kann sich Kondensfeuch-tigkeit bilden, die Schimmelpilze begünstigt.

luft- und winddichte gebäudehülle

Eine luft- und winddichte Gebäu-dehülle ist nicht nur bei einem Passivhaus, sondern auch bei einem Niedrigenergiehaus unbe-

| 32 | Die Landwirtschaft

bauen Juli 2015

teil 2 DaS zeiTGeMäSSe LanDwiRTSchaFTLiche wohnhauS

Energiesparen kann man planen

dingt notwendig, um den Heiz-energieverbrauch gering zu hal-ten, Zugluft zu vermeiden und die Dämmwirkung der Außen-bauteile sicherzustellen.Die Luftdichtheit eines Gebäudes wird durch eine innere Dichtebe-ne sichergestellt, die gleichzeitig als Dampfbremse wirkt. Alle Bau-teilanschlüsse und Übergänge auf andere Materialien sind da-her gut zu planen und luftdicht auszuführen.Die Luftdichtheit eines Gebäudes kann man durch eine Luftdicht-heitsmessung nachweisen. Die Winddichtheit eines Gebäudes wird durch eine äußere Dichtebe-ne gewährleistet, die den Wind-eintrag in die Wärmedämmung verhindern und deren Dämm-wirkung sicherstellen sowie Bau-schäden durch die Durchfeuch-tung der Gebäudehülle und die Bildung von Zugluft ausschließen soll.

ausrichtung nach der Sonne

Ein Wohngebäude sollte idealer-weise nach Süden orientiert sein, um die Sonnenenergie für die

Jedes neue Wohnhaus muss optimal wärmegedämmt aus-geführt werden und sollte zu-mindest Niedrigenergiestandard aufweisen. Parallel mit der Gebäudeplanung muss man die Haustechnik und die Heizung planen und aufeinander ab-stimmen. Wenn zum Beispiel eine Hackgutanlage vorhanden oder geplant ist, ist es nicht unbedingt notwendig, das Ge-bäude im Passivhausstandard zu errichten.

Ziel des Bau- und Energiekon-zeptes ist es, eine kompakte gut gedämmte Gebäudehülle in Verbindung mit dem Einsatz erneuerbarer Energiesysteme, wie einer Stückholz-, Hack-gut- oder Pelletsheizung, einer thermischen Solaranlage, einer Photovoltaikanlage oder einer Wärmepumpe mit Wärmerück-gewinnung für die Energie-erzeugung, zu planen.

Bau und energiekonzept

Gra

fik: J

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Mos

er

Page 33: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 bauen

Die Landwirtschaft | 33 |

Wohnräume durch große Fens-ter optimal ausnützen zu können und um möglichst große solare Einstrahlungsgewinne erzielen zu können. Um eine sommerli-che Überhitzung des Gebäudes zu verhindern, sind die nach Sü-den orientierten großen Glasflä-chen unbedingt zu beschatten.

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Durch eine Lüftung über die Fenster wird unnötig Heizenergie vergeudet, da die Wärme der Ab-luft verloren geht und es werden, bedingt durch die dichte Bauwei-se, die Wohnräume, aber vor al-lem die Schlafräume, meist un-zureichend mit frischer Luft ver-sorgt.Bei einer kontrollierten Wohn-raumlüftung wird die verbrauch-te Luft über die Sanitärräume (Bad, WC) abgesaugt und er-wärmt über einen Wärmetau-scher die Zuluft, die in die Wohn-räume geleitet wird. Zusätzlich wird die Luft gefiltert. Die kont-rollierte Wohnraumlüftung kann den Lüftungswärmeverlust um zirka 70 Prozent und die Energie-kennzahl um zirka 10 bis 15 Ki-lowattstunden je Quadratmeter und Jahr reduzieren.

Vorteile der kontrollierten WohnraumlüftungVerringerung des Lüftungs-

wärmeverlustesStändig gleichmäßige, gesun-

de und gefilterte Frischluft, frei von Insekten, Ruß, Pollen und Staub, vor allem nachts in den Schlafräumen wichtig

gleichmäßige Luftfeuchtigkeit keine Zugluftkein Verkehrslärm

nö-Wohnbauförderung und Heizwärmebedarf

Bei einem Wohnhausneubau darf die Energiekennzahl für den Heizwärmebedarf bezogen auf den Referenzstandort in Abhän-gigkeit vom Verhältnis Gebäude-oberfläche zu Gebäudevolumen (A/V-Verhältnis), das die Kom-paktheit des Baukörpers aus-drückt, maximal 36 Kilowattstun-den je Quadratmeter und Jahr betragen. Wird eine zwölf Qua-dratmeter große Solaranlage mit Einbindung in das Heizsystem oder eine Photovoltaikanlage mit mindestens 2kWpeak installiert, darf die Energiekennzahl für den Heizwärmebedarf maximal 40 Kilowattstunden je Quadratme-ter und Jahr betragen.

Bei einer Eigenheimsanierung muss für das Punktesystem der „Bonus-Sanierung“ der Heizwär-mebedarf am Standort des Ge-bäudes um mindestens 40 Pro-zent gesenkt werden beziehungs-weise muss die Energiekennzahl bezogen auf den Referenzstand-ort, in Abhängigkeit vom A/V–Verhältnis, unter 60 kWh/m2a liegen.

energieeffizient und funktionell

Ein zeitgemäßes bäuerliches Wohnhaus soll nicht nur nach funktionellen, konstruktiven und gestalterischen Gesichtspunkten geplant werden, es soll auch als energieeffizientes, nachhaltiges Gebäudes errichtet werden.

Der Energieausweis ist so etwas wie der Typenschein eines Hauses, der Auskunft über die thermische Qualität und die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes gibt, und ist beim Neubau eines Wohnhauses dem An-trag auf Baubewilligung als Antragsbeilage anzuschließen. Der Energieausweis enthält detaillierte Berechnungen der Energiekenn-zahlen, die die energetischen Kennzahlen eines Gebäudes sind. Die wichtigste Energiekennzahl (EKZ) ist die für den Heizwärmebedarf (HWB). Der Heizwärmebedarf HWB beschreibt jene Wärmemenge, die dem Gebäude zur Beheizung zugeführt werden muss. Die Energiekennzahl für den Heizwärmebedarf gibt an, wie viel Heizwär-me ein Gebäude im Jahr pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche (BGF) benötigt. Dieser Heizwärmebedarf wird in kWh/m² a angegeben. Bei der Berechnung des Heizwärmebedarfes werden nicht nur die Wärmever-luste über die Bauteile und durch die Lüftung, sondern auch die solaren und inneren Wärmegewinne berücksichtigt.

Der energieausweis

obergrenzen für verschiedene Baustandards bei einem neubau:

eKz(hwB)

1) nach nö Bauordnung ≤ 54,4 kwh/m²a

2) für nö-wohnbauförderung ≤36 (40) kwh/m²a

3) Niedrigenergiehaus 10 - 40 kwh/m²a

4) Passivhaus ≤ 10 kwh/m²a

obergrenzen der Dämmwerte (u-werte) der außenbauteile in w/m2K:

Bauordnung empfohlen

außenwand: < 0,35 W/m²K < 0,15 W/m²K

außendecke: < 0,20 W/m²K < 0,10 W/m²K

Boden erdberührt: < 0,40 Wm²K < 0,30 W/m²K

Kellerdecke: < 0,40 W/m²K < 0,30 W/m²K

Fenster: < 1,40 W/m²K: < 1,00 W/m²K

Zeitgemäße, energieoptimierte, zweigeschossige Bauweise Grafik: LK NÖ/Josef Moser

DI Josef moser ref. Bauwesen Tel. 05 0259 25403 [email protected]

energiekennzahl (hwB)obergrenzen der Dämmwerte

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

Bauen Entwurfsplanung

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

Ihre Situation: Sie überlegen den Um- oder Neubau Ihres landw. Wohn- oder Wirtschaftsge-bäudes und benötigen eine Planungshilfe.

Unser Angebot für Sie: Wir erstellen einen auf Ihre betrieblichen Bedürfnisse abgestimmten Entwurfsplan. Dabei werden Rechtsnormen, Tierschutz, Umweltauflagen, Bauordnung und Fördermöglichkeiten sowie betriebswirtschaft-liche Kennzahlen berücksichtigt.

Ihr Nutzen: Betriebsindividuelle firmenunabhän-gige und verkaufsneutrale Beratung. Maßstabs-getreuer Entwurfsplan in CAD als Grundlage für Ihre Einreichplanung.

Kostenbeitrag: Abhängig vom Leistungsum-fang: 60 Euro für Vorentwurf 150, 210 oder 270 Euro für Entwurfsplan, 30 Euro HofpauschaleBeratungsort: am HofIhr Ansprechpartner: Betriebswirtschaftsberater Ihrer Bezirksbauernkammer oder Referat Baubera-tung, Tel. 05 0259 25400; [email protected]

70102

Page 34: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 34 | Die Landwirtschaft

erlebnis bauernhof Juli 2015

Die Initiative Erlebnis Bauernhof soll Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützen, Kindern und Lehrern den Wert bäuerlicher Arbeit zu vermitteln. Damit wurde eine wichtige Aufgabe sowie Zusatzeinkommen geschaffen.

se. Die Produzenten selbst profi-tieren von der persönlichen Be-gegnung und erfahren aus ers-ter Hand, was ihre Kunden – die Schüler, Lehrer und Eltern – be-wegt.

Werden auch Sie ein Botschafter für die Landwirtschaft und be-geistern Sie Groß und Klein. Nä-here Informationen finden Sie auf www.erlebnisbauernhof-noe.at.

und präsentieren, was Bauern heute tun und leisten.

extra Schulung und extra einkommen

Mit all diesen unterschiedlichen zertifizierten Exkursions- und Unterrichtsangeboten ist Erleb-nis Bauernhof nicht nur für Schü-ler und Lehrer ein Gewinn. Für die teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern bedeutet es, den Bo-den für eine breite Wertschät-zung des bäuerlichen Berufes zu bereiten. Zusätzliches Wissen, das im Zuge von speziellen Schu-lungen vermittelt wird, ist ein weiterer Bonus für die Betriebe. Es erfolgt eine entsprechende Ab-geltung der Leistungen und neue Kontakte für die Zukunft werden geschlossen. Umso besser, wenn es dabei auch noch jede Menge zu staunen, lachen und natürlich zu fragen gibt. Die teilnehmen-den Betriebe werden überrascht sein vom Interesse der Kinder. Arbeitsvorgänge und Erfahrungs-schätze treffen auf fruchtbaren Boden und die Kinder tragen ihre Begeisterung mit nach Hau-

freiem Himmel sind sie mehr als jeder andere auf die natürlichen Bedingungen angewiesen und haben gelernt, mit ihnen umzu-gehen. Dieses elementare Wis-sen und diese tief verwurzelten Traditionen schaffen Interesse und fesseln Groß und Klein. Da-für hat die Initiative Erlebnis Bau-ernhof Angebote geschaffen und gebündelt. Damit haben es inte-ressierte Landwirte leichter, mit-zumachen und aus drei Möglich-keiten den persönlichen Favori-ten für den Betrieb zu finden. So kann der Bauernhof zum Beispiel ganz schnell zu einem Erlebnis-ort für Kinder werden, wo akti-ves Lernen und Begreifen im Mit-telpunkt steht. Doch auch in der Schule selbst kann die Bäuerin oder der Bauer zeigen, wie Land- und Forstwirtschaft heutzuta-ge funktioniert. Unter dem Titel „Landwirtschaft in der Schule“ steht der Besuch einer Schul-klasse auf dem Programm. Selbst Junglandwirte kommen bei Er-lebnis Bauernhof auf ihre Kosten. Für sie heißt es „Back to school“. Denn sie gehen in den Unterricht

Nur wer Werte sät, kann Wert-schätzung ernten. Damit dies ge-lingen kann ist jede Bäuerin und jeder Bauer gefragt. In einer Zeit, in der die Natur und ihre Kreis-läufe gerne hinten angestellt werden, gewinnen die Landwirt-schaft und ihre Akteure immer mehr an Bedeutung. Schließ-lich sind es die Bäuerinnen und Bauern, welche die Natur, ihre Einflüsse und Auswirkungen am eigenen Leib zu spüren bekom-men. Mit ihrer Werkstatt unter

erlebnIS bauernHof SeLBST BoTSchaFTeR FüR Den weRT BäueRLicheR aRBeiT weRDen

Werbung, die Sinn macht und Werte schafft

bäuerinnen und bauern vermit-teln, was es heißt, eine moderne Land-wirtschaft zu führen. Mehrwerte durch Schulungen und Zusatzeinkommen sind garantiert. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

landWIrtScHaft HautnaH Ein-ander besser kennenlernen und ge-meinsam das Bewusstsein für natürli-che Kreisläufe pflegen, ist das Ziel von Erlebnis Bauernhof.

Page 35: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

RindeRböRseGemeinsame Vermarktung seite 41

donaulandRindProdukte gut ausgelobt seite 43

Rep. MuRbodneR ochsen„Wir schätzen Preisregeln“ seite 44

Rep. aMa-GütesieGel ochsen„Seit 15 Jahren Grünlandmast“ seite 45

VollspaltenbuchtenRichtige Planung seite 46

stRohsysteMeTiefstreu bis Tretmist seite 47

stieRMast

Tipps zur Fütte-rungsstrategie seite 38

Rep. Kalbin a la caRte

„Gute Zunahmen mit TMR“ seite 42

donaulandRind

Gastronomie kocht heimisch seite 43

Rindermastprofis mit programm

Auf Ackerstandorten herrscht eher die Rindermast vor, in Re-gionen mit höherem Grünland-anteil bieten Kalbinnen- und Ochsenmast interessante Alter-nativen.

stiermast – Reserven nutzen

Mindestziel in der klassischen Stiermast ist ein Schlachtalter von maximal 21 Monaten. Hier haben kombinierte Milchvieh-betriebe Nachholbedarf, wenn sie die eigenen männlichen Käl-ber so nebenbei ausmästen, die Priorität aber auf die Milchpro-duktion legen. Das Verfehlen des „Jungstiers“ bedeutet für sie einen Erlös- und in der Folge Einkom-mensverlust von zirka 50 Euro pro Maststier. Mit einer zeitge-mäßen Produktionstechnik sind

Genetik, gutes Grundfutter und optimales Management sind die Voraussetzungen für Erfolg in der Rindermast. Wo sich im Detail die Möglichkeiten bieten, hat Betriebswirtschaftsberater Gerald Biedermann berechnet.

stieR – Kalbin – ochse Gute bioloGische leistunGen und QualitätsproGramme

Die Joker für eine wirtschaftliche Rindermast

das Schlachtalter von 21 Monaten beim Premium Rind und 19 Mo-naten beim AMA-Gütesiegel im Normalfall erreichbar. Zuschlä-ge von zum Beispiel 17 und 22 Cent pro Kilogramm Schlacht-gewicht können die erzielba-ren Deckungsbeiträge um bis zu rund 100 Euro pro Maststier er-höhen. In Spitzenbetrieben er-reichen die Stiere bereits mit 16 bis 17 Monaten ein Schlachter-gewicht von 400 Kilogramm. Ein wichtiger, aber in der Praxis häu-fig unterschätzter Faktor ist der Grundfutterbedarf für die Er-haltung. Geringere Intensitäten haben geringere Zunahmen und eine längere Mastdauer zur Folge. Die täglichen Futterkosten mö-gen zwar geringer sein, in Sum-me frisst der Stier aber weit mehr

die RichtiGe KRaftfutteRintensität entscheidet über den Masterfolg. LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

chRistian leheRMayR

„Optimales Mast-endgewicht zählt“ seite 40

Page 36: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 36 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

schen“ Kalbinnenmast mit gerin-gem Kraftfuttereinsatz. Bei einem Preis von 150 Euro pro Tonne zur Ernte bedeutet dies Mehrkosten von 100 Euro pro Tier, die den zusätzlichen Erlösen und den Einsparungen beim Grundfutter gegenüberstehen. Die Grund-futtereinsparung beträgt zirka 8.500 Megajoule (MJ) Umsetzba-re Energie (ME). Das entspricht etwa drei Siloballen oder 900 Ki-logramm Heu. Monetär bewertet, bedeutet dies zirka 30 Euro bei Weide, rund 90 Euro bei Silobal-len und 130 Euro bei Heu.Demnach kann man aus betriebs-wirtschaftlicher Sicht sagen, dass die Futterkosten in etwa gleich hoch sind, bei der Qualitätskal-binnenmast allerdings mit dem bestehenden Grundfutter mehr

Der Preiszuschlag bei Qua-litätsprogrammen sieht die-se Obergrenze vor und macht pro Stück bis zu 60 Cent be-ziehungsweise 180 Euro pro Tier aus. Das ist die Differenz zwischen Basispreis Stier mi-nus Kalbin plus Gütesiegelzu-schlag.

Die höheren Zunahmen ver-kürzen die Mastdauer und ver-ringern dadurch den Grund-futterverbrauch pro Tier und verkürzen die Stallbelegung. Das bedeutet wiederum mehr Umtriebe und in der Folge mehr verkaufte Tiere.

Die Kraftfutterkosten sind ein wichtiger Faktor. Der Mehrbe-darf an Getreide und Körner-mais beträgt zirka 650 Kilogramm pro Tier im Vergleich zur „klassi-

und vom ausverhandelten Preis abgezogen werden.

Kalbinnenmast – Die richtige Intensität finden

Die Kalbinnenmast ist in den letzten Jahren interessanter ge-worden. Zum einen hat sich der Preisunterschied zwischen Ba-sispreis Stier und Basispreis Kal-bin von zirka 50 auf 30 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht re-duziert, zum anderen wird bei einigen Qualitätsprogrammen, wie zum Beispiel Rindfleisch á la carte und Alpenvorland Rind, der Jungstierpreis inklusive Gütesie-gelzuschlägen bezahlt.Ähnlich wie in der Stiermast ist es aus zwei Gründen notwendig, ein Schlachtalter unter 19 Monaten zu erreichen.

Grundfutter, das auch mit erheb-lichen Kosten belastet ist.

unzureichende eiweißversorgung

Ein weiterer Fehler ist die un-zureichende Eiweißversorgung. Rohproteinreiche Futtermittel sind häufig Zukaufsfuttermit-tel, deren Kosten man kennt und beim Zukauf spart, während Fut-tergetreide in ausreichendem Maße am Betrieb vorhanden ist. Sparen bei den Eiweißträgern lässt die tägliche Ration zwar günstig erscheinen, in Summe bezahlt man dies mit geringen Zunahmen und hohem Futter-verbrauch und Kosten. Auf der anderen Seite schadet eine Über-versorgung von Rohprotein den Tieren und ist aus ökologischer Sicht kritisch kritisch zu sehen.

fixkosten abdecken

Das Erreichen der angeführten Produktionsziele ist notwendig, um die Fixkosten abdecken zu können und im Schnitt der Jahre ein positives Einkommen aus der Stiermast zu erzielen. Bei Stall-platzkosten von 3.000 Euro pro Mastplatz fallen auf 30 Jahre ge-rechnet Fixkosten von 145 Euro pro Mastplatz beziehungswei-se 200 Euro pro verkauftem Stier rein von den Gebäuden her an.

Leider können viele mästende Betriebe nach Abzug der Fix-kosten keinen Einkommensbei-trag aus der Rindermast erwirt-schaften. Zusätzliche Erlöse aus Qualitätsprogrammen, die Ein-sparung von Futterkosten durch höhere tägliche Zunahmen auf-grund kürzerer Mastdauer und geringerem Erhaltungsbedarf könnten dies ändern. Bei Neu-bauten gilt es, den Fokus einmal mehr auf die Baukosten zu le-gen. Zu bedenken ist außerdem, dass eine effiziente Arbeitserle-digung in der Regel nur ab einer gewissen Stückzahl möglich ist.Ein wesentlicher Punkt beim Ver-gleich verschiedener möglicher Abnehmer sind „Nebenkosten“, die bei der Vermarktung anfallen

Verfahren stiermast stiermast stiermast

bemerkung stiermast kon. 1.000 g ohne QZ (Kl. r)

stiermast kon. 1.240 g QZ "premium rind"

stiermast kon. 1.350 g QZ "ama Gütesiegel"

Verrechnungsgewicht kg 380 400 400

mastanfangsgewicht kg 110 110 110

mastdauer tage 583 500 459

Verluste % 2,7 2,7 2,7

Kälberpreis €/kg 4,35 4,35 4,35

stierpreis netto €/kg 3,45 3,69 3,74

marktleistung €/tier 1.429 1.608 1.630

Wirtschaftsdünger €/tier 79 79 79

summe leistungen €/tier 1.508 1.688 1.709

Kälber-/Fresserkosten €/tier 570 570 570

aufzuchtkosten €/tier 83 83 83

Kraftfutter €/tier 417 393 370

tierarzt, medikamente, hygiene €/tier 31 31 31

Wasser, energie €/tier 27 23 21

Variable maschinenkosten €/tier 35 30 28

Gebühren, beiträge €/tier 11 11 13

summe variable Kosten €/tier 1.175 1.141 1.114

deckungsbeitrag ohne GF €/tier 333 546 595

Variable Grundfutterkosten €/tier 289 292 275

db nach Grundfutterkosten €/tier 44 254 320

db pro mastplatz € 27 181 247

Gesamt-db bei 100 mp € 2.690 18.051 24.693

fixe Stallkosten bei 100 MP € 14.500 14.500 14.500

einkommen 100 mastplätze € -11.810 3.551 10.193

Kalkulation Stiermast ohne und mit Qualitätszuschlägen

leGende: kon. = konventionell, QZ = Qualitätszuschlag, fünfjährige Durchschnittspreis

Page 37: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Rindermast

die landwirtschaft | 37 |

Tiere gemästet werden können. Nur gutes Grundfutter mit ent-sprechendem Energie- und Roh-proteingehalt ermöglicht gute Zunahmen und überschaubaren Kraftfutterbedarf. Für Betriebe, die nicht über eigenes Getreide verfügen, ist die Beschaffung von Kraftfutter ein wichtiger Faktor. Überlegenswert sind die Errich-tung von Lagerkapazitäten am Betrieb und der Zukauf zur Ernte direkt beim Produzenten.

ochsenmast – interessante schiene für bio-betriebe

Bei der Weide fallen zumindest in den Sommermonaten keine Kos-ten für die Futterkonservierung an. Eine unproblematische Wei-dehaltung männlicher Rinder ist nur mit Ochsen möglich. Zudem kann man Ochsen ganz ohne Si-lomais mästen. Sie eignen sich für Grünlandgebiete daher besser als Maststiere. In erster Linie hat die Ochsenmast in der biologischen

Mineralfutter im Höchstleistungsbereich

spezielle Pufferwirkungen im Pansen sorgt für Ruhe im Stall

satte Ausstattung mit Mengen-, Makro-, Spurenelementen und Vitaminen

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Landwirtschaft Bedeutung, wo-bei es eine sehr gute Nachfrage nach Mastochsen gibt.

Der Basispreis für konventionel-le Mastochsen entspricht dem Jungstierpreis. Aufgrund von ge-ringerem Kraftfuttereinsatz sind in der Ochsenmast leicht höhe-re Deckungsbeiträge erzielbar als in der Stiermast. Diesem Vor-teil steht allerdings ein höherer Grundfutterbedarf aufgrund des höheren Schlachtalters gegen-über.

ableitungen am beispiel stiermast

In einer beispielhaften Kalkula-tion sind die Auswirkungen von drei Leistungsniveaus und der Einfluss der Teilnahme an einem Qualitätsprogramm, zum Bei-spiel am AMA-Gütesiegel, dar-gestellt. Die Rationen wurden an das jeweilige Leistungsniveau angepasst. Dies bedeutet, dass

weder ein Energie- noch ein Roh-proteinüberschuss vorliegen. Beim Leistungsniveau mit 1.000 Gramm Zunahmen wird nur mit einem Schlachtgewicht von 380 Kilogramm gerechnet. Diese Maßnahme kann sinnvoll sein, um keine Abschläge für Jungstie-re über 21 Monaten zu riskieren.Bei den drei Leistungsniveaus werden Deckungsbeiträge zwi-schen 144 und 320 Euro nach Grundfutterkosten erzielt. In der Praxis können die Unterschiede auch deutlich höher ausfallen.Unterstellt man Stallplatzkos-ten von 145 Euro pro Mastplatz, so schlagen Preiszuschläge und Mastdauer voll durch. Der Be-trieb mit 1.000 Gramm Zunah-men kann keine positiven Ein-künfte aus der Rindermast er-zielen, während die Rindermast am Betrieb, der am Qualitätspro-gramm teilnimmt, 10.200 Euro nach Bewertung aller Futtermit-tel zum Betriebsergebnis bei-steuert.

Für alle Produktionssparten der Rindermast gilt, dass Tierver-luste die Wirtschaftlichkeit stark beeinträchtigen. Es muss daher alles daran gesetzt werden, die Tierverluste so gering wie mög-lich zu halten.

DI GeRalD BIeDeRmann Ref. Betriebswirtschaft Tel. 05 0259 25104 [email protected]

ochsenMast spielt ihre Vorteile im Grünlandgebiet aus. Foto: LK NÖ/Bittermann

Rindermastställe

öKl-Merkblatt 26RindermastställeDas Merk-blatt be-handelt die Haltung von Mast rindern. Diese sind männliche, kastrierte und weib-liche Rinder in einem Alter über sechs Monate, die zum Zweck der Rindfleischerzeugung ge-halten werden. Im Merkblatt werden auch Informationen über die Kälberhaltung im Rahmen der Rinder mast ge-geben. Stallungen für diese Nutzungsrichtung sollen bei einem geringen Arbeits-aufwand und tiergerechten Haltungsbedingungen op-timale Leistungen der Tiere ermöglichen. Pflege und tier-ärztliche Betreuung eines Ein-zeltieres muss jederzeit ohne Gefährdung von Personen möglich sein. Für Marken-fleischprogramme mit ge-hobenen Anforderungen sind oft haltungstechnische oder bauliche Maßnahmen nach Maßgabe des Markenträgers erforderlich.Um 7 Euro zu bestellen unter Tel. 01 5051891, [email protected] oder im Webshop

Page 38: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

stieRMast

Tipps für Ihre Fütterungsstrategie

| 38 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

die genannten Markenprogram-me in der Stiermast lukrieren, ist eine Teilnahme beim Tiergesund-heitsdienst und ein AMA-Gütesie-gel Erzeugervertrag meist Voraus-setzung.

alte Maststiere kosten Geld

Alte Maststiere kosten Geld, aber leider nur dem Landwirt. Rund 60 Prozent des täglichen Energiebe-darfs beansprucht der Maststier für den Erhaltungsstoffwechsel.

von fünf Cent je Kilogramm Schlachtgewicht kalt, jedoch mit einem erweiterten Zeitfenster bis maximal 21 Monate, kann man den Jungstier im Markenpro-gramm Premium Rind oder Do-nauland Rind platzieren.Für Schlachtstiere über 21 Mona-ten, die für eine handelsübliche Vermarktung vorgesehen sind, muss man bedeutende wirtschaft-liche Einbußen in Kauf nehmen. Möchte man Mehrerlöse durch

Das heißt, dass sich nur 40 Pro-zent der aufgenommenen Ener-gie aus dem Futter über das Le-bendtiergewicht veredeln lässt. Daher sollte man in der Rinder-mast leistungsangepasste Füt-terungskonzepte umsetzen, die hohe Tageszunahmen erlauben, um unnötige Futtertage zu ver-meiden.

Energetisch hochwertige Mais-silagen, über elf Megajoule (MJ) Umsetzbare Energie (ME) je Ki-logramm Trockenmasse (TM), bieten als Grundfutterbasis die besten Voraussetzungen für flotte Mastdurchgänge. Aber auch Top-Grassilagen sind mit einem An-teil von bis zu 30 Prozent in der Grundfuttermischung ohne Leis-tungseinbußen integrierbar. Zu-sätzlich kann man eine gesteiger-te Futteraufnahme, Einsparun-gen bei Eiweißkraftfuttermitteln und eine ausreichende Rohfaser-versorgung gegen Pansenüber-säuerung nutzen. Um Futtermit-tel in der Rindermast effizient und tiergerecht zu kombinieren, sollte man die Nährstoffe seiner Grundfuttermittel auch kennen.

aMa-Gütesiegel ist Ziel

Durchschnittlich 410 Kilogramm Schlachtgewicht kalt bringt ein marktkonformer AMA-Güte-siegel Stier auf die Waage. Ein Schlachtalter unter 19 Monaten sowie die geforderten Handels-klassen E, U, R und die Fettklas-sen 2 oder 3 sind bei guten Käl-berqualitäten und optimierten Rationen leicht realisierbar und vor allem finanziell interessant.Mit einem leichten Preisabschlag

Eine kurze Mastdauer durch leistungsorientierte Futterrationen, gepaart mit einem hohen Gesundheitssta-tus sind in der intensiven Stiermast für den Betriebserfolg entscheidend. Wie Mäster das am besten in die Praxis umsetzen können, weiß LK-Experte Emanuel Huber.

von/bis kg lG von/bis kg lG von/bis kg lG

180 300 310 550 560 720

silomais gute Qualität zur freien aufnahme

Gerstenstroh 0,3 0,3 0,3 0,5 0,5 0,5

von/bis kg lG von/bis kg lG von/bis kg lG

180 300 310 550 560 720

werden kg Kraftfutter je tier/tag gefüttert

Sojaextraktionsschrot HP 0,5 0,5

Rapsextraktionsschrot 0,8 1 1,75 1,75 1,65 1,65

Körnermais 0,6 0,6 0,6 0,6 0,7 0,7

Weizen 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

mineralstoff 26% ca 2% p 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08

Futterkalk 0,03 0,03 0,04 0,04 0,04 0,04

FuttermittelFo

tos:

LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

Page 39: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Rindermast

die landwirtschaft | 39 |

Kostengünstige Grundfutteranalyse

Einen besonderen Anreiz zur Futteranalyse bietet die Unterstützung der Grundfutteranalysen des Landes Niederösterreich. Es wird ein Drittel der Analysenkosten (bis 20 € pro Probe für 2 Proben im Jahr) übernom-men. Dieses Förderprogramm gilt für die Analyse von Grundfuttermit-teln (Grasprodukte, Maissilagen, auch Maiskornsilagen) für Landwirte.Informationen bezüglich möglicher Analysen und Tarife im Futtermittella-bor Rosenau können auf der Homepage www.futtermittellabor.at eingese-hen werden. Dort steht auch der Probenbegleitschein zum Abruf bereit.

Gramm Heu oder Stroh rund 2,5 Kilogramm Kraftfutter je Tag.

In der Vormast bis rund 400 Ki-logramm Lebendgewicht ist, ähnlich der Fresseraufzucht, auf eine hohe Eiweiß- und Energie-dichte je Kilogramm Trocken-masse zu achten. Es ist aber nicht erforderlich, Sojaextrak-tionsschrote als alleinige Ei-weißträger einzusetzen.

Im Idealfall ergänzt man seine Fütterungsstrategie um einen weiteren Mittelmastabschnitt. Die exakte Anpassung an den Nährstoffbedarf in dieser Über-gangsphase fördert die Tierleis-tung und spart Futterkosten.Ab einem Lebendgewicht von etwa 400 Kilogramm erreicht der Maststier die Endmast. Hier besteht oft noch großes Einspa-rungspotential bei den Futter-mitteln. Meist kann man ganz auf Sojaextraktionsschrot verzichten und auf preiswertere, heimische Eiweißalternativen zurückgrei-fen. Etwas variierend aufgrund unter-schiedlicher Futterzusammen-setzung, balancieren etwa 80 Gramm einer handelsüblichen Mineralstoffmischung, 30 bis 50 Gramm Futterkalk und zehn Gramm Viehsalz eine Maissilage-ration in der Stiermast aus. Bei silomaisbasierten Rationen muss man mit strukturwirksamer Rohfaser ergänzen und auf pan-

Eine aussagekräftige Probenzie-hung von Mais- und Grassilage mit anschließender Analyse im NÖ Futtermittellabor sowie eine Rationsberechnung sollten zu den Fixpunkten im Jahresablauf zählen.

Mastphasen beachten

Kälber sollten rasch zu Wieder-käuern erzogen werden und mög-lichst bald Kraftfutter und Rau-futter aufnehmen. In den letzten Jahren hat die Vorlage einer Tro-cken-TMR (Totalmischration) für Kälber immer mehr Einzug ge-halten. Zehn bis 20 Prozent fein gehäckseltes Futterstroh oder bestes Heu als Grundfutterba-sis werden mit Kraftfutter und Melasse einheitlich abgemischt und den Tieren hauptsächlich während der Tränkephase als Gesamtpaket vorgelegt. Auf-grund der begrenzten Futter-aufnahmekapazitäten in dieser Mastphase müssen die Ratio-nen sehr nährstoffkonzentriert ausgelegt werden, ohne dabei die Rohfaserversorgung zu ver-nachlässigen.Abhängig von den Komponen-ten in der Kraftfuttermischung benötigt ein umgestellter Fres-ser mit 150 bis 180 Kilogramm Lebendgewicht zusätzlich zur Maissilage ad libitum und 300

senschonende Futtermittel ach-ten, wie zum Beispiel Körnermais, Trockenschnitte und Biertreber.Steigende Kraftfuttermengen und laufend verbesserte Maispflan-zen hinsichtlich Energiedichten, lassen Maststiere immer wieder an ihre pansenphysiologischen Grenzen stoßen. Fein geschnit-tenes oder gehäckseltes Gersten-stroh bester Qualität, entschärft mit etwa 0,5 bis 0,7 Kilogramm je Tier und Tag solche Rationen hinsichtlich Pansenazidose. Eine abgestimmte TMR Vorlage ver-schafft aufgrund der homogenen Futteraufnahme und der ununter-

brochenen Rohfaserversorgung Vorteile für die Wiederkäuer.

aktuelle empfehlungen auf basis der Maisernte 2014

Hohe Keimbelastung durch Schimmel und Hefen verursach-ten bei Maissilagen und Musmais teilweise schlechte Gärverläufe. Bei steigenden Außentempera-turen erhöht sich das Risiko von Nachfermentationen. Gefährdete Maissilagen lassen einen weite-ren Anstieg der Keimzahlen er-warten. Zusätzlich können Pro-dukte der Maisernte 2014 stark mit Mykotoxinen belastet sein, welche unter anderem die Fress-lust senken. Eine stabile und hohe Grundfutteraufnahme ist jedoch Voraussetzung für gute biologische Leistungen sowie gesunde Tiere. Maisbetonte Ra-tionen können Landwirte in den nächsten Monaten vor große He-rausforderungen stellen, jedoch gibt es wirksame Gegenmaßnah-men.

Kurz gefasstWer in der Rindermast hohe Tierleistungen anstrebt, muss ein konsequentes Fütterungs-management betreiben. Die Erzeugung hochwertiger und hygienisch einwandfreier Futter-mittel sowie eine abgestimmte Rationsvorlage auf Basis einer aktuellen Futteranalyse, sollten standardisiert im Betriebs-ablauf verankert sein. Nur wer die Inhaltsstoffe seiner selbst erzeugten (Grund-)Futtermittel kennt, kann auch entsprechend mit Ergänzungen reagieren und seine Masttiere bedarfsgerecht und leistungsorientiert versor-gen.

DI emanuel HuBeR Ref. nutztierhaltung und Fütterung Tel. 05 0259 23207 [email protected]

So funktioniert Fütterung auch an heißen Tagen

Regelmäßige Kontrolle, ob Nacherwärmungen auftreten (Fahrsilo, Futtertisch)

Gegenmaßnahmen bei Nacherwärmungen am Fahrsilo – saubere Anschnitte und Vorschub auf mindestens zwei Meter pro Woche erhöhen; stark erwärmte Futterpartien im Silo sowie im Futtertrog entsorgen; durch Umsilieren des Fahrsilos die Anschnittfläche ver-kleinern, Entnahmefläche beschatten, vor Regen schützen und mit propionsäurehaltigen Produkten behandeln

TMR durch Zusätze stabilisieren (Granulate oder flüssige Präparate einmischen)

Mindestens 0,5 Kilogramm einwandfreies Heu oder Stroh pro Tier und Tag anbieten

Mineralstoffmischung etwas anheben sowie die Ration mit Futterkalk ausgleichen

Einsatz von pansenschonenden Kraftfuttermitteln und bei Bedarf Kraftfuttermenge reduzieren

Wasser – Durchflussmenge und Sauberkeit überprüfen

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| 40 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

pro Tag, erhöhen Lehermayrs die Silomaismenge. Während der Zeit im Kälberstall füttern sie bis zu einem halben Kilogramm Heu pro Tier und Tag dazu.Ab 200 Kilogramm stehen die Stiere auf Spalten. Das Grundfut-ter besteht nun aus Silomais und Stroh. Kraftfutter teilt ein Kraft-futterautomat zu. Es besteht aus Actiprot und einer Mischung aus Sojaschrot, Körnermais, Trocken-schnitzel und Mineralstoffen.„Die ersten Arbeitskreisauswer-tungen liegen aus 1997 vor und jedes Jahr bringt die Arbeitskreis-arbeit etwas Neues und Interes-santes hervor“, so Christian und Maria. „Bei uns ist es diesmal der Kraftfutterautomat.“

Vier mal Vierundvierzig

Vier mal im Jahr liefert die Rinder-börse 44 Fleckviehstierkälber mit durchschnittlich 100 Kilogramm, die Lehermayrs in Gruppen zu je zwölf Tieren aufstallen. „Es hat

Im August kommt die letzte Par-tie, dann ist auch der neue Mast-stall mit 100 Stierplätzen voll, den Christian und Maria Lehermayr 2014 für rund 3.000 Euro brutto je Mastplatz fertiggestellt haben. Für die Investition gab es mehre-re Gründe. „Wir haben viel Erfah-rung in der Rindermast, Futter-grundlage und Gülleflächen be-finden sich rund um den Hof und nicht zuletzt steht jetzt auch mei-ne Frau als Arbeitskraft am Hof zur Verfügung“, erklärt Christian. Den Einkommensverlust durch die in Fünfjahresschritten sinkende Be-triebsprämie will er über den Markt wieder ausgleichen. Hier helfen ihm die Ergebnisse aus der Be-triebszweigauswertung Stiermast, bei der er von Beginn an dabei ist.*

im oberen Viertel

Lehermayrs wissen durch die jah-relange Mitarbeit im Arbeitskreis Rindermast über ihre Produk-tionskosten sehr genau Bescheid

und zählen zum oberen Viertel, und damit zu jenen, die am bes-ten abschneiden. Eine zentrale Rolle nimmt die Umstellung vom Kalb zum Maststier ein, wo sie kaum Ausfälle verzeichnen.Sie halten die Kälber von 100 bis 200 Kilogramm auf Stroh. Beim Einstallen impft ein Tierarzt die Rinder gegen Grippe und ent-hornt sie unter Narkose. Sie wer-den auch so rasch wie möglich mit einem Pour on Mittel gegen Parasiten behandelt. Christian und Maria füttern die Kälber vier-zehn Tage lang mit sieben Kilo-gramm Milchaustauscher täglich, wobei sie in der ersten Woche eine Einstellprophylaxe dazuge-ben. Kraftfutter gibt es ab dem ersten Tag zur freien Entnahme. Nach vierzehn Tagen sind es ma-ximal zwei Kilogramm Kraftfutter je Tier und Tag. Nach dem Abset-zen gibt es zu Beginn eine Hand-voll Silomais pro Kalb. Fressen die Tiere zwei Kilogramm Kraftfutter

Hört man den Namen Franz Lehermayr, denken reifere Semester unter den Rinderhaltern sofort an einen der Gründer der Rinderbörse. Sohn Christian führt nun den Betrieb und bleibt aus wirtschaftlichem Kalkül der Rinderbörse treu. Er verrät gemeinsam mit Gattin Maria, wie er erfolgreich AMA-Gütesiegelstiere mästet.

chRistian und MaRia leheRMayR, st. Valentin, setZen auf aMa-GütesieGel

„Wir mästen jeden Stier auf das optimale Mastendgewicht aus“

sie Kaufen Fleckviehstierkälber mit durchschnittlich 100 Kilogramm über die Rinderbörse zu und vermarkten die fertigen Tiere als AMA-Gütesiegelstiere wieder über die Börse – Christian und Maria Lehermayr fahren mit dieser Schiene bestens, wie die Auswertungen des Arbeitskreises Stiermast zeigen. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Betriebsspiegelbetriebsführer Ing. Christian (40) und Maria (37) Lehermayrfamilienmitglieder am betrieb Kinder Andreas (6), Magdalena (5), Alexandra (3); Eltern Franz (66) und Elisabeth (61) Lehermayrflächenbewirtschaftung 70 ha Acker mit 32 ha Silo- und Körnermais, 21 ha Weizen, 8 ha Zuckerrübe, 5 ha Soja, 4 ha Stärkeindustriekartoffelntierhaltung 220 Stiermastplätze

Mitglied beim TGD und beim Arbeitskreis Stiermast, Vermark-tung über die NÖ Rinderbörse

* (siehe auch Schwerpunkt „Zukunftsfit mit

Arbeitskreisarbeit“ in „Die Landwirtschaft“

Juni 2015

Page 41: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Rindermast

die landwirtschaft | 41 |

Die NÖ Rinderbörse entwickelt sich zusehends zu einer umfassen-den Serviceorganisation für die nö Rinderbauern. Die enormen He-rausforderungen am Markt ma-chen es notwendig, die Kräfte zu bündeln und den Rinderbauern Sicherheit in der Vermarktung zu bieten. Wir sehen uns als Brücken-bauer zum Markt bis hin zu den Konsumenten und wollen durch unsere Qualitätsprogramme für die Landwirte neue Märkte er-schließen und absichern. Für die Konsumenten soll die Sicherheit gegeben werden, regionales Qua-litätsrindfleisch kaufen und kon-sumieren zu können. Als strate-gischer Ansatz für die Zukunft gilt, dass wir ein noch weiteres Leis-tungsspektrum für unsere Land-wirte anbieten werden. Im Speziel-len werden wir darauf setzen, die Vermarktungssicherheit sowie die Zahlungssicherheit einerseits, aber auch die Marktabsicherung, Preis-zuschläge und ein umfassenderes Service im Lebendbereich, sowie die Informationsangebote im Be-reich Preisentwicklung und Pro-

duktionsberatung zu verstärken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es nicht nur in unsicheren Zeiten wichtig ist, sich in einer starken Gemeinschaft am Markt behaup-ten zu können. Auf die Gemein-schaft unter dem Dach der EZG Gut Streitdorf, vertrauen mehr als 5.000 nö Bauern.

Vorteile für die Rinderbauern durch Vermarktung über die nö Rinderbörse

Absatzsicherheit – Gesicher-te Abnahme und rechtzeitige Abholung auch in Krisenzei-ten

Preistransparenz und Zah-lungssicherheit – Wochen-preise gelten von Montag bis Freitag, Preise werden im Vorhinein festgelegt, Auszah-lung erfolgt innerhalb von 14 Werktagen

Qualitätszuschläge bei Teil-nahme an Qualitätsprogram-men, wie AMA Gütesiegel, Premium Rind, Qualitäts-mastkalbin

Treuebonus – bei Einhaltung

der Lieferbedingungen er-halten Vertragslieferanten am Jahresende einen Bonus von zwei Cent je Kilogramm Schlachtgewicht

Persönliche Betreuung und Beratung, abgesichert durch regionale Gebietsbetreuer der NÖ Rinderbörse

Jetzt beim berater infor-mieren und Vertragslieferant der nö Rinderbörse werden

Gerhard Leimer Tel. 0664 83 14 450; Johann Stichauner Tel. 0664 90 18 819; Anton Scheinhart Tel. 0664 20 15 025; Franz Fischer Tel. 0664 15 38 518; Martin Riegler Tel. 0664 83 14 451; J. Brandhofer Tel. 0664 15 38 515; Matthias Stern Tel. 0664 83 14 455; Karl Kornfeld Tel. 0664 36 69 674; Andreas Riegler Tel. 0664/83 14 465NÖ Rinderbörse, Schillerring 13, 3130 Herzogenburg,Tel: 02782 81 100, Fax 02782/ 81 100 4

nö RindeRböRse als bRücKenbaueR ZuM KonsuMenten

Gemeinsame Vermarktung setzt sich durch

sich herausgestellt, dass Fleckvieh für uns am besten passt“, betonen Christian und Maria. „Es sind im-mer genügend Tiere vorhanden und die Zunahmen stimmen.“ Die Kälber sucht ein Mitarbeiter der Rinderbörse für sie aus. „Er weiß genau unsere Einstelltermine“, so die beiden. Der Börsepreis für Käl-ber lag bei der letzten Partie bei 4,70 Euro netto je Kilogramm.

22 cent Gütesiegelzuschlag

Sie mästen jedes einzelne Tier auf das optimale Mastendgewicht aus, damit sie den vollen Gütesie-gelzuschlag von derzeit 22 Cent je Kilogramm ganz ausschöpfen können. „Da kann es leicht pas-sieren, dass ein Stier über dem Maximalgewicht liegt, aber das gleichen die restlichen Tiere wie-der aus, deren Gewicht sich im Optimalbereich bewegt“, wissen Christian und Maria. Bei Stieren, die jünger als 18 Monate sind, darf das Schlachtgewicht warm maxi-mal 460 Kilogramm betragen, bei Tieren jünger als 19 Monate maxi-mal 445 Kilogramm. Beide Alters-kategorien dürfen 335 Kilogramm Schlachtegewicht warm nicht unterschreiten. Alle Schlachtkör-per müssen in die Handelsklassen E, U, R (2-3) fallen. „Am meisten verliert man, wenn der Schlacht-körper zu wenig wiegt“, erklären Christian und Maria. „Zusätz-lich ist die Handelsklasse meist schlechter.“Vor vier Wochen haben sie die letzte Partie über die Rinderbör-se vermarktet und 3,86 Euro net-to je Kilogramm Schlachtgewicht kalt erzielt. Die nächste Partie mit zwölf Stück ist Ende Juli an der Reihe. Bis Donnerstag der Vorwo-che melden sie die Maststiere zum Verkauf bei der Rinderbörse an. In der folgenden Woche werden sie abgeholt.

„Der Gütesiegelaufschlag bringt der Rindermast sehr viel, es wäre schlimm, wenn wir ihn nicht hätten“, betonen Christian und Maria Lehermayr.

Paula PöcHlaueR-Kozel

ama-Gütesiegelprogramme

KategorieAm Schlachtbetrieb relevante Kriterien für die „vorläufige“ AMA-Gütesiegelkennzeichen

alter (Monate) handelsklassenschlachtgewicht (warm)

ph-Wert (dfd)/farbe

Jungstier

jünger als 18

e, u, r (2-3)

mind. 335 kgmax. 460 kg

ph36 max. 5,80

jünger als 19mind. 335 kgmax. 445 kg

ochsen jünger als 30 e, u, r (2-4) max. 445 kg ph36 max. 5,80

Kalbinnen jünger als 24 e, u, r (2-4) max. 360 kg ph36 max. 5,80

Jungrinderälter als 8 und jün-

ger/gleich 12e, u, r (2-4) mind. 175 kg ph36 max. 5,80

Kälber jünger als 6

e, u, r (1-3); 0 (2,3)mind. 75 kg bis

max. 120 kgFarbe 1 bis 5

e, u, r (1-3); r (2,3)mehr als 120 kgbis max. 140 kg

Die aktuell gültigen Kriterien sind im Internet unter www.ama-marketing.at abrufbar.

DI WeRneR HaBeRmann GF ezG Gut Streitdorf

Page 42: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 42 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

TMR, die aus Silomais, Schrot und Grassilage besteht. Stroh nehmen sie über die Einstreu auf. Grünfut-ter bietet er den Tieren nicht an, weil es das Fett gelblich färbt und das der Kunde als ranzig wahr-nimmt. Grassilage ist erlaubt.TMR teilt Bayer mit dem Mischwa-gen zu. „Den Mischwagen habe ich mir 2010 aufgrund von Bandschei-benproblemen gekauft“, erinnert sich der Mäster. „Er erleichtert die Arbeit und die Mastleistungen sind gestiegen.“ Vor dem Mischwagen-einsatz erreichten die Kalbinnen mit 19 Monaten 280 Kilogramm Fleischgewicht im Schnitt. 2014 waren sie bei durchschnittlich 312 Kilogramm erst 17 Monate alt. Bay-er würde neben dem Fleischge-wicht auch gerne das Gewicht vor der Schlachtung erfahren, weil er dann die Ausbeute wüsste. „Aber leider gibt es bei den Schlachtbe-

„Ich bin einer der wenigen, der neun Stück fertig gemästete Kal-binnen auf einmal liefert“, erzählt Gerhard Bayer, der die Tiere über die Rinderbörse im à la carte Pro-gramm vermarktet. Dabei funk-tioniert die Kalbinnenmast relativ einfach. Auf Bestellung liefert ihm die Rinderbörse weibliche Ein-steller aller Rassen und Kreuzun-gen, enthornt und nicht enthornt, im Alter von acht bis neun Mona-ten und einem Gewicht von 280 bis 300 Kilogramm. „Die letzte Partie habe ich um 735 Euro je Stück ge-kauft“, so der Mäster.

tMR mit Mischwagen

Gleich bei der Ankunft der Tiere ergänzt Bayer bestehende Grup-pen je nach Alter und Größe mit den Neuen und bildet mit dem Rest eine eigene Gruppe. Die Kal-binnen fressen ab dem erstem Tag

Seit 2003 mästet Gerhard Bayer Kalbinnen für das a la carte Qualitätsprogramm. Worauf er dabei besonders achtet, erklärte er kürzlich bei einem Betriebsbesuch.

GeRhaRd bayeR, MatZles mästet Kalbinnen a la carte

Gute Zunahmen mit TMR und Mischwagen

iM 2004 Gebauten stall mästet Gerhard Bayer Kalbinnen für das a la carte Qualitätsprogramm, das die Gastronoomie mit Qualitätsrindfleisch beliefert. Die Tiere stehen auf Stroh und werden mit TMR gefüttert. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Kalbin a la carte

Jünger als 19 MonateHandelsklasse E, U, RFettklasse 2 - 3Gewicht 250 bis 360 kg

SG kaltAMA-Gütesiegel

ErzeugervertragZuschlag: AMA-Gütesiegel-

Jungstierpreis bei der Rinderbörse

trieben die Lebendviehverwie-gung nicht mehr“, bedauert Bayer.Bei der Übernahme kontrolliert Bayer, ob auch alle Tiere weiblich sind und ob die Ohrmarken mit den Angaben auf den Lieferschei-nen und mit jenen in der AMA-Tierliste übereinstimmen. Das Ge-burtsdatum auf dem Lieferschein muss jenem im AMA-Datenblatt entsprechen. „Manchmal stimmt es nicht überein. Das vermerke ich auf dem Lieferschein“, berich-tet Bayer. „Im LBG-Mastrinderpro-gramm gebe ich dann das Geburts-datum vom AMA-Datenblatt ein.“

exaktes alter entscheidend

Der Aufwand lohnt sich, denn beim Verkauf entscheidet auch das exak-te Alter der Kalbin, ob sie den Richt-linien entspricht. „Ist sie nur einen Tag älter als 19 Monate, fällt sie aus dem Programm und ich verliere

viel Geld“, betont der Mäster, der für die à la carte Kalbin den AMA-Gütesiegelstierpreis bekommt. Beim Verkauf der letzten Partie Ende März erzielte er im Schnitt 1.341 Euro je Tier. Bereits abge-zogen sind der AMA-Werbekos-tenbeitrag von 3,7 Euro pro Stück, die Klassifizierungskosten von 1,5 Euro pro Stück und zwei Euro pro Stück für den Ausfallfonds. Rund 80 Prozent der Schlachtkörper fal-len in die Handelsklasse U und 20 Prozent sind R-Tiere, vereinzelt gibt es E. Die Fettklassen bewegen sich zwischen 2 und 3. „Vor allem gegen Ende der Mast muss man aufpas-sen, dass die Tiere nicht verfetten“, warnt Gerhard Bayer.

Paula PöcHlaueR-Kozel

Betriebsspiegelbetriebsführer Gerhard Bayer (45), LW-Meisterfamilienmitglieder am betrieb Gattin Ulrike (41), Kinder Robert (16), Karin (14), Eltern Leopold (79) und Maria (76) Bayerflächenbewirtschaftung 55,35 ha Acker mit 17,02 ha Roggen, 13,22 ha Triticale, 4,07 ha Sommergerste, 9,15 ha Stärkeindustriekartoffeln, 6,91 ha Silomais, 0,99 ha Kleegras, 3,00 ha Blühflächen; 9,37 ha Gründland, 1,44 ha Waldtierhaltung 81 Mastplätze für Kalbinnenmast

Mitglied beim TGD, Vermarktung über die Rinderbörse

Page 43: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Rindermast

die landwirtschaft | 43 |

Handel lobt Produkte sehr gut aus

Der Abholmarkt und Gastrodienst Kastner am Standort Amstetten ist von der AMA zertifiziert. Standortleiter Alfred Fürholzer und Fleischtheken-betreuerin Marianne Helmreich schätzen das Service der Rinderbörse. Das Fleisch wird fix und fertig verpackt und etikettiert angeliefert. Die Auslobung ist mit den, von der Börse zur Verfügung gestellten Werbemitteln rasch und für die Kunden gut sichtbar erledigt. In jedem Flugblatt wird Fleisch vom Donaulandrind beworben. Für Vertragsproduzenten der Rinderbörse gibt es Gutscheinaktionen, wenn sie sich beim Markt registrieren lassen. Sie kön-nen auch das gereifte Fleisch ihrer Rinder kaufen. Weitere Kastner-Standor-te: Zwettl, Gmünd, Krems, Wien, Zagging, Eisenstadt, Jennersdorf

Jungstiere. Der gemeinsame Marktauftritt der Rinderbauern in NÖ garantiert eine verlässli-che Zusammenarbeit von Land-wirtschaft, Handel und Gastro-nomie.

nur Qualität hat bestand

Das Fleisch reift vierzehn Tage, bevor es verkauft wird. Mit ph-Wert Messungen werden Fleischfehler ausgeschlossen. „Der Gastronom erhält ein Top-Produkt mit wenig Bratverlust“, betont Gerald Toifl, Gastrobe-rater der Rinderbörse. „Damit rentiert sich auch für die Gast-ronomie der Kauf von Qualitäts-fleisch, weil der Rohstoff erhal-ten bleibt“.

Paula PöcHlaueR-Kozel

sie bieten donaulandRind im Schlossgasthof Artstetten an – Karl und Maria-Luise Niederleitner setzen auf Qualität in allen Belangen. Da gehört Qualitätsrindfleisch aus der Region selbstverständlich dazu. Maria-Luises Lieblingsgericht ist nicht zufällig Zwiebelrostbraten. Gerald Toifl (li) von der EZG gut Streitdorf nimmt sich der Anliegen der Gastronomie und des Gastroservices an – nach dem Motto „der Kunde ist König“. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

„Schon meine Eltern kochten nur mit heimischem Fleisch“, be-richtet Maria-Luise Niederleit-ner, die mit ihrem Mann Karl das traditionelle Haus beim Schloss führt. Sie kaufen seit 2007 Do-naulandrind mit dem AMA-Gü-tesiegel vom Gastrolieferant Kastner zu. Sie holt zum Beweis gleich rohes, vakuumverpacktes und mit „Donaulandrind“ ge-kennzeichnetes Rindfleisch aus dem Kühlraum.„Wir loben das Donaulandrind auch in unserer Speisekarte aus“, betonen die Wirtsleute. Sie machen die Gäste oft auch da-rauf aufmerksam, dass sie hei-misches Fleisch auf ihrem Tel-ler haben, denn meist kostet das Gericht um zwei bis drei Euro mehr als üblich. „Hochwertige Ware schlägt sich ja auch schon beim Einkaufspreis nieder“, be-tonen die beiden. „Aber unsere Stammgäste wissen das und ver-lassen sich zu hundert Prozent auf die Herkunft des Fleisches.“

18 cent aufschlag statt ab-schlag für ältere Gs-stiere

Für Rindermäster bringt die Ver-marktung über die Gastroschie-ne Preisvorteile. Überschreiten zum Beispiel Gütesiegelstie-re das zulässige Alter des AMA-Gütsiegelprogrammes, ver-liert der Mäster 22 Cent je Kilo-gramm Schlachtgewicht. Läuft das Fleisch über das Donauland-programm, erhält er 18 Cent Auf-schlag je Kilogramm.Alle Rinderhalter, die über die Rinderbörse vermarkten, kön-nen an diesem Qualitätspro-gramm teilnehmen. Derzeit bieten 300 Donauland Betriebe jährlich rund 3.000 Donauland

Seit 2007 gibt es Donaulandrind und seither veredeln es Karl und Maria-Luise Niederleitner in ihrer Küche im Schlossgasthof Artstetten zu traditionellen Gerichten. Mit Gerald Toifl, Gastrokundenbetreuer der Erzeu-gergemeinschaft Gut Streitdorf, haben wir den Wirtsleuten in den Kochtopf geschaut.

GastRonoMie Kocht mit donaulandrind

„Wir setzen auf heimisches Fleisch“

Foto

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Page 44: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

sohn patRicK Will WeiteR RindeR halten. Deshalb haben sich Karl und Cornelia Holzbauer wegen des geringeren Arbeitsaufwandes für die Ochsenmast entschieden und einen Maststall neu gebaut. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

| 44 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

Warum sie den Stall noch nicht ganz mit Murbodner Rindern gefüllt haben und warum es unbedingt Murbodner sein müssen – die Holzbauers verraten es hier.

von Murbodner Ochsen zwischen 350 und 400 Kilogramm. Auch hier wissen die Mäster, welche Preise sie erwarten können. Für jeden Ochsen werden sie voraussicht-lich 4,45 und für jede Kalbin 4,40 Euro je Kilogramm Schlachtge-wicht plus Mehrwertsteuer erlö-sen. Die Preise sind auf der Preis-liste übersichtlich nach Gewicht aufgelistet und bleiben über einen bestimmten Zeitraum gleich.Die acht Monate alten Ochsen und Kalbinnen werden in Partien zu drei bis 15 Stück angeliefert, die Tiere sind zwischen 250 und 300 Kilogramm schwer, bio und ent-hornt. Für 250 Kilogramm schwere Ochsen bezahlten sie zuletzt 3,15 und für die Kalbinnen 2,65 Euro je Kilogramm ohne Mehrwertsteuer. Für jedes Kilogramm über 250 Ki-logramm Köpergewicht verrechnet die EZG 1,37 bei Ochsen und 1,20 bei Kalbinnen.Holzbauers mästen die Tiere mit

ner Mutterkühe gehalten und uns die Rasse schmackhaft gemacht“, schmunzeln die beiden. „Wir ha-ben uns aber vorab im Internet in-formiert. Die Tiere gefielen uns auf Anhieb und wir haben den Vertrag mit der Erzeugergemeinschaft stei-risches Rind unterschrieben.“ Ihr Ansprechpartner für Kauf und Ver-kauf der Tiere ist Peter Resch.

Kein herumschätzen beim Gewicht und feilschen um preise

Doch das Aussehen alleine reichte noch nicht für die Entscheidung. „Uns gefällt, dass die Bauern die Tiere wiegen, bevor wir sie kau-fen. Das ist ehrlich“, betonen Karl und Cornelia. „Wir brauchen nicht mehr herumschätzen – was es wiegt, das hat es.“ Das gilt auch für den Verkauf der fertig gemäs-teten Tiere. Die ersten werden sie im August verkaufen. Im Durch-schnitt wiegen die Schlachtkörper

„Ganz einfach – es waren zu wenig Murbodner Einstellerochsen ver-fügbar, deshalb haben wir den Stall mit Jungstieren und Mastkalbin-nen der Rasse Fleckvieh aufgefüllt“, so Karl und Cornelia Holzbauers Antwort auf die erste Frage.

ochsen lösen Mutterkühe ab

Sie haben 2014 den Maststall mit 90 Plätzen gebaut. „Vor dem Stall-bau hielten wir Mutterkühe, doch keiner von uns ist tagsüber zuhau-se. Das ging auf die Dauer nicht“, so die beiden. Nachdem sich Sohn Pa-trick für die Tierhaltung entschie-den hatte, beschlossen sie, Ochsen und Kalbinnen zu mästen. „Fünf Tiere passen in eine Box, egal ob Ochsen und Kalbinnen gemischt oder nur eine Kategorie. Das ist ein Vorteil gegenüber der Mutterkuh-haltung“, so Karl und Cornelia.Die Rasse war zu Baubeginn zweit-rangig. „Doch der Mitarbeiter der Stallbaufirma hat selber Murbod-

faMilie holZbaueR, KRuMbach mast statt mutterKuhhaltunG

„Wir schätzen Preisregeln für Murbodner Rinder“

murbodner ochsen

Die Murbodner Landbeef Ochsenvermarktung läuft seit 2007 über die EZG steirisches Rind und den Verein Mur-bodnerzüchter mit Spar/Tann Steiermark als Partner.Zuschlag Einstellerkauf 18

Prozent auf den aktuellen Börseeinstellerpreis

Ochsen 22 bis 28 Monatemaximal 445 kg SG kaltHandelsklasse E, U, RFettklasse 2-3AMA-Gütesiegel Erzeuger-

vertrag

Betriebsspiegelbetriebsführer Karl Holzbauer (48)familienmitglieder am betrieb Gattin Cornelia (47), Kinder Sascha (21), Patrik (19), Manuel (14), Mutter Helene Holzbauer (76)flächenbewirtschaftung 22 ha Acker mit Kleegras und Silomaistierhaltung 90 Mastplätze, derzeit 40 Mur-bodner Ochsen und 33 Stück Jungstiere und Kalbinnen der Rasse Fleckvieh

Mitglied beim TGD, Vermarktung über EZG steirisches Rind

Maissilage, Kleegrassilage und Heu aus eigener Erzeugung. Schrot aus Mais, Gerste und Triticale kau-fen sie zu. „Heuer ist uns leider die Maissilage ausgegangen, weil wir bei einer unvorhergesehenen Mur-bodner-Lieferung nicht nein sagen konnten“, so Karl und Cornelia. „Aber für heuer sind wir gerüstet, denn mit Mais nehmen die Tiere einfach besser zu.“ Mit der Mur-bodnermast sind alle Familien-mitglieder mehr als einverstanden. „Dafür, dass wir aufhören wollten, sind wir voll eingestiegen“.

Paula PöcHlaueR-Kozel

Page 45: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Rindermast

die landwirtschaft | 45 |

peteR leichtfRied ist vor 15 Jahren von der Milchviehhaltung auf die Ochsen-mast umgestiegen. Die Ochsen sind von Anfang Mai bis zum ersten Reif auf der Weide. Im gefällt die Rassenvielfalt auf seinem Hof. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

peteR leichtfRied, GöstlinG/ybbs

„Mäste seit 15 Jahren Ochsen im Grünland“Wenn sie zwölf Monate alt sind, dürfen sie auf die Alm - was Peter Leichtfrieds Ochsen davor und danach fressen, wie sie zulegen und wie er vermarktet, das hat er kürzlich bei einem Betriebsbesuch beantwortet.

Die Finger zweier Hände rei-chen nicht, wenn Peter Leicht-fried die Rassen und Kreuzun-gen aufzählt, die schon auf sei-nen Weiden grasten. „Ich habe mit meinem Händler verein-bart, dass ich Rinder, egal wel-cher Rasse, im Alter zwischen fünf und sieben Monaten in Sechserpartien geliefert bekom-me“, erklärt Leichtfried. „Der Preis hängt davon ab, wie alt sie sind und ob sie schon kast-riert und enthornt wurden.“ Für die zwischen 220 und 250 Kilo-gramm schweren Tiere, zahlt er 650 bis 850 Euro je Stück inklu-sive Mehrwertsteuer.

bis zum zwölften Monat Weide und Grassilage

Bis sie zwölf Monate alt sind, fressen die Ochsen im Winter Grassilage und Krummet. Im Frühjahr stehen sie ab Anfang Mai in Sechsergruppen auf der Weide. „Dort können sie, genau-so wie im Stall, jederzeit Vollgas fressen“, schmunzelt Leicht-fried. Die Ochsen legen auf der Weide 800 bis 900 Gramm täg-lich zu.Etwa eine Woche grasen sie auf einer Koppel, bevor er sie auf die nächste bringt. Das Wei-derad dreht sich je nach Alter und Anzahl der Ochsen schnel-ler oder langsamer. Nach jedem Weidedurchgang putzt er die

Flächen, nur ab und zu muss er Reste entfernen. Ein kleinflächi-ges Ampferproblem hat er vor Jahren mit einer Punktbekämp-fung beseitigt.

Zu leicht oder zu schwer

Ochsen, die im Frühjahr zwölf Monate alt sind, kommen ab Mitte Mai/Ende Juni bis Mit-te Oktober auf die Dürren-steinalm. „Wenn sie jünger als zwölf Monate sind, nehmen sie auf der Alm zu wenig zu“, weiß Leichtfried aus Erfahrung. Wie-gen die Ochsen mehr als 500 Ki-logramm, bleiben sie auch auf den Hofweiden, weil sie für die Alm zu schwer sind und eben-falls zu wenig zulegen.

In der dreimonatigen Endmast-phase füttert der Mäster die Ochsen im Stall neben Grassi-lage und Heu noch mit zwei bis drei Kilogramm Fertigfutter je Tier und Tag. Die ausgemäste-ten Tiere sind zwischen 24 und 28 Monate alt und bringen 330 bis 370 Kilogramm Fleischge-wicht auf die Waage, klassifi-ziert mit 80 bis 90 Prozent R, der Rest mit U. Für die letzte Partie zahlte ihm der regionale Händ-ler im Schnitt 4,20 Euro je Kilo-gramm Schlachtgewicht inklu-sive Mehrwertsteuer.

Paula PöcHlaueR-Kozel

Trinkwasserversorgung für Rinder

öKl-Merkblatt 80 trinkwasserversorgung für RinderVerschmutzungen der Tränken durch Kot, Harn, Futter-reste oder Algen sollte man durch entsprechende Tränke-gestaltung (Kotabweisevorrichtungen: Pendel glocken bei Tränkebecken, Trittstufen oder Schutzstangen bei Trog-tränken) vermeiden. Die Tränken müssen mindestens einmal pro Woche entleert und ge reinigt werden. Ablass-ventile (Ablaufstutzen so an ordnen, dass kein Restwasser in der Tränke bleibt) und kippbare Tränkebecken ermög-lichen optimales Reinigen. Um Tränke und Wasserleitun-gen in Außenklimaställen vor dem Einfrieren zu schützen, müssen entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen werden.Um 7 Euro zu bestellen unter Tel. 01 5051891, [email protected] oder im Webshop

ama-Gütesiegel ochsen

Jünger als 30 MonateHandelsklasse E, U, RFettklasse 2-3maximal 445 kg SG kaltAMA-Gütesiegel Erzeuger-

vertragZuschlag zum AMA-Gütesie-

gel Jungstierpreis 22 Cent je kg SG kalt

Betriebsspiegelbetriebsführer Peter Leichtfried (48)familienmitglieder am betrieb Gattin Martina (42), Kinder Bern-hard (18) und Alexander (17), Mutter Josefine Leichtfried (86)flächenbewirtschaftung 22 ha Grünland, 10 ha Waldtierhaltung 30 Rindermastplätze

TGD Mitglied, Vermarktung über regionalen Händler

Page 46: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

MastRindeRstall mit Licht-Luftfirst Foto: LK NÖ/Wagner

| 46 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

gramm können Vollspaltenstal-lungen mit Gummiauflage als besonders tierfreundlich einge-stuft und damit höhere Direktzu-schüsse erzielt werden, durch Er-höhung der Mindeststallflächen um 20 Prozent, oder es werden Buchten mit den Mindeststallflä-chen in Kombination mit einem Auslauf errichtet.

fressplatzgestaltung

Für Mastrinder eignen sich Fress-platzausführungen, die nur aus einem hohen massiven Barn-sockel und einem Nackenriegel bestehen. Diese einfachen Ab-grenzungen bieten keinen Schutz gegen Verdrängen. Sind größe-re Altersunterschiede in einer Gruppe vorhanden und wird mehrmals Kraftfutter am Barn vorgelegt, könnte zum Beispiel ein Palisadenfressgitter die Fut-teraufnahme erleichtern.

buchten mit liegeboxen

Die Liegeboxen bieten den Tie-ren einen geschützten Liegebe-reich, meist in Form einer Hoch-bucht mit einer druckelastischen

Gummiauflage. Nur bei weib-lichen Mastrindern kann man auch Tiefbuchten verwenden. Die Gefahr des Aufspringens kann man durch Montage eines Aufsprungrohres im hinteren Be-reich der Liegebox minimieren. Der Fressplatz kann mit einem Spaltenboden oder einer Schrap-perentmistung ausgestattet sein. Die Fressplatztiefe sollte je nach Tiergewicht von 2,10 bis 3,2 Me-ter ausgeführt sein, bei Mastvieh von 200 bis über 700 Kilogramm.

tränkeeinrichtung

Die Rinder müssen Wasser aus einer freien Wasseroberfläche aufnehmen können. Für jeweils zirka sieben Rinder ist eine Scha-len- oder Beckentränke vorzu-sehen. Die Wassernachlaufge-schwindigkeit sollte der Trink-geschwindigkeit der Tiere ent-sprechen und mindestens zehn Liter pro Minute betragen. Bei Kaltstallungen muss man für tiefe Temperaturen geheizte Tränke-becken einbauen.

Güllekanäle und treibmistsystem

Die Funktionssicherheit eines Gül-lesystems ist besonders wichtig für Betriebe, bei denen Heu- oder Maissilagefütterung oder Strohein-streu die Funktionssicherheit des Gülleabflusses beeinträchtigen. Ei-nige bautechnische Details sind für ein sicheres Abfließen der Gülle zu beachten.Beim Treibmistsystem wird Gül-le außerhalb des Stallgebäudes in einer Grube gelagert. Je schmä-ler, nicht mehr als drei Meter, und tiefer der Schwemmkanal, umso höher ist die Funktionssicherheit. Fallstufen mit 25 Zentimeter, alle zwölf bis 15 Meter, sind zu emp-

volle Dienste beim Ein- und Aus-trieb der Tiere, speziell wenn ein-zelne Tiere aus der Bucht geholt werden müssen. Weiters hilft er, Zugluft und Aufwirbelung von Schadgasen aus dem Kanalbe-reich in der kalten Jahreszeit zu vermeiden. Nachteilig ist die grö-ßere verbaute Fläche des Gebäu-des. Mehrkosten von zirka zehn Prozent schlagen sich zu Buche. Bei Umbauten ist ein Treibgang empfehlenswert, um sich ein kos-tenintensives Unterfangen der Außenmauerwerke zu ersparen.

betonspaltenböden

Böden müssen rutschfest sein und Tiere dürfen keine Verlet-zungen oder Schmerzen erlei-den. Spaltenböden aus Beton müssen aus Flächenelementen hergestellt und so ausgeführt sein, dass keine durchgehenden Schlitze entstehen. Die Auftritts-breite beträgt mindestens 80 Mil-limeter. Um den Liegekomfort zu verbessern, baut man vermehrt Spaltenböden mit einer druck-elastischen Gummiauflage ein.Im neuen Investitionsförderpro-

Alle Zukauftiere stehen zehn Tage bis drei Wochen im Quarantäne-stall, um das Einschleppen von Krankheiten in den Betrieb zu verhindern. Leerstehzeiten sind ebenfalls zu berücksichtigen. An-schließend kommen die Kälber in den Aufzuchtstall. Diese Vor-gangsweise wählt man bei klei-neren Tiergruppen. Bei größeren Zukaufgruppen ist vor der Ein-gliederung in den Maststall der Quarantänestall gleichzeitig der Aufzuchtstall. Bei Zukauf der Käl-ber mit zirka acht Wochen ist der Kälberstall mit mindestens einem Drittel der Plätze des Maststalles zu dimensionieren.

Vollspaltenbuchten

Auf vollflächig perforierten Bö-den wird für jedes Tier ein Fress-platz eingeplant, hierzu ist eine Buchtentiefe von zirka vier Me-tern erforderlich. Mit der dop-pelten Fressplatzbelegung kann man Baukosten einsparen. Bei dieser Variante steht für zwei Tie-re ein Fressplatz zur Verfügung. Durch den vorgegebenen Flä-chenbedarf erhält man Buchten mit einer Tiefe von bis zu acht Metern. Es entsteht ein Ruhe-bereich im hinteren Bereich der Bucht sowie ein leichter zugängli-cher vorderer Bereich, wo die Tie-re durch Vorratsfütterung ständig Futter aufnehmen können. Buch-ten mit einer entsprechenden Breite sind anzustreben. Grup-pengrößen von mindestens zehn Tieren sind notwendig. Das Ein-sparungspotential der Baukosten bei einem Tier-Fressplatzverhält-nis von 1:2 (gegenüber 1:1) liegt bei zirka 15 bis 18 Prozent.

treibgang

Der Treibgang verrichtet wert-

Was ein Vollspaltenstall von der Funktionalität, über die Tieransprüche bis zur Arbeitswirtschaft erfüllen muss und welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt, erklärt LK-Bauberater Eduard Wagner.

Vollspaltenbuchten richtiG planen

Vom Boden bis zum Fressplatz

Page 47: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Juli 2015 Rindermast

die landwirtschaft | 47 |

fehlen. Wenn schlechte Voraus-setzungen aufgrund von Fütterung oder Stroheintrag in das Kanalsys-tem gegeben sind, wird der Einbau von Güllespülleitungen empfoh-len. Baut man vorläufig noch kein Spülsystem ein, sollte das Spülen der Kanäle mit dem Vakuumfass möglich sein.

slalom- oder Zirkulationssystem

Bei Platzmangel für eine Grube oder aufgrund schwieriger Ge-ländeverhältnisse wird bei Rin-dermastställen ein Güllekeller errichtet. Das Slalomsystem baut auf drei Funktionsdetails auf:Vertiefung des Kanals im Be-

reich des Rührwerkes, damit auch bei geringem Flüssig-keitsstand eine Rührwirkung erzielt wird.

Damit die Fließgeschwindig-keit einigermaßen konstant ist, sind Kanäle mit gleicher Breite zu errichten, nicht mehr als drei Meter.

Es ist zu beachten, dass die Durchgangsbreiten in den Ka-nalwänden zumindest den Kanalbreiten entsprechen.

In eingestreuten Mastbuchten kann die gesamte Buchtenfläche oder nur die Liegefläche einge-streut sein. Einstreuen kann man händisch von der Strohbühne oder vom deckenlastigen Bergeraum, über automatisierte Einstreuvor-richtungen, wie Rohrverteiler und schienengeführte Verteilerwagen oder bei offenen Stalllösungen mit-tels eines mobilen Einstreuwagens.

tiefstreubucht

Eine Tiefstreufläche ist eine regel-mäßig eingestreute Liegefläche, deren Boden keine oder eine ge-ringe Neigung bis etwa zwei Pro-zent aufweist. Diese dient zur Ent-wässerung für Reinigungszwecke nach Umtriebsende. Einraum-buchten sind wegen des hohen

Strohbedarfs nur für kleinere Tier-bestände oder für einfache Um-bauten geeignet.

Zweiflächen-Tiefstreubucht

Die Zweiflächen-Tiefstreubucht kennzeichnet ein angehobener Fressgang oder ein erhöhter Fress-platz. Zwischen Tiefstreuflächen und angrenzenden höher liegen-den Flächen sind Stufen vorzu-sehen. Der zu überwindende Hö-henunterschied hängt von den Entmistungsintervallen ab. Bis 50 Zentimeter Höhenunterschied be-nötigt man keine Zwischenstufe, wenn vor dem Einstallen eine so hohe Streumatratze eingebracht wird, dass nach Festtreten des Strohs durch die Tiere eine rest-liche Stufenhöhe von nur etwa 30

Zentimeter bleibt. Einzelstufen sollten zirka 25 Zentimeter hoch und mindestens 30 Zentimeter tief sein. Die höher liegenden Flächen

können auch mit Spaltenböden versehen sein. Dabei fällt unter den Spalten Gülle mit erhöhtem Fest-stoffgehalt an. Vorkehrungen für

Worauf es schon beim Planen ankommt, dass ein Maststall mit Stroh ohne viel Aufwand reibungslos funk-tioniert, erklärt LK-Bauberater Rudolf Schütz.

QueRschnitt Tier-Fressplatzverhältnis 1:1 Foto: Pfaffenlehner

Standniveau25

0,4

x W

H

15-20°B

arns

ocke

lhöh

e

Nac

kenr

iege

lhöh

e

bis 120

25 -

40

Riegel

Nackenriegel

Innenbereich: B2 + BeschichtungAußenklima: B5 + Beschichtung

10 -

20

10 - 15

(senkrechtverstellbar)

fRessplatZGestaltunGQuelle: ÖKL

DI eDuaRD WaGneR Ref. Bauberatung Tel. 05 0259 25405 [email protected]

beWähRte stRohsysteMe Von der tieFstreu bis Zum tretmist

Einfaches Entmisten ist zentral

SpaltenbodenSpaltenboden

Spal

tenb

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Spal

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SpaltenbodenFuttertisch

Futt

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Fres

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Page 48: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 48 | die landwirtschaft

Rindermast Juli 2015

Bm InG. RuDolF ScHüTz Ref. Bauberatung Tel. 05 0259 25401 [email protected]

systeMschnitt einer Zweiflächen-Tiefstreubucht mit Spaltenboden am Fress-gang (ÖKL) Quelle:ÖKL

das Umspülen der Gülle werden daher empfohlen. Eine Verbesse-rung bringt kurzes oder gehäcksel-tes Stroh. Zwischen Tiefstreu- und Spaltenfläche sollte man zum Ab-streifen von Mist von den Klauen eine mindestens 15 Zentimeter hohe und acht Zentimeter brei-te Schwelle vorsehen. Bei aus-reichender Fressgangbreite kann man zwischen Tiefstreufläche und Fressgang ein Trenngitter einbau-en, sodass die Tiere den Fressbe-reich nur an einem oder besser an beiden Enden betreten können. Die Vorkehrungen gegen das Ver-schleppen von Stroh auf die Spal-tenfläche sind dann nur an diesen Durchgängen vorzusehen.

tretmistbucht

Eine Tretmistfläche ist eine täglich einzustreuende Liegefläche mit Gefälle. Die Tiere treten den Mist nach unten. Am unteren Ende der Liegefläche befindet sich der Mist-gang, von dem man den Mist mit mobilen Geräten oder stationären Schiebern regelmäßig abtranspor-tiert. Dieses System bewährt sich hinsichtlich Funktion und Sauber-keit der Tiere am besten.Für weibliche Tiere und Ochsen werden sechs bis acht Prozent Ge-fälle, für Stiere zwei bis fünf Pro-zent empfohlen. Die schräge Lie-gefläche selbst wird nicht ent-mistet oder nur in Ausnahmefäl-len. Der Tretmisteffekt tritt erst bei Rindern mit größeren Klauen und höherem Gewicht sicher ein, bei männlichen Tieren etwa ab 200, bei weiblichen und Ochsen ab etwa 250 Kilogramm. Der täg-liche Strohbedarf liegt je nach An-spruch an die Sauberkeit der Tiere,

die Futterzusammensetzung und je nach System (Ein- oder Mehr-flächenbuchten) bei etwa zwei bis vier Kilogramm pro GVE. Das Stroh ist nur am oberen Ende der schrä-gen Tretmistfläche über ihre ganze Länge aufzubringen. Ausgehend von der errechneten Liegeflächen-größe kann man die Proportionen in gewissen Grenzen frei wählen. Die Tiere bevorzugen ein Abliegen entlang von Wänden.

Mit traktor oder stationärem schieber entmisten?

Am günstigsten und häufigsten wird mit dem Traktor in Zwei- bis Drei-Tagesintervallen entmistet. Die Stufe zwischen der Unterkante der Tretmistfläche und dem tiefer liegenden Mistgang dient als Ab-risskante für die Mistmatratze und als Anschlag für das Räumschild. Die Stufenhöhe hängt von den Ent-mistungsintervallen ab, sollte aber auch bei größeren Intervallen nicht mehr als 18 Zentimeter betragen.

Während des Entmistens sind die Tiere auf die Liegefläche zu sper-ren. Dazu muss man die Buchten-abtrennungen am Fressgang als Schwenkgitter ausbilden. Da in der Regel der Fressgang weniger breit ist als die Bucht, setzt man Teleskop- oder Doppelschwenk-gitter ein, die sich beim Schließen in Richtung Liegefläche überlap-pen. Deshalb sind weniger tiefe, rechteckige Grundrisse günstiger als quadratische. Außerdem be-grenzt das sichere Heruntertre-ten die Buchtentiefe. Für Mastvieh über 500 Kilogramm liegt die Gren-ze bei etwa fünf Meter. Für jünge-re Rinder sind vier Meter eine op-

timale Buchtentiefe. Durch eine stationäre Entmistungseinrichtung wird die Lauffläche regelmäßig mehrmals täglich gereinigt und er-gibt im Fressbereich eine trockene und saubere Standfläche. Für das Entmisten ist kein Tierumtrieb er-forderlich und einfache Buchten-abtrennungen sind möglich. Der einseitige Anfall beträchtlicher und festgetretener Mistmengen er-fordert schwere (300 kg), leistungs-starke und sicher geführte Schie-bersysteme. Um das Verletzungs-risiko zu verringern, wird empfoh-len, während des Entmistens an-wesend zu sein.

Zweiraum-flachlaufstall oder streuschichtbucht

Bei diesem System wird der gesam-te Buchtenboden ohne Gefälle und ohne Höhenabstufung ausgeführt und eingestreut. Durch Schwenk-gitter können die Tiere in den hin-teren Liegebereich oder in den vorderen Fressgang gesperrt wer-den. Den jeweils anderen Teil ent-mistet man dann mit Traktor oder Hoftrac. Durch eine höhere Ent-mistungsfrequenz im Fressbereich kann man den Strohverbrauch re-duzieren. Der ebene Stallboden bietet durch die niveaugleiche Ausführung eine bessere Nach-nutzung des Stallgebäudes für andere Zwecke. Eine Zweiraum-Streuschichtbucht kann auch mit einer Schieberentmistung geplant

werden. Insbesondere bei Rinder-mastbetrieben mit Mutterkuhhal-tung müssen Tiergruppen gesam-melt, sortiert und getrennt werden können. Einzelne Tiere sind zur tierärztlichen Kontrolle und Be-handlung oder Wiegung von der Gruppe oder Herde abzutrennen und in entsprechenden Einrich-tungen festzuhalten. Erforderlich sind daher Sammelbuchten für die entsprechende Tierzahl mit den richtigen Flächenausmaßen sowie Behandlungs- und Manipulations-bereiche für Einzeltiere.

Kurz gefasst

Eine optimale Stallplanung orientiert sich wie anfangs er-wähnt an den Bedürfnissen der Tiere und natürlich ebenso den Bedürfnissen des Tierhalters. Von diesen und von der betrieb-lichen Ausgangssituation hängt die Wahl des Haltungssystems ab. Die Bauberatung der NÖ Landwirtschaftskammer geht auf Ihre betriebliche Situation ein und unterstützt Sie bei Ihrer Stallplanung verkaufsneutral und lösungsorientiert.

Futtertisch

ca. 5,00

Fressgangbreite

25

Liegefläche

25

30

15

3%

Stroh

Futtertisch 10 - 20

Fressgang als Mistachse Liegefläche

systeMschnitt einer Zweiflächentretmistbucht mit Traktorentmistung. Quelle:ÖKL

tiergewichtbesonders tier-

freundliche haltungbio gemäß

eu–Vo 889/2008

bis 150 kg 1,60 m² bis 100 kg 1,60 m²

bis 220 kg 2,50 m² bis 200 kg 2,50 m²

bis 350 kg 3,00 m² bis 350 kg 4,00 m²

bis 500 kg 3,60 m² bis 500 kg 5,00 m²

bis 650 kg 4,20 m² über500 kg

1,00 m²/100 kgüber 650 kg 4,80 m²

Mindest-Gesamtbuchtenflächen pro Tier

Futtertisch

LiegeflächeStroh

Liegefläche

Liegefläche

Fressgangbreite

Futtertisch

Page 49: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Leben

Brotbotschafterinnen touren ab Herbst durch ganz NÖ. Seite 52

MilchShakeSEin Hit für heiße Feste Seite 51

auS deM lebenKränkung macht krank Seite 51

Wilde kräuterTipps und Tricks Seite 54

SenSenMähenNeue Kategorie eingeführt Seite 58

tradition und VolkStanzLandjugend setzt Zeichen Seite 58

bildungLehre sichert Zukunft Seite 59

der garten im JuliGenießen und entspannen ist nun angesagt. Gießen Sie bei großer Hitze immer schon früh morgens. Die Pflanzen sind kühl und daher nicht so empfindlich, wenn sie vom kalten Wasser getroffen werden. Die Blätter trocknen nach dem Gießen rasch. Trockene Pflanzen bleiben gesünder. Aber nicht nur der Gießzeitpunkt ist für die Pflanzengesundheit ent-scheidend, auch die verabreichte Wassermenge und die Gießinter-valle haben Einfluss auf die Wider-standskraft Ihrer grünen Lieblinge. Vermeiden Sie tägliches Gießen mit geringer Wassermenge. Die Wurzeln bilden sich dadurch sehr dicht an der Oberfläche und werden dadurch sehr empfindlich gegen das Austrocknen. Besser ist es ein- bis zweimal pro Woche zu gießen dafür aber etwa 15 bis 20 Liter pro m². Die Wurzeln wachsen dem Wasser nach sind viel besser vor Trockenheit geschützt.

Schmetterlingen etwas Gutes tun wollen, die Vanilleblume ist An-ziehungspunkt für unsere sechs-beinigen Freunde.

DI CHrIsTIaN KorNHErr

zaubert sie dem Hobbygärtner nicht nur mit ihrer Blütenpracht und ihrem extravaganten Duft ein Lächeln aufs Gesicht. Denn auch der Mehrwert kann sich se-hen lassen: Wenn sie Bienen und

exotiSche düfte iM eigenen garten Die Vanilleblume (Heliotropium ar-borescens) verdankt ihren Namen ihrem starken, angenehmen Duft. Kaum eine andere Blume duftet so wie sie. Foto: LK NÖ/Christian Kornherr

Sie stammt aus Peru und wächst dort mehrjährig strauchartig. Bei uns wird sie als Beet- und Balkon-pflanze einjährig oder als Kübel-pflanze eingesetzt. Man kann sie in einem hellen luftigen Raum frostfrei überwintern. Von Juni bis Oktober erscheinen unermüd-lich große, dekorative, violette Blütendolden. Neben der violett blühenden Vanilleblume gibt es auch weißblühende Vertreter. Sie wird sortenabhängig zwischen 30 und 80 Zentimeter hoch. In Gärt-nereien wird sie auch auf Stämm-chen gezogen angeboten. Von der Vanilleblume, auch He-liotrop oder Sonnenwende ge-nannt, wird ein geschützter, war-mer und sonniger Standort ver-langt. Nährstoffreiche, durchläs-sige Böden oder Substrate und regelmäßige Düngung ermög-lichen es der Pflanze, ihr Poten-tial voll auszuschöpfen. Dabei

Die Vanilleblume punktet bei Blumenliebhabern mit ihrem angenehemen Duft. Doch auch Bienen und Schmetterlinge wissen, diese Pflanze zu schätzen.

VanillebluMe Pflanze des Monats

Die Würze für s Beet

JakobStag

Ein Heiliger & sein legendärer Weg Seite 50

auSflugStippS

Welches Almfest ist das nächste? Seite 54

artikelSerie teil 1

Frauenrollen am Bauernhof Seite 56

tipp von Johannes Käfer, Obmann der Gärtnervereini-gung NÖ.

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Im Kalender

Juli 2015DO, 2. MArIä HEIMSuCHuNGSA, 4. SOMMErFErIEN BEGINNSO, 19. SCHWENDTAGMI, 22. SCHWENDTAGFr, 24. CHrISTOPHOruSSA, 25. JAKOBSTAGDI, 28. SCHWENDTAGDO, 30. TAG DEr FrEuNDSCHAFT

auf den spuren einer Pilgerreise

Wir schreiben das Jahr 1654. Damals begab sich Pfarrer Christoph Guntzinger auf eine Pilgerreise. Von Wiener Neustadt brach er nach Santiago de Compostela auf und erlebte eine abenteuer-liche Wanderschaft. Jakobsweg-forscher Peter Lindenthal heftete sich nun an die Fersen des baro-cken Pilgers. In seinem Buch „Pe-regrination Compostellana anno 1654“ schildert er anschaulich den Pilgeralltag und lässt den Le-ser mitfühlen mit den Sorgen, die den Pfarrer auf seiner reise plag-ten. Erschienen im Tyrolia-Verlag unter ISBN 978-3-7022-3303-7 zum Preis von 24,95 Euro.

| 50 | die landwirtschaft

brauchtum Juli 2015

JakobStag eine Muschel für den Weg

Legendärer JakobswegAm 25. Juli wird der traditionelle Jakobstag gefeiert. Der Heilige Jakobus ging als Namensgeber des Jakobsweges in die Geschichte ein. Bis heute ist sein Symbol die Muschel. Sie dient den Pilgern als Erkennungszeichen und bietet Schutz.

Es war Abend. Ein Hirte versorg-te noch seine Tiere. Plötzlich sah er einen Stern leuchten. Er folgte ihm und gelangte an ein Grab. Es war die letzte Ruhestätte des Heili-gen Jakobus. Dieser war ein Apos-tel Jesu und hat es sich nach des-sen Tod zum Ziel gesetzt, die frohe Botschaft in Spanien zu verbreiten. Dabei war er aber nicht allein: Ge-meinsam mit der Jungfrau Maria soll er dort das Evangelium ver-kündet und versucht haben, die Einwohner der Halbinsel zu be-kehren. So berichten es zumindest die Legenden. Fest steht, dass der Apostel bei der Rückkehr in seine Heimat den Märtyrertod starb und seine Überreste auf die Iberische Halbinsel zurückgebracht wurden. Der Ort seines Grabes erhielt den Namen Santiago de Compostela, das Sternenfeld.

Muschel als beweis für die erfolgreiche pilgerschaft

Schon bald sollte sie das „Mekka“ für christliche Reisende werden. Bis heute ist der Jakobsweg An-laufstelle für all jene, die nach dem Besonderem im Leben suchen oder einfach nur sich selbst finden möchten. Vor allem die 700 Kilo-meter lange Strecke von der fran-zösischen Stadt Saint-Jean-Pied-de-Port zur Kathedrale von San-tiago de Compostela in Spanien, versetzt die Pilger zurück in eine andere Zeit und man kann auf den Spuren berühmter Pilger wie Karl dem Großen oder Franz von Assisi wandeln. Damals wie heute spielte die Ja-kobsmuschel für die Wanderer eine ganz besondere Rolle. Bis zum 13. Jahrhundert kauften die Pilger am Ende ihrer Reise eine Muschel als Beweis für ihre Wanderschaft.

nicht alle Wege führen nach roM Ausgangspunkt des österreichischen Ja-kobsweges ist die Hainburger Pforte. Danach geht es donauabwärts nach Wien. Von dort bis zum eigentlichen Ziel Santiago de Compostela sind 3.200 Kilometer zurück-zulegen. Für all jene, die diese große Distanz scheuen, gibt es gute Nachrichten: Sie können auch in Niederösterreich auf den Spuren der Jakobsbrüder wandern. Wie weit, bleibt jedem Wanderer selbst überlassen.

intereSSante daten und fakten zuM pilgerWegAnzahl Pilger wächst: 2014 registrierten sich 237.812 Pilger im Pilger-

büro in Santiago. 2013 waren es „nur“ 215.880 Pilger. Hinzu kommen noch die Pilger, die auf ihre urkunde verzichtet haben und daher auch nicht gezählt werden.

Jeder 5. Pilger ist Student: Knapp 19 Prozent aller Pilger waren Stu-denten. Tendenz leicht steigend.

Das Christentum kannte im 1. Jahrtausend drei Wege, die jedem Wan-derer Vergebung versprachen. Der erste führte zum Grab von Petrus nach rom. Sein Symbol war das Kreuz. Der zweite führte zum Grab Jesu Christi nach Jerusalem. Sein Symbol waren die Palmwedel. Der dritte Pilgerweg führte zu den reliquien des Apostels Jacobus, die in Santiago de Compostela begraben liegen. Sein Symbol ist die Muschel.

Pilgern einst und heute

Sie wurde von einer offiziellen Ur-kunde abgelöst. Dennoch dient die Muschel nach wie vor als Erken-nungszeichen und als Schutz für die Pilger am Jakobsweg. Gleich-zeitig ist das Symbol der Muschel in ganz Europa als Wegweiser be-kannt. Eine gelbe Muschel auf meist blauem Grund weist den Ja-kobspilgern den Weg und zeigt,

durch welche Städte und Ortschaf-ten die christliche Route führt. Also einfach einmal die Augen offen halten. Man wird überrascht sein, wo sich Wege mit dem Zeichen der Muschel überall finden lassen. Neugierige können jene Pfade auch auf www.donau.com unter Ausflug & Bewegung schon vorab entdecken.

ein tag für die freundschaft

Freunde sind die Würze des Lebens heißt es so schön. Doch oftmals vergisst man in der Hektik des All-tags wie wichtig es ist, Vertraute in seinem umfeld zu haben. Am 30. Juli ist Tag der Freundschaft – also Grund genug, um ganz bewusst an unsere Liebsten zu denken und einfach einmal danke zu sagen. Nicht umsonst lehrt uns doch sogar die Werbung, guten Freunden ein Küsschen zu geben.

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aus dem Leben

Juli 2015 leben

die landwirtschaft | 51 |

Kränkung macht krankJahrelang schon war die Situation in der Familie angespannt. Als sie jung war hatte sie eingeheiratet, tat ihr Bestes um An-erkennung von den Schwiegereltern zu bekommen. Lob gab es keines, kritisiert wurde Vieles. Der Betrieb war ihr immer wichtig, sie arbeitete hart und war auch ihren Kindern eine gute Mutter. Ihrem Mann hatte sie die Treue geschworen und dieser Schwur war ihr heilig. Auch dann noch, als er begann sie immer wieder zu beschimpfen und sie dafür verantwortlich zu machen, wenn es Spannungen zwischen ihm und dem Hof-nachfolger gab. Sie versuchte zu vermitteln und auszugleichen, schluckte hinunter und bemühte sich immer wieder positiv zu denken. Das alles kostete Kraft und Lebensfreude, aber die Liebe zu ihrer Familie und dem Betrieb ließ sie da bleiben und aushalten.

Es kam der Zeitpunkt an dem sie realisieren musste, dass der Hof nicht weiter geführt wird. Der nicht enden wollende Kon-flikt mit dem Vater hatte den Sohn veranlasst, weg zu gehen und sich ein neues Leben aufzubauen. Zwar konnte sie ihren Sohn verstehen, aber ihr Herz krampfte sich schmerzvoll zu-sammen als er ging. Zurück blieben sie und ihr Mann. Auch er war verletzt, aber auch nicht bereit, seinen eigenen Anteil an der Situation zu sehen. Er suchte die Schuld bei den Anderen, verbitterte noch mehr und lud seinen ganzen Frust an dem Menschen ab, der ihm bedingungslos die Treue hielt – seiner Frau.

Sie hätten gemeinsam das Leben noch ein wenig genießen kön-nen. Stattdessen versank er immer mehr im Selbstmitleid und übersah dabei, dass sein ständiges schimpfen und jammern seine Frau kränkten. Sie, die jahrelang runter schluckte und aus hielt, wurde krank. Der Seelenschmerz hatte sich in ihrem Körper manifestiert, der nun um Hilfe schrie.

Schuldzuweisungen wären verlockend, aber nicht heilsam. Viel-mehr gilt es darauf hinzuweisen, dass alles was wir aussenden im Anderen auch seine Wirkung tut. Diese Verantwortung nimmt uns ebenso keiner ab. Wir sind es schlussendlich selbst, die ent-scheiden, ob wir in krankmachenden Verhältnissen ausharren oder sie um der Gesundheit Willen aufarbeiten oder verlassen.

bäuerliches Sorgentelefon Tel. 0810/676 810 www.lebensqualitaet-bauernhof.at

di anna ecklDipl. Lebens- und SozialberaterinTel. 0664/6025925801

Früchte oder frisch gepresste Säf-te verwendet werden. Da diese aber nicht immer Saison haben, greift man auch gerne auf tiefge-frorene Früchte zurück. Ist eine ausreichend große Tiefkühltruhe vorhanden, können Früchte zu einem günstigen Preis selbst für den Winter gelagert werden.

Grundsätzlich kann man für einen Liter Milchmixgetränk etwa 40 dag Früchte rechnen. Tiefge-kühlte Früchte kommen immer nach der etwas angewärmten Milch in den Mixer um Schäden am Gerät zu verhindern. Beeren-früchte allerdings nur so lange mixen, bis die Früchte zerkleinert sind. Zu langes Laufenlassen zer-mahlt die Kerne und das Getränk schmeckt bitter. Löskaffee vorab in wenig hei-ßer Milch oder Wasser auflö-sen. So gibt es im Milch-Mix kei-ne Klümpchen. Fügt man einem Mixgetränk Alkohol bei, wie Rum oder Weinbrand, immer erst zum Schluss, um das Gerinnen der Milch zu vermeiden.

Der fertig gemixte Milchshake kommt in einem passenden Glas mit Dekoration und Strohhalm am besten zur Wirkung.

Milchbars liegen derzeit voll im Trend. Besonders in der warmen Jahreszeit sind sie der Hit auf je-der Party. Als willkommene Er-frischung und Abwechslung sind Milchshakes ein regelrechter Blickfang für die Gäste. Früch-te, Kakao, Kaffee oder auch ein hochprozentiger Schuss bringt Vielfalt ins Glas und das auch noch mit Mehrwert. Denn Milch ist das reinste all-inclusive Natur-produkt.

genuss und energieelexier

Sie enthält einen optimalen Mix aus Eiweiß, Fett und Kohlehydra-ten. Obendrein ist sie ein wahrer Vitamin- und Mineralstoffcock-tail, der Vitalität, Leistungsfähig-keit, Wohlbefinden und Schön-heit fördert. Ein Glas eines sol-chen Energiedrinks bringt volle Power, gute Laune, bezaubern-des Aussehen und beflügelt Kör-per und Geist zu Topleistungen. Die Kraft der Milch bringt somit Frische ins Leistungstief.

tipps zum Mixen mit Milch

Die Basis eines jeden Milchsha-kes ist einwandfreie, frische und gut gekühlte Milch. Bei der Her-stellung von Fruchtmixgetränken sollten nach Möglichkeit frische

Milchcocktails: Der Tipp für jede Sommerparty

MilchShakeS beliebt bei groSS und klein Jetzt noch eine Sahnehaube und einen Strohhalm ins Glas und fertig ist der Blickfang für jedes Sommerfest. Mit Früchten und wenigen Handgriffen lässt sich auch noch zusätzlich eine pas-sende Deko zaubern. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

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leben Juli 2015

Seit 20 Jahren ist Maria Paul begeis-terte Brotbäckerin. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen führt die 55-Jährige einen Ackerbaubetrieb im Bezirk Korn-euburg. Aus ihrer Erfahrung weiß sie, wie viele Arbeitsstunden not-wendig sind, damit man überhaupt die Zutaten hat, um ein Brot zu ba-cken. „Daran denken heute aber die wenigsten“, gibt Paul zu be-denken. Deshalb hat sich die enga-gierte Bäuerin dazu entschlossen, die Ausbildung zur Seminarbäue-rin und anschließend zur Brotbot-schafterin zu machen. „Ich glau-be, dass wir wieder einen bewuss-teren Umgang mit unserem Essen brauchen. Wenn wir uns die Arbeit und die Menschen die hinter den Produkten stecken in Erinnerung rufen, würden weit weniger Le-bensmittel in den Müll wandern“, so Paul und stellt dies in ihren Se-minaren auch ganz bewusst in den Mittelpunkt. Doch nicht nur das liegt der leidenschaftlichen Bä-ckerin am Herzen. So möchte sie in ihrer Arbeit als Brotbotschafte-rin mit einigen Vorurteilen rund um das Gebäck aufräumen. „Viele denken, Brotbacken ist mit so viel Arbeit verbunden, dass sich das selber machen nicht rentiert. Das stimmt nicht“, meint Paul. In zwei Stunden kommt das fertige Brot aus dem Rohr. Wenn man bedenkt, dass Mann oder Frau maximal 20 Minuten davon zum Handkuss kommen, sind diese zwei Stunden hinnehmbar. Es gilt schließlich nur den Teig zusammenzukneten. Da-nach macht das Brot alles ganz al-leine. Aufgehen und fertigbacken – da ist es laut Paul nur wichtig, dass jemand im Hause ist.

brotbackkurse ab herbst

Was es alles braucht, um selbst das perfekte Brot zu backen lernen Sie bei den sechsstündigen Kursen der Brotbotschafterinnen „Ler-ne selbst Brot zu backen“, die ab Herbst in ganz Niederösterreich starten. Nähere Infos dazu in der jeweiligen Bezirksbauernkammer oder unter Tel. 05 0259 26204.

Eva PosCH

brotbotSchafterinnen touren ab herbst durch nÖ

Alte Tradition neu belebtMaria Paul ist Seminarbäuerin und zieht seit kurzem als „frisch gebackene“ Brotbotschafterin durchs Land. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen möchte sie eine alte Tradition zu neuem Leben erwecken und zeigen, wie modern Bäuerin-nen und Bauern von Heute wirtschaften. Kreative Geistesblitze und rezepte sol-len dabei den Bauern und den Konsumenten ins Bewusstsein rufen, warum ein bewusster umgang mit Lebensmitteln wichtig ist. Was es heißt Brotbotschafte-rin zu sein und das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit zu prägen, hat Maria Paul auf den Punkt gebracht.

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Juli 2015 leben

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SelbStgeMacht ab herbSt 26 Brotbotschafterinnen lernen Interessierten in Niederösterreich ab Herbst, welche Handgriffe es braucht, um selbst Brot zu backen. Dabei zeigen sie nicht nur, wie man den perfekten Teig herstellt, sondern geben auch Tipps, wie man ihn rasch und einfach ins rohr bringt.

einfach, Schnell und köStlich Wer glaubt, dass Brotbacken mit unzähli-gen Arbeitsstunden in der Küche verbunden ist, irrt sich. Das meiste macht der Teig alleine und gibt der Brotbäckerin somit Zeit für andere Dinge, die sie erledi-gen muss. Währenddessen kann sie sich schon am Duft des Brotes erfreuen.

Die Temperaturen steigen und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Mit dem Sommer kommt auch die Partylaune wieder voll in Schwung. Grillparties, Laubenfes-te oder sich einfach mit Freunden auf der Terrasse treffen – Gründe, um zu feiern gibt es viele. Doch mit der Einladung trudelt auch die Frage ins Haus, was man dem Gastgeber mitbringen soll?

ein highlight für alle Sinne

Hier bieten die Brotbotschafte-rinnen Abwechslung. Denn mit neuen Ideen machen sie das Brot „salonfähig“ und bringen es selbst als Geschenk groß heraus. Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich ein Brot mit persönlicher Handschrift zaubern, welches als Geschenk das Highlight jeder Party ist. Dafür das Brot einfach im Tontopf ba-cken, je nach Geschmack dekorie-ren und ab damit zum Geschen-ketisch. Trotz seines bezaubern-den Aussehens sollte man nicht darauf vergessen, dass das extra-vagante Brot nicht nur ein Augen-schmaus ist. Auch für den Gau-men ist es ein Leckerbissen. Also Messer her und genießen.

Eva PosCH

geSchenkidee brot als Mitbringsel der anderen art

Darf s auch kreativ sein?

genuSS für auge und gauMen Mit dem Brot im Blumentopf kommt auch die persönliche Note nicht zu kurz. Es ist ein Blickfang für jede Party und kann auch gleich von den Festgästen verzehrt werden. Fotos: LK NÖ/Elisabeth Heidegger

zutaten700 g roggenmehl, Typ 960

300 g Weizenmehl glatt, Typ 480

Brotgewürz nach Geschmack

20 g Salz, 300 g Sauerteig

ca. 700 ml Wasser 40° C

40 g Hefe, 20 g Schmalz

rezepttipp: das ringbrotSalz und Sauerteig im warmen Wasser auflösen, Hefe darin auf-schlämmen, Schmalz und das mit Brotgewürz vermischte Mehl dazugeben. Einen weichen Teig bereiten. Diesen etwa zehn Minu-ten rasten lassen. Aufarbeiten, zu einem ring formen, mit Wasser besprühen und mit roggenmehl leicht bemehlen. Das Brot auf-gehen lassen und bei 250° C mit Dampf einschießen. Temperatur nach zehn Minuten Backzeit auf 210° C zurückschalten. Nach drei Minuten für 15 Minuten die Back-rohrtüre (Dampfabzug) leicht öffnen, dann schließen und fertig backen. Backzeit: für 1 kg Brot ca. 55 Minuten, für ½ kg ca. 30 Minuten. Nach dem Ausbacken mit Wasser besprühen.

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leben Juli 2015

alMfeSte in niederöSterreich feiern auf hÖchsteM niveau in Purer natur

Welches Almfest ist das nächste?Almen bieten nicht nur ein herrliches Ambiente für Freizeitaktivitäten, sondern auch die notwendige ruhe um abseits vom Alltagsstress wieder Kraft und Energie zu tanken. Was gibt es dann Schöneres, als bei einem Almfest Natur, Kultur und regionale Schmankerl zu genießen.

In einer seit Jahrhunderten ge-wachsenen Kulturlandschaft bie-ten Almen Lebensraum für vie-le Pflanzen und Tiere. In diesem Ambiente werden wertvolle und gesunde Lebensmittel produ-ziert. Almen sind durch Almwirt-schaft entstanden und können nur durch die Bewirtschaftung seitens der Bauern erhalten wer-den. Die Almbauern treiben ab Ende Mai die Rinder und Scha-fe auf die Almen. Enormes Wis-sen und harte Arbeit sind für die nachhaltige Bewirtschaftung Vo-raussetzung.

hochgenuss für körper, geist und Seele

An verschiedenen Standorten soll nun die Arbeit einer brei-ten Öffentlichkeit zugänglich ge-macht werden, deshalb werden

Almfeste organisiert, die den Be-suchern ein reichhaltiges Pro-gramm bieten. Während die Rinder und Schafe die saftigen Almwiesen genießen, lassen die Besucher die einzigartige Land-schaft auf unseren Almen, fernab der Alltagshektik, auf sich wirken. Sie erleben die Almwirtschaft und die umfangreichen Aufgaben der Halter und Halterinnen haut-nah. Bei der Jause mit regional-typischen Produkten vom Bauern aus unserer Berglandschaft wird sowohl Gaumen als auch Auge verwöhnt. Eltern schenken ihren Kindern einen Tag mit Natur pur, Spannung, Spiel und Spaß beim Kinderprogramm.Tradition und Volkskultur, Volks-musik und Brauchtum sind das Spiegelbild der aktuellen Lebens-umstände, Gefühle der Men-

schen und bleiben daher immer lebendig. Tradition und Moderne sind keine Gegensätze, sondern eine spannende Geschichte über einen Zeitraum. Die Almen in Niederösterreich und deren Be-wirtschafter freuen sich auf Ihren Besuch!Der Terminfolder mit näheren

Informationen kann gerne beim NÖ Alm- und Weidewirtschafts-verein unter Tel. 05 0259 46700 kostenlos angefordert werden.

DI augusT BITTErmaNN

NÖ alm- und Weidewirtschaftsverein

Tel. 05 0259 46700

Die Ernährungswissenschaftlerin Margot Fischer hat ihr Wildkräu-terwissen in zwei Bücher ver-packt, die im praktischen Schu-ber griffbereit auf ihren Einsatz warten. Wer sich aufmacht, Wild-pflanzen zum Essen zu sammeln, nimmt die Enzyklopädie mit ins Grüne. Es muss nicht einer der 25 traditionellen Kräutersammelta-ge sein, über die die Enzyklopä-

die einen Überblick gibt, frisch verkocht ist jeder Tag ein Sam-meltag. Fischer informiert in die-sem Nachschlagewerk über die Geschichte, die Kennzeichen, die Verwechslungsmöglichkeiten, die Kulivierung, den Standort, die Blüte- und Sammelzeit, die Konservierung, die Inhaltsstoffe, die medizinischen Eigenschaf-ten und Anwendungen und über

mögliche unerwünschte Wirkun-gen der jeweiligen Pflanze. Ein Rezepttipp ergänzt die Vorstel-lung.Nach dem „Ernten“ greift man beherzt zum Kochbuch fin-det Rezepte mit und ohne Fleisch, vegane Gerichte, Raw-Food Rezepte und Heilan-wendungen. So ein Genuss-rezept ist zum Beispiel der

Bevor man Wildpflanzen verkocht, muss man sie sicher bestimmen können, und wenn man sie verkocht, sollte es mit tollen rezepten ge-schehen – schlag beides nach bei Margot Fischer.

Wilde genüSSe enzykloPädie und kochbuch der essbaren Wildkräuter

Essen statt jäten

anreiSSer Bildtext Foto: Autor

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Juli 2015 leben

die landwirtschaft | 55 |

Buchtipp – almanach NÖ

pure lust aufs WandernEntdecken Sie die niederösterreichi-schen Almen – Einladende Aufstiege, überwältigende Ausblicke und gemüt-liche Hütten lernen Sie im lang er-warteten Almanach kennen. Jede der 54 Almen zwischen dem Ybbstal und der Buckligen Welt stellt sich mit Foto und großer Lagekarte vor. Der nieder-österreichische Almwirtschaftsverein garantiert Insidertipps: Auf einen Blick sehen Sie Einkehr- und Übernachtungs-möglichkeiten, Schwierigkeitsgrad und Aufstiegsvarianten. Von ausgedehnten rundstrecken bis zu herausfordernden Aufstiegen ist für anspruchsvolle Wan-derer ebenso wie für vergnügte Geher etwas dabei. Weglänge, Gehzeit, Familientauglichkeit und Besonder-heiten entlang des Wegs werden übersichtlich präsentiert. Hütten-bewirtschafter und Öffnungszeiten werden ergänzt durch Angaben über Almbewirtschafter, Weidetiere und touristische Angebote in der umgebung.

Im Extrateil erfahren Sie mehr über Feste, Lieder und Bräuche auf den Almen. Sie lesen über die Sprache der Alm, die Tourismusregionen im alpinen Niederösterreich. Zu Ihrer Sicherheit lernen Sie mehr über das richtige Verhalten beim Zusammentreffen mit Weidetieren.Der neue ALManach gehört um 16,90 Euro zuzüglich Versand schon bald Ihnen – Bestellungen werden vom NÖ Alm- und Weidewirt-schaftsverein gerne unter Tel. 05 0259 46700, per Mail: [email protected] oder auf www.almwirtschaft.com entgegengenommen.

termine 13. Juni: Wechselgebiet 9. „Schwaigen-reigen“® - Festival der Almhütten am Wechsel Beginn 10 uhr, Info: www.schwaigen-reigen.at oder Tel. 0800/808117 5. Juli: Schoberalm – puchberg/Schneeberg Schoberkirtag, Hl. Messe um 10.30 uhr mit den D’Schlofhaumbuam

aus Miesenbach; anschl. Frühschoppen und Almfest mit der Standerl-partie Puchberg; Info: 02636/3242-11

26. Juli: dürrenstein – göstling/Ybbs Almmesse um 11.30 uhr bei der Halterhütte Dürrenstein anschl. ge-

mütliches Almfest. Info: 0664/54208802. august: zeisel-hinteralm – kleinzell Almmesse um 11 uhr anschl. gemütliches Almfest mit Volksmusik,

Zufahrt und Parkmöglichkeit über Ebenwald – Wanderung ca. eine hal-be Stunde - Info: 0664/5230709

2. august: hochkar – göstling/Ybbs Almmesse um 11.30 uhr bei der Halterhütte und danach gemütlicher

Ausklang beim Halterhaus. Info: 0664/598448115. august: geisenbergalm – Schwarzenbach/pielach 66. NÖ Almwandertag; Beginn 9 uhr, Info: 05 0259 46700; Zufahrt mit

PKW möglich, Gehzeit vom Parkplatz zum Festgelände ca. 20 Minuten23. august: Mamauwiese – gutenstein Almkirtag, Almmesse um 10 uhr beim Sebastianmarterl anschl. Früh-

schoppen mit der Schneebergland Böhmischen. Ab 14 uhr spielen die Mostlandstürmer. Tel. 0664/73476990

6. September: Maiszinken – lunz am See 5. Almherbst im „Moas“ mit buntem rahmenpro-

gramm für die gesamte Familie; Beginn 11.30 uhr beim Bauernhaus Moas

Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.

Info: 07486/8479, www.moaserhof.at

TermineAlmfeste

Das Pflanzenwissen der einfachen Leutdie leissinger oma und der Pepi onkelEunike Grahofer nimmt in ihren Büchern die Leser bei der Hand und entführt sie in Groß- und urgroßmutters Zeiten. Man sitzt im Waldviertel mit der Leissinger Oma und dem Pepi Onkel an einem Tisch und hört gespannt den Geschichten zu, die sie über roten Holler, ringelblumen, Zibeben, Käsepap-pel&Co erzählen. Man taucht ein in die karge Nachkriegszeit, wo das Heilwis-sen um die Kräuter in Natur und Garten noch vielen Menschen geläufig war. Doch auch der Pepi Onkel lernte dazu, als sein Kriegskamerad aus Vorarlberg außer sich vor Freude war, als er den „so gesunden“ roten Holler sah. Für den Pepi Onkel war er von Kindheit an unter „giftig“ vermerkt. Doch von nun an nutzte auch er die gesunde Seite des roten Hollers. Kräuterpädagogin Grahofer verpackt in die Erzählungen ihrer Gesprächspartner, von der Kräu-terfrau Gerlinde bis zum Walter und der Paula Tant auch viele praxiserprobte ratschläge und rezepte, wie zum Beispiel für „Frauenseeletröster Kekse“ aus Butter, Dinkelmehl, Königskerzenblüten, Zimt, Muskat, Nelken, Kürbisker-nen, Eiern und Zucker. Das rezept verrät Kräuerfrau Gerlinde im Buch „Pepi Onkel“, das um 19,90 Euro unter ISBN 978-3-99025-160-7 im Freya Verlag erschienen ist. Bei der Leissinger Oma gibt es rezepte für Wildfruchtmarme-lade und der Leser erfährt, was ein Passierschwammerl ist. Die „Leissinger Oma“ gibt es im Buchhandel unter ISBN 978-3-99025-103-4 um 19,90 Euro.

Wildfruchtessig mit Dost Zutaten: 150 g Himbeeren od. Brom-beeren od. Heidelbeeren od. Kornel-kirschen od. Quitten od. Schlehen od. Sanddorn, 750 ml Apfelessig, 1 TL Honig, 1 Handvoll Hundsrosen-blütenblätter, 2 Zweige Dost.

Zubereitung: Die sorgfältig ver-lesenen Früchte mit Essig übergie-ßen. Honig, Rosenblätter und Dost hinzufügen und gut verschlossen bei Zimmertemperatur mindes-tens fünf Monate ziehen lassen. Ab-seihen und in dicht verschlossenen Flaschen kühl und dunkel lagern.

Die zwei Bände sind im Mandel-baum Verlag erschienen. Es gibt sie im Schuber um 59 Euro unter ISBN 978385476-433-5 im Buch-fachhandel.

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leben Juli 2015

stellen musste. Fragen, die sie mit ihrem Mann, dem 38-jähri-gen Bauer Matthias, gemeinsam lösen will.

Veränderte frauenrollen haben auswirkungen

Altbauer Hans konnte seine Rol-len als Betriebsführer und Funk-tionär nur im Zusammenspiel mit Maria ausfüllen. Am Beispiel von Anna sehen wir, wie ihre Ent-scheidung für ein politisches Amt zu kandidieren, die Erwartungen an sie als Schwiegertochter, Bäue-rin und Partnerin durcheinander bringen kann. Auch die Berufstä-tigkeit von Anna hat Auswirkun-gen. So muss Maria zum Beispiel wieder einen Teil des Haushaltes der Jungen übernehmen. Matthi-as versucht, neben seiner Arbeit Erziehungs- und Haushaltsaufga-ben zu übernehmen. Hans muss mehr denn je mithelfen.

Neben den Arbeitsaufteilungen verschieben sich auch Status und Macht: Anna gewinnt mehr Selbstwert und Autonomie. Für Maria ist die Situation wohl am schwierigsten. Denn damit be-

Ausbildung, ein eigenes Ein-kommen und viele Fähigkeiten. Doch wie andere junge Bäuerin-nen auch stellt sie sich viele Fra-gen: „Wie will ich meine Kinder erziehen? Wie möchte ich meine Partnerschaft leben? Welche be-rufliche Karriere reizt mich? Und auf welche Art und Weise ver-binde ich das mit meinen Frei-zeitbedürfnissen?“ Fragen, die sich die Generation davor kaum

Maria Huber ist Bäuerin mit Leib und Seele. Ihr Leben lang hat die 65-jährige die traditionelle Bäuerinnenrolle ausgefüllt. Am Hof war sie für Haushalt, Nah-rung, Kindererziehung, Garten und die Pflege von Angehörigen zuständig, arbeitete aber auch am Betrieb mit. Damit hat sie ihrem 68-jährigen Mann – dem Altbauer Hans – den Rücken für öffentliche Funktionen frei ge-halten. Die Erwartungen, die an sie als zugeheiratete Bäuerin gestellt wurden, hat sie damals ganz selbstverständlich über-nommen. Alternativen waren einfach nicht vorstellbar.

Die Bereitschaft, sich an Rol-lenerwartungen anzupassen, ist eng mit dem Bedürfnis nach Zu-gehörigkeit verbunden. Dane-ben ist die Angst vor Gesichts-verlust ein starkes Motiv, in vor-gegebene Rollen zu schlüpfen: „Was werd´n sonst d`Leut sa-gen?“ Durch zu viel Anpassung an Rollenerwartungen können auf der anderen Seite wichtige eigene Bedürfnisse auf der Stre-cke bleiben. Resignation und

Männer- und besonders Frauenrollen sind in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden. Auch im bäuer-lichen Familienbetrieb bringen viele junge Bäuerinnen neue Vorstellungen auf die Höfe. Die Veränderung von rollenbildern ist nicht immer einfach. Spannungen und Konflikte sind dabei häufige Begleiter.

Frustration sind Folgen davon. Schwiegertochter Anna hat das überlieferte Rollenspektrum am Huber-Hof erweitert. Die 37-Jäh-rige ist nach der Geburt ihrer drei Kinder wieder in ihren Be-ruf zurückgekehrt und arbeitet für 20 Stunden bei einer örtli-chen Bankfiliale. Sie ist gesellig und beliebt – und will für den Gemeinderat kandidieren. Die dreifache Mutter hat eine gute

artikelSerie teil 1 beisPiele aus der Praxis zeigen ProbleMfelder auf

Frauenrollen am Bauernhof

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bezugspunkte für rollenverhaltenErwartungen und Einflussfaktoren

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betrieblicheEntwicklung

wirtschaftl.,berufl. Situation

Region, Ort,„die Anderen“

eigene Werte,Ideale, Fähigkeiten

Umfeld, NachbarnHerkunftsfamilie

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Juli 2015 leben

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kommt sie die eigenen fehlen-den und oftmals auch versäum-ten Möglichkeiten zur Selbst- und Mitbestimmung vor Augen geführt. Tatsächlich ist es auch Maria, der das neue politische Engagement von Anna gar nicht passt: „Müsst ihr jungen Frauen euch heut´zutage überall rein-drängen? D´Leut reden auch schon!“ Spannungen und Kon-flikte im Alltag sind die Folge.

rollenbilder bewusst machen

Die Rollentheorie betrachtet das Zusammenspiel des einzelnen mit dem Umfeld. Verschiedene Rollen zu erkennen und die dar-an geknüpften Erwartungen be-wusst zu machen, ist ein bedeu-tender Erfolgsfaktor für Familien-betriebe. In der Mediation kön-nen solche Rollenkonflikte gut geklärt und miteinander ausge-handelt werden.

DI JosEF sTaNgL, ma

mediator und Tierhaltungsberater

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Die neuen umwelthaftungsgesetze haben ein höheres risiko für die Landwirte gebracht, denn jeder Betrieb und somit auch jeder Landwirt haftet – auch wenn kein Verschulden vorliegt – für die Schädigung an Boden, Gewässern, geschützten Arten und natürlichen Lebensräumen. Diese Haftung gilt auch dann, wenn Sie nur im Nebenerwerb tätig sind.

umweltorganisationen haben in den neuen Haftungsregeln eine starke Position. Verbände wie Glo-bal 2000, WWF, Greenpeace oder die Naturschutzbünde haben das recht, vermeintliche Schädigungen

bei der Behörde anzuzeigen und können im Sanierungsverfahren volle Parteistellung erlangen. Dadurch sind sie etwa auch in der Lage, gegen Bescheide der Behörde zu berufen.

reicht die deckung „Sachschä-den durch umweltstörung“?Selbst wenn bestehende Versiche-rungsverträge eine Deckungser-weiterung für „Sachschäden durch umweltstörung“ beinhalten, ist das neue Haftungsrisiko (uSK) nicht automatisch gedeckt. Dies liegt daran, dass es sich dabei um zwei völlig verschiedene Anspruchs-grundlagen handelt.

Bei „Sachschäden durch umwelt-störung“ liegt ein zivilrechtlicher Schadenersatzanspruch eines geschädigten Dritten vor, der vor den unabhängigen Zivilgerichten geltend gemacht werden kann. Im unterschied dazu gibt es bei der Haftung für umweltsanierungs-kosten (uSK) einen öffentlich-rechtlichen Anspruch, der von der

Bezirkverwaltungsbehörde beim verursachenden Betrieb eingefor-dert wird.

ausreichender Schutz nur mitder umweltsanierungskosten-Versicherung (uSkV)Achten Sie darauf, dass Ihr Ver-sicherungsvertrag den Baustein uSKV beinhaltet. Nur so können Sie Ihren landwirtschaftlichen Betrieb umfassend gegen die risken durch die neuen umwelthaftungsgesetze schützen.

Ihr NV-Versicherungsberater infor-miert Sie gerne. www.noevers.at anzeige

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sind sie gegen umweltsanierungskosten geschützt?

Mädchen lieben rosa, Burschen schnelle Autos und der Män-nerschnupfen hat bereits seit längerem einen fixen Platz im Wortschatz vieler Frauen einge-nommen. Klischees, die Män-nern und Frauen gleicherma-ßen ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Doch mal ehrlich – einen Mähdrescher muss man nicht einparken und welchem Mann kommen nicht die Gefüh-le hoch, wenn er einen Geschirr-berg vor sich hat, den es zu be-wältigen gilt? Fakt ist, in vielen Bereichen schwinden heutzutage die Unterschiede. So befinden sich beispielsweise fast 40 Prozent der heimischen land- und forst-wirtschaftlichen Betriebe fest in Frauenhand. Als Betriebsführe-rinnen nehmen sie damit eine

Frauen-Männer-Klischees gibt es viele. Damit sie das Miteinander am Hof nicht beeinträchtigen, einige Daten und Fakten zum Nachdenken und Schmunzeln.

rollenbilder vorurteile und klischees von gestern

Männer sind anders, Frauen auch

Rolle ein, die es früher so nicht gab. Untersuchungen zeigen, dass eine klare Unterscheidung zwischen Männer- und Frauen-rollen nur noch schwer möglich ist. Der Grund dafür ist leicht er-

klärt: Frauen übernehmen ver-stärkt „Männerrollen“ und die damit verbundenen Arbeiten. In den Familienbetrieben hat sich vor allem die partnerschaft-liche Betriebsführung durchge-setzt. Das heißt, dass relevante Entscheidungen von Bäuerin und Bauer gemeinsam getrof-fen werden. Das Miteinander hält seit längerem auch in an-deren Arbeitsbereichen Einzug. So wollen immer mehr Män-ner auch ihren Teil bei der Kin-dererziehung und im Haushalt leisten oder dabei sogar die ers-te Geige spielen. Besonders die junge Generation zeigt den al-ten Vorurteilen die kalte Schul-ter und sucht ganz bewusst neue Wege der Arbeitsteilung.

Eva PosCH

kliSchee trifft Wirklichkeit Bäuerin und Bauer ziehen am Hof an einem Strang. Die Einteilung in Frau-en- und Männerarbeit ist hinderlich. Ausschlaggebend ist, wer welche Arbeiten lieber macht und Zeit findet.

Foto

: LK

/Eva

Pos

ch

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faSzination haMburg 36 Mitglieder der Landjugend Niederösterreich bega-ben sich auf Entdeckungsreise in die deutsche Hansestadt Hamburg. Erfahrungen sammeln, kulturelles Wissen mit nach Hause nehmen und Freunde finden, so das Wochenendprogramm der reisegruppe. Fotos: LJ NÖ

Wochenendtrip nach HamburgDen Blick für internationales Wis-sen schärfen, andere Städte ken-nenlernen oder einfach das Mitei-nander leben – das sind Faktoren, die bei der Landjugend Nieder-österreich hochgehalten werden. Mit Kurztripps in andere Städte erweitern die Landjugendlichen immer wieder ihren Horizont. So auch kürzlich auf einem Wo-chenendausflug in die Hansestadt Hamburg. 36 Mitglieder nahmen an der Reise teil. Sightseeing, eine

Bootsfahrt und die faszinierende Hafen-Arbeitswelt standen dabei ebenso auf dem Programm wie so manches kulturelle Highlight. Denn mit dem Musical „König der Löwen“ nutzten einige Mitreisen-de die Gelegenheit, Hamburg als Kunststadt kennenzulernen. Mit einem Kiezrundgang und der Be-sichtigung der Reeperbahn klang die Reise aus. Der Tenor: „Man darf gespannt sein, wohin es als nächstes geht.“

58 Mäherinnen und Mäher trotz-ten beim Landesentscheid Sen-senmähen in Türnitz dem Wetter. Die Jury bewertete die Schnellig-keit des Mähens und die Sauber-keit der Mahd. Der Landessieg ging heuer an Roman Blühberger in der Kategorie Burschen über 18. Daniel Gravogl bekam den

Pokal in der Kategorie Burschen unter 18 und Heidi Kahrer holte sich bei den Mädchen den Sieg.

Heuer gab es erstmals die Mög-lichkeit, mit einer 90 Zentimeter langen Sense mitzumähen. Dies nahmen 24 Teilnehmer in An-spruch. In dieser Kategorie waren

Renate Braunshofer und Matthi-as Krickl die Gewinner. Unter der fachkundigen Jury befanden sich Franz Lechner, Mario Karner, An-ton Leonhardsberger, Franz Wa-xenegger und Veronika Heinz. Sie nahmen die Sorgfalt im Um-gang mit den Wettbewerbsgerä-ten unter die Lupe.

verständnis schon bei kindern stärkenImmer weniger Menschen haben direkten Kontakt mit der Landwirt-schaft. Vor allem Kinder wissen über die Arbeiten auf einem Bau-ernhof nur noch das, was sie von der Werbung vermittelt bekommen. Genau hier setzt die Landjugend Niederösterreich den Hebel an und weitet ihr Kinder-Angebot „Land-wirtschaft begreifen“ noch weiter aus. So bekommt die „Landwirt-schaft begreifen“-Kiste, welche Kindern Themen rund um die Landwirtschaft näher bringen soll und bei den unterschiedlichsten Events eingesetzt wird, Zuwachs in Form einer zweiten Kiste mit neuen Spielideen. Ab jetzt kann man alle Materialien im dazugehörigen Auto-anhänger, für einen Kostenbeitrag von 90 Euro ausleihen. Nähere Infos unter Tel. 050 259 2 6311.

landeSentScheid SenSenMähen erfolg auf ganzer linie

Neue Kategorie eingeführt

| 58 | die landwirtschaft

landjugend Juli 2015

unterwegs im Zeichen von Tradition und VolkstanzMit gleich zwei Volkstanzfesten nacheinander setzte die Landjugend ein starkes Zeichen in der Kultur- und Brauch-tumspflege. So stellten sich beim Jugendvolkstanzwettbewerb der Landjugend NÖ gleich sechs Tanzgruppen der fachkundigen Jury. Der Bewerb wurde im Zuge des Tages der jungen Tracht auf der Garten Tulln veranstaltet und bot dem Publikum sehenswerte Darbietungen der Volkstanzgruppen. Besonders über ihren Erfolg freuen konnten sich die Gruppen Zeillern (Bronze), Ybbsitz (Silber, im Bild) und Sonntagberg/Allhartsberg (Gold) über ihren Kategoriesieg. Das zweite Highlight war das 34. Waldviertler Volkstanzfest in Allentsteig. 17 Volkstanzgruppen, tolle Volkstänze und der eine und andere Schuhplattler erfreuten die Besucher.

kein Wetterglück hatten die Teil-nehmer beim Landesentscheid Sen-senmähen. Dennoch war das action-reiche Event ein voller Erfolg.

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Juli 2015 Bildung

Die Landwirtschaft | 59 |

Der Abschluss einer Lehre in der Land- und Forstwirtschaft ist nach Absolvierung der P� icht-schule (9. Schuljahr) oder nach der landwirtschaftlichen Fach-schule als Anschlusslehre (Zweit-lehre) möglich. Mit Jänner 2015 gab es in NÖ in der Land- und Forstwirtschaft 239 Lehrlinge, davon 153 Fremdlehrlinge und 86 Heimlehrlinge. Die Absolvie-rung einer Heim- oder Fremd-lehre ist bei einem anerkannten Lehrbetrieb möglich. Auch Aus-bildnerinnen und Ausbildner mit Facharbeiter- oder Meister-quali� kation können die Lehre übernehmen. Facharbeiterinnen und Facharbeiter können nach Absolvierung des Ausbildungs-lehrganges mit 40 Stunden auch anerkannt werden.

Aufl agen beachten

Durch die Ausbildung am Lehr-betrieb und in der landwirt-schaftlichen Schule wird der Ju-gendliche persönlich und fach-lich quali� ziert. Die Familien-beihilfe wird länger gewährt und der Lehrbetrieb kann die Lehr-betriebsförderung in Anspruch nehmen. Die Basisförderung bei der Lehrbetriebsförderung beträgt für bäuerliche Betriebe beispielsweise im ersten Lehr-jahr 1.806 Euro, im zweiten 1.681 Euro und im dritten 1.081 Euro. Das Ausbildungsverhältnis wird mit der Facharbeiterprüfung beendet.

Lehre nach der Pfl ichtschule

Die Lehre dauert drei Jahre. Die Berufsschule ergänzt die prakti-sche Ausbildung mit der � eorie in den Fachgegenständen und zusätzlichen Inhalten wie EDV, Englisch und Persönlichkeits-bildung. Die Berufsschuldauer

beträgt zehn Wochen pro Lehr-jahr. Die Berufsschule für alle Fachrichtungen der Landwirt-schaft be� ndet sich am Edelhof bei Zwettl. Ausnahme ist die Be-rufsschule für Gartenbau, die in Langenlois ist.

Anschlusslehre

Für landwirtschaftliche Betriebe mit mehreren Schwerpunkten bietet sich die Anschlusslehre an. Diese kann am elterlichen Be-trieb oder auf einem Fremdbe-trieb absolviert werden. Es wird ein weiterer Beruf mit der Fach-arbeiterprüfung abgeschlossen. Für diese Anschlusslehre werden in den meisten Berufen zwei Jah-re der ersten Lehre angerechnet. Die Anschlusslehre dauert da-her nur mehr ein Jahr. Hier bie-tet sich nach dem Abschluss der landwirtschaftlichen Lehre ein Anschlusslehrverhältnis in der Forstwirtschaft, in Weinbau und Kellerwirtschaft oder im Länd-lichen Betriebs- und Haushalts-management an. Zur Vorberei-tung auf die Facharbeiterprüfung werden, je nach Lehre und be-

reits besuchter Schule, Lehrlings-tage bzw. Kurse angeboten.

Beantragung

Der Lehrvertrag bzw. die An-erkennung als Lehrberechtigter und Lehrbetrieb ist über die Be-zirksbauernkammer bei der NÖ Land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungs-stelle einzureichen. Entspre-chende Formulare liegen in den Bezirksbauernkammern auf oder sind unter www.lehrlingsstelle.at erhältlich.

Sozialversicherung

Fremdlehrlinge sind vor Beginn der Lehre bei der NÖ Gebiets-krankenkasse anzumelden. Bei hauptberu� icher Mitarbeit im elterlichen Betrieb besteht Mel-de- und Beitragsp� icht bei der Sozialversicherungsanstalt der Bauern. Die Beitragshöhe ist ab-hängig vom Einheitswert und be-trägt ab dem 18. Lebensjahr etwa ein Drittel des Betriebsleiterbei-trages. Das Lehrverhältnis hat keinen Ein� uss auf die Beitrags-höhe in der Sozialversicherung.

Für mitarbeitende Familienmit-glieder gibt es eine Förderung der NÖ Landesregierung von 366 Euro pro Kalenderjahr. Die För-derung kann nur über die Home-page der NÖ Landesregierung nach Ablauf eines Kalenderjahres beantragt werden.

Lehrlingsentschädigung

Die Lehrlingsentschädigung ist im Kollektivvertrag für Dienst-nehmer in bäuerlichen Betrieben bzw. Gartenbaubetrieben in NÖ geregelt und beträgt für bäuerli-che Betriebe im ersten Lehrjahr 602 Euro, im zweiten 840,80 Euro und im dritten 1.081,26 Euro.Weitere Informationen erhalten Sie bei der NÖ Land- und forst-wirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle unter Tel. 05 0259 26402 oder unter [email protected].

LEHRVERTRAG VORTEILE IM ÜBERBLICK

Lehrverhältnis abschließenMit dem Abschluss eines Lehrverhältnisses wird der Jugendliche durch die Ausbildung am Lehrbetrieb zur Facharbeiterqualifi kation geführt. Ein Lehrvertrag bringt auch fi nanzielle Vorteile mit sich.

DIPL.-HLFL-ING. ALFRED WIMMERNÖ Land- und forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Tel. 05 0259 [email protected]

Landwirtschaft, Weinbau und Kellerwirtschaft, Forstwirtschaft, Ländliches Betriebs- und Haus-haltsmanagement, Pferde-wirtschaft, Gartenbau, Feld-gemüsebau, Gefl ügelwirtschaft, Bienenwirtschaft, Fischerei-wirtschaft, Forstgarten- und Forstpfl egewirtschaft, Obstbau und Obstverwertung, Molkerei- und Käsereiwirtschaft, Landwirt-schaftliche Lagerhaltung und Bio-masseproduktion und land- und forstw. Bioenergiegewinnung.

Lehrberufe

WEITERBILDUNG LIEGT IM TREND Im Vorjahr konnte an 1.284 Ausbildungswil-lige der Facharbeiterbrief überreicht werden. Nach der Facharbeiterprüfung kann in der Sparte auch die Meisterprüfung abgelegt werden. Foto: Rita Newman

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| 60 | Die Landwirtschaft

Bildungskalender Juli 2015

Bauen, Energie und Landtechnik

Errichtung von Trockensteinmau-ern (24 UE) 16.07.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Ybbs/Donau20.08.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Leobendorf

27.08.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Straning03.09.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Thermen-region10.09.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Marbach/Donau

Kosten: EUR 160,- Anmeldung: 02732/87516

Dienstleistungen und Einkom-menskombination

Onlineschulung Allergeninfor-mation Kosten: EUR 15,- Anmeldung: 05 0259 26100

Pfl anzenproduktion

UBB Onlinekurs Biodiversitätsfl ächen im ÖPUL 2015 – Was soll ich anbauen?UBB Weiterbildung: 1 hKosten: EUR 10,- Anmeldung: 05 0259 26100

Tierhaltung

Bienen: Erkennen von Bienen-krankheiten 17.07.15; 08:00-12:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-0

Bienen: Praxis 4 - Varroa & Überwinterung 30.07.15; 09:00-13:0031.07.15; 09:00-13:0031.07.15; 13:00-17:00Ort: LFS Edelhof17.07.15; 09:00-13:0017.07.15; 14:00-18:00Ort: LFS Gaming18.07.15; 09:00-13:00

Ort: LFS Gießhübl12.07.15; 09:00-13:00Ort: LFS TullnKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

TGD Onlinekurs Biosicherheitsmaßnahmen am landwirtschaftlichen BetriebTGD Anerkennung: 2 hKosten: EUR 20,- (Einführungspreis)Anmeldung: 05 0259 26100

Umwelt und Biolandbau

Brauchtumsjahr - Pfl anzen-verwendungen im Jahreskreis - Herbst 04.09.15-04.09.15; 09:00-17:00Ort: Mantlerhof, Mantler Josef und Margit, GedersdorfKosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Einführung in die Pomologie - Obstsortenbestimmung 12.09.15-07.11.15; 09:00-17:00Ort: Kutscherhof, Gästehaus Veroni-ka, Purgstall an der ErlaufKosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Grüne Kosmetik-Pädagogik-Lehrgang15.09.15-07.12.15; 09:00-17:00Ort: LK Wien,Kosten: EUR 590,- Anmeldung: 05 0259 26100

Papierschöpfen 10.09.15-11.09.15; 09:00-17:00Ort: Betrieb Aichberger, Wartmann-stettenKosten: EUR 140,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wilde Pfl anzen im Visier - Der Beifuß 14.07.15; 16:00-20:00Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 65,- Anmeldung: 05 0259 26100

Veranstaltung

Gartenkino im Schulgarten 31.07.15; 21:00 Ort: Gartenbauschule LangenloisAuskunft: 02734/2106

FEBS® - REITPÄDAGOGISCHE BETREUUNG NACH DELL‘MOUR® 31. AUGUST 2015 BIS 24. OKTOBER 2015; 09 BIS 17 UHRORT: LK NÖ, ST. PÖLTENKOSTEN: EUR 1.590,- PRO PERSON (UNGEFÖRDERT)ANMELDUNG: 05 0259 26106

ZERTIFIKATSLEHRGANG NATUR- UND LAND-SCHAFTSVERMITTLUNG BEGINN: HERBST 2015; 09 BIS 17 UHRORT: PÖGGSTALLKOSTEN: NOCH OFFEN ANMELDUNG: 05 0259 26108

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Bildung the best of

Mehr als 3.000 Besucher beim Jubiläumsfeldtag in Lannach Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des RWA-Standorts Lannach veranstaltete das Team der Saatguteigenmarke „Die Saat“ einen Feldtag, der gut besucht war. Lannach, 21. Juni 2015 – Der Jubiläumsfeldtag lockte vergangenes Wochenende zahlreiche Menschen an. Insgesamt feierten rund 3.100 Besucher gemeinsam mit der RWA das 30-jährige Jubiläum des Standorts in Lannach. Darunter befanden sich auch mehr als 500 Schüler von land-wirtschaftlichen Fachschulen. Auf besonders großes Interesse stießen die geführten Rundgänge am Standort, die umfangreiche Sortenschau sowie der ORF-Frühschoppen. „Der RWA-Standort in Lannach hat sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem wichtigen Zentrum für die Landwirt-schaft entwickelt. Darauf sind wir stolz und haben uns sehr gefreut, dass so viele Menschen das runde Jubiläum mit uns gefeiert haben“, sagte RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf im Rahmen des Jubiläumsfeldtags.Highlights des FeldtagsDie zahlreichen Führungen durch die modernen Produktionsanlagen sowie dem Saatgutlabor weckten großes Intersse bei den Besuchern. Weiters beeindruckend waren die Leistungsschau der Landtechnik sowie die Präsentation der neuen Lagerhaus-Drohne und dem neuen Boden-probenentnahme-Service. Im Rahmen des Feldtags nutzten Landwirte vor allem die Möglichkeit sich über die aktuellen Sorten zu informieren. Eine umfangreiche Sortenschau mit rund 20 Kulturen und 200 Versuchsparzel-len präsentierte die leistungsstärksten Saatgutsorten der RWA-Saatgu-teigenmarke „Die Saat“. Mehr Infos unter www.rwa.at Anzeige

Neue Hybridrapssorte DK EXPRESSIONDer Züchtungsfortschritt bei Raps ist enorm, vor allem bei Hybriden. Hybriden bringen einen deutlichen Mehrertrag, insbesondere in trocke-nen Lagen oder unter Stressbedingungen.

Mit der Sorte DK EXPRESSION steht dem Landwirt in Österreich eine neue, extrem leistungsstarke Winterkörnerrapshybride zur Verfügung. Die Ergebnisse der mehrjährigen offi ziellen Versuche zeigen deutlich die Stärken und Vorzüge.

DK EXPRESSION ist die ertragsstärkste Sorte in den offi ziellen Versuchen in Österreich. Auf Grund seiner überzeugenden Leistungen wurde DK EX-PRESSION schon nach zweijähriger Prüfung zugelassen. DK EXPRESSION zeigt eine sehr rasche Jugendentwicklung, somit ist DK EXPRESSION auch für späte Saattermine noch geeignet. Eine Einkürzung im Herbst und im Frühjahr wird empfohlen. Im Frühjahr regeneriert sich DK EXPRESSION extrem schnell, in der Blüte und Reife fi ndet sich die Sorte im Mittelfeld und kann dadurch die eingesetzten Nährstoffe gut in sichere Ertragsfak-toren umsetzen (mehrjährig 109 % relativ im Trockengebiet und damit erster Platz im Kornertrag). Auch im Ölgehalt ist DK EXPRESSION deutlich im Spitzenfeld und erzielt mit 111 % relativ im Trockengebiet den höchs-ten Ölertrag. DK EXPRESSION ist zudem sehr stresstolerant und gleicht ungünstige Witterungs- oder Bodenverhältnisse gut aus.Weitere Informationen fi nden Sie im Internet unter www.saatbau.com.

Weitere Veranstaltungen fi nden Sie unter www.lfi .at/noe und www.landimpulse.at

Foto: Graf

Page 61: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

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Page 62: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

| 62 | Die Landwirtschaft

Bildung/Buchtipps Juli 2015

Bester Gärtnerlehrling gesucht und gefunden

Buchtipp – Die ganze Kraft der Alpen

BERUFSWETTBEWERB WAR VOLLER ERFOLG42 Facharbeiter-Aspiranten nahmen an der diesjährigen Suche nach dem besten Gärtnerlehrling Niederösterreichs teil. Sie alle nutzten den Bewerb zur optimalen Vorbereitung für die nahenden Facharbeiterprüfungen. Zum 32. Mal ging der Berufwettbewerb bereits über die Bühne. Die schweiß-treibenden 33 Grad Celsius an diesem Tag konnte die zukünftigen Gärtner Facharbeiter nicht von Spitzenleistungen abhalten und Gruber Verena, Lehrbetrieb Lagler – Kleinpöchlarn, nützte diese Bedingungen am besten und holte sich den Sieg. Scharner Anna, Lehrbetrieb Mayrhofer Gärtne-rei KG – Purgstall, erreichte den hervorragenden zweiten Platz. Bronze sicherte sich Hennerfeind Astrid, Lehrbetrieb Veith Susanne – Wimpassing. Hervorragende vierte und beste im Fach Zierpfl anzenbau wurde Bendinger Maria, Lehrbetrieb Käfer Johannes – Gresten.

DIE SCHÄTZE UNSERER BERGE FÜR WELL-NESS, GESUNDHEIT UND SCHÖNHEITAnhand einer Rundreise erschließt die Rosen-heimer Journalistin, Fotografi n und Autorin Adelheid Wanninger die wahren Schätze unserer Alpen: Sie stellt charakteristische Pfl anzen, Kräuter und Mineralien vor, die im Wellness-Bereich aber auch im kulinarischen Sinn eine wohltuende Wirkung auf Körper und Seele ausüben oder- medizinisch genutzt – sogar Heilkräfte entfalten können. Zahlreiche Rezepte leiten zum Selberma-chen an, touristische Tipps sowie raffi nierte, leicht nachzukochende Rezepte von Sterneköchen runden das Buch ab. Die Reise beginnt in Südtirol, führt über Tirol bis ins Oberbayerische Voralpen-land. Oft sind es Produkte und deren Anwendungen, von denen man in früheren Zeiten bereits wusste. Die Autorin erzählt beispielsweise von Rebtränen – dem Rebwasser des geschnittenen Weinstocks, dem man immer schon besondere Kräfte zugeschrieben hat. Oder von der Molke, dem Quellwasser, dem Silber-quarzit, dem Bergkristall, und dem Tiroler Steinöl aus dem Ölschiefer. Heu, Tres-ter, Sole, wärmende Schafwolle und das heilende Moor werden ebenso bespro-chen wie die Latschen und das Zirbenholz, das als natürliches Beruhigungsmittel gilt. Die gesunde und wohltuende Kraft, die in ihnen steckt, offenbaren die Alpen auch mit Kräutern und Pfl anzen wie Alpenrose, Arnika, Blutwurz, Frauenmantel, Gelbem Enzian, Königskerze, Engelwurz, Schlüsselblume und Hagebutte oder Bäumen wie der Edelkastanie und der Lärche. Erschienen im Leopold Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1393-6 um 29,90 Euro.

Buchtipp und GewinnspielBrennesseljauche & CoPfl anzen retten Pfl anzen – Ohne Gift gärtnernMehr als hunderttausend französische Gärtner können nicht irren: So viele haben bereits zum Buch „Brennnesseljauche & Co“ von Bernard Bert-rand, Jean-Paul Collaert und Eric Petiot gegriffen. Die Autoren stellen darin Wege vor, wie man die Pfl anzen im eigenen Garten gegen Schädlinge schützt und im Wachstum unterstützt. Das alles ohne den Einsatz von Gift und Chemie. Die Zauber-formel dabei lautet: Pfl anzen retten Pfl anzen.

Gegen alles ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen, man muss nur wissen wo. So können Pfl anzenjauchen im Obst- und Gemüse-garten genauso zum Einsatz kommen wie bei der Pfl ege von Zierblumen oder zur Kräftigung von Zimmerpfl anzen. Extrakte aus Brennnesseln, vom Schachtelhalm, Farn, Beinwell oder Löwenzahn, um nur einige zu nennen, vollbringen oft wahre Wunder bei Schutz und Pfl ege ihrer „Kollegen“ aus dem Pfl anzenreich. In diesem nützlichen und naturnahen Buch wird genau erklärt, wie man diese Pfl anzenschutz und -stärkungsmittel ohne Chemie herstellt und wo man sie am effi zientesten einsetzt.Erschienen im Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1451-3 um 16,90 Euro.

Wir verlosen unter unseren Leserinnen und Lesern drei Exemplare von „Brennesseljauche & Co. Mit einem Mail an offi [email protected] oder einem Anruf unter 05 0259 29300 sind Sie bei der Verlosung dabei – Vergessen Sie bitte nicht, Namen und Adresse anzugeben.

Erfahrungsaustausch bringt Wissensvorsprung

BRANCHEN TREFF BEI DER HORTI AUSTRIA IN TULLNErstmals fand die exklusive Fachmesse für Gartenbau, Gemüsebau und Obstbau Horti Austria in Tulln statt. Dabei nutzte man die Gelegenheit und lud zum Branchentreff, um über die Zukunft, den Markt und vieles mehr zu diskutieren. Besonders die Rahmenbedingungen der Branche, die Marktentwicklung und der Weg in eine erfolgreiche Zukunft sollten beim Branchentreff eingehend diskutiert werden. Dabei wiesen die Experten vor allem darauf hin, dass die Transparenz künftig eine immer größere Rolle spielen wird. Qualität herzeigen und dokumentieren, wie man zu dem Er-gebnis kommt. Das sehen die Verantwortlichen als wichtigen Schritt, um sich am Markt einen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen. „Unsere Stärke ist, dass wir nie aufgegeben haben, in Sachen Qualität ganz vorne sein zu wollen. Und das kann man auch herzeigen“, so Schultes.

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Juli 2015 Termine

Die Landwirtschaft | 63 |

Die LandwirtschaftDie monatliche Zeitschrift der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer

Herausgeber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Medieninhaber und Verleger:NÖ Landes-LandwirtschaftskammerWiener Straße 64, 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300

Herstellung: Herold Druck und Verlag AGFaradaygasse 6, 1030 Wien

Herstellungsort: WienVerlagsort: 3100 St. PöltenZulassungsnummer: 11Z039072M

Redaktion: DI Bernadette Laister, DI Paula Pöchlauer-Kozel, Mag. Eva PoschSatz, Layout: Marlene Mitmasser, Eva KailFotoredaktion: LK NÖ

Redaktionssekretariat: Sonja GimplE-Mail: [email protected], Tel. 05 0259 29300Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Anzeigen: Manuela Schilcher, Tel. 05 0259 29303, [email protected]

Die Landwirtschaft erscheint monatlich; Jahres-bezugspreise einschl. Postgebühr im Inland € 28, im Ausland € 40. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Ge-nehmigung des Verlages, veröffentlichte Texte und Bilder gehen in das Eigentum des Verlages über. Es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch, ausgenommen allfällige Honorare, abgeleitet werden.

Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulie-rungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung und Rücksendung. Ein Rechtsanspruch auf Veröffent-lichung von Inseraten, welcher Art auch immer, besteht nicht.

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer(Körperschaft öffentlichen Rechts) Wiener Straße 64, 3100 St. PöltenKammerdirektor: DI Franz RaabGrundlegende Richtung: Förderung der Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtschaft.

Sprechtage der SVB

AMSTETTEN01.07., 08.07., 15.07., 22.07., 29.07., 8.30-12 und 13-15 Uhr

BADEN

13.07., 27.07., 8-12 und 13-15 Uhr

BRUCK/LEITHA06.07., 20.07., 18.05.,8.30-12 und 13-15 Uhr

GÄNSERNDORF02.07., 09.07., 16.07., 23.07., 30.07., 8-12 und 13-15 Uhr

GMÜND02.07., 09.07., 16.07., 23.07., 30.07., 8.30-12 und 13-15 Uhr

HOLLABRUNN06.07., 13.07., 20.07., 27.07.,8-12 und 13-15 Uhr

HORN01.07., 08.07., 15.07., 22.07., 29.07., 8-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG07.07., 21.07., 8-12 und 13-15 Uhr

KREMS07.07., 14.07., 21.07., 28.07., 8-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD15.07., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MELK02.07., 09.07., 16.07., 23.07., 30.07., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MISTELBACH01.07., 08.07., 15.07., 22.07., 29.07., 8-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN07.07., 14.07., 21.07., 28.07.,8-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS06.07., 13.07., 20.07., 07.07.,8.30-12 und 13-15 Uhr

ST. PÖLTENjeden Mittwoch undDonnerstag, 8-12 und 13-15 Uhrjeden Freitag 8-12h

TULLNERFELD14.07., 28.07.,8-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/THAYA06.07., 13.07., 20.07., 27.07.,8.30-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/YBBS01.07., 08.07., 22.07., 29.07.,9-12 und 13-15 Uhr

WR. NEUSTADT09.07., 16.07., 23.07., 30.07.,8-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL07.07., 14.07., 21.07., 28.07.,8.30-12 und 13-15 Uhr

Rechtsberatung

Nachstehend fi nden Sie die nächs-ten Rechtssprechtage in den BBK und in der LK NÖ in St. Pölten jeden Dienstagvormittag. Für komplizierte Angelegenheiten ist es zweckmäßig in St. Pölten vorzusprechen und einen gesonderten Termin in der Rechtsabteilung unter der Tel. 05 0259 27000 zu vereinbaren.

AMSTETTEN03.07., 9-12 und 13-14 Uhr

BADEN/MÖDLING20.07., 13-15 Uhr

BRUCK/LEITHA20.07., 9-11 Uhr

GÄNSERNDORF02.07., 9-12 und 13-14 Uhr

GMÜND09.07., 13-15 UHR

HOLLABRUNN24.07., 9-12 und 13-14 Uhr

HORN01.07., 9-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG13.07., 8-12 Uhr

KREMS30.07., 9-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD22.07., 9-12 und 13-15 Uhr

MELK09.07., 9-12 Uhr

MISTELBACH23.07., 9-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN27.07., 9-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS, 22.07., 9-11 Uhr

TULLNERFELD09.07., 14-16 Uhr

WAIDHOFEN/THAYA09.07., 9-11 Uhr

WR. NEUSTADT06.07., 9-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL16.07., 9-12 und 13-15 Uhr

Steuersprechtage

AMSTETTEN: 10.07., 9-12 Uhr

HOLLABRUNN: 03.07. 9-12 Uhr

KORNEUBURG: 20.07., 9-12 Uhr

WR. NEUSTADT: 17.07., 9-12 Uhr

ZWETTL: 24.07., 9-12 Uhr

Steuertermine

15. Umsatzsteuer für den Voranmeldungszeitraum Mai - Finanzamt

Lohnsteuer für den Monat Juni - Finanzamt

4,5%iger Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenausgleichs-fonds für den Monat Juni - Finanzamt

Kommunalsteuer für den Monat Juni - Gemeinde(n)

ZUCHTRINDERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 05.08.

ZWETTL 22.07.

KÄLBERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 09.07., 30.07.

WARTH 20.07.

ZWETTL 07.07., 28.07.

Märkte in Niederösterreich

Bildungswerkstatt Mold Seminar- und Gästehaus der Landwirtschaftskammer NÖ

Ein idealer Ort fürSchulungen & KurseFachvorträge & ExkursionenVereinsausflüge & KlausurenEntspannung & ErholungFeste & Feiern

Bildungswerkstatt MoldMold 72, 3580 Horn T 05 0259 29500E [email protected] I www.bildungswerkstatt-mold.at

Da fahr‘

ich hin!

Page 64: Die Landwirtschaft Juli 2015 inkl Schwerpunkt

Gesundheitstipp des MonatsPlantschen, Spritzen, Toben – lautloser Tod von Hedwig Kammerstätter, MBA

Magisch anziehend ist das glitzernde Nass für Kinder. Besonders im Sommer ver-schafft es Abkühlung und eine hetzige Gaudi. Ertrinken ist jedoch eine der häufi gsten unfallbedingten Todesursachen bei Kindern und passiert meist lautlos. Deshalb ist es ganz wichtig, Kinder nie unbeaufsichtigt im und am Wasser spielen zu lassen. Bereits im Alter von 4-5 Jahren sollten Kinder das Schwimmen erlernen. Schwimmkurs sehr zu empfehlen! Schwimmhilfen, wie Flügerl, Brettchen oder Stan-gen erleichtern zwar das Schwimmen lernen, schützen jedoch nicht vor dem Untergehen. Im ländlichen Bereich sind vor allem Teiche, Biotope und auch private Pools eine unterschätzte Gefahr für Kinder. Diese gehören gut abgesichert bzw. umzäunt und auch hier gilt: Kein Baden ohne Aufsicht! Für den Gang ins Wasser sollten die allgemeinen Badere-geln beachtet werden. Und vorher Sonnenschutz auftragen, damit’s ein Spaß bleibt.

ZUTATEN200 ml Apfelessig, 250 ml Wasser

250 ml Apfelsaft, 100 g Zucker

2 TL Salz, 1 TL Curry

Dill

Senf- und Pfefferkörner

1 roter Paprika

250 g Zwiebeln

1 kg grüne und gelbe

Zucchini

REZEPT DES MONATS

Sommerhit im Glas: Gemüse süß-sauer eingekochtDer Sommer verwöhnt uns mit frischem Gemüse aus dem Gar-ten. Alle, die auch im Winter noch von den sommerlichen Leckerei-en zehren wollen, setzen auf das Einkochen, um Gemüse mög-lichst lange haltbar zu machen. Wie wär´s dabei zum Beispiel ein-mal mit der süß-sauren Varian-te? Dafür einfach Essig, Wasser, Apfelsaft und Zucker aufkochen

und die Gewürze beimengen. Paprika in Scheiben, Zwiebeln in Ringe und Zucchini in Stifte oder Scheiben schneiden. Gemüse in die Gewürzessigmi-schung geben, aufkochen lassen, in Gläser füllen und fest verschlie-ßen. Tipp: Nach dieser Rezeptur lassen sich auch Kürbis, Karotten, Gemüsefenchel und vieles andere ausgezeichnet einlegen.

Genussbotschafterinnen bei Expo in Mailand„Feeding the Planet. Energy for Life“ ist das Thema der Weltausstellung 2015 in Mailand. Die NÖ-Bäuerinnen besuchten die EXPO und den Österreich Pavillon mit seinem Motto „Breathe Austria“. Sie nutzten die Gelegenheit, um sich ein Bild von den weltweiten Lebensmitteltrends zu verschaffen. Das Resümee: Der österreichische Weg für qualitativ hochwertige und natürliche Lebensmittel ragt hervor. Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger zeigt sich beeindruckt, wie jedes Land seine Lebensmittel mit Stolz präsentiert und auf die vorhandenen Möglichkeiten aufbaut. Mit dabei (v.l.): Elfriede Schaffer, Alexa Egerer, Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, Regierungskommissär Josef Pröll, Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Landesbäuerin-Stellvertreterinnen Andrea Wagner, Elisabeth Schwameis und Inge Stacher. Foto: Edith Mayer

Dem Tafelspitz auf der SpurRindsrouladen, Gulasch, Tafel-spitz und andere Rind� eischge-richte sind aus unseren Küchen nicht wegzudenken. Seit über 6000 Jahren gehören Rinder zum Alltag des Menschen. Auf unserem Betrieb betreiben wir neben Ackerbau eine Stier- und Kalbinnenmast. Die Tiere wach-sen nach strengen Regeln des AMA-Gütesiegels auf. Besucher staunen, wie wohl sich die Tiere im Stroh fühlen und stellen fest, dass wir keine Tierfabriken haben, wie das Medien so gerne behaupten. Wir achten darauf, dass die Tiere nur kurze Trans-portwege zum Schlachthof ha-ben. Eine Kooperation mit einem regionalen Fleischhauer stellt das bei uns sicher. Eine Heraus-forderung für uns Mäster ist auch der Fall der Milchquote. Viele Milch- und Kälberproduzenten verkaufen den Überschuss ihrer Kälber nicht mehr, sondern mäs-ten sie selbst. Nun ist es schwe-rer Kälber zu bekommen und der Preis steigt. Ich zwei� e an Studien, die behaupten, dass der Konsument bereit ist, mehr für Regionalität zu zahlen. Wenn er im Supermarkt vor den kilome-terlangen Regalen steht, schaut die Realität dann oftmals anders aus. Auch wir Produzenten sind Konsumenten und müssen mit gutem Beispiel voran gehen. Nur wenn wir selbst heimisches Rind-� eisch ins Einkaufswagerl legen, können wir es auch von anderen erwarten.

Eva Hagl-LechnerBezirksbäuerin Tullnerfeld.

| 64 | Die Landwirtschaft

Bäuerinnen Juli 2015

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