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»Diaspora« - ikg-m.de · PDF fileder Schoah ist die einstige »Hauptstadt der...

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»Diaspora« Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2017 und Jüdische Kulturtage am Jakobsplatz von September bis November 2017 © Marina Maisel
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»Diaspora«

Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2017

und

Jüdische Kulturtage am Jakobsplatz

von September bis November 2017

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der Schoah ist die einstige »Hauptstadt der Bewegung«für uns und unsere Kinder mehr als nur ein Wohnort:Wir bauen – auch im Wortsinne – auf unsere Zukunft inder bayerischen Hauptstadt, die heute die »Weltstadt mitHerz ist«. Hier sind wir ein respektierter Teil der pluralis-tischen Stadtgesellschaft. Wir sind Münchner mit tiefenWurzeln in der Münchner und bayerischen Geschichte.Das bedeutet nicht, dass wir uns unserer Religion undunserer Traditionen begeben. Unsere jüdische Kulturzusammen mit der bayerischen Kultur ist unsere innereHeimat, in ihr fühlen wir uns aufgehoben und geborgen.Und sie ist das Band zu der spirituellen Heimstätte Israel.Mein Wunsch ist, dass sich bei den Menschen, mit denenwir in unserer Heimat in der Diaspora zusammenleben,die Erkenntnis durchsetzt, dass der vermeintlich »ande-re« gar nicht so anders ist.

Dabei spielt das Kulturzentrum eine zentrale Rolle. Meinbesonderer Dank gilt Ellen Presser, die mit ihrem Teamwieder ein anspruchsvolles und vielseitiges Programmauf die Beine gestellt hat. Es leuchtet verschiedeneFacetten der Diaspora hierzulande aus und führt uns vonDeutschland und Europa bis in die USA und nachAustralien.

Lassen Sie sich mitnehmen auf eine inspirierende Reise!

Dr.h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen KultusgemeindeMünchen und Oberbayern

»Die Juden der Diaspora […] sind Juden ohne Boden.Die Diaspora ist die jüdische Geschichte.« (Yasmina Reza)

Sehr geehrte Damen undHerren,

»Diaspora« – es könnte kaumein passenderes Thema für denEuropäischen Tag der jüdischenKultur und die JüdischenKulturtage am Jakobsplatzgeben. Schärft sich doch dasBewusstsein für die eigeneIdentität in der Diaspora beson-ders: Fern einer Heimat, umge-ben von einer Mehrheit, die eine

andere Religion hat, andere Traditionen pflegt, sich inanderen Erzählungen, Bildern und Liedern ausdrückt –und die vor allem die Minderheit als »anders« wahr-nimmt, sind Ab- und Ausgrenzungen deutlicher spürbar.Oft genug schmerzlich. Seit Jahrhunderten ist dieDiaspora die Lebenswirklichkeit und das prägendeLebensgefühl der jüdischen Gemeinschaft – und überviele Jahrhunderte wurde der Begriff »Diaspora« aus-schließlich auf das jüdische Volk bezogen, auf sein Lebenim Exil, in der »Zerstreuung«, so die ursprünglicheBedeutung des griechischen Wortes, außerhalb des histo-rischen Heimatlandes.

Auch wenn wir heute »Diaspora« in einem sehr viel wei-teren Sinne verstehen – für die jüdische Gemeinschaftaußerhalb Israels, also auch für unsere Gemeinde inMünchen, ist das Leben ein Leben in der Diaspora. Aberwas bedeutet das? Unsere Heimat ist München – hiersind wir zuhause. Trotz des größten Menschheits -verbrechens sind die Überlebenden geblieben und habendiese Stadt mit aufgebaut. Rund 70 Jahre nach dem Ende

Grußwort zu den Jüdischen Kulturtagen 2017

© Astrid Schmidhuber

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12:00–22.00 Uhr

Restaurant Einstein mit koscherer Küche,jüdischen und israelischen Spezialitäten.Telefon: (089)202400-332

Bücher- und CD-Flohmarkt mit literarischen undmusikalischen Schnäppchen.

17:00 Uhr »Marcia:Bloom« - Konzert Feinste Ladino Soul Musik mit der Sängerin PetraSchechter aus Berlin sowie Uwe Seemann (Bass /Gitarre), Benny Brown (Rhodes piano, Posaune,Trompete, Flügelhorn) und Matthias ›Maze‹ Meusel(Schlagzeug & Percussion).Marcia:Bloom verbindet die alte Sprache Ladino, dasSpanisch der sefardischen Juden, mit modernem Sound.

Anmeldung erbeten unter E-Mail: [email protected] Telefon: (0 89)2024 00-491. Eintritt 5,– Euro.

Das Konzert wird gesponsert vom

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.- Jakobs- Platz 18

18. Europäischer Tag der jüdischen Kultur

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11:00 & 15:00 Uhr Stadtrundgang durch die Münchner Innenstadt: »Aufden Spuren jüdischen Lebens« mit Chaim Frank. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erforderlichunter E-Mail: [email protected] (Stichwort: 1. bzw. 2.Stadtrundgang); Treffpunkt am Brunnen, St.-Jakobs-Platz. Teilnahme 5,– Euro.

12:00 & 15:30 UhrFührungen in der Synagoge »Ohel Jakob« (ZeltJakobs) mit Vorträgen von Steven Guttmann & EllenPresser (ohne Voranmeldung, Einlass jeweils 30Minuten vorher). Teilnahme 5,– Euro.

Sonntag, 3. September 2017

(o.) Stadtrundgang mit Chaim Frank. (u.) Öffnen des Thoraschranks wäh-

rend einer Synagogenführung. Beide Fotos © Marina Maisel

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Buchwidmung Oskar Maria Grafs (1966) für Friedenthalals dem »Bruder im Geiste« hat eine Recherche ausgelöst,die zeigt, wie viele programmatische und lebensge-schichtliche Gemeinsamkeiten die beiden so unterschied-lichen Literaten miteinander verbanden.

Dr. Dirk Heißerer, geb. 1957, ist Litera turwissen schaft -ler in Mün chen, Ve rans talter literarischer Spaziergängeund Exkursionen (www.lit-spaz.de) sowie Vorsitzenderdes Thomas-Mann-Forums München (www.tmfm.de).

Eintritt: 5,- Euro Rückfragen unter Telefon (089)202400-491

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen KultusgemeindeMünchen & Oberbayern und Kollektiv A

VeranstaltungsortBy Prinzip im Forum, Münchner Freiheit 7, 80802 München

Freundschaft

»Dem Bruder im Geiste« - Oskar MariaGraf und Richard Friedenthal

Vortrag von Dr. Dirk Heißerer

Die Beziehung des selbster-nannten bayerischen »Provinz -schriftstellers« Oskar MariaGraf (1894–1967) zu dem zweiJahre jüngeren SchriftstellerDr. Richard Friedenthal(1896–1979) ist nur auf denersten Blick ein Randthema derLiteraturgeschichte. In Mün -chen geboren und in Berlin auf-gewachsen, gehörte Frieden -thal in den zwanziger Jahrenals Lektor und Direktor imVerlag Knaur, wo er das erfolg-reiche Knaurs Lexikon heraus-gab, zu den einflussreichen

Literaturvermittlern. Im eigenen literarischen Bemühen unterstützt von StefanZweig (»ein junger Erzähler mit (...) Sicherheit undWeitblick«) debütierte Friedenthal fast gleichzeitg mitGraf und führte in London, wohin er im Spätherbst 1938emigrieren musste, und nach dem Krieg als Verlagsleitervon Droemer in München sein literarisches Wirken fort.Mit seiner grandiosen Goethe-Biografie (1963) setzteFriedenthal neue erzählerische Maßstäbe. Eine

Mittwoch, 6. September 2017, 19:00 Uhr

Dirk Heißerer © Christina Bleier

»Leben, leben muss man, meine ich, lebenund sonst nichts. So einfach klingt das,und keiner kann’s!«

Oskar Maria Graf

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Milchmann« sowie Biographien mit Charlotte Knobloch,»In Deutschland angekommen. Erinnerungen« undShlomo Birnbaum, »Ein Stein auf meinem Herzen. VomÜberleben des Holocaust und dem Weiterleben inDeutschland«. Außerdem schreibt er für diversePrintmedien und ist seit 2012 Herausgeber der »JewishVoice from Germany«.

Christian Ude, geboren 1947 in München, Alt-Ober -bürgermeister und Autor. Von 1993–2014 war UdeMün chner Stadtoberhaupt, acht Jahre lang auchPräsident des Deutschen Städtetags. Zuletzt veröffent-lichte er »Die Alternative oder: Macht endlich Politik!«(Knaus Verlag).

Eintritt frei.Anmeldung erbeten unter Telefon (0 89)202400-491oder per E-Mail: [email protected]

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeinde München & Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.- Jakobs- Platz 18

Deutschland

»Deutsch meschugge«

Buchpräsentation und Gesprächmit Rafael Seligmann und Christian Ude

Grußwort: Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israeliti -schen Kultusgemeinde München und Oberbayern

Vorgezogene Bundes -tagswahl 2019: DieKonservativen um dieewige BundeskanzlerinHedwig Kleinert verlie-ren, die Freien Sozia -listen ebenfalls und auchdie Umweltpartei. Gewal -tig zugelegt hat dankeiner innovativen Wäh -ler mobilisierung dieDeutsch-Nationale Mehr -heitspartei unter ihremrechtsradikalen FührerUrban Hansen. Bei derenSiegesfeier im Ernst-Jünger-Haus in Berlinlässt Hansen seine

Maske fallen; unter dem Jubel seiner Anhänger feiert erdie »faschistische Revolution«. Wer bis hierhin Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit aus-macht, liegt nicht ganz verkehrt. Im Roman geht es jedenfalls gewagt weiter: ein Judewird zum Aushängeschild der nationalkonservativenPartei und einer Politik gegen den Flüchtlingszuzug,gegen die NATO und für patriotische Gesinnung.

Dr. Rafael Seligmann, geboren 1947 in Tel Aviv, veröf-fentlichte u.a. die Romane »Der Musterjude« und »Der

Mittwoch, 13. September 2017, 19:00 Uhr

Christian Ude © Edith v. Welser-Ude Rafael Seligmann © Transit-Verlag

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»Tango in Tel Aviv«

Lesung und Gespräch mit Selma Sipur

Die junge Schwedin Liora kehrt von einemAuslandspraktikum in Argentinien zurück und stehtvor den Trümmern ihrer Beziehung. Doch nicht ihreprivaten Schwierigkeiten erweisen sich als ihrHauptproblem, sondern die politische Entwicklung: deranwachsende Antisemitismus in Südschweden.

Sonntag, 17. September 2017, 18:00 Uhr

Schon 2014 hieß es in einem Artikel der »JüdischenAllgemeinen«, dass Schweden mit 4% bekennendenAntisemiten das am wenigsten antisemitische Land inEuropa sei. Doch im letzten Jahrzehnt haben antijüdi-sche Ressentiments massiv zugenommen. Der Migra -tionshintergrund von Kriegsflüchtlingen mit antijüdi-scher Einstellung sowie der Nahostkonflikt führtendazu, dass viele der rund 15.000 Juden in Schwedensich in ihrer Heimat nicht mehr sicher fühlen, von klei-neren Städten wie Malmö nach Stockholm umgezogensind, oder gleich an Alijah nach Israel denken. DieseEntwicklung hat Sipur bereits 2013, als ihr Romanerschien, vorausgesehen.

Die Autorin Selma Sipur ist promovierte Politik wissen -schaftlerin, Alumna des Austauschprogramms derKonrad-Adenauer-Stiftung mit dem American JewishCommittee und Altstipendiatin der Hanns-Seidel-Stiftung.

Eintritt: 5,- Euro Rückfragen unter Telefon (089)202400-491

Veranstalter: Kulturzentrum der IsraelitischenKultusgemeinde & Oberbayern und Kollektiv A

Veranstaltungsort By Prinzip im Forum, Münchner Freiheit 7, 80802 München

Antisemitismus

»Ich bin meines Bruders Hüter« - Ausstellung

Bis Januar 2016 wurden mehr als 26.000 Menschen von YadVashem als »Gerechte der Völker« anerkannt. Im Foyer desJüdischen Gemeindezentrums stehen vom 24. bis 31. Oktober»Deutsche Gerechte unter den Völkern« im Fokus.

Veranstalter: Yad Vashem und Israelit. Kultusgemeinde München & Oberbayern

»Jüdisches Leben gestern und heute« - Ausstellung

Zur Ausstellung »Jüdisches Leben gestern und heute«, entwik-kelt zum 200-jährigen Jubiläums der Israelitischen Kultus ge -mein de München & Oberbayern 2015, gibt es ab sofort einereich bebilderte Dokumentation; erhältlich im Büro des IKG-Kultur zentrums. Einige Stelen sind bis 18.09.2017 am St.-Jakobs-Platz ausgestellt.Veranstalter: Israelit. Kultusgemeinde München & Oberbayern

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»Dachauer Dialoge« - Premiere

Dokumentarfilm (Deutschland, 2017), 78 min.

Regie: Michael Bernstein, Marina MaiselKamera: Johannes Straub, Montage: Anja Schürenberg,Musik: Ina Meredi Arakelian, Fotos: Christoph Wirsing,Colorgrading: Phillippe Schmid, Sounddesign und Mix:Philipp Sellier

Sr. Elija Boßler und die Regisseure Michael Bernsteinund Marina Maisel sind anwesend.

Moderation: Ellen Presser

Max Mannheimer (6.02.1920–23.09.2016) und Sr. ElijaBoßler verband über viele Jahre eine tiefe Freundschaft.Regelmäßig trafen sie sich in der KZ-GedenkstätteDachau oder im direkt benachbarten Kloster. Für nichtwenige Menschen ist diese Beziehung zwischen »Judeund katholischer Nonne« zumindest überraschend. DieFilmemacher Marina Maisel und Michael Bernsteinhaben aber genau darin eine wichtige Botschaft entdeckt,die sie dokumentieren und weitergeben wollen. Sie batenMax Mannheimer und Sr. Elija im Oktober 2015 um einZwiegespräch vor der Kamera.

Entstanden ist daraus der Film »Dachauer Dialoge«, dereinen ganz besonderen jüdisch-christlichen Dialog doku-

mentiert, der eine wegweisende Freundschaft porträtiertund der den Zuschauer mitnimmt in eine intensiveAuseinandersetzung über aktuelle, universelle, aber auchsehr persönliche Fragen.

Eintritt: 6,– EuroAbendkasse im Kino ab 20:30 Uhr.

VeranstalterEvangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, GegenVergessen – Für Demokratie e.V. und Kulturzentrum derIsraelitischen Kultusgemeinde München & Oberbayern

VeranstaltungsortGabriel Filmtheater, Dachauer Str. 16

Film & GesprächSamstag, 23. September 2017, 21:00 Uhr

Dialog © Johannes Straub

»Ich erkläre, dass die Nachgeborenenkeine Schuld haben, aber eineVerantwortung für die Zukunft.«

Max Mannheimer

»Respekt vor dem Menschen – das ist eine Grundvoraussetzung.«

Sr. Elja Boßler

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das Verfolgungsschicksal der Judenanzuerkennen, aber nicht willens,ihnen ein neues Zuhause zu geben.Trotz mancher Vorbehalte innerhalb deraustralischen Bevölkerung gegenüberden jüdischen Immigranten erlaubte dieaustralische Regierung bis zur Mitte der1950er Jahre letztlich über 17.000Überlebenden des Holocaust dieEinreise nach »Down Under«.

Jim G. Tobias sprach mit Zeitzeugen,die seit über einem halben Jahrhundertin Sydney und Melbourne leben, undrecherchierte in australischen sowieUS-amerikanischen Archiven. »NeueHeimat Down Under« erzählt die nahe-zu unbekannte Geschichte verzweifel-ter, entwurzelter Juden und ihresWunsches nach Sicherheit, der sieschließlich nach Australien brachte.

Jim G. Tobias ist Historiker und freierJournalist. Er leitet das von ihm mitbegründeteNürnberger Institut für NS-Forschung und jüdischeGeschichte des 20. Jahrhunderts; seine Publikationenerscheinen u. a. im ANTOGO Verlag, Nürnberg.

Eintritt: 6,– EuroSchüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei.Anmeldung erbeten unter (0 89)202400-491 oder perE-Mail [email protected]

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeinde München & Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Neuanfang: Australien

»Neue Heimat Down Under«

Filmvorführung & Vortrag mit Jim G. Tobias

Nach 1945 wurde Deutschland zum vorübergehendenZufluchtsort für rund 200.000 Überlebende desHolocaust. Mitten im »Land der Täter« warteten sie aufeinen sicheren Neuanfang außerhalb des kriegszerstör-ten Europas. Viele wollten nach Palästina. Doch derStaat Israel wurde erst im Mai 1948 gegründet. Mancheträumten aber auch von einer Zukunft in klassischenEinwanderungsländern wie USA, Kanada oder Austra -lien. Diese Staaten ließen jedoch lange Zeit nur wenigeZuwanderer rein. Die westliche Welt war zwar bereit,

Montag, 25. September 2017, 19:00 Uhr

Jüdische Einwander erreichen ihre neue Heimat Sydney © Sydney Jewish Museum

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Zeitung sowie Redaktionsleiter der JüdischenAllgemeinen.

Dr. Heinz Verfürth arbeitete u.a. für Spiegel undHandelsblatt, Kölner Stadt-Anzeiger und Mittel -deutschen Zeitung. 1973 erhielt er denTheodor-Wolff-Preis. Jetzt leben beide als freie Autoren in Berlin.

Ruwen Waks, im September 1947 als erstes Kind vonLea und Aron Waks im DP-Lager Ziegenhain/Hessengeboren, ist Historiker und lebt seit 1968 in Israel.

Eintritt 7,– EuroSchüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei.Anmeldung erbeten unter (089)202400-491 oder perE-Mail: [email protected]

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeindeMünchen & Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Displaced Persons

»Als die Juden nach Deutschland flohen«

Ein vergessenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte

Buchpräsentation und Gespräch mit den AutorenHans-Peter Föhrding und Heinz Verführt sowie dem Historiker Ruwen ›Robbi‹ Waks

1946 / 47 flüchteten,ausgelöst durch neuePogrome 300.000 ost - europäische Ju den, be -son ders aus Polen,ausgerechnet nachDeu tschland. Vorneuer Ver fol gung ret-teten sie sich zumeistin die amerikanischeZone.

Der rote Faden desBu ches ist dasSchicksal von LeaWaks, geb. Lesser,aus Lodz, die überdas DP-Lager Ziegen - hain in Hessenschließlich in Föhren -

wald bei Wolfratshausen landete. Rund ein Jahrzehntblieb sie mit Ehemann Aron und den Söhnen Ruwenund Moshe im letzten großen DP-Camp, das inSelbstverwaltung geführt wurde mit allen Elemententraditionellen osteuropäischen Judentums, Synagogen,Schulen, Ausbildungs stätten, Theater. 1957 fand dasEhepaar Waks Aufnahme in Düsseldorf.

Hans-Peter Föhrding war u. a. journalistisch tätig beider Leipziger Volkszeitung und der Mitteldeutschen

Dienstag, 10. Oktober 2017, 19:00 Uhr

Die Eltern Waks mit Sohn Robbi © Privatarchiv Ruwen Waks

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Liebhaber. Marlene Diet -rich pflegte einen ganzselbstverständlichen Um -gang mit jüdischen Weg -gefährten, Kollegen,Freun den wie seit Ber li -ner Tagen, eine Tat sache,die seit 1933 be nutztwurde, um Deut schlandseinzigen Wel tstar zuschmähen.

Eva Gesine Baur ist pro-movierte Kunst histo -rikerin und hat zudemLiteratur- und Musik wis -sen schaft, Psychologieund Gesang studiert.Zahlreiche Publika tio -nen: u. a. Biographienüber Chopin und Mozart, Kulturreiseführer zuSalzburg, Venedig und Wien, gastrosophische Bücherzu Verdi und Puccini sowie elf Romane unter demNamen Lea Singer, zuletzt »Die Poesie der Hörigkeit«über die Beziehung von Dorothea »Mopsa« Sternheimzu Gottfried Benn.

Eintritt: 7,– Euro Schüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei.Anmeldung erbeten unter (089)202400-491 oder perE-Mail: [email protected]

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeindeMünchen & Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Begegnung mit einer Legende

»Einsame Klasse -

Das Leben der Marlene Dietrich«

Buchpräsentation mit Eva Gesine Baur

»In die Kloake mitIhnen!« endet einTelegramm, dasein Mann ausNürn berg 1960 mitvollem Namen anMarlene Dietrichnach Berlin ge -schickt hat – direktvor ihrem erstenAuftritt in der altenHeimat nach 1945.Der Grund für die-sen Vorschlag: »Sieund Ihre jüdischenH i n t e r m ä n n e rhaben es geschafft,den Verfall desWestens und sei-ner Moral undKultur zu unabän-

derlichen Tatsache zu machen.« Die »Hintermänner«standen aber im Leben Marlenes immer imVordergrund. Freunde wie Friedrich Torberg undElisabeth Bergner, Regisseure wie Josef von Sternberg,Billy Wilder, Ernst Lubitsch und Fritz Lang,Komponisten von Friedrich Holländer und Kurt Weillbis zu Burt Bacharach, Produzenten wie Jack Warneroder David O. Selznik, Politiker wie Teddy Kollek,Kollegen wie Fritz Kortner, bewunderte Schriftstellerwie Alfred Polgar. Einige davon waren auch ihre

Montag, 16. Oktober 2017, 19:00 Uhr

Eva Gesine Baur © Foto Meinen

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Wie sieht ihre Lebenswirklichkeit »zwischen denStühlen« aus?

Rabbiner Dr. Tom Kucera amtiert seit Oktober 2006als Gemeinderabbiner der »Liberalen jüdischenGemeinde Beth Shalom« in München.

Rabbiner Steven E. Langnas ist zuständig für die seel-sorgerische Betreuung und Haschgacha im Saul-Eisenberg-Seniorenheim sowie als Dozent für JüdischeStudien tätig.

Ruth Zeifert, geboren1972, wuchs als Kind einesjüdisch-israelischen Vatersin Frankfurt am Main auf.2016 Promotion »Vater -juden in Deutschland«. Warehrenamtlich tätig als zwei-te Vorsitzende der DIGMünchen, arbeitete amSigmund-Freud-Institut,Frankfurt am Main u. a. inProjekten zur Erforschungder Spätfolgen der Schoah.

Eintritt: 7,– Euro Schüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei.Anmeldung erbeten unter (089)202400-491 oder perE-Mail: [email protected]

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeinde München & Oberbayern

Veranstaltungsort Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Zugehörigkeit

»Nicht ganz koscher -

Vaterjuden in Deutschland«

Buchpräsentation mit Ruth Zeifertund Gespräch mit den Rabbinern Dr. Tom Kuceraund Steven E. Langnas (angefragt)

Jüdisch ist, wer Kind einer jüdischen Mutter ist. DasReligionsgesetz, die Halacha, ist da eindeutig. Eskommt allein auf die Mutter an. Herkunft und Glaubendes Vaters sind für den Status irrelevant. In denJüdischen Gemeinden sind sie nicht registriert. DerStatus aber steht oft im Widerspruch zum Selbstbildund zur Fremdwahrnehmung. Ruth Zeifert hat dieses Phänomen in ihrer Dissertation(erschienen bei Hentrich & Hentrich, Berlin) untersuchtund Gespräche mit so genannten »Vaterjuden« geführt.

Donnerstag, 26.Oktober 2017, 19:00 Uhr

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semitismus geworden? Wie spielt sich jüdisches Lebenheute in Krakau, Prag oder Budapest ab? Eva Gruberováund Helmut Zeller befragten Schoah- Überlebende,Rabbiner, Gemeindevertretern, Museums gründer,Friedhofs wärter, Heimkinder in Odessa und Altenheim -bewohner. Es ging um Lebenserfahrungen im Zuge derRegimewechsel, Tauwetter und Repressionen, bis hinzur Auflösung der Sowjetunion und ihren Folgen. Für die jüdische Diaspora in Osteuropa wird viel davonabhängen, ob die dortigen Länder bereit sind, der jüdi-schen Geschichte den ihr gebührenden Platz in dennationalen Erinnerungskulturen einzuräumen. Nacheiner echten »Renaissance des Judentums« sieht esallerdings nicht aus.

Eva Gruberová arbeitet als freie Journalistin undFilmautorin; sie ist Referentin in der KZ GedenkstätteDachau. Gemeinsam mit Helmut Zeller verfasste sie»Geboren im KZ. Sieben Mütter; sieben Kinder und dasWunder von Kaufering I« (2015).

Helmut Zeller leitet die Dachauer Redaktion derSüddeutschen Zeitung. Gemeinsam mit Abba Naor ver-öffentlichte er »Ich sang für die SS. Mein Weg vomGhetto zum jüdischen Geheimdienst« (2014).

Eintritt: 7,– Euro Schüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei.Anmeldung erbeten unter (089)202400-491 oder perE-Mail: [email protected]

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeindeMünchen & Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Osteuropa

»Taxi am Shabbat - Eine Reise zu den

letzten Juden Osteuropas«

Buchpräsentation und Gespräch mit Eva Gruberová und Helmut Zeller

Mehr als 75 Jahre nach Beginn des Holocaust reisenzwei Journalisten an die Orte, die vor dem ZweitenWeltkrieg Zentren des osteuropäischen Judentumswaren. Sie wollen wis sen, wie sich jü disches Lebennach 1945 in sieben ehemals kommunistischbeherrschten Län dern im Osten Europas entwickelt hat.

Wurde Juden ihr Eigentum restituiert, wurden Täter zurRechenschaft gezogen? Was ist aus dem Anti -

Montag, 06. November 2017, 19:00 Uhr

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IsraelitischeKultusgemeindeMünchen und Oberbayern

79. Jahrestag der sogenannten »Kristallnacht« vom 9. November 1938

Donnerstag, 9. November 2017»Jeder Mensch hat einen Namen«

14:00–17:30 Uhr – Namenslesungam Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge,Ecke Herzog-Max-StraßeMit der diesjährigen Namenslesung wird an rund 250 jüdische Kulturschaffende aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Musik, Theater, Film, Literatur, Publizistik und Kunst- und Antiquitätenhandel in München erinnert.

19:00 Uhr – Gedenkveranstaltungim Saal des Alten Rathauses am MarienplatzMit Ansprachen von Oberbürgermeister Dieter Reiter, IKG-Präsidentin Dr. h. c. Charlotte Knobloch und Prof. Dr. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München.

Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen unter http://www.ikg-m.de/kulturzentrum/aktuell/

Organisation: Kulturzentrum der IKG München, St.-Jakobs-Platz 18,80331 München, Telefon (0 89)202400-491, Email: [email protected] für allgemeine Anfragen;[email protected] für Kartenbestellung/Anmeldung


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