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Detlef Bach Soonwaldstr. 19Restaurierung 55595 Winterbach
archäologischer Bodenfunde
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22.4.12
RestaurierungsberichtReinigung einer Stahlskulptur
„Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft“
Künstler Thomas Duttenhoefer
Inv.Nr.: ______________________
Standort Erich-Ollenhauer-Promenade Darmstadt
Datierung 1989
Verantwortlich Diplomrestauratorin Gitta Hamm
Durchführung April 2012
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„Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft“, T. Düttenhöfer
Das Objekt
Stahlblech geschweißt, Gusseisen
Zu den Schäden
Nennenswerte mechanische Beschädigungen sind nicht vorhanden. Die Korrosion des
Materials ist wohl beabsichtigt. Der Grad der Korrosion reicht von punktuell erhaltener
oxydischer Zunderschicht, die noch von der Herstellung der heiß gewalzten Stahlbleche
herrührt, über erodierende Flugrostauflagen, die schon zu einer typischen Mikroverkraterung der
Oberfläche geführt hat, bis hin zu tiefgreifend schichtigen Abplatzungen im dauerfeuchten
Kontaktbereich zum Erdboden.
Entscheidende Beeinträchtigungen der äußeren Erscheinung der Skulptur entstanden durch
verschiedene Farbaufträge, vor allem Sprüh-Graffitis (Frontspiegel des flachen Kubus und linke
sowie hintere Seite des kleineren Kubus) und Lackstiftbemalungen am Kopf der gusseisernen
Skulptur). Obwohl diese Farbaufträge relativ einfach zu entfernen waren, haben sie sich
aufgrund der temporären Schutzwirkung in Bezug auf das Korrosionsverhalten deutlich in der
Oberfläche abgebildet.
Natürliche Verunreinigungen wie Vogelkot und Staub, Laub und vor allem Moos- und
Flechtenbewuchs waren stark ausgeprägt. Dies ist auf die rel. Sonnengeschützte geschützte
(feuchte) Lage des Objektes direkt unter einem Baum zurückzuführen.
Restauratorische Maßnahmen
• wässrige Reinigung im Hochdruckstrahlverfahren.
Auf eine bürstende Reinigung wurde hierbei weitgehend verzichtet. Ziel war es, den natürlichen
Korrosionsaufbau weitestmöglich unverändert zu belassen.
• Ablösung der verschiedenen Farbschichten mit geliertem und flüssigem Dichlormethan
und Dimethylformamid
• mechanische Entfernung von porenfüllenden Farbresten
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„Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft“, T. Düttenhöfer
Weiterhin zu beachten
Eine regelmäßige Reinigung von Staub, auffliegenden Blütenpollen und Vogelkot kann
vorsichtig wässrig durchgeführt werden. Von einer trocken-mechanischen Reinigung ist wegen
der dadurch zu erwartenden Verletzung der Patina dringend abzuraten.
Die Abbilder der Malschichten im Korrosionsbild werden sich vermutlich im Laufe der Zeit dem
Gesamtbild angleichen.
Winterbach April 2012
Detlef Bach
Anlage Fotodokumentation als Abzüge und zwei CDs
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Moos und Flechtenbewuchs vor allem auf dem Gusseisen. Die Graffiti auf dem Stahlblech waren bei Beginn der Arbeiten inzwischen von auswandernden Eisenhydroxiden und Moos überlagert.
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Vor allem der Frontspiegel stellte sich sehr unschön dar. Je länger eine Bemalung auf einer blanken Eisenoberfläche erhalten bleibt, umso stärker bildet sie sich in Folge des Korrosionsschutzes in der Patina ab.
Nach der Reinigung zeigt sich der Verlauf der Bemalung deutlich in dem Korrosionsaufbau. Diese Unterschiede werden sich auf natürliche Weise mit der Zeit (einige Monate?) angleichen.
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Der Flechtenbewuchs konnte nicht vollständig entfernt werden, ohne die Patina anzugreifen.
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„Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft“, T. Düttenhöfer
Im Bereich direkten Bodenkontakts bildet sich auf Grund der dauerhaften Befeuchtung des Stahls ein typischer schichtig abplatzender Schadensverlauf ab.
Die Reinigung im wässrigen Strahlverfahren erwies sich als besonders geeignete Methode, lediglich lose Auflagen zu entfernen, ohne die Patina anzugreifen.
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„Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft“, T. Düttenhöfer
Die narbige Stahlblechoberfläche im Detail.
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