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Destination Gorn

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- Seite 0 - Veröffentlicht am: 26. November 2001 STAR TREK: VOYAGER 8x06 „Destination: Gorn“ Copyright © 2001 by http://voyager8.treknews.de
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Page 1: Destination Gorn

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Veröffentlicht am: 26. November 2001

STAR TREK: VOYAGER 8x06 „Destination: Gorn“

Copyright © 2001 by http://voyager8.treknews.de

Page 2: Destination Gorn

***

Wie ist ihr Leben langweilig geworden. Als man sie als Fähnrich auf die Voyager versetzt hat, dachtesie, es wäre der aufregendste Job der Welt. Na ja, jedenfalls in der Sternenflotte. Das heldenhafteSchiff, welches sieben Jahre verschollen war und nun das Vorzeigeobjekt der Föderation ist, mal von der Enterprise abgesehen. Doch nun passiert seit einer Woche immer das Gleiche: nämlich Nichts.Die Voyager hatte den Auftrag, an der Gornisch-Miradornischen-Föderationsgrenze zu patrouillierenund das war nicht gerade sehr aufregend.

Tema’na hatte also nicht weiter zu tun, als die Voyager auf Kurs zu halten, was wenn nichts passiert, nicht gerade aufregend ist. Und das als Senior-Offizier.

Sie stieß einen tiefen Seufzer auf.

„Ist etwas, Fähnrich?“, fragte Commander Chakotay.

Sie hatte lauter geseufzt, als sie es beabsichtigt hatte. Wahrscheinlich hat sogar Tuvok es gehört. Natürlich hat er es gehört, er ist Vulkanier.

Langsam drehte sie sich zu Chakotay um. Sie wurde außerdem noch von Tuvok und Harry Kimbeobachtet.

„Alles in Ordnung“, sagte sie.

„Sie sehen heute nicht sehr arbeitswillig aus!“, stellte Chakotay fest.

„Sir, es ist nur...“

„Ja?“

„...ist es wirklich das, was wir hier tun müssen? Ich meine, was suchen wir hier?“

Chakotay stand auf und ging zu Tema’nas Steuerkonsole. „Sie suchen das Abenteuer. Aber es gehörtauch dazu, sich um langweilige Dinge zu kümmern.“

„Aber warum haben wir diesen Auftrag bekommen. Hier gibt es nicht, und die Fähigkeiten dieser Crew sind viel zu wertvoll, um mit diesen Tätigkeiten verschwendet zu werden.“

Chakotay überlegte kurz. „Sehen sie es positiv“, sagte er. „Sie haben Zeit sich zu entspannen. Sie können auf das Holodeck gehen, oder sonst etwas.“

Tema’na lachte. „Holodeck? Das ist Zeitverschwendung.“

„Das ist ihr Problem.“

Tema’na wollte kontern, überlegte es sich dann doch anders und widmete ihre ungeteilteAufmerksamkeit wieder ihre ernüchternden Aufgabe.

***

„Destination Gorn“ ***

Die großen Türen öffneten sich, und Captain Janeway betrat den Maschinenraum. Es herrschte große Hektik. Sie schaute sich um und entdeckte Chefingenieur Reginald Barclay auf der zweiten Ebene.

„Lieutenant!“, rief sie.

Barclay ließ vor Schreck sein Padd fallen. „Oh, Captain. Wie schön...sie zu sehen. Wie kann ich ihnen helfen?“

„Kommen sie erst mal runter.“ befahl Janeway.

Barclay kletterte die Leiter herunter und erreichte Janeway.

„Wie läuft es mit der Warpkernüberprüfung?“, fragte Janeway.

„Wir können jederzeit wieder auf Warp gehen wenn sie wollen. Captain!“

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„Nein, ich wollte wissen, wie weit sie sind.“

„Fast fertig!“

„Gut.“ Sie überlegte kurz. „Eigentlich bin ich deswegen nicht gekommen.“

Barclay sah sie verwundert und verschwitzt an.

„Wir haben eine Tradition von früher übernommen“, setzte Janeway an. „Oft treffen sich die Crew imKasino. Allerdings habe ich sie da noch nicht gesehen.“

„Ich hatte zu tun.“

„Normalerweise mische ich mich nicht ins Privatleben meiner Crew ein, aber in diesem Fall.... Wiehaben sie sich eingelebt?“

Barclay schaute erfreut auf. „Gut. Ich hab zwar bis jetzt immer noch nicht richtig mein Quartiereingeräumt. Aber...“

„Haben sie Freunde gefunden?“, unterbrach ihn Janeway

„Sicher. Ähh!!! Harry, ich meine Mr. Kim. Den Doktor. Und so weiter.“

„Warum kommen sie nicht zu unserem Treffen. Ich hoffe, sie kennen Mr. Chells Spezialität: Patroillien-Suflet.“

„Ich werde kommen, wenn sie wünschen.“

„Nein“, sagte Janeway scharf. „Sie müssen es von sich aus wollen. Ich will sie nicht zwingen.“

„Ich werde kommen“, sagte Barclay. „Ich habe gerade Lust bekommen.“

Tema’na muss sich erst an die Sternenflotte gewöhnen. So hat Chakotay vor Wochen gedacht und ihr aufbrausendes Verhalten toleriert. Doch langsam musste sie beginnen, mehr Rücksicht auf die Prinzipien der Sternenflotte zu nehmen.

Er hatte ja eigentlich nichts gegen ihren Widerstand gegen diesen Auftrag. Irgendwie verstand er sie, doch ihr Verhalten ist zu unangepasst, zu unkonventionell für dieses Schiff. Daran musste sie unbedingt etwas ändern. Er sollte sie deswegen zur Rede stellen und wenn es ginge noch heute nach ihrer Schicht. Solange dieser Auftrag andauert, wer weiß was sie anstellt, um etwas Aufregung zu erleben.

Wahrscheinlich übertrieb Chakotay. Er sollte toleranter sein. Auf romulanischen Schiffen ist die Arbeitsmoral eben anders. Vielleicht sollte er ihr noch mehr Zeit geben.

Sein Gedankengang wurde durch ein leises Fiepen an Harry Kims Station gestört.

„Commander! Wir empfangen eine Nachricht“, begann der Fähnrich. „Von der Sternenflotte für den Captain.“

Captain Janeway erreichte geradeihr Quartier, als sie von Chakotay benachrichtigt wurde, dass die Sternenflotte sie sprechen wollte. Die Tür öffnete sich und sie betrat ihren bescheidenen Wohnraum.

Es überraschte sie, dass sie in die Konsole ihren Sicherheitscode eingeben musste. Wahrscheinlichhatte die Sternenflotte Angst, das so nah am Gornischen Reich jemand Wind von der MitteilungNachricht und deren Inhalt bekommt.

„Janeway, Gamma, Echo, Tryango, 4, 7, Alpha.“

Der Bildschirm veränderte sich und zeigte das Föderationslogo. Am unteren Bildschirmrand war dieSchrift „ZUGANG GEWÄHRT“ zu lesen. Als das Föderationslogo verschwand erhellte das Gesicht vonAdmiral Paris das Bild.

„Admiral!“, begrüßte Janeway ihren Vorgesetzten.

„Bitte Kathryn. Sagen sie Owen.“

„Wie sie wünschen.“ Janeway entspannte sich innerlich. Vermutlich war die Nachricht nicht so wichtig.Der Admiral wirkte sehr locker. Doch sie hoffte, dass sie endlich einen neuen Auftrag erhalten würden.

„Wie geht es B’Elanna?“

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Paris lachte. „Genauso wie beim letzten Mal, als sie gefragt haben Aber Miral geht es dafürwenigstens gut. Natürlich versteht sie noch nicht, was passiert ist, aber… - Na ja, wir haben leider zuwenig Zeit, um darüber zu reden.“

Mit einem Schlag war Janeway auch wieder voll bei der Sache.

Paris tippte auf ein paar Tasten, welche sich außerhalb des Bilderfassungsbereichs befanden. Das Bild von Paris verschwand und wurde durch die Datei der Akte eines Sternenflottenmitgliedes ersetzt.

„Kennen sie diesen Mann?“, fragte Paris.

Janeway überlegte kurz und schaute sich die Daten an. Captain Thomas Carter. Bis Sternzeit 50893.5 Captain der U.S.S. Atlantis. Danach Commander einer Spezialeinheit bis Sternzeit 52458.9. Undjetzt? Danach endeten die Aufzeichnungen. „Nein“, erwiderte Janeway. „Ich war wohl zu lange weg.“

„Dies ist Captain Thomas Carter. Das was ich ihnen jetzt sage, wissen weniger als zwanzig Leute. Erist momentan Geheimagent auf dem Hauptplanet des Gornischen Reiches Gihdahr.“

„Ist er immer noch dort?“, fragte Janeway.

„Das wissen wir nicht. Seine letzte Nachricht ist nur Bruchstückhaft übertragen worden.“

***

„Sie...kommen...Zerstörung...Judgement Day...eventuell ent...“ Dann war plötzlich Stille. Niemand sagte etwas.

Janeway hatte beschlossen, ihre Führungsoffiziere über diesen Auftrag einzuweihen. Immerhin konnte sie ihnen voll vertrauen. Bis auf Tema’na! Sie musste sich das Vertrauen erst erarbeiten, aber dennoch erkannte sie hohes Potential in ihr und hegte Sympathien für ihre Person. „Admiral Paris hat uns volle Befugnis erteilt, der Sache nachzugehen.“

„Moment mal!“, warf Tema’na ein. „Pflegt es die Föderation immer, Spione auf anderen Welten einzusetzen.“

„Diese Informationen sind geheim und stehen uns nicht zur Verfügung“, sagte Tuvok gelassen.

„Also ja“, sagte Tema’na wütend. Sie wusste schon immer, dass die Ach-so-saubereSternenflottenpolitik doch mit viel Dreck beschmutzt war. „Mhh! Auch bei uns?“

„Uns?“, fragte Tuvok.

„Sie wissen schon, das Romulanische Imperium.“

„Diese Angaben sind geheim.“

„Und stehen uns nicht zur Verfügung, ich weiß.“

„Reisen sie sich zusammen, Fähnrich“, sagte Chakotay etwas schärfer, als er eigentlich beabsichtigt hat.

„Commander!“, protestierte Tema’na. „Das Ausspionieren verletzt ihre doch so hoch geschätztenVölkerrechte, oder.“

„Was man von dem romulanischen Informationsbeschaffungspraktiken ja nicht behaupten kann“, sagte der Doktor sarkastisch.

„Was soll das den heißen.“

„Fähnrich, sie kennen doch bestimmt die Gerüchte über diese Praktiken. Das brutale Foltern zählt wohl neuerdings unter Menschenrechte. Ich glaube nicht, dass sie die Methoden der Sternenflottekritisieren können, ohne auch auf das Romulanische Imperium hinzuweisen.“

„Das reicht“, unterbrach Janeway. „Wenn sie Dienstfrei haben, können sie gerne darüber weiterdiskutieren. Wir haben einen Auftrag zu erledigen.“

Sofort war alles still. Sogar Tema’na hatte dies begriffen. Ein Zeichen, dass sie die Autorität des Captains respektierte. Chakotay hätte eigentlich damit gerechnet, dass Tema’na gleich widerspricht, doch es beruhigte ihn, das sie es nicht tat.

Janeway nickte Kim zu, welcher das Display des Monitors aktivierte. Die erscheinende Karte zeigtedie Weltraumregion des Gornischen Reiches.

„Dies...“, begann Kim. „...sind die stellaren Daten, die wir über das Gornische Reich haben.“

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Janeway schaute sich die Karte genau an. Eigentlich war das Territorium im Gegensatz zur Föderation nicht besonders groß. Doch es war strategisch gut gelegen. Die Gorn hatten Kontakt zuden Miradorn, Thollianer, Breen, alles Rassen, mit denen die Föderation verzweifelt versucht, in einendiplomatischen Dialog zu treten. „Wir müssen es irgendwie schaffen, in das zentrale System zu fliegen.“

„Es gibt eine Reihen von Asteroidenfeldern und Nebeln, durch die wir die Überwachungsstationen umgehen können“, stellte Tema’na interessiert fest.

„Ja, aber wir müssen es irgendwie schaffen, durch das Sensorgitter an der Grenze zu gelangen“, sagte Barclay.

Dies überraschte Janeway und freute sie außerdem. Normalerweise sagte Barclay bei denKonferenzen nur etwas, wenn er gefragt wurde. Der Captain schaute ihn einige Sekunden an, bis siebemerkte, das alle blicke auf ihr ruhten. Offenbar waren alle ratlos.

„Wir haben von Captain Carter vor einiger Zeit einige Umgehungscodes bekommen. Damit müsste esfunktionieren“, sagte Janeway. „Wenn wir im Zentralen System sind, können wir uns in diesemAsteroidenfeld verstecken.“

Alle schienen einverstanden zu seien.

„Gut. Wenn wir da sind, werden wir nach Captain Carter suchen. Ich wünsche, das sie sich alle mitden Gorn befassen.“ Sie schaute Chakotay an. „Mr. Chakotay, unterrichten sie die Crew über unser Reiseziel, aber nichts über die Mission und Carter.“

„Ja, Captain.“

***

Eigentlich erschien es Tema’na logisch. Sie wusste, dass das Ausspionieren anderer Völker vom Tal Shiar praktiziert wird. Und es funktioniert. Da war es nur logisch, dass sich die Sternenflotte diesen Praktiken bediente.

Der Captain hatte ihnen den Befehl gegeben, sich über die Gorn zu informieren. In ihrem Quartierkonnte sie sich nicht konzentrieren. Alles viel zu sternenflottenmäßig. Sie wollte schon auf das Holodeck gehen und eine romulanische Umgebung konstruieren. Eventuell hatte Chakotay dochRecht und es konnte doch entspannend sein, sich auf dem Holodeck aufzuhalten. Doch leider warenalle Holodecks von Crewmitgliedern ausgebucht.

Tema’na beschloss, ins Kasino zu gehen, um dort zu lernen. Vielleicht konnte sie sich entspannen,wenn sie den weiten Blick der Sterne vor sich hatte.

Als sie das Kasino betrat, bemerkte sie, dass auffällig wenig Leute anwesend waren. Außer Chell,dem Küchenmeister waren noch drei Besatzungsmitglieder da, aber niemand, den sie kannte.

„Oh, Miss Tema’na!“, begrüßte sie Chell. „Darf ich ihnen etwas anbieten. Meine neuste Kreation ist der Gorn-Killer-Chilli.“

„Nein, Danke.“ erwiderte sie trocken.

Chell musterte sie aufmerksam.

„Warum sind sie nicht auf der Brücke, und fliegen uns in diese Todeszone?“, fragte er schließlich.

„Ich habe Dienstfrei. Wir werden erst in einer Stunde starten.“

„Und was wollen sie hier. Ich seh sie doch so selten im Kasino?“

„Ich...“

Sie schien verlegen zu wirken, dachte Chell.

„Ich konnte mich nicht konzentrieren, als ich mich über die Gorn informierte.“

„So, so“, kommentierte Chell. „Wir haben jede Menge Plätze frei.“

„Sie scheinen eine gewisse Abneigung gegen mich zu haben“, stellte Tema’na fest. „Darf ich fragen,wieso. Ist es wegen meiner Herkunft.“

„Nein, nein“, sagte Chell hastig. „Ich hab nichts gegen sie. Ich finde sie sehr sympathisch.“

Jetzt schleimt er, ging es Tema’na durch den Kopf. Es war vielleicht unfair, ihn so zu kritisieren. Siesollte aufhören, Spielchen mit Chell zu spielen.

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Sie musste lernen.

FÜNF TAGE SPÄTER

COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER CAPTAIN JANEWAY STERNZEIT 55326,1 „Dank Tema’nas Flugkünste sind wir nur noch sechs Flugstunden vom GornischenHeimatsystem entfernt. Es war ein schwerer Flug, aber wir haben es geschafft, unentdeckt hierher zu fliegen. Wir befinden uns jetzt in einer langen Nebelausdehnungin der Nähe des Heimatsystems. Ich habe der Crew befohlen, sich mit den Gorn auseinander zu setzten. Es ist schon eine interessante Kultur. Ganz besonders der Aspekt, dass sie noch eine Monarchie besitzen. Zwar ist sie nicht mehr so stark, wiefrüher, aber sie hat immer noch die Kontrolle über das Militär. Ich hoffe, dieser Auftragwird genauso einfach, wie unser Flug.“

„Captain, wir verlassen den Nebel und treten in das System ein“, meldete Tema’na von der Navigationsstation.

„Gut“, bestätigte Janeway. „Tuvok, scannen sie nach einem Asteroiden mit einer Höhle, in die Voyager hineinpasst.“

„Ich hab eine gefunden. Ich übermittle die Daten an die Navigationsstation.“

Die Voyager verließ elegant den Nebel und steuerte durch die Asteroiden. Es war erstaunlich, wie gut Tema’na das Schiff mit dieser Geschwindigkeit so gut manövrieren konnte. Nach einigen scharfen Kurven und Wendungen erreichte das Schiff einen Asteroiden, der ausreichend Schutz bot.

„Captain, wir sind am Ende der Höhle angelangt“, meldete Tema’na.

„Gut, Fähnrich. Harry, was sagen die Sensoren?“

Harry Kim überprüfte schnell seine Messinstrumente. „Ich habe das gornische Überwachungssystem geprüft. Es ist auf einem sehr alten Stand. Kaum noch funktionsfähig. Ich glaube, wir können unbemerkt beamen.“

Das erleichterte Janeway. Wenn es anders gewesen wäre, wäre ihr ganze Mission gefährdet.

„Was können sie uns noch sagen?“

„Drei Planeten. Zwei mit hoher Bevölkerung. Der Dritte ist nur leicht besiedelt. Eine Raumbasis im Orbit des ersten Planeten. Ich registriere zwei starke Schlachtkreuze, nach Gorn-Maßstäben“, er runzelte die Stirn. „Fünf kleinere Kreuzer und eine ganze Menge interplanetare Transporter. Ich kann nicht genauer scannen, ansonsten würde uns das Sensorennetz entdecken.“

„Na schön“, sagte Janeway. „Doktor?“

„Ja, Captain?“, meldete sich die Stimme des Doktors via Interkom.

„Es wird Zeit für einen kosmetischen Eingriff.“

***

Der Transporterchief wollte schon seinen Phaser herausholen, als er die beiden Gorn den Transporterraum betreten sah. Doch er erkannte, dass Chakotay und der Doktor ihnen folgten.

„Alles in Ordnung“, sagte der Doktor. „Das sind Captain Janeway und Commander Tuvok. Es freut mich, dass mein Make-up sie überzeugt hat.“

„Verschwenden wir keine Zeit, Doktor“, mahnte Janeway. „Wir müssen Captain Carter so schnell wie möglich finden. Energie.“

„Gute Jagt“, verabschiedete sich Chakotay.

Janeway nickte ihm nur leicht zu. Unter diesem Make-up war es schwer, zu sprechen. Es war ihr ein Rätsel, wie die Gorn mit dieser Hundeschnauze überhaupt reden konnten. Und wie sie durch diese silbernen Augen zu sehen vermochten. Biologische Wunder.

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Janeway und Tuvok materialisierten in einem großen Wohnviertel. Hochhäuser zierten den Straßenrand. Auf den kleinen Straßen schwebten altmodische Anti-Grav-Fahrzeuge. Janeway sah weitere Fahrzeuge in höheren Ebenen. Es herrschte wenig Verkehr, aber es gab viele Fußgänger.

„Wir sollten keine Zeit verlieren“, sagte Tuvok. Ihm fiel das Sprechen offenbar leichter.

„Den Daten nach befindet sich Carters Wohnung dort drüben.“ Er zeigte auf das größte Hochhaus in der Umgebung. „Meinen Tricorderdaten zu Folge befinden sich keine Lebensformen in der Wohnungund auch keine Überwachungsgeräte.“

„Dann gehen wir“, schlug Janeway vor.

Sie überquerten die Straße und erreichten die Tür. Man müsste offensichtlich einen Code eingeben, um hereinzugelangen. Tuvok studierte die Kontrollkonsole mit seinem Tricorder. Das kleine Gerät fand den Code und öffnete die Tür.

Im Inneren befand sich ein Lift und mehrere Türen. Sie betraten den Lift und fuhren in den fünfunddreißigsten Stock.

Die Tür zu Carters Wohnung ließ sich ebenfalls leicht öffnen. Das Innere der Wohnung war nur sehr spartanisch eingerichtet. Ein Terminal auf einem Tisch, ein Bett, ein primitiver Nahrungsreplikator, ein Sofa und ein Bad in einem abgetrennten Bereich.

Nun holte auch Janeway ihren Tricorder heraus und untersuchte den Computer, während Tuvok die Wohnung sondierte.

„Nicht außergewöhnliches“, meldete er schließlich.

„Carters persönliche Files sind durch ein Passwort geschützt“, stellte Janeway fest. Sie versuchte einige Varianten wie ‚Sternenflotte‘, oder ‚Föderation‘. Dann versuchte sie ‚U.S.S. Atlantis‘ und es funktionierte.

Doch als sie die Dateien öffnen wollte, erschien die Aufschrift ALL FILES DELETED.

„Offenbar hat Carter alle Dateien gelöscht.“

Dann verdunkelte sich der Bildschirm und auch das Licht in der Wohnung ging aus.

„Stromausfall“, sagte Janeway.

Plötzlich hörte sie ein Geräusch, welches an einen Transporter erinnerte. Dann begriff sie: sie wurden weggebeamt. Aber nicht von der Voyager.

Doch bevor sie materialisierten, verlor sie das Bewusstsein. Sie viel in einen tiefen Graben, aus dem sie so schnell nicht wieder herauskommen würde.

COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER ERSTER OFFIZIER CHAKOTAY NACHTRAG „Der Kontakt zum Captain und Tuvok ist vor drei Stunden abgebrochen und wir könnenihre Lebenszeichen nirgendwo registrieren. Doch leider haben wir und um größereProbleme zu kümmern.“

„Sie sind in zehn Sekunden in Waffenreichweite.“

„Bringen sie und hier raus, Tema’na“, befahl Chakotay. „Alle Energie in die Schilde und in den Antrieb.“

„Sir“, Kim schaute überrascht von seiner Kontrollkonsole auf. „Ich registriere den Abschuss eines hochkonzentrierten Plasmatorpedos. Die Gorn dürften so etwas gar nicht haben. Die sind noch nicht so weit.“

„Sie haben es aber, Mr. Kim. Ausweichmanöver.“

Die Voyager schwenkte zur Seite und entwich dem tödlichen Geschoß. Zwei Gorn-Schlachtkreuzer näherten sich dem Föderationschiff und kreisten es ein. Die Voyager konnte nicht mehr ausweichen, als der Torpedo seine Flugbahn änderte und wieder auf die Voyager zusteuerte. Als er einschlug, zerschlug er Schilde und Hülle mit einmal. Er trat am Bug in das Schiff eine, durchbohrte drei Decks und verließ das Schiff wieder, bevor ihn seine Energie verließ und er explodierte.

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Auf der Brücke der Voyager roch es nach verbranntem Fleisch. Zwei Crewmitglieder waren von ihren explodierenden Konsolen weggeschleudert wurden. Chakotay untersuchte sie sofort, doch er konnte nur noch ihren Tod feststellen.

„Bericht“, schrie er.

Harry Kim kehrte zu seiner Konsole zurück. Er hatte nur noch ein funktionierendes Terminal.

„Der Torpedo hat drei Decks getroffen. Er ist aber außerhalb des Schiffes explodiert.“

Tema’na war durch die ganze Brücke geschleudert worden. Sie musste erst die Orientierung wiedergewinnen, bevor sie zu ihrer Steuerkonsole zurückkehren konnte.

„Der Antrieb ist offline, Sir“, stellte sie fest.

Es war für Chakotay an der Zeit, Prioritäten zu setzen. Er musste die Voyager in den Nebel bringen, und sich später um den Captain und Tuvok kümmern. „Maschinenraum?“, brüllte er in das Interkom.

Keine Antwort.

Er kam gar nicht dazu, es noch mal zu versuchen. Überall auf der Brücke materialisierten sich Gorn. Der erste zielte auf Kim und streckte ihn mit einem gezielten Schuss nieder. Chakotay konnte einen niederschlagen und sich seine Waffe aneignen. Damit zielte er auf zwei weitere. Auch Tema’na gelang es, einem die Waffe aus der Hand zuschlagen. Doch dieser zückte Blitzschnell ein Messer und rammte es ihr in den Bauch. Sie fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Boden. Chakotay eilte zu seiner Kontrollkonsole. In einem Zug gab er seinen Zugangscode ein und sperrte den Hauptcomputer. Als letztes wollte er noch eine Logbuchboje in Richtung Föderation schicken, doch er wurde schon von einem Disruptor getroffen.

Der Kampf war verloren.

Ein weiterer Gorn materialisierte auf der Brücke. „Status?“, fragte er.

„Sein Assistent Daer’nar, welcher den Angriff geleitet hat, ging zu Kims Station. Er schubste den leblosen Körper Kims zur Seite und überprüfte die Anzeigen. Er erlangte keinen Zugriff auf das System.

„Sie haben den Computer gesperrt.“

„Dann regeln sie das“, befahl der Commander. „Hier spricht Mookiar an alle Einsatztrupps“, sprach er in seinen Kommunikator. „Bericht!“

Er erhielt von allen Decks die Meldung, dass die Crew gefangen genommen wurde. Es erstaunte ihn, was für Besatzungsmitglieder sich unter dieser Crew befanden. Ein Hologramm, eine Borg.

Mookiar setzte sich in den Sessel des Captains. Aufräumtrupps brachten die Voyager-Crew von Bord und das Schiff wurde von einem Traktorstrahl erfasst.

„Bringen sie uns zu Raumbasis“, befahl er seinem Schlachtkreuzer. Sein erstes Ziel hatte er erreicht. Aber es war ein langer Weg, bis er auf den Trümmern des Sternenflottenhauptquartiers auf der Erde seine Flagge aufstellen konnte. Es war zwar ein langer Weg, aber der erste Schritt war getan.

Die Voyager gehörte ihm.

***

Das Licht schaltete sich ein. Sie befand sich direkt darunter. Janeway schaute verblüfft nach oben. Wie war sie hierher gekommen? Das Licht erlosch wieder.

Sie war allein.

Doch dann, ein Blitz, und noch einer. Das Licht war wieder da. Nun war sie nicht allein. Überall um sie herum waren ihre Freunde anwesend. Längst verloren geglaubte Kameraden und alte Bekannte: Tom Paris begrüßte sich. Und dann kam Mark. Er umarmte sie. Die Menge klatschte. Janeway fühlte sich, wie in einem Traum.

Und dann?

Sie erwachte.

Das Licht war seltsam matt. Ihre Augen mussten sich erst daran gewöhnen. Sie befand sich in einem kleinen Raum. Das Bett, auf dem sie lag, war die einzige Besonderheit in diesem Raum. Es gab weder Fenster, noch eine Tür. Nur eine kleine schwache Lampe an der Decke.

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Sie versuchte sich zu erinnern. Was war passiert? Sie wusste noch alles von ihrer Mission, wie sie auf den Planeten gebeamt sind. Doch dann verschwammen die vielen Bilder der Erinnerungen ineinander und zurück bleibt nur Leere. Sie konnte sich nur noch erinnern, wie sie und Tuvok das Hochhaus betreten haben.

Sie waren als Gorn getarnt. Janeway tastete ihr Gesicht ab. Ihr Make-up war weg. Man hatte sie offenbar entdeckt und sie war nun gefangen.

Ihr Gedankengang wurde durch ein auffälliges Geräusch unterbrochen. Die Wand schien sich zu bewegen. Ein Teil, der ihr gegenüberliegenden Seite glitt nach hinter und ging anschließen zu Seite. Der Blick wurde frei auf einen langen Gang.

Ihre Fluchtmöglichkeit. Doch sie war nicht schnell an der Tür. Kaum war sie aufgesprungen, kam ihr schon ein Gorn entgegen der ihr ein Messer an die Kehle hielt.

Ein zweiter Gorn gab Tuvok, welchen Janeway jetzt sehen konnte, einen kräftigen Tritt und er stolperte in die Zelle. Die Gorn verließen den Raum wieder und schlossen die Tür.

Janeway bekam einen Schreck. Tuvok musste gefoltert worden sein. Sein ganzes Gesicht zeigte Schrammen und Blutergüsse.

„Was ist mit Ihnen passiert?“, brachte Janeway erschrocken hervor.

Es schien Tuvok sichtlich schwer zu fallen, zu sprechen. Janeway begleitete ihn zum Bett. Tuvok musste unerträgliche Schmerzen haben, wenn selbst seine vulkanische Selbstkontrolle zu versagen droht.

„Captain!“, brachte er hervor.

„Ja!“

„Man hat mich verhört“, er hustete. „Ich habe keine Auskunft gegeben.“

„Was wollten sie wissen?“

„Information über die Voyager.“

„Die Gorn wissen von der Voyager?“, brachte Janeway hervor. Sie wussten vielleicht auch die Position des Schiffes. „Dann werden sie mich wohl bald zu Verhör holen.“ Tuvok schaute Janeway mit einem wehleidigen Blick an.

„Man hat sie schon verhört.“

„Oh, nein!“, sagte Janeway. „Ich kann mich an nichts erinnern. Wer weiß, was ich denen erzählt habe. Die Sicherheitscodes der Voyager. Nein. Dann habe ich die Ersatzcodes genannt.“

In der Sternenflotte gab es ein besonderes Verfahren, dass wenn jemand die Sicherheitscodes wissen will, ein Captain einen falschen Code angibt und das Schiff, wenn es ihn erhält, zu nächsten Starbase fliegt. Aber Janeway konnte sich nicht erinnern. Sie kann ihnen alles erzählt haben.

„Wir müssen hier raus.“

Am liebsten wäre Chakotay ihm an die Kehle gegangen. Mookiar benimmt sich, wie ein aufgeblasenes Arschloch. Seit drei Tagen musste er sich nun von ihm schikanieren lassen. Die Crew der Voyager war in einer großen Lagerhalle eingepfercht. Mookiar hatte sie fünfmal am Tag besucht und jedes Mal hat er sich ein Crewmitglied geholt. Der erste war Barclay.

„Wie kann ich ihnen heute helfen?“, fragte Chakotay sarkastisch.

„Ich weiß nicht. Was bieten sie mir an?“ Mookiar lachte. „Ahh, sie könne mir ja nichts mehr bieten. Wir haben ihren Sicherheitscode ja geknackt. Wir brauchen allerdings wieder einen fähigen Techniker.“

„Lassen sie meine Crew in Ruhe“, brüllte Chakotay. „Seit drei Tagen sind wir hier eingesperrt. Viele der Crew sind verletzt und brauchen umgehend medizinische Hilfe. Unser Doktor kann sie so nicht behandeln und die Energie seines Mobilen Emitters ist begrenzt.“

Chakotay hob schon die Faust und wartete Mookiars Antwort ab. Er sah einen Sicherheitswächter hinter dem Gorn, welcher blitzschnell seine Waffe hob.

Mookiar kam Chakotay ganz Nahe. Nur wenige Zentimeter trennten beide. Mookiar durchbohrte ihn mit seinem Blick.

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„Ich könnte sie töten. Ich werde sie töten. Aber nicht jetzt.“ Er wandte sich von Chakotay ab. „Bringt mir die Borg.“

„Nein“, schrie Chakotay. Er ging auf Mookiar zu, doch der Wärter reagierte sofort und schoss auf Chakotay. Einige Crewmitglieder stießen einen Schrei aus. Der Doktor eilte her und untersuchte Chakotay.

Der Wärter schupste Seven mit seinem Disruptor und geleitete sie hinaus. Mookiar beugte sich über Chakotay.

Dieser blinzelte leicht, als er Mookiar sah. Er war offenbar nicht mehr richtig bei Bewusstsein. Mookiar lächelte und schlug mit seiner Faust auf Chakotays Nase, welche mit einem lauten Knacken brach. Dann verließ er Chakotay zusammen mit seinen Sicherheitsbeamten und Wärtern die Zelle.

*** DESTINATION: GORN

BASED UPON "STAR TREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY PRODUCED FOR TREKNews NETWORK

CREATED BY RICK BERMAN & MICHAEL PILLER AND JERI TAYLOR EXECUTIVE PRODUCERS MAX S. PFAFFSTALLER & SEBASTIAN OSTSIEKER

CO-EXECUTIVE PRODUCER ANDREAS KREBS PRODUCER SARAH OSTSIEKER CO-PRODUCER TIM PRUESSMANN

PRODUCTION-DESIGNER PARTICK VENETZ WRITTEN BY STEFAN ALEX

TM & Copyright © 2001 by TREKNews Network. All Rights Reserved. "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES

This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!Production-Code #280

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