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Demokratisches Prinzip Repräsentative Demokratie und direktdemokratische Ergänzung...

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Demokratisches Prinzip • Repräsentative Demokratie und direktdemokratische Ergänzung • Parlamentarische Demokratie (mit präsidentiellem Einschlag) • Elemente ua: • Wahlen • Abhängigkeit der Regierung vom Vertrauen des Parlaments • Weisungsbindung anderer Organe (Ausnahmen) • Legalitätsprinzip
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Page 1: Demokratisches Prinzip Repräsentative Demokratie und direktdemokratische Ergänzung Parlamentarische Demokratie (mit präsidentiellem Einschlag) Elemente.

Demokratisches Prinzip

• Repräsentative Demokratie und direktdemokratische Ergänzung

• Parlamentarische Demokratie (mit präsidentiellem Einschlag)

• Elemente ua:• Wahlen• Abhängigkeit der Regierung vom Vertrauen des

Parlaments• Weisungsbindung anderer Organe (Ausnahmen)• Legalitätsprinzip

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Demokratie – Akteure (1)• Volk – Art 1 B-VG

– Staatsbürger• Art 26 (1), 44 (3) B-VG – Bundesvolk• Art 95 (1), Art 117 (2) B-VG – Landesbürger,

Staatsbürger mit Wohnsitz in der Gemeinde • VfSlg 17.264/2004 – Staatsbürgervolk

– EU-Bürger• Art 19 (1) EGV, 117 (2) B-VG – Gemeinderat

• Völker der EU-Mitgliedstaaten• Rat – Wahlen in anderen Mitgliedstaaten• Europäisches Parlament – Art 190 (1) EGV, EuGH C-

145/04: kein EU-Bürger-Vorbehalt; Art 19 (2) EGV, Art 23a (1) B-VG: EU-Bürger mit Wohnsitz in Ö

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Demokratie – Akteure (2)• Politische Parteien

– Funktion: Bündelung der Willensbildung– Gefahr: Dominanz des politischen Prozesses– Rechtliche Regelung - ParteienG

• Existenz und Vielfalt• Mitwirkung an politischer Willensbildung• Gründungs- und Betätigungsfreiheit• Keine Demokratiepflicht, kein Verbotsverfahren• VerbotsG, Art 9 f StV Wien, VfSlg 10.705/1985 –

Rechtsunfähigkeit bei nationalsozialistischer Wiederbetätigung

• Finanzierung– Politische Partei, wahlwerbende Partei, Klub

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Demokratie – Akteure (3)• Verbände

– spezifische Interessenvertretung– Rechtliche Grundlagen

• Freiwillige Zusammenschlüsse (Vereine) – zB ÖGB, Industriellenvereinigung

• Kammern mit Pflichtmitgliedschaft – zB Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer

– nichtterritoriale Selbstverwaltung– Art 10 (1) 8, Art 11 (1) 2 und (neu!) 120a – 120 c B-VG– spezifische gesetzliche Grundlage– eigener/übertragener Wirkungsbereich

– Verbandszusammenarbeit• Sozialpartnerschaft – Art 120a (2) B-VG• Beiräte, Kommissionen

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Demokratie – Akteure (4)• Staatliche Organe

– direkte Legitimation – zentral allgemeine Vertretungskörper

• unmittelbare Wahl - NR, LT, GdR; BPräs, zT Bgm• mittelbare Wahl – BR, LReg, zT Bgm

– indirekte Legitimation• über Einfluss direkt legitimierter Organe auf

Bestellung – zB BReg• über Gesetzesbindung aller Vollzugsorgane• über Weisungsbindung nachgeordneter

Verwaltungsorgane

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Demokratie – Wahlen (1)• Wahl als zentrale Legitimation• Wahlrechtsgrundsätze für allgemeine

Vertretungskörper (1)– Art 3 1.ZPEMRK, Art 8 StV Wien; Art 26, 95,

117 B-VG– Homogenität– allgemeines Wahlrecht

• aktives und passives Wahlrecht• alle Staatsbürger; andere EU-Bürger bei GdR-Wahl• Altersgrenzen (2007 gesenkt)• Ausschluss nach gerichtlicher Verurteilung

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Demokratie – Wahlen (2)• Wahlrechtsgrundsätze für allgemeine

Vertretungskörper (2)– gleiches Wahlrecht

• Zählwert• Erfolgswert

– unmittelbares Wahlrecht• keine „Wahlmänner“

– freies Wahlrecht• Mehrparteiensystem• Freiheit der Wahl(be)werbung• Neutralität des Staates• Freiheit der Wahlhandlung• Wahlpflicht (zT landesgesetzlich vorsehbar)

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Demokratie – Wahlen (3)• Wahlrechtsgrundsätze für allgemeine

Vertretungskörper (3)– persönliches Wahlrecht

• keine Stellvertretung• persönliches Erscheinen vor Wahlkommission• Art 26 (6) B-VG: Briefwahl trotz begrenzter

Kontrollmöglichkeiten– geheimes Wahlrecht

• organisatorische Vorkehrungen – zB Wahlzelle• Briefwahl – s oben

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Demokratie – Wahlen (4)• Wahlrechtsgrundsätze für allgemeine

Vertretungskörper (4)– Verhältniswahl

• Entsprechung Stimmen- und Mandatsverteilung– Hare, Hagenbach-Bischoff, D‘Hondt

• Gegensatz Mehrheitswahlrecht• B-VG: Grundsätze der Verhältniswahl mit

Abweichungen • Wahlen in Wahlkreisen• Verteilung der Mandate auf Wahlkreise nach

Bürgerzahl• Grundmandat oder Mindestprozentklausel

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Nationalrat – Wahlen (1)• Art 26 B-VG, NRWO• 183 Mandate - § 1 NRWO• Verteilung auf 43 Regionalwahlkreise in 9

Landeswahlkreisen (Bundesländern)• zB Stmk

– 28 Mandate– 8 Regionalwahlkreise– Regionalwahlkreis Graz 5 Mandate

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Nationalrat – Wahlen (2)• Wahlausschreibung• Wahlbehörden

– Gd, Bezirk, Land, Bund– Bgm, BH, LH, BMI; Parteienbeisitzer und

Vertrauensleute; zT Richter• Wählerevidenz und Wählerverzeichnisse• Wahlvorschläge

– Parteibezeichnung und Kandidatenlisten– Unterstützungserklärungen oder

Abgeordnetenunterschriften

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Nationalrat – Wahlen (3)• Abstimmung

– Wahllokal und Wahlzelle– Wahlkarte und Briefwahl– Amtlicher Stimmzettel– Parteiliste und Vorzugsstimmen

• Mehrstufige Zuweisung von Mandaten– Erstes Ermittlungsverfahren –

Regionalwahlkreis– Zweites Ermittlungsverfahren –

Landeswahlkreis– Drittes Ermittlungsverfahren – bundesweit

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Nationalrat – Wahlen (4)• Erstes Ermittlungsverfahren

– Stimmenzählung– Verteilung der Mandate auf Parteien im

Regionalwahlkreis - § 97 NRWO– Beispiel Graz NR-Wahl 2006 (5 Mandate)

• ÖVP 42.228 Stimmen 32,3% 1 Mandat• SPÖ 38.963 Stimmen 29,8% 1 Mandat• FPÖ 15.039 Stimmen 11,5% 0 Mandat• GRÜNE 23.516 Stimmen 18,0% 0 Mandat• BZÖ 4.514 Stimmen 3,5% 0 Mandat• KPÖ 4.189 Stimmen 3,2% 0 Mandat• MATIN 2.157 Stimmen 1,7% 0 Mandat• (Wahlzahl – Landeswahlkreis maßgeblich – § 96 (2) NRWO – Hare‘sches

System: 787.829 Stimmen/28 Mandate = 25.994)

– Zuweisung der Mandate an Kandidaten der jeweiligen Partei - § 98 NRWO

• nach Vorzugsstimmen/(Regional-)Listenreihenfolge

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Nationalrat – Wahlen (5)• Zweites Ermittlungsverfahren

– Teilnahme: Grundmandat oder 4% bundesweit– Verteilung Mandate auf Parteien im Landeswahl-

kreis abzüglich vergebener Mandate - § 101 NRWO

– Beispiel Stmk NR-Wahl 2006 (28 Mandate)• ÖVP 272.767 Stimmen 37,5% 10 Mandate minus vergebene• SPÖ 270.596 Stimmen 37,2% 10 Mandate minus vergebene• FPÖ 75.988 Stimmen 10,4% 2 Mandate minus vergebene• GRÜNE 57.641 Stimmen 7,9% 2 Mandate minus vergebene• BZÖ 23.216 Stimmen 3,2% 0 Mandate• KPÖ kein Grundmandat und < 4%• MATIN kein Grundmandat und < 4%• (Wahlzahl – Landeswahlkreis maßgeblich – § 96 (2) NRWO – Hare‘sches System:

787.829 Stimmen/28 Mandate = 25.994)

– Zuweisung der Mandate an Kandidaten der jeweiligen Partei - §102 NRWO

• nach Vorzugsstimmen/(Landes-)Listenreihenfolge

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Nationalrat – Wahlen (6)• Drittes Ermittlungsverfahren - § 107 NRWO

– Teilnahme: • Einreichung Bundeswahlvorschlag• Grundmandat oder 4% bundesweit

– Verteilung Mandate auf Parteien bundesweit abzüglich vergebener Mandate

– Beispiel NR-Wahl 2006 • (183 Mandate minus an Parteien ohne Bundeswahlvorschlag vergebene

Mandate)• ÖVP 1,616.493 Stimmen 34,3% 66 Mandate minus

vergebene• SPÖ 1,663.986 Stimmen 35,3% 68 Mandate minus

vergebene• FPÖ 519.598 Stimmen 11,0% 21 Mandate minus vergebene• GRÜNE 520.130 Stimmen 11,0% 21 Mandate minus vergebene• BZÖ 193.539 Stimmen 4,1% 7 Mandate• Andere kein Grundmandat und < 4%• (Wahlzahl bundesweit – § 107 (4) f NRWO – D‘Hondt‘sches System)

– Zuweisung der Mandate an Kandidaten der jeweiligen Partei

• nach (Bundes-)Listenreihenfolge

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Wahlen (7)• ähnlich EuParl-, LT- und GdR-Wahl

– Homogenitätsprinzip – Art 23a, 95 (2), 117 (2) B-VG

– Abweichungen• ähnlich Wahl von sonstigen

Vertretungskörpern und Organen, zB– Bezirksvertretungen, Kammern, BPräs, zT Bgm

• Wahlkontrolle– ziffernmäßige Richtigstellung durch

Wahlbehörde– Rechtmäßigkeitskontrolle durch VfGH – Art 141

B-VG

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Nationalrat – Abgeordnete (1)• Beginn des Mandats

– Konstitutierung des NR– Berufung als Ersatzmann durch Wahlbehörde

• Ende des Mandats– Erfolgreiche Wahlanfechtung– Mandatsenthebung durch VfGH

• Art 141 (1) c B-VG• ua Verlust der Wählbarkeit, Pflichtverletzungen,

Unvereinbarkeit• VfSlg 15.266/1998

– Verzicht, Tod– Auflösung des NR

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Nationalrat – Abgeordnete (2)• Mandat auf Zeit – Art 56 (2)-(4) B-VG

– Ministervertreter• freies Mandat – Art 56 Abs 1 B-VG

– kein „imperatives“ Mandat– gegenüber Wählern

• Gesamtrepräsentation – gegenüber Parteien

• kein Mandatsverlust bei Parteiaustritt – zB VfSlg 3426/1958

• Nichtigkeit von Blankoverzichtserklärungen• (beschränkte) Klubgründungsfreiheit; Klubzwang

und Klubdisziplin

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Nationalrat – Abgeordnete (3)• Immunität – Art 57 B-VG• berufliche Immunität – Abs 1

– Abstimmungsfreiheit absolut– Redefreiheit: soweit beruflich, nur Ruf zur Ordnung oä

• außerberufliche Immunität – Abs 2-5– betrifft nur strafrechtliche Verfolgung– ohne beruflichen Zusammenhang

• erlaubt, aber „Vetorecht“ des NR

– mit beruflichem Zusammenhang; Hausdurchsuchung; Verhaftung (außer frische Tat)

• nur mit Zustimmung des NR („Auslieferung“)

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Nationalrat – Abgeordnete (4)• Unvereinbarkeit/Inkompatibilität

– mit staatlichen Funktionen• BR, EuParl, BPräs, PräsRH, Mitglied VfGH, VwGH,

OGH• ausnahmsweise mit Beschäftigung im öffentlichen

Dienst – Art 7 (4), 59a f B-VG, § 6a UnvereinbarkeitsG • aber nicht mit Ministeramt

– mit bestimmten leitenden privatwirtschaftlichen Tätigkeiten

• UnvereinbarkeitsG• wenn keine Genehmigung des Unvereinbarkeits-

ausschusses des NR

• Bezüge - BundesbezügeG

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Nationalrat – Organisation (1)• Sitz Wien - Art 25 B-VG• Gesetzgebungsperiode

– Regelfall 4 Jahre, ab nächster Gesetzgebungs-periode 5 Jahre – Art 27 (1) B-VG

– Beginn Konstituierung – Art 27 (2) B-VG– Ende

• Ablauf Gesetzgebungsperiode und Konstituierung nach Neuwahl – Art 29 (3) B-VG

• Selbstauflösung und Konstituierung nach Neuwahl – Art 29 (2)(3) B-VG

• Auflösung durch BPräs – Art 29 (1) B-VG; Art 51c (1), 55 (3) B-VG

• Auflösung nach gescheiterter Volksabstimmung über Absetzung des BPräs – Art 60 (6) B-VG

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Nationalrat – Organisation (2)• Tagungen und Sitzungen – Art 28 B-VG

– Einberufung– ordentliche und außerordentliche– Kontinuität und Diskontinuität

• Organe – Art 30 B-VG; GOG-NR– Plenum– Ausschüsse und Unterausschüsse, zB

• Hauptausschuss (Art 55 B-VG); RH-, Immunitäts-. Un-vereinbarkeits-, Budgetausschuss; Fachausschüsse; Untersuchungsausschüsse

– Präsident– Präsidialkonferenz– (Klubs – eigene juristische Personen)

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Nationalrat – Verfahren• Rechtsgrundlagen

– Art 30 (2), 31 ff B-VG; GOG-NR – allgemein– Art 41 ff B-VG (+ GOG-NR) – Weg der

Gesetzgebung• Beschlusserfordernisse

– Präsenz- und Konsensquorum– Regel (Art 31 B-VG): 1/3 und einfache Mehrheit– Ausnahme (zB Art 44 (1) B-VG): 1/2 und 2/3

• Öffentlichkeit – Plenum – Art 32 B-VG– Ausschüsse ausnahmsweise – GOG-NR– Freiheit der Berichterstattung – Art 33 B-VG

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Nationalrat – Aufgaben

• Gesetzgebung• Budgetbewilligung• Genehmigung von Staatsverträgen• Mitwirkung an der Vollziehung• Kontrolle der Verwaltung

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Gesetzgebung – Allgemeines• Gesetz im materiellen und formellen Sinn

– Individual- und Maßnahmengesetze– Verordnungen

• Gesetz als zentrales Steuerungsmittel– Gesetz als demokratisches Instrument

• Erlassung durch Gewählte• öffentliche Diskussion• Vermutung der Vernünftigkeit

– Gesetzesbindung der Vollziehung– Gesetzesvorbehalte– Sicherung von Freiheit und Gleichheit

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Gesetzgebung – Verfahren (1)• Initiative – Art 41 B-VG, GOG-NR

– Regierungsvorlagen– Initiativanträge und Ausschussanträge– Anträge (eines Drittels der Mitglieder) des BR– Volksbegehren

• Regelfall Regierungsvorlage– Ministerialentwürfe– Begutachtung– EG-Notifikationsverfahren

• RL 98/35, NotifikationsG; Art 88 (3) EGV • technische Vorschriften, Beihilfenregelungen• bei Verstoß uU Unanwendbarkeit

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Gesetzgebung – Verfahren (2)• Verfahren im NR

– Erste Lesung im Plenum• Debatte über allgemeine Grundsätze• nicht verpflichtend

– Ausschussberatung• Bericht und uU Änderungsanträge

– Zweite Lesung im Plenum• Debatte und Abstimmung über Gesetzesinhalt auf

Grundlage Ausschussbericht und uU Abänderungsanträge

– Dritte Lesung im Plenum• uU technische Korrekturanträge• Abstimmung

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Gesetzgebung – Verfahren (3)• Mitwirkung Bundesrat (BR)

– keine: Art 42 (5) B-VG– sonst: Übermittlung an BR – Art 42 (1) B-VG– Regelfall Einspruchsrecht – Art 42 (2)-(4) B-VG

• Beratung in BR-Ausschuss• Beschluss über Einspruch (Quoren: Art 37 B-VG) oder

Fristablauf• bei Einspruch Rückübermittlung an NR• uU Beharrungsbeschluss NR (1/2 Präsenzquorum)

– Ausnahme Zustimmungsrecht • Art 15 (6), 35 (4), 44 (2), 50 (2) 2, (3) B-VG• Beratung und Beschluss über Zustimmung

(besondere Quoren zB Art 35 (4), 44 (2), 50 (4) B-VG)

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Gesetzgebung – Verfahren (4)• uU Volksabstimmung• Beurkundung durch BPräs – Art 47 B-VG

– „verfassungsmäßiges Zustandekommen“– formell oder auch materiell?

• Gegenzeichnung BK – Art 67 (2) B-VG• Kundmachung im BGBl durch BK

– Art 48 f B-VG, BGBlG– elektronische Form authentisch: ris.bka.gv.at– Mängelfolgen

• Unanwendbarkeit – Art 89 (1) B-VG (formelle Fehler)• Verfassungswidrigkeit (bei inhaltlichen Divergenzen)• Druckfehlerberichtigung durch BK

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Beispiel: www.parlament.gv.at12 d.B. (XXIII. GP)Sozialrechts-Änderungsgesetz 2007 – SRÄG 2007

Regierungsvorlage betreffendBundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das

Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bauern-Sozialver-sicherungsgesetz, das Kriegsopferversorgungsgesetz 1957, das Opferfürsorgegesetz, das Heeresversorgungsgesetz, das Impfschaden-gesetz, das Verbrechensopfergesetz, das Pensionsgesetz 1965 und das Bundesbahn-Pensionsgesetz geändert werden

(Sozialrechts-Änderungsgesetz 2007 – SRÄG 2007)

Gesetz geworden alsBundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das

Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bauern-Sozialver-sicherungsgesetz, das Kriegsopferversorgungsgesetz 1957, das Opferfürsorgegesetz, das Heeresversorgungsgesetz, das Impf-schadengesetz, das Verbrechensopfergesetz, das Pensionsgesetz 1965 und das Bundesbahn-Pensionsgesetz geändert werden

(3. Sozialrechts-Änderungsgesetz 2006 – 3. SRÄG 2006)

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Kurzfassungvom Pressedienst erstellt am  11.12.2006: Nr. 906/2006

SchlagworteSozialversicherung und soziale Fürsorge I ASVG

Personen/OrganisationenBMSG (Bundesministerium für soziale Sicherheit,

Generationen und Konsumentenschutz): Einbringendes Ressort

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Geschichte (1)

06.12.2006 Einlangen (gem. § 23 (1) GOG) 06.12.2006 Vorgesehen für Ausschuss:

Ausschuss für Arbeit und Soziales 14.12.2006 Mitteilung des Einlangens (gem. § 23 (4) GOG) in

der 6. Sitzung des Nationalrates (im Steno-graphischen Protokoll auf Seite 34)

14.12.2006 Zuweisung (gem. § 69 (7) GOG) Ausschuss für Arbeit und Soziales in der 7. Sitzung des Nationalrates (im Stenographischen Protokoll auf Seite 2)

14.12.2006 Auf Tagesordnung des Ausschusses (gem. § 32 bis 41 GOG) Ausschuss für Arbeit und Soziales in der 2. Sitzung des Ausschusses

14.12.2006 Bericht (gem. § 42 (1) GOG) Ausschuss für Arbeit und Soziales 19 d.B. (XXIII. GP) 

14.12.2006 Aussendung des Pressedienstes betreffend Ausschuss für Arbeit und Soziales (2. Sitzung des Ausschusses) Nr. 930/2006

 

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Geschichte (2)

15.12.2006 Auf Tagesordnung des Plenums (gem. § 32 bis 41 GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates

15.12.2006 Abänderungsantrag (gem. § 53 (3) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates  AA-2 (XXIII. GP) 

15.12.2006 Abänderungsantrag (gem. § 53 (3) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates  AA-3 (XXIII. GP) 

15.12.2006 Unselbständiger Entschließungsantrag (gem. § 55 (1) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates  19/UEA (XXIII. GP) 

15.12.2006 Abänderungsantrag (gem. § 53 (3) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates  AA-4 (XXIII. GP) 

15.12.2006 Unselbständiger Entschließungsantrag (gem. § 55 (1) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates  20/UEA (XXIII. GP) 

15.12.2006 Zweite und Dritte Lesung (gem. § 74 (1) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates (im Stenographischen Protokoll auf Seite 8-48)  

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Geschichte (3)Funktion Name und Fraktion Wortmeldungsart  Seite  Dr. Alfred Gusenbauer (S) Pro 9-10  Fritz Neugebauer (V) Pro 10-11  Karl Öllinger (G) Pro 11-13  Herbert Kickl (F) Pro 13-15  Ing. Peter Westenthaler (B) Pro 16-18   Doris Bures (S) Pro 18-20   Mag. Gertrude Aubauer (V) Pro 20   Sabine Mandak (G) Pro 21-22   Werner Neubauer (F) Pro 22-23   Sigisbert Dolinschek (B) Pro 23-24   Franz Riepl (S) Pro 25-26   Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer (V) Pro 26-27   Karl Öllinger (G) Pro 27-28   Mag. Dr. Martin Graf (F) Pro 29-30   Gabriele Heinisch-Hosek (S) Pro 31-33   Karl Donabauer (V) Pro 35-36   Wilhelm Haberzettl (S) Pro 36-37  BM Ursula Haubner (B) Regierungsbank 38-39   Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (V) Pro 39-40   Herta Mikesch (V) Pro 40-41   Mag. Dr. Beatrix Karl (V) Pro 41-42  Dr. Ferdinand Maier (V) Pro 42-43   Dr. Josef Cap (S) Pro 43-44   Mag. Wilhelm Molterer (V) Pro 44   Heinz-Christian Strache (F) Pro 44-45

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Geschichte (4)

15.12.2006  Abstimmung: Gesetzesvorschlag in zweiter Lesung: angenommen (gem. § 70 (2) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates Getrennte Abstimmung[teils einstimmig, teils mehrstimmig - dafür S, V, F, B] (im Stenographischen Protokoll auf Seite 45-48)

15.12.2006  Abstimmung: Gesetzesvorschlag in dritter Lesung: angenommen (gem. § 74 (1) GOG) in der 8. Sitzung des Nationalrates Dafür: S, V, G, F, B, dagegen: - (im Stenographischen Protokoll auf Seite 48)

15.12.2006  Beschluss  8/BNR (XXIII.GP)15.12.2006 Aussendung des Pressedienstes betreffend

8. Sitzung des Nationalrates Nr. 931/2006

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Geschichte (5)

18.12.2006 Übermittlung des Beschlusses an den Bundesrat 18.12.2006 Einlangen in der Bundesrats-Kanzlei (gem.

§ 18 (1) GO-BR) 18.12.2006 Mitwirkungsrecht des Bundesrates (gem.

Art. 42 (2) B-VG) 18.12.2006 Änderungen gegenüber dem Gesetzentwurf in der

Fassung des NR-Ausschussberichtes  7649/BR d.B.  18.12.2006 Zuweisung an (gem. § 19 (1) GO-BR)

Ausschuss für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz des Bundesrates

20.12.2006 Auf Tagesordnung des Ausschusses Ausschuss für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz des Bundesrates

20.12.2006 Bericht Ausschuss für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz des Bundesrates 7651/BR d.B. 

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Geschichte (7)

Funktion Name und Fraktion Wortmeldungsart  Seite   Mag. Susanne Neuwirth (S) Pro 10-12   Edgar Mayer (V) Pro 12-13   Eva Konrad (G) Pro 13-14   Ing. Siegfried Kampl (A) Pro 14-16   Mag. Gertraud Knoll (S) Pro 16-18   Franz Wolfinger (V) Pro 18-19   Edgar Mayer (V) tatsächliche Berichtigung 19-20  StS Sigisbert Dolinschek (B) Regierungsbank 20-22   Manfred Gruber (S) Pro 22-23

20.12.2006 Abstimmung: Antrag, keinen Einspruch zu erheben: angenommen (gem. § 53 ff GO-BR) in der 740. Sitzung des Bundesrates Einhellig (im Stenographischen Protokoll auf Seite 23)

20.12.2006 Beschluss BR  8/BNR (XXIII. GP) I Nr. 169/2006    pdf    Kunsttext

Page 39: Demokratisches Prinzip Repräsentative Demokratie und direktdemokratische Ergänzung Parlamentarische Demokratie (mit präsidentiellem Einschlag) Elemente.
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Gesetzgebung – weiteres Schicksal• Inkrafttreten – Art 49 (1) B-VG

– gem gesetzlicher Bestimmung– Rückwirkung grundsätzlich möglich – sonst am Tag nach Kundmachung– zeitlicher Anwendungsbereich

• Novellierung durch Änderungsgesetz• uU Wiederverlautbarung – Art 49a B-VG• Aufhebung

– durch Gesetz– durch VfGH-Entscheidung

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GesetzgebungDirekte Demokratie (1)

• Volksbegehren– Art 41 (2) B-VG, VolksBegG– Gegenstand Gesetzesinitiative

• bundes(verfassungs)gesetzliche Angelegenheit• Antrag oder Anregung

– Einleitung durch Wahlberechtigte • Unterstützung 1°/°° Bevölkerung

– staatliches Eintragungsverfahren– Behandlungspflicht im NR bei

Mindestunterstützung• 100.000 Wahlberechtigte oder je 1/6 in 3 Ländern

– Wirkung allenfalls durch politischen Druck

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GesetzgebungDirekte Demokratie (2)

• Volksabstimmung– Art 43, 44 (3), 45 f B-VG, VolksAbstG– Gegenstand Inkrafttreten von Gesetz– obligatorisch bei Gesamtänderung der

Verfassung – Beispiel EU-BeitrittsBVG– sonst fakultativ

• bei einfachen Gesetzen auf NR-Mehrheitsbeschluss• bei Verfassungsänderungen auf Antrag 1/3 NR oder

BR• nicht auf Antrag Wahlberechtigter

– Entscheidung durch Mehrheit der Abstimmenden– Ablehnung verbindlich

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GesetzgebungDirekte Demokratie (3)

• Volksbefragung– Art 49b B-VG, VolksBefrG– Gegenstand Angelegenheit von grundlegender

und gesamtösterreichischer Bedeutung– nach Mehrheitsbeschluss NR– nur konsultative Wirkung– keine praktische Bedeutung

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GesetzgebungDirekte Demokratie (4)

• gemeinsame Züge– Dominanz NR– keine Umgehung NR– Problem staatlicher Neutralität– bloße Ergänzung repräsentativer Demokratie

• vielfältige, zT stärkere Ausgestaltung im Landesverfassungsrecht

• Grenzen durch repräsentativ-demokratisches Prinzip– VfSlg 16.421/2001

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Budgetbewilligung• historischer Ursprung des Parlamentarismus• Art 51 ff B-VG, BundesfinanzG

– Sonderverfahren, beschränkte Verbindlichkeit– Nachtragsbudgets, Budgetprovisorium

• Budgetgrundsätze– Einjährigkeit– Einheit, Vollständigkeit, Wahrheit– Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht – Art 13

(2) B-VG– EG-Verschuldungsgrenzen und Überwachung

• Bundesrechnungsabschluss durch RH/NR

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Mitwirkung an der Vollziehung

• Überschrift vor Art 50 B-VG, aber– Budgetbewilligung und Genehmigung von

Staatsverträgen als Gesetzgebung– Kontrolle als eigene Funktion

• bleibt:– Art 23c, 23e B-VG – EU-Mitwirkung– Art 55 (4)(5) B-VG – zB Festlegung Tag der

NR-Wahl, Wirtschaftslenkung– KSE-BVG – Truppenentsendung ins Ausland– Wahrnehmung durch Hauptausschuss

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Kontrolle der Verwaltung (1)

• Art 52 ff B-VG• Gegenstand

– Geschäftsführung des BReg• auch soweit Weisungsrecht/Einfluss von BReg oder

BMin auf Dritte• Hoheitsverwaltung und Privatwirtschaftsverwaltung• nachgeordnete Behörden, LH (mittelbare

Bundesverwaltung)• bundesbeherrschte Unternehmen• nicht: Gerichtsbarkeit

– Geschäftsführung weisungsfreier Behörden – Art 52 (1a) B-VG (neu!)

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Kontrolle der Verwaltung (2)• Mittel (1)

– Art 52 ff B-VG, GOG-NR– Fragerecht – „Interpellation“

• schriftliche und dringliche Anfrage, Fragestunde• Minderheitenrecht

– Resolutionsrecht• unverbindliche Entschließungen• Mehrheitsrecht

– Untersuchungsrecht• Missstandskontrolle durch Untersuchungsausschüsse• Einsetzung Mehrheitsrecht

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Kontrolle der Verwaltung (3)• Mittel (2)

– Staatspolizei- und Geheimdienstkontrolle durch ständige (Unter-)Ausschüsse

– Untersuchungen und Berichte von Hilfsorganen• RH, Volksanwaltschaft, Bundesheer-

Beschwerdekommission– Misstrauensvotum – Art 74 B-VG– Ministeranklage – Art 142 (2) b B-VG

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Parlamente – Funktionen• Funktionsbedingungen

– ursprünglich Parlament gegen Monarch– heute Dominanz durch Regierung – teilweise

Gewaltenverschmelzung– daher Regierung/Parlamentsmehrheit gegen

Opposition• Funktionen

– nicht: Gestaltung; aber:– Institutionelle Verankerung von Opposition –

Offenhalten von personellen Alternativen– Ort öffentlicher Politikrechtfertigung unter

Konkurrenzbedingungen


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