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Das Geschenk: Die Büste Pierre Larousse - stadt.kusel.de · von Pierre Larousse, dem bekanntesten...

Date post: 24-Oct-2019
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Städtepartnerschaft Kusel - Toucy 44 Jahre 44 Jahre Pierre Larousse Pierre Athanase Larousse wurde am 18. Oktober 1817 in Toucy geboren und besuchte auch die dortigen Schulen, bis er als 17jähriger ein Stipendium er- hielt und die Lehrerbildungsan- stalt in Versailles besuchen konnte. 1838 kehrte er als Leh- rer nach Toucy zurück, kam aber nicht mit den herrschenden Me- thoden zurecht, die er im Franzö- sischunterricht verwenden soll- te, und kündigte. In Paris stu- dierte er weiter und erprobte ei- gene Methoden, veröffentlichte pädagogische Schriften, Übungshefte zur Rechtschrei- bung und zur Stillehre sowie er- ste lexikalische Werke. Zusammen mit Augustin Boyer gründete er 1852 den eigenen Verlag, in dem auch vier Jahre später das neue Wörterbuch der französischen Sprache erschi- en, der „Petit Larousse“. 1866 beschloss Larousse, ein Universallexikon für das 19. Jahrhundert herauszubringen. Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit konnte konnte er das gigantische Werk, das schließlich 15 Bände und zwei Ergänzungsbände umfasste, nicht vollenden - nach seinem Tod am 3. Januar 1875 schloss sein Neffe Jules Hollier Larousse das Werk ab, das den Grund- stein legte für den Erfolg des Verlagshauses Larousse. Stefan Engel, der in Kusel aufgewachsene und in Schweisweiler im Donnersbergkreis lebende, vielfach ausgezeichnete Künstler, stellte sein Werk vor und dankte dafür, dass er sein Lieblingsmaterial Ton habe einsetzen können, um eine moderne Interpretation der Person Larousse zu gestalten, die mehr Farbmöglichkeiten biete als eine Bron- ze. „Larousse soll jung und agil, durchaus stolz aber doch auch auf un- gewöhnliche Weise modern wirken“, erläu- terte Engel und ergänzte, dass Larousse sein Lexikon systematisiert und bebildert habe, um es gut verständlich zu machen - eine zukunftsweisende Idee, die er mit den quer liegenden Blöcken in der Büste auf- nehmen wollte. Der freudige Beifall des Publikums ließ er- kennen, dass die Büste aus farbiger Kera- mik eine gute Akzeptanz und dankbare An- erkennung erfahren hatte. Mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger aus Kusel, darunter eine starke Gruppe Jugendlicher, waren dabei, als in Toucy der 200. Geburtstag von Pierre Larousse, dem bekanntesten Sohn der Partnerstadt in Burg- und, mit einer offiziellen Feier gewürdigt wurde. Am frühen Abend des 21. Oktober 2017 versammelten sich die Bürge- rinnen und Bürger von Toucy und die Gruppe aus Kusel am neu ge- schaffenen „Espace Pierre Larousse“ auf der Anhöhe über der Stadt im „Parc de la Glaudonnerie“. Im Foyer war die von Stefan Engel geschaf- fene und von der Stadt Kusel gestiftete Büste des berühmten Enzi- klopädisten aufgestellt worden und wird hier die Besucher zukünftig begrüßen. Nach einer ersten Besichtigung des fachmännisch renovier- ten, geschmackvoll und funktionsgerecht eingerichteten Bibliotheks- gebäudes fanden die Gäste den Weg in den langgestreckten Pavillon mit dem dort aufgebauten Büffet, um von hier aus den Reden des Bür- germeisters Michel Kotovtchikhine von Toucy, der Bürgermeisterin Ul- rike Nagel von Kusel und Vertretern des Departementrates und des Re- gionalrates zu folgen. Der Bürgermeister von Toucy konnte unter den Zuhörern auch Nachkommen des berühmten Pädagogen, Wissen- schaftlers und Universalgelehrten begrüßen. „Heute ist ein ganz besonderer Tag für Ihre Stadt. Wir sind froh und stolz, hier gemeinsam mit Ihnen den 200. Geburtstag von Pierre La- rousse zu feiern“, rief Bürgermeisterin Ulrike Nagel den Toucyanern zu und fuhr fort: „Die Büste des großen Wissenschaftlers soll unsere Wertschätzung für den berühmten Sohn der Stadt zum Ausdruck brin- gen und gleichzeitig ein Zeichen für Frieden und Freiheit setzen“. Ulri- ke Nagel erläuterte auch den historischen Hintergrund, der zu diesem Geschenk anregte: im Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1942, wurde von deutschen Soldaten die Bronzebüste auf dem zentralen Denkmal in der Stadt entfernt und schließlich eingeschmolzen, um den Rohstoff zur Herstellung von Kriegswaffen zu verwenden. „Symbolisch möchten wir mit unserem Geschenk ein Unrecht wiedergutmachen“, betonte Ul- rike Nagel und kündigte an, dass in Ku- sel eine zweite Büste, aus dem gleichen Material gebrannt, an der ehemaligen Landschreiberei aufgestellt werden wird, um am Sitzungsort des Stadtrates die Verbundenheit mit Toucy zu doku- mentieren. Finanzielle Unterstützung erfuhr die Stadt Kusel vom Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Städtebauförderung und vom Landkreis Kusel als Förderung der partnerschaftlichen Beziehungen in Eu- ropa. Für eine private Spende dankte die Bür- germeisterin dem gerade aus dem Amt geschiedenen Landrat Dr. Winfried Hirschberger, der an der Feierstunde ebenso teilnahm wie der gerade ins Amt gekommene Landrat Otto Rubly. Das Geschenk: Die Büste Pierre Larousse Stefan Engel mit Bürgermeisterin Ulrike Nagel und der Kuseline
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StädtepartnerschaftKusel - Toucy

44 Jahre44 Jahre

Pierre LaroussePierre Athanase Larousse wurdeam 18. Oktober 1817 in Toucygeboren und besuchte auch diedortigen Schulen, bis er als17jähriger ein Stipendium er-hielt und die Lehrerbildungsan-stalt in Versailles besuchenkonnte. 1838 kehrte er als Leh-rer nach Toucy zurück, kam abernicht mit den herrschenden Me-thoden zurecht, die er im Franzö-sischunterricht verwenden soll-te, und kündigte. In Paris stu-dierte er weiter und erprobte ei-gene Methoden, veröffentlichtepädagogische Schriften,Übungshefte zur Rechtschrei-bung und zur Stillehre sowie er-ste lexikalische Werke.Zusammen mit Augustin Boyergründete er 1852 den eigenenVerlag, in dem auch vier Jahrespäter das neue Wörterbuch derfranzösischen Sprache erschi-en, der „Petit Larousse“. 1866 beschloss Larousse, einUniversallexikon für das 19.Jahrhundert herauszubringen.Wegen seiner angeschlagenenGesundheit konnte konnte erdas gigantische Werk, dasschließlich 15 Bände und zweiErgänzungsbände umfasste,nicht vollenden - nach seinemTod am 3. Januar 1875 schlosssein Neffe Jules Hollier Laroussedas Werk ab, das den Grund-stein legte für den Erfolg desVerlagshauses Larousse.

Stefan Engel, der in Kusel aufgewachsene und in Schweisweiler imDonnersbergkreis lebende, vielfach ausgezeichnete Künstler, stelltesein Werk vor und dankte dafür, dass er sein Lieblingsmaterial Tonhabe einsetzen können, um eine moderne Interpretation der PersonLarousse zu gestalten, die mehr Farbmöglichkeiten biete als eine Bron-ze. „Larousse soll jung und agil, durchaus stolz aber doch auch auf un-gewöhnliche Weise modern wirken“, erläu-terte Engel und ergänzte, dass Laroussesein Lexikon systematisiert und bebilderthabe, um es gut verständlich zu machen -eine zukunftsweisende Idee, die er mit denquer liegenden Blöcken in der Büste auf-nehmen wollte.Der freudige Beifall des Publikums ließ er-kennen, dass die Büste aus farbiger Kera-mik eine gute Akzeptanz und dankbare An-erkennung erfahren hatte.

Mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger aus Kusel, darunter eine starkeGruppe Jugendlicher, waren dabei, als in Toucy der 200. Geburtstagvon Pierre Larousse, dem bekanntesten Sohn der Partnerstadt in Burg-und, mit einer offiziellen Feier gewürdigt wurde. Am frühen Abend des 21. Oktober 2017 versammelten sich die Bürge-rinnen und Bürger von Toucy und die Gruppe aus Kusel am neu ge-schaffenen „Espace Pierre Larousse“ auf der Anhöhe über der Stadt im„Parc de la Glaudonnerie“. Im Foyer war die von Stefan Engel geschaf-fene und von der Stadt Kusel gestiftete Büste des berühmten Enzi-klopädisten aufgestellt worden und wird hier die Besucher zukünftigbegrüßen. Nach einer ersten Besichtigung des fachmännisch renovier-ten, geschmackvoll und funktionsgerecht eingerichteten Bibliotheks-gebäudes fanden die Gäste den Weg in den langgestreckten Pavillonmit dem dort aufgebauten Büffet, um von hier aus den Reden des Bür-germeisters Michel Kotovtchikhine von Toucy, der Bürgermeisterin Ul-rike Nagel von Kusel und Vertretern des Departementrates und des Re-gionalrates zu folgen. Der Bürgermeister von Toucy konnte unter denZuhörern auch Nachkommen des berühmten Pädagogen, Wissen-schaftlers und Universalgelehrten begrüßen. „Heute ist ein ganz besonderer Tag für Ihre Stadt. Wir sind froh undstolz, hier gemeinsam mit Ihnen den 200. Geburtstag von Pierre La-rousse zu feiern“, rief Bürgermeisterin Ulrike Nagel den Toucyanern zuund fuhr fort: „Die Büste des großen Wissenschaftlers soll unsereWertschätzung für den berühmten Sohn der Stadt zum Ausdruck brin-gen und gleichzeitig ein Zeichen für Frieden und Freiheit setzen“. Ulri-ke Nagel erläuterte auch den historischen Hintergrund, der zu diesemGeschenk anregte: im Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1942, wurde vondeutschen Soldaten die Bronzebüste auf dem zentralen Denkmal inder Stadt entfernt und schließlich eingeschmolzen, um den Rohstoffzur Herstellung von Kriegswaffen zu verwenden. „Symbolisch möchtenwir mit unserem Geschenk ein Unrecht wiedergutmachen“, betonte Ul-rike Nagel und kündigte an, dass in Ku-sel eine zweite Büste, aus dem gleichenMaterial gebrannt, an der ehemaligenLandschreiberei aufgestellt werdenwird, um am Sitzungsort des Stadtratesdie Verbundenheit mit Toucy zu doku-mentieren. Finanzielle Unterstützung erfuhr dieStadt Kusel vom Land Rheinland-Pfalzim Rahmen der Städtebauförderung undvom Landkreis Kusel als Förderung derpartnerschaftlichen Beziehungen in Eu-ropa.Für eine private Spende dankte die Bür-germeisterin dem gerade aus dem Amtgeschiedenen Landrat Dr. WinfriedHirschberger, der an der Feierstundeebenso teilnahm wie der gerade ins Amtgekommene Landrat Otto Rubly.

Das Geschenk: Die Büste Pierre Larousse

Stefan Engel mit Bürgermeisterin Ulrike Nagel und der Kuseline

Große Delegation aus Kusel im 44. Jahr der Städtepartnerschaftzum 200. Geburtstag von Pierre Larousse in Toucy zu Gast

StädtepartnerschaftKusel - Toucy

44 Jahre44 Jahre

Es war eine dem speziellen Anlass angemessene, be-sonders große Gruppe, die sich zum diesjährigenPartnerschaftstreffen vom 20. bis 22.Oktober nachToucy aufmachte: etwa 50 Personen im Bus und wei-tere 10 mit dem eigenen Pkw trafen am Abend ein zurBegrüßung und zum Empfang in der Stadthalle, wosie von den französischen Gastgebern erwartet wur-den, voran Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel und Ku-seline Anna Maria Woll. Der Präsident der Jumélage, Bernard Coulon, sowieBürgermeister Michel Kotovchikhine hießen die Ku-seler Delegation herzlich willkommen und zeigtensich darüber erfreut, dass auch viele Kinder und Ju-gendliche unter den angereisten Teilnehmerinnenund Teilnehmern waren. „Das berechtigt zu der Hoff-nung, dass diese Begegnungen im Rahmen der Städ-tepartnerschaft auch in Zukunft eine Chance haben,fortgesetzt zu werden, war ihre einhellige Meinung.Ein wichtiges Ziel sei es auch, den Schüleraustauschwieder zu beleben - der mitgereiste stellvertretendeLeiter des Siebenpfeiffer-Gymnasiums, MarcoSchneider, sowie der Elternsprecher Achim Seylerwerden sich dafür einsetzen, dass im nächsten Schul-jahr wieder gegenseitige Besuche von Schülerinnenund Schülern möglich sein werden.Auch die Kuseler Bürgermeisterin Ulrike Nagel danktefür den herzlichen Empfang und lobte die erkennbareMühe, die sich die Toucyaner mit der Vorbereitungdes Abends gegeben hatten - eine große Vielfalt mit-gebrachter Speisen, Snacks und Süßspeisen fülltendie dekorierten Tische und luden ein zum genüssli-chen Verzehr. Zeit für individuelle Aktivitäten mit den Gastgeberfa-milien, für einen Besuch auf dem großen, die Innen-stadt ausfüllenden Markt oder einen Streifzug überden Kastanienmarkt im benachbarten Diges gab esam Vormittag des Samstags, bevor ein wissenschaft-liches Symposium zu Pierre Larousse begann.Auch die Besichtigung eines Oldtimer-Museums inder ehemaligen Fahrradfabrik Bernasse war für vieleein verlockendes Angebot.Alain Thuret, ein Pariser Geschäftsmann und seit eini-gen Jahren Eigentümer des Fabrikgeländes, hat sichund den Mitgliedern des von ihm geleiteten Clubs„L’Amicale Citroen & DS France“ damit einen Traumerfüllt und kann hier eine Sammlung alter und uralterCitroens präsentieren, die fast alle fahrbereit sind

oder gerade in der dafür eingerichteten Werkstatt re-stauriert werden. Der Abend des zweiten Besuchstages stand ganz imZeichen der Einweihung des Zentrums für Pierre La-rousse im Erdgeschoss des renovierten Bibliotheks-gebäudes und schloss mit einem gemeinsamenAbendessen in einer außerhalb von Toucy gelegenenGastronomie, wo man sich sehr darauf versteht, eineso große Zahl von Gästen im großen, sehr anspre-chend dekorierten Saal des Landgasthauses leckerzu bewirten.Am Sonntagmorgen stand dem 200. GeburtstagsfestPierre Larousse’s entsprechend eine spezielle Stadt-führung auf dem Programm: Toucy auf den SpurenPierre Larousses. Die Vorsitzende der Pierre-Larous-se-Gesellschaft Micheline Guilpain-Giraud nahm sichpersönlich die Zeit, die Gäste hierzu zu informieren.Bevor sonntags die Rückfahrt nach Kusel angetretenwurde, versammelten sich noch einmal alle Teilneh-merinnen und Teilnehmer mit ihren Gastgeberfamili-en im Saal der ehemaligen Großen Scheune zum ge-meinsamen Essen. Isolde Renner nutzte die Gelegen-heit, um für den Verein Freunde Toucy’s die Bedeu-tung der Städtepartnerschaft zwischen Toucy und Ku-sel zu würdigen und für die Begegnung im 44. Jahr ih-res Bestehens zu danken. Großen Eindruck beim Co-mité de Jumelage machte sie mit der Enthüllung einesGedenksteines, aus Sandstein gehauen, mit den feinherausgearbeiteten Wappen der beiden Partnerstäd-te. Mit Blick auf die anstehende Renovierung derStadtbibliothek im kommenden Jahr überreichte sieals Geschenk außerdem eine ganze Kiste vollerBücher auf Deutsch, zu einem beachtlichen Teil ausSpenden der Autoren aus dem Kreis der hiesigen Fo-tografen, Künstler und Heimatforscher.Nach Einnahme des obligatorischen Kaffees und wei-teren Worten des Dankes und der Anerkennung fürdie harmonische Begegnung und gute Organisationdes Aufenthaltes mit seinen vielfältigen Angebotenkündigte Bernard Coulon zur Freu-de und Überraschung der Kuselerdie Überreichung eines Larousse-Diktionärs Französisch-Deutsch/Deutsch-Französich an jede Kuse-ler Familie an, die an diesem Tref-fen teilgenommen hat. Die amNachmittag abreisende Delegationnahm dieses Geschenk gerne anund erkennt es als eine Verpflich-tung, weiter im Geiste der Partner-schaft und der Freundschaft aktivzu sein.

StädtepartnerschaftKusel - Toucy

44 Jahre44 Jahre


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