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Corporate Health Jahrbuch · Hier leistet der Corporate Health Award einen wichtigen Beitrag, um...

Date post: 14-Jun-2020
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Corporate Health Jahrbuch Betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland 2018 Initiatoren: LESEPROBE
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Page 1: Corporate Health Jahrbuch · Hier leistet der Corporate Health Award einen wichtigen Beitrag, um den betriebs- und volkwirt-schaftlichen Nutzen von BGM stärker in das Bewusstsein

Corporate Health Jahrbuch Betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland

2018

Initiatoren:

LESEPROBE

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6 Sehr geehrte Damen und Herren,

„Gesundheit schafft Wohlstand“: So lautete das Thema der Gesundheitswirtschaftskonferenz des Bun-

desministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahr 2016. Gesundheit ist nicht nur ein erstrebenswertes

persönliches Gut für die Beschäftigten. Sie ist auch Voraussetzung für deren Leistungsfähigkeit und Ar-

beitsfreude. Sie bildet auch eine wichtige Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen.

Gesundheit schafft somit Wohlstand für alle.

Krankheitsbedingte Fehlzeiten kosten die Wirtschaft jährlich mehr als 50 Milliarden Euro. Gesundheit ist

damit ein Wirtschaftsfaktor. Und ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement ist eine wichtige Vor-

aussetzung für eine hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens, für eine moderne Unter-

nehmenskultur und für gute Personalführung. Unternehmen bleiben so konkurrenzfähig.

Die Initiative Corporate Health Award setzt sich für die Gesundheitsförderung in Unternehmen ein. Wie in

den Vorjahren hat die Initiative Unternehmen ausgezeichnet, die mit ihren Aktivitäten in der betrieblichen

Gesundheitsförderung vorbildlich sind. Dieses Engagement zahlt sich in vielfacher Weise positiv aus und

regt andere Unternehmen an, sich hier zu engagieren.

Ich wünsche mir, dass viele weitere Unternehmen von den positiven Effekten des betrieblichen Gesund-

heitsmanagements profitieren und sich für den nächsten Corporate Health Award qualifizieren.

Brigitte Zypries

Brigitte Zypries,Bundesministerin für Wirtschaft und Energie(c

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Vorwort

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr blickt der Corporate Health Award auf neun Jahre Entwicklung im betrieblichen Gesund-

heitsmanagement zurück. Dabei konnten wir, die Initiatoren, stetige Veränderungen in Deutschlands

Unternehmenslandschaft beobachten. Anfängliche Zurückhaltung und Unsicherheit wichen wachsen-

den Teilnehmerzahlen beim Award und einem immer größer werdenden Corporate Health Netzwerk.

Fakt ist: Corporate Health ist so viel mehr als Bewegung und ausgewogene Ernährung. Es speist sich

aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement ebenso wie aus den strategischen Management-

feldern Employer Branding, Generation Risk Management, Demografiemanagement sowie dem her-

ausfordernden Digitalisierungsmanagement (Management of Change). Um dieses Verständnis als Basis

eines zukunftsorientierten Unternehmensziels in die Firmen hineinzutragen, ist Aufklärung auf meh-

reren Ebenen notwendig. Mit dem Jahrbuch spiegelt EuPD Research anhand der seit 2011 erscheinen-

den Längsschnittstudie die Trends betrieblichen Gesundheitsmanagements in Deutschland, zusätzlich

wird mithilfe ausgewählter Praxisbeispiele ein Bild der Maßnahmenvielfalt auf dem Markt gegeben.

Öffentliche Einrichtungen, kleine und große Unternehmen sind mit ihren Best Practice Modellen bereits

Vorreiter und zeigen damit, dass es wirklich möglich ist, etwas zu bewegen, Strukturen zu verändern

und sich damit einer der größten Herausforderungen unserer Zeit zu stellen: Leistungsfähigkeit zu

sichern und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.

Waren es anfänglich doch eher die Konzernriesen, die ihre Budgets in Richtung nachhaltige Perso-

nalstrategien ausrichteten, so sind wir heute imstande, die Bedeutung des Corporate Health Manage-

ments für eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensstrategie auch im Mittelstand präsent zu

machen. Im letzten Jahr konnten wir bereits eine ganze Reihe von KMU auszeichnen, die Maßnahmen

ergriffen haben, um ein Signal in Richtung ihrer bestehenden und zukünftigen Mitarbeiterschaft zu

geben: Wir brauchen euch. Wir fördern euch. Wir wollen euch halten.

Ein besonderer Dank gilt allen Vorreitern, allen Unternehmen und Partnern, die sich mit einem Beitrag

am diesjährigen Buch beteiligt haben und damit einen wichtigen Beitrag zum fortwährenden Aus-

tausch im betrieblichen Gesundheitsmanagement leisten.

Markus A.W. Hoehner

Markus A.W. Hoehner, Geschäftsführer, EuPD Research Sustainable Management GmbH

Vorwort

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8 Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschlands Wirtschaft bleibt auf Expansionskurs. Doch werden viele Unternehmen gebremst, weil

ihnen qualifizierte Mitarbeiter fehlen. Die aber brauchen sie für den tiefgreifenden technologischen

Wandel, der die gesamte Wirtschaft erfasst hat. Diesen Wandel können Unternehmen nur zusammen

mit Mitarbeitern bewältigen, die leistungsfähig und von ihrer Arbeit begeistert sind. Mehr denn je

kämpfen sie um hochqualifizierte Fachkräfte. Dazu müssen sie ein attraktives Arbeitsumfeld bieten

– das ist ein Trumpf bei der Suche nach neuen Mitarbeitern und noch mehr, wenn man wertvolle

Fachkräfte behalten will.

Die Attraktivität als Arbeitgeber ist längst ein strategischer Erfolgsfaktor. Dazu zählt ganz besonders,

dass sich Unternehmen intensiv und zielgerichtet um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern. Sie

sind motiviert, wenn der Arbeitgeber ihnen ein Gefühl der Wertschätzung vermittelt. Das Manage-

ment wiederum wünscht sich starke und agile Organisationen. Systematisches Gesundheitsmanage-

ment erhöht die Produktivität der Mitarbeiter und zugleich die Attraktivität als Arbeitgeber. Dafür

brauchen Unternehmen eine deutlich formulierte und klar gestaltete Strategie.

Unterstützt werden sie seit 2009 dabei vom Corporate Health Award, der Qualitätsinitiative von EuPD

Research Sustainable Management, der ias-Gruppe und dem Handelsblatt. Die Initiative hat sich in der

deutschen Wirtschaft zu einer zentralen Plattform für das Gesundheitsmanagement etabliert. Teilneh-

mende Unternehmen geben Einblick in ihre Corporate-Health-Strategie und lassen sich zertifizieren.

Sie vergleichen ihre Stärken und liefern erfolgreiche Beispiele für Innovationen und optimale Prozesse.

Nicht nur diejenigen Manager, die die Mitarbeiter-Gesundheit bereits fest in ihrer Strategie verankert

haben, profitieren davon. Gerade den Unternehmen, die das Thema jetzt für sich entdecken, liefern

Workshops, Benchmark-Studien und Vernetzung mit den Experten wertvolle Inspiration. Ein ausgefeil-

tes Gesundheitsmanagement sollte in der Kultur jedes Unternehmens fest verankert sein. Das Handels-

blatt freut sich, die Wirtschaft bei diesem wichtigen Strategiethema gemeinsam mit seinen Partnern

unterstützen zu dürfen.

Pascal Gerckens

Pascal Gerckens, Director, Handelsblatt 360°

Vorwort

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Dr. Alexandra Schröder-Wrusch, Vorstand, ias Aktiengesellschaft

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunehmend schneller dreht sich das Rad der Veränderungen für Unternehmen und Mitarbeiter.

Die Halbwertszeit von Wissen und Innovationszyklen wird immer kürzer und nimmt einen großen

Einfluss auf die Art und Weise, wie Menschen miteinander arbeiten. Inmitten des permanenten

Wandels stehen Unternehmen vor der Herausforderung, scheinbare Gegensätze zu vereinen: als

Organisation flexibel und zugleich stabil zu sein, trotz starker Zielfokussierung offen für Planände-

rungen zu bleiben, Agilität zu fördern ohne traditionelle Werte über Bord zu werfen.

Angesichts der Entwicklungen in der Arbeitswelt hat betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

heute zunehmend andere Aufgaben auf der Agenda als noch vor einigen Jahren. Um die Herausfor-

derungen zu bewältigen, brauchen Unternehmen nicht nur gesunde, sondern vor allem leistungs-

fähige Mitarbeiter und Führungskräfte. Veränderungsfähigkeit wird in diesem Zusammenhang zu

einer Kernkompetenz, an der sich erfolgreiche Unternehmen messen lassen müssen. Dazu gehört

es, auch mit dem Unvollkommenen umzugehen und bereit zu sein, aus Misserfolgen zu lernen.

Der Weg zu einem resilienten und veränderungsfähigen Unternehmen ist kein kurzer. Umso mehr

hat ein zeitgemäßes BGM die Aufgabe, Mitarbeitern auf der Reise Orientierung zu vermitteln und

nützliche Werkzeuge zur Selbsthilfe an die Hand zu geben. Es braucht einen langen Atem, um einen

durch Unsicherheit und Wandel geprägten Weg mitzugehen. Gelingen mag dies nur jenen, für die

das Unterfangen Sinn stiftet.

Vor diesem Hintergrund ist der Corporate Health Award heute mehr denn je die Plattform für Unter-

nehmen, die nicht stehen bleiben. Unternehmen, die stets aufs Neue hinterfragen, was Mitarbeiter

brauchen, um erfolgreich die Zukunft zu gestalten. Veränderungsfähigkeit heißt auch, Bewährtes

auf den Prüfstand zu stellen. Es gilt, den Mut zu haben, neue Wege zu gehen und dabei neue Trends

zu setzen – das betrifft ebenso Strukturen, Strategien wie auch für Maßnahmen im betrieblichen

Gesundheitsmanagement. Als Mit-Initiator des Corporate Health Awards ist es uns eine Freude, Teil

des Austauschs mit Unternehmen zu sein, die sich auf diesen, ihren Weg gemacht haben. Wir gratu-

lieren allen Bewerbern zu ihrer Initiative für gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter und wünschen

viel Erfolg beim Award.

Dr. Alexandra Schröder-Wrusch

Vorwort

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10 Sehr geehrte Damen und Herren,

gemeinsam mit EuPD Research hat die Techniker Krankenkasse (TK) in 2013 erstmals den Sonderpreis

„Gesunde Hochschule“ eingeführt und vergeben. Seitdem wurde mittlerweile fünf Mal die Auszeich-

nung für die Entwicklung und den Aufbau eines nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsmanagements

an Hochschulen verliehen.

In den vergangenen Jahren richtete sich der Fokus bei der Preisvergabe auf die Beschäftigten der Hoch-

schulen. Da jedoch zunehmend die Gesundheit der Studierenden in den Fokus rückt, wird es innerhalb

des Sonderpreises „Gesunde Hochschule“ in diesem Jahr erstmals zwei Kategorien geben, das „Be-

triebliche Gesundheitsmanagement (BGM)“ und das „Studentische Gesundheitsmanagement (SGM)“.

Die Hochschule ist ein Setting, das sich sowohl auf das gesundheitliche Wohlbefinden von Beschäftig-

ten als auch Studierenden bezieht. Deshalb sind sowohl gesundheitsförderliche Ansätze für Beschäf-

tigte als auch für Studierende zu verfolgen. Insgesamt umfasst der Lebensbereich Hochschule über 3,4

Mio. Menschen, die potentiell mit gesundheitsförderlichen Projekten erreicht werden können. Den

größten Anteil bilden die Studierenden mit 2,8 Mio.

Die TK hat sich daher zur Aufgabe gemacht, ein spezifisches „Studentisches Gesundheitsmanagement“

für Hochschulen zu entwickeln und aufzubauen. In einem Kooperationsprojekt mit dem „bundeswei-

ten Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen“ und der „Landesvereinigung für Gesundheit und

Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.“ entwickelt die TK ein Konzept, um Studierende parti-

zipativ in die Prozesse miteinzubeziehen. Denn nur durch die aktive Partizipation der Studierenden und

ihrer Interessenvertretungen können zielgerichtete Maßnahmen Studierende erreichen.

Erste Hochschulen haben diesen Ansatz bereits aufgegriffen und sich gemeinsam mit Studierenden auf

den Weg gemacht, ein „Studentisches Gesundheitsmanagement“ zu implementieren. Dieses Engage-

ment möchte die TK honorieren und hat gemeinsam mit EupD Research beschlossen, in diesem Jahr

erstmals einen Sonderpreis für erfolgreiches "Studentisches Gesundheitsmanagement" zu verleihen.

Daher freue ich mich ganz besonders auf die diesjährige Preisverleihung "Gesunde Hochschule" und

wünsche mir, dass wir in diesem Jahr gerade auch für das "Studentische Gesundheitsmanagement"

zahlreiche attraktive Bewerbungen erhalten.

Thomas Holm

Thomas Holm, Leiter Gesundheitsförderung, Techniker Krankenkasse

Vorwort

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11Sehr geehrte Damen und Herren,

die Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind auch im Jahr 2017 nicht

weniger geworden. Krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern sind für KMU oftmals nur schwer

aufzufangen. Allein durch Arbeitsunfähigkeit entsteht in Deutschland jährlich ein volkswirtschaftli-

cher Verlust von Arbeitsproduktivität von mehreren Milliarden Euro. Um krankheitsbedingten Aus-

fällen entgegenzuwirken, setzen wir uns im Rahmen von Arbeitskreisen dafür ein, Gesundheit nicht

als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen, bei dem Prävention und betriebliche Gesundheits-

förderung (BGF) einen effektiven Baustein zur Etablierung von betrieblichem Gesundheitsmanage-

ment (BGM) darstellen.

Obwohl dies immer mehr Unternehmen bereits erkannt haben, besteht Handlungsbedarf. Laut

GKV- Präventionsbericht wurden im Jahr 2016 insgesamt ca. 1,4 Millionen Beschäftigte direkt mit

BGF-Maßnahmen erreicht. Allerdings sind nur gut 19 Prozent der erreichten Betriebe kleine Un-

ternehmen bis 50 Mitarbeiter, obwohl diese über 95 Prozent der Unternehmen in Deutschland

ausmachen. Insbesondere der kleine Mittelstand sollte aber aufgrund seiner volkswirtschaftli-

chen Bedeutung stärker in den Fokus von Präventionsangeboten rücken, damit er auch in Zukunft

das – gesunde – Rückgrat der deutschen Wirtschaft bleibt.

Eine effektive Möglichkeit stellen dabei Nachbarschaftsverbünde dar. Mehrere Mittelständler schlie-

ßen sich in einer Betriebsnachbarschaft zusammen und ermöglichen ihren Mitarbeitern so die Teil-

nahme an Präventionsleistungen, die für sie aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl normalerweise

nicht in Frage kämen. Betreut werden die Unternehmen von einer Krankenkasse als Gesundheits-

coach. KMU können so personelle Ressourcen einsparen und Synergieeffekte nutzen.

Gerade kleinere Unternehmen benötigen häufig Unterstützung bei den ersten Schritten zur Etablie-

rung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Hier leistet der Corporate Health Award einen wichtigen Beitrag, um den betriebs- und volkwirt-

schaftlichen Nutzen von BGM stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Mario Ohoven

Mario Ohoven, Präsident, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)

Vorwort

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17Kapitel I

Studienergebnisse Gesundheitsmanagement 2018

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1. Untersuchungsstichprobe

Prof. Dr. Thomas Olbrecht, Johanna Wartner, Anna Kreutler, Verena Aretz

Gesundheitsmanagement 2018

Im Rahmen des Corporate Health Awards wird jährlich eine Gesundheitsstudie durchgeführt, deren

Ergebnisse aus dem Jahr 2017 im folgenden Kapitel vorgestellt werden. Im Schwerpunktthema

„Anfänge und Zukunft BGM Deutschland“ werden zudem die Vorgehensweisen und Herausforde-

rungen bei der Implementierung von BGM/BGF-Maßnahmen vorgestellt.

Die Daten wurden aus einem standardisierten Qualifizierungsbogen gewonnen, in dem alle teilneh-

menden Unternehmen Angaben zum Stand ihres eigenen Gesundheitsmanagements machten. Der

Qualifizierungsbogen basiert auf einem wissenschaftlich fundierten und in der Praxis validierten

Qualitätsmodell zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und umfasst die Bereiche Struktur,

Strategie und Leistungsangebot der betrieblichen Gesundheitsförderung. Aufgeschlüsselt in 100

Einzelkriterien wurde das Vorhandensein eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanage-

ments abgefragt. Alle Ergebnisse werden in anonymisierter Form dargestellt und sind nicht re-

präsentativ für Deutschland, da vorwiegend diejenigen Unternehmen teilnehmen, die schon ein

aktives Gesundheitsmanagement betreiben. Um den Corporate Health Award 2017 bewarben sich

insgesamt 304 Unternehmen.

1. Untersuchungsstichprobe

Wie auch in den Jahren zuvor sind große Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten im Teilneh-

merkreis am stärksten vertreten (2017: 63,4 Prozent, 2016: 56,4 Prozent, 2015: 54,2 Prozent), wie

Abbildung 1 verdeutlicht. Kleine und mittelständische Unternehmen machen etwas mehr als ein

Viertel der Stichprobe aus. Jedes zehnte teilnehmende Unternehmen zählt 500 bis 1.000 Mitarbei-

ter in der Belegschaft.

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Quelle: EuPD Research 2018

n = 304

1 bis 500 MA

501 bis 1.000 MA

mehr als 1.000 MA

26,4%

63,4%

10,2%

Abbildung 1: Teilnehmer nach Beschäftigtenzahlen

Abbildung 2 zeigt die Branchen, denen sich die teilnehmenden Unternehmen zugeordnet ha-

ben. Auch in diesem Jahr gruppieren sich die meisten Unternehmen (20,9 Prozent) in die Öffent-

liche Verwaltung ein. Mit jeweils etwas mehr als 10 Prozent sind Unternehmen aus den Branchen

Kommunikation/Medien/Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Maschinenbau/

Schwerindustrie vertreten. Mit unter 10 Prozent haben Unternehmen aus den weiteren Branchen

wie Finanzen, Energiewirtschaft, Chemie/Pharma und Verkehr/Logistik teilgenommen.

Kap

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erge

bnis

se G

esun

dhei

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1. Untersuchungsstichprobe

Ö�entliche Verwaltung

Kommunikation/Medien/Dienstleistungen

Gesundheits- & Sozialwesen

Maschinenbau/Schwerindustrie

Finanzen

Energiewirtschaft

Chemie/Pharma

Verkehr/Logistik

Informations- &

Kommunkationstechnik

Handel

Versicherungen

Konsumgüter

Elektrotechnik/Kleinteilproduktion

n = 304

0% 5% 10% 15% 25%20%

12,2%

6,7%

20,9%

4,7%

5,5%

5,9%

11,0%

5,5%

4,7%

4,3%

3,5%

11,4%

Quelle: EuPD Research 2018

3,5%

Abbildung 2: Teilnehmer nach Branchen

Die Bedarfe der Belegschaft spielen für die Effektivität des Gesundheitsmanagements eine zentrale

Rolle. Belastungen können beispielsweise aufgrund von vorwiegend sitzenden Schreibtischtätigkei-

ten entstehen. Daher wird in Abbildung 3 der Anteil an Büroarbeitsplätzen in den Unternehmen

dargestellt. Ein Drittel der Teilnehmer gibt an, mehr als 75 Prozent Büroarbeitsplätze zu haben. Hier

sind vor allem Mitarbeiter aus den Branchen Finanzen, Versicherungen und Informations- und Kom-

munikationstechnik betroffen. Dagegen hält nur jedes fünfte teilnehmende Unternehmen weniger

als 25 Prozent Büroarbeitsplätze vor. Hier sticht vor allem die Branche Gesundheits- und Sozialwe-

sen hervor.

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Quelle: EuPD Research 2018

bis 25 Prozent

n = 304

bis 50 Prozent

zu mehr als 75 Prozent

bis 75 Prozent

keine Angabe

20,9%

20,5%

0,3%

24,4%

33,5%

Abbildung 3: Anteil an Büroarbeitsplätzen

Auch die Struktur eines Unternehmens muss bei der Gestaltung des BGM berücksichtigt werden.

Besonders dezentral oder international aufgestellte Unternehmen stehen vor der Herausforderung,

Maßnahmen so zu strukturieren und zu koordinieren, dass möglichst alle Mitarbeiter erreicht werden.

71 Prozent der Teilnehmer sind mit diesen besonderen Herausforderungen konfrontiert, da sie

mehr als einen Standort in Deutschland besitzen (siehe Abbildung 4). 3 Prozent sind darüber hinaus

an einem internationalen Standort vertreten und 20,6 Prozent sogar an mehreren internationalen

Standorten.

Kap

itel

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erge

bnis

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dhei

tsm

anag

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