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Coaching (in) Diversity an Hochschulen978-3-658-04611-8/1.pdf · Birgit Szczyrba · Timo van Treeck...

Date post: 01-Jan-2020
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Coaching (in) Diversity an Hochschulen
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Coaching (in) Diversity an Hochschulen

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Birgit Szczyrba · Timo van Treeck Beatrix Wildt · Johannes Wildt (Hrsg.)

Coaching (in) Diversity an HochschulenHintergründe – Ziele – Anlässe – Verfahren

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HerausgeberBirgit SzczyrbaKöln, Deutschland

Timo van TreeckKöln, Deutschland

Beatrix WildtBielefeld, Deutschland

Johannes WildtBielefeld, Deutschland

ISBN 978-3-658-04610-1 ISBN 978-3-658-04611-8 (eBook)DOI 10.1007/978-3-658-04611-8

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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V

Inhaltsverzeichnis

Herausgeberverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX

Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI

Geleitwort von Eike Hebecker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XV

Vorwort von Sylvia Heuchemer und Ute Klammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIX

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Diskurse und Praxen der Beratung und Entwicklung für Studium und Lehre an diversitätssensiblen HochschulenBirgit Szczyrba, Timo van Treeck, Beatrix Wildt, Johannes Wildt

Teil IDiversity-Konzepte und Diversity Management für Entwicklungen in Lehre und Studium

Diversity Management als Voraussetzung für eine zukunftsfähige Hochschulbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Sylvia Heuchemer

Diversität in Studium und Lehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Karoline Spelsberg-Papazoglou

Coaching und Diversity in Studium und Lehre – alter Hut oder neue Herausforderung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Birgit Szczyrba und Timo van Treeck

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VI Inhaltsverzeichnis

Teil IIDifferenz(en) und Vielfalt in der Beratung

Richtungen und Verfahren im Coaching – in Abgrenzung und Übereinstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75Beatrix Wildt

Verhaltensorientiertes Coaching an der Hochschule . . . . . . . . . . . . . . . . 105Michael Borg-Laufs

Der Gesprächsansatz nach C. Rogers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Dirk Rohr

Transaktionsanalyse: Vielfalt in Theorie und Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . 137Heinrich Hagehülsmann

Differenzen wahrnehmen – der Gestaltansatz als Verfahren des wert-schätzenden Umgangs mit Diversität in Hochschulen . . . . . . . . . . . . . . . 159Jutta Rach

Das Psychodrama-Verfahren im Coaching und anderen Zusammenhängen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175Beatrix Wildt

TZI – Wertschätzender und lebendiger Umgang mit Unterschieden und Verschiedenheiten in Coachingprozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199Ulrike B. Meyer

Systemische Beratung – Perspektivenreichtum als Kompetenz- und Systemressource . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215Birgit Roßmanith

NLP und die Berücksichtigung individueller, subjektiver Strukturen im Wissenschaftscoaching . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231Jutta Wergen

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VIIInhaltsverzeichnis

Verfahren und Ansätze im Coaching – Hintergründe und Handlungskonzepte im Vergleich. Eine Synopse. . . . . . . . . . . . . . . . 251Beatrix Wildt

Teil IIIBeratung als Integral in hochschulischen Entwicklungsprozessen

Beratung als Integral in Diversitätskontexten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279Birgit Szczyrba

Organisationsentwicklung und Coaching an Hochschulen . . . . . . . . . . . 287Imke Buß und Elke Stratmann

Vielfältige Potenziale der Hochschullehre entfalten – Personen und Kompetenzen weiterentwickeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309Birgit Roßmanith und Birgit Szczyrba

Curriculumentwicklung – Die Perspektive interner Beratung . . . . . . . . 327Natalie Böddicker

Curriculumwerkstätten als Formate partizipativer Studiengangentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337Johannes Wildt und Beatrix Wildt

Teil IVSchlaglichter auf eine Tagung in Diversity

Eine Konferenz anwärmen für Diversität: Das Beispiel Conference (S)warming Network . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361Christian Dumpitak und Antje Schultheis

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IX

Herausgeberverzeichnis

Dr. Birgit Szczyrba, Sozial- und Erziehungswissenschaftlerin. Leiterin des Kom-petenzteams Hochschuldidaktik der TH Köln; verantwortlich für die Verfahren zur Personenakkreditierung der Akkreditierungskommission der Deutschen Ge-sellschaft für Hochschuldidaktik (dghd). Seit 2004 Sprecherin des Netzwerks Wis-senschaftscoaching.Kontakt: [email protected]

Timo van Treeck, Erziehungswissenschaftler, Weiterbildung zum Systemischen Changemanagement im Hochschulbereich, Hochschuldidaktischer Multiplikator und Teletutor, wiss. Mitarbeiter des Kompetenzteams Hochschuldidaktik der TH Köln. Mitglied der Forschungskommission der Deutschen Gesellschaft für Hoch-schuldidaktik (dghd), des Netzwerks Wissenschaftscoaching und des Qualitäts-zirkels LehrendenCoaching der TH Köln.Kontakt: [email protected]

Beatrix Wildt, Diplom Psychologin. Supervisorin und Coach; (Hauptamtliche) Tätigkeiten im Bereich der Erziehungswissenschaften und Lehrerweiterbildung; hochschuldidaktische Weiterbildung und Beratung für zahlreiche Hochschulen (Lehr-, Leitungs- und Beratungspersonal), national und international tätig. Mit-begründerin des Netzwerks „Wissenschaftscoaching“ und Mitglied verschiedener Fachgesellschaften. Kontakt: [email protected]

Dr. Dr. hc Johannes Wildt, Diplom Psychologe, Professor (em) für Hochschul-didaktik, langjähriger Direktor des Hochschuldidaktischen Zentrum der TU Dort-mund und Professor an der Fakultät für Erziehungswissenschaften und Soziologie. Leitungstätigkeiten in verschiedenen Berufs- und Fachgesellschaften. Internatio-

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X Herausgeberverzeichnis

nale Forschungsaufträge und Gastprofessuren. Tätigkeiten und wissenschaftliche Schwerpunkte in den Bereichen Lehren und Lernen, Weiterbildung, Curriculum-entwicklung und Beratung.Kontakt: johannes.wildt@tu- dortmund.de

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XI

Autorenverzeichnis

Natalie BöddickerHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, [email protected]

Michael Borg-LaufsHochschule Niederrhein, Mönchengladbach, DeutschlandKontakt: [email protected]

Imke Buß Hochschule Ludwigshafen am Rhein, Ludwigshafen, [email protected]

Christian DumpitakHeinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, [email protected]

Heinrich HagehülsmannDIE WERKSTATT – Integration durch Dialog, Rastede, [email protected]

Sylvia HeuchemerTH Köln, Köln, [email protected]

Ulrike B. MeyerTübingen, [email protected]

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XII Autorenverzeichnis

Jutta RachMSB Münster School of Business, Münster, [email protected]

Dirk RohrUniversität zu Köln, Köln, [email protected]

Birgit RoßmanithUniversität des Saarlandes, Saarbrücken, [email protected]

Antje Schultheisas.empowerment, Bonn, [email protected]

Karoline Spelsberg-PapazoglouFolkwang Universität der Künste, Essen, [email protected]

Elke StratmannOrganisationsentwicklung, Hannover, [email protected]

Birgit SzczyrbaTH Köln, Köln, [email protected]

Timo van TreeckTH Köln, Köln, [email protected]

Jutta WergenCoachingzonen Dr. Jutta Wergen, Duisburg, [email protected]

Beatrix WildtBielefeld, [email protected]

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XIIIAutorenverzeichnis

Johannes WildtBielefeld, [email protected]

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XV

Geleitwort von Eike Hebecker

Das Thema Coaching hat im Kontext der Hochschule in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies gilt insbesondere auch aus der Perspektive einer gewerkschaftsnahen Stiftung, die ihre materielle und ideelle Studienförderung mit dem Ziel verbindet, sich für Chancengleichheit und gegen Bildungsbenachteili-gung einzusetzen. Werden die soziale Öffnung der Hochschule und lebenslanges Lernen nicht nur als Schlagworte verstanden, sondern als Konzepte der Förderung und Profi lierung ernst genommen, erwächst daraus auch die Verantwortung und Verpfl ichtung, neue Zielgruppen, die nicht zu den traditionell Studierenden zählen, auf ihrem Weg in die Hochschulen und durch die Hochschulen mit entsprechenden Angeboten der Betreuung und Beratung zu begleiten.

Dabei kommt es auch darauf an, fehlende Bildungserfahrungen und Vorbilder im familiären und sozialen Umfeld, die für ein erfolgreiches Studium oft entschei-dend sind, durch eine institutionelle Unterstützung zu ersetzen. Ebenso wie fach-liche Lücken durch Vor- oder Brückenkurse geschlossen werden können, ist es ins-besondere in der Studieneingangsphase notwendig, die sozialen, kommunikativen und organisatorischen Kompetenzen zu vermitteln, mit denen der akademische Alltag zu bewältigen ist. Der wissenschaftliche Habitus kann eine unüberwindbare Hürde darstellen, wenn man ihn nicht (er)kennt. Er kann aber auch der Schlüssel zu Anerkennung und Erfolg sein, wenn man lernt, ihm angemessen zu begegnen, ihn sich ein Stück weit anzueignen und letztlich ihn selbst zu verkörpern.

Die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studierenden kommen zu 62% aus Nicht-Akademikerfamilien, verfügen zu 55% über Berufserfahrung vor dem Studium, sind zu 51% Frauen und haben zu 23% eine Zuwanderungsgeschich-te. Von den 2239 Stipendiatinnen und Stipendiaten, die im Jahr 2009 gefördert wurden, besuchten 1202 eine Universität, studierten 447 an einer Fachhochschule, erhielten 454 ein Promotionsstipendium und beschritten 50 den Zweiten Bildungs-weg.

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XVI Geleitwort von Eike Hebecker

Einige Stipendiatinnen und Stipendiaten studieren nebenberufl ich oder ver-mehrt in Dualen Studiengängen, andere erziehen neben dem Studium Kinder oder kümmern sich um die Pfl ege von Eltern oder Großeltern. Unsere jüngsten Stipen-diatinnen und Stipendiaten sind derzeit um die 18 Jahre alt, die ältesten Mitte 50, was nicht nur aus biographischer Hinsicht, sondern auch aus intergenerationeller Perspektive eine anspruchsvolle Aufgabenstellung für eine Förderinstitution und ihre Angebote darstellt. Mit diesem breiten Spektrum an Diversität sind jedoch nicht nur Herausforderungen oder Problemstellungen verbunden, sondern zugleich auch die Ressourcen benannt, mit denen sie angegangen und gestaltet werden können, wenn beispielsweise Studienerfahrene und Berufserfahrene aufeinander treffen oder wenn die Zuwanderungsgeschichte auf eine gewerkschaftliche Bio-graphie stößt.

Ob in Form von Tutorien zum Studieneinstieg, als kollegiales Coaching wäh-rend des Studiums oder der Promotion oder als Mentoring beim Übergang in den Beruf stellen professionelle aber auch semiprofessionelle Beratungsformate eine gute Möglichkeit dar, die eigene Wahrnehmung vor dem Hintergrund gemeinsam geteilter Erfahrungen zu refl ektieren und daraus eigene Erfolgsstrategien für die Situation des Studierens oder Promovierens zu entwickeln. Um Studienanfänge-rinnen und -anfänger mit Migrationsgeschichte und diejenigen gezielt zu unter-stützen, die als erste in ihrer Familie eine Hochschule besuchen, hat die Hans-Bö-ckler-Stiftung in den vergangenen Jahren in Kooperation mit KomDiM ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten zu ‚Diversity-Coaches‘ ausgebildet. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Chancengleichheit in der Begabtenförderung“ konnten diese dann kollegiale Coaching-Gruppen aus mittlerweile 440 Stipendiatinnen und Stipendiaten leiten. So kann nicht nur zur Stärkung von Kompetenzen oder zur Mobilisierung eigener Ressourcen beigetragen werden, sondern auch dazu, Unsicherheiten zu überwin-den. Ein ähnliches Konzept wurde schon von 2002 bis 2004 mit der Qualifi zie-rung für hochschuldidaktische Beratungsformate am Beispiel des Promotionscoa-chings verfolgt, das in Kooperation mit dem Hochschuldidaktischen Zentrum der TU Dortmund realisiert wurde. Die kontinuierliche kooperative Arbeit der Coa-ches und die Weiterentwicklung von Beratungskonzeptionen mündete dann in die Gründung des Netzwerks Wissenschaftscoaching.

Der Schlüssel zu angemessenen Beratungsangeboten liegt einerseits in der Kenntnis der Zielgruppe und einer Abschätzung des Bedarfs. Andererseits ist für die Auswahl der richtigen Konzepte ein Wissen über Beratungsmethoden und -verfahren, ihre Möglichkeiten, Reichweiten, Grenzen aber auch ihre Kombinierbarkeit und ihre Anwendbarkeit im Feld der Hochschule von entscheidender Bedeutung. Wann ist ein Einzelcoaching sinnvoll oder wann sind

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XVIIGeleitwort von Eike Hebecker

kollegiale Beratungsformate zielführend? Wann sollte das Beratungsangebot einer Institution besser durch eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbracht werden und wann sind externe Anbieter vorzuziehen? Welche Voraussetzungen sollten sie mitbringen und welche Qualitätskriterien erfüllen? Oder wann ist es sogar sinn-voll, eigene Coaches zu qualifi zieren und in Netzwerken oder Coaching-Pools zu organisieren? Diese Fragen fi nden ihre Antworten in einer Form von Beratungs-kompetenz – im Sinne eines Wissens über Beratungsprozesse –, die nicht per se an den Hochschulen oder in ihrem Umfeld vorhanden ist. Ein solches Beratungs-wissen muss zum Teil erst gebildet und durch systematische Vergleiche erschlos-sen werden, um es dann im Kontext der Hochschule anwenden zu können. Einen Beitrag dazu wollte die Hans-Böckler-Stiftung durch die Unterstützung der Ta-gung „Coaching (in) Diversity“ leisten. Der Dank für die erfolgreiche Konzeption und Durchführung der Tagung gilt den Kooperationspartnern: der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl als Gastgeber, dem Zentrum für Kom-petenzentwicklung für Diversity Management an Hochschulen in NRW (Kom-DiM) sowie dem Netzwerk Wissenschaftscoaching.

Dr. Eike HebeckerHans-Böckler-Stiftung Düsseldorf

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XIX

Vorwort von Sylvia Heuchemer und Ute Klammer

Coaching (in) Diversity – in diesem Wortspiel stecken zwei zentrale Herausforde-rungen für Studium und Lehre an Hochschulen:

• Coaching Diversity kann man verstehen als Anspruch an die Akteure in Stu-dium und Lehre, die Vielfalt der Menschen wahrzunehmen und zu verstehen, was sie bereit hält – an Chancen wie an Grenzen. Darüber hinaus enthält es den Appell, sich kompetent in fortwährende Lernprozesse zu begeben.

• Coaching in Diversity wiederum lässt sich verstehen als Herausforderung an Coaches, die Vielfalt ihrer Coachees zu erkennen und wertzuschätzen, sie in ihren Umfeldern mit ihren Fragen mit einer Vielfalt an Zugängen zu begleiten und auch dort Vielfalt als Ressource zu begreifen.

„Wertschätzung von Vielfalt“- dieser Leitgedanke des Diversity Managements hat längst Einzug in die Hochschulen gefunden. Die sich stetig verändernde Zusam-mensetzung der Gesellschaft und die zunehmende Internationalisierung fordern einen angemessenen Umgang nicht nur mit ethnischer und kultureller Vielfalt als Schlüsselqualifi kation, sondern auch viel allgemeiner mit lehr- und lernrelevanter Diversität. So wird Kompetenz in Diversität zu einer zentralen Ressource. In Zei-ten des demographischen Wandels ist es eine der anspruchsvollsten Aufgaben der Hochschulen, Diversität als Potential zu erkennen und auszubauen. Auch wenn Heterogenität schon immer ein Thema in Bildungsprozessen war, wurde der Um-gang mit lernbezogener Diversität meist eher einseitig als Herausforderung und nicht als Chance wahrgenommen.

Doch im Kontext Studium und Lehre wird der ganzheitliche Blick auf die Stu-dierenden, deren Kompetenzen und Talente im Sinne einer Beachtung diverser

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XX Vorwort von Sylvia Heuchemer und Ute Klammer

Chancen immer wichtiger: Im Shift from Teaching to Learning stehen Vielfalt und angestrebte Learning-Outcomes einander gegenüber. ‚Homosoziale‘ bzw. mono-kulturelle Organisationen werden ihren diversen Akteuren nicht gerecht. Mehr noch: sie nutzen das kreative Potential ihrer Akteure unzureichend. Daher gehört Diversity Management zu den entscheidenden Obliegenheiten einer Hochschule. Und hierfür braucht die Hochschule Beratung und Coaching:

• um den Wandel von der lehrenden zur lernenden Organisation zu vollziehen,• um ihre Akteure in ihren Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellung und Haltungen

zu fördern und schließlich• um ihre Studierenden in anspruchsvollen und diversitätsgerechten Curricula

auf den Umgang mit Diversität in Wissenschaft und Praxis vorzubereiten.

Nun gibt es nicht ein Beratungsverfahren, mit dem man ‚alles erschlägt‘. Profes-sionelle Beratung und professionelles Coaching sind angewiesen auf Verfahren, die es ermöglichen, intensive Beziehungen zu den Ratsuchenden, den Coachees, einzugehen, dort Lernprozesse auszulösen und diese auch gemeinsam mit den Coachees zu steuern. Wie das am besten funktioniert? Für wen, wann und unter welchen Bedingungen? Darüber sind vielfältige Ansichten und Konzepte im Um-lauf. Die Tagung „Coaching (in) Diversity“ hat im März 2013 überzeugend dazu beigetragen, den Hochschulen, den Beratenden und Ratsuchenden einen notwendi-gen Überblick und Einblick zu bieten:

Durch die Öffnung der Hochschulzugangswege wird Diversität an Hochschulen weiter zunehmen. Den Hochschulen mehr konkrete Unterstützung für ihren Um-gang mit Heterogenität zu bieten, war zentrales Anliegen bei der Gründung des Zentrums für Kompetenzentwicklung für Diversity Management in Studium und Lehre an Hochschulen in NRW (KomDiM). Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Inklusion geltendes Recht in Deutschland ist, kann Diversity Management nicht länger Kür sein, sondern gehört zu den grundlegenden originären Aufgaben einer Hochschule. Gemeinsam an der Vielzahl von Themen, die sich daraus erge-ben, hochschulübergreifend zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen und zu profi tieren, ist somit das wichtigste Ziel.

Diversity Management ist Kooperationsmanagement; das zeigt sich schon in der Verschiedenheit der Akteure im Feld. Der vorliegende Buchband ist das Pro-dukt einer umfassenden Kooperationsleistung: der Hans-Böckler-Stiftung mit der Universität Duisburg-Essen im Projekt „Coaching (in) Diversity“, der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung als Gastgeberin für die im Rahmen des Projektes gleichnamige Tagung, des Netzwerks Wissenschaftscoaching mit seinen Coaching-Expertinnen und –Experten sowie mit KomDiM. Zwei Hochschulen an

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XXIVorwort von Sylvia Heuchemer und Ute Klammer

Rhein und Ruhr, die Universität Duisburg-Essen und die TH Köln, haben sich als KomDiM-Verbundpartner kooperativ auf den Weg gemacht, um die eigenen Er-fahrungen aus dem Umgang mit Diversität einzubringen und sie auf Strukturebene und aus der Gestaltung von Studium und Lehre für alle Hochschulen in NRW zur Verfügung zu stellen.

Die Tagung „Coaching (in) Diversity – Vielfalt und Integration von Beratungs-verfahren an Hochschulen“ hat einen umfassenden Beitrag dazu geleistet, die vor-handene Vielfalt der Beratungsverfahren im Sinne eines verantwortlichen beraten-den Umgangs miteinander im System Hochschule zu nutzen:

• im Umgang mit den Chancen der Organisationsentwicklung an Hochschulen,• der Personalentwicklung im Sinne ihrer Akteure und• der Curriculumentwicklung als den Ort, an dem sich Vielfalt von Fachexper-

tisen kooperativ in ein Konzept fügen muss – im Dienst studentischer Kompe-tenzentwicklung!

Wir freuen uns über das Zustandekommen dieses Buches mit seinen Beiträgen, die im Nachgang der Tagung versammelt wurden, um ein vielfältiges Bild des profes-sionellen Umgangs mit Diversität an Hochschulen zu bieten.

Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der TH Köln

Ute Klammer, Geschäftsführende Direktorin des Instituts Arbeit und Qualifi kation (IAQ)

der Universität Duisburg-Essen


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