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Claron McFadden | Gesang Peter Kuit | Stepptanz David ... · PDF file– Jorge Luis Borges...

Date post: 06-Feb-2018
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Claron McFadden | Gesang Peter Kuit | Stepptanz David Kweksilber Big Band keine Pause | Ende gegen 20:30 Das Konzert im Radio: Mittwoch 24.05.2017, WDR 3 Konzert, 20:04 Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und unterstützt durch den Fonds Podiumkunsten. Medienpartner Jazz thing Sa 06. Mai 19:00 Funkhaus Wallrafplatz
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Claron McFadden | Gesang Peter Kuit | Stepptanz

David Kweksilber Big Band

keine Pause | Ende gegen 20:30

Das Konzert im Radio: Mittwoch 24.05.2017, WDR 3 Konzert, 20:04

Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder,

Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

und unterstützt durch den Fonds Podiumkunsten.

Medienpartner Jazz thing

Sa 06. Mai 19:00 Funkhaus Wallrafplatz

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PROGRAMM

Rodrigo Faina Deep Dark and Blue (El Hacedor) (2016)

Jan-Bas Bollen NoGo (2014)

Fant de Kanter Caged Traffic (2011)Text: Interview with John Cage

Renard Aust Rasenmäher (2016)Text: Markus Berges

Rodrigo Faina Portrait of Two Cities (2014)über ein Gedicht von Julio CortázarPart 2: Instructions on how to wind a watch

Jasper Blom Nothing Twice (2015)über ein Gedicht von Wislawa SzymborksaPart 3

Maarten Altena Beasts and Birds (2008)Text: ein Brief Darwins an seine Frau

Joost Buis Way Up (2013)über ein Gedicht von Charles Olson

Willem Breuker Florida (1976)

Guus Janssen Janssen Songboek (2017)Vleug

Bonanza (2015)

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ZUR MUSIK

»Rasenmäher«, »Beasts and Birds« etc.Caged Traffic, Beasts and Birds, Two Cities oder Rasenmäher – der-art geheimnisvoll lauten die Titel der Kompositionen, die sich die David Kweksilber Big Band für ihre musikalische Raum- und Klanger-forschung im Programm von des diesjährigen Festivals ACHT BRÜ-CKEN| Musik für Köln vorgenommen hat. Der 1973 in den Nieder-landen geborene David Kweksilber ist Klarinettist, Saxophonist und Komponist. Außerdem ist er als Bandleader aktiv. Als solcher hat er im Jahr 2008 die rund 25 Musiker umfassende David Kweksilber Big Band gegründet. Die Big Band versammelt einige der besten und spannendsten Instrumentalisten und Komponisten der Niederlande. Zum Ensemble gehören außerdem die amerikanische Sängerin Cla-ron McFadden und der Stepptänzer Peter Kuit.

Eine musikalische Spritztour verspricht die Big Band mit ihrem Pro-gramm für heute Abend. Die Big Band spielt Neue Musik, impro-visierte Musik und Jazz – neben Klassikern und Entdeckungen der Musik des 20. Jahrhunderts auch immer wieder eigens für die Big Band komponierte Stücke. Für das experimentierfreudige Programm hat sich die Big Band Werke ausgesucht, die sich passend zum dies-jährigen Fokus auf »Ton. Satz. Laut.« mit der Sprache auseinander-setzen – sei es durch literarische Texte oder – etwas ungewöhnlicher – durch Briefwechsel oder Interviews.

Der 1976 in Argentinien geborene und seit 2002 in den Niederlan-den lebende Rodrigo Faina ist mit zwei Stücken vertreten. Über die getragenen Melodielinien von »Part 2: Instructions on how to wind a watch« aus seinem Werk Portrait of Two Cities, das 2014 für die David Kweksilber Big Band geschrieben wurde, legen sich Rezitatio-nen und auch Gesang, inspiriert von Julio Cortázars Buch »Cronopios and Famas« von 1962. Darin beschreibt der argentinisch-französische Meister der fantastischen, surrealen Literatur mit viel Liebe zum Detail Alltagstätigkeiten – unter anderem, wie man am besten seine Uhr aufzieht. Durch den eingesprochenen Text und die lang gezoge-nen Melodien entfaltet das Stück eine ausgesprochen lyrische Quali-tät. Mit Deep, Dark and Blue hat sich Faina im vergangenen Jahr dem anderen großen argentinischen Autoren der fantastischen Literatur – Jorge Luis Borges – gewidmet. Auch hier findet man die lang gezo-genen, melancholisch stimmenden Melodiebögen, die das Werk von

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Rodrigo Faina bestimmen. Das zehnminütige Stück für großes Jaz-zorchester hat aber auch Momente stürmischeren Temperaments. Ebenfalls mit zwei Stücken ist der niederländische Komponist Guus Janssen im Programm vertreten. Der 1953 geborene Janssen hat als Pianist bereits mit internationalen Größen wie John Zorn oder Han Bennink gespielt, als Komponist hat er sowohl Neue Musik als auch Jazz geschrieben, Opern und Streichquartette verfasst. Bonanza ist ein quirliges Stück, dass virtuos zwischen Neuer Musik und Jazz wan-delt. Außerdem wird Janssens »Songboek« von 2017 zur Aufführung gebracht.

Spannungsgeladen ist Fant de Canters Stück Caged Traffic. Mal klingt die Komposition nach stockender Rush Hour, mal nach lässigem Ver-kehrsfluss und dann wieder wähnt man sich in einer Verfolgungsjagd wie in amerikanischen Thriller-Klassikern der 70er Jahre. Zusätzliche Spannung entsteht, weil über die Musik Zitate zum Verhältnis von Musik und Geräusch von John Cage gelegt sind, die einem Inter-view des wegweisenden Komponisten entnommen sind. Der Titel von Renard Austs Stück Rasenmäher steht in direktem Kontrast zur klanglichen Form des Stücks. Wie durch einen Metronomschlag rhythmisch klar akzentuiert, ist Rasenmäher aber vor allem von einer starken Melodiösität gekennzeichnet, die zwischen Jazzsong und Momenten freier Improvisation changiert. Der der Komposition zugrunde liegende Text Rasenmäher stammt von Markus Berges, Sänger und Komponist der in Köln beheimateten Popband Erdmöbel.

Dass sich Jasper Blom zu seinem von einem dissonanten Big Band-Groove getriebenen Stück Nothing Twice (2015) von einem Gedicht der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Wislawa Szymborksa ins-pirieren ließ, ist nicht so verwunderlich. Schließlich wurden bereits zahlreiche ihrer Gedichte vertont. In Polen waren ihre Texte, die all-tägliche Beobachtungen aus ungewöhnlichen Perspektiven vermit-teln, schon in den frühen 60er Jahren die Basis populärer Lieder. Ungewöhnlich ist hingegen die Textgrundlage von Beasts and Birds von 2008. Der Komponist und Kontrabassist Maarten Altena, der bereits mit Marion Brown, Derek Bailey oder Peter Kowald gespielt hat und Ende der 70er Jahre auch sein eigenes Quartett gründete, hat sich eines Briefs von Charles Darwin an seine Frau bedient. Das tonmalerische Stück suggeriert Tiergeräusche und lebt außerdem von seiner perkussiven Eigenart. Jan-Bas Bollen, Komponist und Violonist

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und Gründer des HEX-Ensembles, ist häufig in den Programmen der Big Band vertreten. In diesem Fall wird das 2014 geschriebene Stück NoGo aufgeführt. Ebenfalls auf dem Programm der Dawid Kweksilber Big Band stehen Way Up (2013) von Joost Buis und Florida (1976) von Willem Breuker.

Christian Meyer-Pröpstl

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BIOGRAPHIEN

Claron McFaddenDie amerikanische Sopranistin Claron McFadden studierte an der Eastman School of Music in Rochester, New York. Ihr Operndebüt erlebte sie 1985 beim Holland Festival. Seither hat sie mit Diri-genten wie Kurt Masur, Sir John Eliot Gar-diner und Frans Brüggen zusammengear-beitet. Sie trat mit Orchestern wie dem Netherlands Philharmonic Orchestra oder The King’s Consort auf und sang an Häu-sern wie dem Théâtre du Châtelet, der

Dutch National Opera und der Bayerischen Staatsoper. In letzter Zeit war Claron McFadden zu hören in Laika von Martijn Padding beim Holland Festival 2014, in Jörg Widmanns Babylon an der Bayerischen Staatsoper, in Sunken Garden von Michel van der Aa an der Opéra de Lyon sowie mit dem Ensemble Intercontemporain, dem Klangfo-rum Wien, an der English National Opera und beim Rheingau Musik Festival. Mit dem Music Theatre Transparant war sie beteiligt an den Produktionen King Arthur und ihrem eigenen Projekt Lilith. Sie tourte mit dem Irish Chamber Orchestra und sang in der Uraufführung von Nicholas Lens Shell Shock an La Monnaie in Brüssel. 2016 hatte sie ihr Debüt beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam auf dem Holland Festival. Zu den kommenden Höhepunkten zählen ihre Kon-zerte mit dem Arditti Quartet, dem Klangforum Wien, dem Münchner Kammerorchester, dem Swedish Chamber Orchestra und der Ams-terdam Sinfonietta sowie die Neuproduktion von Gianni mit Brandt Brauer Frick an der Deutschen Oper Berlin.

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Peter Kuit Peter Kuit wurde 1964 in Amsterdam geboren. Als er 13 war, sah er zum ersten Mal einen Stepptänzer und wusste gleich, dass er das auch lernen wollte. Er begann mit ungeheurer Energie und Ausdauer zu trainieren. Seinen Lehrer fand er in dem Amerikaner Niels Miller, später in Tobias Tak. Er unternahm mehrere Studienreisen in die USA, nahm Privatunterricht bei Henry LeTang, dem Lehrer von Gregory Hines, sowie bei Jerry Ames und Brenda Bufalino. Als Perfektionist ist Peter Kuit stets auf der Suche nach dem Unbekannten und ins-besondere nach neuen Stepptanz-Techniken, mit denen er Kollegen und Publikum überraschen kann. Er arbeitete mit Jazz-, Folk- und Pop-Bands ebenso zusammen wie mit einem klassischen Streichquar-tett, Konzertpianisten oder Theaterregisseuren, Schriftstellern und natürlich mit anderen Steppern. Er trat auf mit Paul Koek, Lodewijk de Boer, Moos d’Herripon, Hans und Candy Dulfer, Hans Dagelet, Nanette Currie, Willem Breuker und Esther Apituley. Im Duo ist er als »Tafel 9« mit der Stepptänzerin Marieke van der Ven zu sehen.

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David Kweksilber Big BandDie David Kweksilber Big Band vereint die innovativsten Musiker und Komponisten aus Jazz, improvisierter und zeitgenössischer klas-sischer Musik in den Niederlanden. Das Ensemble steht mit an der Spitze der gegenwärtigen Big Band-Musik. Bis heute haben die Musi-ker 128 Kompositionsaufträge erhalten und es sollen weitere folgen. Mit ihrer Vielzahl an Klängen und spontaner Musik will das Ensemble das Publikum in seinen Bann ziehen und holt alles aus der aktuel-len Besetzung heraus. Darunter befindet sich auch der Stepptänzer Peter Kuit. Die Presse feierte die Band als aufregendstes große Jazz-Ensemble des Augenblicks und empfahl es allen Liebhabern abenteu-erlicher zeitgenössischer Musik: Ausgefeilte Stücke, ungewöhnliche Instrumentierung und Improvisationen sowie große Klangschönheit.

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ACHT BRÜCKEN | MUSIK FÜR KöLN-VORSCHAU

Sa 06. Mai21:00 Kölner Philharmonie

Zohar Fresco | Rahmentrommel, Komposition, Arrangements V Suresh | Ghatam Misirli Ahmet | Darbuka Christian Thomé | Percussion, Elektronik Mariana Sadovska | Stimme, Kom-position Paras Nath | Bansuri Stefan Barth | Klarinette, Basskla-rinette Hezarfen Ensemble Cem Önertürk | Flöte Özcan Ulucan | Violine Ulrich Mertin | Viola Gökhan Ba?cı | Violoncello

Sebastian Gramss | Kontrabass, Arrangements Koray Berat Sari | Baglama Laurenz Gemmer | Klavier, Elektronik Photini Meletiadis | Tanz, Choreo-graphie Ahmed Khemis | Tanz Julius Gaß | Klangregie Hans Neuhoff | Konzeption und Gesamtleitung Trommelsprachen – Languages of Drums

23:00 ACHT BRÜCKEN Festivalzelt

ACHT BRÜCKEN Lounge

Marcando Ney Portales | voc Andy Hunter | trb Juan Camilo Villa | b Sebastian Nickoll | con Daniel Hahnfeld | timbales Norman Peplow | p

Konzertanter Opener mit anschließender Jamsession

Die ACHT BRÜCKEN Lounge wird ermöglicht durch den Spezialchemie-Konzern LANXESS.

So 07. Mai15:00 Hochschule für Musik und Tanz Köln

Tanja Tetzlaff | Violoncello Orchester der Hochschule für Musik und Tanz Köln Alexander Rumpf | Dirigent Francisco C. Goldschmidt Recuerdos sin nombre (2007/2017)für OrchesterUraufführung

Vladimir Guicheff Bogacz La Maleza (2016)für OrchesterUraufführung

Unsuk Chin Concerto for Cello and Orchestra (2006 – 08)

Hochschule für Musik und Tanz Köln

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18:00 Funkhaus Wallrafplatz

Saul Williams | Poetry-Sprecher Mivos Quartet Olivia De Prato | Violine Lauren Cauley | Violine Victor Lowrie | Viola Mariel Roberts | Violoncello

Ted Hearne The Answer to the Question That Wings Ask (2016)für Streichquartett und ErzählerText von Saul WilliamsDeutsche Erstaufführung

Felipe Lara Corde vocale (2005)für Streichquartett

Saul Williams Coltan As Cotton (2015)für Stimme

Thomas Kessler NGH WHT (2007)für Sprecher und StreichquartettText: »the dead emcee scrolls« von Saul Williams

Medienpartner: stadtrevue

20:00 Kölner Philharmonie

Abschlusskonzert Unsuk Chin im Porträt II

Siobhan Stagg | Sopran Sunwook Kim | Klavier SWR Symphonieorchester Tito Ceccherini | Dirigent Unsuk Chin Graffiti (2012 – 13)für großes Ensemble

Konzert für Klavier und Orchester (1996 – 97)

Puzzles and games from Alice in Wonderland (2004 – 07/2017)Fassung der Konzertsuite für ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln. Texte von David Henry Hwang und Unsuk Chin nach »Alice in Wonderland« und »Through the Looking Glass« von Lewis Carroll

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und das Kuratorium KölnMusik e.V.

Medienpartner k.west

19:00 Uhr, Empore: Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke

22:00 ACHT BRÜCKEN Festivalzelt

ACHT BRÜCKEN Lounge Abschlussparty

Uschi Galore Anna Luca | voc Oscar Kliewe | trp Alexej Malakhau | sax Roman Babik | p Jacek Moczulski | b Marcel Kolvenbach | dr, arr

Konzertanter Opener mit anschließender Jamsession

Die ACHT BRÜCKEN Lounge wird ermöglicht durch den Spezialchemie-Konzern LANXESS.

RedaktionSebastian Loelgen

TextnachweisDer Text von Christian Meyer-Pröpstl ist ein Original beitrag für dieses Heft.

FotonachweisClaron McFadden © Mike Hoban; David Kweksilber Big Band © Pieter Boersma

Gesamtherstellung adHOC Printproduktion GmbH

ACHT BRÜCKEN | Musik für KölnACHT BRÜCKEN | Musik für Köln ist ein Festival der ACHTBRÜCKEN GmbH

Künstlerische LeitungLouwrens LangevoortDaniel MennickenDr. Hermann-Christoph MüllerThomas OesterdiekhoffAndrea Zschunke

Herausgeber ACHTBRÜCKEN GmbHBischofsgartenstraße 1, 50667 Köln

V.i.S.d.P. Louwrens Langevoort, Gesamtleiter und Geschäftsführer der ACHTBRÜCKEN GmbH und Intendant der Kölner Philharmonie

ACHT BRÜCKEN-Hotline 0221 280 281achtbruecken.de

Informationen und Tickets zu allen Veranstaltungen des Festivals

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