Date post: | 05-Apr-2015 |
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Bundesamt für Güterverkehr
Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 1
Untersuchungen des Bundesamtes für
Güterverkehr über die Entwicklungen in der
deutschen Binnentankschifffahrt
Präsentation von Michael Gierke,
Bundesamt für Güterverkehr,
auf den 17. Internationalen Binnenschifffahrts-Gefahrgut-Tagen
am 09./10. Oktober 2006 in Nijmegen (NL)
Bundesamt für Güterverkehr
Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 2
Gliederung
1. Gegenstand der Untersuchung
2. Verkehrsnachfrage
3. Verkehrsangebot
4. Wirtschaftliche Lage und Investitionstätigkeit
5. Entwicklungsszenarien in der Binnentankschifffahrt
6. Schlussbemerkungen
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 3
1. Gegenstand der Untersuchung
• Verkehrswirtschaftliche Entwicklungen in der deutschen
Binnentankschifffahrt unter besonderer Berücksichtigung der
Doppelhüllenthematik.
• Aufgrund des hohen Marktanteils ausländischer Flaggen im
Rheingebiet wird die Diskussion soweit möglich auf die übrigen
Rheinanliegerstaaten ausgeweitet.
• Fokussierung auf Mineralölwirtschaft und chemische Industrie, die
einen Großteil der Beförderungsnachfrage in der
Binnentankschifffahrt auf sich vereinen.
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 4
2. Verkehrsnachfrage
Akteure auf der Nachfrageseite:
• Raffinerien in den ARA-Häfen und im deutschen Hinterland,
• Bunkerbetriebe,
• Händler von Mineralölerzeugnissen,
• chemische Industrie.
Verkehrsnachfrage konzentriert sich auf relativ wenige
Unternehmen!
Bundesamt für Güterverkehr
Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 5
2. Verkehrsnachfrage
Rotterdam Antwerpen
in 1.000 t Anteil in % in 1.000 t Anteil in %
Eisenbahn 378,1 4 177,1 5
Binnenschiff 9.203,0 96 3.388,1 95
Gesamt 9.581,1 100 3.565,2 100
Quellen: Statistisches Bundesamt: Binnenschifffahrt, Fachserie 8 / Reihe 4; Eisenbahnverkehr, Fachserie 8 / Reihe 2.
Modal Split im grenzüberschreitenden Verkehr (o. Durchgangsverkehr) im Jahr 2005, Güterabteilung „Erdöl, Mineralölerzeugnisse, Gase“
Verkehrsmittelwahl:
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 6
2. Verkehrsnachfrage
Beförderungsaufkommen:
• Gefahrgutaufkommen in der Binnenschifffahrt auf deutschen
Wasserstraßen im Jahr 2004: 49,9 Mio. t. Davon in
Binnentankschiffen befördert: ca. 45,0 Mio. t.
• Rund 40,0 Mio. t entfielen auf entzündbare flüssige Stoffe, u.a.
Benzin, Diesel, Gasöl u. Heizöl. Mehr als 50 Prozent hiervon
wurden im grenzüberschreitenden Verkehr transportiert.
Bundesamt für Güterverkehr
Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 7
y = -0,4196x + 44,724
32,0
34,0
36,0
38,0
40,0
42,0
44,0
46,0
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Menge Linear (Menge)
Quelle: Statistisches Bundesamt: Binnenschifffahrt, Fachserie 8 / Reihe 4.
2. Verkehrsnachfrage
Beförderungsaufkommen in der Güterabteilung „Erdöl, Mineralölerzeugnisse, Gase“ seit 1991 in Mio. t
Bundesamt für Güterverkehr
Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 8
3. Verkehrsangebot
Akteure auf der Angebotsseite:
• Zum Stichtag 30.06.2004 gab es insgesamt 184 in Deutschland
ansässige Unternehmen, die in der Binnentankschifffahrt tätig
waren; davon 182 Unternehmen mit gewerblichem Verkehr, 2
ausschließlich mit Werkverkehr.
• Partikuliere stellen zahlenmäßig die deutliche Mehrheit.
ABER: Unterschiede zwischen den verschiedenen
Marktsegmenten der Binnentankschifffahrt.
• Hohe Fragmentierung des Segments der Mineralölbeförderungen.
Bundesamt für Güterverkehr
Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 9
hoch
niedrig
Relativer
Anteil
reederei-
eigener
Schiffe
Rentabilität(Mineralöl) (Chemie) (Gas)
Quelle: Eigene Darstellung.
3. Verkehrsangebot
Relativer Anteil reedereieigener Schiffe in Abhängigkeit von der Branchenrentabilität
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 10
3. Verkehrsangebot
0
100
200
300
400
500
600
700
800
1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004
An
zah
l / T
rag
f. 1
.000
t
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Jah
re
Anzahl TMS Tragf. 1.000 t Alter d. Schiffe Alter d. Tonnage
Quelle: Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest.
Entwicklung der deutschen Binnenflotte seit 1976 - Tankmotorschiffe
Flottenstatistik:
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 11
3. Verkehrsangebot
ADNR-Typ Anzahl Kapazität in t Anteil in %
G 25 37.136,530 6,2
C 38 80.313,351 13,3
N 311 484.161,765 80,5
davon:
Unabhängiger Ladetank 16 22.709,036 3,8
Integrierter Ladetank 264 416.725,666 69,3
Ladetankwandung nicht Außenhaut 31 44.727,063 7,4
Insgesamt 374 601.611,646 100,0
Quelle: Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest.
Struktur der deutschen Binnentankschiffsflotte im Jahr 2004
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 12
3. Verkehrsangebot
Gründe für Zunahme der Doppelhüllenschiffe:
• Antizipierte Gesetzesänderungen...
... wonach für Gefahrgüter, die heute noch in Einhüllenschiffen
transportiert werden dürfen, zukünftig der Einsatz von
Doppelhüllenschiffen zwingend notwendig sein wird.
• Schärfere Anforderungsprofile der Verlader
Immer mehr Verlader verlangen beim Abschluss von
Transportverträgen den Einsatz von Doppelhüllenschiffen.
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 13
4. Wirtschaftliche Lage und Investitionstätigkeit
Entwicklung der Frachtraten im Rheingebiet
Quelle: ZKR: Marktbeobachtung der europäischen Binnenschifffahrt 2005 – II, Straßburg 2006.
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 14
4. Wirtschaftliche Lage und Investitionstätigkeit
• Rückläufigen Beförderungsmengen stehen wachsende
Transportkapazitäten gegenüber. Die Frachten in der
Binnentankschifffahrt geraten zunehmend unter Druck.
• Wachstum ist lediglich durch Marktanteilsgewinne von
Wettbewerbern zu realisieren. Die Wettbewerbsintensität steigt.
• Lediglich finanzkräftige Partikuliere sowie größere Reedereien
sind finanziell in der Lage, in neue Doppelhüllenschiffe zu
investieren.
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 15
5. Entwicklungsszenarien in der Binnentankschifffahrt
• Annahme:
Kurzfristige Gesetzesänderung zugunsten des Einsatzes von
Doppelhüllenschiffen.
• Folgen:
Hohe Überkapazitäten bei Einhüllenschiffen. Der Wettbewerbs-
und Preisdruck nimmt weiter zu, die Renditen gehen weiter zurück.
Kapazitätsengpässe bei Doppelhüllenschiffen. Zeitweilige
Versorgungsengpässe und steigende Frachtraten wären die Folge.
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 16
6. Schlussbemerkungen
• Um Marktstörungen so weit wie möglich zu vermeiden, sind
Übergangsfristen mit Bedacht zu wählen. Hierbei sind ggf. die
Kapazitäten der Werftindustrie zu berücksichtigen.
• Der Umstieg von Einhüllen- auf Doppelhüllenschiffe stellt alle
Beteiligten vor hohe Herausforderungen.
• Die vollständige Studie des Bundesamtes steht kostenlos im
Internet unter www.bag.bund.de zur Verfügung.
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Referat 21 - Marktbeobachtung Folie 17
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!